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Straße hungernde Menschen zusammen, treten Fälle ein, daß Personen, die mit ihrer Weisheit zu Ende sind, Hand an sich legen. Und dennoch rührt sich keine helfende Hand, zeigt sich kein Mittel, dah irgendwie Rettung oder einen Ausweg versprechen würde. Sogar die fertigen Waren, die nutzlos in den Magazinen lagern, können nicht lombar diert werden, um das erforderliche Geld zum Weiterführen des Betriebes in den Fabriken zu liefern. Wohl befinden sich in den verschiedenen Fabrikzentren sogenannte Waren häuser, die ähnlichen Zwecken dienen, doch befinden sich diese in den Händen von Privatpersonen, die aus der gegenwär tigen Lage der Industriellen nur Nutzen ziehen wollen. Die Lage ist sehr schlimm, die Kaufkraft des Volkes ist fast er schöpft. Wenn ein Sohn aus der Familie einberufen wird, gibt man ihm oft das gesamte Bargeld der Familie mit, ja man macht sogar Schulden, um dem Krieger einiges Geld geben zu können. Solche Opfer erfordert der Krieg, da tragen wir Deutsche l unsere Militärlasten noch gern und — billiger. Nordamerika. — Das NahrnngSmitttlgesey von Nordamerika ge- stattet, die Einfuhr von Artikeln zu verbieten, falls das Ursprungsland den gleichen Artikel ausschliehr. Demgemäß beabsichtigt das Ackerbauamt. die deutsche Wurst anszu- sperren, vorausgesetzt, dah der Generalanwalt in dem von ihm eingeforderten Gutachten die Gksetzauslegung des AckerbauaintS für richtig erklärt. Deutsch-Lüdweft»frika — Weitere Verlustliste aus Teutsch-Tii»westafrika. Wie das W. T.-B. mitteilt, sielen im Gefecht bei Omalnpa am tü. August: Unteroffizier Oskar Schober an-S Lohn. Ureis Liegniy, früher 2. Garbe-Dragoner, Reiter Otto Handrock aus Naumburg a. S., früher Regiment 7l, Reiter Hermann Kämmler, früher Dragoner- Regiment 4. Gefreiter Wilhelm Malier aus Jesse bei Spreniberg, früher Regiment 12. — Schwer verwundet: Oberleutnant Bischofs, früher Regiment 132, Unteroffizier Paul tltanib, früher Dragoner- regimenl 2, Reiter Emil Worbs, früher Pionierbataillon 5. — Leicht verwundet: Leutnant von Maien, früher Regiment 11ö, Unteroffizier Oswald Slandow. früher Regiment 96 — Im Gefecht bei Omaljaljewa an, 13. August schwer verwundet: Gefreiter Willcrs, früher Regiment 75>, Reiter Steiudorf, früher Regiment 26. — Leicht verwundet: Reiter Christoph, früher Grenadierregiment 1. Aus Stadt und Land. tMtklc-ilunzeil aus unserem Leserkreise mit Nnmenssertigunn für diese Rubrik sind der Redaktion allezeit willkommen. Der Name des Einsenders bkeibt Geveimnis der Redaktion. Anonyme Zuschriften müssen unberücksichtigt bleiben.) Dresden, den 2'«. August 1,4)4. * Herrn Hofopernsänger Karl Bnrrian wurde von Sr. Majestät dein König der Titel Kammersänger ver liehen. —* Der Rat der Stadt Dresden bat beschlossen, für die Brandgeschädigten in Jlsfeld in Württemberg, wie für die jenigen in Winterberg nnd Graupen in Böhmen eine öffent liche Sammlnng freiwilliger Gaben einznleiten. —* Durch einen Staatsvertrag zwischen Oester- reich-Ungarn und Sachsen gingen die Linien der Zittau-Reichenberger Eisenbahngcsellschast in das Eigentum des sächsischen Staates über. —* Gottesdienstordnnng in der Hofkirche. Ans Anlah der Jubelfeier des kathol. Gesellenvereins am Sonn tag findet Predigt nnd Hochamt um Uhr statt. Der Schulgottesdienst ist ans Uhr verlegt. —* In Nr. 234 der „ D r e s d n e r N a ch r i ch t c n " finden wir folgende Auslassung: Der Abgeordnete Dr. Heim hat sich kürzlich über den von ihm der Ocssentlichkeit übergebenen geheimen Erlag des bayerischen Kricgsministcriums folgendermaßen geäußert: „Er ist