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Erfolg, 688 — 36,8 Prozent teilweisen und 733 — 39.2 Prozent keinen Erfolg. Die Bewegung gestaltet sich für die Arbeiter immer erfolgreicher. Die Prozentzahlen für die mit vollem Erfolge durchgefllhrten Streiks sind für den Zeitraum 1900- 1903 19,2 — 18,9 — 21,5 — 21,8 — 24. für die Streiks mit teilweisem Erfolg 35,2 — 27. — 22.2 — 32,3 — 36.8 für diejenigen ohne Erfolg 45,6 — 54,1 — 56,3 — 45,9 — 39,2. — Aussperrungen zählt die amtliche Statistik 120. Ansgesperrt wurden 23 760 Arbeiter. Voran steht hier lvieder das Baugewerbe, es kommen dann die Textilindustrie und die Industrie der Steiire und Erden. Bei den Aussperrungen k-atten die Ar beitgeber in 36.7 Prozent der Hülle vollen, in 27,5 Prozent teilwciseu und in 35,8 Prozent keinen Erfolg. — Hakt man die Streiks und die Aussperrungen zusammen, so ergibt sich für 1904 das Resultat, daß in 11436 Betrieben 137 240 Arbeiter gestreikt haben bezw. ausgesperrt worden, sind, und das; von den 1990 Streiks und Aussperrungen nur 777 Halle — 39 Prozent für die Arbeiter erfolglos gewesen sind. Die hier mitgeteilten Zahlen beruhen auf amtlichen Ermittelungen. Tie tatsächlickleii Zahlen dürsten wohl hvl>er sein, nxül eine Reihe von Streiks, namentlich in kleiner n Betrieben, überhaupt nicht zur Kenntnis der untersten Po lizeibehörde» kommt. Angesichts dessen mnk von allen be teiligten Halloren dahin gestrebt werden, die den sozialen Frieden und die Ruhe im Gewerbe störenden Streiks durch j langfristige Tarifverträge zu ersehen. Wenn troh der Zu nahme dieser die jsahl der Streiks nickst abgenommen hat, so ist zu berücksichtigen, das; Tarifverträge vielfach eine Hrucht von Streiks sind, durch diese erkämpft wurden. Erst wenn sich die Gc'gner in Streiks gegenseitig achten gelernt l>aben, werden sie leichter zu Tarifverträgen kommen. Und wenn sie mit diesem, gute Erfahrungen gemacht haben, wer den die Tarifverträge auch ohne Streiks verlängert werden, wie z. B. im Buchdruckergewerbe. Nach einer londoner Privatmeldnng hat Deutsch land sämtlichen, Mächten mit Ausschluß von England, Hrankreich und Spanien, die eigene Beisträge bezüglich ! Marokkos abgeschlossen habe», seine Stellung bezüglich l Marokkos notifiziert. Alle Mächte haben dem deutschen Ge sichtspunkte mehr oder weniger znstiinmende Antworten erteilt. — Der Reichstag muß Vorbeugen! Auf dem Partei tag der Rheini'chen Zentrumspartei hat der Abgeordnete Tr. schein ln-tont. das; das Zentrum sofort im Reichstage die Hrage des BergarbeiterichuheS ausrolle» werde, sobald das Abgeordnetenhaus dem, Beschlüsse» seiner Kommission z zustimmen sollte. Auch amdere Zentrnmsabgeordnete sind ^ dieser Ansicht, ein Zentrnnisabgeordneter hat bereits einen i vollständig ansgearbeiteten Gesehentwnrs in seiner Mappe j liegen, und darf denselben zur Unterschrift nur zirkulieren - lassen. Tie Arbeiter dürfen beruhigt sein, daS Zentrum ! wird sich ihrer mit aller Entschiedenheit annehmem,. — Tic Göttinger Prvfrssvrcncingnbe soll nach Blätter- I niekdnngen die Zustimmung von zahlreichen Prosesioren j usw. gesunden haben; hierzu kann die „Kreuzztg." mittei- len: „Mit den 