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Teuerung, Wirtschaftspolitik und Sozialdemokratie. Kaum jemals hat sich die sozialdemokratische Hetze in so widerwärtiger Form gezeigt wie gerade in der letzten Zeit. Was da an Unterschlagungen, Verdrehungen und Uebertreibungen geleistet wird, spottet einfach jeder Be schreibung. Und dabei haben jene Leute noch die Stirn, in der pharisäerhaftesten Weise zu behaupten, sie wären die einzigen ehrlichen und ivahrhaftcn Leute. Es ist daher dringend geboten, den Spieß einmal umzudrehe» und vor aller Oeffentlichkeit das gemeingefährliche und heuchlerische Treiben der Sozialdemokratie bloßzustellen. Während die augenblickliche Notlage für alle friedlichen und vernünftigen Leute ein Gegenstand ernster Sorge rind sachgemäßer Prüfung ist, betrachtet die Sozialdemokratie diese Notlage als willkommenes Hetzmittel für ihre agita torischen Zwecke. Aus jeder sozialdemokrat'schen Zeitung, aus jeder sozialdemokratischen Versammlungsrede spricht die gleiche Befriedigung über die Teuerung als großartiges Zugstück für die Partei. Mit den blutigsten Kraftaus- drllcken werden die Massen revolutioniert und damit die Lage noch immer weiter verwirrt und verschlimmert. „Es muß schlimmer werden, ehe es besser wird," schreibt die „Leipz. Volkszeitg." (Nr. 75, Istll). Es muß schlimm stehen im Volke, sonst gedeiht „die Partei" nicht. In diesem Sinne bezeichnete auch der Obergenosse Bebel auf dem Münchner Pateitage die Fleischteuerung als ein „Schweineglück" für die Partei. So benutzt also die Sozialdemokratie eine augenblickliche Notlage in der unverantwortlichsten Weise zur parteipolitische» Ausbeutung. Zwar kann sie nicht leugnen, daß in diewm Jahre eine ganz außergewöhnlich unglückliche Witterung geherrscht hat, und daß die Viehseuchen diesmal in bedauerlich starkem Umfange bei »ns ausgetreten sind. Aber ihr „Gerechtig- keits- und Wahrhcitsgefühl" reicht nicht so weit, jetzt auch ehrlicherweise zuzugestehen, daß die augenblickliche Not durch diese unglücklichen Naturereignisse herbeiaesührt worden ist, wofür niemand verantwortlich gemacht werde» kann, und woran niemand die Schuld trägt. Aber dann wäre es ja aus mit dem sozialdemokratischen Schimpfen und He m, und davon lebt die Sozialdemokratie bekanntlich. Dar un mußte schleunigst ein zugkräftiger Sündenback genaht wer den, und was gibt es da Schöneres für die Sozialdemokra tie als das Losschlagen auf unsere Wirtschaftspolitik. „Die Wirtschaftspolitik ist im letzten Grunde verant.oortlich!" ruft sie mit des Basses Grundgewalt, natürlich ohne auch nur die geringste Spur eines Beweises. Wir aber können demgegenüber mit vollem Rechte das Gegenteil behaupten. Denn, wenn wir unsere heimische Lcbensmittelproduktion nicht beizeiten geschlitzt und jo das Angebot an Lebensmit teln im eigenen Lande gestärkt hätten, dann müßten wir schon längst weit höhere Preise bezahlen und wären schon längst in die allergrößten Schwierigkeiten gekommen. Für jeden Weiterblickenden wird diese Tatsache mit jedem Tage verständlicher. Wie kann unsere Wirtschafts politik für eine Preissteigerung verantwortlich gemacht wer den, wenn eine Teuerung überall herrscht, auch in den an deren Ländern, wo die Preissteigerung noch eine viel grö ßere war und wo die Teuerung sich viel schlimmer bemerk bar macht! Erinnert sei nur an die tagtäglich gemeldeten Teuerungskrawalle in Oesterreich, Fraickrcicst Belgien »sw. In Frankreich sind die Radikalen und Sozialisten am Ruder, welch letztere gerade nach der ausdrücklichen Fest stellung des „Genossen" Fischer wiederholt für sehr hohe Zölle eingetreten sind. Belgien aber, woher ebenfalls an dauernder Teueruugsnufruhr gemeldet wird, ist ein Frei handelsland. Wie kann da die Wirtsclraftspolitik verant wortlich gemacht werden? lind zudem bandelt es sich hier gerade um Länder, wovon unsere Sozialdemokratie noch bis vor kurzer Zeit die LebensmiGelzuNchr verlangte. Sie verlangte zum Beispiel „billiges P'eb" von Oesterreich und Frankreich, wo doch selbst die höchsten Preise herrschen, und wo man schon wiederholt Viehausfuhrverbote geplant hat. Wäre die Sache nicht so traurig ernst, man wäre ver sucht, über solche bodenlose Verrücktheiten herzhaft zu lachen. Wir aber fragen nochmals: In welcher Lage befänden wir uns, wenn wir nach dem Rezepte der Sozialdemokratie unsere lebensmittelproduzierende Landwirtschaft einfach schutzlos preisgegeben hätten, statt sie so zu kräftigen, daß sie heute zu normalen Zeiten die notwendigen Lebensmittel, fast alle selbst liefern kann? Wie ständen wir da, wenn wir eine eigene leistungsfähige Landwirtschaft überhaupt nicht mehr oder nur noch in geringem Umfange besäßen? Wie ständen wir da, nachdem wir gesehen haben, wie wenig auf das Ausland Verlaß ist, wie wenig wir vom Auslande zu erwarten haben? Wir wären in der allerschliminsten Lage, das letzte Ende wäre eine Hungersnot, und diese Hungersnot hätte die Sozialdemokratie auf dem Gewissen. Und trotz dieser für jeden einiger,näßen vernünftigen Menschen ganz selbstverständlichen Situation, wagt es die Sozialdemokratie in ihrer uferlosen Dre'stiakeit, die Wirt schaftspolitik für die Notlage verantwortlich zu machen. Es geniert sie in ihrem „großzügigen Arbe'ten" auch nicht im geringsten, daß manche Produkte, die mit am meisten von der Teuerung betroffen werde», zum Beispiel Kar- toffeln, Milch usw., überhaupt gar keinen, Zoll unterliegen. Selbst da, wo die Wirtschaftspolitik also absolut gar nichts mit der Sache zu tun haben kann, wird si> trotzdem dafür verantwortich gemacht. Auch das verschweigt die Sozial demokratie hartnäckig, daß von der Teuerung gerade die Produkte besonders getroffen werden, die in überwiegendem Maße von den Klein- und Mittelbesitzern erzeugt werde». Sie verschweigt dies deshalb, um neben der Wirtschafts politik nachher immer mehr den „Großagrariern" die Schuld a» der Teuernng zuznschieben. Desto bester geht nachher die Hetze. Das ist die ganze „Aufklärung" und „Hilfe" der Sozialdemokratie bei der Teuernng. Kann es da wuubernehnie», wenn infolge einer solchen „Aufklärung" den Arbeitern systematisch eine blinde Wut eingeimpft wird gegen alles, waS ihnen in solch blutigen Farben tagtäglich vorgemalt wird! Kan» es da wunder- nehme», wenn die Arbeiter, durch die Hetz.ntikel und die Hetzreden aufs äußerste gereizt, revolutionäre Krawalle veranstalten! Und zeugt es nicht von abgrundtiefer Heu chelei,wenn die Sozialdemokratie nach nolll'achtem Werke sich so stellt, als hätte sie nichts getan and Näre an nichts schuld! Rücksichtslos muß eS überall ausgesprochen werden: Die Sozialdemokratie gehört auf die Anklagebank! Sie trägt die Schuld an der Verhetzung der einzelnen Stände gegeneinander, sie trägt die Schuld an der Gefährdung der Sicherung unserer Lebensmittelveriorgiliia sie lrägt die Schuld an der Verwirrung und Verschlimmeiung der Lage. Gewisse kapitalistische Händlerkreise allein haben ihre Freude an dem übe> triebencii Tenerung'geschrei der Sozialdemo kratie, da sie unter diesem Eindrücke beguem nnangemessene Preisansschläge machen können. Gerade aus diesen Punkt, daß das ewige übertnebene Teuerungsgeschrei »nr dem sge- tnlativeu Handel zugute käme, haben > stalistiiche Schein steiler, wie Schippe! und Calwer, wiederholt hingewiesen. Nach allem ist das Treiben der