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und wohlbegrürrdeten Gesuche erklärte da- sächsische Finanz. Ministerium, daß es sich »nach Einvernehmen mit dem König!, preußischen Herrn Minister der öffentlichen Arbeiten aus Erwägung grundsätzlicher Art zu seinem Bedauern nicht in der Lage sieht, den Anträgen auf Ermäßigung von Eisenbahnfrachtsätzen für die Dauer der Einstellung des Elbverkehrs stattzugeben." Dieser Entschluß ist sehr zu be- dauern, der Notstand wird von Tag zu Tag größer und der Handelsverkehr der industriereichsten Teile Sachsens hat darunter arg zu leiden. Warum sind denn zugunsten der Landwirtschaft schon wiederholt Notstandstarife bewilligt worden? Ist dieser Ausnahmezustand nicht dazu angetan auch hier mit demselben Recht die möglichste Abhilfe zu fordern? Die Dresdner Handelskammer wird sich aber mit dieser Antwort nicht zufrieden geben, sondern die Vermit telung des Königl. Ministerums des Innern erbitten im Interesse des Schutzes von Handel und Industrie in Sachsen. —' In der vorigen Woche ist durch die Elbinspektionen eine Verpfählung des Elbwasserspiegels im Königreich Sachsen vorgenommen werden. Die Arbeit muß stets an einem Tage beendet sein, da sie den Zweck hat die Höhe des Wasserspiegels kartographisch genan zu firieren. Eine interessante Beobachtung ist die, daß der Wasserspiegel der Elbe jetzt gerade an den Stellen am schmälsten ist, die bei normalem Wasserstande am breitesten sind. Die Ursache dieser Erscheinung, die besonders bei der Augnstnsbrücke lind in Uebigau zutage tritt, liegt auf der Hand. Speziell bei Biegungen wird man diese Verflachung und Versandung und die dadurch bedingte Verbreiterung des Flußbettes oft finden. —* An alle Kassenverwaltnngen der deutschen Staats- und Stadtbehörden usw. ist gegenwärtig ein Fragebogen zur Beantwortung gesendet worden, welcher den Zweck hat, festzustellen. ob die 3-Markstücke beibehalten oder ein gezogen werden sollen. Die Hauptfrage besteht darin, ob neben den 2- und .^Markstücken noch 3-Markstücke nötig sind und zwar in dem Umfange wie zur Zeit, oder ob eine Vermehrung der 3-Markstücke stallfinden soll. Ferner soll festgestellt werden, ob durch die stärkere Ausprägung von 3-Markstücken andere Silbermünzen künftig entbehrlich sein würden und ob die Unbeliebtheit der 5-Markstücke voraus sichtlich wegsallen dürfte, wenn die neuen 5 Markstücke einen weniger großen Durchmesser und einen geriffelten Rand erhalten. Von der Beantwortung dieser Fragen wird es mit abhängig geinacht werden, ob die 3-Markstücke beibe halten oder eingezogen werden sollen. —* Im Zoologischen Garten wird vom Sonnabend an Herr Dompteur R. Havemann mit seiner Original- Raubtierschnle täglich zwei (um 4 und 0 Uhr nachmittags». Sonntags drei (auch vormittags um ^^12 Uhr) Vor stellungen geben. Das vorzüglich geschulte Tiennaterial besteht ans 6 Löwen. 1 Königstiger. 1 Leopard, 1 Bär, I gefleckten Hyäne und l Schweißhund, im ganzen 11 Tieren, die zusammen arbeiten, und 2 kleinen schwarzen indischen Bären. Um einen Begriff von der Menge der Dressuren zu geben, seien nachfolgend einige Nummern auf geführt: Triumphwagen von Löwen gezogen. Bär in römischer Rüstung auf dem Wagen. Seillauf des Panthers, Hyänengelächter, Reiterstandbild, Bärenpromenade, Löwen- ringkampf, Stuhlszene: Löwin als Amme mit Hund im Arm, Großes Nachtlager. Die Vorstellung wird durch schnittlich 30—35 Minuten dauern. —* Die Hoffnung auf den Erfolg der Regenfälle im Ouellengebiete der Elbe hat sich als trügerisch erwiesen. Auch tvar der Regen von zu kurzer Dauer, als daß er eine bedeutende Besserung der Wasserstandsverhältnisse hätte zur Folge haben können. Tatsache ist, was man nicht