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trieb sich innerhalb eines Hausgrundstückes vollzieht, be dürfen keiner Genehmigung. Dem Gesuche um Erteilung der Genehmigung nach Maßgabe der oben genannten Bestimmungen ist ein Lageplan, sowie eine schriftliche Er- klärung beizufügen, die genaue Angaben enthalten mich über das System und die beabsichtigte Verwendungsweise der Anlage, die Lage, die gegenseitige Entfernung und hauptsächliche Anordnung der Sende- und Empfangsstellen, die im Betriebe zu verwendenden Wellenlängen und die Abstimmungsverhältnisse der Anlage, die etwaige Mit benutzung der Erde, die Betriebsleistung der für den Sender zu benutzenden Stromquelle in Watt, Länge der Funken- strecke und Transformationsverhältnisse im Sender. * Polizei bericht. In der Elbe wurde heute eiue Unbe kannte, ungefähr 20 Jahre alte Tote aufgefnnden, die 24 Stunden lang im Wasser gelegen haben kann. Sie ist 1,00 Meter groß, hat dunkelblondes Haar, graue Augen und ist bekleidet mit schwarzem Rocke, weißer blaugestreifter Blouse, weißer Unterkleidung, weißem Strohhute mit schwarzem Bande und braunen Knopfstiefeln. Sie trug eine Halskette von blauen Perlen und einem daran befestigten weißen Kreuze und goldene Ohrringe mit weißen Steinen. Näheres ist zu erfahren bei der Kvnigl. Polizeidirektion Schießgasse 7, ll, Zimmer 75. — Ans der Pillnitzerstraszc wurde am 18. d. Mts. der Führer eines Handwagens — ein 35 Jahre alter hiesiger Ein wohner — durch einen ihm entgegenkommenden Viertransport- ivagcn an einen Straßenbahnwagen geschleudert und derartig oer letzt, daß er im Stadtkrankcnhanse alsbald verstarb. Der Verun glückte hinterläßt Ehefrau und 5 kleine Kinder. Angustnsburg. Das Projekt einer Drahtseilbahn rückt wieder näher. In den Restaurants sind Listen ansgelegt, in denen die Angelegenheit besprochen und zur Namens- einzeichnung eingeladen wird. Später soll dann dem Stadt rate ein Plan vorgelegt werden. Leipzig. Der seit Juni unter dem Verdachte der Ver leitung zum Meineide in Untersuchungshaft befindliche Rechtsanwalt De. Werthaner in Leipzig hat sich vergeblich um vorläufige Entlassung oder beschleunigte Ansetzung der Verhandlung bemüht. Die mit ihm verhafteten Zigarren händler Ossipomitsch Josefson und Agent Strauß befinden sich ebenfalls noch in Untersuchungshaft. Soviel man hört, handelt es sich im vorliegenden Falle um ärgste Bewuche rung eines Hausverkänfers. — Nach einem Beschlüsse des Leipziger Samaritervereins wird zum Zwecke der Kranken pflege in allen Sanitätswachen Leipzigs auch während der Nacht reines Kristalleis, für Unbemittelte unentgeltlich, ab- gegeben. Limbach b. Herlasgriin. Hier wurde Dienstag abend gegen 8 Uhr ein ziemlich starker Erdstoß, der etwa 5 Sek. dauerte, wahrgenommen. Die Erschütterung war so stark, daß Fenster und Türen erzitterten. Dannenberg. Hier wurde der Schnhmachermeister Karl Ficker tot aufgefnnden. Da der Tote, der eine Witwe und 6 unerzogene Kinder hinterläßt, eine große Kopfwunde auf- weist, wurde die Untersuchung, ob Unglücksfall oder Ver brechen vorliegt, ausgenommen. Crimmitschau. Die Textilarbeitgeber haben bekannt gegeben, wenn die Arbeiterschaft bis Dienstag abend er klärt habe, daß alle Arbeiter am Sonnabend, den 22. August, früh 6 Uhr zu den alten Arbeitsbedingungen die Arbeit wieder aufnehmen, will der Spinner- und Fabrikantenverein beim Vorstande des Verbandes von Arbeitgebern der sächs. Tertilindnstriellen zu Ehemnitz dahin vorstellig werden, daß sich derselbe sowohl mit seinen Mitgliedern, als auch mit den außerhalb des Verbandes stehenden in Verbindung setzt, um in absehbarer Zeit eine einheitliche Regulierung, beziv. Verkürzung der jetzigen Arbeitszeit herbeiznführen. Auch sollen keinerlei Maßregelungen