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s. «eilaqe Mittwoch, 2«. Milk, 1S07. Leipziger Tageblatt. Rr. 78. 101. Jahrgang Leipziger Handelszeitung. Neuere ssanaelrgedrSucde. * In den ein-elnen Branchen und Zweigen des kaufmän nischen Lebens haben sich bestimmt« Gewohnheiten und Auf fassungen — Handelsgebräuche — heran syckildet, die für ine Rechtsverhältnisse im Handel van Kroßer Bedeutung sind. Denn sie geben nicht nur Aufschluß Über die leidenden Ideen ver geschäftlichen Prinzipien, sondern auch Wer di« tatsäch lichen Vorgänge des Geschäftsverkehrs, so daß sich aus ihnen allgemein gültige Skechtsqedankeu gewinnen lassen. Deshalb dürst« «S zweckmäßig sein, die wichtigsten dieser Handels- gebräuche 's Mr allgemeinen Kenntnis der kaufmännischen Kreis« zu bringen, damit sie eventuell auch der weiteren Aus gestaltung des Handelsrechts nutzbar gemacht werd«: könne«. Welche Ergebnisse haben diese Handelsgebräuche während der letzten Jahre nun gezeitigt? In der Regel ist di« Be deutung die>«r Usancen nicht auf die einzelne Branche be schränkt, sondern sie erhalten im Handel allgemein« Gültig keit. Das ist namentlich betreffs der Klarstellung der Necktsverhältniss« der Handelsangestellten der Fall. Hier ist zunächst die Frage der Weihnachtsgratifikation dahin ge regelt worden, daß ein« Gepflogenheit, eiu« solche (im Koco- nialwarenenaroshandel) zu gewähren, wicht bestünde, ein An spruch daraus sei nur dann vorhanden, wenn ein« bestimmte Lumme beim Engagement vorher vereinbart worden sei. Am Falle der Vereinbarung wäre ober auch dann ein Teil jener Gratifikation zu vergüten, wenn der Angestellte seine Tätigkeit schon vor Weihnachten einstelle. Dieser hübe dann Len Teil der Gratifikation zu beanspruchen, der auf jenen Zeitraum bis zu seinem Austritt (die Vergütung auf di« einzelnen Monate entsprechend verteilt) entfall«. Di« hier feftgestellte Usance regelt zwar die Gratifikationsfrage in durchaus zweckentsprechender Weise, dürfte jedoch kaum mit der allgemeinen juristischen Auffassung in Einklang zu bringen s«in. So war bisher dem Handlungsgehilfen er« Anspruch auf di« sonst im Geschäft übliche Weihnachtsgrati fikation häusia versagt worden, wenn «r während der Weih nachtszeit wicht mahr im Geschäft tätig war. Im Leipziger Buck>baadel bestand beispielsweise seit Johrzchnten der Brauch, Gratifikationen M Weihnachten und zu Ostern iMess«) zu gewähren, welche Beträge überdies auch ver steuert zu werden pflegten. Trat der Angestellte zu anderen Zeitpunkt««, ohne also die v.ößere Arbeitsleistung während der Mess« oder M Weihnachten bereits hinter sich zu hüben, aus dem Geschäft« aus, so wurd« sein Anspruch auf den ent sprechenden Teil dieser Vergütung vom Gericht wiederholt abgewiesen. Es wäre zu wünschen, wenn di« Rechtsauffassung der Juristen in dieser Hinsicht dem HandelsgÄrauche sich an schlösse, sofern die Vereinbarung auf Gewährung einer solchen Vergütung beim Engagement getroffen worden ist. Ebenso hat der vieldeutige Begriff der ^freien Station" eine bestimmte Auslegung (für den Lehrling un Kolonial warendetailhandel) erfahren. Darunter sei oi« Gewährung von -Wohnung, Kost, Beleuchtung und Heizung" zu der- stehen. Ein weiterer Anspruch auf Gewährung von .Garde robe und Schnhwerk" sei nicht üblich. Eine gröbere Unklarheit der geltenden Handelsgebränch« scheint hinsichtlich der Handlungsreisenden zu bestehen. Was den allgemeinen Anspruch aus Provision für vermittelte Auf träge betrifft, so erwächst ach den bestehenden Gepflogen heiten ein solcher erst dann, -achdom di« Bezahlung der ver mittelten Geschäfte erfolgt ist. Bleiben diese Zählungen aus, so erlischt auch der Anspruch auf die betreffende Provision. Uebrigens dürft« auch «in« anderslautende Gepflogenheit den gesetzlichen Vorschriften nicht entsprechen. Dagegen sei es nicht üblich, den Betrog des Umsatzes, nach dem die Pro vision berechnet zu werden Pflegt, um dl« Summe der Fracht us w. M kürz««. Anderseits gilt es aber allgemein als l-andelsüblich, dem Reisende« auch für sogenannte Remitten- den (zurückgesandte Waren, mit deren Lieferung oder Be schaffenheit der Käufer nicht einverstanden fit) die ihm zu- kommende Provision einzuräumen. Eine etwaige Ausnahm« bestünde in keiner Branche, sondern könne höchstens durch spezielle Vereinbarungen geschaffen werden. Nach den herr schenden Gepflogenheiten sMargarinehandel) kann ein Pro- vffionZreisender neben seiner Tätigkeit noch für ein zweites Haus derftlben Branche tätig sein, ohne daß er dadurch den Provisionsanspruch an den ersten Auftraggeber verliert, vorausgesetzt, daß nicht ausdrücklich eine anders lautende Vereinbarung getroffen wurde. Findet die Abrechnung über die Provision schon vor Feststellung der Um,'atzzahlen statt, so hat >der Reisende ebenfalls nur aus die Provision Ampruch, die nach den geschilderten Handelsgebräuchen zu berechnen war. Darüber hinaus bereits gelelstete Beträge können bei der späteren Verrechnung in Abzug gebracht bzw. müssen von dem Reisenden iuruckerstattet werden. Die Spesenberechnung des Reisenden richtet sich meist nach der speziellen Art seiner Tätigkeit. Ist dieser an seinem Platze gegen Provision für ein auswärtiges Haus tätig, so entspricht es der Handelsuscknce, daß von ihm alle durch diese Tätigkeit entstehenden Kosten, auch die für Beförderung der Warenmuster bei Einholung von Aufträgen, getragen werden. Auch ist es üblich, daß bei ssK -ämung von Tagegeldern »die gewöhnlichen Fahrkoften" inbegriffen sind. Ein Anspruch auf Erstattung des Fahrgeldes besteht nur dann, wenn der Rei sende durch besondere Umstände (Unterbrechung der Tour, schnelle Rückreise) dabei einen größeren Kostenaufwand zn machen hatte. Bisweilen pflegt der Reisende auch gegen Ge währung sogenannter Vcrtranensspesen tätg zu sein. Da runter fit zunächst ein angemessener Betrag für den gehabten Speienaufwand, der also nicht im einzelnen berechnet wird, zu verstehen, der sämtliche Kosten für Lebensunterhalt, Fahr geld, Repräsentation usw. umfaßt. Für den Fäll, daß di« Höhe dieses Spesenaufwandes nicht angemessen erscheint, hat der Reisende den Nachweis über die tatsächlich gehabten Aus lagen zu erbringen. Es ist einleuchtend, daß bei der eigenartigen Tätigkeit des Handlungsreisenden Umstände in dessen Dienstverhältnis hineinspielen, die im Gesetz selbst nicht sveziell festgelegt wer den konnten. Deshalb erscheint es wohl gerechtfertigt, wenn sich auch über die Art der Beschäftigung des Reisenden «in Handelsgebrauch herausgebildet hat, nach dem jene eben als eine den Obliegenheiten eines Handluugsgehiksen entspre chende zu gelten hat. Ueber diese Frage ist besonders daun die erforderliche Klarheit notwendig, wenn der Reisende in gekündigter Stellung sich befindet, denn während dieser Zeit ist die Gefahr einer geschäftlichen Benachteiligung besonders naheliegend. In vielen Fällen wird ibn der Prinzipal des halb nur ungern als Reisenden beschäftigen. Kann der Rei sende nun wahrend dieser Zeit (bis zu seinem Austritt aus dem Geschäft) zu anderen Dienstleistungen (Kontorarbeiten usw.) herangezoge» werden? Nach den im kaufmännischen Leben bestehenden Gepflogenheiten ist diese Frage zu bejahen. Dies gilt besonders auch dann, wenn der Reisende aus eine bestimmte Zeit probeweise angestellt ist. Will ihn der Prin- zival nicht mehr auf die Reise schicken, so ist er verpflichtet, ihm eine andere angemessene Beschäftigung zu geben, jeden falls kann er ihn nicht vor Ablauf der Probezeit entlassen. Ebenso wird die geschäftliche Tätigkeit des Handlungs agenten durch eine Reihe bestehender Handelsusancen ge regelt. Danach schließt die Uebertuaguna des Alleinver triebes eines Artikels aus, daß dieser noch an andere Per sonen des gleichen Ortes geliefert werden darf. Erfolgte schon früher vor Vergebung des Alleinvertriebes die Liefe rung dieser Waren an dritte Personen, so entspricht eS der Handelssitte, daß der Agent bei Eingebung der GeschäftSver- bindung davon in Kenntnis gesetzt wird. Anderseits besteht ein allgemeiner Gebrauch jedoch nicht, daß d«r Agent bie gleichzeitige Vertretung von Konkurrenzartikeln (tzerrenwoll- hutbranche) übernimmt. Die sonstigen Anstellungs- und E»t- lassunqsbedingungen regeln die Bestimmungen des Handels gesetzbuches, wenn nicht etwas anderes zwischen den Parteien vereinbart ist. Jedenfalls ist darin noch keine Entlassung zu erblicken, wenn ein Geschäftshaus von seinem Agenten di« *) Gesammelt und herauSgeyeben auf Grund der von der Handelskammer in Breslau erteilten Gutachten von Dr. Konrad Ernst Riesenseld (I. U. KernS Verla« (Müller), Breslau), die Joch« 1L00—1S0S umfassend. sofortige Zurückfentmng der Muster vrriangt, da nach den kaufmännischen Gepflogenheiten ein derartiges Zurückverlan gen auch aus anderen Gründen erfolgen kanu. Hinsichtlich deS Anspruches aus Vergütung durch Zahlung ein«r Provision erstrecken sich di« gleichen allgemeinen Han delsgebräuche, wi« sie bereits bezüglich der Handlungsreisen- den Geltung haben, auch auf die Handelsagenten. JnSbe- soüdere ist ei« Kaufmann dann nicht Mr Zahlung des Pro- visionrhetragcs verpflichtet, wenn di« Ware, deren Liefe rung der Agent vermittelt, infolge Zahlungsunfähigkeit deS Käufers nicht oder nicht ganz bezahlt wurde. Dahingegen brcmcht sich ein Agent die vereinbarte Provision nicht durch etwaige Nachlässe an den Lieferungen, di« d«r Verkäufer seinem Abnehmer gegenüber einräumt, kürzen M lassen. Be sonders wichtig sind die Handelsgebräuche, die sich auf den Anspruch auf besondere Auslage« des Agenten beziehen. So wird ein bestimmter Prozentsatz (5—10 Proz.) vom erzielt«» Abschluß als eine Pauschalvergütung ange sehen, so daß der Agent Mr Berechnung weiterer Spesen für Lagerunkosten, Auspacken von Kisten uw), nicht berechtigt ist, vorausgesetzt, daß nicht di« Unterhaltung eines größeren Lagers usw. hierzu sich nötig macht. Dieser Handelsbrauch (Drogeriowarenbranche) weicht namentlich von den Ge pflogenheiten des Buchhandels ab, wo der Platzvertreter eine Pauschalvergütuna gewissermaßen als RepräsentationSgeld beansprucht, daneben aber sämtliche Spesen und Portoaus lagen «inzelu berechnet. Allerdings pflegen dies« Berech- nungsmodalitäten besonders vereinbart zu nktrden. Nach spezieller Vereinbarung werden natürlich auch in anderen Branchen der kaufmännischen Praxis dem Agenten di« Porto auslagen, die teils durch die Korrespondenz mit den Kun den, teils durch die mit dem House selbst entstehen, ver gütet, doch wird dadurch ein allgemeiner Handelsgebrauch nicht begründet. Wenn auch hier und da im einzelnen Brauch«« spezielle Haüdelsgebräuche sich zeigen, so weist doch die Entwickelung der inneren HondelSverhältnisse darauf hin, daß anstelle dieser Spezialgepflogenheiten allgemeingültige Handels usancen durchdringen, di« darauf hinzi«len, die Rechtsverhält nisse des kaufmännischen Lebens einheitlich zu regeln. Das bedeutet sicherlich einen Fortschritt, denn dadurch werden so manch« Usancen ausgefchaltet, die sich aus Künftigen Verhält nissen entwickelt haben, um ein«r zeitgemäß«» uW den Be dürfnissen d«s Handelststcmdes entsprechenden Rechtsousleyung Platz zu machen. R. Börsen« ««d Handekrrvese«. Ueber di« Zwickauer Börse vom IS. März wird «ns von dort geschrieben: Obgleich für unsere Börse gerade die allernächste Zeit weitere Gelder aus den Dividenden-och- lungen bringt, war «ine Belebung des Geschäfts heute nicht zu verzeichnen: eine Ausnahme machten nur Bockwa-Hohn- dorf-Vereinigtseld und Zwickauer Bankaktien. Sonst ver kehrten noch wenia verändert: Neinsdorfer Kohleneisewoaba, Niederschlemaer Papierfabrik, Gottes Segen Stämme, Hohn dörfer Prioritätsaktie«, Brückenberaer, Oelsnitzer und Deutschland Kuxe und Zwickauer VereiuSglück. Schaber Concordia Prioritätsaktien (heute bereits exkl. Dividende) gingen etwas niedriger um. Gößnitzer Portlaudzementfabru Aktien erholten sich wieder um ca. 10 F(. Anleihen blieben o^re Umsätze bei schwächerer Nachfrage. Bank« «nd Get-wesen. *— Sächsische Bank z« Dresden. Die auf 8 Proz. oder 48 Ft festgeietzte Dividende kanu sofort gegen Rückgabe des Dividendenscheins Nr. 37 in Leipzig bei der Filiale der Sächsischen Bank erhoben werden- s. Fnsio« Torgauer Bank — Magdeburger Privatbank. Zu der bereits gemeldeten Fusion erfahren wir noch, daß die Aktionäre der Torgauer Bau! für jede Aktie eine Aktie der Magdeburger Privatbank erhalten und außerdem 120 -ck in bar. Die Torgauer Niederlassung wird unter der Firma Torgauer Bank Filial« der Magdeburger Privatbank weiter bestehen. 