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e, I Ao-gabe ^ mit Dresden und tn Oesterreich !A«>gabe0 Dresden und tn Oesterreich I Aochentirgs erschein) I StachruiltagSstunden; ;e,»g«pre«r, Irilaa- diertelsübrlich »,1V ^ In i^ teutichland frei Haus ».8» , VIerteIIichrNch1,80^ In , Deutschland frei HauS it.ttit i7 <> — Linzel-Nummer 1» 1 e Zeitung regelmäßig in den ersten Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, Recht und Freiheit mit Unterhaltungsbeilage Vie illustrierte Zeit ! Annahme von «eschSftSm,zeigen bis 10 Uhr. von Familien. anzeigen bis 1» Uhr. I Nreis für die Petit-Spallzeile eo 4, tm Reklametell oo 4 I Für undeutlich geschriebene, sowie durch Fernsprecher auf- I öcaebenc Anzeigen kSnncn wir die Verantwortlichkeit für ° ^ die Richtigkeit des T-Pe» nicht übernehmen. I Redakttons-Sprechstunde: 1P bis 11 Uhr vormittags. I Für Rückgabe cingcsandter kchristst. macht ^ bieRcdamon I nicht verbindlich; Rücksendung erfolgt, wenn Rrickporto bet- I gefugt ist. Bricslichen Anfragen ist«,üwortsporto beizusügen. Nr. 151 schaftsstelle und Redaktion k ide«»A. 18, Holbetnstrahe 46 Dienstag den 6. Juli 1915 M sM » W Tic ska»dinavis.i > Reiche protestiere» gegen Russland Wie die Wie Blätter erfahren, wird in Gemäßheit -des Trer-Königs- Ummens von Rialmö der schwedische Protest Wege., dii mssischen Neutralitätsverletzung von den ztvei anderen skandinavischen Staaten unterstützt. Eine Nentralitätsverletzung eines der skandinavischen Reiche trifft alle skandinavischen Reiche. Ans der Suche nach Brandstiftern Petersburgs. Juli. (W. T. B.) Ein Erlaß des Stadtkommandanten von Petersburg bedroht die Schuldigen an den heimlichen Spiritusbrennereicn mit Verschickung nach Sibirien. Aus dem Wege zur allgemeinen Wehrpflicht Kopenhagen, 5. Juli. (W. T. B.) „Berlingske Tidende" meldet aus London: Das Registriergesetz wird von den Radikalen und Sozialisten heftig bekämpft, die befürch ten, daß das Gesetz ein Schritt zur Einführung der allge meinen Wehrpflichl sei. Ein norwegischer Einspruch Christi !- a. Juli. (W. T. B.) Tie norwe gische Regierim notestierte dieser Tage bei der britischen Regierung gern - Einzelfälle des Anhaltens von Handels schiffe durch h; nsche Kriegsschiffe ans norwegischem See gebiete. Grosifcucr Pete r s h a r a , 6. Juli. (W. T. B.) Die „Petersb. Telegr.-Ngentur" meldet aus Zarizyn, daß bei einem star ken Sturm dir Fabrik für Schwellenimprägnierung der LÜdofibabn niedergebrannt ist. lieber eine Halbe Million Schwellen sind vernichtet worden. Spioncnrkechcrci L'y v n , 5. Juli. (W. T. B.) Der „Nouvelliste" mel det ans Paris: Die Polizei hät 6 Personen festgenommen, an deren Fenstern verdächtige Lichtsignälc beobachtet wurden. Brynns Friedruswünschc P a i > s , ">. Juli. (W. T. B.) „Petit Parisien" mel det ans Ncenyork: Als Antwort ans den offenen Brief des Senarors Desto:,rnclles erklärte Bryan, er wünsche, daß alle kriegführenocn 2'iächtc eine Volksabstimmung über ihre Friedensbedingnngen veranstalteten und die Ergebnisse ver-> össentlichten. Z« den Unruhen in Moskau Pari s s, 5. Juli. (W. T. B.) Der „Tsmps" berich tet, daß die Unruhen in Moskau keinen revolutionären Charakter gehabt hätten, sondern ans den Haß der mosko- witischen Arbeiterschaft gegen die Deutschen zurück- zusühren sei. Gerettete Mannschaft London, 7. Juli. Die Besatzung des von einein Unterseeboot versenkten Dampfers „Craigard" ist m Ply mouth gelandet. Russen und Italiener Eip Wiener Telegramm der „Kreuzzeitung" berichtet, daß kricgsgefangcne russische Offiziere in Nicderöstcrreich dagegen protestierten, daß ein gefangener italie- nischer Major bei ihnen interniert werden sollte, indem sie sagten, daß sie ehrliche Soldaten, aber keine wortbrüchigen Italiener seien. Französischer Dampfer versenkt Par.s, 6. Juli. Eine Mitteilung des Marine- ministe,iums besagt, der französische Postdampfer „Car- haywurde am Sonntag am Cap Helles von einem Unter seeboot torvediert und versenkt. 