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DicnStag den /. November UW «r. NS, Leite S Zur politischen Lage in Thüringen Wie aus dem Thüringer Landtag nahestehenden Kreisen ver. lautet, werden sich die thiiringi'chkn bürgerlichen Parteien mit der Ablehnung ihre« SlntragiS auf Austösung de» Landtages nickt zu« srledenaeben. Die LandtagSabgeordnetcn werden in wenigen Tagen in Weimar zu einer Beiprechnng znlammentr teii, in der eine Ent scheidung über die Herbeiführung de« VolkScnttcheidcs gefällt werden wirs.. Man zweifelt nach dem Ausfall der Kreis- und GimeinsraiS- wahlen vom 1» September nicht daran, das; dieser Volisenticheid eine Mehrheit für die Acndcruin der gegenwärtigen NegierungS- zilfammens bung br ngen wird. Aus den Beschluß, ob der Volks» cnticheid berbkioestihit werden toll oder nicht, wild das Ergebnis der am So. ntag stattgesundencn sächsischen Landtagewahlen nicht ohne Einstich lei^. Narbrichten aus Sachsen — Leipzig. Ein neuer „Kriegsverbrechcrprozeß" ist für den 17. November vor dem Reichsgericht i» Leipzig anberaumt wor den. Tie Anklage richtet sich gegen den ehemaligen Landsturm- mann Armier, der sich in Untersuchungshaft befindet. Er wird des Riickfalldiebstahls und erschwerter Plünderung beschuldigt, die er in Charlewy in Belgien begangen haben soll. Mens. , . ist. In der Sitzung des Gemeinde».rres wurde auch unser seit 18 Jahren hier mit Erfolg tätiger Bürgermeister Igel von der koniniuuistisch-sozialisti'chen Mehrheit bei seiner Wieder wahl abgelehnt. Für die Wiederwahl traten nur die Demokraten ein. Die Ablehnung bedeutet Br die Stadtkas'e eine wc'entliche Mehrbelastung, da dein derjenigen Dürierui-i^er lein volles Gehalt in Höhe von seht annähernd 700 000 M. bis znm 16. Februar 1028 weiteraejahlt werden must A's sei» Nnchfo'g.-r ist u. a. auch der sozialistische Parteisekretär Zimmermann in Altenburg voraelehen. Gemeinde- und Bereinsnachrichte» 8 VolkSberrin Dresden-Neustadt. Nochmals vereinte der Vor trags- und Kunstabciiü am 3. November eine wissensdurstige Zu hörerschaft im Festsaal des Nenstädter Kasinos. Der Vortra gende, Herr Provinzialobcr Lehendcckcr-Hünscld wußre auch die sen Vortrag über das Thema: „Gott und Mensch" zu einem denk-, würdigen Ereignis zu gestalten. Er beantwortete die Frage: Was schuldet der Mensch seinem Gvtt? in klarverstündlichen Aus führungen, eingehend sprach er über die Liturgie unserer hl. Kirche, besonders über die des hl. Meßopfers. Die Zuhörer dieser Vorträge werden des Redners stets dankbar eingedenk sei». Eine vorzügliche Künstlerichar gestaltete den ferne e» Teil des Abends zne inen, erstklassigen. Frau Suse Wappner von der Staatsvl'er, Frl. C. Andersen, Konzertsm gerin, '.'eh er und Ton künstler Liebeskilid waren die Anssührenden. Dem hochiv. Herrn Redner rufen wir ein dankbares „Habe dank" und „Vergelts Gott" nach, a» die begnadete Künstlerschar richten wir die herzliche Bitte, ans recht baldiges Wiedersehen; dem unermüdliche» Ge schäftsführer Herrn Apotheker von Wolski seien diese ge nngenen Abende Ansporn, dieselben fort'»'ehe», damit apo'ogeti che Schulung und Erbauung an echter Kunst eine bleibende Errnngenschaft für die kctthoü'che Pfarrgemeinde DrcSden-Nenstadt werde. Dresden-Löbtau. TaS rastlose Vorwärtödrängen un'ereS Herrn Pfarrers in bezug auf den Bau unserer seit 31 Jahren ersehnten St. Auto mslirche hat nunmehr einen schönen Erfolg zu verzeichnen. Wer heute seinen Sonntagsspaziergang nach. Löbtau ninimt, sieht (Bnnaiistraße) 10) hoch oben in der finster sten Spitze des Dachgiebels eine schöne, bunt angepntzle Tanne hcrabwinlen, die den Vorübergehenden erzählt, das; am 4. No^ vember dieses Jahres „Richtfest" war. Wer Hilst nn» wei ter? Es fehlt noch viel, viel zur Vollendung. Sonntag den 19. November nnoet >n der Hcrz- Jesu-Kirclze der der 7.30-Uhr-ttesse die g e m > > :r i a .n e Ko in- in un ion mit Ansprache statt. D'e Miigl-cber und Pfleglinge des VereknS werden herzlich gebeten, daran te'lz.rnehmcn !r Dresden-Johannstadt. (He rz - Ies» - K o u lei en z des V ' nz >»t>» s v> r> i >i s.) Am Mittwoch den 15. Noocinber abends 8 Ilbr H a » v t v e r I a n, m l n n q im KiiioelociM, W tteii- bcrger Sn aig 88 — Nückstä » dige Förderervciirägc kö» c» an die > ock-v. H.nen Gttsttiien der Herz-Jesti - Kirche o>ec He,rn Banlp oki^rincn Potz a»d. Eilenacl er Straße 25, abgeiieicrt werden. 8 DrcSden-Johannstadt. E l r i a b. e i h v e r - r n, Die Ge neralversammlung ist Donnerstag den 0. November nachmittags 4 Ilhr im Kindrrh.",» Wittenberg''«- Lttaße 8". Rcchc'nssckaftöbericht und Wahl iej Vorstandes. Alle Miiglieder Iverden hierzu besonders eingeladen. 8 Großenhain. Am 31. Oktober wurde mich in Großenhain eine ZentrumSvcrsanimlung abgchalten. Dieselbe war den Ver hältnissen entsprechend sehr gut besucht r.-»d hatte» wir zu dreier Versammlung Herrn Oberpostsekrelär Tholotowskh aus Dresden gewonnen. Derselbe hat der Ortsgruppe Großenl>ain einen sehr gut aus,gearbeiteten Vortrag über die Zwecke und Ziele der Zen. Wie kam es doch nur? Von einem Ordensgeistlichen wird der K. K. geschrieben: ,,Jn dieser Nacht sollen sic alle verhaftet werden I Buchstäb lich alle — die katholische» Geistlichen!" So hieß es in einer rheinischen Großstadt während der Blütezeit von Spartakus. Natürlich große Anfregr-ngl Aber da gab es keine katholische Organisation, die nicht spontan, ohne daß irgend ein Geistlicher auch nur einen Finger gerührt hätte, ihre Leute zu Sonderbc- sprechnngen berufen hätte. Am ruhigsten blieben mit verschwin dend welligen AnSstahmen die Geistlichen selbst. Sie wußten ja. unser Volk läßt das nicht zu. Der Jünglingöpräses wußte sich bei seinen Jungen sicher. Die Arbeiter stellte» sich schützend vor ihren Präses. Kurz, ein Massenaufgebot, ohne daß jemand etwas getan hätte. Unvergeßlich bleibt mir stets der Augenblick, wo ein 'Mann auf der Straße zu- mir kam. So wie er von der Arbeits stätte gekommen war. stand er da vor mir. Ich konnte mich nicht erinnern, ihn je gesellen zu habe». »Hochwürden, darf ich Sie in dieser Nacht beschützen? Sie brauchen mir nur einen Stuhl zu geben, auf den ich mich sehen kann. Sie sollen ruhig zu Belt geben. Das sage ich Ihnen: Der Weg zu Ihnen führt nur über meine Leiche!" DaS klang wie ein Schwur! Und bei Gott, der jMann hätte Wort gehalten. Tränen kamen mir ob solcher Treue und Liebe zum katholischen Priester. Lange ruhte die Hand des Arbeiters in der nieinen, Spartakus wagte es natürlich nicht, auch nur einen Priester anzurüllren. Warum das beute? Nun. dem braven Manne und mit ihm so vielen, vielen anderen gebührt ein herzliches Dankeswort. Aber, sagt man vielleicht, wenn das katholische Volk so viel auf seine Priester hält, wie kann denn letzt so mancher Notschrei von geist licher Seile an die Oeffentlickikeit dringen? DaS ist sehr emkach ülnser katholische? Volk bat bisher nicht gewußt, wie die Geist» ilichen standen. Heber die finanzielle Not hat man zv lange ge- stchwiegcn. Der stille Duldermnt linkerer Geistlichen bildet ein glänzende? Zeugnis für die echte Priestcrgestnnnng unseres deut. 'chen Klerus. Aber nun ist die Not so bitter, daß man nickt angcr mehr schweigen darf. Denn wenn irgendje, dann braucht gerade heute unsere Kirche einen Priester stand, der nicht nur makellos dasteht, sondern.auch in der Lage ist, restlos für seine bchrc Aufgabe, die Seellorge, einzutreten. Damit ist aber un- lercinbar, wenn der Priester, wie das mancherorts schon geschehen sei» soll, gezwungen ist. eine Nebenarbeit zre übernehmen. U:- ser Volk wird das änch nicht zulasten. Es erwartet, daß lie Pricster -mn? sich für keine Bedürfnisse verzehren. DcShal' wer den die Katholiken selbst für ein genügendes Auskommen sorgen —jwenn die Not eS erheischt. : Nnn, die Not ist viel schlimmer, als die meisten ahnen. OlS Beweis diene eine kurze Zusammenstellung über ein Kaplans- / geholt in einer rheinischen Großstadt. Doch sei gleich larauf hin- gewiesen, daß wir bwr einen sehr günstigen Fall anführen. Zu- iiiächst teile» wir die Einkommensverhältnisse des verflossenen Wahres mit. vom Avril 1V21 bis Avril 1922. DaS Gesamtgehalt trumSpartei gehalten und wnrde in einer regen Aussprache all seitige Befriedigung kundgcgcben. Am Schlüsse der Versamm lung wurde noch eins Tellersanunlung veranstaltet, die den Be trag von 700 Mark ergab. Wir danken auch an dieser Stelle Herrn Tholotowskh nochmals für den so lehrreich erteilten Vortrag. Borna. Der Besuch des Gottesdienstes war am 1. No vember seitens der Schulkinder wie früher. In Borna haben vereinzelte Lehrer de» Kindern steige geben, manche nicht. Regt», Bahnhof Kieritzsch, Eula, Witznitz haben nicht schulfrei gegeben. Es waren aber von dort Kinder in der irche. Ob die Eltern nun bestraft werde», konnte ich noch nicht erfahren. Angodroht ist es worden. Es handelt sich hier um lauter evangcstsche Schulen mit große» katholischen Minderheiten. 8 Leitendorf. Im festlichen Zuge geleitete am letzten Sonn tage unsere PsarrgcMkinde den geliebten Oberhirtc» Se. Gnaden Bischof Christian von Me ßcn >»S ge'chuu'ickte Gotteshaus, wo er >»> feiertichen Gottesdienste 284 jugendlichen C',rillen die hl- Firmung spendete. Dm Nachmittag widmete dir hockwürdigne Heir Bischof einem Besuche der Kapelle zu H nchselde, wo er Waste von Mahnungen bttchöflicker Hirtcnliebe au die zadtieiche Versammlung lichten. I» einer Abendandacht schildcrle ter Obcrpirl den Sciicndorstr» die schöne» Eindrücke, die er un ewigen Rom empfing. Nelizionsplnfiing in d cin BeNich bet den Barmherzigen SLwestcrn nahinc» ocsBlsä>o>S Zeit »ns Mühe am Montag i» Ansp uch Galt erhalle uns nnsern Bischof Christian lange i» Mast u»o Geinndlieit, io war das G.bet vieler Hcrzen, aiS die Kilcheiiglockm dem aörcisendcn Orcrhisten den Scheidegkuß läilgcn. 8 Chemnitz. (Oov^rsßLtio Llastsna. oacsrclotum.) DonilccL- tag, den », Noomiver, nahm. Vr'-t U„r ooulos-iio, 3 Uhr «eckorario vum sxtlortstioos, stz4 tl!u coe-voutus (Gen.incesaal, Rotzuicirlt 9). § Chemnitz, St. Joseph. Ein Freudentag für gan« St. Joseph war der 22. Oktober, an dem die Marianische Jnngfrauen- kongregaiion rhre vierte fen-rnche Anstlcchme begehen konnte. In »ronatelanger ernster Vorbereitung hatten 15 Jungfrauen diesen Tag ersehnt, um bcigsseltt z>. werden der Ehrengarde der Him- melc-königin. Unter Glockeiittang >.no O'rgelton wurden die aus- ztmehmenden Kandidatinnen ringe führt in das festlich geschmückte Gotteshaus und leitete unser liebes WallfahrtSlicS: „Wir ziehen zur Mutier der Gnade" die stltene Feier ein. Die Fesipreü gt hielt unser hochw. .^err P,.«ecec Katzzchinanri. In schöner er baulicher Weise legte er uns den tiefen Sinn und die hohe Be- dcl'tung der Aufnahmefeier dar und entrollte vor unserem gelin gen Auge das ganze Lebensj-rograinni eines Marienkindes. — Kurz ist das Glück der Weihestunde, lang der Weg des Lebens, den wir n andern müssen. Da ist es Hauptaufgabe einer Sodalin, in die ernsten Tage der Pflichten ihrer irdischen Laufbahn h n- einzrttragen ihre hohe, heilige Berufung zum Marienkinde all die guten Vorsätze und Entschlüsse ihres Weibelages. Kind der Tat zu sein in, AuSübcn der hoben Ideale und Ziele, die wir in der Kongregation anstrebcn — Mcirienvcrebrung, Selbstheiligung, Aposio at — den guten Kampf kämpfen nni die höchsten Güter unseres hl. EllanbenS und unbeirrt trotz aller Stürme und bran denden Wogen des jetzigen Zeitgeistes ihr Fahrzeug leiten zu» sicheren Hafen — das heißt Marienkind sei». So werden der Glanz des WeihetagcS und die inneren Gedanke» der Weihestunde eine große Erinncrutwsknnt im Leben answirke» und mit krog:r Hoffnung und Zuversicht darf eine Sodalin dem entscheidenden Tage cntgcgensehcii, wo unser Glaube ülwrgeht in Schauen und wir sie in nächster Nähe sehen — die Mutter der göttlichen Gnaae. — Anschließend folgte die eigentliche Aufnahme in die Kongrega tion. AIS äußeres Zeichen ihrer Marienkindschaft empfingen die neugeweihten Sodalinnen das blaue Band mit Medaille und das Diptom. Arch drei Aspirantinnen wurden als Kandidatinnen ausgenommen. Schöne mehrstimmige Gesänge rahmten die Feier ein. Eine kurze SegeiiSandachl folgte. Unter den K.äugen des altvcrtrauten Liedes „Noscnkranzköuigin" zogen wir eaun zum Kongrcgationsaltar, der in bräutlichem Schmuck ergrahlie, dankten in einiaen Gebeten der hebren Gottesmutter für die zu teil gewordene Gnade als DWrienkind uns bekräft'gten die heui gen Ge'öbnissc der Treue uni Hingabe mit unserem Schwurliese. Ilm Montag abend vereinte die Marienkiiider ein geselliges Bei sammensein in unserem Kongregaiü'nsbeim, wobei auch der Frohsinn zu seinem Rechte kam. — Allen denen, die znm gal m Gelingen und zrr Verschönerung der Feier beigciragen. beson ders dem Onartett des Kirchcnckwres Sr. Joseph unter der be währten Leitung seines Dirigenten Herrn Böhm, ebenso unseren beiden Miisadaünncn Gertrud Böbm und Klara Walter. Be uns mit einem Sololiede erfreuten, von dieser Stelle ans eia berz- licheS „Veraelts Gott! E. H. Letzte Telegramms Die Aleißnerschen Berordnunie» anf shoben De», Vernehmen nach sie die Verordnuirgcn des Knltuö- ministerillniS löst und 156 vom 12. und 11.August »»'gehoben worden. Eine amtliche Verli-ntbarnng liegt »och nicht vor, doch geht diese alsbald der Ocfsrntlichteit zu. einschließlich TenermigS-, Besatzungs- und WirtschaftSznlage be trug 30 632 Mark. Das