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erhaltung sowohl des Friedens wie der offenen Tür in Ostasien dienen, sowie China zur Geltendmachung seiner souveränen Rechte anspornen. Es verlautet. Roosevelt werde den nächsten Kongreß um eine größere Geld bewilligung zur Anlegung einer Marinestation in Olon- gapo (in der Bai von Manila) und zur Befestigung der Philippinen angehen. — J»h« Rockefeller ist am Sonnabend als Zeuge vor dem Chicagoer Bezirksgericht erschienen. Er gab die Erklärung ab, daß seine Stellung als Präsident der Standard - Oil - Company von Neujersey lediglich ein Ehrenamt sei. und daß er während acht oder zehn Jahren keinen Teil an ihren Geschäften genommen habe. Er glaube, daß das ausstehende Kapital der Gesellschaft sich aus 100 Millionen Dollar belaufe, aber er könne es nicht bestimmt sagen. Der Gewinn dürfte sich auf annähernd 40 Prozent belaufen. Nach weiteren Fragen wurden die Zeugen entlassen. Aus Stadt und Vaud. lMittellunaen aus unserem Leserkreise mit Namenifertiguna für diese Rudrik sind der Redaktion allezeit willkommen. Der Name de- Liiisender« bleibt Geheimnis der Redaktion. Anonyme Zuschriften müssen unberücksichtigt bleiben.» Dresden, den 6. Juli tS07. Tageskalender für den S. Juli. 1807. Friede zu Tilsit, Preußen wird die Hälfte seines Gebietes genommen. — 155». Schlacht bei SieverShausen. Tod Moritz von Sachsen. -- 1386. Sieg der Schweizer bei Sempach. Untergang der öster reichischen Herrschaft in Helveiien, Opfertod Arnolds von Wiukelried. —* Wetterprognose des König!. Sächs. meleoro- l'ogischen Instituts zu Dresden für den 9. Juli: Bielfach heiter, nur strichweise Gewitter, schwache Luftbewegung, wärmer. —* Hofnachrichten. Se. Majestät der König be suchte gestern vormittag ^9 Uhr den Gottesdienst in der Hauskapelle der Villa Wachwitz. Um 10 Uhr begab er sich mittels Automobil mit seinen Kindern zum Besuch Ihrer Majestät der Königin-Wttwe nach Rehefeld, von wo in den Nachmittagsstunden die Rückkehr nach Wachwitz erfolgte. —* Die Vaterländischen Festspiele fanden gestern vom schönsten Wetter begünstigt statt und durften sich auch diesmal eines ausgezeichneten Gelingens und eines ganz bedeutenden Zuspruches seitens des Publikums aller Stände erfreuen. Man kann die Zahl der Besucher des Festplatzes ohne zu übertreiben auf 35—40 000 schätzen. Auch die Zahl der Teilnehmer an den Festspielen selbst hat sich gegen das Vorjahr nicht unbedeutend gehoben, dann man zählte diesmal rund 4500 Mitwirkende. Tatsächlich haben sich die Festspiele zu Volksfesten in des Wortes edelster Bedeutung entwickelt und verdienen infolgedessen auch die weitgehendste Unterstützung aller Kreise. Schon der um 2 Uhr auf dem Altmarkt stattfindende Aufmarsch der Wett kämpfer, der unter der Leitung des Herrn Hans Merbitz sto.ttsand, bot ein überaus anziehendes Bild. Die einzelnen Züge, an deren Spitze Musikkorps marschierten und in denen auch zahlreiche Fahnen mitgeführt wurden, gruppierten sich am Germania-Denkmal. Von hier aus hielt Herr Stadtverordneten-Vizevorsteher Unrasch eine zündende An sprache, in der er auf die nationale Bedeutung der Fest spiele hinwies und die mit einem dreifachen Hoch auf unser deutsches Vaterland schloß, in das die vieltausend köpfige Versammlung begeistert einstimmte. Nach dem Gesänge des Liedes „Deutschland, Deutschland über alles", erfolgte der Abmarsch mit klingendem Spiel durch die König- Johannstraße, Moritz-Allee, Marschallstraße, Sachsenplatz, Johannstädter-Ufer nach dem Festplatze, wo sofort die Festspiele begannen. Die Wettkämpfe standen unter der Leitung des Herrn Fritz Eckardt, des Vorsitzenden des technischen Aus- schusses und boten besonders von der Plattform des Boots- Hauses der