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van Infanterie »nd Kavallerie. Ei« Bataillon besetzte in der Nacht da- BolkShauS, den Versammlungsort der Ge werkschaft«, schloß die anarchistisch« Druckerei und schützte in aller Frühe die Werkplätze. Diese Maßregel hatte zur Folge, daß sich gestern da- ganze Baugewerbe und die Typo graphen dem Streik auschlossen. Obwohl alle Zusammen- kiufte verboten sind, fand doch am Nachmittag abseits der Stadt eine stark besuchte Versammlung statt. Militär blockiert gegenwärtig alle Straßen. — Ebenso ist der Generalstreik in Montreux ausgebrochen. Es traf hierüber die Meldung ein, daß morgen alle Gewerbe in ChanxdefondS, Uverdo» und Moudon in oen AuSstand treten werden. In Vevey stehen sich 5000 Streikende und 4000 Soldaten gegenüber. Gestern kam es zu einem unglücklichen Blutvergießen; der Träger einer roten Fahne wurde von Soldaten mit Ba jonettstichen verletzt, ebenso ein anderer Arbeiter. Tie Fahne wurde fvrtgenommen, was furchtbare Erregung hervorrief. ES scheint so, als ob die Führer der Arbeiter massen in Lausanne zunächst zur Ruhe mahnen wollten, jetzt aber durch den Unmut, den das Auftreten des Militärs ver anlaßte, gezwungen sind, mit den Ausständigen zu gehen. Man befürchtet für morgen große Ausdehnung des Streiks and neue Zusammenstöße mit dem Militär. > politisches. * Der Reichskanzler iu Italien. Aus Genua wird gemeldet: Fürst Bülow verbrachte den größten Teil des gestrigen Tages iu Rapallo in seinem Hotel, wo zahlreiche Telegramme eingelaufen waren. Man glaubt, daß diese zu meist die marokkanische Frage betreffen. Der Reichskanzler weigerte sich, Journalisten zu empfangen. Ein Sekretär begnügte sich, ihnen mitzuteilen, daß Deutschland auf der Haager Friedenskonferenz die englischen Abrüstungsvor schläge nicht unterstützen werde. — Der Vizepräsident des italienischen Senats, der ebenfalls in Rapallo weilt, wnrde övm Fürsten Bülow in längeter Audienz empfangen. Ein gehende Konferenzen zwischen Bülow und Tittonl sind erst sür Sonntag in Aussicht genommen. * Zum 7V. Geburtstag de- Abg. Büsing schreibt -die „Nat.-Hik. Korref-p.": Geh. Fin-anzvat Büsing -in Schwerin, einer der Veteranen der natronalliberalen Partei, begeht am 28. Micirz in voller körperlicher Frische seinen 70. Geburts tag. Büsing gehört zu den wenigen unserer Partei, die noch die erste Session des Reichstages mit erlebten. Er -war Mit glied des Reichstags in den Jcchren 1871-1373, 1878-1884, 1887—1893 und mit einer kurzen Unterbrechung von 1898 bis 1906. Sein Mecklenburger Wahlkreis ist von jeher ein Mi- 'lchcn Konservativen und Liberalen heißest umstrittener ge wesen. Stets hat Büsing mit unerschrockenem Mute die Grundsätze eines echten nationalen Liberalismus verfochten. Seine hervorragende Tätigkeit und Energie und seine Ver dienste vm das Zustandekommen des Zolltarifs und der Reichssinanzreform toevden in der Partei wie in der Parla- nentsgeschichte ebenso unvergessen bleiben, wie feine Mit arbeit an anderen wichtigen Geietzesat-beiten und seine kraft volle Amtsführung als Vizepräsident des Reichstages. Mit uns vereinigen sich die Parteifreunde ans allen Gauen Deutschlands, um dem Jubilar die herzlichsten Glückwünsche darzubringen und die Ertvartung auszusprechen, ihn -ü-aldiM wieder im Reichstage zu sehen. Die neue Eisenbahnverkehrsordnung. Da am 1. Mai eine neue Verkehrs«rduung für die deutschen Bahnen in Kraft tritt, werden, wie die „Franks. Ztg." meldet, am 4. April Vertreter der Bundesregierungen zu einer Kon ferenz zusammentreten, in der ein von« Neichscisenbahnamt anogearbeiteter Entwurf der VerkehrSordimnq nebst den An trägen der einzelnen Bahn-vcrivaltungcn 'beraten werden soll. Bayern beantragt dabei, daß die Aufforderung zum Ein steigen als veraltet, Meck los, unter Umständen sogar schad- lich, ganz entfallen, also in Zukunst weder in Wortesälen noch am Bahnsteige abgerusen oder abgeläutet toerden soll, während Preußen das Abrufen in den Wartesälen beibebal ten und sogar aus die Bahnsteige -ausgedehnt wissen will. * Bayerische Armee. Wie daS „Bayerische Milibir-Ver ordnungsblatt" meldet, sind die Generalmajore Bouhlcr, Kommandeur der 1. Kavallcriebrigode, und Erl-ard, militä risches Mitglied des bayerischen Senats beim Reichsmilitär- gericht, in Genehmigung ihrer Abschiedsgesuche zur 'Dis position gestellt worden. Lum -militärischen Mitglied deS bayerischen Senats beim Reichsmilitärgericht wurde Oberst Ruediger, der Kommandeur des 18. Infanterieregiments, bestimmt. * Flottenderein. Der Landesausschuß des badischen Flottenvereins billigte einmütig die untätige Haltung der Leitung, die dadurch den unpolitischen Eharaller des Flotten verein- «wahrt habe. Der Delegierte zur Kölner Haupt- versam-mmng wurde beauftragt, diese grundsätzliche Stel lungnahme bei de» dortigen Verhandlungen rückhaltlos M vertreten. Ei» Skt der Berkin« Theaterzensnr. Die Berliner Theaterzensur hat d«e Aufführung des von Herrn Bonn sür sei» Berlin« Theater »«faßten Dramas „König Ludwig U. verbote». Bona wollte in do« Stück di« Titelrolle spielen. Heb« die Motiv« des Verbote- hat suh Regier»wgs-rat Glafenapp einem Vertret« deS „B. T." folgenderm»aßen ge äußert: „Die Presse hat zu diesem Stick bereit- de» richtige» Standpunkt genommen. Es ist i» ästhetisch« Begehung durchaus verwerflich. Dies« Punkt könnte selbstverständlich für ein Einschreiten nicht maßgebend sei». Aber folgeickes gab den Ausschlag: Eine ganze Reibe politisch einflußreicher Persönlichkeiten, die in dem Stück genannt werden, lebt noch. Außerdem wirb die Kaiserin von Oesterreich in «n- erhörter Weise angegriffen. S-olch eine Charakteristik ans der Bühne würbe den Kais« von Oesterreich »«letzen. Noch schlimmer ob« würde das Renommee des Rrinz-Äle-aenten vo» Bayern geschädigt werden. In einfacheren Kreise» ist man in Bayern noch heute der Meinung, daß König Lüd- wig II. von Gubden vergiftet worden fei. Diese sinnlos« Mythe -würde natürlich durch eine Aufführung des Bonn scherl Stückes neue Nahrung finden, und «var durch die Szene, in der Ludwig stirbt and in welch« Gubden als voll kommener Idiot dargestellt wird. So »rußten wir ans politischen Gründen das Stück verbieten." — Man wird in der Tat wenig Grund haben, sich üb« dieses Theatervcrbot aufznregen, denn es haichelt sich bei dem Stück eben nicht um ei» literarisches Kunstwerk, dessen Wert die Polizei ver ständnislos gegenüber steht und dem sie ans politischen Grün den die Ausführung verweigert, sondern es handelt sich mehr um ein Sensatronsstück ohne ästhetische Bedeutuog,.da.ß poli tischen Bedenken zum Opfer fällt. * Bülow und Tittoni. Aus Mailand erhalten wir folgendes Telegramm: Tittoni, der sich von sein« Unpäßlich keit wieder erholt hat, reiste am Sonnabend nach Rapallo, nm dem deutschen Reichskanzler -dort einen Besuch zu machen. Fürst Bülow wird mit Tittoni bei d« Zusammenkunft manche schwerwiegende, politische Frage er örtern, u. a. auch die marokkanische Frage. * Das widerspenstige Ungar». Aus Pest wird uns mit- aeteilt: In Sachen des Ausgleichs beschloß die Stadtvertretnng eine Eingabe an die Regierung, nach 1917 die wirtschaftliche Selbständigkeit Ungarns sichcrznstellcn. * Zum amerikanischen Krieg. Auf dem deutsch-atlantischen Kabel wird aus Washington gemeldet: Wie der Sekre tär der amerikanischen Gesandtschaft in Tegucigalpa dem Staatsdepartement nntgcteilt hat, existiert sxit der Ein nahme dieses Ortes durch die Nicaraguaner die Regie rung des Präsidenten Bonilla nicht mehr. Er halte inzwischen mit Hilfe d« anderen Konsuln die Ord nung aufrecht. * Der indische Bizckönig Earl of Minto sagte im Genc- ralgouverncmentsrat zu Kalkutta, Indien könne es nicht ab- weisen, ohne sein« Selbstachtung etwas zu vcracben, Ehina in der Opi um frage behilflich zu fein. Er sei überzeugt, daß die Erklärnng Kitchcncrs dazu beitragen werde, daS Publikum über viele falsche Vorstellungen auf» zuklären. . - Leilungsrcha«. TeruburgS Afrikarelsc. Die „Königsberger Har- tungsche Ztg." schreibt über die Reise des Kolonial direktors: „Keine Primadonna hat jemals über eine geplante Tournee so viel vorher leien können, wie Exzellenz Wernburg über seine Asrikasahrt. Unsere afrikanischen Kolonien sind mehr als viermal so groß als daS Deutsche Rrich. Dies weite Gebiet, wenn auch nur