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Drittes Blatt Sächsische Bolkszeitung vom 1. Oktober 1911 Nr. 224 Eine Probe auf die Friedenskonferenz. Die „Voss. Zeitg." schreibt unter der Ucberschrift: „Gute Dienste": In den Drucksachen der Parlamente und in den Lehr büchern des Völkerrechtes findet inan ein Mächtiges „Ab kommen zur friedlichen Erledigung internationaler Strei- fälle", das einen Teil der Schlußakte der Haager Friedens konferenz vom 29. Juli 1899 bildet. Es fängt mit großem Pathos an, die Staatsoberhäupter, mit Namen aufgezählt, seien von dem festen Willen beseelt, zur Aufrechterhaltung des allgemeinen Friedens mitzuwirken, entschlossen, mit allen Kräften die friedliche Erledigung internationaler Streitigkeiten zu begünstigen, in Anerkennung der Solida rität, die die Glieder der Geineinschaft der zivilisierten Na tionen verbindet, gewillt, die Herrschaft des Rechtes auszu- breiten, das Gefühl der internationalen Gerechtigkeit zu stärken usw. Was also haben die Staaten in dieser edlen Gesinnung beschlossen und für die Zukunft vorgesargt? O, eine ganze Menge. Gleich der erste Titel lautet wieder von der Erhaltung des allgemeinen Friedens: Artikel 1: Um in den Beziehungen zwischen den Staaten die Anrufung der Gewalt so weit als möglich zu verhüten, erklären sich die Signatarmächte einverstanden, alle ihre Bemühungen auf wenden zu wollen, um die friedliche Erledigung der inter nationalen Streitfragen zu sichern. Dann folgt, saennckiim »»rckinain, zweiter Titel, „gute Dienste und Vermittlung". Ebenfalls sehr beachtenswert: Art. 2: Die Signatarmächte kommen überein, im Falle einer ernsten Meinungsver schiedenheit oder eines Streites, bevor ffc zu den Waffen greifen, die guten Dienste oder die Vermittlung einer be freundeten Macht oder mehrerer befreundeter Mächte anzu- rnfen, soweit das die Umstände gestatten. Art. 3: Unab hängig hiervon halten es die Signatarmächte für nützlich, daß eine Macht oder mehrere Mächte, die am Streite nicht beteiligt sind, ans eigenem Antriebe den im Streite befind lichen Staaten ihre guten Dienste oder ihre Vermittlung an bieten, soweit sich die Umstünde hierfür eignen . . . Die Ausübung dieses Rechtes (gute Dienste oder Vermittlung anzubieten) kann niemals von einem der streitenden Teile als unfreundliche Handlung angesehen werden. DaS w- koinme» enthält eine Anzahl weiterer Artikel, die erzäl .en, daß gute Dienste und Vermittlung ausschließlich die Be deutung eines Rates und niemals verbindliche Kraft haben, daß sie die Mobilmachung nicht hindern, daß „unter Um ständen, die dies gestatten", eine besondere Vermittlung in folgender Form gewählt werde: Bei ernsten, den Frieden gefährdenden Streitfragen wählt jeder der im Streite be findlichen Staaten eine Macht, die er mit der Aufgabe be traut, in unmittelbare Verbindung mit der von der anderen Seite gewählten Macht zu treten, um den Bruch der fried lichen Beziehungen zu verhüten. Während der Dauer dieses Auftrages, die, unbeschadet anderweitiger Abrede, eine Frist von dreißig Tagen nicht überschreiten darf, stellen die strei tenden Staaten jedes unmittelbare Benehmen über den Streit ein, welcher als ausschließlich den vermittelnden Mächten übertragen gilt. Diese sollen alle Bemühungen aufwenden, um die Streitfrage zu erledigen. Kommt es zum wirklichen Bruche der friedlichen Beziehungen, so bleiben diese Mächte mit der gemeinsamen Aufgabe betraut, jede Gelegenheit zu benutzen, um den Frieden wieder her zustellen." Das Blatt fügt hinzu: „Alles schöne, 'ehr schöne Be stimmungen, wenn auch gründlichst verklausuliert durch die kautschukartigen Wendungen, „soweit dies die Umstände ge statten", „soweit sich die Umstände hierfür eignen". Das Abkommen ist von fast allen Staaten unterzeichnet, natür lich von Rußland, England, Frankreich, auch von. Italien und der Türkei. Jetzt ist alle Welt über den ersten Streit zwischen Italien und der Türkei um Tripolis beunruhigt? Und was geschieht? Wer bietet seine guten Dienste, wer die Vermittlung an? Wenn hier nicht ein gerechter Anlaß dazu vorliegcn soll, so wird es gut sein, die Haager Schlußakte aus den Parlamentsakten und den Lehrbüchern deS Völker rechtes wieder zu entfernen. Denn das „Abkommen zur friedlichen Erledigung internationaler Streitfälle" wäre dann nur eine blutige Ironie auf die bombastischen Phrasen in seiner Erledigung." — Man hat aber doch nicht erst bis 19l l zu warten brauchen, um das einzusehen Literatur. Kurzgcfasitc Grammatik der Weltsprache Esperanto, im Aufträge des Verbandes Deutscher Esperantisten heraus gegeben. 1l. Auflage (ll. bis 29. Tausend). Freunde des Esperanto werden sich mit Vorliebe dieses Büchleins zur Erlernung bedienen, weil es in fünf klar und leicht ver ständlichen Lektionen den Lernenden mit den ganzen Regeln des Esperanto vertraut macht und auch in den Gebrauch dieser immer mehr zur Einführung kommenden Weltsprache einsührt. Das Büchlein ist gegen Einsendung von 15 Pfen nigen (auch in Briefmarken) portofrei vom Verbände Deut* scher Esperantisten (Geschäftsstelle: Leipzig. Windmühlen* weg 1 a) zu beziehen. Epielplan der Theater in Dresden. Itöntgl. Opernhaus. Sonntag: Madame Butterfly Anfang V28 Uhr. 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Sonntag nachm.: Die keusch« Susanne; abends: Ein Herbstmanöver. Marktpreise zu Kamenz am 28. September 1911. Höchster s niedrigster Preis Pre-I s SO Kilo -4 4 Korn . . . ! Weizen . . 9 9 80 8 9 80 SO ö 28 Gerste . . . 10 — 9 60 Stroh PfhO 32 Hafer, alter . — — — — 30 da. neuer. Hirse . . Kartoffeln . . 9 17 30 8 16 80 Riitler t Kital höchster Buttel 1 Klio, g 3 21 4 20 — Heidekorn. . SO Kilo t. 2Ü do. unsort. — - — — Eier Stück 8>/z Pfennige. 7. Itntl>«lineli«s> V. V«rnollinv8 mocktzrniK vinpwvl<;I>tat68 l'kunilivn - Uaol INS <ü^iin«I«r,xn^ul>v I>4US. schramm § kchtermever, Vreden 8S681I-. 16 (Ulnlsteiliülsll pirnsiseks 81r. 2 M 4 ?1g> SN. l.kmäli3U88tp. 27 212 ZOO Lorten A^aretten. W KÄuetitabake II« t llnlv Km»nzx vir «it« KHIIixktvn L'r« iMvn leklei' lli'egllnek' trittliv NresÄen-WeMLM Mmeralbrumu! nn«l vrestkn-WezMM fruchMmosM. VüIInnx nun ckvr ILiinitx-«a 1847 Behufs-Worb iS dun ft Abteilung«» für niNn»lr«!lii« und ve»»1l»lHcck», Besucher Ostern 191» — 46. Schuljahr. 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