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«squith und die Parts«, «»schlösse Lvolverhamptan, 8. Februar. A«quitt, erklärt« in einer Rede, c- sei skeptisch bezüglich der ReparationSplän« der Pckstsrr Konferenz. die ii,r Ziel nickt „reichen »nd auf den englischen Kanal eine Riickwirknng haben n,lieben, di« man nicht n'ltnsche. An die öffentliche Meinung Amerikas Varis, 6. Febniar. Briand richtete beute vormittag durch die Chicago Tribüne au da« amerikanische Volk einen Au'ruf zur Unter st iltzung Frankreich« in der ReparationSfrage, Frank reich ,v rde sich nicht vergeblich an das SolidarttätSgefühl Amerikas wenden. Die Einigkeit aller Nationen, die auf den Schlachtfelder» stirtzie Sache der Freiheit gekämpft hätten, sei unerläß lich iür die Lösung der ivlrtschästl: den Probleme, denen man jetzt «egeuiibergcstellt fei. - In Fraulreich sei man der amerikanischen Fi'eiiiidscha't sicher, die sich im Laufe von Jahrhunderten bemäml habe. Die beiden Regierungen wurden sicher von der öffentlichen Meinung in beiden Ländern unterstützt werden. Frankreichs K o pitalkrast Au« der Rede de« sranzösischen Ministerpräsidenten Briand ist folgende Stelle hrrvorzuheben: Die Regierung werde sich be mühen, im Ausland so wenig wie inövsich Anleihen zu v-rlanpen und soviel wie möglich anS Frankreich selbst bernnSzu- ziehen suchen. Briand berechnet den Werk der Anleihen, die Frank reich jährlich ciistbistigen könne, auf 12 bi« 15 Milliarden Frank. F'eanzösische Pressestimmen Vac «, 6. Febr. Die Morqenvresse beickäit'gt lick m t der «estligkn ttau tnerbedalte über da« Ergebnis der Konstren- von Paris. Pertinax crklä r im „Echo de Boris", daß er mit der A.iSein« andersekung in der f- aiizösiicheu Kammer nicht einverstanden sei. Dies müsse notwendigerweise di« ganze Volit-k seit den« Waffen stillstand in Fräse stellen. Angesichts de» Umstande», daß mau mit dem Vertrage in d»r Hand abgcreist lei u„d nun Lei der Ankunft ein Forint i» der Hand halte, müsse sich die Frage erheben, ob die i» litz'n Woä'c g>-enommknc Kombination die beste sei. Wenn die französische Divlomatie sich nicht nach Brüssel verirrt und man nicht über FiinsiabreSzahlmipeii veikiaiidelt hätte, dann wäre Nelleicht ein glückl-chereS Ergebnis erzielt werden-. Pertinax wünscht ci» impe ratives Mandat wir die Regelung, damit keiii-r Verrugernng der Rechte Fronlicichs mehr ?,»geklimmt und nicht inchr unter da« hnnnte, gegangen wc de, »ras in Paris angenommen worden st-s. Der Ganlois -ragt, ob man im Tone so weit gekommen sei, daß man sich gegenseirig die Charta an den Kopf werfe, in der der ranzönsche Sieg eingeschrieben sei. Molle man denn nicht bemerken, daß im FriedeuSvertrag von Versailles die Unterschrift Amerikas fehle? Der Matin geht scharf gegen Tardieux vor, der Briand vorgewor en habe, das Abkommen von Paris abgeschlossen zu habe» Es sei ja bekannt, daß die, die Bankerott gemacht hätten, niemals dein Liquidator dankbar seien. Pertinar sagt in einem gestrigen Artikel des Echo de Pari«: Briand habe in der ge! eigen Kammeisitzung gesaat, die endgültige Festsetzung über die ferneren deutschen Kohlenliejerungen würden anläßlich der Londoner Konferenz erfolgen. Es frage sich jetzt, ob das Programm der deutschen Kohienliesennigen mied.,,,,» >m Interest'« England« festgesetzt werden soll. Zwischen Frankreich und Polen enge Fühlung Poris, 6. Februar. Gestern abend ist Im Namen l - sranzösischen und der polnischen Regierung vor der Abreist- PllsndsklS folgende