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Freitag, den 8. August 1019 Sächsische V a l k S z r i t n n g Nr. 180. Zeile A Gewiß wird die beabsichtigte Umwandlung der nick,st icken Zteuerbehördeu iu Reichssteueräuiter von Sachsens Regierung nicht mit Jubel begrüßt, denn diese Magnat,me bringt, abgesehen von der Beseitigung der sächsischen Steuerhoheit, die Gefahr, daß die Eibebinig der noch ver- hleidenden und neu eiiiznftihreiiden Landesstenein, dir !»ahrscheiulich eine komplizierte Veranlagung erforderlich machen werden, von einer Reichsstenerverwaltung nichr mit dem Eifer und der erforderlichen Gründlichkeit vorge- nonimen wild, als von, mchsischeu Steuerbehörden erwartet n'erden kann. Ter hauptsächlichste Nachteil der Ecz- beraerschen Stenerptäne ist aber darin zu suchen, daß ca nickt nur den Bedarf der Einzelltaaten und Gemeinden äußerst stiefmütterlich berücksichtigt, sondern auch die Selbstverwaltung der Gemeinden, inc-befon äeie auch der großen Städte, io gut wie vollständig ver nichtet. Tenn sowohl die Einzelslaaten wie die Gemein den, die seither in Sachsen 80 bis 00 Prozent aller Stener- erträge ans der Einkommensteuer bezogen, werden in Zu-- j'mifs ans der vom Reiche erhobenen Eiichommenstvner in ----- Pegel »will nur den Betrag zni-ückei stattet erhalten, der nn Reiche übrig bleibt. Dadurch wird kein Einzelstaat st> mner wie Sachsen betroffen, weil nirgends i» solchem Maße wie hier das Rückgrat aller Einnahmen in Staat mir Gemeinden die Eimkommcnsrenerertiäge sind und iraren. Wie sollen Staat und Gemeinden in Ziniinft noch de» nnltnranfgaben gerecht werden, wie sollen sie die Ans- a.abeil für Schulen, Gesundheitspflege, Armen- und Für- 'ergepflege decken können, wenn sie in Ankunft nur einen -Bnen Teil der seitherigen Einkonnnewslenererträge von, "'.'eiche znrückerstattet bekomnie»? Es »mg sein, daß die Not des Reiches außergewöhn lich? Stenermaßnahmen enorderlich macht, aber es er'cheint doch sehr fraglich, ob dem finanzieUen Gewinn, den das chnch eventuell ans der einheitlichen Erhebung der Ein- awnm'nstener erzielt, nicht ein größerer Verlust entsteht, nn die Selbstvenvaltnng der Gemeinde» dahei zugrunde nä k, denn dann müssen wir bei dein künftigen Wiederanf- r w ans einen Kiilturfattar verzichten, ans dein seither für -ie Entivicklnng sin Reiclisaanzen eine gewaltige Trieb st a erwachsen ist. TaS sind ivalic die Bedenken, von denen sich die säcn- stclc Negierung seiten läßt' sie lehnt die on-s Einführung einer wichtigen S'tenervenvallnng und Vcreinheitlichnna ha lceichSeinkoinmenstener gerichteten Pläne ivohl auch kei- a n'gs im ganzen ab, sie fordert vielmehr nur eine Be- c.a'nchtignng der einzelstaatlichen Aufgaben und der Le- rm-bedingungen der ktzeinoinden unter Schonung der Erst stvevivalinng. 'Nach folgender Meldung scheint die sächsische Regie !>na dieie Bedenken nnirm-ehr moldisizjerk zu halben: Weimar, 7. August. Ter Staatenansschnß. an dessen- Eil rügen auch der sächsische Ministerpräsident G rad- a a n e r teilna-hm, hat nnnmehr dein zwischen der prenffi- icken Regierung und dem Reich-:nnanzministerinin zustande rei'l-mmeiieu Kvinpromiß bezüglich der ReichSeinkamnien- geuei zngestimint, wonach den Einzelstä-aten ein Steueraufkommen garantiert wird, das im Tmch- pntilt der Höhe des Steneranfkomm-ens der Jahre 1017/10 cnl'viicht oder dein Steueraufkommen vom Jahre 1010 -st . t. v, H. Die Kohiezisrscie fange: sie wird aber mit der Rückkehr der 806 000 .Kriegs gefangenen noch gewaltig verschilft. Taß diese Rückkehr nun gerade mit dem Eintritt der kalten Witterung