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Sonnabend. 5. Mai 1917 — Sächsische Bottszettung — Rr. 103. Sette « sind. Uebrigens wird das deutsche Ziel Flandern gegen über in diesem Krieg durch das Glück der Waffen und mittels diskreter politischer Arbeit erreicht, dann braucht es vorläufig keines „Vereins zur Pflege nsw." Reüssieren wir nicht, so rettet Herr Schnltze-Gävernitz das Kapitol auch nicht mehr." Trotz des mir erteilten relativen Vertrauensvotums kann ich nicht umhin -- und ich bin überzeugt, damit auch im Sinne meines Kollege» Stocky zu handeln —, wenn ich feststelle, das; der anonyme Verfasser des in Rede stehenden Artikels über die Vorg e f chicht e und die Persona lien der Tüsfeldorfer Gesellschaft sich sehr schlecht unter richtet zeigt und mit seiner indirekten Warnung vor dieser Gesellschift ein Unrecht begeht. Es ist unrichtig, daß Herr Reichstagsabgeordneter v. Schnlbe-Gävernitz diese Gesell schaft gegründet hat. Tie Gründung ist vielmehr von katholischen rheinischen Persönlichkeiten ansgegangen. Vor mir liegt ein schon vom Oktober 1915 datiertes, von einem rheinischen Katholiken verfaßtes Promemoria, welches für die Gründung eines ans den Prinzipien der Düsseldorfer Gesellschaft beruhenden Vereins eintritt. Und was den Vor stand der Düsseldorfer Gesellschaft anlangt, so ist er ohne Zutun des Herrn v. Schnltze-Gävernitz gebildet worden, der ans Wunsch der Gründnngsversammlnng dem Vorstand als stellvertretender Vorsitzender beigetreten ist. Herr v. Schnlhe-Güvernih wird sicher nicht von „seinem" Vor stande reden, und niemand ist berechtigt, so zu reden. Dem Vorstände gehören auch nicht, wir der Verfasser des Artikels anznnehmen scheint, nur die von ihm genannten beiden katholischen Mitglieder a». Ter Vorstand zählt vielmehr zur Halste katholische Mitglieder, und insbesondere ist Katholik der Erste Vorsitzende Geheim rat Universitäts- Professor Dr. Jo st es, z. Zt. in Münster i. Wests., früher an der katholischen Universität Freiburg «Schweiz), der be kannte Kenner der flämischen Literatur und des flämischen Volkstums, der gegebene Vorsitzende einer solchen Gesell schaft. Den dürfte doch der anonyme Verfasser des an der Düsseldorfer Gesellschaft Kritik übenden Artikels nicht über sehen, wenn er sich nicht dem Vorwurf sträflicher Leicht fertigkeit anssetzen wollte. So viel zur Abweisung ungerechter Bemängelungen, welche ich als Vorstandsmitglied der Düsseldorfer Gesell schaft schuldig zu sein glaubte. In derselben wird keine Politik getrieben, am allerwenigsten jnngflümische; dafür bürgt vollständig die Zusammensetzung des Vorstandes, und niemand braucht sich durch Besorgnisse von der Art der hier angedeuteten von dem Beitritt-zur Gesellschaft abhalten zu lassen. Deutsches Reich — Eine cvangclischc Stiinmc zur Aushcbuug des Jcsuitengcsctres. In der „Sndd. Konierv. Korrespondenz" schreibt der evang.