Dresdner Rudergeselschaft ein außerordentlich reizvolles Bild, das noch durch das fortwährend in Be- wegung befindliche Publikum und durch den von Dampfern und Motorbooten belebten Strom im Hintergründe besonders gehoben wurde. Auf der Plattform des Bootshauses hatten sich auch zahlreiche Ehrengäste sowie Förderer und Freunde der Festspiele eingefunden. Wir bemerkten Ihre Exzellenzen die Herren Stadtkommandant Generalleutnant v. Schweinitz und Königl. Kämmerer von Kriegern, Herrn Oberbürger meister Geh. Finanzrat Beutler. Geh.Kommerzienrat Lingner, Militärgouverneur Major Freiherr 6 Byrn in Begleitung des Prinzlichen Erziehers Leutnant v. Humbrecht, Platz- major v. Tschirschnitz, Branddirektor Hauptmann Keller, Oberbaurat Klette, die Stadträte Dr. Körner und Bau- mann. Kommerzienrat Pfund usw. Der Festplatz war in 5 Abteilungen etngeteilt. Auf dem Platz I kämpften die Spieler, auf dem Platz II übten die Schülergruppen Schlag ball, Faust- und Tamburinball sowie Dreikampf und tur nerische Spiele und Platz III war den Turnern Vorbehalten. Auf dem Platz IVrr und IVd spielten die Knaben und Mädchen des Gemeinnützigen Vereins und Platz V in der Nähe der Elbe war wieder einer Abteilung Schüler an gewiesen. In resp. auf der Elbe kämpften die Ruderer und Schwimmer um den Siegerpreis und auf Platz VI die Radfahrergruppe, in deren Nähe auch die Fechterbühne ausgeschlagen war. ^8 Uhr fand die Stegerverkündigung für die Unterstufe der Schülergruppe und für die Knaben- und Jugendschwimmer durch Herrn Oberlehrer Dr. Bassenge statt und ^9 Uhr erfolgte der Einzug der Vereine und Wettkämpfer auf demselben Wege nach dem Gewerbehause, wo die Siegerverkündigung stattfand. —* Versammlung des Sächsischen Ge- meindetages in Bautzen am 4. bis 6. Juli 1907. Am Freitag schloß sich an die beendete erste Versammlung im Hotel „Zur Krone" das opulente Festmahl an, an wel chem auch der Staats minister des Innern Graf von Hohen- thal und Bergen in längeren Ausführungen die bevor stehende Landtagswahlrechtsänderung kundgab. Die Ver lesung dieser hochpolitischen Rede wurde mit großer Span nung angehört und am Schlüsse mit stürmischem Beifall ausgezeichnet. Nachmittags ^6 Uhr Wurde ein Ausflug mit Sonderzug nach Singwitz unternommen. Auf dem Mönchswalder Berge wurden dann die Festteilnehmer auf Kosten der Stadt Bautzen mit Speise und Trank bewirtet. Die Rückfahrt wurde von Großpostwitz aus angetreten; An kunft in Bautzen abends 10 Uhr. — Die Führungen zur Be sichtigung städtischer Einrichtungen begannen am Sonn abend früh bereits uni 7 Uhr, da die zweite Hauptver sammlung Uhr ihren Anfang nehmen sollte. Herr Oberbürgermeister Tr. Beck-Chemnitz verlas nach Beginn der Sitzung ein Antworttelegramm aus das am Tage vor her an Se. Majestät den König abgesandte Huldigungstele gramm. Sodann erfolgte Richtigsprechung des Kassenbe- richtes. Hiernach referierten die Herren Bürgermeister Dr. Dehnc-Riesa und Dr. Eberle-Nossen über „die unver hältnismäßige Belastung der Ortsarmenverbände und die Rtittel zu deren gerechterer Ausgleichung". Gedruckt vor gelegte Anträge beider Redner fanden einstimmige An nahme. Es wird darin die Königliche Staatsregierung um verschiedene Aenderungen und Erleichterungen auf dem Gebiete der Armenvcrpslegung ersucht. Bei der nunmehr vorgenommenen Neuwahl des Vorstandes wurden sämtliche bisherige Herren wiedergewählt. Dieselben ergänzten sich sodann durch die satzungsgemäßen Zuwahlen. Nim refe rierte Herr Statrat Lampe-Leipzig über die Bedeutung des Entwurfes des sächsischen Wassergesetzes für die Gemeinden. Redner nahm dabei Bezug auf die nunmehr beendeten dies bezüglichen Beratungen einer Zwischendeputation und deren Resultate, besprach auch die Bestimmungen über die erst malige Instandsetzung der fließenden Gewässer und ihre Unterhaltung, ferner den Hochlvasserschutz und die Heran ziehung der Gemeinden hierzu. Gne sodann eingebrachte Resolution, lvvrin den: Vorstand die alsbaldigen nötigen Schritte an die Regierung anempfohlen lverden, fand ein stimmige Annahme. Der Vorstand besteht von jetzt an aus 16 Herren (vorher 12); den Vorsitz führt von jetzt an Herr Oberbürgermeister Dr. Schmid-Plauen. Als Fcstort für die nächste im Jahre 1909 stattfindende Tagung hoben sich bisher angeboten die Städte Großenhain, Zwickau und Annaberg, deren Vertreter auch mündlich noch ihre Ein- ladungen aussprachen. Damit endeten die Beratungen des Gemeindetages. —* Die Dampferreise der Bäcker m ei st er nahm einen überaus günstigen Verlauf, unterstützt durch das vorzügliche Wetter. Mt großer Mühe tvaren zwei buntbewimpelte Dampfer in der Lage, die Massen der Aus flügler aufzunehmen, und ^10 Uhr ging es unter musikali schen Klängen dem Bestimmungsort Königstein durch das im herrlichsten Grün prangende Elbtal zn. Rechts und links von Böllerschüssen begleitet, wurde nach vierstündiger Fahrt in Königstein gelandet, woselbst der Bürgermeister und die dortigen Bäckermeister die Ankommenden herzlich begrüß ten. Unter Fahnen und Guirlanden wurde Mittagspause gehalten und nach dieser die Besteigung der Feste König stein vorgenommen. Ter Andrang daselbst war ein enor mer und wenn sonst nur zwei Führer tätig sind, so hatte der äußerst liebenswürdige Kommandant Herr Oberstleutnant von Tschirschky-Bögendorff deren vier zur Verfügung ge stellt, welche sich ihrer Aufgabe mit großer Genauigkeit ent ledigten. Es gingen an diesem Tage über 500 Mark an Eintrittsgeldern ein, welche zur Fundierung von Ge nesungsheimen für Soldaten bis zum Feldwebel aufwärts verwandt werden. Jedem Boucher konnte man ansehen, daß er es nicht bereute, den 350 Meter hohen Aufstieg ge- wagt zu haben, denn der Aufenthalt auf diesem historischen Kegel war herrlich und die Fernsicht an diesem Tage eine ganz besonders prächtige. Die Rückfahrt gestaltete sich durch abgebrannte Höhenfeuer recht interessant, und alle Beteilig ten werden sich gern der schönen Fahrt erinnern. —* Sonnabend abend gegen h»10 Uhr brach in der Lackfabrik von Schedlich und Gregor. Zwickauerstraße 00 Feuer aus. das Fässer mit trockenen Farben und ver schiedenes Packmaterial zerstörte. Durch energisches Ein- greifen der Feuerwehr wurde der Brand bald unterdrückt. Loschwitz, 7. Juli. Um eine bauliche Neugestaltung der Grundstraße zwischen dem Körnerplatz und der „Roten Amsel" herbeizuführen, hatte der Gcmeinderat ein Preisaus- schreiben veranstaltet. Den ersten Preis von 200 Mark erhielt das Projekt des Architekten Menzel, den zweiten von 150 Mark dasjenige des Architekten Richter und den dritten von 100 Mark das Projekt des Architekten Winkler. Helfenbcrg, 7. Juli. Eine kombinierte Uebung zwischen der Sanitätskolonne I dxs Noten Kreuzes zu Dresden und der Freiwilligen Feuerwehr der Chemischen Fabrik Helfenberg unter Mitwirkung der Feuerwehren zu Blasewitz. Laubegast, Loschwitz. Niederpoyritz. Pillnitz. Rockau, Tolkewitz und Wachwitz fand heute vormittag ^11 Uhr auf dem Fabrikhofe der Chemischen Fabrik Helsenberg statt. Das Oberkommando in feuerwehr- technischer Beziehung hatte Herr Branddirektor Hans Dietrich übernommen, während die Oberaufsicht für die Sanitätskolonnen von Herrn Stabsarzt d. R. Dr. Leo Schmidt-Wachwitz ausgeführt wurde. Dem Manöver, an dem ca. 250 Feuerwehrleute und 70 Sanitäter beteiligt waren, wohnten auch zahlreiche Ehrengäste bei. Dem Manöver lag die Idee zn Grunde, daß in dem dreistöckigen Gebäude des analytischen Laboratoriums der Fabrik durch eine Petroleumätherexplosion ein Brand ausgebrochen war. der gegen 20 Menschenleben gefährdete und den Dachstuhl des Gebäudes zu vernichten drohte. Die Rettung der Verunglückten erfolgte teils mittels des Rettungsschlanches, teils über die große Leiter, die bis zum obersten Stockwerke reichte. Innerhalb 9 Minuten wurden auf diese Weise 20 Menschen gerettet nnd fachmännisch verbunden. Später wurde»« die Verunglückten auf gewöhnliche Brettmagen so verladen, daß die Bahren in hängende Stellung kamen. Diese Uebung war deshalb von besonderem Interesse, weil nichts vorbereitet war, sondern die Sanitätskolonne hatte die Wagenaufbauten aus gewöhnlichem rohen Holze kriegs mäßig improvisiert. Das Manöver erreichte seinen Höhe punkt, als 18 Schlauchleitungen zugleich ihre Wassermassen auf das brennende Gebäude ergossen. Zuletzt griff auch noch die Helfenberger Dampfspritze ein. Gegen 11 Uhr erscholl das Signal „Das ganze Halt!" Herr Brand- Meister Hermann-Dresden lobte bei der Kritik das ge ordnete Eingreifen der Wehren. Herr Branddirektor HanS Dietrich teilte mit, daß auch Se. Majestät der König sein Erscheinen zugesagt hatte, daß ihn jedoch anderweile Dispositionen hieran gehindert hätten. Hieran schloß sich noch ein hochinteressanter Vortrag des Hcrrn Direktors Karl Dieirich über neue wasserlösliche Salben für Ver- bandszwecke. X Freiberg. Das Vorhalten der Vorstrafen. Ein tragischer Fall aus dem Leben zeigt aufs neue, wie berechtigt und notwendig eine Reform der Strafprozeß- ordnung auch in Bezug auf die bei Gerichtsverhandlungen übliche Bekanntgabe der Vorstrafen der Angeklagten ist. In dem großen Brandstiftungsprozesse gegen Feuerweh«- leute der Siebenlehner Feuerwehr, der kürzlich vor dein Freiberger Schwurgericht sich absptelte, war auch der Schuh macher Stein aus Siebenlehn beschuldigt, an den Schand taten deS Siebenlehner „Verschönerunpsvereins" teil genommen zu haben. Stein erhing sich am ersten Tage der Verhandlung aus Verzweiflung in der Gefängniszelle, lieber das Motiv zum Selbstmord dieses Angeklagten wird jetzt einiges mitgeteilt. Stein soll untröstlich darüber ge wesen sein, daß seine Vorstrafen, von denen in Siebenlehn kein Mensch, nicht einmal seine Frau, etwas gewußt hat, nunmehr offenkundig lverden sollten. Stein soll auch die Staatsanwaltschaft gebeten haben, von einer diesbezüg lichen Bekanntgabe abzusehen. Bei Feststellung der Perso» nalien zu Beginn der Hauptverhandlung hat nun Stein wahrgenommen, daß sein bis dahin ängstlich gehütetes Geheimnis Preisgegeben wurde, und er hat nun aus Ver zweiflung in der Gefängniszelle seinem Leben ein Ende gemacht. Werda«, 6. Juli. Auf dem hiesigen Bahnhofe benahm sich ein Kaufmann aus Leipzig in recht renitenter, öffent liches AergerniS erregender Weise. Dem anwesenden Gendarm verweigerte er jede Auskunft über seine Personalien. Nach dem Gemeindeamte in Leubach gebracht, verübte er auch noch dort Skandal und bedrohte die Beamten so. daß der renitente Mann schließlich nach dem hiesigen Amtsgericht eingeliefert wurde. Eibenstock. 7. Juli. Ein Geithainer Einwohner. H. M. Bauer, stiftete für einen Kronleuchter im Sitzungssaals deS neuen Rathauses über 1000 Mark. V. Bautzen, 6. Juli. Die „Bautzner Schießbleiche" oder das „Große Bürgerschießen" fand vom 30. Juni bis 7. Juli statt und haben sich diesmal folgende Herren die Schützenwürdeu errungen: erste Königsscheibe, aufgelegt: Restaurateur Sech (König), Restaurateur Hebold (Mar schall): zweite Königsscheibe, aufgelegt: Amtsgerichtssekre tär Höfer (König), Uhrmacher Hippe (Marschall); dritte Königsscheibe, freihändig: Stadtrat und Feilenhauer meister Riedel (König), Prokurist Rob. Bier (Marschall). Löbau. Der verdungene Sonnlag war für die Katho