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Rur Lem Erschistwerkrhr. V 2 1 2 1 »1 s 1» 78 Serichtrraal. »721 5 2 2 « 8« SV 9 29 IS 2 « r i» « » iss 122 289 2S4 S 2 8» U>8 « W 9 1« 1« II 8 IV I« L 8 S 2 I » b 2 » 1« 21 19 2 40 7» 11 9 2 2 « rr t-2 70 12 2 1 8 !, «in »ach 8 L L k- K Ma»d««avU Lrtprtg II I w I IV , imtlteulokal Und« Unsere verestrlletien inserenten Berwvrfe« »mrd« vom Reichsgerichte die Revision des Uedakteur« Emil tz. von der ^Dresdener Rundschau", der am K. Oktober v. A Weg« Beleidigung eine« KStzschendrodoer GematoderatSmllgliedS durch eine Briefkastmnottz M «ine« Monat Gesängnts verurteiU wordea H. Ich wir ^lvocheunachweis -er LevölkeruugsvorgLuge iu Leipzig. Oessnvt äiskorvn Lx^.'L.'VLZL' A; erreicht man durch Myrrholin-Setf«. ^«,5 koelilisoilliiox l>v8M koek, K. w. b. H. «, oegrnüber d. «»gang z. Ratskeller (früher Reumarkt 40) empfiehlt tlü retchhaMgeS Lager « Lr«8«i>sxküv»SriL sowie große SoSwabl ««er und herabgesetzter zu Lorifirinationsgesehenken geeigneter Bücher in jeder Preislage. ^,r,ü Mittwoch, 8^ Uhr, tu de» RetchSH allen m vollmarSdorf patt. De» be lehrend en «orlraa hält Herr Pfarrer Spanvald über ,P«U Gerhardt >»d da« deutsch« Utrcheulted. Mustlalcsch» Dardiettmae» erfolg« g«rch d« Orcheslcrvcretn Euterpe »nd andere hervorragende Kräfte. Gtulrttt für Mitglieder frei, Ntchtmttglteder 20 Pfemeig. »»rttzenefelichaft. MU der Yeter de« 7L. Todeatag«« «oeche« beschvetzt die «oethcacsellichafl yrettaa. d« 22. MärZ. tm Rofentallastno da« Verein«, fahr ISÜUst. MU Schreck« Komposition -lieber all« Gipfeln Ul Stutz- leit« dir Thomaner, die außerdem noch pvet DhSre von Mendelssohn singen, di« Yeter et». UnlverNUlttorosefsor Dr. Paul v arth H»U di« yeNanfprach« Der Dramaturg de« LeipMer Schauspielhaus«« yrttz vlrhweg rvtttert Soethedichtungen. Di« Yeter beginnt puutt >1.9 llhr W,Mtt » G. tu >6«, »nok »It« 8»a» »ti» a»6 kr»ntzc> ckarvb L m. b. ü-, sfMvut tz. I. F k »nr daS Sieiündesie, Reinste nnd Beite! — so sollle bei der Ernährung de« Heranwachsende« Geschlechter fiett die Losung lauten. Bor all«» sollte »um sich merken, daß der jugendlich«, »och in der Entwicklung und Bildung begriffene Organismus vor jedem Semch- gifte, namentlich vor jedem aufregende«, Herz «ud Nerve« schwächenden Getränk absolut bewahrt werden muß. — Wir besitzen in Kathreiners Malzkaffe« et« voll wertiges, i» jeder Hinsicht unübertreffliche» HauS- getränh dessen wertvolle gesundheitliche Eigenschaften von de« ersten Autoritäten der Wissenschaft — v. Petteukofer, v. Ziemffeu, Eulenburg u. a. — einstimmig anerkannt worden sind. Richtig -«bereitet, so daß sich sei« würzig milder Wohlgeschmack voll entwickel^ uud mit Milch und Zucker genossen, ist Kathreiner» Malzkaffe« allen Kindern ei« unersetz liches, jederzeit willkommene» und angenehme» Getränk. tz, verttuer Straße 9, ein mtzer» »ft au« dem «» «uwfieytt stch der «atzatt. «ublttum, de» vedarf dn zad« aemacht habe», bei »laß «man ruifprecheudc» .... plitzetr etwa tvv Radau dt« tt» »er gange»« Jahr« 20 Millionen Da« fett laus« Jahre» rühmlichst belmmt» WarmchauZ Sch«arfch«i»i G <«. Aachs., Etseubahuslroß«, soll aufgelöst »xrdr». Wt« au« der tn heutiger Rümmer deNndil-bcu Voran» eige hervorartzt, gab dte Prelle tn ollen Kritteln «an» bedeute»» ermäßtat. Di« rtegae» LagerdcfiLnd« müssen dttmeu kuriem vollllöndig au«verkausi sei» Maucher sparsamen Hausfrau dtrtet sich hier «tue außergrwShsltch« «eleßeatzett, de» vedarf für dte Früh. sahr«satson dtlltg ,u deck«. !>. Leipzig. 19. März. Wege« fahrlässiger Tötung ist am 29. August v. I. vom Landgericht Leipzig der Restaurateur Bruno W. zu b Monaten Gefängni» verurteilt worden. Ein Knabe war auf den Sim unter dem Fenster der Wirtschaft de» Angeklagten geklettert, um tu da» Lokal hineiuzusehen. Der Angeklagte kam gerade vorüber, ohrfeigte den Knaben, während er dort oben stand, und bewirke dadurch, daß der Knabe aus die Straße fiel. Er fiel so unglücklich, daß rin Schädelbruch eintrat, der den Tod zur Folge batte. — Die Revision de» Angeklagten wurde vom Reichsgericht ver worfen. Vevsaernugsvorgüng, de» »Nell hervorragender Sartzoei sich de» «rfleu vlotz t» der volwerm hett pr bieten, sich von der QnaNU * Dresden, 1L Mürz. (Eia. Drahtmeld.) Du» Kriegsgericht der dritten Division Nr. 82 verurteilte beute nach mebrtzüudtgrr Verhandlung de» Hauptmann u«d Lompagntrchef Karl Heinrich Schmidt vom 1(Ä. Infanterieregstnent wegen ungenügender Be aufsichtigung von Untergebenen «ud vorsätzlicher unrichtiger Ab stattung einer dienstliche« Meldung »» drei Monaten ,«d einer Woche Festungshaft. Der mttaugrklaal« Unteroifizier Georg Edmund Darberttz wurde wegen vorlätzltcher Fälschung einer dteustlichen Meldung zu »4« Monate« »efingul» ver- nr^ailt. Sveinn «Ls» vo»Kvr8lL8, avll 21, MLrr, vormittLKs s VLr. E. , - ösLvploo Lis ulisvrv vierssitixs Loiluxs io ävr Voiwvrstux-Isiullmsr äs» l-oiprixer luxoblllttos. kvsongsn 8iv Ikn« LinIrsuGv nisrkl vvn 0onn«ü*s4ag, «I»n 21. IWanL. «Lintlivlrvr lotsI-IlM»! i-.SciiMNliliiiilt i rmip. «M 46 Li8sndLtill8trL886 46 D D Wsi^SNlZSUS D D 46 Li86nbLdll8lrL88v 46 Lkwoo Imrrom wUs8Sv äis Nss«i-«n>nL>»»vn, vsleLs äoQ ^Vsrt vcm oa. 1« Müllio« repräsontlorsir, Ko4«I vvrävv äa über äis I-okLlltLtvv anäsrivsltl^ vvrküxt vlrä. voluUs OrsruüsLUon MS SorLdsvtriwL üvr krolso 8loä lwssro VorkanffirLuwo «. v««»glück»ng oder andere gewaltsame Eiuwtrkuag Vl. All« lldrtge» Dodeaursach« . . Leipzig, den 18. März 1907. D«S Etattstische «mt Boe Stadt Leipzig. bitten velr, grürreve SercchSstr-mrsigsw «um mS^slcdrt slkikrelilg «srugsd«!, äsmst »uf Sair unä kinungement genügLnäs Lorgsoii veroeoctrt rrrrrt«, Izmm. Nuck in brrug »vs «In« gOimtigs k'IuLisrung kt sla« rscdt früdreitlgs Nusgsb« äer Bnrsig« ersoräsrilad. vke LxpeäMon der l-elprlge^ ^sgLblatteL. »etgetell M ersetz«. wt« am« de» heMt-m A Vporcklferet» «et»««, »ud srt»« Mttalt«d«m m d«cki faianteslrr vedtenung thmn Verguützunge«. «ristaLtmlast. Theater. Der überaus Narr« »«fach der am «omttaa nackpnttlag abgehaUell« Ntndrr-Vorstellung hat dte Dtrektto» veranlaßt, auch am nächsten Sonntag nachmittag V udr xta, Ut»drr»0orft«llu»g und zwar dte letzt«, zu bedrMend