nicht ge stohlen worden, er ist mir von keinem Offizier gegeben worden, er ist auf rechtlichen, Weg in meine Hände gekommen, und eine Feigheit wäre es gewesen von mir, wenn ich nicht den Mut gehabt hätte, davon Gebrauch zu machen. Einen geheimen Erlaß, durch besten Bekanntgabe die Sicherheit des Vaterlandes bedroht wäre, zu veröffentlichen, wäre ein Bubenstück, aber einen Erlaß, der eine Pflichtverletzung eines Ministers enthält, zu verlesen, ist mein Recht und meine Pflicht." — Hierzu bemerkt die „Discki. Tgszlg ": Der geheime Erlaß konnte mir auf widerrechtliche Weise in die Ocfient- lichkcit gelangen. Nicht Herr Dr. Hei», mag widerrechtlich gehandelt haben, wohl aber der, der ihn, den Erlaß übergeben hat oder viel leicht dessen Hintermann. Ron geheimen Schrist>lückcn Gebrauch zu machen, ist im allgemeinen nicht Sitte. Dazu gehört nicht, wie Herr Dr. Hein, anznnchmen scheint, Mut, sondern eine andere Eigenschaft. Tos heißt mit anderen Worten: Tie „Deutsche Tages- zcitg." beschuldigt den Dr. Heim der Feigheit. Man sieht wiederum, was der Porteifonotismns zu Wege bringen kann. Wie der bekannte Erlaß des Kriegsministers von Asch in die Hände des Dr. Heim gekommen, ist für die Be urteilung der Sache ganz gleichgültig. Die Veröffentlichung des Erlasses war weder ein Akt des Mutes noch der Feigheit seitens des Dr. Heim, cs war vielmehr seine einfache Pflicht und Schuldigkeit, einen Erlaß, in welchem den Landesge- setzcn Hohn gesprochen wird, in die Ocssentlichkeit zu brin gen. Herr von Asch mag über das Duell denken, was er will. Als Staatsbeamter durfte er jedoch nicht amtlich eine barbarische Einrichtung, die das Gesetz mit Strafe belegt, in Schub nehmen und dem, der von dieser Einrichtung kei nen Gebrauch gemacht hat, feine Mißbilligung bekannt geben. In einem wahrhaft konstitutionellen Staate wäre Herr von Asch nicht allein seines Amtes verlustig gegangen, sondern er würde auch aus gesetzlichen Gründen in den An- klagezustand versetzt worden sein. Es ist zu bedauern, daß sich das bayerische Zentrum die Gelegenheit hat entgehen lassen, in der Duellfrage endlich einmal volle Klarheit zu schaffen. Nach dem Gesetze ist die Selbsthilfe nur im Stande der Notwehr erlaubt. Wird also dem Offizierkorps das Recht, wenn auch mit einigen Einschränkungen, zugestandcn, für wirklich und vermeintlich erlittene Beleidigungen sich selbst Genugtuung zu verschaffen, so wird im Staate ein Stand geschaffen, der über dem Gesetze steht, was ein arger Verstoß gegen die Verfassung ist. Nach dem jetzigen Stande der Ducllfrage und wenn der Erlaß des Kriegsministers als zu Recht bestehend anerkannt wird, ist die Offizierslaufbahn in Deutschland jedem positiven Ehristen. er mag Katholik oder Protestant sein, verschlossen, denn einem solchen ver bietet die Religion, seinen Nebenmenschen, gleichviel wer in dem Streite der Beleidiger ist, kaltblütig niederzuschießen. Und auch vom menschlichen Standpunkte betrachtet, ist das Duell eine Farce, wie man sie nicht schlimmer erdenken kann. Wenn noch, wie eS doch m der sittlichen Weltordnung de- gründet Ist, Immer der schuldige Teil der verdienten Strafe verfiele. Wie «ft. leider zu oft kommt es vor. daß der Mann, der von seinem Nebenmenschen um sein Lebensglück gebracht worden ist, von diesem noch niedergeschossen wird. Der Täter ist, nachdem er einige Monate Festungshaft ab- gesessen hat, dann entsühnt und kann in der Gesellschaft sein Haupt kühn erheben. Jeder billig denkende Staatsbürger muß die Duellunsitte tief beklagen; und da kommt ein Kriegsminister und will die Welt in einem Erlasse eines Besseren belehren. