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Dft»st»g den r?. iS« «r «». Seift, lichen Produliion bezeichnet« er die Gewthrvng .,«gemessene» Prets« «nd eine größere BevkgnngGreiheit der Landwirtschaft ol« »»dvetchta Daneben stellte er die Förden,»« de« «eMssenIchastSIrl-en», ?ft »M- livierung von Oedländereien, die Schaffung kon Dünge» und K»aft- futtermitteln, sowie eine befriedigende Regelung der Landarbeiters»age in Aussicht. In der allgemeinen Aussprache, die sich an bi« Ant- kübrnnom der beiden 'Ri-ister nknüaste, sprach vrm Zentrum de- Abg. Nacken, der sich im wesentlichen mit de» AnSsühtt'N'.m der MinR-w einverstanden erklärte und dringmd zu größter Einschränkung und 'rsrrnkeit mahnte. Abg. «ras Posadowfkq (D.N.l bittet mn AnSknnst, ob der Regierung die aussebenerregenden Enthüllungen der ^Deutsche» Zei- tung" über eine kommunistische Verschwörung bekannt sind und ob sie. wenn diele Mitteilungen richtig sind, die nötigen Vorkehrungen -e- grosfcn Kat Reichsminifter des Innern Koch: Die ln dem Artikel der „Deut, sebcn Zeitung" ausgestellten Behauptungen flnd der NrichSregiernng bekannt. Wenn eS der »Deutschen Zeitung" daraus ankvnnn», die ilntersnchnng z» fördern. so ist die Lerössentlichung ein sehr schlechtes Mittel. ES handelt sich hier nicht m» private Informationen der Zeitung, sondern um eine fast wörtliche Abschrift eines GeheimlerichtS, die den, Kommissar für die »sfentliche Sich-rbeit vorlieqt. Ich würde es bedauern, wenn die Untersuchung durch diese Veröffentlichung ge stört würde. UnS gehen Berichte über Butsche von rechts und links zu, an denen immer ein Körnlein Wahrheit ist. Es besteht kein Zwei» sel. dafl in Deutschland nicht alle« rnhsg ist und das? eS der ange strengtesten Arbeit aller versaffmig-treu-n Elemente bedarf, um di« Ruhe in Deutschland aufrecht zu erhalten. RelchSverkehrSminister Bell verspricht äußerste Sparsamkeit auch beim Personal. Die Beratung wirb baraus abgebrochen, der Antrag g«f lkr» höbung der Leistung«« i« der Invaiitenversichernnq geht au de« Aus schuß. SaP ßflrttel'iilS vo» S«r Nemo lSigener Drahtbees cht de, „Sächs. B»N»zeik«ng".f Franffutt, 27. April. Au« San Remo ieat folgende Meldung vor: Ms Hauptbestandteile des franz-sisck^englischen Abkommen- über die Deutschland zu gewährenden Erleichterungen lind ange geben: Die Reichswehr wird ermächtigt, ihre Trnvpen drei Monate lang in den untersagten Gelitten zu umerflalten, aber sn sedem Monat muß ein Drittel der Bestände demobilisiert werden Ferner werden die neuerdings besetzten deutschen Städte so lange besetzt blei ben, bis die deutschen Truppenbestände auf die in diesem Vertrag« vor- gesehenen Bestände herabgesetzt werden. Besetzungen ohne vorherige völlige lleberrinstlmnumg unter den Alliierten werden ln Zukimt nicht mehr erfolgen dürfen. Par,«, 26 April. In der i« Anschluß au die Konferenz von San Remo vertssentiickte« Erklärung ist betont, daß dft deutsche ^ Forderung «ach Unterhaltung estic» Heere« von 240000 Mann nicht be> ücklichtigt werden könne. sol«na« Deutichlaub die wichtigsten Ber- »stichtungen de» Frieden»»,rtraee» nicht erkiilft. Deutsch'« d wird »»r.emorftn, weder sein Kriegsmaterial zerstört, roch die Kffektivbe- ständ« h-rabgefttzt, noch die Kobleulieseruugrn, noch die Wiedereut, «achunge» er'iillt, noch die Kosten für da» B lotninaSheer gelristet Laben. Deutschland bade auch hlaber keinerlei Vorschläge wegen de« Gesamtbetrag«» seiner Wiedergutmachung gemacht. Die Alliierten erklären, die Schwierigkeiten der deutschen Regierung nicht,n der. kennen und keine allzu engherzige Auslegung de« F-i, beo. vertrage» auftuzwingen, tetonen aber die Noi Wendigkeit, die fortgesetzten lieber, tretunoen de» Versailler vertrage», der durchgetübrt werden müsse und die Grundlage der Beziehungen Deuiichland» zu den Alliierte, bilde, nicht z« dulden. Die Alliierten feien entschlossen, alle Maß. «abmen zur Sicherstellung der U,»iübru«g des FriedenSvertrege» zu ergreifen und, wen, „twendig, auch zur Besetzung eine» neue, Lesse» de« deutschen Gebiete» zu schreiten, versichern dabei aber an«, drücklich, daß sie »icht die Absicht hätten, irgendeinen Teil de» deutschen Gebiete« zu annektieren. In der Annahme, daß die zur sichere, Ausführung de» FrtedeSvertrage» notwendigen Maßnahmen leichter durch einen mündlichen Meinung»a,«tausch erledigt werden könnten, hätte« di» alliierten Regie,nngen die Teilnahme der deutschen Regierunglcher» au einer direkten Konferenz beschlossen, der alle präzisen Erklärungen und Vorschläge unterbreitet »erden müssen. Rach befriedigender Regelung dieser Urage würde» die alliierten Regierungen bereit sein, mit den deutjchen Vertretern alle übrigen Frage» zu besprechen, die sich auf die innere Orduung und d«S wirtschaftliche Wohlergehen Deutschland» beziehen. Pari«, 86. Avril, stlohd Georg» erklärte gestern mehreren französischen Pressevertretern, die Lage im Ruhrrevier sei ähnlich gewesen wie 1871 beim «»«drnch der Kommune in Pari». Er sei »eshalb gegen Mittel gewesen, die er nur in besonderen Fällen angewendet wissen wallte, aber nicht, wenn Deutschland ge- zvmngen sei, tu einem Gebiete die Ordnung anfrrchtzuerbalten. I« übrigen habe er schon im Unterhaus« erklärt, daß er nicht für eine Revision de« Frieden-Verträge« sei. Dar Ergebnis der Konferenz betrachte er als außerordentlich nützlich für alle. ES werde eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht werden, an der sich Belgien beteiligen werde, die Vereinigten Staaten dagegen nicht, Part-, 26. April- Nach einer Meldung de« TemvS wird die dentsch» Regierung eingeladen werden, den Reichskanzler »der «inen andere» Minister zu einer Konferenz mit den alliierten Minister präsidenten nach Spa zu entsenden. Die Zusammenlunst soll am 2V. Mai statisinden. «»chMch« »or,-,,tt,«,' KkattrrAan«, 2«. Avril. Nie«»« Rottrröamscher Courant »eldek au» «asbiugton: New York »orl», die M Spruchroh, de- Präsidenten Wlso» gilt, »acht darauf awfmeria«» daß die »«Gen Drei 1» Sa« »emo wiederholt versicherten, »aß keine Aufmerksamkeit «ms die künftigen Aenßeruugeu de» Präsidenten Wilson gerichtet zu werden brauche, da dt« »melntg'e« Staaten außerhalb der Unter handlungen siehe«. Di« Idee» aber, die dom Präsidenten Wilson vertptten Werden und die seinerzeit die Zustimmung der großen Drei gesunde« haben, machten e» aber schwierig, wenn nicht unmöglich^ di« in San Remo vorgeschiagcuen Pläne auazusühren. All« Alliierte« hätten mit dem WilsouiSmu» zu rechnen. MOWMtt K. MH Iß UM Dna Sekretariat der Sächsischen Zentrum-Partei ist eS gelungen, Herr» RelchSsinanzminifter Dr. Wirth al» sikodner für eine große Zentrnmsversammlnnft de, Ortsgruppe Dresden de» Sächsische« ZenlrumSpartrt zu gewinnen. Die Plisamml,,- findet Freitag den 7. Mai abends Punkt 8 Uhr im großen Saale des BereinshauseS Zinzendorfstratze statt. Herr NeichSfinanzministrr D». Wirth wir» »er „Die politische Lage" spreche«. Mit dieser Versammlung «ritt dt« Ortsgruppe Dresden de. Sächsischen Zentrum-Partei in de« Wahlkampf ein. Alke Zentrums- anhängrr von Dresden und Umgebung «erde« gebeten, sich diesen Abend frei zu halten und rechtzeitig zu «scheinen. ES werden dann in Dresden noch in einer Reih« anderre Zen- tru« «Versammlungen bekannt« Redner