ermüßtgte» Preis«, »u arrangier«. I« P«tp»tger P.l»e»,«rtr» dirigiert heut« Mittwoch 8 Uhr abend« Qan« Wind erst ein sei» vorletzte« (20.) Siufoateckto»»err t» dieser Saison, Au» dem Svtelplan seien vor allem TschaifoivSky« L wo», Sinfonie Rr. ü, sowie yr. Lnzt» sivsontsche Dichtung .Mazeppa" hervorgedoben. Jnterefse werden ferner drei Ballet-Stücke von Ramrau-Mottl, sowie die Serenade l- mott für Streichorchester von Vollmann Hervorruf«», bet «eich letzterem Stücke Herr A. Schaper da» obligate Vtoloneello-Solo spiet« wird. Mendelssohn« Ouvertüre zu „Athalia" und Weder« .Aufforderung »um Tanz- ergänzen da» Programm mm heungen Sinlonte-Adend. Der «in- lritlSpreu» beträgt von abend» 7 Uhr ab nur bü Pfg. Di» »«»« bi« 1b. März 1908 ailtigen Dauerkarten lyamtlieularte 2b Ml., Stneellarte 12 Ml.) können täglich tm Palmengarten entnommen werde». Bi« «t. Sep tember 1907 gtltige Sommer-Semesierkartr» sür Studierende werde» schon setzt an beiden «ossenstellen gegen Vorzeigung der Legitimation »um Preise von b Mt. auSgefertigt. zeutraUtzeater. Da« Web». Restaurant wird sein« zeutratt» Lag« wegen nicht allein von Einheimischen, sonder» auch von viele» Yremden ausgesucht, abend» spielt da« Quartett ^Modern" bei freiem shtntritt. — Im Wiener Las» täglich nachmittag« und abend« Wiener Salomnuftt. Eintritt frei. Im Tas« vaurr, de» Tag und Rocht geöffnete» Ettrbltfsement, studen täglich stonzerte statt. Dte «onzerte de« «tnstler-Ensemble« ytschberg «Par terre), ebenso der ungarische» Sapelle -Hnngarta" lDtr. S. Itremo) "" oberen Räumen stnd tadello« und grati», an öesestosf mangelt e« ebe nicht und Billard freund« finde» in den obere» Räume» Gelegenheit. Spiel M huldige». Der Spielverkrhr wird von dem bekannten Billard» Bereinswese«. Drr Durudrrrf« m, L»G««wMttz, d» «» der «iedernttmustratze etn >»otzlau»gef»att«e« Leim, bestehend t» Hall« und Platz, besitzt, hat tm tnngfie» Geschäft«)ahr wiederum «ine» rüstige» Aufschwung geuommr». Di« stahl der Mitglieder ist vo» ölv auf bb« gestiegen, wodurch der veret» «ater de» ?1 Körperschaften de« Leipziger Schlachtfeldga«« a» poetter Steck, steht. A» de» Turnübungen »ahme» »0 MUgitever teil, van deueu bü al« Zögling« tu de» Liste» gesührt wurde». Di« vortu uerschatt zählte 82 Mitalicder. uotrr deren Leiumg a» de» 2-4 llebuugStaoeu deSIetzt ab geschlossenen Geschäfrssadre» tm aau^» 179« Man», gegen l««« Mann tm Jahre vorher, deuTurnpiatz belach»» und an de» gemeinsame» Hebung« tetl. nahmen. Mit dieser ausehultchr» DurukeluchSziffer stedt der veret» tu, »au cdenfall« mit cm erster Stelle Dem rührige» Turnbetrieb in der Haupt» grupp«, der Männer» und Jugeudabtettirng, steh« ein regsame« Lebe» tn verschiedenen Souderadtetlungen zur Seit«. Immer mehr Zuspruch findet die Gruppe für »eiter«, tu der a» de» Montagabenden unter kundiger Leitung in erster Stute die gesundhettsfbrdernd« Sette do« Leibesübungen betont wtrd. Den Vorsitz führt Herr Grus« Degen, da« Turnwartsamt Herr JudrrReden. Gtuwotzuerzatzl auf deu 1. Juli 19« berechnet. Gebar«»« tu der Woche vo« ».Mür» dt« nttt 9. Mär, 