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Seite L r Freitag den 20. 'Januar 1022 sächsisch« volkSzritUng N,. 16. Seite 3 ta » Budget, nzmlnister scheBa - n worden »ten auch nstlicheren anz »nk des Au». xischen wird i» wer durch sfrage der toll, weil rrung der ie gestern o mit ert. Jo- » lebliaste idat gilt r und ,u rdc Take onin »ns ichtiguiig zeit Teil der Manier Einsicht LebenL- sondern rnso kein Zentrum «mit ver« adeiniker ichtlichcn mg rich- en, nein stellnng-- , jungen die ihrer srtchtung ies Zen-^ ademtker mSpartet Aufbau, ns allen rtei, die Sgcmeln- us die r bedarf aus den schichten selbswev- der den mge der begreife loch eine itag des demtkern en, ein« r finden Mitglied Namen iife.n er- Anfgnbe icrhaftcr verlieh dge hier nte, um richStage gen, die bemilern eisen z» Staates >en ata n sicher >e Pferd mS das Drohung l>ob sich, -tob auf nieder, »Lebend loct . . . wirklich Dn aber nn auf» i leisten, ich mich wortung !ück. datz beste für nn Sinn < wollen ft bringe lmt der icren im Kapitän ist meine llcS zum trat der dumme inen an. . . . und auch ne Zord und wir nun kann?" hoi!" folgt.) Reich gerettet hat vor der Ueberflutnng sozialistischer Phantasterei Und Diktatur, wie die ZentrnmSpoltlik das Reich gerettet hat vor dem Zerfall dadurch, daß eS durch seine verbindende Kraft des Ausgleichs und der Politik der Mitte auch im neuen Staat die Zügel in die Hand nahm und verhinderte, daß rechts und links einen Bürgerkrieg heraufbefchworen, der ewig dauerte und den Zusammenbruch zu eigener Schande vollendete. DaS Zentrum ist In die Bresche gesprungen, um damals wie jener mutige Römer HoratiuS Coclos mit seinem eigenen Leibe die Kluft im deutschen Bolle auszufüllrn. Ist da« nicht wahrhaft national, nicht vaterländische Gesinnung? Aber darüber wollen wir nicht spreche», weil christliche Pflicht solches gebot. Dieser Pflicht, die wurzelt in der ober st en sittlichen Forderung, dem Staat zu dienen, dürfen sich die akademisch en Kreise nicht entziehen. ES ist nicht gerade logisch, wenn man sich in den Schmollwinkel stellt, den Staat und alles was lu ihnr geschieht, bekrittelt und bcnörgelt, selber aber nichts dazu tut, um zu seiner Besserung beizulragc». Es ist nicht nur unlogisch, sondern auch beschämend siir diejenigen, die nach solchem Grundsatz handeln. Und wenn man heute in akademischen Kreisen darüber klagt, daß der Gedanke von der natürlichen Führerschaft der Akademiker nicht mehr im Kurse steht, dann wäre es nach unserer Meinung erste Pflicht und Ausgabe, sich auf dem Wege positiver LeistungSlraft die verlorene Führcrstellung zurttckzuer- obern, zu beweise», daß soziales Verständnis und ausgeschlossener Sinn zu den Bcsähigungsnachweisen auch der akademisch ge- bildeten Stände gehören. Vielleicht sieht es gerade hierin jn manchen Kreisen noch recht verbessernngSnötig aus. Die politische Abstinenz der akademischen Kreise aber — Wid das »lögen sie alle sageil — kann unter Umständen gerade« Wegs dahin führen, wohin von uns niemand will:-daß sich die Geschicke des deutscheil Volkes überhaupt gegen das Bürgertum entscheiden. Die Gefahr aber, daß die Demokratie ans abschüssige Bahn gleitet, wird nicht dadurch gehemmt und abgewendet, daß die Intelligenz sich ihr versagt und sich verstimmt und verärgert zurückzicht. Der Volksstant braucht alle Kräfte, die lm Volte lebendig sind. Nachrichten aus Sachsen Die Seminare Bel der Beratung von Kapitel 95 des Staatshalts- hgltplaiies Seminare — im HauShaltanssch-cß A des Landtages wurde loie der „Dresdner Anzeiger" berichtet die