spreche«. E- sei ab« heute schon mitgrteilt, daß für die letzt« groß« Versammlung vor de« Wahlen, die am Sonntag dr» »». Mat abends ebenfalls im VereinShans« ans der Zinzendorsstrahe stattfindet, »er allen unseren Lesern durch sein« Stimmungsbilder wohlbekannte Ab geordnete Dr. Herschrl sei» Erscheine« als Redner zngrsagt hat. Die «eue Politik der Euteute Pari», 26. April. Zu der Verständigung zwischen Lloyd George und Millerand über den Friedensvertrag von Versailles sagt Jules Sauerwein im „Mattn", daß eine gänzlich neue Politil beginne. Die finanziellen und mi- litärischen Bestimmungen würden abgeändert. Frankreich erkläre öffentlich, daß eS leine Annexionsabsichten habe, weder am Rhein, noch an der Ruhr. Die finanziellen Verpflichtungen Deutsch land» würden grundsätzlich festgestellt werden, jedoch stehe noch nicht fest, ob man eine Summe ein- für allemal, für die laut „Petit Jour nal" von England 80 Milliarden vorgeschlagen worden seien, sestsetzen wolle, oder von Jahr zu Jahr nur den nächstfälligen Betrag, je nach dem Stand von Deutschlands Wirtschaft. Jedenfalls ' IlS vor der internattonalen Finanzkonferenz in Brüssel eine Znia-; aen- lunft mit dem deutschen Kanzler oder einem anderen Minister stattsinden, um alle Fragen endgültig zu regeln Sauer- wein meint jedoch, Millerand habe die Bedingung gestellt, daß die zu erörternden Fragen unter den Alliierten geregelt würden, und daß die Deutschen nur über die Btt der Ausführung verhandeln dürften. Nach Pertinax treten schon heute in San Remo Sachverstän dige zusammen, um über diese Frage zu verhandeln. Frankreich wird dabei vertreten durch Avenol, England durch Sir John Radbury. Auch Pertinax lestätigt, daß Lloyd George Millerand erklärt habe, Frankreich werde in England von vielen Menschen beschuldigt, An nexionspläne hinsichtlich der Rheinprovinz und im Ruhrgebiet zu der, folgen. Millerand habe darauf erklärt, um diese Zweifel zu besei tigen. schlage er vor, in die Erklärung an Deutschland einen Sah gegen die ÄnnexionSgedanlen aufzunehmen. .Petit Parisien" sagt, Lloyd George habe erklärt, daß er Frankreich die Absicht, die Mainstädte zu annektieren, zugetraut habe; ferner, England werde niemals dulden, daß daS Ruhrgebiet rin neues Elsaß-Lothringen werde. Amsterdam, 85. April. Im englischen Nnterhanse erklärte Churchill, daß die Alliierten sich über die Frage der Vernich tung der noch in Deutschland befindlichen 12000 Flugzeuge verständigten. Auf eine Anfrage über die Leistungen Deutschlands in der Wiedergutmachung erwiderte der Schatzkanzler Chambcr- lain, eS seien beträchtliche Lieferungen an Schiffen, Kohlen usw. eingegangen. Mer er könne den Geldwett dieser Lieferungen nicht angrben. Eine Anfrage, ob die englische Regierung bei der franzö sischen Vorstellungen wegen der Verwendung schwarzer Truppen in den besetzten deutschen Gebieten erhoben habe, tr-mde von Donar Law verneint. Er glaube nicht, daß e» die Aufgabe der Regierung sei, über andere ein Urteil au-zusprechen. Die Aufteilung Le» Türke! Ton Remo. 2S. April. S- ist endgültig entschieden, daß Eng- lantz das Mandat über Mesopotamien und Palä- Pin« und Frankreich da» Mandat über Syrien er hält. Wilson ist ersucht worden, als Schiedsrichter über die Festsetzung de« armenischen Grenze aufzutreten. Du» örtliche Parlament von Smyma darf sich nach fünf Jahren an Griechenland anschließen. Daun würde di« türkische Souveränität anshkren. Poel», 25. April. Nach einer Meldung de« Tempi" aus Kon- flantinopel wird die türkische Friedensdelegation näckiil» Woche unter Führung des ehemalige» Botschafters In London Tewsik- Pascha, nach