znsammen- trifst, ist von besonders tiefgreifender Wirlung. Wir sehen also Gefahrengnellen schlimmster Art und eS ist höchste Zeit, daß alle berufenen Faktoren der Oefseiillichkeit sich mit die jen Tingen ja nachdrücklich wie nn> möglich beschiiligen. TaS Geivisseii der Sessentlichieil muß insbesondere durch die Presse angenisen werden, denn daiüber dürsen wir uns - :n. daß durch Hunger und Kalte nnznsiieden ge wordene Massen die Stnrmtrnppen für die Radikrlen und Bo'icheiviki abgeben. Tiefe haben noch lange nicht ilue Pläne an' Gewinnung der politische» M.-cht ansgeg-Ben, >7e hosten vielmehl gerade jetzt daraus, diese in die Tat nni- znsttz.-m Tarnm ist dieKohlenfrage nach ihrem henligen Stande geradezu eine Image der Slaatsraison, von dercnr Lösung Ruhe, Sicherheit und Ordnung unieres Landes und damit Wiederaufbau und Anstriedsmöglichtei' abhängt. Tatieütt-eidimqen -- Tcr erste Taiiipicr »ach Amerika Am M il,loch abend ist, am ans H r l. n > ,r zem-ü- det ii ird. ke> erste Tam.g e .an Teniiästc'nd oiiekt valh Anlerika in See . egang.:' Es ist der aaieri'.-n, che Ir., ht- tampser Eo ' - ii" va : d - >!err-Llnie, 0er niit Stück;»: den Hamburaer Naffni süi in Fahrt : c lc Neni-oik .er lassen bat. Tamil ist der direkte Schftft-verkehr zwischen Hamburg und Amerika eröffn et. ^ Tcr Brief Ruppreckte- Bamberg, 7. August, Ter frühere .cuonpcinz von Bayern hat bekanntlich einen Brief geschrieben, in dem er sich bereit erklärte, vor einem bayrischen Staate-- geri ch l s b a s die Verantivorlnng ab-znlegen. lbestern hat sich nun der Aeltestenan-: schuß des bayrischen Landtages in vertraulicher Sitzung mit de.» Brief beschäf tig!. Er kam ;n dein Beschluß, erst die einzelnen Frat iionen zu befragen und- dann die Anaelegenhert im Aus schuß oder im Plenum zu behandeln. Nach Ansicht parla mentarischer^ .greise ist der Lr.n-dtag durch den Brief des Kronprinzen einigermaßen i» Verlegenheit gekom men, d-a einerseits Boilern natürlich aa die AnSsübrnng der Jriedeilsbestlmmnnge» gebunden ist, anderseits die Würde des bayrischen Volkes eine klare Stellungnahme zu dein Briefe ec'ordert. T'.c soziale Krise in Amerika Amsterdam, 7. August. „Tailn News" melden ans Nenyork, daß bei der politischen und wirtschaftliche» Kri'e die die Vereinigten Staaten an'amNstklici' dnrchmachen, der N'auie Heai'st in den Vaiderornnd liete. Hcarst habe end gültig mit Wilson und den Tem str.sten gdbrocken und es sei möglich, daß er die Bildung einer neuen Partei Vor schlägen werde, die folgende vier Ziele verfolgt: l. All er t e n n n n g der irischen Repnb'lit. '2. An' n a h in e T e n t s ch l a >> d s in d e n V ölte r b n n d , 8. N n tz b a r w a ch n n g d e r P rofi! e f ü r die A I I - g e m einheil , 1. S n !z n n g s in ä ß i g f e st g e legteS R e cl, t der A l bei! e r an s V e r i r e t n n g i n d e r L e itu „ g de r I n d st r i e n. Mil einer Frage von iingeheiirem Ernste miiisen ivir natwendigerweise mehr als eS bisher der Fall war, eeiasten. Es handelt sich nni eine Angelegenheit, die nns :IIe-.- restlos angeht. Wir stehen nämlich vor einer geradezu : i arrophalen Lage hinsichtlich der Versorgung unserer Be- -.c st.einig mit .stöhle» für den nächsten Winter. Nur volle Hlärlieit und nur eine durchaus offene AnS- a: .he über diese Tinge kann nützen. Man hat darüber ßn Lande wohl noch gar keine Ahnung, vor welcher nuge- rener ernsten Sorge, ja, vor welcher H'risis wir in der Frage kei Nohlenversargimg stehen, lieber diese Ting-e ivird in llernächster Feit in der Nationalversammlung eingehen- eivrochen werden müssen. Tie NeichSregienmg hat sich