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—* Jubiläum des Gardereiterregi ments. Das Königlich Sächsische Gardereiterregiment feiert nächsten Freitag, den 19. Juli sein lOOjähriges Jubi läum als Garderegiment. Die Feier, zu dem auch Se. Majestät der König sein Erscheinen zugesagt hat, beginnt am genannten Tage vormittags ^lO Uhr mit einer Pa- radeaufstellung des Regiments zu Pferde aus der Hinteren großen Reitbahn an der Fabricestraße, woran sich ein Pa rademarsch und einige reiterliche Darbietungen in histori schen Uniformen anschlietzen. Das Regiment selbst ist be deutend älter und konnte bereits vor zwei Jahren das 225- jährige Jubiläum seines Bestehens feiern. Es ist das Zweitälteste Kavallerieregiment der deutschen Armee und wird im Alter nur von dem Königlich Preußischen Leib- Kürassierregiment „Großer Kurfürst" Nr. 1 übertroffen. Es wurde am 31. Oktober 1680 als Regiment zu Roß des Generalwachtmeisters Ulrich Graf von Promnitz aus zwei Kompagnien der ausgelösten „Deutschen Leibgarde zu Roß" und einer Kompagnie der damaligen Kurprinzlichen Leib garde errichtet. Hierzu kam noch im Jahre 1681 die Kom pagnie des Herzogs Moritz zu Sachsen-Zeitz. Der Name Gardereiterregiment besteht seit dem Jahre 1822. Die Er nennung zum Garderegiment erfolgte im Anschluß an einige glänzende Wafsentaten der damaligen sächsischen Königskllrassiere im Jahre 1807 gelegentlich des Feldzugs gegen Rußland. In dem Gefechte bei Heilsberg am 10. Juni des genannten Jahres war das 72. französische Linien- regiment nahe daran, von den Russen vernichtet zu werden, weshalb die sächsischen Kürassiere eingriffen und zur Attacke vorgingen. Sie durchbrachen die feindlichen Linien und retteten so das französische Regiment vor dem Unter gänge. Drei Tage später rasteten die sächsischen Reiter bei Domnau, als fliehende französische Husaren von den Russen verfolgt, an ihnen vorbeijagten. Die Kürassiere warfen sich dem Feinde entgegen, obwohl derselbe bedeutend stärker war, und zwangen ihn zur Rückkehr. Die hervor- ragendste Tat vollführte das Regiment aber am 14. Juli Lei Friedland, wo die französische Infanterie einen schweren Stand gegen die andrängenden russischen Regimenter hatte. Dazu feuerte die russische Artillerie unaufhörlich gegen die Franzosen. Einige holländische und französische Regimen ter konnten ihren Kameraden keine Hilfe bringen, La sie zu sehr ermüdet waren. Ta ritten die sächsischen Kürassiere eine glänzende Attacke unter dem Kommando des Obersten von Petrikowsky gegen die Russen, wodurch die französischen Regimenter aus ihrer schwierigen Lage befreit wurden. Napoleon sprach damals dem Regiment persönlich seine Glückwünsche aus und übergab dem Kommandeur das Kreuz der Ehrenlegion. König Friedrich August erhob dann am 19. Juli das tapfere Regiment zur „Leib-Kürassier-Garde". Am 13. Dezember desselben Jahres bezog das Regiment auch zum ersten Male die sogenannte Herrenwache im Dresdner Residenzschlosse, die auch heute noch das Garde reiterregiment besetzt hat. —* Ueber Teilnahme von Vereinen bei K ö n i g s b e sn che n schreibt das Amtsblatt des Rates folgendes: Aehnlich wie in Preußen, sind bekanntlich seit kurzem alle dem Königlich sächsischen Militärvereinsbunde nicht angehörenden Militärvereine von der Aufstellung vor dem König ausgeschlossen. Daß diese Verordnung manch mal gerade das Gegenteil von dem erreicht, was bezweckt wird, hat sich beim letzten Besuch des Königs in Schneeberg gezeigt. Ausgeschlossen von der Aufstellung vor dem König waren zum Beispiel der Militärverein ehrenvoll