8 Neue Reichsbauknebenstelle. Am 8. April wird in Swinemünde eine Reichsbauknebenstelle eröffnet. ** Märkische Bank i« Bochum. Die Verwaltung bean tragt bei der Generalversammlung die Erhöhung des Aktien kapitals von 8 auf 10 Millionen Mark unter Ausschluß des Bezugsrechts der Aktionäre mir der Maßgabe, die Durchfüh rung dieses Beschlusses dem Auffichtsrat zu überlassen. Westfälische Äankkommandite Ohm, Heruekamp L Co„ Kommanditgesellschaft auf Aktieu, i« Dortmund- Münster i. W. In der Generalversammlung wurde die Jahresrecbnung genehmigt und die Dividend« auf 7 Proz. festgesetzt und Entlastung erteilt. Ebenso wurde ein Antrag auf Neuregelung der Bes.immungen, di« für die Be messung der Gehalts- und Tantiemenbezüge der persönlich hastenden Gesellschafter und Aufsichtsrät« maßgebend sind, ge nehmigt. Die Sommunalständische Bank für die preußisch« Ober laufitz in Görlitz weift in ihrem Jahresberichte für 1906 u. a- aus eine Einnahme an Wechselzinsen von 290 945 (211797) -ck, Effektenzinsen 40 W4 (68 269) -ck, Kontokorrent zinsen 122018 (126 745) -ck und Provisionen vom Coupons-, Agio-, Depotgevühren- und Sortenkonto 54616 (57 238) -ck. Der Spezialreserve werden 48 107 (44 108) Ft überwiesen. Der Ueberfchuß. der an die Landsteuerkasse überwiesen wird, beträgt 288 485 (292 191) -ck, das sind ca. 6,4 (6'/-) Proz. des Stammkapitals. Der Gesamtumsatz beträgt 713 723 960 (752 101860) Ft. Bei einem zur Realisierung früherer Wechsslsorderungen im Mai 1906 erstandenen Grundstücke gelang die alsbaldige Wiederveräußerung, jedoch mit in an gemessener Grenze bleibendem Schoden. Die Deckung dieses Berlustes sowie für Abschreibungen, die sich in zwei Fällen wgen Unsicherheit und in einem Fall« wegen Uneinziehhar- keit der Schuldbeträge notwendig machten, aeschah aus dem zu diesem Zwecke im Vorjahre bereits ergänzten Spezial reservekonto. das, wie erwähnt, mit 48107 Ft neu dotiert und dadurch wieder auf 150 000 -Ft gebracht worden ist. *— 4l4proz. Bosnisch-Herzegowinisch« Eisenbahn-Lan- desanleihe vom Jahre 1898. Die am 1. April fälligen Cou pons gelangen von jetzt ab in Leipzig bei der Leip ziger Filiale der Deutschen Bank zur Ein lösung. Berg- ««- Hüttenwesen. 7. Sohlenversand aus den Königlich Sächsischen Staats bahnen vom 10. (11.) bis 16. (17.) März (in Tonnen zu 1000 lcx): Steinkohle« (einschließlich Kott und Briketts) aus Sachsen: von Zwickau 40 833 (32 000), von Lugau-OelSnitz 33 688 (84 910), von Dresden 8367(6293), zusammen 82 828 (63 203); au» Preußen: von Schlesien 19 583 (16 9331 von Rhein land und Westfalen 1816 (2772), anderen Ursprungs (au» Böh men usw.) 2365 (1435), im ganzen 106 592 (84 343). Braun kohlen: aus Sachsen: Sohlen und Sok» 7903 l67151 Briketts 6569 (4255); aus Sachsen-Altenburg: Sohlen und Sok- 19 252 (181951 Brikett» 19 260 (17 000); au» Preußen, Thüringen und Anhalt: Sohlen und Sott 5910 (57831 Briketts 21296 (19711); au» Deutschland zusammen: Sohlen und Koks 33065 (30 693), Briketts 47 125 (40969), «tt Bödmen 89471,67 929); Braun- kohlen im ganzen 169 661 (139 5911 Sohlen aller Art 276 253 (223 9341 durchschnittlich jeden Tag 39 465(319911 A Erzgebirgischer Steinkohlea-Aktienverei« zu Schede witz bei Zwick»«. Die Verwaltung führt im Geschäftsbericht aus: Das verflossene Geschäftsjahr erwies sich für unseren Verein wiederum als günstig. Die Nachfrage in Kohlen war infolge des lebhaften Aufschwunges im gesamten Wirtschafts, leben fast das ganze Jahr hindurch rege, so daß die erneut gesteigerte Kohlenförderung auch voll zum Verkauf gelangen konnte. Die unserer Belegschaft vom 1. Dezember 1905 ab aewährlx Teuerungszulage wurde vom 1 Januar 1907 ab in Form einer festen Zulage zum Schichtlohn hinzugeschlagen. Gefördert, wurden 410871 (390013) t Kohlen, also 20 W8 t mehr. Einschließlich der aus dem Vorjahr« übernommenen 1079 t VorratSroblen wurden 344415 t Kohlen verkauft, 11633 t an die Kokerei. 