15 deutsche» Hochschulen scheint es wenig oder gar nichts z» sein, mit Orsoid und Eambridge ist es auch nichts und mit den 148 amerikanischen Professoren stimmt, es gleichfalls nicht." Ja. wer hat denn den gesam ten Schwindel ansgebracht? Tic wlirttriiibrrgischc Kammer drr Abgeordneten hat in ihrer Sitzung vom 5. d. M. einen Antrag Hieber an genommen, worin die königliche StaatSregierung ersucht nird, der Kammer der Abgeordneten eine Tenkschrist vor- zulegen, in der die rechtlichen und finanziellen Verhältnisse des sogenannten Kirchengiites, die ans demselben, ruhenden Vl-rbilidlichkeiten des Staates, sowie die Hrage der AuS- sck»eidiiiig des Kircheiigiltes vom Staatstainmergute darge legt Nx'rden. Kultusminister von Weizsäcker hatte nach Dar legung der großen Schwierigkeiten, die der Ausarbeitung einer solchen Tentschrist gegenüberstehen, die Forderung ge stellt, das; in einer Kommission zunächst darüber Beschlus; gekokt werde» soll, nach welchen Grundsätze» die Denkschrift überhaupt ausznstellen 'ei. und hatte an die Ausscheidung des .buche,mutes die Schlußfolgerung geknüpft, das; ihr die Trem,niing von Staat und Kirche folgen würde. Tai'nche ist, das; alle Arbeiterschubgesrlrc, deren Deutschland sich rühmen tann, ans Anregung des Zentrums und durch seine Uiiterstühnng zu stamlde kamen; Tatsache ist. das; die Sozialdemokratie gegen alle diese Geselle ge stimmt hat, obwohl sie für die Ai Heiterwelt Verbesserungen gebracht haben! Das ist der Sozialdemokratie sehr un angenehm, sie sucht deshalb die hervorragende Tätigkeit des Zentrums zu verdächtigen. So schreibt die sozialdemokra- ihren Strahlen wärmen und beleben. Auch das katholisclie Volk kann und soll sich an dem schwungvollen Dichter des Idealismus erbauen. Ter gewöhnliclx' Mann braucht ja nicht alles zu lese», und die unreife Jugend soll man mit dem uiigegohreiien Most der Sturm- und Drangschristen, »nie „Räuber" oder „Ton EarloS", nicht in Versuchung füh ren. Der abgeklärten Meisternx'rke sind ja so viele, das; sie sür den Hausbedarf der breiten Schichten und für den Sckrulbedor» eine reiche Hülle liefern. Und jeder, der Schil ler liest, wird sich ja bewnkt bleibe», das; ilun hier keine Tsscubarnng geboten wird, die Unfehlbarkeit und unbe dingten Glaube» für jedes Wort verlangt, sondern ein »„lisch!icl>es .buiistwerk, das der Leser mit eigener Ver stands und Herzenstätigkeit aiifiieliim'ii. gleichsam twrdauen seil. Wenn er einzelnes findet, uxrs ihm weniger schön und sogar fleuch er'cheint kB. in Maria Stuart das törichte Geixche von der im voraus vergebenen Sünde, was man der Unkenntnis des protZtantisch cwzogenen Dichters zu gute halten mußt, so labe der Geist des Lesers diese mis;ratenen Brocken ans der Schüssel liegen und begnüge sich mit der rtüchlich porhaiidencn guten, sclx'iien und nahrhaften Speise. In unserer beit, wo auch dem ei,,:,sachsteil Mann und dem Volke gelegentlich feindselige Zeitungen oder Streitsclmften in die Hände sallen. sind wir ja nachgerade alle daran ge wöhnt, kritisch zu leien, und liluwall die Spreu vom Weizen zu sondern, nicht unbesehen auf alles Gedruckte oder t-yeredete zu schwören, sondern mit