in einzelnen Teilen, flüchtig kennen zu lernen, ist in den wenigen Wochen, die dem Kolonialdirektor zur Verfügung sieden werden, kaum möglich. Das Bild, das er von den wirklichen Verhältnissen in den Schutzgebieten gewinnen »vill, muß an WabrbeUstreue ver lieren, wenn aus die Ankündigung seiner genauen Reisepläne überall, wo ec zu „weilen" gedenkt, ei« großes Reine- machen beginnt. Wenn der Kolonialdirektor aber überall nur extra für ihn zurechtirisierte Anlagen kennen lernt, dann kann es ihm nach seiner Rückkehr bei seiner rühmenden Schilderung deS Geschauten ähnlich im Parlament ergehen wie einst dem preußi schen Eisenbahnminister Maybach, ter mst allgemeiner Heiterkeit begrüßt wurde, als er mit nachdrücklichem Ernst versicherte, er könne die Beichwerden über Mängel iu den BahndofSrestauratiouen und Speisrwageu nicht begreifen, denn er, der Minister, habe iu Speise wagen und Bahn kosecestauratiouen noch nie Anlaß zu Klagen ge- dabt, vielmehr stets sebr gut gegessen und getrunken bei billigen Preisen und ansmerksamster Bedienung. Koloniatdirektor Dernburg macht in seinem Auftreten nicht den Eindruck, daß ihm persönlich dir Reklame für seine Asrikasahrt angenehm sein sollte. Er müßte sich ihrer aber erwehren können, um Io mehr, als sie an die Vorschuß lorbeeren erinnert, die seinerzeit dem Grafen Waldersee überreicht wurde», schon vor seiner Fahrt gen Kiantfchou, dl« fo ganz anders verlief, als er sich gedacht." * Kais« Wtlheb» H. xutz tzaS Zentrum Die »Ml«. Ztg." veröffentlicht ein Urteil Kais« Wilhelm II. ÜLer daS Zentrum aus dem Jahre 1887. Da- Blatt schreibt: „Vor Jahren veröffentlichte die Römisch« Zeitschrift „IVwva Autologia" an« der Fed« des dem verstorbenen Kardinal Hohen lohe, dem Bruder des früheren deutschen Reichskanzlers, eng bo- freundeten Deputierten Riccio einen Artikel über Kardinal Kopp. I» diese« find auch Avei Bries« des damaligen Prinzen Wit- Helm, nuferes jetzigen Kallers, au Kardinal Hohenlohe mit inta- «ssanten Urteilen über verschiedene hochgestellte katholische Geistliche enthalten. In de« Brief« vo« 1L Januar 1887 heißt es: „Da rft ferner der Propst Schenffge» von Trier, ei» frischer, energischer lunger Mann. Er sprach mit mir ganz offen und ohne Rückhalt, und wir haben uns vortrefflich verstanden. DaS alles find Män ner, die ihre Zeit erkenne» und «ine» weiten Horizont habe». Mögen sie bald einen großen Einfluß auf den Geist ihrer Pflegebefohlenen gewinnen, aber da- Zentrum, da-Zentrums Wenn der Papst sicht die Tunika aushebt und die Hemdärmel zurückstretft, wenn er nicht Le« Zentrum zuleide geht, so —" „Dte Revisionisten." So betitelt sich ei» Artikel von Dr. L. BötLger im »Tag", der» wir folgenden Schlußsatz entnehmen: „Rach alledem werden wohl diejenigen nicht recht bekomm«, welche meinen, daß die Marxisten ihre KcmzentrationSbestre- bnngen durchznsetzen vermöchten, noch dteienigea, welche dem Revisionismus die nächste Zukunft prophezeien. ES wird opportunistische Politik weiter betrieben nnd mtt verschiedenen Flügeln marschiert. Radikal, gewerkschaftlich, genossenschaftlich, revisionistisch. Damit ist für die bürgerlichen Parteien die Frag« gegenstandslos gemacht, was gefährlicher sei, die unpraktisch« Ideologie der Radikalen, die zum Masjrnwahnsinn führen kann» oder die radikale Reformpartei, die ebenfalls nicht genügend Kraft hat, um am letzten Ende die Mafien vor Ausschreitungen zu warnen «nd »urückznhalte», nnd dir inzwischen das Bürgertum mit falschen und sentimentalen Auffassungen über den Charakter der Sozialdemokratie erfüllte» und zersetzten. Die Sozial demokratie mit ihren verschiedenen Flügeln und Richtungen tritt dem Bürgertum und dem nationalen Staate fo ziemlich mit gleicher Feindschaft gegenüber; und darum ist eS zwecklos, Nuancen abzu schätzen. Es ist vielmehr praktisch, durch ein« verständige Sozial politik dem Radikalismus den Wind aus den Segeln zu nehmen und im übrigen bei der Beobachtung des Streites im sozialistischen Lager nicht zu vergessen, an seiner eigenen Kräftigung nnd Einigung zu arbeiten." . Lokales unck vermischtes. Wetterbericht -es kgl. sächs. meteor. Instituts z« Dresden. Voraussage