verabschie deter Jäger und Schützen in Schneeberg und Umgegend', Militärverein Kavallerie, Artillerie und Train in Schnee berg und Umgegend; Militärverein 133er von Schneeberg und Umgegend; Militärvcrein Sachs. Grenadiere in Schnee berg und Umgegend; Verein ehrenvoll verabschiedeter 104er in Schneeberg. Dagegen befanden sich unter den 18 Vereinen, die teilnehmen durften, unter anderen der Jungfrauenverein, der Pfeifenklub, der Konzsrtinaklub, der Sitrickmaschinenbesitzerverein, der Geflügelzllchterverein, der Naturhcilverein und der Kirchenchor. Obwohl durchaus nicht behauptet werden soll, daß diese Vereine weniger königstreu und patriotisch gesinnt seien, als die oben genannten Militärvereine, kann man nicht umhin, zu fragen, ob es nicht dem König eine größere Freude bereiten würde, seine ehemaligen braven Soldaten begrüßen zu können, als den Konzertinaktub oder den Pfeisenklub. —* Die „Leipziger Volkszeitung" s!) mahnt: „Katholiken, zahlt Kirchensteuern!" — Eigentlich ein netter Zug an dem roten Füchslein, nur schnurrig, daß es sich die Mühe macht, haarklein mitzuteilen, was jeder Katholik längst weiß, nämlich in welcher Höhe und in welcher Zeit die Steuern zu entrichten sind und daß gegen Säumige das vorgeschriebene Beitreibungßverfahren eingeleitet wird. — „Man merkt die Absicht und wird verstimmt." —* In Verwahrungshaft wurde auf Antrag einer auswärtigen Staatsanwaltschaft hier ein reicher Amerikaner genommen, der bei Finsterwalde mit seinem Automobil einen Mann überfahren und schwer verletzt hatte. Der Festgesetzte hat bereits eine hohe Kaution angeboten. —* Am 16. d. MtS. abends wurde im Zirkus Henry der 16 Jahre alte Arbeitsbursche Hans Leipicher fest genommen, weil er dort einer Frau mit einem Messer das Kleid und zwei Unterröcke zerschnitten hatte. L. hat bereits mehrfach ähnliche Vergehen verübt. —* Auf der Vogelwiese sind die großen Etablisse- ments und Bierzelte in der Hauptsache fertiggestellt und hier und da sind schon die Maler und Anstreicher tätig, um rechtzeitig mit ihrem Verschönerungswerke fertig zu werden. Vor der Halle lagern die einzelnen Bestandteile der mächtigen, 40 Meter hohen Bogelstange. Das Schützen- zelt steht bereits fix und fertig da und die beiden vergol deten Adler auf dem Zeltdache leuchten weithin über den Festplatz. Die V»gelwiese selbst wird auch diesmal eine Fülle des Interessanten und Sehenswerten bringen. So find rund 100 Schaustellungen, Karussells, Russische Schaukeln, Panoramen usw. bis jetzt angemeldet. Unter denselben befindet sich auch zum ersten Male eine Rodel bahn. Von größeren Restaurants werden sich rund 175 etablieren, und auch für die Abstinenzler ist diesmal in ausreichender Weise gesorgt, denn die bekannte Dresdner Molkerei Gebr. Pfund wird zum ersten Male einen ge schmackvollen Milchpavtllon in der Nähe des Königsplatzes eröffnen. Hierzu kommen noch 200 kleinere Restaurants, Würfel- und Verkaufsbuden und 200 sogenannte Krakeel stände, die nur an Dresdner Einwohner vergeben werden, und durch die auch den Minderbemittelten Gelegenheit gegeben ist, auf der Vogelwiese lohnenden Verdienst zu finden. Nadrberg, 16. Juli. Bei der Berufs- und Betriebs zählung wurden in Radeberg in 3037 Haushaltungen 13 472 Einwohner gezählt. Gegen die Volkszählung von 1905, die 13 299 Einwohner ergab, bedeutet dies ein Mehr von 173 Personen. Kameuz, 16. Juli. Die in den letzten Tagen nieder- gegangenen Regenmassen haben an Wegen und Feldern, sowie an den Feldfrüchten vielfachen Schaden angerichtet. Die Schwarze Elster ist aus ihren Ufern getreten