clon ans 'das Eingehendste mit den betreffenden Maßnah men befaßt,, atzer wir stehen in dieser Angelegenheit mit ast völlig gebundenen Händen da. Es )st bekannt, das; wir durch den Versailler Friedensvertrag gezwungen wnr den, den Eistenteläiidern ungeheure Mengen deutscher Hoh len zu liefern. Von der Erfüllung dieser Verpflichtung eäna.i ungemein viel ab. Tie Ausführung dieser Bedingung wird zum Maßstahe für die Bereitschaft und den Willen Deutschlands und der Neichsregiernng zur ehrlichen Er- pillimg der FrsedenSbedingniigen genommen werden. Bei dieser ungeheuren Notlage, in welcher sich die Länder hin sichtlich der Kohlenversoigiing befinden, sehen wir, daß wir uns keinen Illusionen hinsichtlich der restlosen, wenn auch yvaii-gswciscn Erfüllung der übernommencn Verpsliclstnngen Imigeben dürfen. Tabei ist insbesondere Folgendes zu be- mbteu: Englands Jndiistrie hungert nach H-ohlen. Tie eng lischen Bergarbeiter aber befinden sich in starken sozialen üiiiuhen und kamen namentlich in Mittelengland in letzter Feit getvaltiae Arbeitseinstellungen..vor. Die Kohlenförde rung Englands ist in ebenso erschreckendem Umfange znrück- MMiMN wie die deutsche Kohlenförderung. Tiefe Entwick lung des produktiven Rückganges finden wir übrigens in allen Ländern. In Verbindung mit dem durch die Hunger blockade und den langen Krieg geschwächte Arbeitskraft der bentsck^n Arbeiter einerseits, der ständigen Streik»»ruhen und den fortdauernd wachsenden Lohnforderungen anderer seits, ist auch bei uns in Deutschland eine Notlage eingetre ten. die von unerhörter Schwere zu wei den droht, um so mehr, <rls allem Anscheine nach der nächste Winter von be sonderer Schärfe fein wird. Die Kohle ist das Brot der Industrie. Die Industrie wiederum vermittelt die ArbeitS- gelegenheiten. Diese ist aber dazu nicht in der Lage, tvenn sie keine Betriebsstoffe hat. Die Arbeitslosigkeit ist gegen- iixirttg Pei uns immer noch von einen; erschreckende» Um- reichs- o er landesrechtliche Bestimmungen besonders zu- gewiesen werden, liegen ihm insbesondere ob: I. Mstwir» kung und Beratung bei der Eisussung der vorha ie .rn Leben«m Ikel. bei oer Regelung ihrer Ablieferung -ume bei der Bekämpfung des Echte chbandels uns der Sä leich- vcisorgung; 2. Mitwirkung bet der Falsnhrung der .u w- ivirischaslUcheii Betriebe und Förderung der E>-.eng,>.sse:, 8. Mitwirkung bei der Beschaffung von ArbeitskräNcn und bei deren Untcrbringling; L. Fistsorge ji'ir den Schutz vur Personen und Eigentum. Der Bezirke-, Bauer, - und Landarbeiterr»! hat sich einen unparlcin'chen Voisiy.' >en zu wählen Solange die Wahl nult erfolgt ist intzrt brr Amishcmptmaiul oder ein von ihm benannter Vcll.ecer. den Vorsitz. . Zwickau. Die Stadtverordneten beschlossen, dem De urschen Staületag und den Sächstschen Gemeiude-- tag zu ersuchen, gegen die grpianie Art der Durchführnnß der RetchSelickommensteuer, deren Pec'echiiqnng an sich nicht bestiilten ivird, Einspruch zu erheben. Ferner wurde der Erinchlulig einer siebenten besoidcien Stadir-itsst-lle ifür sozstllpolstische Aufgaben) nnd einer Bärodiretiorstelle (zur nnmiltelbaren Uiiterstützung des Oberbürgermcis:.- s) zugestimmt. Der neue Staöicat soll dem Wunsche dev Soziuldeniokraien gemäß ans dein A r b e i 1 e r st ar: d « entiwmnun werden. Juristische Vorbildung ivird nicht verlangt. Aus Dresden. Kartosseloertauf. Ls ist fcslgcstciN worden, deß rs stikschafteii hiesiger M-odt Kartoffeln maikenfrei zu einem die e o m- lich fcstgesepken Kartoffelpreise wesentlich iiderichreitcnden Pic-.s nit d«: Beariindiing angedoten worden, dag cs si^ n« Treiista:!