Regierung voil allen Parteien Über die verschiedensten Einzclsragen des Seminarwesens befragt. U. a. bestätigen die Negierungsuerireter, daß die Umwandlung der Seminare nahe bevorstehe. Der Gesetzentwurf habe am Dienstag dem G e s a m t m i n i st e r i u m zur Beratung Vorgelegen, das sich noch weiter dainit befassen werde. Voraussichtlich werde die Vorlage in den nächsten Wochen dein Laudlage -»gehen. Vorlänsig sei durch Ver'ügnng an die Seminare ans den bevorstehenden Umbau hingewiesen worden »nt der Aufforderung, sich Im Schnlbeiriebe (bei Nenanmeldnngen und Kergl.) hieraus cinznrichten. Mehrfache Anfragen boten den Neglernngsverlretern Ge lcgenheit, ans bestimmte Vorgänge an einzelnen Semi nare» einzugehen uno namentlich die Frage» der Wohnung, Heizung, Beleuchtung und Beköstigung zu behandeln. Jn bezug aus die Beköstigung werde den Wünschen der Elternschaft weitest Nechnung getragen. — Ans Anfrage der Deutschen Volks Partei über die Entschädigung bei Vertretungen der Lehrer wurde geantwortet, daß die vom Ministerium des Inner» aufge stellten Grundsätze anch auf die Seminare Anwendung sinden. Von der Linken wurde bemängelt, daß heule noch zu viel T h e o l o g e n L e i t e r d e r S e m i n a r e seien. Außerdem werde behauptet, daß bei der Verteilung der Stipendien vermutlich „fromme Kreise" bevorzugt würde» und daß die Lehreraniurität „im Interesse des kirchlichen Sinnes mißbraucht werde". Die in den Internaten mehrfach noch gebräuchlichen Andachten würden von derselben Seite als unzeitgemäß scharf bekämpft. Die Ne gierung antwortete, sie habe durch Verordnungen und Verfügungen die Seminarleitungen daraus hingewiesen, daß sic sich a» die einschlägigen Verordnungen und Gesetze, znm Beispiel über reli giösc K i n d e r c rz I e h n ii g, genau zu halten haben; so sei den über 1> Jahren alten Schülern die freie Entschließung in diesen Dinge» gewährleistet. Anch bezüglich der Lehrmittel habe, das Ministerium entsprechende Verfügungen erlassen und es sei ihm erwünscht, wenn ihm alle Fälle berechtigter Kritik rechtzeitig mit genauen Angaben unterbreitet werden. Aus Befragen der Deutschen Vollsparlei erklärte jedoch die Negierung ausdrücklich, daß dem Ministerium bisher lein einziger Beschwerde« fall vorgctragcn worden sei, aus den die oben wieoergegebene abfällige Beurteilung der linken Seile znlressen könnte. Weiter wurde von voltsparteilicher Seile bemängelt, daß auch durch die Vorarbeiten zur bevorstehenden Umgestaltung der Seminare dem Landtage kein er lei Einfluß gegeben worden sei. --- Auf Befragen teilte die Regierung iwch mit, daß Abmeldungen vom Religionsunterricht in Semi naren nur in ganz wenigen Fällen vorgekommen seien, die aber wohl sämtlich ein Jahr zuriickliege». L e h r e r ü b e r f l n ß , der zu Entlassungen führen könnte, sei kommende Ostern kaum zu bc> fürchten; cs werde sich ein Ausgleich zwischen Stadt und Land finden lassen. — Gelvisse Vorwürfe der nnabhängigen sozial demokratischen Presse gegen ein hiesiges Seminar ivurden von der Regierung teils als gänzlich unbegründet, teils als sehr übertrieben nachgewiese». — Zum Schluß gaben die »n a b- han gigen und die Kommunisten Erklärungen ab, daß sie in ihrer grundsätzlichen Gegnerschaft gegen die Obe» stndiciidireltoren seslhalle» und an deren Stelle die kollegiale Schulverwaltung fordern. Das Kapitel 9ü wurde nach der Vorlage angenommen. Bei Beratung des Kapitels La n d e ö w e t t e rm a r l e im Ha u Sh a l t a ii k> sch u ß A des Landtages erklärte die Regie rung, daß die Landeöwetkerwacte