Paris abreisen. Sie wird nur den Text des Friedens» r- trages rntgeqmnehmen, der iir Svnstan'inovel vom RrickSra'e be sprochen werden soll. Nach einer Meldung der „ T a i l N Mail" ous San Rem» soll der Berircter der Türkei erklärt haben die Tn-lel Werde diesen Vertrag niemals unterzeichnen. Lnu ,Ehi- eogo Tribüne" soll der Türkei ein H-er von 2i»GlO .R uin bssanen wer ben. Konstontinovek solle eine Nolizellmpve erhalle» di« einer inter nationalen Kommission untersteht deren Vorsitzenden abwechselnd Frankreich, Enaland und Italien stellen fallen. Pari», 26. April Nach Melduna-u aut San Remo iss,.do-^ Königreich Hedsa» al» autonomer Start ann-'rnnt worden, reich erhält Rechte in Gvri-n und wl-d mit d-r R-rwakinna einet Ti-s^ le» von Zilizien »nd der indirekten Berwaltnn>r eine" zweiten Teifttz^ von Zilizien betraut Enqlsschen Müttern zissola, ist die Lanp-'äM Zilizien noch immer sekr unbeiri'dxwnv Die französHq,, Gtreitlräfte In Bozanti sind al,geschnitten, "inige Kundert annen'sche und griechische Eisenbahner sind ni-dergniie-elt worden, kaasende von Flüchtlingen haben sich nach Adona a-rtttet. Boluifok« Geheiueulü««! Wie«, 88. Aprtt. Pi, Vartam-ut-'areetponden, Heüätiot die mehrfach o«f»eia'»chte Velduno daß «ft enas'fcher Hilft täalich oroße Menne« Muniton an« der Wassenkabr'k 8t-qr nnd der Munitions fabrik WöllerSdorf noch Unoarn oesiekerk nnd von dort durch. Vermittln«« de» Groß'ndnssrftlken Weiß teKweift an Noftn abge geben werden. Die Vorgänge ioll-n, »oft die Kor eiponde«, v»>< unterrichteter Se'te erlAbrt. da» Aor'piel einem Bk>, d nT» zwischen Ungarn und V o k, n biG-n. zweck, WftveroewA» nun» der Slowakei und Deuttchweftungarn» durch Ungarn und Sichrrsielluna Oberschlessen» kür Pole». Für spätere Zeft wird in sübrenden ungarischen und poknftchen Kreisen an e'ne Personalunion zwischen Unaarn und Polen unter den H«bSbura-rn «edocht. B*«»,««, 86. April. Die Schlesische V-lkSzeitnn, der- öffentlichst zwei polnisch« Geveimbefeble. In dem einen wird die sofortige Mobilisation der gesamten polnischen Militärorganisation Velo'len, um nach vorhergehender Ver- einignng mit den KoalittonSsoldaten gegen die deatsche Verschwörung zn kämpfen. Die polnischen Arbri'er find dabin zu beeinflussen, an dem Generalstreik nicht teil zu nehmen. In dem anderen Geheim- beftbl heißt e», dir dortige OberbefthlSstelle muß natürlich eine Verschwörung schaffe« und hserz« deutsche Unruhen in ieder Weift unterstützen, damit in der Oeffentlich'eit kein Verdacht ein»» polnischen Ansstandes rege wird. Die GewerkschaftSverhände müssen da» Ziel der Deutschen scheinbar unterstützen, nnd die Oberbeftisssftelle muß die interalliierte Kommission von der Existenz geheimer deutscher Organisationen überzeuge» und glauben machen, daß die Bolen weder Waffen noch Mnnitton besitzen. ES folgen dann genauere Anweisungen, wie der Putsch zu organisieren ist. Beuthe«, 26. April. Trotz dem Verbot baben die Polen in oberlchl. Städten Protestversammlungen qe«en den auaeblichen deutschen Terror deronftaltet und u. a. Lntfernirn, der SicherbeiGwebr, Ausweisung der deutschen Agenten und der Führer der deutschen Bewegun, gefordert. Weitere Forderungen waren: Alle Beamten müsse» der interalliierten Kommission da» Treust»löhniL leisten; die Lavdrätr und Bürgermeister der selbständigen Stadtkreise sind sofort ihrer Amlrstellung zu ent heben und durch Beamte der interalliierte» B>-Hördeu zu ersitzen. Schnellsten» soll in Oberschlesien eine Volkszählung stattstiideu; alle un ruhigen, a»S Deuischland aekommeuen Elemente sind z« eoiftrnen. Die polnische Sprache ist al» Pflichtfach