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Trip»«». — Die römische „Tribun»" meldet au» Tripolis: Die Lage wird immer ernster und ruft eine immer stärkere Beunruhigung unter der gesamten Bevölkerung hervor. In -er italienischen Kolonie slirchtet man immer mehr, daß ein Sturm de» Hasse» seiten» der Türken gegen sie lo»- brechen könnte. Fortwährend verlassen die Italiener da» Land und gestalten dadurch die Lage sür diejenigen, die »iirliikbleiben müssen, umso ernster. Auch die arabische Bevölkerung ist sehr beunruhigt. Heute hat ein Mtnistrrrat in der tripolttantschen Frage stattgesunden. — Die „Ageuce Ottomane" in Konstnntinopel ver öffentlicht eine osfijtöse Note, durch die die Gerüchte dementiert werden, daß die Italiener in Tripolt» in Gefahr schweben. Die osfitiellen Kreise seien der Hoffnung, daß die gegenwärtigen Schwierigkeiten ein Ende nehmen. — Der Brrweser de» vtlajet» Dripolt» telegraphiert, das) dort vollständige Ruhe herrsche. Aus die Beschwerde de» italienischen Vizekonsul» darüber, daß vier mit Messern bewaffnete Araber die Straßen mit dem Ruse „Tot den Italienern" durchzogen hätten, wurde eine Untersuchung «ingeleitet, die die Grundlosigkeit der Beschwerde ergeben haben soll. China. — Nach Blättermeldrmge» ist die Regierung ent schlossen. anfangs vier Divisionen vier Jahre lang in der inneren Mongolei und später ebensoviele in der äußeren Mongolei auszustellen. Die Hygiene-Ausstellung. Der Faßballring de» König-Georg Gymnasium» wird am nächsten Mittwoch mit Genehmigung der Schuldirektton aus dem Sportplätze der Ausstellung leichtathletische Wett- käinpse veranstalten und zwar einen Fünfkampf mit 1000- Meter-Laufen, Hochsprung, Kugelstoßen, Kricketballwerfrn und 400-Meter-Lausen. Ferner lOOst-Meter-Lanfen. Speer- werten, Mannschaftsstafette über 400 Meter, Zum Schlüsse findet ein Fußballspiel statt gegen die Dreikönigsschule. Am gleichen Tage findet im Undosa-Wellenbade von 8 Uhr nachmittag» bis 0 Uhr abends Konzert statt. Aus Stadl und Land. Dresden, den 2N September >011. —* Sr. Majrstät drr König kam heute vormittag von Schandau nach der Residenz und wohnte um I l Uhr im Gewerbehause einem vom Cartta» Verbände veranstalteten Vortrag des Professor» TchrörS über „KatholischeKranken pflege In den früheren Jahrhunderten" bei. Um 18 Uhr mittags nahm der König im Residenzschlosse militärische Meldungen und sodann die Borträge der StaatSminister und de» Königl. Kabinettsekretärs entgegen. Se. Majestät speiste sodann mit den drei Prinzen im Königl. Schlosse und kehrte später nach den» Zeughanse bei Schandau zurück. —* Erster RrichSbrutschrr Mittrlstaudstag. Im An- schlus; an die Verhandlungen deS ersten Reichsdeutschen Mtttelstand»tageS fand auch eine Versammlung der Sach verständigen de» Submissionsamtes der MittelstandSver- einigung im Königreiche statt. ES waren 888 der Einladung gefolgt. Die Sitzung wurde von dem Vorsitzenden de« Submissionsamtes, Herrn Julius Mäser (Leipzig), eröffnet, worauf derselbe dann den Bericht über die bisherige Tätigkeit des Amtes erstattete. Er verbreitete sich erst kurz über die Zwecke und Ziele der Einrichtung und hob hervor, daß sich die Tätigkeit deS Amte» in den letzten Monaten außer ordentlich vermehrt habe. Die Hauptstelle des Submission«- amteS befinde sich in Leipzig, von wo auS auch die Hauvt- arbeiten erledigt würden. Der Redner besprach dann noch die Hauptaufgaben der Sachverständigen und wies auf da« Beispiel der Stadt Dresden hin, die eine Submissionsordnung erlassen habe, die man als vorbildlich bezeigen könne. Zum Schlüsse dankte der Redner den Herren Staatsministern Freiherrn v. Hausen. Gras Vitzthum v. Eckstädt und v. Geyde- Witz sür die Förderung und Unterstützung des Submission»- amte« und de» sächsischen und deutschen Handwerke». —" Zur Milder««» der Schäden, die der Ernteausfall an Kartoffeln, Gemüsen und Futterstoffen für sie Volks- ernährung und sür die Erhaltung de» Vtehstandes mit sich bringen wird, soll vom 26. September an auf den sächsischen GtaatSeisenbahnen in Ueberetnstimmung mit den für die preußisch-hessische Staatseisenbahnverwaltung getroffenen Maßnahmen der bereit» eingeführte Ausnahmetarif für Futter- und Streumittel derart verallgemeinert werden, daß nach ihm Futter an jedermann, anstatt nur an Landwirte und Viehzüchter, gesandt werden kann. Außerdem sind die Frachtsätze für Futtermtlch, Gemüse und Futterstoffe zum Teil bi» über die Hälft« ermäßigt worden oder sie werden nach den Sätzen de» Rohstofftarife» befördert. —" Ei« zweite» Refen»e-J»fa«terieregiment wird am 27. Sept. bei dem 12. Armeekorps zufammengezogen. das bi» zum 10. Ott. auf dem Truppenübungsplätze KönigS- brück Hebungen vornehmen soll. Das Regiment wird von der 46. Jnsanteriebrigade aufgestellt und besteht au» drei Bataillonen zu je 800 Mann, die au- Reservisten und Landwehrleuten zusammengesetzt find. Die Führung deS Regiment» hat Herr Oberstleutnant Lommatzsch vom Stabe de» 2. Grenadierregiment Str. 101. —* Wettrrvroguose der Kitaial. Gäq,. Landes- «ettrrwart« zu Dresden für den 37 September: Südostwind, heiter, wärmer, trocken. — Luftbewegung: Erdboden Süd 3, 400 Meter Westsüdwest 8. 600 Meter West 8. 1000 Meier Süd- südweft 4. IdVV Meter Südsüdwest S. 1S00 Meter Südsüdwest S. 18VV Meter Südsüdost 3, tdOO Meter Südwest 3. 2S00 Meter West 4 Geknndeumeter. —" In der gestrigen Sitzung der Landessynode sprach der Präsident Graf Vitzthum v. Eckstädt dem Synodalen Geheimen Ktrchenrat D. Pank (Leipzig) zu seinem heute ftattftndenden SOjährtgeu LmtSjubUäum herzliche Glück- wünsche au». —« Eine sozialdemokratische Aktiengesellschaft ist am 28. d. M. in Dresden unter der Firma: Vorwärts, Dresdner Baugesellschaft, Aktiengesellschaft al» Bauunter, nehmen begründet wprden. Per Gegenstand de» Unter nehmen» ist der Anlauf von Grundstücken. Erwerb von Grund und Beden zweck» Bebauung und Wettervermietpng oder Weiterverkauf. Da» Aktienkapital beträgt 80 000 Mark. Borstände sind die Herren Karl Tindermann und Hermann Walisisch. —* Die Wasserstände der Moldau und Elbe betrugen beute in Budwet» — 20, Pardubitz — 70, Brandet» — 89. Melnik -j- 27. Leitmerttz — 77, Aussig — 87. Dresden — 198 Zentimeter. —* Ein dreister Stnbruchsdiebstahl wurde in der Nacht vom 26. d. M. in ein Schuhwarengeschäft der Johannstadt auSgesührt. Die Täter erbrachen Türen und Behälter und stähle i außer barem Gelbe 40 Paar neue Herren-, Damen- und Kuabensttefel. Ein Teil de» ge- stohlenen Schuhwerke» trägt aus den Sohlen und Strippen die Bezeichnung „Goodyear Welt", außerdem sind aus den Schuhen die Größennummer, die zwischen 86 und 42 schwanken, eingeschlagrn. Chemnitz, 28. September. Jnsolge der Nahrung»- mtttrlteuerung hat der Rat beschlossen, eine Eingabe an da» Königliche Ministerium des Jnuern zu richten, tn der darum gebeten wird, daß seiten» der Königlichen Staat«- regterung alle» versucht werden müßte, wa» geeignet erscheint, um der drohenden Ncihrung»mittelte»erung abzuhelsen. Colditz, 28. September. Tödlich verunglückt ist beim Pstaumenabnehmen Frau Mode» tn Lastau. Die bedauerns werte Frau stürzte infolge de« Brechen» der Letter herab, wodurch sie so schwere innere Verletzungen erlitt, daß sie verstarb. sW-A Frsnkenbrrg, 28. September. Durch einen störrischen Bullen wurde In OrtelSdors der GutSauSzügler Ranft so schwer an den Kopf geschlagen, daß er verstarb. Leipzig, 28. September. Der Gründer und Senorchef der bekannten Leipziger Rauchwarenfirma Otto Erler ist gestern nachmittag gestorben. Leipzig, 28. September. 