66 Mann wurden gerettet; 6 werden werden vermißt. Glä -izendes Ergebnis der Kriegsanleihe in Oesterreich. Ungarn W ien, 0. Juli. Die Blätter besprechen mit Genug- tuu: g die glänzenden Ergebnisse der Kriegsanleihe in Oesterreich-Ungarn, die um so höher anzuschlagen sind, als die Ai leibe in dem Augenblicke aufgelegt wurde, wo es zur Gewißheit geworden war, daß die Monarchie Krieg nach drei Fronten sichren müsse. Weit entfeint, sich durch den schmachvollen Verrat Italiens einschüchtcrn zu lassen, hat die Bevölkerung gewetteifert, der zweiten Kriegsanleihe erst recht einen beispiellosen Erfolg zu sichern. Die Gesamt summe der Anleihe bekundet, wie wohlbegründet das Ver trauen war, das der Finanzminister Frcih. v. Engel in den Patriotismus der Bevölkerung und in die Leistungsfähig- keit des Kapitalmarktes, aber auch nicht zuletzt in die be- währte Organisation für die Durchführung staatsfinanzieller Transaktionen in Oesterreich-Ungarn setzte. Ein für die Katholiken Sachsens wich iger Antrag ist bekanntlich von den Konservativen in der Sächsischen Kammer eingebracht worden. Es ist der Antrag schanz und Genossen, der die Hinausschiebung des Inkraft tretens des Gemeinde-, Kirchen- und Schul st e n e r - gesetzes betrifft. Der konservative Antrag ist von großer Tragweite, ja er ist für die in Sachsen lebenden Katholiken von solch großer Wichtigkeit, daß er nicht unwidersprochen bleiben darf. Das genannte Gesetz sollte bekanntlich schon am l. Januar 1915 in Kraft treten. Der Ausbruch des Krieges mag manche Vorbereitungen gehemmt oder gar ver hindert haben, er verlangte von allen Seiten notwendige Opfer, die gern und freudig gebracht wurden und die es er möglichten, den Gang des öffentlichen Lebens nicht zum Stillstand zu bringen. So kam es auch, daß von maß gebender katholischer Seite im vergangenen Jahre nicht ans die Terminseinhaltung bestanden wurde. Ja, es wurde so gar von einer Seite der Wunsch geäußert, daß man in der Oeffcntlichkeit die Gründe der Negierung anerkennen und in Anbetracht der besonderen Verhältnisse sich beruhigen sollte. Das ist nun nicht allseitig verstanden worden, denn hier und da kam für uns ein leiser Vorwurf. Schließlich fand man sich aber allgemein mit der Hinausschiebung ans ein Jahr ab. Jedenfalls hat die Negierung nicht die Absicht gehabt, über den 1. Januar 1916 hinaus das Inkrafttreten der angedenteten Gesetze zu verhindern. Sie hat im ver gangenen und noch mehr in diesem Jahre wiederholt Wei sungen und Mahnungen hinausgegeben, damit die Ge meinden sich beeilen, nni die Vorarbeiten zu beendigen. Das ist nun auch nahezu überall geschehen. Eine Fülle von Arbeit wurde in vielen Gemeinden geleistet und so sieht man der Einführung der bctr. Gesetze entgegen. Nun kommt die konservative Partei mit ihrem Antrag, der nicht nur die Riesennr-eit einfach ans die Seite legt, damit sie spater wiederholt werden muß, sondern der auch die berechtigten Hoffnungen des katholischen Volksteils mit einem Schlage für ein weiteres Jahr vernichten soll. Ter Antrag stand am ans der Tagesordnung. Der Antragsteller 2m Juni Tr. Schanz begründete ihn, wobei er ansführte, daß die Gründe, die die Negierung für die Terminsverschiebung am 21. November 