Sozialdemokratie nur zu be zeichnen als ein Hochverrat an den wibtigsten Interessen des Volkes! Aus Skadl und ?and. (Fortsetzung c > dem Hauptolatt.) Mit dr» Ncbclslni n» in dcr Wkisicrit« haben sich die Gemeinden des Plane: he» Grundes in der letzten Zeit mehrfach beschäftigt. Die llebelstände sind besonders im letzten Sommer hervorgetr en und haben sicb namentlich in Verunkrautungen und Ge? chbelästigung"» aeäußert. Auch der Gemeinderat zu D»'uben hat kürzlich über diese Ange legenheit beraten und zu >r im Anschluß an eine Beschwerde der Stadt Dresden. A"! stese hat die Königl. Amtshaupt. Mannschaft Dresden-Allst : eine Verfügung erlassen, in der angeordnet wurde, daß die Verunkrautungen im Flußbetts beseitigt werden sollten und daß auch sein ungereinigtes! Wirtschaftswasser durch die Schleusen in die Wcißeritz ein« geführt werde» dürfte. Ferner sollten die Gemeinden bs* sorgt sein, daß das vorhandene Wasser dauernd fließend ge* staltet wird. Nach den Mitteilungen des Herrn Gemeinde* Vorstandes Nudelt hat die Gemeinde nichts ungescheheltz gelassen, was zur Beseitigung der llebelstände dienen! konnte. Auch hat sich die Gemeinde bereit erklärt, das Fluß* bett auf Kosten der Talsperrengenosseickchgst pflastern zul lassen, wozu die StaatSregierung um eine Beihilfe gebeten worden ist. Leider sei dies jedoch abgelelmt worden, da dis Talsperrengenossenschaft im Jahre tstt.8 in Wirksamkeit! trete. Außerdem bestehe in Deuben eine Bau- und Be* jchleußnngsordnung, in der auch die Klärung der Abwässep geregelt worden sei. Ferner habe die Gemeinde em Orts* gesetz betr. die Fäkalienentwässernng d-r Staatsregierung zur Sanktionierung unterbreitet, das bis jetzt noch keine Genehmigung gesunde» habe. Die Gemeinde glaube hier nach alles getan zu haben, was im Interesse der Verhinde rung einer Verschmutzung der Weißeritz möglich sei. —* Ter N a l n r h e i l a » st a l t von Bilz in Obcrlößnitz ist am 28. d. M. durch einen Beschluß der König* liehen Kreishanptinanuschaft die Konzession zum Betriebs des Sanatoriums entzogen worden. Die Konzessions* entziehung erregt um so mehr Aufsehen, als die Naturheil anstalt außerordentlich stark besucht und auch von zahlreichen! Ausländern freguentiert wird. Ten Aul iß zu dieser Maß nahme bot ein Gesuch des Mitinhabers dei Anstalt Job« Bilz »m Genehmignng zum Betriebe resp. zur Errichtung ciner Privatkrankenanstalt auf dem Grundstücke dir. 25g für Reichenberg. Das Gesuch war bereits früher einmal eiugereicht und abgelehnt worden. Schon gelegentlich der früheren Verhandlung wurden die Verhältnisse in der An stalt von ärztlicher Seite in keineswegs günstigem Lichte ge schildert. Diesmal ist der Kreishanptmaiinschafr noch Material von einem früher vom Direktor Bilz beschäftigten Arzte, Herrn Tr. med. Hübner, zugetragen werden. Dr. Hübner war von IW5 bis Istll in dem Bilzschen Sana torium tätig und soll ausgesagt haben, daß in der Anstalt! lediglich der Standpunkt des Verdienstes maßgebend sei. Zahlungsfähige Patienten würden fest-gehalten, während totkranke Personen überhaupt nicht ausgenommen würden. Außerdem sollen Aussagen von Peisone» vornegen, die in der Anstalt behandelt wurden und bei denen keine Besse rung, sondern eine Verschlechterung konstatiert worden sei. Infolgedessen beschloß die Königl. Kreishauptniannschast in einer Sitzung am 28. d. M., dem Leiter de-"- Sanatoriums, Herrn Direktor Alfred Bilz, die Konzession zu entziehen. Dieser Beschluß wurde in der gestrigen Sitzung des Kreis« ansschusses mitgcteilt, worauf dieser über dis Gesuch deÄ Direktors Johannes Bilz zur Tagesordnung überging. Be merkt sei übrigens, daß die Anstalt unter de> ärztlichen