mehr für möglich gehalten hätte, daß die Elbe abermals gefallen ist. Der neueste Rekord ist 223 Zentimeter unter Null. Und dabei noch inuner keine besseren Aussichten. Der Schaden, welchen dieser traurige Zustand verursacht, wird von Tag zu Tag größer. Man bedenke nur, welche Verluste die ge samte Elbschiffabrt und die dabei Beschäftigten erleiden. Vielleicht könnte man wenigstens einem Teil der durch diese Verhältnisse brotlos gewordenen Leute dadurch einen Er werb verschaffen, daß man einige notwendige Stromregn- lierungsarbeiten vornimmt, für welche der niedrige Wasser stand eine günstige Gelegenheit bietet. —* Von einem hochherzigen Dresdner Bürger, der sich die Nennung seines Namens verbeten hat, wurden dem Albertvercin bereits im vorigen Jahre 10,000 Mark für die Zwecke dieses Vereins gestiftet. Derselbe Wohltäter hat dein Verein am Geburtstage des Königs wiederum die Summe von 10,000 Mt. übersandt und zwar zur Stiftung eines König Gcorg-Freibettes. — * Die A b p f I a st e r u n g der Amalienstraße und des Pirnaischen Platzes mit Holzpflaster, um die vom Be zirks- und Bürgervereine der Pirnaischen Vorstadt in einem Gesuche an die Stadtverordneten gebeten worden war. das diese an den Rat abgegeben haben, ist vom Rat in seiner letz ten Gesamtsitznng abgelehnt worden. —^ Von dem Elbverkehr im Schandauer Elb grenzgebiet ist nur noch der Flößereibetrieb aus Böhmen heraus übrig geblieben. ES fahren jetzt täglich 0 bis 3 Flöße nach Deutschland ein. Vom l. bis mit 0. d. M. sind insgesamt 50 Flöße am Zollamt Schöna Hirschmühle zur Abfertigung gelangt, hingegen vom 1. Januar bis mit gestern abend 1084 böhmische Flößholztransporte. Die Schiffahrt ruht sonst fast ganz, nur vereinzelt verkehren kleine beladene Frachtkähne zwischen Tetschen-Herrnskretschen. außer dem große, beladene Schaluppen und Sandfahrzeuge oder solche mit Holz beladen. Boxdsrf bet Dresden. Gestern abend gegen 7 Uhr brach in dem Wohnhause des Zimmermanns Nitsche Feuer au-, welchem das Gebäude vollständig zum Opfer fiel und bis auf die Grundmauern niederbrannte. Infolge der Trockenheit machte sich Wassermangel fühlbar. Tharandt. Der Wassermangel ist so bedenklich ge- worden, daß jetzt die einzelnen HauSleitungen von nach- mittags 3 Uhr bis morgens 0 Uhr geschlossen werden müssen, um die höher gett-genen Grundstücke vor gänzlichem Waffetmangel zu schützen. Disteln. Beim Spielen am Muldenuser oberhalb des SchloßbergwehreS ertrank daß 10z jährige Kind deS Fabrik- arbeitrr» Vittdorf. hier. DaS l-jährige Mädchen, Lem das Kind anvertraut war. lief in seiner Angst davon, statt da- Kind aus dem seichten Wasser zu ziehen oder Hilfe zu holen. .. Roßwei». Am 28. und. 29. August begeht die hiesige Bäckerinnung das 450 jährige Bestehen mit Weihe einer neuen Fahne durch eine größere Festlichkeit unter Teilnahme der hiesigen Vereine und Bruderinnungen der Umgegend. Die Bäckerinnung hat die Akten seit der Gründung zu einer Festschrift bearbeiten lassen, welche einen interessanten Rück- blick auf die Entwickelung der Innung bietet. Nach dem Festprogramm findet am Sonntag n. a. Gottesdienst mit Weihe der Fahne. Festzug. Aktus im Schützenhause und Festball statt. Chemnitz. Mit Ende der Sommersaison läuft die Direktiovszeit des Herr Jesfe im Thaliatheater ab und da der Genannte infolge seines Einzuges ins Zentraltheater den Vertrag nicht mehr erneuern wird, sind zurzeit Ver handlungen zwischen dem Besitzer des Thaliatheaters und einem auswärtigen Theaterdirektor im Gange. DaS Thalia- theater wird in der kommenden Winterpause größeren baulichen Veränderungen und Verbesserungen unterzogen lind es ist beabsichtigt die Spielzeit aus das ganze Jahr aus zudehnen. Chemnitz. An