1907. Lebendgedoren«, männkich« . . wetb ltch« .... . - «lsammrn , , » . Darunter «hekich Geboren« . . . » unehelich . . . . . » zusammen . . . . . Darunter ehelich Gedoreue . . . Gestorbene (auSschl. Totgeboren«) M der Woche vom io. dt« mit w. Mär, 1907. Gestorbene überhaupt, uckkmSche . » - wetbltch« . Darunter unter 1 Jahr alle Kiuder » eheltch Geboren« . . LoveSursachen. Zahl der Fäll«:' 1. sttndbettsteder 2. Scharlach . ....... L. Maser» und RotA» . . . . « ck. Diphtherie und Krupp .... d, Seuchhuste» , 8. Ttzph»« 7. Tuberkulös« 8. iirankhriteu der AtarungSorgan« Darunter Influenza . . . 9. Magen» und Darmkatarrtz ein schließlich Brechdurchfall . . . Darunter unter 1 Jahr . . 10. Gewaltsamer Tod Eltern mid Lehrer bringen. Dir holte» Maßregeln fstr unaurralisch, durch die Schüler mit gute» Zeua»issen ge- zwunaen werden, auf eiue höhere Schulbildmra zu verzichte«. Wir halt«« diese Maßrea« auch politisch für durch««» ««- richti« Dies« Schüler und, weu» sie MLuner aewordm sei« werden, mit alirheLvem Laß erfüllt. /Lebhaftes Sehr richtigls Sie werden die Traper der arOstpolnischen Be wegung sein. Ich hoff« daher, daß der Reichskanzler al» Ministerpräsident darauf hinwirkt, daß diesen Maßregeln ein Ziel gesetzt werde. (Lebhafter Beifall.) «Lg. Orte! sNatl.): Die polnisch« deutschfeindliche Agitation ist derart, daß wir uu» energisch ans un» selber besinnen müssen. kLärm bei den Polen.) Wenn Sie einmal in die östlichen Pro vinzen kämen, würden Sie sehen, daß die Dentlche» die An gegriffenen, die Polen di« Angreifer sind. Die pol nische Presse untergräbt mit ihren Hetzereien Eitt« und Moral. Die preußische Regierung mußte ia mit dem Dämelsack geschlagen sei», wenn sie solch« Zustande leiden würde. (Große Heiterkeit.) Kulturträger Md stet» die Preußen und die Deutschen, und nicht die polnischen Bauern gewesen! Polnische Agitatoren gehe« von Hau» za Haus und reizen die Bauern gegen di« Reaieruna ans. Die Ab geordneten stellen sich hier hin nnd schimpfen arH Deutsch land, trotzdem alles Mögliche für die Polen geschieht. (Große Unruhe. — Präsident Graf Stolberg erklärt deu Aus druck für unzulässig. — Rufe bei den Polen: Ordnungsruf!) Den Polen kommt eS nicht auf die Verfolgung idealer Zwecke, wie sie vorgeben, an, sondern lediglich am Demon strationen gegen die Regierung. Wir werden die Maß nahmen einer konsequenten Regierung, als welche wir tue preußische ansehen müssen, gutheißen, wenn sie auch an die Lösung der Schulfrage in den Oststmarken Herangehen wird. Abg. v. Oertzen (Rpt.) erklärt, daß auch seine Freunde sich an der Besprechung einer rein preußischen Angelegenheit nicht beteiligen würden. Abg. Ghßling (Frs. Dpi.): Die Schulststreik-Agitatoren versündigen sich nicht nur gegen die Gesetze, sondern auch gegen die Kinder. Es wird eine Saat in die Seele der Kinder gelegt, aus der neue Zwietracht entstehen kann. Die polnischen Geistlichen, die den Streik geschürt und inszeniert haben, sind streng zu ver urteilen. Die Relegation von den Anstalten verurteilen wir ebenfalls, weil wir der Anschauung sind, daß diese Strafe urmerecht