in allen Schulen und al« Ledr'ach in die Unterstufe der Volksschule einzusubren- Die Grenze gegen Deutsch land ist zu schließen. Da» Amtsblatt der Kattowitzer Eisenbahn« direktion soll in polnischer «nd deutscher Sprache erscheinen; füx Oberschlesien ist rin besondere» Oberbergamt zu errichten. Ferner wurde beschlossen, eine Abordnung an die interalliierte Kommission zur Ueberreichung der anflenommenen Entschließung zu senden und einen Zelipunkt zu ihrer Eriülluna zu stellen. Für den Fall der Nichterfüllung der Forderungen soll der Generalstreik der Industrie arbeiter und der Landwirte «nselnndistt werden. Die Wahlen in Ler Tschecho-Slswatei Prag, 26. April- Von den 800 Mandaten de« Abgeardueten- bause» besitzen a) die tschechischen Parteien: Sozis'demokratie 7t. republikanische Partei der stachen Lande» 2^ Sozialisten 2t, BolkS- partei 33, sozialdemakratische National- und Bauernpartei 12, Nanonaldemokraten in Verbindung mit der agrarischen Opposition 19, Gewerbepartei 6, Modraock'sche Partei "8; d) die deutschen Parteien: Sozialdemokraten 81, Bund der Landwirte 11, christlich soziale Partei 10, deutsche Wahlgemelnschaft 18, deutsch-dewokratische FreiheitSpartei k; o) die Magyarischen Parteien: deutsch-christ lichsoziale Partei 6, magyarische deutiche Sozialdemokratie t, magyarische Agrarier 1. Somit entfallen aus die tschechischen Parteien 19» Mandate, auf die deutschen Parteien 72 Mandate und auf die magyarischen Parteien 10 Mandate. c. „Das erste Ehejahr" Roman vonRnthSoetz » (85. Fortsetzung) Sie zeigte eS ihm deutlich, daß sie ohne seine Gesellschaft leben konnte, eS war die Rache von gestern; denn wollte sie ihn hintrrgehen, dann würde sie e» anders angestell» haben, nicht gerade seinen freien Lag wählen. Aker er wäre ihr gern nachgeeilt, um sich zu überzeugen, wa» sie beginn«. Er ahnte nicht, «ft sehr sie bedrückt war. als sie aus deu Straßen dahinschritt, um in den Pari zu gelangen, der ihr Zuflucht bieten sollte. Ihr klopft« da» Herz — sie wollte ihn straf-,,, gewiß, aber sie fragte sich, ob sie nicht zu weit gegangen sei In diesem Wunsche. Und doch fühlte sie leine Lust, sich übergangen zu sehen, beiseite geschoben, wenn er nicht in der Stimmung war, mit ihr zu plaudern. Seltsamerweise fehlte ihm die Lust dazu nur allzu oft, »nd Renate biß sich aus die Lippen, »eil dft ohnmächtig« Eifersucht sie wieder packte. Wie sollt« sie ergründen, ob er zu Malwe Weiuhold ging? E« wa« ja verletzend genug, seine entzückten Worte über da« Neine, unbedeutende Mädchen zu hören. Sir wußte tn der klaren Urberftgung, die seht nicht durch die groß« und stark« Liebe ln ihr getrübt war, daß die« alle» der Neber- sätttgung entsprang. Man kann leicht zu viel sseve«, und besonder» dann, wenn die Lieb« zur Verschwendung drängt. Renate hatte dft Flußbrücke hinter sich gelassen. DK Straßen «raten bftr in eineu großen Flecke« zusammen, der wie ein Platz' wirkte. Sft glnS an einem prachtvollen schmiede eisernen Gitter vorbei, da» ihre Ausmerksam Kit in Anspruch nah«. Sie Arsch sogar einmal fast zärtlich mit der Hand' über die kühn ge schweifte Blume und sah mit einer leise» N-näftr aus di« flohen Fr«« Pr», vor denen koikban Gardinen unbeweglich hingen. Da« Hau» -fii ketz goldenen «rtiechhne ivar ihr doch nie inisgrfavru, «eff F« diesen Weg zum ersten Male genommen, und sie fragte sich, wer hier sein Heim aufgeschlagen haben könnte. Eine lerne Sehnsucht, auch wieder umgeben von Schönheit zu leben, ohne häusliche Sorge, ohne Aerger, überkam sie. Alle«, was hinter der Brücke lag, unter der dft Wellen des Flusses lrausten, erschien ihr klein und