Lei tung des Herrn Chefarztes Tr. Aschke steht. Mit d e r P r e i s e r h ö b u n g f ü r P i l s n e e Biere beschäftigte sich eine Versammlung des Vereins Dresdner Gastwirte. Der Vorsitzende bestücke, daß die 'ort- gesetzten Erhöhungen der Bierpreise zur Beunruhigung der deS Gastwirtgeschäftes beitragen. Besond"rs die Preis steigerung der Pilsner Brauereien sei miß»", ordentlich rück sichtslos geschehen. Erfreulicherweise habe der Deutsche Gastwirtsverband bereits eingegriffen und den Gastwirten empfohlen, die Bierpreiserhöhnng abznlehncn. An Stelle der echten Pilsner Biere sollen einheimische Produkte ein- geführt werden, die ja größtenteils bez. ihrer Dualität den echten Pilsner Bieren vollständig ebenbürtig seien Auch der Leipziger Gastwirtsverband habe einen ähnlichen Be schluß gefaßt. Nach längerer Debatte beschloß die Ver sammlung. daß der Verein Dresdener Gastwirte jede Preis erhöhung für Pilsner Biere entschieden ..blebnt. Wenn dis Brauereien auf der Erhöhung bestehen sollten, so werden die Gastwirte ersucht, einheimische Biere einzusühren. Die ethnologische Abteilung der Inter nationalen Hygiene-Ausstellung Dresden Von Abtrilun.-.soor'and seid. F : . v. Ncst-ensiein. Das gewaltige Geisteswerk in Dresden gebt seinem Ende zu. Noch wenige Wochen und die Hallen, die ein so unermeßliches Material umfaßt haben, schließen sich für immer. In großen Mengen war das Publikum gekommen und noch heute nimmt der Zudrang nicht ab. Die Abtei lung der Naturvölker gehörte zweifelsohne zu den besonders begünstigte» und es war nicht nur in wissenschaftlicher, son dern auch in popularisierender Hinsicht ei» zehr glücklicher Griff der Audstellungsleitung, den außereuropäischen Völ kerschaften eine breite Darstellung zu ermöglichen. Nur die Ethnologie wird den Schlüssel zur Urgeschichte der Hy giene abgeben können und so einen besonderen Platz inner halb der wissenschaftlichen Durchforschung des Materials einnehmen: sie wird aber — und das hat der Tatbestand in der Ausstellung gezeigt — eine ganz besondere Belehrung des Publikums bezwecken töniien, ebenso reich an Ueber- raschungen, »sie au Ergänzungen zu j"ner Ideenwelt, in der unser Volk selbst aufgewachsen ist, einer Welt, die jeder gern ableugnet, die ihn aber doch mehr oder minder um fangen hat. Besonders die Bekämpfung vcn Krankheiten mit ihren Sympathiekure», mit ihren Beichwörungen, ihrem Gesundbeten und ähnlichem knüpft ein Band zwischen jener Welt und der unseres eigenen Volkes. Aber auch die Fra gen der Bestattung, die Freuden von Spiel und Sport, gar viele Getränke und noch mehr Genußmittel und — was wir nicht verschweigen dürfen — eine Unmeuge von Lastern muten uns vertraut an, weil wir sie mit Naturvölkern teilen. Entsprechend ihrer Grundidee zerfällt dann auch die ethnologische Abteilung in zwei Gruppen, deren eine die Kulturvölker außerhalb Europas — abgesehen vorn Islam, der der historckchcn Abteilung angegliedert ist — umfaßt, die andere aber die eigentlichen Naturvölker vorführt. An Kulturgebieten haben eine nähere Bewachsung gesunden Fndien und Siam, dann China, Japan und Korea, und schließlich die Kultnrgebiete des alten Amerika. 