der Spitze der Ehrengaben zum Wettin bundesschießen stehen: die Vase Sr. Majestät des Königs, 2000 Mk. von der Scheibenschützengesellschaft Chemnitz, 1500 Mk. von der Stadt Chemnitz, 1000 Mk. vom Wettin- schützenbnnd, 250 Mk. vom Schießansschnß des Bundes schießens nsw. Crimmitschau. Den 100jährigen Geburtstag des Komponisten Julius Otto gedenken die hiesigen Gesang- vereine am 1. September durch einen großen gemeinsamen Liederabend zu begehen. — Im nahen Heyersdorf brannte das große Wirtschafts und Stallgebäude des Gutsbesitzers W. Hässelbarth vollständig nieder. Schnelle Hilfe durch siebeit Feuerwehren und reichlich in einem nahen Teiche vorhandenes Wasser beschränkten glücklicherweise das Feuer auf seinen Herd. Die Ursache soll kindlicher Leichtsinn sein. Adorf. 97 837 Mk. Versicherungsgelder werden von der Landesbrandkaffe für die abgebrannte Michaeliskirche in Adorf, die mit 111310 Mk. versichert war, ausgezahlt, und zwar für Kirche und Turin, einschließlich Orgel, Altar und Glocken. In den nächsten Tagen wird mit dem Ab trägen des Achtkantes begonnen. Waldenburg. In dieser Woche findet hier eine Sitzung des engeren Ausschusses für die Erbauung einer elektrischen Bahn Limbach—Waldenburg—Gößnitz statt, in der über weitere Schritte zur Förderung des Projektes beraten werden soll. Die Bahn soll von hier über Oberwiera. Harthan und Zinnroda nach Gößnitz geführt werden. Aue. Der hiesigen Stadt hat der in Dresden verstor bene Amtsrichter a. D. Dreßler, Ehrenbürger der Stadt, 15,000 Mk. vermacht. Die Zinsen sollen an 25 d.r ältesten Armen und an 25 Schulkinder zu Weihnachten verteilt werden. Johanngeorgenstadt. Se. Majestät der König Georg stiftete anläßlich der Feier des fünfzigjährigen Bestehens des hiesigen MilitäcvereinS der Fahne desselben einen Ring mit dem Königl. Nainenszng. Ueberreicht wurde das Geschenk durch Herrn Sekretär Blume aus Dresden. Zittau. Zwei jugendliche Arbeiter der Frcnzclschen Messerfabrik in Schönau spielten am Sonntag mit zwei auf dein Gersdorfer Schießen gekauften geladenen Revolvern. Im Scherz legte der eine Arbeiter auf seinen Genossen an. die Waffe entlud sich und tödlich getroffen sank dieser zu Boden. — Montag weilten in unserer Stadt die Herren Generaldirektor der Stacnseisenbahnen von Kirchbach und der Eisenbahnbetriebsdirektor, um sich über das Eisenbahn unglück Bericht erstatten zu lassen. Vereins»,achrichten. § Plauen i. L. lieber das Fest der Fahnenweihe des hiesigen Gesellenvereins gehen uns noch einige Details zu: Unter den zahlreichen Ehrengästen wurde mit besonderer Freude der frühere Präses des Gesellenvereius. Herr Kaplan Gottfried ans Dresden, begrüßt. Hat sich doch dieser Herr um den Gesellenverein Plauen hervorragende Verdienste erworben. Mit begeisterten und begeisternden Worten wurden unter vielen anderen Toaste ausgebracht: auf Papst und Kaiser vom Herrn Pfarrer Hackethal Greiz, auf König und Bischof vom Herrn Assessor Dr. Otto-Planen. Im An schluß daran wurden Ergebenheitstelegramme abgesandt an Se. Majestät König Georg und an Se. bischöfl. Gnaden Bischof Wnschanski. Montag, den 8. d. M.. fand eine Seelen messe für die verstorbenen Mitglieder des Vereins statt, nachmittag begaben sich die Festteiluehmer nach der unver- gleichlich schönen Vogtländischen Schweiz. Zur allgemeinen Freude lief gegen Mittag folgendes Telegramm eil»: „Pillnitz, 8. August 1904. Se. Majestät haben das Ge löbnis unwandelbarer Treue gern entgegengenommcn und lassen dem katholischen Gesellcnvereine für freundliche Glück wünsche herzlichst danken, v. Altrock." Der Krieg in Ostafien. Ruhe vor der Schlacht! Auf dem nördlichen Kriegs schauplätze. im Kreise der drei japanischen Armeen