verständiger Prüfung »ad Unterscheidung das Wahre und Gute anfzimeknnen, dad andere fahren zu lassen. tische Breslauer „Volkswacht": „Das Zentrum ist sin Geg ner aller positiven Arbeit! Das Zentrum ist ein Gegner des Arbeiterschutzes und der SozialreformI Das Zentrum stimmte am 13. April 1905 gegen die Berggesetznovelle." Diese Worte sind ein offener Betrug! Wohl hat das Zen- trum am 13. April 1905 die Berggesetznovelle abgelehnt, aber nicht deshalb, tveil es die Idee des Bergarbeiterschutzes verwirft, sondern weil diese durch die Beschlüsse der Kam- Mission eine für die Arbeiterschaft so ungünstige Gestalt an genommen hatte, daß das Zentrum es besser fand, die No velle eher abzulehnen, als ihr in dieser Form znzustinnnen. Tie Beschlüsse der Kommission waren eben in allen Teilen ein Rückschritt, und deshalb stimmte das Zentrum gegen dieselben. Wie ganz anders aber liegt es bei den Gesetzen, die die Sozialdemokratie verworfen hat. Nehmen wir zum Beispiel das Arbeiterschuhgesetz, das erst die Sonntagsruhe, die Beschränkung der Arbeitszeit der Kinder, der jugend- lickn'n Arbeiter und Arbeiterinnen usw. einführte; es ent hielt nur Vorteile für die Arbeiter, nach gar keiner Seite hin einen Rückschritt! Oder das Gesetz über die Kauf- mannsgerichte! Vorher hatte man diese nicht; jetzt sind sie da; irgend ein Rückschritt ist gar nicht im Gesetz vorhanden, es sind nur Vorteile erzielt worden. Ebenso liegt es beim Unsallversicheruugsgesetze. Alle diele bracksten den Arbei tern nur Vorteile und dock; stimmte die Sozialdemokratie gegen dieselben! Bei der Reichsgesehnovelle ist dies ganz anders; ein Vorteil ist die Beseitigung des Nullens, das man zum Beispiel in Schlesien gar nicht kennt, aber sonst enthält es lauter Rückschritte; die Einführung des sanitären Maxinialarbeitstages ist erschwert, die Arbeiterauch'chüsse sind mehr gebunden als seither und so geht es fort. Das Zentrum miikte sich sagen, das; diele Nachteile schwerer sind als die Vorteile und deshalb lehnte es das Gesetz ab. Ein Vergleich mit der .Haltung der Sozialdemokratie bei den Ar- beiterschutzgesctzcn kann hier gar nicht gezogen werden, weil letztere nur Vorteile enthielten., n>cnn auch nicht genügende; aber eS war wenigstens kein Rückschritt vorhanden. Die faule Ausrede der sozialdemokratischen Presse zeigt sehr deutlich, in welcher Verlegenheit sich dieselbe befindet. Die sozialdemokratischen Arbeiter beginnen aber jetzt auch selb ständig nachzudenken und finden nun, das; die Sozialdemo kratie gegen alle Arbeiterschutzgesetze gestimmt hat; daher der Versuch, das Zentrum in eben dieselbe Lage bringen zu wollen. Es gelingt nicht! Doch noch einen anderen alten Ladenhüter hat das sozialdemokratische Blatt, es schreibt: „Man braucht sich dann auch nicht zu wundern, das;, als im Jahre 1900 katholisckre Arbeitervereine beim Reichstage um den zehnstündigen Marimalarbeitstag für Textilfabriken petitionierten, die ZentrnmSpartei an ihren Glaubensge nossen Verrat übte und die Vertretung der Petition der ein zig wahren Arbeiterpartei, der Sozialdemokratie, überließ. Wie liegt die Sache hier? Elstens handelt cs sich nicht um katholische Arbeitervereine, sondern um christliche Gewerk schaften; das Zentrum steht natürlich letzteren sehr wohl wollend gegenüber, aber es hat sich nicht verpflichtet, alle Eingaben der christlichen Gewertsckfasten, die zudem vom Zentrum völlig unabhängig sind, zu unterstützen. Das Zen trum prüft objektiv die Eingaben und nimmt hiernach seine Stellung. Um einen „Verrat an Glaubensgenossen" han delt es sich schon erst recht nicht. Tie Eingabe wurde auf Antrag des Zentrums als Material überwiesen. Tie So zialdemokraten aber waren in jener Sitzung so schwach vertreten, das; sie nicht einmal einen anderen Antrag ein- biingen konnten. Wenn also jemand einen Vorwurf ver dient, so sind es die Genossen. Wie das Zentrum über den Zehiistniideiitag selbst urteilt, ist aus den Anträgen des selben zu ersehen; eS bat 1903, 1904 und 1905 Anträge ans Einführung des Zehnstundentages gestellt, ist aber hierbei stets in der Minderheit geblieben. Man sieht also, daß die Angriffe der sozialdemokratischen Presse völlig gehaltlos sind und nur den Bestrebungen entspringen, das Zentrum zu verdächtigen. Recht fortgeschrittene VvlkSschullrhrer scheinen in der freien Stadt Breme»!! zu wirken; sie hielten kürzlich eine sehr stark besuchte Versammlung ab und beschlossen hierbei: „Die Versammlung ist der Ansicht, das; der Religionsunter richt ans der Schule entfernt werden mns;, und beauftragt die zu erwählende Kommission, diesen Punkt in geeigneter Weite zu vertreten." .Hierüber ist der „Vorwärts" sehr entzückt, was uns nicht wundert, denn „gleiche Brüder, gleiche Kappen"! >'ck) 1l»r «?arn. Der snilftc österreichische Städtetag wurde am 5. d. M. in Wien eröffnet. Hierbei sind 28 autonome Städte vertreten. Die Hetzer, die vo>w einer Feindseligkeit der Katho liken gegen Schiller rede», setzen sich in komischen Wider spruch mit der Wirklichkeit. Denn gerade Schiller ist unter den sogenannten Dichterfürsten unser erkorener Liebling. Und das nickt bloß im'gen des idealen Inhaltes seiner Mei sterwerke, sondern auch wegen seiner ernsten, sittlichen Lcbensführnng. Er hat ja in seiner Sturm- und Drang- zeit auch einige Menschlichkeiten verbrocle»; aber je höher sein Geist und seine Werke sich eniporschnxrngen und je mehr er sich den christlicken Idealen nälerte, desto Heller und j edler erstrahlt auch das Bild seiner persönlichen Tugend. ! seines rastlosen Fleißes, seiner ttneigcnnützigkeit, seiner ^ Menschenfreundlichkeit, seiner Liebe und Treue im Hami- licnkreis. Goethe bat ihm in seinem Nachrufe die gewickstige ! Lobpreisung gelnidmet. daß hinter ihm in wesenlosem Cclx'in das gelegen hätte, ums uns alle bändigt: das Ge meine. Er nxir in der Tat ein edler Mensch in Wort und Tat, ein Mann, der immer christlicher wurde, je länger er sich ausreifte. Was nun die Hundertjahrfeier angeht, so braucht ein Dichter am allerwenigsten Statuen oder Esedenkfeste. Da? Denkmal des tnabren Dichters sind seine Werke, und die sind dauerhafter als Granit und Erz. Und die schönste und wirksamste Gedächtnisfeier für einen Dichter ist der allge meine, dauernde, verständnisvolle Genuß seiner Schriften im stillen Kämm eil ein oder bei der gemeinsamen- Lektüre unter der Hauslampc. — Ungarisches Abgeordnetenhaus. Ministerpräsident Graf Lisza begründet eingehend seine Ablehnung bet Adretzentwurfes der Koalition. Er weist aus den Wiber- spruch hin, der darin liege, daß die Koalition sich den Sturz des Systems der liberalen Partei zur Aufgabe gestellt habe, andererseits, daß die Hauptstützen der Koalition jene Man- ner bilden, welches dieses verfemte System bis vor kurzem mit Leib und Seele unterstützt haben. Der Rtinisterprüsi- dent bekämpft sodann die Stellungnahme -es Adreßent- wurfs zu grinsten des unabhängigen Zollgebietes und führt unter anderem aus: Besondere Schwierigkeiten ergeben sich für die Erreichung eines selbständigen Zollgebietes gerade im gegenwärtigen Zeitpur lte, da die meisten Handelsver- träge bereits verl-andelt sind. Es wird zumal schwer lxrlten, die agrarische Mehrheit des Deutschen Reichstages zur An nahme eines neuen Handelsvertrages mit uns zu vermögen. Es bleibt nicksts anderes übrig, als den Ausgleich, sowie den mit Oester-reich vereinbarten Zolltarif anzunehmeu. In mitten dieser Erörterungen des Grafen Tisza ruft plötzlich der Abgeordnete Nikolaus Pozsgay (kons.) mit gellender Stimme: „Es gehört wirklich die Geduld eures Ungarn da zu. um anzuhöreu, wie unverschämt sich ein gestürzter Mini- sterpräsident benimmt." Es entsteht großer Tumult. Der Abgeordnete Pozsgay wird zur Ordnung gerufen. (Große 1Inrul>e und Lärm.) Der Präsident hebt die Sitzung zeit weilig auf. Ar«»kreich. — Wie verlautet, will die japanische Gesandtschaft in folge der Meldung, daß die Flotte Roschdjestwenskis ain 30. April im Hafen Port Dayot in der Penghoibucht Anker geworfen habe, ihren Protest betreffend Verletzung der fran zösischen Neutralität erneuern. Der japanische Gesandte Motono habe bereits gestern die Aufmerksamkeit DelcafsHs auf die Angelegenheit gelenkt. Es heißt, die französische Negierung habe am Dienstag eine Abteilung des französi schen ostnsiatischen Geschwaders unter dein Befehle des Ad- rals Iongniäres nach der Penghoibucht entsandt, um über genaue Beachtung der französischen Neutralität zu wackxm. Hlntzlarid. — Die Ministerkonferenz liat in der Frage der Unter brechung des Betriebes der Hochschulen folgendes beschlossen: Bei den Hoch'chnlen, die die Kurse unterbrochen haben, fin den keine Prüfungen statt; alle Hilfsanstalten für die Stu dierenden, wie gemeinsame Wohnungen, Speiseräume usw., werden geschlossen und für die Vorlesungen in diesem Se mester wird kein Honorar gezahlt. Halls die Hochschlcken die Studien im Herbst nicht wieder aufnehmen, sollen sie sofort geschlossen und alle Studenten, sowie Professoren entlassen werden. Die Leiter der Hochschulen sollen Denk schriften über den Stndienbetrieb ausarbeiten, damit die verlorene Zeit wieder cingcbracht werde; ferner sollen sie behufs Erleichterung des Ueberganges der Schuljugend ank die Hochschulen die Hrage der Schlußprüfiingen der holderen Lehranstalten prüfen. Tiefe Beschlüsse der Ministerkonfe- renz sind am 29. April vom Kaiser bestätigt worden. Türkei. — In der Provinz Bemcn ist ein Aufstand ansgcbro- chen. Ter Sultan entsendet daher ein Expeditionskorps von 40 000 Mann zuni