2800 Lithographen und Stelndnicker sind i» de» AuSstand getreten, nachdem sie EtnigunaSverhnridlttngen gescheitert sind. Noffen, 28. September. Dis Gemeindebeamtenschnle, die seit fünf Jahren hier besteht, hat bis jetzt einen tteber- schuß nicht nbgewvrfen, weshalb die städtischen Kollegien beschlossen haben, die Schule wieder zu schließen. Obrrgorbitz, 28. September. Ein jugendlicher Brand stifter ist hier tn der Person de» 18jährigen Dienstburschcn Krebs ermittelt worden. Er hat eingestnnden, die Scheune des GulSbrslhckS Wirthgen durch Fahrlässigkeit in Brand gesteckt zu haben. Ordern«, 28. September. Der Bauunternehmer Nestler stürzte ans der Hainicher Straße so unglücklich von seinem Rade, daß er, ohne da» Beimißtsein wieder erlangt z» haben, verstarb. Reichenbrand, 28. September. Im Rabensteiner Walde wurde der 38jährige Korbmacher Uriger von hier erhängt anfgefnnden. Der Grund für die Tat ist unbekannt. Weißer Hirsch, 26. September. Bei dem Konkurs über das Vermögen des früheren ZeitnngSverlegers William Theodor Kutschbach ergaben sich nach der jetzt ange kündigten Schlnßverteilung 1 i 420 Mk. bevorrechtigte und 1098 698 Mk. nichtbevorrechtigte Forderungen. Die ver- fügbare Masse beträgt nur 8846 Mk., wovon noch die Honorare für den GlänbigeranSschnß zu begleichen sind. Zwickan, 28. September. Für die Errichtung de« König-Albert-Museum» haben die städtischen Kollegien insgesamt 680 000 Mark bewilligt. Altenbnrg, 23. September. Der Kuhhirt des Guts- besitze«» Berger in Buscha erkletterte im Uebermut einen Mast der Ueberlandzentrale Langenleuba—Altenbnrg und stürzte vom elektrischen Strome getroffen leblos herab. Gemeinde- und Vereinsnachrichten. 8 Dresden. (Katholischer B ü r g e r v e r e i n ) Bei einer Wanderung durch die Internationale Hygiene- UnSstellnng fällt dem tiefer Schauenden trotz des wirklich Hervorragenden, das hier geboten wird, doch ein großer Mangel auf: er vermißt eine planmäßige Darstellung der geistigen Hygiene. Woran liegt das? Liegt eS an der Ansstellnngsleitnng, oder mehr an der heutigen Zeit strömung, die nur das Körperliche, Sinnfällige bewundert, dagegen das Geistige, das sich zudem nicht so recht in Tabellen fassen »nd statistisch darstellen läßt, geringschätzig ansieht. Und dennoch ist die geistige Hygiene bei der Vor beugung und Heilung von Krankheiten von größter Be deutung, wie dies auch von hervorragendsten Merzten und Wissenschaftlern immer inehr anerkannt wird. Es ist daher nur init Freuden zu begrüßen, wenn die Erkenntnis von der Wichtigkeit der geistigen Hygiene in größere Volks kreise getragen wird, und der katholische Bürgerverei» schuldet dem Herrn Kaplan Werner, der am Mittwoch das Thema „Religion und Hygiene" zu seinem Vortrage gewählt batte, aufrichtigen Dank. — Der Gedankengang des Vortrages war kurz folgender: „Die Religion treibt keine Hygiene, aber ihre Forderungen haben auch eine ge sundheitliche Seite. Man könnte die zehn Gebote das kür zeste Kompendium der Hygiene nennen. Dann der gesund heitliche Wert der kirchlichen Fastenvorschriften. Der Segen unserer religiösen Gebräuche auf das Gemüt, der seine wohltuende Wirkung auch im Körperlichen findet. Es ist wahr, daß im Mittelalter die elementarsten