und hat weite Strecken überflutet. LeiSnig, 16. Juli. Tödlich verunglückt ist in Leuterwitz der Gutsbesitzer Kaltofen. Er begab sich in seinen Keller, um nachzusehen, ob Regenwasser etngedrungen sei, stürzte dabei auf der Treppe, fiel in das etwa 15 Zentimeter tiefe Wasser und ertrank darin. Leipzig. Der Rat hat beschlossen, die Zustimmung der Stadtverordneten vorausgesetzt, allen städtischen Beamten mit einem Diensteinkommen bis zu 2499 Mk., sowie den ältesten Hilfsarbeitern mit mehr als 1200 Mk. staffelmäßigem Einkommen Anfang Oktober d. I. eine einmalige Zulage in Höhe von 30 bis 60 Mk. zu ge währen. Bedingung ist: die Leute müssen verheiratet sein oder Angehörige haben, die sie unterhalten müssen oder mit denen sie den Haushalt teilen. Diese Teuerungs zulagen werden sich insgesamt auf 90 000 Mk. belauün. Chemnitz, 16. Juli. Das „Chemn. Tagebl." berichtet aus Frankenberg: Vor einigen Tagen wurde in einem Haferfelde auf der Ortelsdorfer Flur «der verstümmelte Leichnam eines Kindes gefunden. Durch die behördlichen Ermittelungen ist jetzt eine in Mühlbach bei Frankenberg dienende Magd namens Müller als Täterin überführt wor den. Sie hatte ihren vierjährigen außerehelichen Sohn, der ihr Mtig geworden war, im Haferfelde erstickt. Chemnitz, 17. Juli. Tos „Chemn. Tagebl." berichtet: Gestern abend spielte ein 20jähriger Kellner mit einem scharf geladenen Revolver. Hierbei ging der Schuß loS und traf eine in der Wohnung besuchsweise anwesende Frau in die Brust. Die Getroffene wurde ins Krankenhaus ge bracht und der leichtfertige Schütze verhaftet. Freibcrg, 16. Juli. Der Zwischenfall in der Stadt verordnetensitzung hat jetzt auf eine einfache, aber einzig richtige Weise seine Beilegung gesunden. Bergamtssekretäc Schönherr erließ folgende Ehrenerklärung: „Ich erkläre, daß ich der Verfasser der Annoncen „Industrie" gewesen bin, daß ich den gegen die Herren Prokurist Küchenmeister, Fabrikbesitzer Schippan jun. und Bürgerschullehrer Paul Steiger unternommenen Schritte bedauere und sie um Entschuldigung bitte, und daß ich den Genannten danke da für, daß sie weitere Schritte gegen mich unterlassen." Zwickau, 16. Juli. Zwei Opfer des Hochwassers sind im nahen Mosel zu verzeichnen. Zwei Kinder dortiger Familien, ein acht- und ein elfjähriges Mädchen, stürzten daselbst in die Hochwasser führende Mulde und konnten nur als Leichen wieder geborgen werden. Zwickau, 16. Juli. Die vom Hochwasser zerstörte Baggermaschine hatte einen Wert von 15 000 Mk. Sie riß den Eisbrecher der Pölbitzer Muldenbrücke weg und gefährdete diese arg. Nur dadurch, daß der Bagger zer schellte, wurde die Brücke gerettet. Meerane, 16. Juli. Ein Streik der Fabrik- und Geschäftskutscher steht hier bevor. Die Leute haben an die Prinzipale Forderungen eingereicht. Da die letzteren nicht bewilligten, haben die Kutscher schon die Kündigung für den 20. Juli eingereicht. Bad Elster, 16. Juli. Die Leipzigerin Frau Natalie Beuth hat bei der hiesigen Gemeindeverwaltung 20 000 Mark hinterlegt, deren Zinsen alljährlich acht Mitgliedern der Königl: Kurkapelle zugute kommen sollen. Die Zinsen wurden jetzt zum ersten Male ausgezahlt. Ellefeld i. B., 16. Juli. Der 70 Jahre alte Weber meister Pierer ist in vergangener Nacht beim Nachhause- gehen vom Wege abgekommen und in die hochangeschwollene Göltzsch geraten und ertrunken. Ostritz. Die nun beginnende Ferienzeit bringt wie alljährlich eine beträchtliche Zahl Sommerfrischler, zumeist dem Stande der Herren Geistlichen und Lehrer angehörend, in unsere südlausitzer Ecke. Und das mit Recht. Die herr liche Luft, die anmutige Gegend mit ihren reizenden und mit keinerlei Beschwerden verbundenen Ausflugsorten sind Anziehungspunkte, wie wir sie in gleicher Güte nicht überall finden. Zu dem nennt ja ein großer Teil dieser groß städtischen Sommerfrischler die Südlausitz seine Heimat. Fast möchte man sagen, „naturgemäß" richtet ein be deutender Strom der „Ferienbummler" sein Augenmerk auf das benachbarte Böhmen. Wem sind die Namen „Engelsdors", „Zahne", „Friedland" unbekannt? Und in Anbetracht dieses beinahe obligaten ZugeS ins „Böhmsche" möchten wir zu Beginn der Ferien darauf Hinweisen, nicht zu vergessen, daß die Lokatverhältnisse sich gegen früher insofern gebessert haben, als besonders in Engelsdorf der sonst vielbesuchte „Prater" — in den letzivergangenen Jahren leider heruntergekommen — wieder eine tadellose Bewirtung erhalten hat und sicher — wir sprechen aus Erfahrung — die vollste Zufriedenheit seiner Besucher finden wird. Also: Willkommen in der Südlausitz und im Engels- dorfer „Prater"! Halle a. S., 16. Juli. Der verheiratete Eisenbahn assistent Albert Wiegmann wollte kurz vor einem ein fahrenden Schnellzug das Gleis überschreiten, wurde jedoch von der Maschine erfaßt und zermalmt. Gera. Aus dem Geldschrank der gemeinsamen Orts- krankenkasse für den unterländischen Bezirk sind in der Zeit vom Sonnabend bis Montag früh gegen 4000 Mk. bar und gegen 3000 Mk. in Versicherungsmarken entwendet worden. Metz, 16. Juli. Vor etwa 4 Wochen ging eine Sen- sationSnachricht durch einige lothringische Blätter, die als ein willkommener Bissen von der ganzen katholikenfeind lichen Presse Deutschlands sofort ausgenommen und mit Behagen wiedergegeben wurde. Der katholische Pfarrer von Spittel war auf eine an die Polizei gelangte Denun ziation, sich eines Sittlichkeitsverbrechens schuldig gemacht zu haben, verhaftet und nach Saargemünd in Untersuchungs- Haft gebracht worden. Er wurde indes gegen eine eni- sprechende Kaution bald darauf wieder auf freien Fuß gesetzt. Wie nunmehr gemeldet wird, ist das Verfahren gegen den Pfarrer seitens der Staatsanwaltschaft ein gestellt worden, da sich die Anschuldigung, auf Grund deren die Verhaftung erfolgte und das Verfahren eingeleitct wurde, als unbegründet erwiesen hat. Auch die Rückzahlung der gestellten Kaution wurde angeordnet. Ob nun die Blätter, welche damals dem katholischen Priester die Ehre abgeschnitten haben, jetzt auch so ehrlich sein werden, durch eine entsprechende Erklärung den guten Namen des Mannes wieder herzustellen? Beretrrsnachrichteir. § Dresden. Der Kath. Meisterverein ladet seine Mitglieder zu der heute, Donnerstag abend im Gesellen haus stattfindenden Vereinssitzung hiermit ein. Es wird an diesem Abend über die ausgefallene Vereinspartie anderweitig Beschluß gefaßt und ist daher zahlreiches Er scheinen an diesem Abend sehr erwünscht. 8 Pirna. Kath. Arbeiterverein. Monatsversamm lung am 19. Juli im kleinen Saale des" Feldschlößchen. Wichtige Beratungen, Vortrag. Erscheinen aller Mitglieder dringend nötig. Beginn pünktlich 8 Uhr. Gäste willkommen. Neues vom Tage. Greiz, 17. Juli. Auf der Heimkehr von einer Turn fahrt wurde der verheiratete Turner Hädrich aus Schönfeld überfallen und durch fünf Stiche in den Kopf schwer verletzt. Jena, 17. Juli. Der Direktor der psychiatrischen Klinik an der Universität Jena, Geheimer Medizinalrat Prof. ViuSwanger, feierte gestern das 25jähr. Jubiläum seiner Tätigkeit als Universitätsprofessor. Erfurt, 17. Juli. Der Ballon „Barmen" der Luft schifferabteilung. mit zwei Offizieren bemannt, landete