126 r an die Ziegelei abgegeben und 43971 t zum eigene« Bedarfs verbraucht, während 1372 t als Bestand verblieben. Mit der Kammgarnspinnerei Schede witz, Aktiengesellschaft, wurde «in ArealauStansch vorgenom- me«, derart, daß der Verein die zusammen 10 Ar großen Teile der Schedewitzer Parzellen abtrat und dafür eine Par zelle eintauschte. Für Bergschäden waren insgesamt 29 955 -Ft auszuweuden. Von den Änlagekonten wurden 298,L7 (Ä2 744) -/t abgeschriebeu. Das Geschäftsjahr schließt dach Abzug von 327624 -Ft für Zehnten und 254 936 für Ab schreibungen mit einem Reingewinne von 352 367 (280 296) Mark ob. Der Vorstand beantragt, im Einverständnisse mit dem Aufsichtsrate davon 65 (55) Ft für die Aktie als Divi dende auf 4800 Aktien mit 312 000 -Ft zur Verteilung zu bringen, ferner 30 000 -Ft dem Beamten-Pensionssonds zu überweisen und nach Abzug der dem Aufsichtsrate satzungs- gemäß zustehenden Entschädigung von 3120 <F( die alsdann verbleibenden 7247 Ft auf das neue Jahr vorzutrageu. Die Generaloersammluna findet am 4. Avril statt. S Di« Gewerkschaft Wilhelmshall in Änderbeck verteilt für März wieder eine Ausbeute von 100 X für den Kux. II Gewerkschaft Alte Haase in Sprockhövel. Die Kohlen förderung hat.insgesamt 114114 (109 517) t betragen, wovon 74 172 (76 467) t verkauft, 30 915 (23 9-151 t zu Briketts »er arbeitet und 9026 (9105) t von der Zeche selbst verbraucht wurden. Von der Briketterzeugung zuzüglich des Bestandes wurden 33 358 (27 50l) t verkauft, 34 (149) t von der Gewerk schaft selbst verbraucht und 145 (137) t als Deputat verabfolgt. Einschließlich des Vortrags stellte sich der Betrjebsgewinn aus 199 482 (125 751) -Ft. wovon 11880 (12 352) -Ft zu Anleihe, zinsen und 10 500 Ft (wie i. N.) zur Anleihetilgung verwandt, 110 000 (60 000) Ft als Ausbeute verteilt, 66 494 (62 357) Ft abgeschrieben und 608 (541) -Ft vorgetragen wurden. Die für Neuanlagen verausgabten Beträge sind 5352 Ft für Förder haspel und Rohre, 37 097 -Ft für Querschlagsarbeiten und 7394 -Ft für Wasserleitungsrohre. !I Gewerkschaft Siegfried I in Vogelbcck bei Salzderhelden. Auf Grund des Gewerkschaftsversammlungsbeschlusses vom 28. Juni v. I. ruft der Grrtbenvorstcrnd 100 -Ft Zubuße auf den Kux zum 25. März ein. II Brauukohlenbrikett-Vcrkaufsvereiu, G. m. b. H„ in Köln. Die Herstellung an Braunkohlenbriketts betrug im Februar 197 757 (187 155) t und in den beiden Monaten Januar und Februar 419 631 (400 036) t. Mbgesetzt wurden im Februar 210 039 (188 099) t und in den beiden Monaten Januar und Februar 483 065 (404 616) t. ir. Bergbau-Aktiengesellschaft Ilse. Di« geftrige Gene ralversammlung beschloß die Erböhuna des Aktienkapitals um 2 auf 8 Millionen Mark. Die neuen Aktien werden den Aktionären 1 :2 zu 250 Prw;. augeboten. Sie sind ab 1. Ja- nuar 1907 dividestdenberechtlgt. Aus eine Anfrage aus der Versammlung, R aus daS erhöhte Aktienkapital di« gleiche Verzinsung wie jetzt zn erwarten sei. erklärt« d«r Direktor, daß die gesamte Förderung und Produktion für 1907 zu etwas besseren Preisen verschlossen sei. Die Werke arbei teten nach wie vor zu voller Zufriedenheit. Es dürfte ein durchaus zufriedenstellendes Ergebnis auch für das erhöhte Aktienkapital erwartet werden. r Oberschlesifche EisenbahnbedarsS - Aktiengesellschaft in Friedeushütte, In der gestrigen Sitzung des Anfsichts- rateS legte der Vorstand die Bilanz für das crbgelaufene Jahr vor, di« mit einem Bruttogewinn von 7119 399 Ft schließt. Der aus den 11. Mai einzube- rufenden Generalversammlung soll nach Abschreibung von 3016 172 (2442 674) -Fl und den üblichen Dotierungen der Reserven und Wohlfahrtsfonds die Verteilung einer Divi dende von wiederum 7 Proz. vorgeschlageu werden. Die Verhandlungen mit der inzwischen in eine Aktiengesellschaft umgewandelten Firma Steffens Nölle in Berlin sind be endet. Der Generalversammlung wird aus diesem Grunde der Antrag auf Erhöhung des Aktienkapitals um 8 Millionen Mark unterbreitet werden, die der Aktiengesellschaft Stef fens L Nölle im Austausch gegen deren Mien zu festem Be sitz und vor Ende 1912 unveräußerlich überlassen werden sollen. Der Gang der Geschäfte der Oberschlesischen Ersen- bahnbedarss-Aktiengesellschaft im laufenden Jahre wurde vom Vorstande als recht befriedigend bezeichnet. Der Auf tragsbestand in Höhe von rund 25 Millionen Mark sichere den Werken lohnende Arbeit sür etwa die nächste» beiden Quartale. *— Geisweider Eisenwerke. In dieser Woche findet eine Aüfsichtsratssitzung der Geisweider Eisenwerke statt, in der über die Stellungncchme wogen des Beitritts zum Siegener Roheisensyndikat Beschluß gefaßt werden soll. Das Syndikat wird, wenn die Geisweider Eisenwerke auf ihren belanuteu Bedingungen bestehen bleiben, zweifellos ausgelöst werden. In diesem Falle würde der Verkauf vom 6. April ab freige- geben und die ÄuflösnnK definitiv am 7. Juli «rfolgen. Auch das Düsseldorfer Noheisensyndikat würde dauu von den be teiligten Siegerländer Werken gekündigt werde«. AnS bester Quelle erfährt die „Rhein.-Westf. Ztg." hierzu, daß die Re gierung sich für den Fall nteressiert und von de« Werken des Handelskammerbczirkes Koblenz sich hierüber hat be richten lassen. Es ist also anzunehmen, daß Geisweid recht zeitig nachgibt. * Die Rio Tiuto-Gesellschaft erklärt eine Schlutzdividende von 60 (40) Proz., d. i. 60 r auf die Aktie. Stoffgewevbe. Sr. Deutsche Jutespinnerei und Weberei i« Meitze« Die Generaloersammluna hat die Dividende, wie vorgeichlagen, auf 15 (12) Proz. festgesetzt. Lr. Banmwollspinnerei-Aktieugesellschast Gele«a«. Das erste Geschäftsjahr, das lediglich als Baujahr anzufehen ist, chließt mit einem Ueberfchuß von 7805 -Fl. Di« Arbeiten onnten derart gefördert werden, saß bei Schluß des Ge- chäftsjahres die Fabrik und das Verwaltungsgebäude beinahe ertiggestellt waren. Falls nicht unvorhergesehene Umstände eintreten, hofft man, Mitte April mit einem Teil des Be triebes beginnen z können, und daß die Gesamtspinnerei mit 29112 Spindeln Ende August komplett im Gange ist. Reich liche und lohnende Aufträge sind gesichert, auch ist die Ge sellschaft mit Rohbaumwolle gedeckt. Jedoch ist auch das laufende Geschäftsjahr noch zum Teil als Baujahr zu be trachten. 8 Geraer Jutespinnerei u«d Weberei in Triebe-. Die gestrige Generalversammlung, zu der 13 Aktionäre in Ver tretung von 583 900 Ft. Akti«nkapital erschienen waren, ha: die Vorschläge der Verwaltung auf Verteilung von 24 Proz. Dividende auf die Prioritäts-Stammaktien Lit. und 18 Prozent Dividende auf die Prioritäts-Stammaktien Lit. R genehmigt und den auS dem Auffichtsrat ausscheidenden Car! Eduard Schönberr zu Gera einstimmig wiedergewählt. 8 Bremer Wollkämmerei in Blumenthal. In der gest- rigen Generalversammlung wurde die Tagesordnung er ledigt und die sofort zahlbare Dividende auf 14 Proz. fest gesetzt. kl Erste Deutsche Ramiegesellschast in Emmendingen. Der Abschluß für das Jahr 1906 ergab «ach 207 540 (199 238) Mark Abschreibungen zuzüglich 28 419 (.3568) Vortrag einen Reingewinn von 646 767 (565 2151 -F(, woraus aus Has 2 Mil- licnen Mark betragende Aktienkapital eine Dividende von 12 (10) Proz. »erteilt wird. Verschieden« Jndnstriegesellschatten. *— Leipziger Buchbinderei-Aktiengesellschaft vormals Gustav Fritzsche in Leipzig. Die Generalversammlung vom 5. März 1907 hat beschlossen, je 2 Aktien zu einer zusammen zulegen. Gemäß diesem Beschlüsse hat der Aufsichtsrat di« Frist zur Einreichung der Aktien bis zum 15. Avril festge- setzt. Gemäß diesen Beschlüssen werden die Aktionäre ausge- fordert, ihre Aktien mit Gewinnanteil- und Erneuerungs scheinen bis zum 15. April bei der Gesellschaft ein^ureichen. Die Aktien, die bis zu diesem Tage nicht eingereicht sind, sowie die eingereichten Aktien, die ihrer Zahl nach eine Zu sammenlegung von 2 :1 nicht zulassen, der Gesellschaft aber nicht zur Verwertung für Rechnung der Beteiligten zur Vcr. füguna gestellt werden, werde» für kraftlos erklärt. An Stelle der für kraftlos erklärten Aktien werden neue ausgegeben, und zwar für « 2 alte eine neue. (Vergl. Anzeige.) —m. Aktiengesellschaft Lediger Palmenqarten. I» der gestern unter Vorsitz des Schuldirektors William Röhn im Sitzungssaale der Allgemeinen Deutsche» Credit-Anstalt ab gehaltenen Generalversammlung wurde in Anwesenheit von 7 Aktionären mit 87 Stimmen beschlossen, den erzielten Be triebsgewinn in Höhe von 20 415 Ft dem Abichreibungs» und Erneuerungsfonds zu überweisen und an Sielle des durch den Tod aus dem Aussichtsrat vusgeschiedenen Lkauimanns Curt Georgi den Kaufmann Paul Tborer in den Aufsichts rat zu berufen. 8 Georg A. Jasmatzi, AktieuaeselllHast, i« Dresden. In der Generalversammlung wurde der Abschluß genehmigt und Entlastung erteilt. Wie vorgeschlageu, wurde die Aus- schüttung einer 7proz- Dividende, zahlbar sofort, beschlossen. In der aut die Generalveriammlung folgenden Msiichtsrats- sitzung wurden Geheimrat Kempner und Professor de Ruyier zum Vorsitzenden bzw. stellvertretende» Vorsitzenden ge. wählt. Lr. Vereinigte Strohstossabrike«, Aktiengesellschaft, in Dresden-Kötitz. Ter Auffichtsrat hat beschlossen, der Gene ralversammlung die Verteilung von wiederum 6 Proz. Divi- denbc in Vorschlag zu bringen. Lr. Fabrik für Nähmaschinen n«d Stahlapparate vorm. Mehlich in Berlin. Die im letzte« Geschäftsbericht gelcnn. zeichnete Lage — hohe Löhne und höhere Preise sür Roh materialien — Hai sich im abaelaufenen Geschäftsjahr noch Weiler stark bemerkbar gemacht, da di« Preise jür Roh materialien und Arbeitslöhne eine, weitere Steigerung er fahren haben, während die Gesellschaft gezwungen war, der Konkurrenz wegen in den Preisen für Fahrradketten weitere Konzessionen zu machen. Das Gewinn- und Verlustkonto schließt nach 58 327 Abschreibungen mit einem Reiugewlnn von 176 102 1166 432s Ft, dessen Verteilung wi« folgt vorge schlagen Wersen soll: wiederum 10 Proz. Dividende gleich 120 000 Ft, Tantieme an den Auffichtsrat sowie Gratifika tionen an Beamte, Meister und Arbeiter 28 538 -Ft, Ueber- Weisung an den Perrsionssonds 5000 -Ft. Vortrag auf neue Rechnung 22 564 -Ft. Im laufenden Jahre ist das Geschäft ebenfalls zufriedenstellend, so daß bei wesentlich höheren Um- sätzeu wieder auf ein günstiges Ergebnis gerechnet werden darf. " Deutsche Gold- und Silberscheideanstalt in Frankfurt a. M. Die Dividende für das Jahr 1906 ist einige Prozent über der vorjährigen (22 Proz.) zu erwarten. /I Kronprinz, Aktiengesellschaft für Metallindustrie i« Ohltgs, Rhld. Die Bilanz der Geielffchcfft, die in der Sitzung des Awlichtsrates Mr Vorlage gelangte, weist «tn- schließlich des VortvageS einen Ueberfchuß von 1283 482 (1216 074) -Ft auf. Nach Abzug von 396980 für Ab schreibungen, Rückstellungen und Wohlfahrts zwccke, sowie nach Abzug der Vertrags- «nd statutenmäßigen Tantieme soll der aus den 13. Avril etNKuberufetldcn Generalversammlung die Verteilung einer DivLeirde von 27 (25) Proz. und 162 372 Rkrrk als Vortrag für neue Rechnung vorgeschlagen werden. IV. Bremer Oelfabrik. Der Auffichtsrat hat beschlossen, der Generalversammlung, die am 5. April in Bremen statt findet. die Verteilung einer Dividende von 5 (8> Proz. in Vorschlag zu bringen. U». Böhmisch-mährische Maschinenfabrik. In der Sitzung des Verwaltungsratrs wurde die Bilanz für das Jahr 1906 zur Genehmigung vorgelegt uud beschlossen, die Generaloersammluna auf den 15. April einzuberufen und in dieser den Antrag auf Verteilung einer Dividende von 13 Proz. gleich 52 (48) Kr. pro Aktie zu stellen. Lranrportrvese«. Lr. Speicheret- und Spcditions-Aktienaesellschafl Dres den-Riesa. Das verflossene Achr hatte nach dem Geschäfts bericht in überaus günstiger Weise begonnen und während des ersten Halbjahres sich in gleich günstiger Weis« weiter entwickelt. Als aber die sonst beschaffigungs- und ertrag reichsten Herbstmonat« nahten, wurde durch den bei den großen Eloschfffahrtsgssellschaften ausgebrocheue« «nd bis Mitte November andauernden Schiffierstreik während dieser langen Zeit der ganze Güterverkehr auf der Elbe lähm ge legt, wodurch die Erträgnisse