weitergefnhct und sehr nuSge- bant werden würde, daß ihre Einrichtungen : amenllich für die sächsische Landwirtschaft wertvolle Dienste leisten kdni en. Von . Len Deutschnalionalen wurde eine weitere Vcr.oerlniig der S° ländischen Wetterwarte gewünschtz-die für nns wichtige Anhalts- punkte töte. Der H a u 8h a I ta u S sch » tz B hielt am Dienstag «ine Dorhesprechniig über das Etailapiiel betreffend die staatliche» Brau „kohlen werke ab. Der Berichterstatter legte in sehr sachkundigen Ausführungen die Entwicklung und die wirtschaft liche Lage der Werke dar. Es wurde angeregt, daßMon der Negierung ein Bericht über die staatlichen Braunkohlenwerkc an die Lausitzer Presse gegeben wird, und weiter wurde beschlos sen. eine Besichtigung dieser Werke durch die AnSschnßmitglieder vorzunehmen. — Hierauf wurde das Etaikapitel betreffend Bad Elster erledigt und die Einstellung in die HauSbaltplcine für 1621 und 19LL genehmigt. Gefährdung der Versorgung mit künstlichen Düngemitteln D'e Verhältnisse in der SiiverpboSvhat-Indnstrie haben sich, wie derTelunion-Sachstndienst mcldet, nicht aebcsscrt. Die Verschlech terung der Mark liemml den Einkauf von Noh-Bbo^phat >m Aus laute. Die Schwefeliän't-Versorqiiiig d-r Siiperphoipkat-Jnünstrie hat sich sehr verscl'lecht-rt. Die Wagengestelluiig ist derart uiigeniiaend, daß mit einem Zusammenbruch der Versorguna der Verbraucher gerechnet werden muß. wenn nicht bald entscheidende Sil» tie uir Besserung crlolaen. Die Schwei-lsäureznkuhren »» den Fabrik,», die Schwefelsäure nickt selbst Herstellen können, sind teilweise ganz aus-ubliebcn. Z-ftwriie haben die in den Seehäfen einaehenden Roh-Pholipliate nicht zur Ablukr gelangen kSim-n. Acnd'ni stch die VeOättiiisse nicht, jo ist nickt damit zu rechnen, daß die Rohvosplwte. die für die Ernte iS2L gelaust sind in Foim von Supcrpkoephat der Lavdwiltschatt rechzciiig und annähernd im ganze« Umlangr -ur Verfügung gestellt werden können. — Wochenbericht des LandeSamteS für Arbeitsvermittlung. 8. bis 14. Januar 1922. Die letzte Verschlechterung des Arbetts- markteS hielt auch in der VcrichtSwoche an. Die Vermittlung hatte unter der Ungunst der Witterung zu leiden. Jn der Land wirtschaft hat sich an der Lage wenig geändert. Ter Bedars an weiblichen und jüngeren männlichen Kräfte» besteht fort. Im Bergbau ist die Ausnahme',ähigkeit infolge des ständigen Untcr- kunstsmangels behindert. Die sein-keramische Industrie hat noch Bedarf an Facharbeitern. Gute Unterbringungsmöglichkelt bot wiederum die Metallindustrie; Spczialarbeiter werde» dauernd gesucht. Auch die Textilindustrie ist allgemein noch lebhaft be schäftigt. Vereinzelte Betriebe klagen über Rohstossmangel. Ein zelne Papierfabriken mußten wiederum wegen Kohleiimangel Ein- schränkiingc» vornehmen. Jn der Holzindustrie ist di« Beschäf- tigungsinöglichkeit für tüchtige Kräfte noch günstig, ebenso t»> Schneidergewerbe. Die Lage im Kürschner- und Zurichtergewerb« bessert sich, dagegen zeigt das Sattler gewerbe noch keine Besse rung. Das Tapeziecergewerbe hat sich wieder verschlechtert. Die Lage der Bäcker und Fleischer ist »»verändert schlecht. In der Tabaliiidiistrie erfolgten weitere Entlassungen. Die Verhältnisse im Schuhiiiachergewerbe habe» sich noch nicht gebessert. Im Baugewerbe ist infolge der weiter anhaltenden ungünstigen Witterung die Zahl der Erwerbslosen gestiegen. Für Maler, Glaser und Steinsetzer wird di« Lage gleichfalls ungünstiger. Im Handelsgewerbe waren jüngere tüchtige Kauslente, sowie geübte Stenotypistinnen gesucht. Aeltere Kauslente sind nirgends nnterzn- bringen. Unter de» sreien Bernsen fehlen noch immer offene Stellen für Krankenpsleger, Masseure, Zahntechniker und Bau- techniker. Für Ungelernte nahm die BeschästigungSniöglichkeit weiter ab. — Hri-nnusstcurrverein. Die Nachrichtenstelle in der Staats- lanzlei teilt mit: Unter Mitwirkung gemeinnützig gesinnter im öfsentlichen Leben stehender Persönlichkeiten, denen am Wvyle unserer Jugend liegt, ist in Dresden der „Heim-Ailssteuer-Vercin" gegründet worden. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, Spa» cinrichtiiugen für das Beschassen einer Heiinaussteuer ins Leben zu rufen, Vorteile beim Erwerb von Hausrat zu erwirken und ole Heiniknltur im aUgcmciuen zu sördern. Man kann dem Verein sowohl als sparendes ivie als unterstützendes Mitglied beitretcu. Die Gründung von Ortsgruppen in de» einzelnen Teilen deS Landes ist vorgesehen. Die Spareinlagen werden durch bestimmte Sparstellen bei den Äcineindesparkassen eingezahlt. Der Beitritt zu dem Verein ist allen Eltern und Vormünder» zu empfehlen, die bei den jetzigen schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen ihren Pslegebesohlcneii rechtzeitig den Besitz einer Wohnungseinrichtung sichern wollen. Auch gemeinnützig denkende Persönlichkeiten werden ans diese Gelegenheit hingewiesen, etwas für die Zukunft unserer Jugend zu tun. DaS Ministerium des Innern hat den Gemeinden und Bezirksverbänden empjohle», der Einrichtung ihr Wohl wollen znzuwenden und sie in ihrem Bezirle zu fördern. Aus künfte sind durch Lehrer- Paul Schubert, Dresden N., Reichen- bergcrstraße 2, 2.. z„ eiHklteii. — Bautzen. Bei dem hiesige» SiandeSamlc wurde» im Jahre 1921 688 Geburten beurkunde! gegen 78t im Vorjahre. Es wurden 864 Knaben und 824 Mädchen geboren, davon waren 49 Knaben und 89 Mädchen unehelich. Ferner waren 7 Zwillings- gebürten zu verzeichnen. Die. Zahl der Sterbesäile betrug 824 gegen 510 im Jahre 1920. Von den Verstorbenen waren 268 männlichen und 256 weiblichen Geschlechts. Die Zahl- der Tot geburten erreichte 41 gegen 25 im Vorjahre. Kinder unter 1 Jahre verstärken 59 gegen 70 km Vorjahre. Die Zahl der Ehe schließungen verringerte sich von 450 ini Vorjahre aus 409 im ^nhre 1921. — Di« forlgcschriebene Bevölkernngszahl Bautzens betrug am Anfang des Jahres- 1921 86 982, am Erblasse de» Jahres 86 747. S. Bautzen. I» der Lausitz und nach Sachse» überlsaupt ei ii w a n d c r n d e O b e r s ch l e s i e r lenken den Blick ans die Tatsache, daß wir schon Ausgang 1600 eine derartige Einwande rung zu verzeichnen hatten. Sind es heute politische Gründe, welche unsere oberschlesischc» Landsleute zum Verlassen ihrer Heimat zwingen, so waren eS damals religiöse. Von einem solchen Zuzug in die Oberlansitz weiß eine StiftimgSurkunde des OrtsieileS Klipphausen, zu dem großen Weberdorfe Cu ne in alde gehörig, zu berichten. Es genehmigte der Kurfürst Georg III. auf dem Schloß Hartenselö bei Torgau lm Juli 1681 dem Wolf Rudolph von Ziegler, „daß er Macht, Recht und Ge walt baden solle, auf seinem Gute Cuneioalde von seinem Grund and Boden ei» gewisses Stück ausznsetzen, unter seine Unter tanen, welche sich daselbst häuslich nieder,-,ulassen gedenken, an zusiellen, zu Häusern und Wohnungen Platz anSzusetzen; ge wissen Personen anöznlasscn. ihre Nahrung aNdo zu übe» und zu treiben, eine Siedlerkommnne daraus zu machen und den Ori mit dem Namen Klipphausen zu benennen." Am 12. Sep tember 1691 lmt Ferdinand Nudolvh von Ziegler-Klipphausen, es möge in seinen Lehnsbrief diese Konzession über die Errichtung der Kommune