den Blättern zufolge am 15. Juli abends in, Neudietendorf. Der Ballon halte die etwa 270 Kilometer lange Strecke von Berlin in neun Stunden zurückgelegt. Die Landung er folgte ohne Schwierigleit. Trier, 16. Juli. Die in Bonn an dem Ab geordneten Dasbach vorgenommene Magenoperation ist gut verlaufen. Mainz, 16. Juli. Die Süddeutsche Eisenbahn gesellschaft, als Eigentümerin der Mainzer Unterbahn, strebt die Verlängerung der Konzession für diese um 18 Jahre an. Bei der städtischen Verwaltung findet dies Ersuchen kein Entgegenkommen. Essen, 17. Juli. Hiesigen Blättern zufolge demen- tieren die maßgebenden Stellen des alten Bergarbeiter verbandes und des christlichen Gewerkvereins die Meldung eines süddeutschen Blattes von einer geplanten Massen versammlung der Ruhrbergleute zwecks Besprechung der Lohnfrage. Essen, 17. Juli. Laut „Essener Generalanzeiger" vergiftete sich ein Dreher in Königsteele vor der Wohnung der von ihm getrennt lebenden Frau mit Lysol. Essen, 16. Juli. Die Geschützfabriken Krupp und Ehrhardt ziehen ihr Material für die Artillerieversuche in Griechenland plötzlich zurück, nachdem die parteiische Bevor zugung dex französischen Konkurrenz unverhüllt schon mitten in den Versuchen hervorgetreten ist. Dortmund. 17. Juli. Nach der „Dortmund. Ztg." sind - in vergangener Nacht aus der chemischen Fabrik von Letmathe 2000 Pfund Blei gestohlen worden. Stuttgart, 17. Juli. In Otisheim Im Ober amte Malbronn geriet der Bahnbeamte Rudolf beim Aus- springen auf eine im Gange befindliche Lokomotive unter die Räder und wurde auf der Stelle getötet. — Bei Bietigheim wurde der Bahnwärter Schank nachts bei Nebel auf einem Streckenkontrollgange, als er einem Zuge auS- weichen wollte, von diesem erfaßt und völlig zerrissen, j München, 17. Juli. Leutnant Stück vom Fuß- artilleriecegiment in Ingolstadt unternahm den „Münch. Neust. Nachr." zufolge am 13. Juli einen Ausflug ins Kaisergebirge und trug sich an diesem Tage auf dem Stripsenjochhause ins Fremdenbuch ein. Da am 10. Juli sein Urlaub ablief und seither keine Nachricht von ihm eintraf, darf angenommen werden, daß ihm ein Unglück zugestvßen ist. Eine Führerexpedition ist ausgesandt worden. Brüssel, 16. Juli. In Verviers wurde der Bank beamte August Johnen, der in Bonn 100 000 Mk. ent wendete, verhaftet. Paris, 16. Juli. Der Maler Thcowald Chartran ist gestern gestorben. London, 16. Juli. Die britische Gruppe der inter parlamentarischen Vereinigung hielt heute nachmittag im Unterhause eine Versammlung ab und beschloß, als Ort der nächstjährigen Konferenz Berlin in Vorschlag zu bringen. London, 16. Juli. In Johannesburg sind die aus ständigen Grubenarbeiter gewillt, unter den früheren Be dingungen weiterzuarbeiten. Da die meisten Stellen durch Afrikander besetzt sind, finden nur wenige Arbeit. Kairo, 16. Juli. Reutermelduug. Seit gestern hat eine Anzahl von Privatgeschäftsunternehmungen ihre Konten abgeschlossen, um zur Liquidation zu schreiten. Man be fürchtet, daß noch viele andere ihrem Beispiele folgen werden. Telegramme. Straßburg, 16. Juli. Der vierte Sohn des Kaiser-, Prinz August Wilhelm, wird im Herbst dieses Jahres die Straßburger Universität beziehen und einen Teil des Palastes bewohnen; ?n diesem Zwecke werden jetzt im Straßburger KatserpalaiS bauliche Veränderungen vor genommen. Turin, 16. Juli. Freiherr v. Aehrenthal ist heute abend nach Oesterreich abgereist, während Minister Ttttoni die Rückreise nach Rom antrat. Haag, 16. Juli. Die Unterkommission für die Beratung der Schiedsgerichtsfrage hielt unter dem Vorfitze