gemeinsame Erklärung durch Harms verbrämt worden: Die Regierungen von Frankreich und Polen staben aleichmäßig besorgt, um ihre eigene Sicherheit und nur den F reden von Europa sicherzi Zellen, abermals die Gemeinsamleit der Interesse», die die beiden Länder vereint, anerkannt. Sie sind übereingekoinmen, ihren Willen kundzugew», ihr Anstrengungen zu vereinen und zu diesen, Zwecke für die Verteidigung ihrer höhere» Interessen tu enger Fühlung miteinander zu bleiben. Eine Kundgebung der deuk: c,r Presse Breslan, 6. Febr. Der Hauptvorstand des Verbandes der deutschen Presse hielt au 8. und 6. d. Mts. nrter Leitung de« Vor sitzenden Heinrich Rippler eine Tagung in BrcSlau ab. In de» Beratungen ergab sich eine volle Uebercinstimmuiig-über die Wege, die der Reicheverba: d zur Du rch s es; n n g ieiner idealen »»d materiellen Fordern»gen imlJnterissc der deutsche» Presse »nd damit auch der Allgemeinheit gehen soll. Die Tagung fand Sonntag nachmittag ihren Abschluß. Breslau, 6. Febr. Auf der in B»e«lan am 6. d. Mt«, ab- gehaltenen gemeinsame» Taciung des GeiamtoorstandeS der deutsche» Presse und des Verbandes der schlesischen Presse wurde eine Eist« schließuog einstimmig angenommen, in der einmütig gegen die Verfolgung der deutschen Preise i» Oberschkcsien protestiert wird. Kunst und Wissenschaft --- Dresden. Staats. Schauspielhaus. (Zunr erster: Male „Die Gabe Gottes". Komische Tragödie von Moritz Goldstein.) Der Großknechi Vöriganlt liegt aus dem Sterbebett. Da kommt die Nachricht, daß der Herr der Ferme „Gabe Gotteö" gestorben nt und der Großknechi Erbe wird. Diese Nachricht bannt den Tod auf Stunden. Pöriganlt eilt zur Stadt, heiratet vor dom gleich mitgebrachton Nota, irgendein Mädchen, eilt nach Hanse und stirbt. Tie junge Fran erbt die Ferme »nd wird wohl Gattin dcö von Pörigcnstt tödlich gehaßten. ErbansprccherS Bröbant werden. Ein interessanter, kraftvoller Zug ist in dem Stück. Der Wille zur Nachkommenschaft. In den letzten Augenblicken Herr eines großen Gutes geworden, will Pörigault den Besitz einem Nachkommen erhalten und dem Schicksal einen Sohn abtrotzen. Nicht Sinnlichkeit veranlaßt den Alten zu dieser Heirat, sondern plötzlich erwachtes Besihbewußt« sein. Da« ist psychologisch wohl verständlich und beim deutschen Adel vielfach in ähnlicher Barianke schon dag-wcsen. Zudem ist dieser Großknechr Mit stärkster Kraft geschild-ri, eine knornge deutsche Eiche, durchaus nicht französischen Ursprungs. DtS gallische Gewand- brauchte der Dichter nur, weil er deutsche« Bauerntum, deutsche Sprache aus eigener Anschauung istckst kennt, französisches „Milien" aber im Kriege, erlebt hat. Im übrigen ist freilich wenig Rühmenöwertes an dem neuen Stück. Eine Menge Philosophien und Sophistereien, sertwährent« — mituuter zwar ganz ergötzliche — Unterbrechungen, auß-«ordent lich viele Theatereffekte lassen eS bezweifeln, das- Go.-'-ste.m ein dramatisches Genie werden wird. Viel bester scheint er sich a-st das Lustspiel, die Posse zu verstehen. Die Spi-ßerszene im zwei ten Akt läßt da allerhand erhoffen. Um Ponroö M'llen »>'g mau sich die Aufführung ainehen. Dieser begnadet- Künstler gestaltet hier urwüchsige Kraft und stattet den Pc-riganlt so glanlhaft anS. daß man geneigt wird, die Wirkung mauckcr Szene auf das Konto de? Dichters zu sehe», die doch in der Hauptsache Ponto zuzuichreihen ist Ebensa ist der Schaffer olle? Loh zu saaen. Sie Ist Meisthin darfst. Neb-rgänge zu finden. Schröder, die Firle, MllHer. Merten?, Metzer