Forderungen der Ernährung, Wohnung, Bekleidung und Reinlichkeit oft mißachtet wurden, daß man in der Vernachlässigung des Körpers gar eine fromme Tat erblickte. Aber das waren auch nach christlicher Auffassung Irrungen. Zolckse Heiligen sind nicht wegen dieser Qualitäten selig gesprochen, son dern trotzde in. Nur Christus ist unser vollkommenes Ideal, der auch dem modernen Enipfinden in jeder Weise entspricht. Die mittelalterlichen Menschen hingen stark am Leben und haben es mit Behagen genossen. Man kannte damals noch nicht das Gespenst des Pessimismus, der heute über der Menschheit brütet. Nebrigens waren auch jene Zeiten nicht aller Hygiene bar. Man schätzte den Aufent halt i»i Hochgebirge, legte Bäder in der Nabe der Basiliken an und baute Klöster an warmen Heilquellen. Der Fort schritt der Hygiene wurde ist nötig durch die Sclfädi- gungen deS modernen Kuli : !'Veits und nur möglich durch den Aufschwung der Srauawisseiischaften. Nebrigens gibt es auch einen ReinIichkeitssanatiSmuS, eine Körper- pflege, die zur Verweichlichung wird, ein Bad der Eitelkeit und des Todes. Die christliche Askese war nie gegen den Leib gerichtet, sondern gegen das „Fleisch". Die Beherrschung der Sinnlichkeit aber kommt auch dem Körperleben zugute. Eine gewisse Rücksichtslosigkeit gegen den eigenen Leib gehört zum christlichen Apostolat. Jedem Heldentum ist bange Sorge um die Gesundheit fremd. Das Leben ist der Güter höchstes nicht." Telegramme. Erfurt, 26. September. Die im Zuge Erfurt— Naumburg schwerverwundet aufgefnndenen beiden Männer sind im Naumburger Krankenhaus ihren Verletzungen erlegen, ohne da« Bewußsein wtedererlangt zu haben. Triest, 26. September. Der Flieger Widmer, der heute nachmittag tn Venedig zu einem Uebermeerfluge auf- gestiegen war, landete nach zwei Stunden in Monfalcone, von wo er morgen nach Triest weiterfltegen wird. Toulon, 28. September. Zu der Explosion auf dem französischen Linienschiff Liberia wird noch gemeldet: Gegen 8 Uhr früh bemerkte die Wachtmannschaft, wie Rauch au« dem Vorderteil de« Schiffe» hervordrang. Die Offiziere befahlen durch Oeffnen der nach dem Wasser hinaus- gehenden Türen die Kammern unter Wasser zu sehen, doch war eS wegen des scharfen Rauches unmöglich, zu den Kammern vorzudringen. Die Nachricht von dem Brande verbreitete sich rasch unter der Mannschaft. Die Leut« stürzten sich z»m Teil auf die Boote, znm Teil warfen sie sich tnS Meer. Als die Offiziere dazwischen traten, legte sich die Panik. In diesem Augenblicke erfolgte die erste Detonation. Da die Offiziere nun einsahen, daß eS zwecklos wäre, die Mannschaften zu opfern, forderten sie die Leute nnf, das Schiff in Ruhe und Ordnung zu verlassen. Während die Mannschaft diesem Befehle folgen wollte, ereignete sich eine furchtbare Explosion, die einen Teil von ihnen vernichtete. ES scheint, daß die Katastrophe ans eine Selbstentzündung de» Pulvers 18 zurückzuführen ist wie bei dem Unglück auf der Jena. Paris, 26. September. Die genauen Ziffern der Toten der Liberia wird erst morgen bekanntgegeben. Vor- läufig gibt man nach einer Enquete in Tonlon folgende Ziffern an: 388 Tote von der Liberi« und 100 von anderen Schiffen. Toulon, 26. September. Ans dem Panzer „Patrie" brach in einer Kasematte Feuer aus. Der Brand konnte gleich zu'Beginn gelöscht werden, sodnß nur unbedeutender Schaden entstand. Petersburg, 28. September. Wie die „Rossija" meldet, ist der Chef der politischen Polizei in Kiew,' Knljabko, am 19. Sept. seines Amtes enthoben worden. Konstantinopel, 26. September. Der griechische Nizekonsul von Kirk-Kilifse, der