Stipendium war dl.rchkchniülich 20 Mk. Durch nebenamtlichen Unterricht nn bötzeren Schulen kam eine Mehreinnahme von 1456 Mark. So betrug das Gesninteinkom- men einschließlich Steuern und Stolarien zirka 40 000 Mark. Das Rechnungsjahr April 1922 bis 1. Oktober 1922 brachte postnume rando an Gebalt, Besatzungszulage. Wirtscl,aflsbeihilfe: 32 700 Mark. Für Unterricht an höheren Schulen wurden im Halbjahre 1752 Mark gezahlt. Als Meßstipendinm wnrde bis August durch schnittlich 26 Mark, vom 1. August ab 60 Mark gegeben. So be trug das Gesamteinkommen mit allem Nebenverdienst im ersten Halbjahr 40 900 Mark. DaS eraibt als monatliches Einkommen noch nicht 7000 Mark. Man bedenke, das gleiche Einkommen von 7000 Mark erbält ein Transportarbeiter nach Tarif wöchent lich! Nun die Unkosten! Kohlen und Holz für den Winter kosten niedrig gerechnet 16 000 Mark. Im Oktober wurde für eins Fuhre Kohlen, die für 32 000 Mark versprochen war, 76 000 Mark verlangt. Der Pfarrer mußte natürlich verzichten. Für Gas beleuchtung allein ist mit monatlich 1000 Mark zu rechnen. Ueberaus schwierig ist die Kleiderfrage für den Priester. Für einen schwarzen Uebcrzieher werden 20 000 Mark gefordert, für eins Hose 6000 Mark, ein Hemd 1600 Mark, ein Paar Schuhe 6006 Mark. Denkt man noch an die gesteigerte» Unkosten für den gewöhnlichen Haushalt, so kann man leicht ermessen, wie drückend die Lage der Kapläne ist. Diese Zusammenstellung erfolgte am 8. Oktober. Die geradezu fabelhasten Preissteigerungen vom Oktober — das Gehalt steigt natürlich durchaus nicht so schnell — sind noch nickst berücksichtigt. Wie gesagt, gibt e? Pfarreien gem.'g, in denen das Einkommen selbst des Pfarrers lange nicht so gün stig war, wo Kapläne nicht einmal 26 000 Mark hatten! Und erst in diesem Jahre, wo die Preist so sprunghaft stei gen! Wie bittere Not da drückt und wie stiller Duldergeist in unserem Pricsterstande herrscht, beleuchtet folgende Tatsacke: Vor kurzem gab ein Pfarrer als Grund dafür, daß er einen notwendigen Brief nicht geschrieben habe, an. er habe, sage und schreibe, keine drei Mark für Porto gebabi! Die Kapläne in der Diaspora sollen setzt endlich monatlich 3000 Mark erhalten! Wie soll davon ein Priester leben? In einer Diözese kann eine ganze Anzahl Neupriester keine Anstelluna bekommen, weil sie sich keine. Einrichtung anschaffen können und die Pfarreien keine Mittel zu ihrer Besoldung haben. Und doch schreien die riesigen Groß- stadtpfarreien nach Seelsorgern! Wie mancher Neupricster möchte sich mit ganz frischem Idealismus der Jugend widmen — und ist zrm Nichtstun verurteilt! Unterdessen werden Tausende von unsterblichen Seelen dem Keilandsherzen entrissen. Wie sollen wir nun helfen? fragen so viele. Mancher hat cd schon still begriffen, indem er dem Priester in vornehmer Weise etwas zusammen ließ. Und wie leicht geht das bei Einrichtung eines Mcßstipendi'nmS. DaS Meßstipendium ist ja gerade, wie jeder Katholik weiß, ein Beitrag zum Lebensunterhalt des Prie sters, gestiftet von einem Gläubigen, der die Hilfe des Priesters in vor; kr nai Berlin, 6. November. Ter Dollar notierte an der heutigen Börse 6300—6360. Amsterdam, 6. November. Die Hock,zeit des früheren deut schen Kaisers mit Prinzessin Hermine von Neuß faud gestern im Ha»S Doorn statt. Quittung Der Ortsgruppe Dresden der Säcks. ZenirilmS» Partei sind weiteibin folgende sreiwstlige Speisen „igeciaiige»! durch Herrn Heckuiclila, S-ia>k>"„ser Straße 50 Holicino'v'rii» slraße 18 80 ^ Unecnaani 20 Saalbani^ er Suaße 20 -L, Binianstr. 