1914 angegeben habe, in gleichem Maße heute noch vorhanden seien. Ter Mangel an Beamten sei noch größer wie im vergangenen Jahre und die zahlreichen z» den Fahnen einberufenen Steuerpflichtigen würden es als eine Härte empfinden, wenn in ihrer Abwesenheit neue Steucrgesctze in Kraft träten. Ter Antrag möge der zweiten Deputation überwiesen werden. Dem Abgeordneten Tr. Schanz traten zwei Minister entgegen. Zunächst betonte der Minister des Innern Graf Vitzthum v. Eckstädt, daß die Regierung bisher keinerlei Anregung in der Rich tung des Antrages erhalten habe. Tie Aufsichtsbehörden hätten rechtzeitig an die Erledigung der Vorarbeiten er innert und nur ein ganz kleiner Teil der Gemeinden sei mit den Arbeiten noch im Rückstände. Tie Schwierigkeiten, die durch den Kriegszustand herbeigesllhrt worden seien, wür den von der Regierung Wohl gewürdigt. Allein der Wunsch nach einer Neuregelung des Gemeindesteuerwesens sei so alt, die Verbesserungen des neuen Gesetzes so bedeutend und das Bedürfnis nach einheitlicher Regelung des forinalen Steuer rechts so groß, daß die Negierung sich nicht ent- schließen k ö n n c , der Kammer „eine Vorlage über wei- tere Hinausschiebung des Inkrafttretens zu unterbreiten". Tie mit den Vorarbeiten fertigen Gemeinden würden sonst in eine unerwünschte Lage kommen. Solchen Gemeinden, die aus gewichtigen Gründen formaler oder materieller Natur eine Hinausschiebung des Termins wünschten, könne man entgcgenkommen. Damit war der Standpunkt der Ne gierung bezüglich des Gemeindesteuergesetzes gekennzeichnet und die konservativen Gründe entkräftet. Noch schärfer sprach sich Kultusminister Dr. Beck gegen den Antrag ans. Alle drei Gesetze müßten zusammen in Kraft treten, aber abgesehen davon, sprächen sehr wichtige Gründe für das Inkrafttreten des neuen Kirchen- und Schulstenergesetzes. Nach den namentlich in der letzten Zeit bei dem Kultus- Ministerium gemachten Erfahrungen könnten den Kirchen- und Schulgemeinden die neuen Steuergesetze nicht lau- ger vorenthalten werden, wenn nicht mancher- orts schwere Erschütterung der Finanzen her- vorgerusen werden sollte. Zahlreiche Schnlbeihilfegcsuche ließen erkennen, daß Schulgemeinden ihren Haushalt- plan bereits auf die neuen Gesetze eingerichtet haben. Das evangelisch - lntherische Landeskon - konsistorium befürwortet ans das drin- gendste die nunmehrige Inkraftsetzung des Kirchensteuer- gcsetzes. Die katholischen Parochialanlagen für die Erblande hätten durch den jetzigen Zustand wieder aiff 2 4 Prozent festgesetzt werden müssen gegen 20 Prozent Fernsprecher 21306 14. Jahr-. der letzten Jahre, wobei eine weitcreE r l, o h u n g n m Prozent nur durch die Anfnahnie eines knrzsriftlgen ^arlehns vermieden wurde. All dies sei für die Negierung Anlaß, daß das Gesetz am 1. Januar 1916 in Kraft treten müsse. In der Sitzung der Deputation wieder Ministe', seinen Standpunkt noch weiter rechtfertigen. Lie Natwna - liberalen, die Fortschrittliche Volkspartei und die Lozial- demokraten ließen durch ihre Redner erklären, daß >w gegen den konservativen Wunsch seien. Der -lntr.