für den LS. März. Veränderliche Winde, vielfach Hefter, trocken, etwas wärmer. * Prinz Aribert von Anhalt trv-f gsstrrn vormittag a-us Dessau chicr «in nnd fuhr nachmittags dorthin wieder zurück. >* Neue Beamtenstellen. Der Rat beschloß die Begrün dung je einer Beamtcnstclle beim Gcsun-dycitsamt und bei der Chemischen Untersuchungsanftalt. * Vom Rat genehmigt. Der Rat l>at die Ueberlafsung des Saales im alten Felsenkeller-Grundstück an die Leip ziger Schülerwcrkstatt, sowie die ständige Anstellung einer Fachlehrerin genehmigt. * Städtische Arbeiten vergeben. Vergeben worden sind vom Nate die Ausschachtnngsarbeitcn und Abfuhr von Bodcnmassen von der Montbcstraße und der Straße 12 zu Leipzig-Gohlis, die Schleusenherstellung in der Menckcstraßc, sowie die Dachdecker- und Klcmpncrarbcitcn für die Bezirks- schnle zu Leipzig-Schleußig. * Zum Fall Körner. In Sachen des journalistischen Wettbewerbs eines Stadtverordneten wurden gestern drer Erklärungen abgegeben und eine Entschließung gefaßt, zu denen wir Stellungtzn nehmen haben. I. Stadtv. Kör ner will seine Vertrauensstellung als Stadtverordneter nie gemißbraucht haben nnd will die Verfasser der betreffenden Artikel „zur Rechenschaft ziehen". Der Klage sehen wir ruhig entgegen. Damit ist die Antwort gegeben. II. Stadtv. Böhme «klärte gegenüber einer uns gewor dene» Mitteilung ausdrücklich, daß Stadtv. Körner seine Tätigkeit nicht im Auftrage der Mittel st ands- sr°aktion des Stadtvcrordneicnkollegiums ansgeübt habe. Wir nehmen sehr gern Kenntnis davon. III. Stadtv. Dr. Limburger gab namens der Mitglied« der ersten Abteilung die Erklärung ab, sic seien der Meinung: „daß es nicht korrekt ist, wenn Stadtverordnete ihr Amt dazu be nutzen, um der Presse Material gegen Entgelt z» liefern, ganz besonders ober dann, wenn sie den Umstand verwerten, daß sic als Stadtverordnete von den Vorlagen eher Kenntnis «halten al- die Presse". Diese Anschauung deckt sich zweifellos mit der «»ficht, di« «an in der gesamten Bürgerschaft üb« da- Ehrenamt eine- Etadtver- ordneten hat. Weit« wurde vom Kollegium, ebenfalls ans Antrag der erste» Abteilung, beschlossen, das Bureau der Stadtverordneten zu beauftrage», sämtliche Drucksachen, die de» Stadtverordneten »«gehen, zu gleich« Zeit auch sämtlichen hiesige» Tages blättern zu übermittel». An Stelle laug« Aus führungen haben wir nur sechs Worte z» sagen: Wir be grüßen den Beschluß mit Freude«. Schließlich noch ein-. In den Leipzig« Neueste» Nachrichten" war der Versuch unternommen, den Stadtv. Körn« zu rechtferti gen und ihm noch einen Ruhmeskranz zu winden. Daraus haben wir zu entgegnen: Wir haben das feste Vertrauen zu de» übrigen 71 Mitglied«» unsere- Leipzig« Stadtverord- netenkollegiums, daß kein Mitglied wie Herr Körnergehandelt hätte. Weit««- im Gerichtssaal. * Ans dem Stadtverordnetenkolleginm. Die gestrige Sitzung wird allen denen, die ihr beigewohnt haben, in sletcr Erinnerung bleiben. Sie begann, wve Mich, mit den Mit- teilnngeu aus der Registrande. Dan» kam die Angelegen- heft des „jonrnalMschen Wettbewerbes eines Stadtverord neten" an die Reihe, oder, wie man jetzt kürzer sagen kann: der Fall Körner. Zur Sache selbst sprechen wir an anderer Stelle. Hi« kommen uur die Sitzungsvo-rgäna« in Betracht. Der den Vorsitz führende erste Wzevorsteher Bau- rat Enke verlas die ZeitungLmittetlunge» hierüber und gab dann die Erklärnng des Stadtverordneten Körner wieder, die ja darin gipfelt, daß er die Verfasser der be treffende» Artikel Mr Rechenschaft Hetzen werde. Als der Vorsrtzende nun bemerkte, daß « damit die Angelegenheit einstweilen für erledigt halte, erhob sich sofort rechts und links laut« Widerspruch. Stadlverordnet« Dr. Limburger «griff das Wort und beantragte den Ein tritt iu di« Debatte. Demgegenüber vertrat der Vor sitzende den Standpunkt, daß es suh bei feiner Anordnung um «ine Präsidialer! la rang, üb« die eine Debatte nicht znlässig sei, handle. Stadtverordneter Pol len der rief hleranf dazwischen: Wo steht den« daS iu der Geschäftsordnung? Der Vorsitzende gab nun das Wort dem Stadtverordnete» Böhme zu der Erklärung, daß Körn« seine Tätigkeit nicht im