Klipphansen ausgenommen werden, zunia! annitzo einige Familien, so aus Schlesien, religiöser Gründe wegen bei mir anfneiwmmen zu werden verlangen. Dieses Gesuch scheint die kandeSsiirstliche Genehmigung gefunden z» haben. — In einer Familie Kutschte hat sich übrigens die ilclierliefening er halte», daß sie aus Schlesien stamme und Mnischer Herkunft sei. Dock tritt der hier so verbreitele Name Kntsckke sckon im ältesten Kirchenbuch EunewaldeS 1628 auf. Scchv. Gemeinde- und Vereinsnachrichte« 8 Dresden. IKalhol. iieutschcr Frauenbund.) Am 26. Januar, abends 7 Uhr ist im Gesellen Hanl« die kteistährtge Gcncral- vcrlammlimg. Nach den Berichten über die Täilgkeit des Franci-ImiideS Hilden die Neuwahlen stall Dann folgt ein Vortrag des Herrn Direktor Dünnebier; „Ein BUck in Deni'chlaiids Vergangenheit'. Die Perlon deS Rcdiiers bürgt sür den Werl des Gebotenen ES wäre lehr ivünlchenS- wert, wenn unsere Mitglieder trotz der VertehrSnöten recht zahlreich er scheinen würden. Anch die Vertreiernineii der angi-schlossene» Vereine sind herstichst eingcladcn. 8 Dresden. Katholischer Bürger verein Be schloß der Verein das alte Jahr mit einem interessanten Vor träge über die Entwicklung der Feldpost, den der 1. Vorsitzende, Herr Lbrrpostsekrctär Thvlotowsky, mit Vor legung zahlreicher geschichtlicher Dokumente und zeitgenössischer bildlicher Darstellungen hielt, so wurde das neue Vereinsjahr be. gönnen mit einem Vorirage. der allen Teilnehmern hohen künst lerischen Genuß bot. Herr Oberlehrer cschcder sprach am II. Januar über: „Freischütz". Es war, man möchte sage», eine Jiibil'äuniSchrung Webers, des Komponisten dieser volks- iümlichsten deutschen Oper, da sie gerade vor tOO Jabre» (26. Januar 1822 zum ersten Male in Dresden mit dem größten Erfolge anfgcsührt worden ist. Einleitend schilderte der fein sinnige Kenner Webcrscher Werke die politischen und wirlschaft- lichen Bcrbäünissc Sachsens — Verbindung der polnischen Krone mit dem sächsischen Kurhut. Erbauung der katholischen Hofkirche in Dresden durch den Italiener Chiaveri und den dadurch be dingten Zustrom vieler italienischer Familien, und dergleichen — die ganz von selbst ein Nebergewicht der italienischen über die deutsche Oper herbclsührleii. Kurz ging er auf Webers Lebens- gang ein, streifte hierbei die alte VolkSsage, die dem Kerne der Dichtung zugrunde liegt und zergliederte hierauf in meister hafter, mit eckt deutschem Humor durcbwürztcr Rede den ganzen Freischütz, zwischendurch selbst einige Stellen singend. Begabte Schülerinnen ihres Meisters, Frl. Bel-ca l?le»nckens und Eic-Icr lNgalhe) trugen mehrere Arien mit vielem Verständnis und gro ßer Innigkeit vor. Herr Eisler, ebenfalls ein Schüler des Herrn Vortragenden, batte die Klavierbegleitung übernommen und brachte außerdem noch nnt großer Technik und vielem Aus- druck d'e Esnsübrmig. Szene in der Wolfsscklncht und de» Schluß der Oper zum Vorlrag. Wirklich ein Abend, der allen Milglie- dcrn nach lange im Gedächtnis bleiben wird. Der frendigc, lang- anbaltende Beifall für den Meister »nd seine Schüler war wohl verdient. Kalholischcr Prcßvcrrin, Ortsgruppe Leipzig Um hohe Postauögaben zu vermeiden, werden die Mitglie der hierdurch gebeten, ihren Beitrag sür 1922 an unseren Klas sierer, Herrn E. Sprotte. Leipzig. W i e s e n st r a ß e 28,1 (Kath. GcsellenhauS) oder aus dessen Postscheckkonto Leip zig 59585 einzuzahlen. — Sehr dankenswert ist jede persön liche Werbung aller unserer Mitglieder sür den Preßverein wie für unsere „Sächsische VolkSzeilung". Doch möge jeder selber