-lnth. Pfarrer Albert Lienhart mit erfreulicher Offenheit: „Der christlich-soziale Abgeordnete .Reinhard M u in in hat sich bereits vor Jahr und Tag — in Voraussicht der Dinge, die da kommen sollte» für Aushebung des Gesetzes ausgesprochen. Gegner der Aufhebung, wie der „Reichs bote", machten dem Rachfolger Stöckers seine Stellung nahme zum Vorwurf. Mir scheint Mumm in diesem Falle das Richtige getroffen zu haben. Er kann sich mit darauf berufen, daß der Staat die Jesuiten zum Dienst als H e e r e s g e i st l i ch e zugelassen hat und daß die Jesuiten sich darin erfolgreich betätigt haben. Aber auch taktisch dürfe derjenige, der unhaltbare Stel- l u n g c n rechtzeitig anfgibt, im Vorteil sein. Es ist jetzt »reuiger denn je angängig, die Gründe für und wider jenes Zwangs- und Abwehrgesetz gegen einander abwägen zu wollen. Wenn aber eine beliebte und offenbar unhaltbar gewordene Position preisgegeben werden muß, dann empsiehlt sich ein geschickter Rückzug. Solch ein Rück zug ist keine Flucht und braucht nicht einmal das Zuge ständnis verfehlt e r Vorstöße zu sei». Die Verhältnisse sind manchmal stärker als die Menschen. Und schließlich ist ein ehrenvoller Rückzug (bezw. Nückwärtskonzentrierung) bei voller Wahrung des eigenen sonstigen Besitzstandes einer verlustreichen Niederlage vorzuziehen. Auf andere in Be tracht kommende Momente, wie den gewichtigen Gesichts punkt, „Geisteskämpfe mit Geisteswaffen" zu führen, gehe ich absichtlich nicht ein. Diese Zeiten sind von der allseits geteilten Friedenssehnsucht diktiert." — Prophetische Worte über die Lage der evangelischen Kirche nach dem Kriege, die auch für uns aller Beacksiung wert sind, hat Oberkonsistorialpräsident Dr. v. Bezzel- München, eine religiös und wissenschaftlich hochstehende Persönlichkeit im Protestantismus, gesprochen: „Es wird nach dem Kriege nicht an Vereinsamung und an harter Arbeit fehlen, die je ernster ist je gründ licher sie geht, und je weniger sie gekannt wird. Der Massenabfall wird über die Kirche hinbrausen, die Flut der Undankbaren sie verlassen. Ter Ei folg wird angc- betet werden. Tie Gemeinden werden nimmer genügend versorgt werden können, weil es an Hirten oder am schriftgemüßen Dienst fehlt, die Kirchenregierungen wer den rat- und machtlos stehen, das ganze Luthertum unter der Zunahme der Ungerechtigkeit in ihm und gegen seine Art und unter der Erkältung des Liebeslebens leiden." (Zitiert ans der „Deutschen Kirchen-Zcitung" Nr. 17 vom 28. April 1917.) Kirche und Unterricht Ic Aachen, 29. April. Im Mutterhaus«? der Ehristen- serinnen fand unter der Leitung des Kardinals Hartmann die Wahl einer neuen G e n e r a I o b e r i n statt. Schwester Monika wurde gewählt. Ic Ter Bischof on Mvntaubau schreibt in einem Erlaß an die Priester seiner Diözese: „Der Glaube ist bei uns tat sächlich in Gefahr. Während der äußere Feind mit wieder holten Schlägen auf Frankreich Pocht, arbeitet ein anderer Feind im Innern daran, seine Seele zu töten. Es ist Ihre und unsere Pflicht, alles anfzuwenden, damit diese Arbeit zuschanden werde." >c Im Apostolischen Vikariat von Süd Schantung wur den im Jahr 1919 gezählt 8901 Taufen von erwachsenen Heiden, 4846 Kindertanfen und 4229 Firmungen. In den Spitälern »nd Kliniken wurden 89172 Kranke verpflegt. Im ganzen zählt das genannte Vikariat heute 86 456 Christen und 52 660 Katechnmcnen. Posen, 2. Mai. Die polnischen Blätter melden die bevorstehende Ernennung des Warschauer Erzbischofs Kakowski zum Kardinal für Polen. Ir Rom, 2. Mai. An Stelle von Monsignore Pacelli als Sekretär für die außerordentlichen Kirchenangelegen- tritt Monsignore Cesare Cerretti, bisher katholischer Delegat von Australien. Gerichtssaal