erfolgen. -- Daraufhin hat eine Versammlung von 800 Textilarbeitern den Be schluß der Arbeitgeber, weil Positive Vorschläge darin nicht enthalten sind, als unannehmbar znrückgewiesen. Als letzter Versuch der Arbeiter, die Angelegenheit mit den Fabrikanten zu regeln, soll das hiesige Gewerbegericht als Einignngsamt angernfen werden. Sollte auch dieser Ver such sehlschlagen, so würden die Arbeiter in den Ansstand treten. In der Debatte sicherte der Vorsitzende des Textil arbeiterverbandes, Herr Hübsch-Berlin, volle Unterstützung zu, ebenso auch Herr Reichelt Ehemnitz. Crimmitschau. Bei dem in Aussicht stehenden Textil- arbeiterstreik kann eS sich gegebenenfalls um große Verluste handeln. Unsere Stadt betreibt in der Hauptsache Bnckskin- fabrikation, deren Produktion jährlich etwa Millionen Meter verschiedener Rock- und Hosenstoffe im Werte von etwa 20 Millionen Mark beträgt. Ferner ist die Vigogne spinnerei bedeutend, ihre Produktion belauft sich ans jährlich rund 8 Millionen Kilogramm Garn im Werte von über 15 Millionen Mark. Der Absatz erstreckt sich auch ans überseeische Länder, besonders ans Amerika. — Das Zentral komitee der Textilarbeiter Sachsens hat beschlossen, aus Anlaß der Erimmitschaner Bewegung während der Dauer derselben allwöchentlich von den Mitgliedern des Verbandes eine Extrasteuer zu erheben. Plauen. In der Nähe der Station Mehltener < Linie Hof-Leipzig) ließ sich eine völlig entkleidete Frauensperson in mittleren Jahren von einem Personenzug überfahren. Der Kopf wurde vom Rumpfe getrennt. Die Kleider fanden sich am Bahndamm. Oelsnitz i. E. Die bisher von dem Lotteriekollektenr N. Sauer hier verwaltete Agentur der Altersrentenbank ist nach dem Ableben ihres bisherigen Inhabers der Eisenbahn- Stationskasse in Oelsnitz übertragen worden. Netzschkau. Ans dem Knhberge wurde der Pilze suchende Knabe Rahmig von einem Kameraden ans Un vorsichtigkeit mit dem Revolver geschossen. Die Kugel ging in den Unterleib; die Verletzung ist lebensgefährlich. AuS der Oberlausitz. Obzwar wir Katholiken in unserer Lausitz von Verdrchnngen und Anfeindungen des sozialdemokratischen „Armen Teufel" gegen unsere vom katholischen Volksverein erfolgreich geführte Organisation katholischer Arbeiter höchst selten — znm Aerger des Blattes selbst — Notiz nehmen, lohnt es sich doch, hin und wieder zum Besten unserer Sache auf den blühenden Unsinn und die Verdrehungen dieses Organs einzugchen. Wie schon dieser Tage berichtet, brachte jenes Blatt in seiner letzten Nummer einen Artikel: „Die Schwarzen in der schwarzen Ecke der Lausitz" und fängt nunmehr an humoristisch werden zu wollen, um sich der Verpflichtung zur Namhaftmachung der angeblich strafversetzten Geistlichen in der Oberlausitz. welche die Arbeiter bei der letzten Wahl irre geführt haben sollen, zu entziehen. Ernst zu nehmen ist jener, einige Spalten lange Artikel ob seines von Unwahrheiten strotzenden Inhaltes überhaupt nicht. Wir wissen dem „roten Edmund" herzlichen Dank, daß er unseren „schwarzen Max", d. i. der Geschäftsführer des katholischen Volksvereins in der südlichen Lausitz, unfern allbeliebten Seelsorger Hochw. Herrn Pfarrer Max Lange-Reichenau, der sozialdemokratischen Leserschaft im Bilde vorführt, obzwar man die völlige Un fähigkeit des Zeichners, ein richtiges Bild zu geben, bedauern mutz! Nur eines sei hier erwähnt: 8 21 des Gesetzes vom 28. August 1870 besagt: „In keinem Fall darf zu einem geistlichen Amt berufen werden, wer in einem unter Leitung des Jesuitenordens oder einer diesem Orden verwandten religiösen Genossenschaft stehenden Seminare seine Vor bildung erlangt hat." Dieser Paragraph gilt natürlich auch für unseren Herrn Pfarrer und — dennoch setzte ihm der „A. T." den Jesuitenhnt auf. Auf die weiteren Schilderungen brauchen wir uns nicht einzulassen, sie sind nicht mehr wert als der erdichtete Jesuitenhnt, haben aber das ungewollte Gute, daß sie unsere Organisation fördern. Ein anderer Punkt in jenem Artikel heißt: „Während und nach der Wahl gingen uns eine große Reihe Flugblätter zu, die meistens in der klerikalen Flugblattfabrik in München-Gladbach, zum Teil in der freisinnigen „Morg. Ztg." oder in Dresden hergestellt worden sind. Wir ver zichten (Aha!!) darauf einzugchen und wollen uns jetzt nicht mehr damit beschäftigen." 