liken Löbans ein Fest- u,.d Freudentag. Der hochw. Herr Bischof ivar zum ersten Male in Löbau erschienen, nm daselbst das hl. Saknunent der Firmung zu spenden. Groß war daher die Freude der ganzen Gemeinde, die sich äußer lich kundgab durch Fahnen und Girlandenschmuck, womit kunstfertige, rührige Damenhände unter Leitung der Vor steherin des hiesigen St. Elisabethvereins und nach An weisungen des unermüdlichen Dekorationsmeisters, Herrn Kürschnermeisters Hummler, Kirche und Kirchplap ausgestattet hatten. Nachdem der hochwürdigste Herr Bischof begleitet vorn Herrn senior Skala gegen */,9 Uhr von Bautzen kommend in Löbau angelangt und am Bahnhofe vom Pfarrer Winger an der Spitze einiger Herren der Löbauer kathol. Gemeinde, denen sich Herr Schulrat Löbmann aus Bautzen angeschlossen hatte, begrüßt worden war. fuhr man zur katholischen Pfarrei. Hier legte der hochw. Herr die Pontifikalkleider an und zog dann, nach einer kurzen Be grüßung durch den Ortsseelsorger in feierlicher Prozession in das festlich geschmückte Gotteshaus, während der Chor das herrliche »Deoo saoorclos ma^nus^ sang. Hierauf celebrierte der hochw. Herr Bischof eine stille heil. Messe und hielt dann mit weitvernehmbarer klarer Stimme eine ergreifende Ansprache an die Firmlinge und die überaus zahlreich erschienene Gemeinde. Darauf erteilte der hochw. Herr an 250 Firmlingen die heil. Firmung mit dem Lob- gesange Ro (ionin lauüamus und dem sakramentalen Segen schloß die hehre Feier. Nachmittags 5 Uhr fand im großen Saale des Wettiner Hofes eine Festoersammlung der kathol. Gemeinde statt, die sehr gut besucht war und durch die Anwesenheit Sr. Bischöflichen Gnaden ansge- zeichuet war. Bei derselben brachten die verschiedenen Vereine dem hochw. Herrn ihre Huldigung dar, während der Kircheuchor unter der bewährten Leitung des Herrn Kantor Emine durch Vortrag einiger Lieder die Feier ver schönte. Alle Herzen jubelten dem gütigen Oberhirtcn zu, als er von Tisch zu'Tisch wandelnd jedem ein frenndliches Wort und einen warmen Händedruck bot. Am Montag von ^/„9—11 Uhr vorm, wurde in der katholischen Schule die Religionsprüfung abgehalten. Leuchtenden Auges lauschte die frohe Kiuderschar^dcn Worten des hochw. Hern«, aus denen die Liebe eines echten Kinderfrenndes sprach. Nachm. 3 Uhr schied er von nns, in allen Herzen den Wunsch zurücklassend: Gott erhalte uns noch recht viele Jahre unseren geliebten Obcrhirten zur Ehre Gottes und zum Wohle der ganzen Diözese. Zittau, 7. Juli. Um die Frequenz der hiesigen elektrischen Straßenbahn zu heben, beschlossen die Stadt verordneten, den 10 Pfg.-Tarif abznschaffen nnd dafür den 5 Pfg.-Tarif (zunächst probeweise bis zum Jahresschlüsse) einzuführen. Neues vom Tage. Berlin, 0. Juli. Der Lokalanzeiger meldet zu dem Wiener Juwelendiebstahl, daß die Kriminalpolizei heute die beiden bisher noch nicht ermittelten prachtvollen Perlenschnüre im Werte von 90 000 Mk. bei einem hiesigen Pfandleiher auffand und beschlagnahmte, sodaß jept die gesamte Beute Lüttes bis auf einige minderwertige Sachen herbeigeschafft ist. Me se ritz, 0. Juli. Das hiesige Schwurgericht ver urteilte den Pferdeknecht Kosick, der vor ungefähr fünf viertel Jahren die Eheleute Greiser und deren Tochter auf dem Vorwerke Wiebelshof bei Bomst ermordet hat. zum Tode und wegen Unterschlagung zu 2 Monaten Zuchthaus. Der Mitangeklagte Porawski wurde freigesprocheu. Stuttgart. 7. Juli. Das für gestern von der Motorfahrervereinigung Stuttgart 1903 geplante III. inter nationale Rennen für Motorräder und Automobile auf der Strecke Stuttgart—Solitüde ist von der Negierung nicht genehmigt worden. London, 6. Juli. Die Admiralität «nacht bekannt, daß gestern morgen an der Mündung des Tyne ein Zu-