-- »der Fnilibcelkartoffelii handele. Das städlische LebcnSmiitclamt weist dem-zegcniidcr daraus hin, dah dcrailig« Fstihbeelkartoffclu r^r bit M. Fnni t8IS »on der Festsetzung eines Höchstpreises, sowie dm der omnilichnl Bewirts<aflnng auSaeiiomincii waren, Hatz vom Null d. F. ab jedoch auch die in Mistbeeten, Treibhäusern and ga-ncu- «näpigen Kulturen gezofte»'» Kartoffeln der Zw«ny»biwirnH Nun» nnd de« Höchstpreise unielliegen. itzi» Verkam von starto'-el. »hn« Avforheriing bs« kKarken »nh zu einem höheren Preise al» - Pi- snr das Pfund ist daher verboten und stralbsr. Gcg. -d« Finviderhandlniig wird strenostens eingcschritte» werden- —' Bcrtehr mit F»ohtr«bi. Nach einer sofort w '.>"r->fi: ir.tci.de» Neichsverordiinng dark Kohlrabi mit »raut u: « »en Handel gedrlTht werden. Lome» Kohlrabi von der EnnZe'r.- steile ans kurze keiifcrnxngeu mit Fuhrwcik oder auf andere Äers«.. irdoch nicht inil der Bah», an di« >bsa»ft»IIe, insbesonde : Ulf össeniliche Märkte befördert wird, ist der Adiatz Mit stcaii! tz-j ins !v»iterrr zugelassen. Dresdner Architektcnschafr. Tie Oris- NKchrichren aus Sachsen Verschärfter Belagerungszustand über Ehr»,»in berhä»-ft Wie wir soeben erfuhren ist über Chemnitz der verschärfte Nelngeriingt znsland verhängt würden. Chemnitz, Die zunächst harmlose» Lebeiikmllteldemon- slrutionen haben nur Donnerr-tsg obcnd leider einen ernstere» Charakter angenommen. Zahlreiche Gast stätten mußten schließen, da ihnen zumeist die Fenster ein- ge-noiseii worden sind. In später Nachmiltagsstunde durch- z>'l,en ganze Trupps van stSemviistranlen die Straßen der Siadt. nin Händel mit de» Reichswelnjoldaten zu suchen. Um '/g? Uhr wurde die Sicherheitswehr alarmiert. Als diese schwache ReichSwehrabletlung die Schillerftraße ent lang kani, wurde ihnen van de» Demodstranten das mit- geilihrle Maschinengewehr entrissen. Zn gleicher Zeit wurde auf der WelUnerstraße eine scharfe Handgranate geworfen durch die 10 Personen schwer verletzt wurden. Sie mußten sämtlich in das Stadtkrankenhaus überführt werden. — — Der Personenverkehr in Sachsen. Wie wir hören, wird der Personenzugoerkehr in Sachsen vorläufig nicht eingeschränkt werden, weil dereils früher in Sachsen umfangreiche Einschränkungen vorgenommen worden sind. — Zur Kohlennot. Die Hoffnung, den Haushaltungen durch Freigabe von drei Hektoliter Kohle aus die Juni- bezw. Juli-Abschnitte der Kohlengrundkarte eine, wenn auch bescheidene Wlnterbeoorratiing zu.er möglichen, hat sich leider irnolge der außerordentlich geringen Eingänge nicht er füllt. Außer der GaSzuschlagskarle^für Haushaltungen ohne Kochgasanschluß konnten daher weitere Abschnitte vor- läufig nicht freigegeben werden. Ob iin Laufe dieses Monats eine wettere Freigabe erfolgen kann, ist sehr frag lich. es hängt dies davon ab. wie sich die Gesamtversor- gung der Stadt in den nächsten Wochen gestaltet. Bei den allgemein bedrohlichen Aussichten der Kohlenversorgung kann den Haushaltungen nicht dringend genug empfohlen werden, jede Gelegenheit zu benutzen, um sich einen kleinen Torfvorrat zu schaffen. — Ueber die Bildung von BezirkS-Vauern- und Laud- arbeiterräte« erlitßt das Wirtschastsrniniftertum eine Be kanntmachung. nach der in jeder^AmtShauptmannschaft ein BezirkS-Vauern» und Landarbeitervat.zu wählen ist, in dem Landwirte und Landarbeiter in gleicher Zahl vertreten find. Wählbar ist jede zum OrtS-Vauern- und Land» ardeiterrat »ahlberechtiy » Person. Der Bezirk«-Bauern« und Landarbeiterrat hat w»der die Befugnis einer Behörde, noch da» Recht, t« di« Befu-nlsse »er bestehenden Behör den ein,»greisen. Außer den Aufgaben, di, ihm durch Dresden des Bundes Deutscher Aichileklen, der Tr. dreer Ai chckektcn-Verein, die Ortsgruppe Dresden der Den'/Yen Freien Archilektenschaft, d,e Fachabtriluiiq III, Aranlrktur, des Sächsischen Ingenieur» und Archrtekien-BereinS und die Archilektenabteilung der Dresdner Knnstgenopenschast haben sich unter der Bezeichnung: Dresdner 'Architekten» schast (Dr. A ) znsammeiigrschlüssen. Tie genannte:: Ver ewigungen haben alle vertretnn-zsbcrechtigteu Ange!