1Ei, wirklich recht schlau!!!) Dieser Satz heißt nichts anderes als: weil wir dem Inhalt jener Flugblätter nichts anhaben konnten — stellen wir uns, als hielten wir sie für belanglos. Man sollte doch meinen, die Sozialdemokraten müßten alles daran wenden, jene, der Sozialdemokratie so gefährlichen Schriften zu widerlegen, um immer mehr Anhänger zu gewinnen. Doch, man kann nicht widerlegen — deshalb verzichtet man. Und nun der Schlußsatz — o mein Schreck!! Hier nimmt der „A. T." einen Kloß in den Mund, au dem er wohl bis zur nächsten Reichstagswahl und länger wird kauen müssen. Es heißt da: „Die sehr wenigen (??) katho lischen Arbeiter in der Lausitz werden sich nicht ans die Dauer von ihren Kollegen in der Fabrik — ihren Leidens genossen! — abschließen. Die Gewerkschaftsorganisation macht auch hier zusehens Fortschritte, die Aufklärung dringt in die entlegensten Dörfer und auch zu den Aermsleu der Armen. Unsre zähe, unablässige Agitation und Organi sierung wird auch deu letzten Arbeiter in unsre Reihen führen (!!!) und wenn sich hundert Geistliche an ihn hängen! Und auch der schwarze Max wird das nicht ver hindern können!" Das wird nie werden und wenn sich auch ber „rote" Edmund noch so sehr über die Nieder- läge der Sozialdemokratie bei der letzten Wahl in den katholischen Ortschaften der Oberlansitz ärgert. Die in letzter Zeit gegen uns Katholiken und die katholische Geistlichkeit seitens des „A. T." gebrachten Ver drehungen und Unwahrheiten zeigen klar und deutlich, daß die „Zielbewntzten" die Angen des schlichten Arbeiters blenden wollen, um ihn in die roten Netze zu locken. Aber gerade wegen solchen Treibens findet „Edmund" samt seiner ganzen Partei bei uns Katholiken keinen Zuwachs, sondern Verlust, wie die letzte Neichstagswahl deutlich zeigte! Und es wird noch besser werden! Wir katholischen Arbeiter freuen uns aufrichtig, daß man auf sozialdemokratischer Seite unserm hochverehrten Herrn Pfarrer Max Lange, dem tüchtigen Geschäftsführer des kräftig emporblühendcn Volksvereins in der südlichen Lausitz, solche Aufmerksamkeit schenkt! Fürchtete man sich nicht ans jener Seite vor dem erfolgreichen Wirken jenes geistlichen Herrn, dann würde man sich keinesfalls so ausgiebig mit ihm befassen. Diese Angriffe beweisen aber auch klar, welche Bedeutung dem katholischen Volksverein für das katholische Deutschland bei- znmessen ist und daß das ersprießliche Wirken desselben einen nicht geringen Hemmschuh für die Entwickelung der Sozialdemokratie in .unsrer Gegend abgibt. Hoffentlich ist recht bald im benachbarten Seitendorf abermals eine VolksvereinSversammlnng, in der sich, dank der Hetze des „A. T.", dieser Organisation weitere Männer an schließen werden, die ihr Heil nicht in der immer viel- versprechenden, aber stets gegen soziale Wohlfahrts Einrich tungen im Reichstage nsiv. arbeitenden Sozialdemokratie suchen wollen. Znm Trost des „roten" Edmund sei ihm znm Schluß die Erklärung gegeben, daß weder diese noch die früher gebrachten Korrespondenzen ans der Lausitz, speziell ans Reichenau, vom „schwarzen Max" geschrieben werden oder worden sind, sondern von einem Mitglied der dortigen katholischen Gemeinde und des katholischen Volks vereins. Unser hochverehrter