18 .46, BUrnustr 6 80 .46, Bünaus,!-. 8 200 stk, i> l! öblan 200 Siollestr. 80 st6, Wcklioiiisir 10 .46. Döl,!ck»er S:r 10 stk, Dölzlclwer Si-. 50 stk. Drudrer Sir. 60 .46, Beinar^o 60 stk, Bünanstr. 1 60 stk. Eichende.ffür. 20 ,4k. Lüb cker Sir. 80 stk, C,!limb„iür. 10 .46. 'erweck 0'. 20 Rabenau.r Straße >6 Kre-Hl 60 stk H. I. 5'0 stk. llilgenan t dnrck Oi maml Kliemaii', Freita! 800 .46 A. H. in B. 300 stk, «stammelt beim Gem-üidcadciid in Dresd>n-Fr-di'chüadi 560 stk. Otstlle TbolotowtO» 800.46, ln Freita! gesammelt am 29. Ott. 960 „4k, Gnndi 5R» ling naimt 100 g ammelt in der Vlaiie»>r Zentrnm'v ist. 400 st6, Bezirk?» gruppe Cotta dinch Herrn äiollc 700 st6, ll„'eiiai»t 20 stk, Franz Ni s6e 80 stk, F. D 2- .4!. N. N-, Strebte» 80 stk, Frl. Ntzm'Nil 20 Frl. Fromm 5 stk, )l. »nd W. K. 66 .46, Ungenannt 50 stk. Henlickßeii Dank all-n hochherz'g-n Spendern. — Weitere Gaben sind nock sebr erwünscht. Karl Jordan, Bc-rwcrk>tr. 5. Bankkonto: All em. Denlscke Crediiannalt. Posückcckkonto: K Joidan. Nr. 11068 Dreien. Slaolaftolouio: K. Jorsan, Nr. 7325, Dresden. Weitere Va: teil: otovfer für de» Wahli'ondS der Sächsischen Zent nm-paüei ginnen i» der Gelckäsi-st l!e der Sachs. Volk rtg. ei» von ein in Arb iter aus Striesen 36 .6. V ans >'aditz 200 Wozwcck, Tl^sd-n 30 stk, Burckerk, Dresden t>>0 4k, 9t. N. Tr-S eii 40 stk, W. K. >00 -1k. vnich Herrn R. Monion non F H- 100 stk, Prot R. Monlo > 6" .rk, Freib rr v. O r, Dresden 181 stk, P-'arrer Bc>,ik-, B >te>ielr> 600 ,/k, Mi0tärob.up'a>rcr Dr. K Oer, DuSdsii 600stk, B. Taponnsli. Lin enli a! 60 .46. N. N., äani-nz 60 „1k. Zur Erhaltung »nd Förderung der Presse. P corer Benlke, Bitteiseld 500 ?l. Sleizer, N'kla 100 stk. N N. Kamenz 60 stk, Gossak. Diecde.i 65 stk, allßcrdun acht Ilei>ki,ahi>l>igen aus Aboiiiicmc! ie-Nachz ihiungen >m Betrage von 507 -46. Bürt, erlisch Vom Opfern und Entsagen, vom mutigen Erfassen dev Leben-ernstes weiß Angelika Harten zR. Fatzns de FabriS) in ihrer neuesten Erzählung „DaS Jüngseriern von Avalon", die Geschichte einer Jugend, zu ber'chten. (212 Seiten Oktav, Vertag B e n z i g e r ». E o., Aklien» gesellschcnt Köln.) In diesem mit dein Gras Schaifzolsch- Preise des Borromm svereins ausgezeichneten Bucke erzäblr d'e Verfasserin von den Freuden und Leiden eines ans einer W-a---« bürg der Eifel lebenden lungen Mädchens, das cm? Kurdes.iebe sein eigenes junges Liebesglück entsagungsvoll znm Opfer bniw.t. Wie des Himmels gnädige Fügung schließlich koch alles zum Guten wendet, wird a» Hand von mancherlei spannenden Gescbeh iisi-n in lebendiaer Sprache erzählt. Eine» breiten Rani» nimm' Lie paetische Schilderung des Zaubers der Eiselwälder ei». M,'ch^> „TaS Jüngferlein von Avalon" sieb bald ebenso viele Freundin nen erwerben wie die anderen Bücher derselben Verfasserin. Die Ausstattung des Buches reibt sich de» anderen Büchern arS dem Verlage Penziger ». Eo. würdig an. Verantwortlich inr den redaktionellen Teil: Rudolf Linzen; für den Jnieiaienteil: Joiei F c d-n o n n. — Druck und Ver lag oer .Lazonia-BuchLriickerei G m. b. H. ln Dresden. ^kLr-^Oreiscksn. Clsbui gosLL 39 M tzvrnopicLster L297V ksttes L2LLL. r«t,«rk<»L»ÜL» .