ist, daß die Kinder für die Sünden anderer büßen sollen. (Bravo!) Diese Strafe wird Agitatoren züchten. Wir Freisinnigen sind stets mit aller Schärfe für die ver fassungsmäßigen Rechte her Polen eingetreten. So aber erschweren Sie uns dies, und ich bitte Sie, in Zukunft Maß zu halten. Dadurch werden Sie Deutschland, Preichen und Ihrer Partei den größten Dienst erweisen. (Beifall.) Abg. Lcdebour (Soz.): Die Rede des Abg. Orte! war gar keine Rede auf die Interpellation. Daß er seine Rede ablas, kann ihm nicht verdacht werden. Dies Recht steht ja geschästsordnungsmähig allen zu, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind. (Schallende Heiterkeit.) Die Regierung bat sich eines schweren Vergehens gegen die Kinder schuldig gemacht. Ich verstehe nicht, wie Abg. Gyßling da noch eine MäßigkeitS- rede halten konnte, wo die polnische Bevölkerung so drang- saleert wird! Das ist eine richtige deutsche Philisteranschauung! Wir Sozialdemokraten, die nach den Urteilen eines Ihnen (nach rechts) besonders hoch stehenden Mannes „vaterlandSlose Gesellen" sind, beweisen in der polnischen Frage, daß wir das größte Verständnis für eine nationale Frage haben, während Sie poli zeilichen Schikanierungen Tür und Tor öffnen. Wenn Sie diese unglaublich törichte Polenpolitik unterstützen, beweisen Sie nicht nur, daß Ihnen jedes Gefühl für Recht und Gerech tigkeit abgeht, sondern auch für Logik. (Vizepräsident Dr. Paasche rügt den Ausdruck „unglaublich törichte Polen politik".) Wenn Sie preußische Polenpolitik — diese Worte sagen schon genug — (Heiterkeit) mitmachen, schädigen Sie das Deutschtum in der ganzen Welt. (Beifall bei den Sozialdemokraten und Polen.) Abg. v. Czarlmski (Pole): Die Rede des Vorredners haben wir mit Genugtuung vernommen und haben längst die Ueberzeugung gewonnen, daß uns gegenüber eine bureaukratische und militärische Diktatur angewendet wird. Wenn Herr Oertel einmal wieder eine solche Rede gegen uns halten will, dann mag er es sagen, damit wir nicht gezwungen werden, sie mit anzn- hören. (Heiterkeit.) Abg. Sthchel (Pole): Von fast allen Seiten ist heute der Schulstreik an sich ver urteilt worden, weil dadurch Zwiespalt zwischen der Autori tät der Eltern und Lehrer geschaffen worden ist, DaS ist aber nicht durch uns geschehen, sondern durch Maßnahmen der preußischen Staatsregierung. (Unruhe.) Die preußische Regierung hat ihre Macht mißbraucht und ihre Kompetenz überschritten, indem sie in die Rechte der Kirche und der Religion eingriff. Unsere wirtschaftlichen Fortschritte haben wir nicht durch, sondern trotz der Eingriffe der Regierung erzielt. (Sehr aut! bei den Polen.) Damit schließt die Besprechung. Die Tagesordnung ist erschöpft. Nächste Sitzung: Mittwoch 1 Uhr. Tagesordnung: Definitive Präsidentenwahl. L Lesung des Kolonialetats. Dritte LesunadeS Notetats. DaS Kontingentgesetz für die Brennereien. Interpellationen be treffend daS Grubenunglück zu Klein-Rosseln. Schluß N.7 Uhr. lappen, baß sie bei der geringste» Aeußerung der Reg gegen ihre Ueberzeugung stimmen? DaS ist tatsächlr Degradierung der