ist es scheinbar stiller geworden. Die Gegner sammeln ihre Kräfte fiir den großen Zusammenprall. der sich wahrscheinlich bei Liaojang vollziehen wird. D'e russischen Soldaten genießen jetzt endlich ein wenig Ruhe, die sie um so mehr brauchen, da die Hitze oft 50 Grad Celsius übersteigt. Der Rücken der Armee Kuropatkins ist bisher vom Feinde noch frei. Kuropatkin meldet vom Kriegsschauplatz in seinem letz ten Bericht an den Zaren von einer wichtigen Wabrneh niung, nämlich davon, dah die Japaner bereits Reserven im Felde stehen haben. In dem am 6. August stattgcfunde- nen Gefecht bei Tsianschan fanden Kosaken eine Abteilung gegenüber, die andere Gewehre als die japanische Linien- trnppe und Geschosse mit Kupfermänteln anstatt solchen ans Nickel verwendete. Es waren dies offenbar Reserven mit der Rejcrvebclvaffnung. Das beweist, daß die Japaner die Zabl ibrer Linientruppcn in ihrem jetzigen Armecnauf- marsch bereits erschöpft haben. Welche Bedeutung von nun a» alle größeren Mannschaftsverluste für sie haben! ist klar, immer mebr nähern sie sich dadurch der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit, indessen Rußland aus seinem riesigen Völkerbecken noch immer seine verbrauchten Kräfte er setzen kann. Auf dein nördlichen Kriegsschauplätze fiel in den letzten Tagen nur das erwähnte größere Gefecht bei Tsianschan vor, daß für die tapfer angreifenden Kosaken siegreich ver lief, aber aus strategischen Gründen mit ihrem Rückzuge enden mußte. Kuropatkin berichtet darüber: Am 6. Au gust näherte sich eine Abteilung Kosaken dem Orte Tsian schan bis auf eine Entfernung von acht Kilometer, dortselbst wurde ihre Vorhut vom Feuer des Feindes empfangen, der sich in einer starken Position mit ungemein schwierigen Zu gängen festgesetzt hatte. Dieser Umstand, wie auch der dichte Nebel, der jede Orientierung unmöglich machte, ztvang unsere Kosakeil, Halt zu machen und in einer Entfernung voll 600 bis 1000 Schritten vom Feinde ein Tal und die zu diesem führenden Abbängc zu besetzen. Um 7 Uhr früh, als der Nebel sich zu heben begann, traf von unserer Haupt macht eine kleine Verstärkung ein, die abgeschickt lvorden war, um die linke Flanke der feindlichen Stellung zu um gehen. Aber bald zeigte sich gegenüber unserer linken Flanke, iil einem Kilometer Entfernung, eine beiläufig 7 Zdompag- nien starke feindliche Abteilung, die sich unter dem Schutze des Nebels und des hoben Grases unbemerkt genähert hatte. Unter dem Feuer unserer Geschütze, die inzwischen aufgc- satiren waren, mußte sich der Feind zurückziehen und daS Gefecht kam zum Stillstände. Gegen 9 Uhr vormittags trat unsere Abteilung den Rückzug an, ohne vom Feinde verfolgt zu werden. Während eine zeitlang das Wetter die kriegerische An näherung begünstigte, sind jetzt furchtbare Platzregen ein-- getreten, welche den lehmigen Boden tief durchweichen und Straßen und Felder zu Morastsümpsen verwandeln. Wenn dieselben andauern, ist cs sehr wohl möglich, daß der große Kampf um Liaojang noch geraume Zeit hinausgeschoben wird, da namentlich die Fortbringnng von schwerem Ge schütz bei diesen Bodenverhältnissen zur Unmöglichkeit wird. Eine Meldung, die von größter Bedeutung ist, ist die. daß eine ganze Anzahl russischer Schiffe aus Port Arthur entkommen sei, um sich mit dem Wladiwostok-Geschwader zu vereinigen. Die japanische Flotte sckleint in dem Kampfe, der sich bei dem Ausbruch der russischen Schiffe entwickelte, stark den kürzeren gezogen zu haben, da selbst die heute aus Tokio vorliegende Depesche vermerkt, Admiral Togo habe sich zu rückgezogen. Dasselbe Telegramm meldet auch nur von der Rückkehr zweier russischer, wahrscheinlich havarierter Schiffe in den Hafen. Der