mit Hand anlegen und nicht die Arbeit nur den an deren überlassen. Wir müssen unbedingt unsere Zeitung ani Leben erhalten; aber ihr Daseinskampf ist sehr ernst, ernster als viele meinen. Rositz. Wie schon aus der Todesnachricht ersichtlich, ver schied am 4. Januar unser hochverdientes Gemcindemitglied, der Vorsitzende des Kalholilchen SchulvereinS und Ehrenmitglied deö Katholische» Arbeitervereins, Herr Johannes Frosch. Weit über die Grenzen der Gemeinde hinaus n»ar er bekannt. Ein fach und bescheiden war sein Wesen. Uno doch, wieviel Liebe war In seinem Innern verborgen. Ein Kämpfer, wohl einer der besten ist dahin War er doch Mitgründer des TckulvereinS und bis zu seinem Tode über 20 Jahre Vorsitzender deöselkwn. Jeder, der die D-asporaverhältnisse kennt, weiß, was es bedeutet, Ge meinden zu gründen und wieviel Sorge eS mit sich bringt, neu gegründete Gemeinden vorwärts und aufwärts zu sichren. Es war ihm Herzensbedürfnis, sich auch den Bestrebungen deS Ka- tho!i''chen Arbeitervereins anzuschlicßen. Sem Wort fand immer freudige Ausnahme. Noch am l. WeihnoclstLseieriage war er bei der Ehrislbaumssier des Vereins und erhöhte durch seinen Be such die Freude aller Anwesenden. Dazu war er stets besorgt, de» größten Wohltäter des Arbeitervereins, Herr Direktor Daigler in II!m für d-e Sache des Arbeitervereins zu inter essieren. Welcher Beliebtheit sich der Verstorbene in der Ge meinde erfreute, kam so recht zur Geltung, als die Todesnach richt von ihm bekannt wurde. Tie Anteilnahme aller Katholiken von Ncsitz und Umgebung legte dafür Zeugnis ab. Darüber hinaus genoß er als Mensch und als Beamter bei seinen Vor gesetzten und lcincr Umgebung hohes Ansehen. Und die außer ordentlichen Ehrungen bei seinem Leichenbegängnis waren sür die Angehörige» ein erguickender Trost. ^ OelSnitz l. V. Sonntag den 15. Januar balle der hiesige katholische Gemeindeverein alle katholischen Kinder zu einer kleinen WeibnachiSfeier im kleineren Saole de» SchützenbauseS gebeten. Fast alle waren sie gekommen, 2—8 Stunden weit her. Jedes erhielt, Don! der !b. Wohltäter Kaffee und Stollen. Weih- nachislteder wurde» gesungen und niedliche Gedichte, eingeübt von den I. Eltern, aufgesagt, und frohgemutet ging alle», das kleine Tbeaierslückchen eifrigst besprechend, nach Hause. Die Kirchbousamnilimg ergab den netten Betrag von 105 M.. die sosort zur Abzahlung der wenigen Kirchbänke benützt wurde. Nächste Hauptversammlung am Sonntag den 5. Februar, Restall» ra:u Wilder Mann. Plauensch-i Straße. * Neiilenletsbsrf. Am 16. Januar tagte znm ersten Male dev neue Gemeinderat. Tie Unabhängige» verlanaten mit drei Sitze» gegen sechs inchtsruiaüstische den Gemeindeäliesie», wobei der Snrecher fick auf de» Standpunkt d u Demokratie stellte Ziehe Leipziger Parteitag!). Gewählt wurde der bisherige Inhaber dieses Amtes Emil Kreibich aeaen drei Stimmen. ES folgte die Wahl der Riisichüsie. Der SchnlanSschuß wird in der nächsten Sitzung gewählt. Eine Anregung der AmtSdanptmannfchaft über Zuschläge zur Gewerbesteuer wurde dem F-nauzauSschnß über wiesen. dem BananSschuß eine solche über Abtretung von Ge- meindeslur. Nenleuterödsrf. Am i-t. Januar hielt das Katholische Ka sino seine Generalversammlung ab, die einen sehr anregenden Verlauf nahm. Nack dem Jahresbericht beklagen wir den Tod nnes allen, treuen Mitglieds. Der Kassenbestand ist erfreulich. Die anSscheidenden VrrstondSmftgÜeder wurden sämtlich wieder gewählt. Am 18. Februar soi! ei» Wuiiervergnügen statisindem In einer späteren Versammlung wird die Frage über Siellnnq