und febr cmnebmkmr auch Höhn er und P »ultra. st>ilff und dir Bardo n» Müller gaben d'e kleinen Nok'cn. Wierth» Regie war ein feinsinniger Rettungsversuch. Zck. --- Dresden. Im schönen «Neupädier Kasino" fand wiederum daS diesjährige Wi n ter kon z er t de» „Kalh. Sammelverbondes" statt. Hofkapellmeister Karl P«m- Die KtmdgeHung der bürgerlichen Parteien gegen daS Pariser Diktat Am «estrigen Sonntag vormittag nahm auch Dresden» Sinwchnerschaft gegen da» Pariser Dijtat Stellung. Die Mehr- heitösozialdemokrciten. die Unabhängigen und die sozialdemokra tischen Gewerkschaften hielten m mehreren Sälen gemeinsame Versammlungen ab. Die bürgerlichen Parteien hatten zu einer Kundgebung im BereinshauSsaale aufgerufen. Allge mein fiel natürlich die Nichtbeteiligung der Deutsch- nationalen Partei auf. Im Interesse des vaterländischen Gedankens hat der Leiter der Versammlung, Abgeordneter Mi nisterialdirektor Dp. Dehne, darüber kein Wort verloren. Nach dem aber ein hiesiges Blatt in der Lage ist, ein auf den Zw!« schenfall bezugnehmendes Schreiben der Deutschnationalen Par tei zu veröffentlichen, ist es nicht mehr möglich, über die An gelegenheit zur Tagesordnung überzugehen. Wir werden mor gen dazu ausführlich Stellung nehmen. Der tiefe Eindruck, den die große Versammlung im VereinShause hinierkieß, konnte durch den Zwischenfall nicht verwischt werden. Herr Ministerial direktor Dr. Dehne betonte in seiner Eröffnungsansprache, daß jeder einzelne die Tragweite dieser Stunde erkennen müsse. Tann nahm als Hauptredner Herr OberregierungSrat Dr. Vöhm. der Mitglied der Deutschen Volkspartei ist, das Wort zu einer glänzenden Rede, die alles das zum Ausdruck brachte, was alle Teilnehmer an der Versammlung empfanden. Ma in Paris beschlossen wurde, so führte der Redner aus, sei eine neue Entwicklung der Fortsetzung des Krieges gegen unö mit anderen Mitteln, die den Feinden die Katastrophenangst und die Furcht vor einer deutschen Vergeltung diktiert. Die glänzend ausgestatteteu Läden rn Paris können nicht über die KleidungS-, Wäsche- und Wohnungsnot in der Provinz hinwegtäuschen. Wie hier, bildet sich auch dort ein zweite« Proletariat, mit hervor gerufen durch die Riesengeldverluste in Rußland und in den Balkanländern. Dazu konimen die Fehlbeträge im Staatshaus halt und die Perlotternng der öffentlichen Dienste. Um Frank- Vei'vinv! ÜlUtl rills 6U16 Mttzlitztloi' rruöli Houllerltsri äoi' 8Lek8i8oksn Vollreitung? reich vor dem Zusammenbruch zu reiten, soll der Boche arbeiten, und damit er an Frankreich keine Rache üben kan», mutz er poli tisch tot gemach! werden. Dazu gehört: Verhinderung des An schlusses DcutschösterreichS, Zerstörung der Reichseinheit und Raub Oberschlesiens. Wir dürfen aber nicht Opfer dieser Grau samkeit werden. Wir wollen weder Englands noch Frankreichs Soldknechte sein. Eine weitere Gefahr droht aus dem Osten. Dringen die Bolschewisten in Deuischlnnd ein, so werden wir den Einmarsch der Franzosen erleben, und Deutschland wird Kriegsschauplatz. Redner gebt dann auf die Noten näher rin und beleuchtet deren llnsinnigkeit. Wir müssen rndlich einmal klare Lage schassen und hcrauSkommcn anS der Drobwirtschaft. Unser Volk dort nicht in: Elend versinken. Es muß leben m Freiheit und Recht! Den AnSführnuge» folgte stürmischer, langanhaltender Beifall. Dann nahm Abgeordneter Heß lein das Wort. Er erklärte, daß längere Ausführungen nach dieser vorzüglichen Rede, unter deren Eindruck die ganze Versammlung stehe, »nr abschwächend wirken könnten. Daher betonte der Redner nur noch in kurzen, aber markanten Worten, daß eö notwendig sei. jetzt zu handeln, und gab der Hoffnung Ausdruck, daß alles Trennende im deutschen Volke zugunsten der Einheit und der Geschlossenheit znrückgestellt werden möge. Abgeordneter Heß lein schlug der Versammlung vor, folgende Entschließung anznnehmen: „Die im BereinshauS zu Dresden zu einer einmütigen Kundgebung versammelten deuischen Männer und Frauen er klären durchdrungen von dem ganzen Ernst der durch die neuen Bedingungen der Entente geschaffenen Lage, daß diese neuen Zuimituitgen unannehmbar für das deutsche Volk sind. Sie legen feierliche Verwahrung rin gegen diese neue Vcrgewalti- banr hatte in uneigeuiiützßMr Weise ein vornehmes, künstle risches Programm arrangiert, das von vornherein die Garantie für einen vollen Erfolg zu versprechen schien. Den instrumen talen Teil hatte Herr Pembaur selbst in Gemeinschaft mit dem Eolocrllistcn unserer Oper, Kammervirtuos Walte-: Schil ling. übernommen. Die Herren spielten den zweiten und drit ten Satz emeS Hatzdnschen Konzerts für Cello und Pianosorte, bei welchem dem Klavier eine selbständige Führung gegeben ist, und drei kleine Cellowerke. Der wundervolle Ton nnd die weit mehr denn treffliche Kunst Schillings fand freudigsten Beifall. Kammersänger Burg hatte für seine Progcammuuinmer den Gesang Wolframs aus- „Tannhäuser" und den „Bajazzo"-Pro° log gewählt; man kennt beide Vorträge aus der Oper her von ihm zur Genüge, hat wohl dort selbst schon in den rasenden Bei- fall eingestimmt, der dem herrlich begabten Baritonisten stets nach diesen Prunkstücken seiner Kunst gezollt wird und so kann aik dieser Stelle die Feststellung der Begeisterung genügen, die Herr Burg gestern auSzulösen vermochte. Ein ausgezeichneter Spreckkünstler ist Johannes Paul. Schiller spricht er mit tnnigstem Verständnis, dabei jede Schönheit dieser unsterblichen Sprache anSschönfend und auch die heiteren Sachen (besonders Trojans „88er Weine" und M. KbberS „Lups"^ weiß er in die rechte Beleuchtung zu rücken. Eine ebenso -rirenlichc Erschei nung. der cS bald gelang, aller Herzen zu erobern, ist — last not least! — Fräulein Wera INI mann. Mit silbernem Organ von Natur anS beaabt, bat sie bereits eine höchst beacht liche. Stufe gekangSkunstlicher Kultur erlangt »nd in den Liedern va» Löwe, d'Mbert. besonders aber in PembaurS ganz entzücken den, „Maina bleibt immer schön" triumpbierte die svmvathische Künstlerin, der auch neckische Lieder zur Lance sehr gut liegen. Zu allen V-'rträac» »ahm sich Meister Pembaur noch die Mübe der Begleitung, die iicitürstch in ko bewährter Hand ein Genuß für sich war. Nach dem Konzert hielt ein Tanz die zahl- reich erickienencii Besucher bis cur Valizetstnnde zusammen, deren frühes Nahen mancher lebhaft bedauerte. mz. — Zum Generaldirektor der vatikanischen M»-ee« bat b«r Papst den bisberio-ii Direktor de« Mistes Este ormno. Eonimen- datv'e Di. B'rcolomco Noaar.o. eriamt. D'e w ssin ich Etlichen Kreste Rom« „wa ten «g > 'einer Eaeroie, d'r er bei der Ncnord- N"na de« Mus,o Greaoriaiv'bewies, das Beste für die wc tere Eni- wickeln»» nnd naiwendige Akvassung der vatiwnischrn Sammlungen an dt« Nkiic Zeit. * gung. di« offensichtlich sogar über daS unerhörte Friedensdiktat von Versailles hinaiiSgeht. Die neuen Bedingungen muten dem deutschen Volke ohne jeden Rechtsgrund eine weitere unerträg liche Einschränkung seiner Machtmittel zu. Die