größte Teil der russischen Flotte be fände sich demnach ans hoher See. Wenn der Durchbruch gelingt, so sind auch die größten japanischen Hoffnungen ans die Einnahme von Port Arthur zerstört und die Ein nahme der erforderlichen Opfer schwerlich wert. Tokio, 11. August. (Meldung des Reuterschen Bu reaus.) Das Feuer der an der Küste bei Port Arthur aus gestellten japanischen Batterien trieb gestern die russische Flotte seewärts: sie kam aus dem Hasen heraus. Admiral Togo ging sofort zum Angriff vor. Der Kamps war sehr heftig und dauerte bis zum Anbruch der Nacht; später mach ten die japanischen Torpedoboote noch eine Reihe von An griffen ans die russische Flotte. Tie japanische Flotte zog sich dann zurück bis ans ein Wachtschisf, das den Hasen über wachen sollte. Das Wachtschisf berichtete dann, daß es in der Dämmerung die russischen Kriegsschiffe „Retwisaü" und „Pobjeda" nach dem Hafen zu habe fahren sehen. Togo macht über das Ergebnis des Kampfes oder die Verluste keine Mitteilungen. »Diese Meldung läßt eher ans einen Erfolg als auf eine Niederlage der Russen schließen.) Tokio, 1 l. August. »Amtliche Mitteilung ) Ver schiedene Berichte von Talienwan zeigen, daß das Port Ar- rlmr Geschwader am Morgen des 10. August aus dem Hafen heranskam, »voraus sich eine heftige Seeschlacht bis zum Abend entwickelte. Während der Reicht schien unsere Tor pedobootszerstörer Flottille das russische Geschwader ange griffen zu haben. Beim Morgengrauen des 11. August machte es den Eindruck, als ob sich die „Retwisan" und ein anderes Linienschiff, vom Typ „Pobjeda", nach Port Arthur flüchteten. T sch i s n, ll. August, iMeldung des Reuterschen Bureaus.) Drei japanische Torpedobootszerstörer, die sich außerhalb des Hafens befinden, warten auf den Torpedo- bootozerstörer „Retschitelni", der noch die russisch Flagge führt. Tie russische Flotte hat Port Arthur auf Befehl des Admiral Skrydlosf verlassen. Nach einem halbamtlichen Telegramm wird die Nachricht, daß die russischen Kriegs schisse „Retwisan" und „Pobjeda" beschädigt nach Port Ar thur zurückgekehrt seien, für unbegründet erklärt. Weiter wird gemeldet, der japanische Kreuzer „Kasagi" sei in einem Gefecht ans der Höhe von Round Island gesunken. Die russischen Schiffe hätten, bevor sie von Port Arthur abge fahren seien, große Vorräte, sowie Maschinencrsatztcile und Material zur Ausbesserung von Schiffen an Bord ge nominell. Tschifn, ll. Anglist. «Reuter Meldung.) Der aus Port Arthur hier eingetrossene russische TorpedobootSzer- slörer „Retschitclny" wurde ans Ersuchen des chinesischen Admirals Sah dec-armicrt. Es heißt, alle großen russischen Kriegsschiffe, mit Ausnahme des „Bajan", hätten Port Ar tlmr verlassen und dabei mit den Japanern aus großer Ent sernnng Schüsse gewechselt. London. 12. August. Dem „Nenter'chen Bureau" wird aus Tschifn gemeldet: Zwei japanische Torpedoboots- zerstörer liefen in der Nacht ebne Lichter in den Hafen ein und legten eine Viertelmeile von dem russischen Torpedo- bootszerstörer „Retscbitelny" an. Um 4 Uhr früh bestiegen Landabtcilungen der Japaner das entwaffncte Schiff unter Gewehrsencr, wobei ein Russe verwundet wurde. Einige Russen schwammen ans User. Bei Tagesanbruch sah man einen dritten japanischen Torpedobootszcrstörer mit dem russischen Schiff im Schlepptau den Hafen verlassen, dem die anderen Torpedobootszcrstörer folgten. Der japanische Konsul versicherte, daß die Japaner nichts davon gewußt hätten, daß der „Retschitclny" entwaffnet »var. London. 12. August. Das Reuterschc Bureau er fährt aus Tschifn von heute: 2ie russischen Kreuzer „As- kald" Md ..Nowik" mit zwei Torvcdobootszerstörern sind in den Hafen von Tsingtau eingclaüfcn.