wenig anziehend. Ein breiter Gattenweg umgab das HauS, das gesondert von den anderen Gebäuden der Stadt stand. Au der Rückfront war esu Flügel de« Fenster« geöffnet. Renate entdcckle einen tiesroten Vor hang. der anscheinend zwe, große Räume schied. Kein Laut, kein Ton menschlichen Lebens drang aus dem Innern der einsamen Villa. Aber sie glaubte, daß solche Ruhe sft wieder ge nesen und Heller machen könnte, wie sie eS einst gewesen. Immer rascher schritt sie aus, sie rrollie durch die veränderte Gangart auch auf ander« Gedanken kommen, und wir sie in den Pari elntrat, mußte sie an Lohe denk-n. In dieser Minute wurden ihre Gedanken abgelenkt ihre Blicke gefesselt, sie merkte, daß ein Angenpaar sft stark in seinen Bann zog. Sie schaute demjenigen, mit dem sich noch eben ihre Gedanken beschäf tigt hatten, in daS freudig lachende Angesicht „Herr von Lohei" Sft gab sich keine Mühe, ihr« Nebercaschung zu verbergen, und in der lebhaften Art ihrer Mädchentagc, die sie in ihrer Ehe fast verlernt hatte, sagt sie unbedacht: „Sie hier? Das ist sonderbar. Ich habe eben im Sie gedacht? „Ihre Worte könnten mich sehr olücklich machen, wenn nicht die ilassung dazu eine sehr äußerliche wäre, gnädige Frau." Er hatte ihre Hand an die Wippen gezogen, aber S Hanert« lange, bi« er sft wieder freigab. Renate dxtr erstaunt, „Wieso?" Sft ho» ihr Besicht ,U ihm, sie wovie ihm gefallen und da» schmal« Antlitz mit den großen, belebten Augen wint« auch in einer unwiderstehlichen Vicht. „Weil Sie an meine« Häuft vorbeigegäNgen sind: sch sah fl« döst meinem Fenster au» eine Minute laug sm dem Sitte« «ehe», wir war, Hk- PW» sich rkü Vnstller vollziehen, hl- mW« Kt Veranl lieblichste Frau lei mir eintreten und Sonne und Heiterkeit zu mir hineintragen. Aber es geschehen leider leine Wunder mehr auf die ser Erde, und auch Sie schritten weiter «nd lltmmerten sich nicht um den Einsamen, der Ihnen sehnsüchtig nachschaute." „Wohnen Eie dort?" fragte Renate nnd wie« nach der Rich tung, aus der sie gekommen. „Ich wußte daS nicht einmal." „Aler ich kvnnie dem Wunsche nicht widerstehen, eine Weile mit Ihnen zu plaudern, eS trieb mich hinaus. Ich gestehe, daß ich mit etwas Zeit und Ruhe zur vernünftigen Ueberlegnng nahm, ich »nk Ihnen gefolgt und hoffe, daß Sft mich nicht von sich weisen, sondÜst mir auch eine Minute die Gnade Ihrer Gegenwart schenken werkw/e* Seine Worte, die au« übervollem Herzen kamen, rissen sft Mk Mitleid hin, und seine Wünsche, in ihrer Gesellschaft zu sein. crfWett sie mit Stolz. WaS ihr Mann freiwillig fottwarf. suchte «in anderer, ein Mann, der wett schien, von einer Frau geliebt zn werden. Und mit der Gedanftnrichtung der Frau fragte sie sich, weshalb er einsaul und allein durch das Leben gehen mochte Er mußte jeder Fra» gefallen. Sein kluger Kops konnte de« Ausdruck der Hätte tragen, aber beim Lächeln schmolz alles Schroffe, man sah ein Gesicht. daS den Stempel der Güte nnd de« Geistes aus der Tilrn trug. „Darf ich Sie ein Stück begleiten?" fragte Lohe und schritt scholl neben ihr her. „Ja, gern. Ich freue mich." „Daß ist lieb von Ihnen. Sie sind' gütig?" Nm feinen Mnllsi stand plötzlich «Ingeärabe» eine wehmütig« Falte. „Aber, Herr Professor!" Renate scheuchte lachend die« stark en, als ew Mitgefühl fort, da- ' se ich Ihnen eine Gnade, und chast, wenn Sft überhaupt Ge „Ich fantt nicht behaupten, daß sch e» bisher getan Hab«. ID Sollte für «ich. wollt« »infam leben, fli» ich Sie Wehen habe, Fra» Renate Nehmen Tie mir mein freimütige« Geständnis nicht übel, fuhr tr weich mH bittend fort, als er dir heiß« Röte in ihr Gesicht " °* sF.ris.tzMt« fvlgu j