in der Elbspedition stark be einträchtigt wurden. Dank der guten Beschäftigung im ersten Halbjahre und in allen anderen Betriebe« mrd Be teiligungen wurde dieser Ausfall mchr als ausgeglichen, so daß bei erhöhten Abschreibungen, beträchtliche« NÜickstelluu- gen und einem erheblichen Vorträge auf das neu« Rech nungsjahr die Verteilung einer Dividende vo« 11 (IG Prvz. vorgeschlagen werden kann. DaS Gowin«- und Verlust konto schließt mit einem Gewinn vo« 447 825 Fl, dessen Ver teilung nach Absetzung der Abschreibunge« rm Betrage von 37 063 Fl. wie folgt vorgeschlageu wird: Kontraktliche Tan tiemen 35 087 Tantiemen 15 434 Fl, 11 Proz. Dividende, und zwar auf ein ganzes Jahr vo» 2 600 000 Fl gleich 286 000 Mark, auf ein halbes Jcchr von 400 000 gleich 22000 Fl. zusamm«« 303000 -ck, und als Vortrag auf neue R«chmr»g 52266 Ft. Das neue Jahr bat. da infolge des starke« Win ters di« Elbe erst Anhang März eisfrei wurde und di« Elb- schiffcchrt bis dahin ruhen mußt«, ruhig begönne«. Die be reits angekündigten Zuweisungen lassen jedoch ei« lebhaftes Geschäft «nd gute Resultat« erhoffen. Rr. Sächsische Straßenbahngesellschast ftl Plaue« i. B. In der Generaloersammluna wurden sämtliche Punkte der Tagesordnung einstimmig genehmigt und die Verteilung einer Dividende von 8 Proz. beschlossen. s> Die Hanauer Kleinbahngesellschaft, Aktiengesellschaft, schlagt 4l4 13^4) Proz. Dividende vor. ir. Aachener Kleinbahugcseüschaft. In der gestrige» Generaloersammluna wurde die Dividende auf 7 Proz. fest gesetzt. Die Aussichten werden als günstig bezeichnet. — Bremisch-Hanuoversche Kleinbahn in Frankfurt a. M. Das von der Aktiengesellschaft für Bäönbau und Betrieb in Frankfurt a. M. gebaute Unternehmen, das die 27 Km lange Schmalspurbahn Bremen-Tarmstedt betreibt, ver zeichnet sür das Jahr 1906 au Betriebsübcrschuß 101881 (91055) und an Zinsen 2590 (3638) -Ft, wozu noch 3436 >3638) -L Vortrag treten. Nach 7712 -Fl (wie i. V.) Ueber- weisuna an den Erneuerungsfonds kommen aus 94 817 (83 329s Ft Reingewinn 4 (3^L) Proz. Dividende auf 2 125 000 Ft Aktienkapital zur Verteilung. *— Bestellungen der bulaarischea Staatsbahnen. Aus Sofia wird der „Voss. Ztq." geschrieben: Am 3. April wird bei dem hiesigen Kreis-Finanzamt eine Offertverhandlung stattfinden für die Lieferung von 150 fünfzehntonniflen, dov- pelachsigen, gedeckten Güterwagen, darunter 50 mit Hand bremsen; 200 doppelachsigen offenen Güterwagen, darunter 150 mit Handbremsen: 15 gedeckten Wagen für umfangreiche Güter, 10 gedeckten Geflügelwagen mit Handbremsen. 75 ge deckte und 100 offene Wagen müssen in sieben Monaten und der Rest in neun Monaten nach Bestätigung des Zuschlags durch den Ministerrat geliefert werden. An demselben Tag und Ort wird auch eine Offertverhandlung stattfinden für die Lieferung von 2 Eilzugs- und 9 Frachtzugslokomotiven, deren Gesamtpreis auf 850 000 Frcs. veranschlagt wird. Die Lieferung mutz binnen 8 Monaten nach der Bestätigung efsek- tuiert werden. An den Osferwerbandlungen können für die erste Lieferung nur Waggonfabriken, und für die zweite nur Lokomotivsabriken teilnehmen. Solche Fabriken, die bis- her keinen Auftrag von der bulgarischen Staats-Effenbahn- verwaltung erhalten haben, müssen ihre» Offerten auch einen behördlich erhärteten Ausweis über ihre Leistungsfähigkeit beilegen. ch Die Deutsche Oftasrika-Linie, die. wie schon gemeldet, sür das Jahr 1906 keine Dividende (gegen 4 Proz. i. V) verteilt, erzielte einen Ueberfchuß vc^c 1666 510 (2 273 9571 Mark. Davon werden 1664 668 (1788 535s -ck ^u Abschr«i' bungen verwendet. Das ungünstige Ergebnis wird mit der scharfen, von der Regierung unterstützten englischen Konkur. renz und mit der Einengung der- Wirksamkeit der Gesellschaft infolge der deutschen Reichs'ubvenfion begründet. bn. Norderelbc-Tanivsschiisahrtsgesellschast in Hamburg. In der Versammlung der Aktionäre wurde die vorgelcgte Ab- rechnung ohne Widerspruch genehmigt. Die Versammlung bewilligte dem Vorstande und dem Aufsichtsrate eine Re muneration in Höhe von 5 Proz. der zur Ausschüttung ge-