Auftrage L« Mittel- standsfraktion ausgeübt habe. Nu» beantragt« Dr. Limburger die Befragung d«S Kollegiums, ob in eine Debatte eingetreten werden solle- Der Vorsitzende weigerte sich von neuem. Daraus brach eine starke Unruhe im Kollegium aus, wie sie Wohl bisher nur selten beobachtet worden ist. Der Vorsitzende ries dazwischen: „Wir befinden uns doch nicht im pol nischen Reichstage!" „Aber im russischen!" scholl eS entgegen. Als Beruhigung eingetreten war, gab der Vorsitzende nunmehr doch dem Sprech« der I. Abteilung das Dort, worauf dies« (Dr. Limborg«) die hochbedeut, samc Erklärung der I. Mteilung in dies« Angelegenheit verlas und dann den Antrag wegen der Zusendungder Drucksachen an die Press« stellte, der noch kurzer Debatte einstimmig Annahme fand. Damit war der Fall Körner erledigt. Was die Handhab«»« der Ge - ichäfte durch den Vorsitzenden betrifft, fo meinen wir, daß das eine Sache ist, die in erst« Linie nur die Stadtverord neten angeht. In d« Geschäftsordnung des Kollegiums be sagt 8 12 Abs. 2 übrigens singendes: „Anträge auf Ab änderung eines vom Vorsteher über die geschäft liche Behandlung «in« Vorlage gefaßten Beschlusses sind entweder vor dem Eintritt in die Tagesordnung oder bei Beratung der Vorlage selbst zu stellen." Zweifellos batte Dr. Limburger seinen Antrag auf Eintritt in die De batte analog dieser Bestimmung gestellt. — Was di« sonstigen Gegenstände der Tagesordnung betrifft, so können wir ans den Sitzungsbericht »«weisen. Erwähnt sei nnr, daß bei der Besprechung über den Bau des zweiten Verwal tungsgebäudes zwischen dem Oberbürgermeister nnd dem Stadtverordneten Böbme die Frage diskutiert wurde, ob Geh. Baurat Dr. ing. Licht noch Reko-mmleszenr adcr ichon ganz gesundet wieder sei. Wir unsererseits wünschen dem verdienten Maune dos letztere von Herzen, damit er seine ganze Arbeitskraft für den Bau einsetzen kann. Ferner wurde vom Stadtverordneten Dr. Sonnen kolb zum Ausdruck gebracht, daß man bei den großen städtischen Bauten bi «selbst anch in bczng auf das archiiekttmisclie Bauwerk uur diesige Künstler berücksichtigen möchte. Ober bürgermeister Dr. Tröndlin gab die Zusage, daß dal nach Möglichkeit geschehen solle. * Jubiläum. Am 28. März 1882 wnrde Pastor Sell, Archidiakonus an der Petcrskirchc, als Hilfsgcistlicher für die Kirchgemeinden Leipzigs ordiniert. Er feiert also deute sein Äijähriges Jubiläum. Diese panze Zeit war er in Leip- zig, über 23 Jahre an der Peterskirche, tätig. * Schauerromane nnd Schuljugend. Gegen das Lesen von Schauerromanen richtet sich eine sehr vernünstiqe Be merkung des 'Direktors Dr. Pohle, di« in dem soeben heraus- gegebenen Jahresbericht der ersten städtischen Rcalscdnle in Wiederum der König ganz taut zur Prinzessin Auguste: „Na, Auguste, man werd' doch noch redden dersen." — Prinzessin Amalie, die treffliche Festspieldichterin, — in ihrem „Mcrjor-Ltshcrrn" spielte Emil Devrient die Titel rolle unvergleichlich —, der geistreiche Prinz Johann, alle schätzen die Künstlerin, welche anfänglich in der Dichtcrdurg am Altmarkt ein gern gesehener Gast ist, sich später -aber die Gunst des Gewaltigen verscherzt. Wie zu einer seltenen Sehenswürdigkeit drängt man sich zu den Ticckschen Lescabenden, namentlich wenn der Dichter Holbergschc Komödien und Volksmärchen liest. Im schwar zen Srmtta'.-ar thront er vor dem Lesepult, und die alte, kokett aufgeputzte Hausfreundin, Gräfin Finkenstcin, himmelt ihn unter dem grünen Augenschirm an; j-edc weibliche Hand arbeit ist verpönt: Gahnkrämpsc schütteln oft die Zichörer bei endlosen Slwkespeariadcn, aber Tieck ist darin unerbitt lich, er schenkt nicht eine Zeile. Alle die Größen, die Sterne der Theaterwelt, lernt die Künstlerin in diesen acht Jcchren kennen, unter denen vor allem Wilhelmine Schrö-der-Dsvrient und Karoline Unghcr- SaLatier glanzen. Die Maler Lallemand und Professor Hanf stängl zeichnen und lithographieren sie als Danna Diana, in der Porträtgcrlerie des neuen Hoftheaters prangt sie als Orfino, Katharina die Zweite. Gräfin Hahn, Hofrat Carus, der junge Mosen, Friedrich von Raumer, Theodor Hell, die Sanger und Sängerinnen Tichatschek, Frau Mitterwurzer, Bäbmgg und Fräulein Marx, die Herren Wächter, Schuft«, Demoiselle Pecci und Madame Schubert, mit all diesen ver knüpfen sie mehr oder weniger freundschaftliche Bande. Außerordentliches Aussehen ervegt das Gastspiel vier jungen spanischen Tänzerin Lola Montez, von dem die Bau« gleichfalls Vergnügliches zu berichten -weiß' es mag den Schluß dieser Skizze bilden. Die spätere berüchtigte Gräfin Mansfeld, welche den Münchener Putsch heraufbeschwor, war damals, 1842, ein kleines, plwntastiscbes Persönchen; mit ihren Faxen und dem närrischen Französisch glaubte die bildhübsche Lpanierin den Dresdnern zu imponieren; aber Lola hatte sich gründlich getäuscht. Wie Nahel, Bettina und andere sogenannte berühmte nnd berüchtigte Frauen, nannte auch Tieck diese merkwürdige Spezies einen aus dem Paradies« «ntlausenen Ässen, und nicht ohne Grund, denn ihr erstes Auftreten war hoch ergötzlich. Unter roten Draperien chassierte sie plötzlich auf die Bühne, von vielen Lampen beleuchtet, tanzte ohne Grazie, so recht -wie ein ungezogener Junge, stampfte mit den Füßen, wenn der Ballettmeister sich erlaubte irgend «was zu sagen, schrie in ihrem sranzösisckien .Kauderwelsch: ssscm! jn ocr ckarm«, pa-i! mi n'a pwc !g»s>bnxii gnLnck j» tUnair» ,-a" nnd warf dem Publikum Kußhände zu. Dieses -ehrte sich freilich nicht daran, sondern zischte die Schöne in ihrem -sebr reduzierten Ballettko-stüm einfach aus. Während sic also als Tänzerin Fiasko mochte, lwtt-e sie einen ganzen Arkushof von Verehrern um sich. Allen voran rm Courschnei-den tat -es der alt« Herr von Bülow, der Vater des berühmten Haus von Bülow. Das Mädchen aus der kremd-e ob« blich daoak- mwchittkich uMt« jemand handgreiflich werden, so fuchtelt« die Donna mit einem kle-i-I nen Dolch um sich herum: „vnflL nron proteatanr." Em Jahr später änderte sich die Situation. Der Fürst! von Reuß hatte seine Maitresie -einfach sortaejagt, die Dresdner mieden sic jetzt wie die Pest, bei Hose schwieg man sic tot, und so verduftete sie wieder, wie sie gekommen, um dann in Berlin und München ihre Karriere fortzusetzen — in Amerika ist sie dann verdorben und gestorben. K-är-oline Bauer aber findet es ganz begreiflich, daß dieses dämonisch berückende Geschöpf aus den alten König Ludwig von Bayern einen solchen Einfluß ausübcn konnte. O- , * Berliner Theater. („Kamuiaspiele": „Komödie der Liebe" von Ibsen. 26-. März 1907.) Im Zeichen Henrik JbseuS scheint Herra Direktor Reinhardt nach de» „Gespenstern" wenig Glück be- schieden. Kürzlich brachte er nnS die mißlungene Aufführung der „Hedda Gabler", jetzt folgt die „Komödie der Liebe" nach, die noch gründlicher mißriet. Aus der Bühne weder die leicht« Anmut, noch der Spott, der das Philisterium richtet, noch der frohe, tapfere Mut, der unter Schmerzen stolz« Ziele sucht. Zwei Dutzend Mimen ans der Szene. Doch keiner vermochte, diese fliegenden Verse sestmdalten, keiner, auch nur deutlich zu sein. Fair unveistäudlich rollte der erste Aufzug vorbei. Selbst Herr v. Winlerstein'konnte, als Falk sichtlich indisponiert, nur selten ge nügen. Am beste» brachte er das GieichniS ans die Liebe vor all' den Tanten, den Anlaß zur Entrüstung geärgerter Sittlichkeit. Fräulein Traute Kempner gab die Schwauhild: mit völlig über flüssigem Stimmaufwand, völlig grundlosen Modulationen dieser Stimme, bald eine plumpe Theaterwalküre, bald ein quiekendes Kätzchen. Und man darf höchstens noch Herrn Albert Steinrück nenne», der dem Grobkaufmann Goldstadt einige Würde, einige Urberzeugunqskraft rettete, sodann Herrn Waßmann, der Stübers, deS verlobten Aktuars, Jugendideale mit unposierter Trockenbeit begrub. Herr Victor Arnold ist ein Komiker. So gab er den kindergesegneten Landvast or komischer,alS dieser vom Dichter gedacht war, und verfiel dann wieder, wo er selbst den Fehler spürte, in allzu große Weinerlichkeit. Die übrigen versagten. Reizend blieb da- Bühneubild: ein« offene Süulenveranda vor dem Landhaus am Drammenswrg, Blumenbeet« voll zierlicher Ordnung im Gärtchen, im Hintergrund« die hoben Wände d«S Fjords, darüber weit- gevednter klarer nördlicher Himmel in Hellen Reflexen. Wied« alle- stilisiert, selbst StrohmnnnS Sind« »och, die wie die Orgel pfeifen in deutlichst« Zeichnung standen. Und stilisiert die Geräte, die Menschen, die Dialoge, dir Ensembles, — nur eine» leider war völlig vergessen, der innere Stil von JbseuS Komödie. X. X. ki. * v«ltn« Musik. Die letzten Tag« brachten »n« gleich zwei Quafipreialeren in d« Oper hi»teret»a»d«: Pique-Dame von Tschaikowski im Königlichen Opernhanse und „Faust Ver dammung" von Berlio» iu der Komischen Oper. Beide Werke errangen keinen rechte« Erfolg; i» Königlichen Institut« war die Stiuimnng nach dem End« trotz der Anwesenheit deS Kaisers sehr flau, und in der Komischen Oper hat sich der Brauch eingenistrt. daß sehr junge Leute ans den oberen Rängen, nachdem sich bereits das Hcmptpubliknm zu de» Garderoben begeben hat, einen wahren Höllenspektakel machen, um einen Er- I folg vorzntänschea. Dr» Gründe» der wirklich laue» l Aufnahme beider Oper» nachzospüre», ist iu diese« Falle gar laicht schwer. Tschaikowski« groß« finfoaisch« Raust kennt »um und man konzedirt sie ihm ohne Bedenken. Ein dramatischer Komponist steckte jedoch nicht in ihm. Bei ihm spitzt sich alles im Endpunkte auf eine zarte und sein gearbeitete Lyrik zu, die ja unter gewissen Umständen natürlich auch hi« und dort ein be- rrchtigtes Plätzchen dat. In solchen Momenten wird man Tschai kowski stets bewundern können. Ab« in seine« Opern kommen ebenso natürlich auch starke dramatische Konflikte vor, deren Lösung gerade in „Pique-Dame" ungemein schwächlich ist. Wer „Eugen Onegin" von ihm kennt, wird zugesteben müssen, daß dort der russische Meister entschieden glücklich«« Moment« gehabt hat. Dazu kommt, daß die Schnellarbeit — die Oper wurde auf Bestellung bl ca. sechs Wochen geschrieben — allenthalben hervorgnckt, zeitweilig hat sichs Tschaikowski sogar allzuleicht gemacht. Dies« ewigen Instru mentationen mit ganz kleinem Orchester müssen schließlich de» Hör« ermüden, zumal irgend welche besondere Finessen nicht einmal cm- gewandt sind. Zu allem Unglück kämpft der Komponist mit einem geradezu blödsinnigen Textbuch«, daS di« Oper unter alle» Um ständen mordet. Die Geschichte von drei geheimnißvollen Karte», die Glück bringen sollen und die der, deuS anaeht, «st von einem erscheinenden Geiste vernimmt, ist so akbern, daß sich «iu« Erzählung nicht lohnt. Die Aufführung lunter Kapellmeister Blech) war wohl im Ganzen tüchtig vorbereitet; wahrhaft gute» aber leisteten nur Frl. Desliun und der mit einer Prachtstimme begabte GriSwold. Grüning in ein« Hauptrolle hat seit einihrr Zeit einen so flache» Tonaosatz, daß sein Gesang kaum als ein Bergungen angesehen werden kann, so sehr auch der Künstler bei der Sache ist. DaS Königliche Orchester war selbstverständlich mustergültig; eine Deko ration, ein großes Gebäude mit der Front nach dem Publikum und einem Bogendurchblick auf die Newa, erschien mir al- herrlich uud wunderbar in Echtheit unv Stimmung. Drei Stücke aus „Fausts Verdammung", derRakoczy-Marsch, der Sylpheatanz und das Jrrlichterscherzo, haben sich dank dn: Genialität ihres Schöpfers die Wett erobert. DaS Gesamtwert ist meür sür den Konzertsaal als für die Bühne zngrschnilteo, nnd wirkt dort mit großer Intensität. Die nä doe zurechtgeflutzte Faust historie ist kein Bühnemverk. DaS hat auch ohne Zweifel Direktor Gregor eiugeseheu; denn « legten wie eigentlich immer, den Haupt wert wird« auf Vie Dekorationen, die de» Zuhörer davon adhalten sollen. nachz»denleu. ob der mit dem Text in Konnexität stehende Bühneorffekt auch berechtigt und echt ist. ES kommt hier alle» auf riue Art „Bluff" heraus. Im Moment wird man üb« de» wahren Zusammenhang getäuscht; dann aber merkt man mit doppelt« Entschiedenheit Len Fehlgriff. Uud noch et» Wichtige». Gregor und sein Regisseur bieten die nnNare» Dunkel- bilder auf der Bühn«, die den Zuschauer zu einem völlig ermüden- de» Anjpaaue» sein« Augen veranlassen, ohne daß « jedoch schließ lich etwa» Positive» steht, und dte ihn am Ende ganz nrrvö» mache». So ging e» auch hier. Wahrscheinlich find nicht künstlerische, son dern ganz eiufach praktisch-materielle Gründe hierfür entscheidend. DaS Resultat