-1 orzüglichcr Weise für sich in Anspruch nimmt, dadurch, daß ach seiner Meinung die bl. Messe feiern läßt. Die Berechti gung dazu spricht der hl. Paulus ganz flar mit den Worten auS: „Wisset ihr nicht, daß die, welche in dein Heiligluin beschönigt sind, arch vom Heiligiume leben? Daß jene, die dem Altar dienen, a„ch :hren Teil von ihm erhalten? So hat der Herr auch für die Verkündiger des Evangeliums angeordnet, daß sie von dem Evangelni«. auch leben sollen." <1. Kor. 9, 13 f.) Die Höhe deS Stipendiums ist in das Belieben der Gläubigen gestellt. Doch müßte man bedenken, daß heute alles bedeutend gestiegen ist und deincntsprcchcnd die Höhe des Almosens bemessen. Wie vom Staiidpnnlie der Noblesse aus diese Frage anzugreifen wäre, zeigt das Beispiel einer rlicmischen Industriestadt, wo es für die Be sitzenden nach Vereinbarung als Ebrensackw gilt, kein Stipendium unter 250 Mark zu geben, worar-f der Klerus bekannt gab, daß sich Arme keineswegs abhalten lassen sollten, ibr noch so bescheide nes Scherflcin für eine hl. Messe zu bringen. Eine meiner schönsten Seelsorgsarbeiten war das Werben nni Landstellen für hungernde Stadtkinder. Schade, daß dies ideale Werk eines hockzgesimiten Kirchensürsten infolge manchen kleinlichen BurcankratiSmus nicht Heimatrecht in unserem ka tholische» Volke sich erworben! Man denke nicht, ich wolle um ähnliche Stellen werben für hungernde Priester, wiewohl der Hohepriester im Himmel gewiß es mancheni Jünger hoch anrech- uen wird, daß er während der Ferien seinen Tisch niit einem Mitbrnder teilte. Unsere Geistlichen habe» genug zu Hanse zu tun. Aber ließen sich nicht nock andere Wege finden? Könnte ein ländlicher Bezirk es sich nicht zur Ehrensache mache», seine Geistlichen ganz zn unterhalte»? Ein alter Dechant, der in einer Landgemeinde reaelrecht gehungert halte, lebte wieder ans, a!S ei» Miibruder etwa zehn Landwirte gebeten hatte, abwechselnd ihrem alten Pfarrer wöchentlich die nötigen Lebensmittel zu schicken. Ganz gewiß sind die braven Leute dadurch nicht ärmer geworden. Dock die christliche Liebe, die wahre, echte, ersaßt auch die Brüder in der Ferne. Und so viel Christentum schlummert noch in unserem Bcupernsland, daß er auch den Priester» in der Stadt gern etwas zukommcn läßt. Wie wäre cS, wenn ein Landdckanat es sich zur Aufgabe machte, die Geistlichen des SiadtdekanalS mit Lebensmitteln zu versorgen? Die Geistlichen arf dem Lande brauchen ruckt zu fürchten, daß dann für sie u'chtS mehr übrig bleibt. Im Gegenteil, so würde das Volk erst recht aufmerksam, ja. wir dürfen unsere eigenen Priester auch nicht verlassen. Dem Pricsterlichen Taktgefühl wird es überlasse» bleK ben müssen, jeder unwürdigen Abhängigkeit von eine,» Stand vorzubengen. Sicherlich wird die mit so viel Heldenmut ertragene No! der Geistlichen in den Händen der göttliche» Vorsehung eia mächtiges Mittel sein, das Verhältnis zwischen Volk und Seel, sorger immer idealer zu gestalten. Die Gläubigen werde» aus christlicher Dankbarkeit für die aus den Händen des Priesters empfangenen geistlichen'Schätze für seinen Lebensunterhalt auf. kommen. Der Stellvertreter Gottes hingegen wird, von irdischen Sorgen unbehindert sich ganz dem geistlichen Wohl der ihm an. vertrauten Herde widmen zur Me brr mg der größeren Ehre Gottes.