>g wurde schließlich an die dritte und nicht an die zweite Depu tation verwiesen. Es ist wohl anznnehinen, daß die Regie- rnng sowohl als auch die nichtkonservativen Parteien an ihrem Standpunkte festbalten und dem Wunsche, die neuen Stellergesetze noch nm ein Jahr, zu verschieben, n , ck, t <Mge leisten ' In der Tat haben sich viele Gemeinden schon aus die Acnderung in den Einnahmen eingerichtet. Namentlich aibt cs manche Schulgemeinden, die das neue Gesetz lehr notwendig brauchen und die eine nochmalige Hinaus- schiebnng nicht ertragen können. Wir haben zu der Negie rung das Vertrauen, daß sie ans ihrem Standpunkte ver- harrt. Tie konservativen Gründe sind absolut nicht stich haltig, sie sind in der öffentlichen Sitzung der Kammer be- reits widerlegt worden und sie werden in der Deputation eine weitere Klärung erfahren. Der dringende und bcrech- tigte Wunsch ans endliche Einführung der Gesetze ist nicht nur bei den Katholiken, sondern auch beim evangeliich. lutherischen Landeskonsistorinm vorhanden, ebenso wie viele Gemeinden'ihre Vorarbeiten nicht umsonst gemacht haben wollen. Nach dem jetzigen Stande der Tinge wird der kon servative Antrag eine Ablehnung erfahren, und diese ist ihm sehr zu wünschen. '^ Kriegstagung des Sächsischen Landtags / Dtesden, 5. Juli. Tie Zweite Kammer trat heute nachmittag Hä6 Uhr in Gegenwart des Staatsministers Tr. Nagel zn ihrer 9. öffentlichen Sitzung zilsammeikt Abg. Tr. ,K a i s e r (natl.) berichtete zunächst über den mündlichen Bericht der außerordentlichen Deputation lll über das Kvnigl. Dekret Nr. 3 betr. den Entwurf eines Gesetzes über die V ertret n ng de r N otar e. Ohne weitere Debatte nahm hierauf die Kammer das Msetz mit den von der T-ePntation vvrgeschlagencn Aende- rnngen einstimmig an. An zweiter Stelle stand die allgemeine Vorberatung über den Antrag des Abg. Ca ft an und Genossen, Kriegs n n t e r st ü tz n n g e n betreffend. Der Antrag lautete wie folgt: Die Kammer wolle beschließen, die Regierung zu ersticken: 1. durch geeignete Maßnahmen dahin zn wirken, daß die von ihr ausgestellten Grundsätze für die Kriegs- Unterstützungen auch überall durch»eführt und diese allenthalben im Lande in solcher Höhe gesichert werden, daß den Familien der Kriegsteilnehmer unter Berück sichtigung der herrschenden Tenerung eine angemessene Lebenshaltung ohne gesnndheitsschädliche Entbehrungen ermöglicht wird: 2. darauf zu dringen, daß die Unter- stützungsanträge ohne Verzug erledigt werden. Abg. Müller-Zwickau (Soz.) begründete den An- trag in ausführlicher Weise. Ministerialdirektor Geh. Rat Dr. Schclcher bemerkt, daß er nicht in der Lage sei, auf alle die Einzelheiten einzu- gehen, die der Herr Abgeordnete Müller hier angeführt habe. Um die Ausführung des Reichsgesetzes über die Unter- stützung der Kriegsfmnilien „nd der minderbemittelten Be völkerung ans Anlaß des Krieges dnrchzuführen, habe die Staatsrcgiernng bereits Anfang Oktober die bekannten Grundsätze über die Kriegshilfe bekannt gemacht. Diese Grundzüge seien den Amtshanptmannschaftcn und den Stadtbehörden übermittelt worden und das Ministerium habe selbstverständlich erwartet, daß diese Behörden auch den Grnndzügen nachgchcn werden. Im allgemeinen sei den in den Griindzügcn gegebenen Anregungen willig Folge ge- leistet worden und zwar sowohl von den Behörden, als auch von den Korporationen aller Stände. Ans erhobene Be schwerden habe auch das Ministerium des Innern mehrfach eingegriffen. Wenn die Vertretungen einzelner Bezirks- verbände es nicht für nötig gehalten hätten, besondere Aus schüsse zu bilden, sondern de» Bezirksausschuß mit der Knegshilfe zn beauftragen, so habe das Ministerium dem nicht entgegcntreten können. Jedenfalls babc das Mini- steriilin des Innern die Absicht gehabt, geignete Persön lichkeiten für die Kriegswohlfahrtspflege ans allen .Kreisen und demnach auch aus Arbeikerkreisen herauzuzichen. Ter Herr Ministerialdirektor besprach nnnmebr die Art der Familienunterstützungen, über die das Ministerium gleich- falls eine grundlegende Verordnung erlassen habe, deren