g Dresden, 8. Mai. Wegen Vergehen gegen die Kriegsgesetze standen der Kaufmann Karl Emil Börner aus Weinböhla und der Inhaber eines Seifen geschäftes Wilhelm Havsker aus Meißen vor dem hiesigen Landgericht. Die beiden Angeklagten hatten unter dem Namen „Waschfir" und „Schinutztod" ein Präparat in den Handel gebracht, das aus Seife und Soda bestand. Hier- bei wurden Preise gefordert, die einen übermäßigen Ge winn erbrachten. Da der Verkauf von Fettstoffen verboten war, wurden beide unter Anklage gestellt. Havsker erhielt 900 Mark Geldstrafe oder 90 Tage Gefängnis und Börner 2500 Mark Geldstrafe oder 250 Tage Gefängnis. Das Ur teil soll in den hiesigen Tagcsblättern veröffentlicht werden. Vermischtes V Eine Millionenstiftuug. Anläßlich ihres 100- jährigen Jubiläums stiftete die Firma Theodor Hildebrand u Sohn. Berlin, <>00 000 Mk. für ihre Angestellten und 400 000 Mk. für gemeinnützige Zwecke. v Beim Zählen des Hamstergoldes vom Schlage gerührt. Im Spessartdörfchen Hain wurde die Witwe eines Bahnbedtensteten beim Zählen von 4000 M. Goldgelb tödlich vom Schlage gerührt. v Wegen Malzschiebungen verhaftet. Wegen großer Malzschiebungen nach Norddeutfchland sind der Malzfabrikant Ganser in Kulmbach und sein Geschäfts führer Kraut in Untersuchungshaft genommen worden. v Für Kriegeransiedlungen. Geheimer Kommer zienrat Kinkel in Landeshut (Schlesien) stiftete ^ Million Mark und Geheimer Kommerzienrat Methner 100 000 M. für Kriegeranstedlung. JedemdasSeine. Hansmichel kommt zum Rechts anwalt und erzählt ihm die Geschichte seines Erbstreites. „Haben Sie mir nun auch alles ganz wahrheitsgemäß er- zählt?" fragt der Antvalt. — „Ja, freilich: ich Hab' Ihnen die volle Wahrheit gesagt I" erwidert der Bauer. „Ich Hab' mir gedacht, die Lügen können Sie ja selber 'reinbringcn!" Leuchtendes Vorbild. Mutter: „Schäm' dich, Mar! Den Anzug hast du gekriegt, als hier im Zimmer die Decke gestrichen wurde . . . und schau nial an, wie rein die noch aussieht!" Gute Ausrede. Polizeibeamter: „Mit so schmutz,- gen Händen kommt man aber nicht in eine Kanzlei!" -- Vorgeladener: „Ja, i Hab' mir gedaclft, wenn S' vielleicht gleich an Fingerabdruck haben wollen." Kunst, Wissenschaft und Vorträge — Dresden, 3. Mai. (Kgl. Hofoper.) Gestern abend kam Verdis „Amelia" in der „zweiten Besetzung" heraus. Das Wort hat einen üblen Beigeschmack, man denkt da leicht an „Notbesetzung". Nun wer der gestrigen Wiederholung beigewohnt hat, wird eines Besseren belehrt worden sein. Sämtliche Hauptpartien, einzig der Richard Pattieras ausgenommen, waren neu besetzt. Margarethe Siems gab die Amelia. Darstellerisch dczrtkte sie freilich nur an. entfaltete aber allen Glanz ihrer Goldstimme und deren Feinkultur. Das große Liebesduett im 3. Akt machte sie so zum Ereignis. Liesel v. Schuch als Page wollte uns fast noch besser gefallen als Frau Merrem. Sie spielte mit viel Temperament, sah entzückend aus und versteht sich naturgemäß auf den Ziergesang besser als die Opernsou brette. Mit Plaschke hatte Herr Burg getauscht. Der junge Sänger bekam da freilich keinen leichten Stand. Plaschkes Rens hinterließ am Sonntag einen tiefen Ein druck und es will daher schon viel heißen, daß Burg so zu interessieren vermochte. Sein Bariton ist freilich noch nicht so groß, an edler