Herr Pfarrer hat sicherlich Wichtigeres zu tun, als dem „zielbewussten Blatte" des „roten Edmund" Verdrchnngen und Unrichtigkeiten nach- znweisen. Das besorgen schon schlichte katholische Arbeiter!! -st- Gera. Als mutmaßlicher Mörder der 22jährigen Dienstmagd Rust wurde jetzt der 08 Jahre alte Wirtschafts gehilfe Bruno Prager in Waltersdorf verhaftet. Die Rust diente bei dem Vater Pragers. Schöneck i. B. Bei der Familie R., die zur Sommer frische hier weilt, sind nach dem Genüsse von Pilzen, die sie selbst eingesammelt hatte, lebhaftes Erbrechen und Ver- giftnngserscheimmgen eingetretcn. Als man nach dem vier jährigen Kinde sah. das man nach dem Essen zur Ruhe gebracht hatte, lag dieses schon im Starrkrampf. Der schnell herbeigerufeTe Arzt vermochte den Mund des Kindes nach längeren Bemühungen zu öffnen und es gelang ihm dann auch, das Kind durch Einflößung von Milch ?c. znm Erbrechen zu bringen. Das Kind, wie auch die übrigen Angehörigen der Familie befinden sich nunmehr außer Lebensgefahr. Volksverein für das kath. Deutschland. 8 Chemnitz. Der Volksverein veranstaltet Sonntag, den 30. August, abends 7 Uhr im Haudwerkervereiushause, Herrenstraße, einen Faniilieu-Vortragsabend, wozu Damen und Herren freundlichst eingeladeu werden. Schulpflichtige Kinder werden nicht zugelassen. , Vermischtes. V Prozeß Humbert. (Fortsetzung.) Romain Dau- rignac erklärt, der spanische Advokat, der die Humberts zur Anzeige brachte, habe dies nur getan, um die aus- gesetzte Prämie zu bekommen; ohne ihn wären sie niemals verhaftet worden. Auf Antrag der Verteidiger wird sodann der Untersuchungsrichter Leydet vernommen, der jedoch unter Hinweis auf das Amtsgeheimnis trotz des Widerspruchs Laboris die Aussage verweigert. Es werden dann der Gerichtsschreiber Taffanel und die Untersuchungsrichter Poncet und Lemercier verhört; sie geben zu, daß bezüglich der Aussage des Anwalts Du Buit eine Unregelmäßigkeit des Verfahrens begangen wurde; aber diese Allssage sei vor der Verhaftung der Humberts gemacht worden. — Nach einer kurzen Unterbrechung der Sitzung erscheint der Polizei- Präfekt Lüpine als Zeuge. Er sagt ans, er könne sich nicht erinnern, daß Therese Humbert in sein Bureau gekommen sei, um ihn zu bitten, er möge ihr Haus in der Avenue de la Grande Armöe, wo ihr Vermögen anfbewahrt gewesen sei, überwachen lassen. Er sei, da Therese Humbert die Absicht gehabt habe, eine große Zeitung zu gründen, zu ihr gegangen, um ihr einen seiner Freunde als Chefredakteur zu empfehlen. Lupine beantwortete sodann mehrere Fragen, die Therese Humbert an ihn richtete. Diese erklärt, daß die am Tage vor ihrer Abreise verbrannten Papiere den Briefwechsel enthielten, den sie über ihren Plan, Räume für einen großen Verein zu mieten, mit mehreren Politikern geführt habe. Weiterhin werden einige von der Verteidigung vorgeladene Zeugen vernommen. U. a. sagt Dnret, der Liquidator der Girardschen Bank ans, daß er sich mit den Humberts auf eine Summe von 44/„ Millionen Franks verglichen habe. Therese Humbert erklärt bezüglich der Angelegenheit mit Girard, daß sie die Spielschulden eines Politikers bezahlt habe, der nicht anfhöre, sie in seiner Zeitung anzngreifen. Darauf werden die letzten Zeugen anfgernfen. Renault, der frühere Vorsitzende des Rechnungs hofes sagt ans, daß Gustave Humbert im Jahre 1802 ihm gegenüber seine Befriedigung darüber ausgesprochen habe, daß durch den Beschluß des Kassationshoses seine Kinder Eigentümer des Erawfordschen Nachlasses geworden seien. Die Anssagen der folgenden Zeugen sind unwichtig. Der Vorsitzende richtet dann an Frödüric einige Fragen über das Testament. Dieser antwortet, er wisse nichts und habe sich nicht mit Geschäften befaßt. Daraufhin richtet der Vorsitzende an Therese einige Fragen. Diese erwidert nur, ihre Mutter habe immer gesagt, sie würde eines Tages sehr reich werden; weiter sagt sie in ziemlich zusammenhanglosen Ausführungen, die Millionen würden kommen, und wenn sie nicht kämen, würde sie den wahren Namen der Erawfords nennen: sie habe diese zuletzt in Madrid gesehen, sie sei von ihnen getäuscht worden. 