deutsche« W ahler voi Partei, die sonst immer von VvlkSsouveränität sprich kann »nr wiederhole«, wa» Abg. Kreth aesagt hat, k der Regierung daS Recht »naestehen müssen, in ieder auch wahrend deS Wahlkampfes anfklärend zu wirken, ding» m,t Takt »nd politischem Augenmaß. Partelgeaensätze treiben die verborgenen VolkSkräste hervor, aber die Sozial demokratie gehört nicht zu diesen nationalen Parteien. Herr Bebel verknndiate von der Tribüne, auch die Sozialdemo kratie wolle da« dentsch« Vaterland geachtet und in Ehren vor der Welt dasteben sehen. Kann man aber nicht schlagende Gegenbeweise liefern, »denn man h. B. in französischen Zei- tungev Artikel liest, worin eS heißt, im Kriegsfälle mußte ei« Armeekorps bei unS zurückbleiben, um die Sozialdemo kratie im Zaume zu halten. WaS hat die Sozialdemokratie bis her geleistet? Sie hat gehetzt, geschimpft, Klassenhab ge schürt. (Sehr wahr! rechts.) Sie hat offen genug zugestan- oeu, daß sie eS als ihre Aufgabe betrachtet, die Jugend zu aewiunen und mit ihr die Armee. Sie verbittert die Volks seele, reißt da» alte deutsche Vertrauen und die deutsche Treue heraus. Dagegen einzuschreiten ist auch Pflicht der Regierung, und wir hoffen, daß die Reichsreaieruna iu Zu- knnft genau wie bisher Erfolg haben wird! (Lebhafter Bei fall recht». Ironischer Beifall der Sozialdemokraten.) Abg. Dr. HermeS (Frs. Vpt.) tritt de» Aba. Bebel bezüglich einer Bezeichnung als Re- gierungSkandivat entgegen. Darauf wird der Antrag auf Schluß der Debatte ange nommen. Abg. Singer (Soz.) erklärt persönlich, eS sei über haupt nicht erwiese», daß sein Sozius die betreffende Aenßerung einer Arbeiterin gegenüber wirklich gebraucht habe. Abg. v. Liebert (Rpt.) persönlich: Ich verwahre mich gegen die Beleidigungen durch Abg. Nebel. Vizepräsident Dr. Paasche: Beleidigungen sind nicht gefallen, sonst wären sie gerügt Norden! Abg. N. Liebert (fortfahrend): Dann Anschuldigungen. Auf uu» machen sie keinen Ein- druck mehr. » Abg. «edel (Soz.) kpersöulichs: Di« Tätigkeit de» ReichSverbande» zur Verleumdung der Sozialdemokratie. (Glocke deS Vizepräsidenten.) Dr. Pansche: Ich bitte, diesen Ausdruck, der schließlich zu einer Be leidigung auSwächft, zu unterlassen. (Beifall.) Abg. Dr. Wagner (Kons): Die Angriffe deS Aba. Bebel richten sich nicht gegen mich, sondern aegea den gesunden Menschen verstand! (Große Heiterkeit.) Nach einigen weiteren persönlichen Bemerkungen wird dieser Gegeiytand erledigt. (Staatssekretär Graf Posa- dmvsky erscheint am Bundesratstisch.) ES folgt die Interpellation S«Yda und Genossen über die Ausweisung polnischer Schüler von höheren und mittleren Lehranstalten. Vizepräsident Dr. Paasche fragt den Staatssekretär, ob er bneit sei, die Interpellation zu beantworten. Staatssekretär Graf Posadowskp: Die Regierung lehnt «in« Beantwortung ab, weil sich die Interpellation aus «ine rein prenhische Angelegen heit bezieht. (Beifall. Staatssekretär Graf PosadowSkh verläßt den Saal. Große Unruhe.) Vizepräsident Dr. Paasch«: Ein« Besprechung ist nicht beantragt. Wir verlassen da her den Gegenstand. (Großer