sich in Begleitung seines Kawaffen auf einer Jagdpartie befand, wurde am 22. d. M. von Räubern entführt. Der Kawasse wurde getötet. Der Vizekonsul ist heute gegen Zahlung eines Lösegelds frei- gelassen worden. Konstantinopel, 26. Sept. Nach unkontrollierbaren Gerüchten beantragte eine Spezialkommisston des Kriegs- Ministeriums, eine Division, zwei Batterien und zwölftausend Gewehre nach Tripolis zu entsenden. Infolge der fort- gesetzten Alarmnachrichten trat heute an der Börse ein neuer Kurssturz ein. Saloniki, 28. September. Obwohl die Stimmung in den Kreise» deS jungtürkischen Komitee« bezüglich der TripoliSfraye sehr ernst ist. sind doch die strengsten Weisungen erteilt worden, alles zu vermeiden, wodurch die italienischen Interessen verletzt werden könnten. London. 26. September. Die „Daily News" melden aus Malta, daß die italienischen Dampfer „Sicilia" und „Sardinia" Truppen von SyrakuS und dem benachbarten Hafen Angusta an Bord genommen haben. Kunst. Wissenschaft und Vorträge. I DreSde«. Residenztheater. (.Die törichte Jungfrau» Schaulptel von Henry Bataille.) Der Verfasser ist uns wohlbekannt. Allerdings nicht sehr rühmlich. Er hat ver schiedene Romane dramatisiert: so ist uns z B. seine Verballhornung der rührenden, tragischen Beschichte von Tolstois Maslowa no» in Erinnerung Auch im vorliegenden Stück verftyt er sich tu Problemen, die sein Beist nicht lösen kann. Lin bedeutender Mann Hot ein junge« Mädchen verführt. Sie soll auf Beschluß der Familie ius Kloster. Er aber flieht mit ihr nach England. Hier fängt die komödienhafte Unwahrschetnlichkeit an. Er will in Eng land seine Advokatur aufnehmen. Seine Frau — er ist noch dazu verheiratet — reist ihm mit der Familie des Mädchens nach. Diese Frau verfügt über einen so fabelhasten Edelmut, datz fte in dem Augenblicke, als ihr Mann zur Beliebten geh», ihm für den Todesfall der letzteren anbietet, wieder zu ihr zurückzukehreo. Dennoch ist sie die sympaihtschste Bestalt des Stücke«. Im letzten Akte deckt sie ihre» Mann, den Verführer, als er vom Bruder der Beliebten erschossen werden soll, mit ihrem Leibe und wird somit zur Heldin der Handlung. Diane, so »sitzt die Veriü;rie: verübt am Ende Selbstmord und gerührt fällt der Vorhang. Lm gute« Theaterstück ist »Die törichte Jungfrau', ober weiter nichts. Mit Logik und Wahrscheinlichkeit hat e» fast nichts gemein. Der Schluß vor allem ist ganz unmotiviert und wohl nur dem Einfluß deS jetzt so beliebten RevolverzauberS zuzuschretben. Der Retzolver ist einmal auf die Bühne gebracht worden, ergo muß er auch knallen. — Die Aufführung unter Direktor Witt war sehr annehmbar. Fräul. Ärundmann, eine Stütze deS Ensembles, schuf eine herrliche Figur, für die mau sich — In andeiem Milieu — hätte begeistern können. Auch Herr Besser« war stellenweise recht gut. DaS neue Mitglied Fräul. Bäck verrät gediegene Kenntnisse, muß aber aus die zkonversaiionssprache mehr Wert legen und nicht schnoddrig reden, Bleiben noch die Herren Iand a, Wagner, Olbrich und Fräul Münch heim murr läncko zu nennen- Das Publikum klatschte stark Beifall. s Dresden. Residenztheater. Mittwoch, Donnerstag, Sonnabend und Sonntag finden Wiederholungen der erfolgreiche» Vaudcville-Posse »Polnische Wirtschaft' statt. Freitag ist die Ope rette .Der Vizeadmiral' und Sonntag nachm, wird bei ermäßigten Preisen die Operette .Tin Walzertreum' gegeben. «Reklamationen wegen unregelmäßiger Lieferung »JA oder Nichterhalten der Zeitung durch die Post bitte« wir stet- bei dem betreffenden Postamte an zubringen, bet dem die Zeitung bestellt worden ist.