Färbung und an Kultur ist er dem Kol legen aber ähnlich. Wenn der tüchtige Künstler nicht nach- läßt, wird auch er der Ersten einer werden. Ebenso schwie rig mag die Aufgabe des Frl. Minna Wolf gewesen sein. Sie überraschte als Ulrika. Die Stimme ist ziem lich umfangreich, vorzüglich gebildet, auch in der Tiefe sympathisch; dämonisch wie die der Anka Horvat ist sie vielleicht nicht. In der Darstellung war Frl. Wolf ganz ausgezeichnet. Der Beifall unterbrach auch gestern öfters die Szene. 2ok. Handel und Verkehr ll Riesa, 2. Mai. Die Elektrizitätswerke - Be triebsaktiengesellschaft erstattet soeben ihren Geschäfts- bericht auf das 17. Geschäftsjahr 1916. Obgleich die Stromeinnahmen der Werke infolge der Belieferung der Kriegsindustrie nicht unerheblich gestiegen sind, übertrifft das Ergebnis des Geschäftsjahres 1916 nur unwesentlich das des Vorjahres, weil die Betriebsausgaben für Löhne und fast alle Betriebsmaterialen insbesondere Kohlen und Oel, sich erheblich erhöht haben. Bei erhöhten Rückstel lungen bringt der Vorstand eine Dividende von wiederum 5 Proz. in Vorschlag. Der Reingewinn betrug 45 666,76 Mark. Maine lachte leise, ein klingendes, frohes Lachen. „Mein Vater hat lange aufgetzört, sich überhaupt zu wun dern. Er sah um sich Berge. Menschen, Dörfer versinken. Er ist ein Weltferner, aber auch ein Weltiveiser, wie sie die große Einsamkeit unserer Heimat zeitigt. Wenn ich Sigrnn morgen meinem Vater ans Herz gelegt, dann, mein lieber Herr v. Bodenbringk, sollen Sie auch mich wieder froh und heiter sehen." / Noch einmal fügten sich ihre Hände einen Augenblick fest ineinander. Olaf saß dann noch lange im Rauchsalon und blickte durch die Fenster hinaus auf das Meer und über die weißen Schneeberge. Er sah, wie ab und zu eine zart rosa Wolke einen feinen, duftigen Schleier um die blau- grünen Gletscher zog, dann kam die Nacht, eine milde blaue, mürchenhaftc Nacht, in das Land der schlvarzen Basaltfelsen und der weißen Fjeldc. Sonntag ist's. „Die Himmel rühmen des Ewigen .Ehre", klingt feierlich der Elwral über das schäumende Meer. Kratcrreiche Gipfel ragen wild empor. Es ist die etwas vorspringende Halbinsel Neykjanes. Der kegel förmige Keilir und die anderen scharfgezacktcn Bcrgspitzen geben ein groteskes Bild des dunklen Landes, über das so oft zornwilde Krater ihren Höllenfluch speien. Nördlicher wendet sich der strahlende, weiße Schiffs- Palast dcni breiten Fazasjord, den mächtig im Norden der Riese Snäfallsjökull beherrscht, dem Hafen von Reykjavik, der Hauptstadt des Landes zu. Ein mattes, graues Licht fließt über das Wasser. Dunkel wehren die Felsen mit ihren weißen Fjelden. Mit geheeimem Granen und frommen Schauern genießen die Passagiere die unvergleichlich herrliche Einfahrt in den Hafen von Reykjavik. Nauhbncht würde die Hauptstadt dieses Eilandes auf Deutsch beißen, und eine rauhe Bucht ist cs, die sich den staunenden Augen öffnet. Der Dampfer zieht zwischen den kleinen Inseln hin- durchr in den schützenden Hafen. Rechts schimmert die Landzunge Seltjarnarnes mit dem Leuchtfeuer von Grotta. Oestlich blinkt der weiße Turm des Skolawarda. Und überall Feiertagsglanz und ein verwehtes Klingen in der Luft, vom Arapsen der Wellen übertönt. Und dann tanzen die kleinen Boote, von den Dampfbarkassen geführt, dem