Lärm bei den Polen.) Zur Geschäftsordnung bemerkt r Abg. Korfanth (Pole): - Bei dem Lärm war «S nicht möglich, den Präsidenten zu verstehen. Ich begreife^ein Verhalten nicht! (Vizepräsident Dr. Paasche ruft den Redner zur Ordnung.) Abg. v. CzarlinSki (Pole): ES war doch selbstverständlich, daß wir eine Besprechung beantragen würden. Vizepräsident Dr. Paasche: - - Daun mag daS HauS entscheiden! Bei der Abstimmung wird eine Besprechung beschlossen. Abg. Sehda (Pole) begründet die Interpellation, in der gesrimt wird, ob eS dem Reichskanzler bekannt sei, daß >m Bundesstaate Preußen aus höheren und mittleren Lehranstalten vielfach Schüler lediglich wegen der Stellungnahme ihrer Eltern in der Frage der Erteilung des Religionsunterrichtes auS- gewiesen werden, so daß ihnen dadurch ein Vollgenuß der durch die Reichsgesetze gewährleisteten staatsbürgerlichen Rechte unmöglich gemacht werde. Redner führt aus: ES bandelt sich bei den 120 ausgewiesenen Schülern, Gymnasiasten, Seminaristen und Präparandcn nicht um Veranstaltungen von Kneipereien oder unsittliche Orgien, sondern um religiöse Fragen; um Fragen der Erziehung. Die Maßregeln der preußischen Regierung, die den Schülern unter allen möglichen Vorwänden nachstellt, sind geradezu barbarisch! (Präsident Graf Stolbergs bezeichnet diesen Ausdruck in bezug auf den preußischen Staat für parlamen» torisch unzulässig^) Es handelt sich nicht um eine rein preußische Angelegenheit, sondern um eine reichsdeutsche, da Neichsangehörioe durch einen willkürlichen Akt der preußi schen Unterrichtsverwaltung bebindert sind, dieienige Bil dung zu erwerben, die aus böberen Lehranstalten zu er langen ist. (Beifall bei den Polen.) Abg. v. Normann Mons.): Meine Freunde lehnen es ab, sich an der Besprechung zu beteiligen. Wir halten diese Interpellation, im Reichs tage eingebracht, für Schwächung der Autorität der preußi schen Regierung, die wir mit Entschiedenheit zurückweisen. (Bravo! rechts.) Abg. Fritzen-Düsseldorf (Ztr.): Dir verlangen mit den PÄen, daß Religionsunterricht in der Muttersprache erteilt werde. Ueber den Schulstreik haben wir uns dahin ausqesprochen, daß wir mißbilligen, daß die Eltern zu dem Mittel des Schulstreiks gegriffen Haven und so den Zwiespalt zwischen die Autorität der oder Mageubeschwer- tze« versüome niemand, deu echten Turiner Ver mont« - Llonnoo zu versuchen. Dieser Wei«, welch« ärztl. empf. ist» wird von der Firma k. tlin-nao « Turin, mit. Garantie für Echthell «. Rttnheit geliefert «. besteht au» Muskatellerwein mit Zusatz vo» Extrakt au? Kräutern, sowie Guina-Riade. Käuflich in Weia- n. DeUkaieff.-Handl. ^öffnete» GtttblMematt. stttd« lfiler-Enirmble« Mchderg <vm> qarta" (Dir. G. Nrrmo) t» de» '1«l! «« rbeasall« ' . , dem :»rdmeiNer Herrn Paul Ketta» geleitet. Hotel 8« S«rr. Di« «awatorsrft» nehme» eine» öutzrrfi fröhliche» Ver lauf. Der Wirt HlUnmr sorgt uuadlSsfig f«r Lulerholwng und wtrd dabet von seiner Münchener Kapelle krüftta unterNützi. Wochaüag« deolunt dt« Münchener volMmustt 8 Uhr, «mmtag« stöbet vo» 11—1 Uhr Krühschoppea- Konzert statt.