'Schon ein Blick in de» indischen Saal zeigt, wofür sich das Publikum besonders interessiert und sicherlich nicht mit Unrecht: es sind die Modelle der Panischen Leichentürme. Den Nach kommen der Anhänger Zoroastcrs ist Erde, Feuer und Wasser heilig und keine Leiche durste sie verunreinige». Sie bieten daher ihre Verstorbenen in großen Türmen den Geier» und Kormoranen zum Fraß, die sie i» etwa einer Stunde von jeglichem Fleischreste befreien. Man hat be hauptet, daß dies bei Infektionskrankheiten, insbesondere der Pest eine große Gefahr bedeute, denn die Vögel würden wohl durch ihre Exkremente die Jnfektionsstoffe weiterver- breiten. Tie Forschungen von Professor Sticker haben aber neuerdings gezeigt, daß dies haltlos ist, daß im Gegenteil im VerdauungSapparat dieser Vögel alle Jnfektionsstoffe vernichtet werden. Ter ostasiatische Raum bietet recht wert volle Einzelsanimlungen, unter denen besonders eine kost bare Zusammenstellung japanischer Amulette, eine recht in teressante chinesische Apotheke, die Einrichtungen einer chine sischen und einer japanischen Küche der geringeren Kreise bervorzuheben sind. Herr Eniil A. Lingner, dem die Samm lung dieser Küchen und die Beschaffung der Apotheke zu danken ist, hat damit eine Lücke in unseren Museen ausge füllt, die bei Ostasien leider zumeist d'e Kunstgegenstände zu einseitig betonen. Altamerika bietet den- Beschauer als besonderen Anziehungspunkt eine peruanische Mumie und eine große Menge höchst interessanter Modelle, die einen gute» Einblick in die Wohnungs- und Bestattungsverhält nisse tun lassen. Viel beachtet wird auch das große Modell das den Ballspielplatz von Chichen-Jtza in Aukotan vor stellt. Die Gruppe der Naturvölker zerfällt in drei Unter gruppen, zunächst in eine Reihe von Kojen in denen die wichtigsten hygienischen Gebiete als solche geschlossen zur Vorführung kommen, dann mehrere Säle, die die Völker stämme der Erde nach dem Prinzipe ihrer Lebensweise und ihrer Nahrungsgewinnung geordnet vorführe», und endlich j eine Untergruppe, in der der primitive Mensch zur Dar- ! stellnug gebracht ist. Von den Kojen, di? Kleidung. Ge- I i.nßmittel, Getränke. Körperpflege, Sernackebe» und Ge- ! tuet. .graiiklieilsverhülung. Wohnung. Hm ung und B' li uchtiing, Verkehr, Spiel und Sport, sowie Leiche »behänd- s !u»g umfassen, erfreuen das Publikum besonders die nsti: ganz gewaltigen Mengen von Eisenschmuck Rladene H ' m. frau auS der reichen Sammlung des Herrn Umlaufs in Hamburg, der überraschende Ueberblick über die verschieden sten Arten der Bestattung und ähnliches. Die Leichenbe handlung ist ja auch tatsächlich ein Faktor, der kür den Hygieniker und die hygienische Verwaist»»? von größter Bedeutung ist. lieber die ganze Welt verbreitet sind trotz der Mannigfaltigkeit im Einzelnen doch »nr zwei Momente: entweder will man die Leiche vernichten, wenn man ihre Rückkehr fürchte» zu müssen glaubt, oder man versucht sie mit allen Mitteln zu erhalten, wenn der Glaube an irgend eine Art von Jenseits io gestaltet ist, daß die Rachegelüste der richtig versorgten Toten ausgeschlossen erscheinen. Eine reiche und recht wertvolle Sammlung bietei die ckoje Ge- nußlnittel: wir begegnen dem Opium Betel, Haschisch Tabak und all jenen mehr oder minder gefährlichen Lastern und Vergnügungen. Das Pharmazeutisch»' Institut der Universität Straßburg hat dazu sehr lchöne Objekte bei- gesteuert. In der Koje Kraukheitsverhütung sind einige hübsche Leihgaben, die da? Stuttgarter Museum zur Ver fügung stellte. An diese Kojen schließt sich ei» Saal, der Land- und Ackerbauer umfaßt. Fn seiner Mitte eine präch tige Gruppe, darstellend Eingeborene von Formosa, ein kostbares Geschenk der japanischen Negierung. Der Saal Jäger und Nomaden Afrikas und Amerikas bielet durch seine wertvolle Gruppe von Sionrindianern das Entzücken nicht nur unserer Jugend, sondern auch jedes Fachmanns-, der das prächtige alte Häiiptlingsgewand — wieder der Umlauffsche» Saminluug entstammend — sicherlich würdi gen wird. Geradezu zum Treffpunkte geworden aber ist der „Saal der Renntiere", wie ihn das Publikum nennt, das heißt der Saal, der die Jäger- und Nomadenvölker