seltsamen Wunderland«: zu. Olaf von Bodenbringk ist mit Frau Sigrun und llharne gleich im ersten Boot. Er sieht, daß Purpurglut Frau Sigruns Antlitz deckt und ihre Augen voll Tränen stehen. Eine fieberhafte Unruhe hat sie erfaßt, aber sie bemüht sich, ruhig zu bleiben, und indes sie während der kurzen Uebcrfahrt liebenswürdig mit ihrem Gegenüber im Boote plaudert, mustert ihr Auge die Insassen der anderen Boote. Aber so intensiv sie auch späht, sie gewahrt nichts, >vas sie fürchten könnte. Auch Marne hat mit Falkenblick gewahrt, daß der un- heimliche Fremde, der einzige, der ihm Furcht einflößt, das Schiff noch nicht verlassen hat. Er flüstert es Bodenbringk erregt zu, und dieser sagt leise, nur ihm verständlich: „Sie dürfen weder ihn noch andere fürchten, wenn Sie und Ihre Schwester unter meinem Schutz stehen." Marne nickt, aber der Schatten auf seinem Antlitz wollte nicht schwinden. Jetzt stießen die Boote ans Land, und dcr Schwarm der Reisenden ergoß sich in die Stadt, die malerisch zwischen zwei Hügeln im Sonntagskleidc dalag, wie aus einem tiefen Traum erwacht. Während die Mehrzahl dem Touristenbureau zu strömte, wo eine Anzahl Wagen und Reitpferde bereit standen. um die fremden Gäste nach den heißen Quellen und den Lavafeldcrn zu befördern, blieb Olaf von Boden bringk auf einen Wink Marnes mit Sigrun etwas zurück. Noch immer lag die Unmutsfalte a»f der weißen Stirn des Knaben. Aufmerksam späte er die Hafmarstracti ent lang, deren umfangreiche Lagerhäuser heute geschlossen .waren. „Die Pferde sind nicht am Hafen!" bemerkte er zu Sigrun. „Es wird nichts helfen, wir müssen zu Thom- sens Magazin. Gnudson wird da unser harren." Sigruns blaue Augen strahlten auf. „Nun fürchte ich nichts mehr," lächelte sie, „die Heimat hat uns wieder." Olaf sah, daß Marne nicht so ganz zuversichtlich war. Auch ihn beschlich plötzlich das Gefühl der Sorge. Olaf tastete nach seiner Waffe. Wvhlgeborgen trug er sie aus seiner Brust. Vor dem Touristenbureau herrschte ein reges Treiben. Jeder bemühte sich, einen der flinken, kleinen Ponys zu er obern und seine Reitkünste zu zeigen. Die älteren Damen stürmten fast die Wagen, denn sie wagten nicht, sich den kleinen, flinken Pferdchen anzuvertrauen, die, sobald sie den Reiter oder die Reiterin auf dem Rücken fühlen, sich auch ichon mit ihrer Last munter in Galopp setzen. Das ver ursachte allerlei komische Situationen und Bilder, und über all tönte fröhliches Lachen und ängstliches Kreischen, wenn eines der kleinen Pferdchen es gar so übermütig trieb. Olaf hatte nur einen Gedanken, von dem er nicht los- kam: Nun muß es sich zeigen, ob mein Verdacht begründet ist. Man kennt Marne Jensen sicher in Reykjavik. Ist er ein Weib, so wird sich bei seinem Anblick unverhohlenes Erstaunen in den Augen derer spiegeln, die ihn grüßen. Aber nichts von alldem geschah. Vor dem Touristenbureau löste sich aus einer Gruppe von älteren Leuten und halbwüchsigen Knaben ein Mann mit braunem Gesicht und strohgelbem Haar. Mit einem jauchzenden Jukellaut stürzte er auf Marne und Sigrun zu und küßte ihnen in strahlender Freude die Hände. Sigrun grüßte den alten Knecht ihres Hauses mit Tränen. Marne aber lächelte nnd klopfte Gnudson wohl wollend auf die Schultern, dann rief er kaut nach den Pferden. (M>rts. folgt.)