Auferlegung einer Krieasentsckävia'mg von unpezäksten Milliarden läuft aus eine vollständige Versklavung de« deutschen Volkes hinaus; schon der Versuch ikrer Durchführung würde die vollständige Vernich tung des deutschen Wirtschaftslebens herbeiführen. Mit tiefster Empörung über diese neue ungeheuerliche Zumutung, aber in voller Erkenntis der Tragweite ihres Entschlusses fordert die Versammlung die Neichsrcgierung aus, diesen unmöglichen und undurchführbare» Bedingungen . ein entschiedenes „Nein!" entgegenzusetzen." Unter stürmischer Zustimmung wurde die Entschlietzunz einstimmig angenommen und die Kundgebung dann ge schlossen. Nachrichten aus Sachsen Zur Vereinheitlichung u. Verstaatlichung der Polizei In mehrfachen Presseäußerungen hat die Staatsregierung den Standpunkt der Kommunalpolitiker grundiätzlich anerkannt, wonach in daS wertvolle Gut der kommunalen Selbstverwaltung nur «ingegriffen werden soll, soweit es durch staatliche Notwen digkeit geboten erscheint. Die hier vertretene Auffassung, daß d - E-k!'mc,waltung der Gemeiiiden durch eine Leri.nbritlichnna und Verstaatlichung der Polizei angctastet würde, beruht aus einem ReHtsirrtum, den die Staatsregierung in der Begrün dung zu einem Entwurf eines Gesetzes über Aenderungen im Polizeiwcsen selbst hervorhebi, indem sie zngi-st, daß schon viele Gemeinden sich daran erinnert haben, daß die Ausübung de» Polizeischutzes mehr der Ausfluß der Delegation (Uebertragung- von Staatsausgaben auf die Gemeindeverwaltung) ist, als eine Aufgabe der Selbstverwaltung, zumal infolge der persönlichen Verantwortung des Staatsoberhauptes der Gemeindevertretung ein rechtlicher Einfluß ans die Polizeigeschäi'e fehlt. Diesem mangelnden rechtlichen Einfluß der gesamten standeseinwohner auf die Polizeigeschäfte kann nur begegnet werden, wenn die ge samte Polizei restlos vereinheitlicht und verstaatlicht wird. Die kommunale Einflußlosigkeit wird durch erhöh'«» staat.ichen Ein fluß ans die gesamte Polizei des Landes entsprechend den demo kratischen Grundsätzen durch Landtag, Landtagowahl, Volksent scheid und Volksbegehren weit wirksamer ersetzt, als cs gegen wärtig der Fall ist. Die Wünsche der Polizeik-camten auf voll ständige Verstaatlichung gehen lediglich von praktischen Er wägungen aus und sind nur von dem Grundgedanken der Ver einheitlichung geleitet. Der Verband sächsischer Polizeibeamter hat bereits vor mehreren Monaten mit der Denkschrift seine» Syndikus Jeistchen dcr Staatsregierung und der Volkskammer einen sehr zweckentsprechenden, alle Verhält» sie berücksichtigen den Entwurf eines Gesetzes über Vereinheitlichung und Ver staatlichung der Polizei übergeben, wonach die Vereinheitlichung ans der Grundlage einer LandeSpolizeiordnnng z» geschehen hat. die im Einvernehmen mit der berufsständigen Vertretung der Pvlizeibcamtenschaft aufzustellen ist. Darin müssen enthalten sein: Grundsätze für einheitlichen Dienstbetrieb, einheitliche ört liche Leining, inniges Hand-iii-Hand-arbeiten sämtlicher Polizei zweige (Kriminal-. Sitten-, Sichcrheits-, Verkehrs-, Ordnungs-, WahlfahriS- und Verwaliungsvolizei, einheitliche Uniformie rung nnd Bewaffnung, einheitliche Amtsbezeichnung, gleich mäßige Beamtenvor- und Ausbildung). Ebeisto sind die Ziistäu-- digkeiisabgrenzunaen einheitlich zu regeln und cine Bestimmung zu treffen, wonach die vereinbeitlichie Polizei für die örtlichen Bedürsnine der Gemeinden stWohlfabrtS- und Verwaliungsepe» kiiiibes ebenso bereit gestellt wird, wie