18. August. Während des ersten Teiles der Anklage rede des Generalanwalts Blondel wurde Romain Danrignac von einem heftigen Nasenbluten befallen. Nach Wiederaufnahme der Sitzung fährt Blondel in seiner Rede fort und erklärt, die Staatsanwaltschaft habe die Angelegenheit nicht eher verfolgen können, als eine Klage erhoben sei. Blondel führt weiter ans, die Humberts hätten Fäl schungen begangen, da das Testament und die Erbschafts papiere gefälscht seien, sie hätten auch zahlreiche Gaunereien begangen, wie im Lause der Verhandlung bewiesen sei. Redner hält die Behauptung aufrecht, daß Früdöric Humbert in hohem Maße an der Sache beteiligt gewesen fei und daß das Ehepaar Humbert durch Vorlegung solcher Schriftstücke Gustav Humbert hätte täuschen können. Blondel spricht so dann von den Mitteln, welche die Humberts angewendet hätten, um die Gerichte und die Anwälte zu täuschen. Niemals habe irgend jemand die 00 oder 100 Millionen in dem Geldschrank gesehen oder sie gezählt. v Hannover. Amtlich wird bekannt gegeben: Am 12. August erhielt der ans der Fahrt von Hainholz nach Bremen begriffene verspätete Güterzng 70 l l auf Haltestelle Lcinhansen, weil der Schnellzug Nr. 11 Berlin-Köln Vor fahren sollte, um 0 Uhr -1 Min. „Halt" und Ablenkung auf ein stumpfes Gleis. Das Znrücklegen des Fahrsignals erfolgte zu spät, sodaß Güterzng 7014 mit voller Ge schwindigkeit auf den das stumpfe Gleis abschließenden Prellbock anffnhr, wobei die Maschine, der Packwagen und 10 Güterwagen entgleisten. Ein im Güterzng befindlicher Viehbegleitcr wurde getötet, ein anderer unerheblich verletzt, während Lokomotiv- und Zngbegleiterpersonal des Güter- znges unverletzt blieb. Außer der rötlichen Verletzung von sieben Pferden und einer geringfügigen Beschädigung von Gütern und Bahnanlagen fand eine erhebliche Beschädigung der Betriebsmittel statt. Beide Hanptgleise zwischen Han nover und Leinhansen, sonne das Gütergleis Hainholz- Leinhansen waren gesperrt. Ter Betrieb wurde eingleisig über Bahnhof Hainholz ansrecht erhalten. Um 12 Uhr nachts konnten die Hanptgleise zwischen Leinhansen und Hannover wieder benutzt werden, während das Gütergleis Hainholz Leinhansen infolge der umfangreichen Anfränmnngs- arbeiten voraussichtlich erst am 14. d. M. wieder fahrbar wird. Bezüglich der Schnldfrage schweben die eingelriteten Untersnchnngsverhandlnngen noch. v Stallnpönen, 17. August. Tie „Ostdeutschen Grenz boten" melden: Infolge vorzeitiger Umlage einer Weiche entgleiste gestern Abend auf dem Bahnhof Groß-Rominten der um 10 Uhr hier fällige Goldaper Personenzng. Men schen sind nicht verunglückt, dagegen ist der Materialschaden bedeutend. Ta die Maschine mit den entgleisten Wagen die Strecke sperrte und von Goldav keine Hilfe gebracht werden konnte, mußten die Reisenden bis znm Eintreffen eines Er- satzznges ans Insterburg, der erst in später Nacht ans der Unfallstelle eintraf, in Groß-Rominten liegen bleiben. Oie gen 2*/„ Uhr nachts konnten die Passgiere die Reise fort setzen. Die Schuld an dem Unfall trägt ein Hilfsweichen steller. v Aachen, 18. August. Dem „Echo der Gegenwart" zufolge ist in dem benachbarten Orte Altenberg im neutralen Gebiet von Moresnet eine Spielbank eröffnet worden, die nach Aufhebung der belgische» Spielbanken ans Belgien dorthin verpflanzt zu sein scheint. Der Bestich der Bank ans Deutschland und Belgien ist schon in den ersten Tagen sehr stark. « M