bleibt wie folgt: Berlioz' geniale», übrigen» nicht allzu dramatisches OpnS g«-hört auf daS Podium, nicht auf die Buhne. Makel al» Faust war recht am>«hnrbar, allenfalls auch BseoS al- Mephisto; 1« allgemeinen ganz gut Frl Artüt d« Pa Villa al» Gretchen. Daß da» Orchester (unter Tangos Leitung) nur bedingt de» Schwierigkeiten da Partitur oerecht werden würde, war übrigen- von vornherein vorao-zusrheu. ?. L. * Kl eine Thrvtttk. Die Prrßoogriffe gegen dar Münchener Haitheater ssild, »ft bereit» «wähnt, mn Dienstag VE ^Bayerische» Kneter" mit groß« Schärft »ftda^ansgemnnmen worden. Das Blatt schreibt, es müsse vorn Generalintendanten Freiherrn v. Speidel und von Mottl verklagt werden, und macht sich lustig über die beim Oberstbosmeitteramt beantragte Disziplinär untersuchung. Iu einem 4V, Spalten langen Artikel wird gegen den Genaalintendanten Kulissenklatsch vorgebracht uud die erneut« Beschuldigung schlecht« Behandlung befähigter oder verdieustvoller langjähriger Mitglied« zugunsten von An fänger» erhoben. Bon Mottl wird alle» Ernstes behauptet, sein Vertrag mtt 21000 Gehalt berge die Bestimmung, daß seine Frau gleichzeitig 6000 beziehe unter da ausdrücklichen Be dingung, daß sie nicht singe. Possart habe dieses Unikum eines Vertrages geschloffen und sei von einem norddeutschen Jutendant- kollegeu Lahi» verwarnt worden, daß er ein Jahr nach Mottls Be rufung nicht mehr Intendant sün werde. Mottl Kade Staveuhagen von der Direktion da Akademie da Tonkunst verdrängt und da durch ein« Vermehrung sein« Bezüge um 5000^! erreicht. Erwache öftas Gastspielreisen ohue Borwissen da Intendantur, um sein Einkommen zu erhöhen. Sein Gesamteinkommen betrage, gering veranschlagt, 48000 ^l, und doch komm« er aus den Geld kalamitäten nicht heraus. Fern« wartet das Blatt mtt einer Menge äußerst peinlich« Detail» ans nnd läßt dnrchblickru, daß MottlS Frau die Hauptschuld daran trage. Da „Bayer. Kur." «klärt schließlich, « verwerft die Bertuschmigskomödie mtt dem Obersthofmeistrramt und halt« seine sämtlichen Behauptungen auf recht. Er werde nicht «müden, neues Material zu veröffentlichen. — — Bon der bei S. Fisch« io Balin erschienenen Gesamtausgabe da Wake Henrik Ibsens wird demnächst im gleichen Anlage eine Volksausgabe in fünf Bänden auf den Markt kommen. Die Redaktion liegt in den Händen von Dr. Julius Elia-, da auch die Textgeftattung d« großen AuSgab« überwacht Hot. Elia» wird auch, mtt Urtterstützmm von Pani Schlentha (da feit einigen Tagen in Bali» weilt), die Einleitung d« willkommenen neuen Ausgabe verfassen. — Wie aus Pari» berichtet Wirtz beabsichtigt Har An toine, da Direktor d«S staatlich subventionierte« Oddou-TheaterS, aus da Trennung von Staat und Kirch« in Frankreich alle Konsequenzen zu ziehen unv sein Theater auch am Karfreitag offen zu halten.— Von I. I. David vevanstaltet d« Verlag R. Piper nach Einigung mit Schnst« -c Löffler uud H. Minden eine AnSgabe gesammelter Werte, dir Pros. Erich Schmidt etnleiten wird. Die Herren Oscar Bstz Ernst Heilborn, Erich Schmidt, Emil Frauke, H. Glück-nwnn, Ala vo» Wette« erlassen im Zusammen hang damit einen Ausruf, dessen Schlnß-artft wir hier abdruckro: „Die AuSgab« da gesammelten Schriften I. Z. David», zu deren Subskription wir hiermit «tnladeu, ist gleichzeitig durch daS Entgegenkommen des Laftgas bestimmt, Lea Hinterbliebenen den Arbeitsertrag dr» Verstorbenen zu sichern. Die Verehr« de» Dichters und oll«, die sür moderne Literatur Haz und Verständnis haben, bitte« wir, durch ihre Teilnahme an da Subskription da» Zustandekommen dieser Ausaabe zu fördern." — Der Rheinisch« Goetheverei» iu Düsseldorf teilt uns nett: Dir Festspiele dvS Rheinisch« Goethe- veveinS, die n»s im vorigen Jahre eine möglichst getreue Rekon struktion der antike« Szene gezeigt hab«, werden uns diesmal eine» Mick ans die Bühne Shakespeare- tun lassen. Max Grube will die Bezähmung da Widerspenstigen, die bisher uur tu Bearbeitungen üb« die Szene geganqen ist» getreu nach de« Original, «a mtt Hinweglafluug vo, L bis 3 etwas allzuderbe» Stelle«, aufführru und in de» Siahureu, wie « deu neueren FurfthuuDtv W>lh M des Dichters Zeit üblich war.