die vom Staate übernom menen verwalinngstcchiiiichen Einrichtungen, als Meldewescn »nd sonitiae poli.zeitrchnißbe Vorrichiunaen. den Gemeinden auch ferner unbegrenzt zur Mitbenutzung überlassen sind. Die Ver» staatlicbmia der Gemcindepolizei, die wohl in diesem Gesetzent wurf vorgesehen ist, kommt erst in zweiter Linie in Betracht, da die Beamteiibesoldungc» i» Reich, Staat und Geineinde sich immer mehr anoleichen (Srerrgesetzi. Notwendig ist vor allem die. Eiiihei! des PolizeikörperS, die lediglich zum Schutze der Lan- deSeinwohner getroffen werden muß. Eine verallgemeinernde Trennung der beiden Haupipolizc:zwcige. Sicherheits- und Wohl« fabrtSpalizei, auf das ganze Land, wie der ersterwähnte Re» giernnasentwurf Vorsicht, würde nur auf die polizeiliche Tätig keit lähmend wirken und verhindern, daß wirkliche Höchstleistun gen znm Schutze der Landeseinwobner erzielt würden. Rur durch eine Vereinheitlichung und Znsammenfaif'ing aller Poli- zeik,äste und Amen wird eine obieknve „nd nnvgrteilsche Hand- hab'-ng der LandeS''okizeststlege erzielt. Desbgst' ist seitens der Volksvertreter dem Fachentwurf des SiuidiknS Jeistchen vom Verband sächsischer Polszcibeamtcr unbedingt dcr Vorzug zu geben. Leipzig, Vortragsabend von Mira Iokiiet im Feurlchiua!. Ter Geiamteindruck des Nberd war ein recht sreundycher. Di? Künstlerin re>sügl über eine annuitige Eisch-inung nnd ihre gut g-stcknttc Stimme hat einen um- >c,i, sympathischen Klang. T"rch Zumn mensi-stlung eines dantbaieren Programme» hätte sie.jich ihren Erfolg leichter sichern können, denn es zeigte sich, dag idrem Talent d e feine erzählende und heilere Poesie am nächsten liegt, während daß Dämonische mst strem Natwell zu sehr >m W'derspruch stobt. Ich emplehle der Rezitaiorin künftig den An spruch auf Vielscirigketl auftugeben und, ih em Naturell folgend, mit emem einheitlicheren Programm auf-nwaiten. Die zahl-c chen Hörer spendeten herzlichen Beifall und zeigten Mara Ioll et den Weg an, der einzr.schlagen ist. >V. (1. Literatur Volkswart- Monaisfchnft dcö Verbandes zur Bekämpfung der öffentliche!! llnsittlichkeit. Verlag der Volkswart-VerlagSgcfell- schafl m. b. H. ln Köln ,Rhein), Siebenucgen 28. Jahreö- bezug 8 Mark. Postscheckkonto 11L50 Köln. Inhalt der I a n u a r - N n in m e r: Hirtenbrief der deiuschcn Bischöfe gegen die öffentliche llnsittlichkeit. — Große Anfrage des Abgeordneten Dr. Faßbender über die VolkSent- sittlichuiig. — Straflosigkeit für den Mord kleiner Kinder. — Leitsätze zur Beurteilung des ProstitutionsprobleinL. — Reaktion gegen die Propaganda dcr Perversen. — Verschiedene». — An zeigen. DaS kommende Geschlecht. Zeitschrift für Familieiipllegc und geschlechtliche Volkserziehuiig auf biologischer und ethischer Grundlage. Herausgegeveii von Geh. RegieriingSrat Professoe Dr. Martin Faßbender, st ob. Obermedi stnalrat Dr. Otto Krone, Regierungspräsident a D. Dr. Franzis Kruse, Dr. Hermann Mucker »i a n » S. I., Gcheimrat Professor Dr Reinhold Seeberg, Dr. Hans Siegfried Weber. — Ferdinand DüinlerS Verlag in Berlin SW 68. Schntzenstrahe 29—30. IahreSbezug der Vierteljahrsschrift 16 Male scheckkonto Berlin 146. ' Inhalt der Nr. 1: Vom Sinn der Ehe. — Die F pflege in, Einklang mit den LebenSgcfetzeii. — Franenfortjchritt und Vvlisnachwuchs. — Die Zukunft der Beamtenfamilie. — D,e Vereinigung für Familienwohl im Bezir'e der Regierung in Düsseldorf. — Deutsche Lebenskraft. -- Die Gebilsrten uni di« Friihebe. — Umschau nnd Bücherbcsprechungen.