Entsätze der Truppen. Gegen den zweiten Palastsekretär, Jzzet Pasck>a, der ans die Verwen dung arabischer Truppen drang, welche aber bei der An kunft in Beinen gänzlich versagten, macht sich eine starke Strömung geltend. Nunmehr gelangen türkische Kerntrup- pen, sowie albanesische Regimenter zur Vertvendung. Man hofft in zwei Monaten die Oberherrschaft des Sultans wie der herzustellen, vorausgesetzt, daß keine fremde Ein mischung erfolgt. Tie Expedition dürfte bei normalem Ver laufe 500 000 bis 600 000 Pfund erfordern. Der Chef der Rebellen hat sich den Titel eines Groß-Jmams beigelegt und Bemen für unabhängig erklärt. Ein oder zwei eng lische und italienische Kriegsschiffe sind ans der Fahrt nach Hocida zum Schutze der Interessen der englischen und ita lienischen Staatsangehörigen. Ans Stadt urro Le-rrd. rRittl-Nuimeli au4 uiisc7?m LeserkrcNc mi! Nn>nrnSicr1i,un,g lilrdw'r A'N-u stin» »rr Apdiiktinn allezeit willkommen 7 '> l-lo-»-- '»'»«--i-oee-i i-i-ic-t (A h. winiS der Redaktion. Anonvme giNchrtttc-i ni-igen uilbeirussiitNikt bleibe».) Dresden, den 6. Mai 100b. Ta g e S kn l e n d e r für d - n 7. Mai. 1800. >- Kardinal t?uigi Gatiinberl-i zu Rom. — 1888 * Zolmnur»- BiahmS zu Hanckurg, berühmter Komponist. — 182ä. t Anton Salie« i z» Wien, Kom ponist. — 15,28. h H anz v Äickingen zu Bandstuhl, berühmter deutscher Heldhuuptinanii. — 078. s Kaiser Otto I, der Große, zu Mein leben. 8. Mai. 1004. ß J'nny Groß, Berliner Schauspielerin. — 1704. Hinrichtung Antoine ^aboisierS in Pari«, berühmlei Cb>i»ikcr. — 1420. Sieg scanne d'Arcs üben die Engländer bei Orleans. —* Den jungen königlichen Prinzen berichtete gestern mittag Herr Leutnant Steck er vom Kaisert. 2. See- bataillon, der vor kurzem mit dem Marine Expeditions korps ans Südwestafrika znrnckkchrte, über seine Erlebnisse bei der Abteilung GlasenapP. —* Dem Militargonperncur der Prinzen-Söhne .Hanplmanu Baron o'Byrn ist das Ritterkreuz 1. Klasse vom Albrechtsordeu verliehen woiden. —* Die „Wartburg" beantwortet nnsern Hinweis in der Presse, daß in einzelnen protestantischen Bn ideS- staatcn dem kathol. Geistlichen selbst das Misselesen ver boten sei, mit einer Darlegung der boyenschen Verhältnisse. Auch dort müsse, wenn z. B. Hosiirediger a. D. Stöcker von Berlin aus im evangelischen Küchlein zu Paitenkirchen die Lonntagspredigt Halle» wollte, vorher bei der Behörde die Anzeige gemacht und die Entscheidung des Königs ein- geholt werdet!. Das Blalt meint dann, daß deshalb die Protestanten im Reichstag noch keinen Toleranzantrag ge stellten hätten. — Hierbei vergißt die „Wartburg" nur einen Umstand. Diese vorsintflutliche Vorschrift, wonach nichtbayerische Geistliche ohne ministerielle Erlaubnis keinen Gottesdienst Hallen oder Predig«n dürfe», gilt ebeusvgut für die Katholiken wie für die Protestanten. Bischof v. Haneberg von Speyer geriet in den 70er Jahren schon in einen Konflikt mit dem ktilturlämpferischen Ministerium, weil er den Bischof von Mainz. Frhrn. v. Ketteler, einge laden hatte, in Oggersheim zu predigen. Wenn solche Zustände in Bayern bestehen, die dringend der Abhilfe bedürfen: müßten dann die Protestanten sich nicht mit den