-i;en» heilen an die Dresdner Architektenschafl zur Erled/junx überwiesen in dein Bestreben, in allen volkswirtschaft-icherr und künstlerischen Fragen künftig einheitlicher und erir: :e«- licher wirken zu können und zugleich auch eine einhc'cklchr Vertretung der Staatsinteressen zu schaffen. Den Vorstand d'.ldui: Geh. Rat Prof. DOr. Cornelius Gnrlili. Vor sitzender, Architekt Alexander Tandler, 1. Schriflinhc'w. —* Berichtigung. Herr Justizmnlister Har.Asch hat folgendes Schreiben an die Redaktion der „TeN chew Zeitung gerichtet: Nach einem in Ihrer geschätzten Zeitung vom 6. August wiedergegebeuen Briese eines Kriegs getan- genen in England soll ich meinem, nach vierjährige» Nan fen leider in englische Gesangenschafl geratenen Eoh dem Sinne nach geschrieben haben: „Die deutsche ReciecunL wolle die Gefangenen gar nicht/' Daß ein Vater dem eigenen Sohne, nach dessen Rückkehr er sich sehnt, e noL so Thörichtes nicht geschrieben haben wird, sollte ker oer uäheien Darlegung bedürfen. Ich begreife nicht, d. wn Veröffentlichung einer so unglaubhaften Nachricht Iber einen angeblichen Briefinhalt »ich: erst bei mir N: ./ ..rze erfolgt ist. Wie der Irrtum entstanden ist, iilkbeio o r:e, ob etwa die Zensur erbitterte lltorte »ines Briese- rm mir verdreht hat, vermag ich natürlich nicht einmal ; er raten. Wahr ist aber genau das Gege. :slL dessen, was ich geschrieben haben sdll. Iw zas« jederzeit meinen Sohn und seine bedauernswerten Lentens- genossen ermahnt, nur ja die Geduld und das VeN.r e:; nichi zu verlieren, und versichert zu bleiben, das; von Deutschland aus alles getan werden würde, um ihr Eok z« erleichtern, und die baldige Rückkehr zu ermöglichen.. Ach habe v»r allem gewarnt, sich ans der verzwsl'»,:enc Stimmung heraus, die mir brieflich geschildert wurde. obwL zu Torheiten hinretßen zu laßen, die das Los der eöemn- genen nur erschweren würden. Meine eigene in der Angelogenheit — und zwar als Privatmann, denn amtlich habe ich mit der Sache nick:» zu tun — geht a« besten daraus hervor, daß ich ,»r weni gen Tagen die deutsche Regierung von der auch mir be kannt gewordenen verzweifelten Stimmung der Gefangen«» unterrichtet und dringend gebeten habe, die Gefangene» amtlich aufzuklaren und, soweit angängig, nunmehr Fühlung mit den Parlamenten sowohl der feindlichem als auch der neutralen Staaten zu suchen, um den Gefan genen schleunigst zu helfen und deren baldige Rückkehr zu ermöglichen. Ich selbst bin überzeugt, dar die Regierung in der Angelegenheit alle» getan hat. wo« ihr nach Lag« der Sach« und bei der bedauernswerten Ohn nacht Deutsch, lands irgend möglich war. Dr. Harnisch, JustizmtniAer. Gemeinde- und Vereinsnachrlchte« * Wurzen. (Katholisch, «emeiade). Unserem kr, verdiente» Gemeinde- «nd Männerver«in».U!itgli»de Johann« Oh « a » n folgte am v. Au,»st in di» Ewigkeit nach unser MltaU Giuseppe «allazzini, »chleifereibefitzer ,n Wurzen. G Sstdtiroler von Veburt stand «r t Jahr« t» Felde. Gesund -er, gekehR starb « infolge Blutvergiftung, g«ß»rkt durch da» Sakrime der hl. Oelung, im «tadtkrankenhanse ,u Wurzen. Ri.pl