von Kirchenocdnenl an hohen Festen neu besprochen werden. Die Anhäuglichkeii an den Verein und die Liebe zu der prächtigen Fahne kam in dem einmütigen Beschluß zur Kellimg, diese dem jetzigen Werte entsprechend zu versichern und zu verwahren. KirchschiiNchrer Günther besprach kurz die Not der Presse und die Pflicht sür uns .die „Sächsische Volks,zeitung" zu haften und zu unterstützen. Hierauf erfolgte die Versteigerung von Bildern »sw. k Eber Sv ach. Am 15. Januar hielr der Viftsvereiii seine erste Winiernersammlung ab. Kirchschallehrer Ol ü n 1 h e r sprach über die augenblickliche Lage, besonders in der Schuirrage. Mit Genugtuung erfüllt es uns. daß einer dev unsere», Herr Hilger, in den Cchulaukschnß gewollt! ist. Jn ihm, das wissen wie. be sitzen wie einen tüchtigen Verfechter unserer Sache. Jutereisaift waren, die AiiSsühriinac'ii des- Herrn Hüoer, daß im neue» Ge meinderat. die vereinigte Linie mit neun Sitzen alle vier Elternvertreier verlangt, argen den Antrag der nichlsostalistische» 11 Mitglieder, die für sich zwei Elternvertreier fordern. Ein protestantischer Lehrer, der nuS in dem bekannten Eb-rsbacner Skandal bekämpfte, vermochte unserem Votksverein ein kleines Weihnachtsgeschenk in Geld. Mutans nn'tandi! An der An sprache bcieilioteii sich »och die Herren Direktor Heim. Siracke und Helm. Möchte» fürs neue Jahr aste unsere Wünsche sich er füllen. 8 Der Psarr-Eäcilieiinrrei» ftibrk Somnaa, den 22. Januar, iiackin 6 Ul>>- in der Marlrnk''-che das W->h- »achks-Oratorilfm van Müller inst Lichtbilder» zu„i Besten der Oraelerneilermiq anß woi» >wr Vorstand Iierftickst ein'ad-t. 8 (L^ninich. K n l n. Arbeiterverein. Am Sonntag den 15. d. M"S veranstaltete d-r Verein eine Weihnackr^seier. Wen» Guß die Versammlungen rocht so zus'iedeiistetlend besucht merken, io war eS diesmal eine Ausnahme, denn die Räume im .Moidnen Anker" waren bis ans den letzten P'atz besetzt. Das Programm des Abends war. Ernste unk heitere Vorträge Mustk. Gelang und Gabenverloiima. Noch der Beerttsuma durch den Vorsitzenden He rn Linke und Erledigung deS geschäftlichen Teiles tstelt der Prä eS Pf. K atz sch mann einen kurzen, der Wci'machl-Keier enisprechenden Vorlraa über „die Arbeit nach dem Vorbllie der heiligen Familie". Die Leitung und Ans'estaftnng des heiteren Teiles >a, in den bewährten Hände» unseres Kollegen Becker, drin sich auch die HauS- kapelle des katlr. Gcftllenv-neins mit Herrn SchtoivinSki an der Spitze, zur Vertilgung stellte. Die Ga'>enverlosung war der Hanpt- anzielmiigSpiinkl des N'endS. Die Lo'e sandcn rcißeich-n Absatz. Die Kanflust wurde anch durch die obligaten Nieten nicht beein- trochiigt, da der Gabentisch reichlich und mit schönen und praktischen Gegenständen bet-gt war, die dem Verein von Freunden »ud Gönnern geschenkt worden sind. Mit Freuden würde der Ve icht- erstatter alle die et len Spender namhaft macken, denn nerade die jenigen Damen und Herren, die dem Arbeitervereln ihr Woh'nolte» bewiesen haben, haben auch für andere gemeinnützige Zwecke stets eine offene Hand. Dach das würde dem Sinn der Geber nickt ent sprechen, die doch nach dem Grnndstitz gehandelt hoben „Was die Rechte tut, davon soll dle Linke nichts wisse»." Dock eine Aus nahme muh 'ein. Der Verein K. K. CotnmbnS Val dem Arbeiter verein als W.ihnachtSgabe ein g'ößereS Geldgeschenk überwic'rn I nen allen sagen mir auch hiermit ein Vergclt's Gott. XskteL-. Tee- unü ttskso-tfaniftung ZLkki'LÄ rrrsmm, Telephon 22429 4l8 empsieklt kein»«« Mlsckunj^i» fkssiev - kBecierlsgen clnrck plekate kenntliek».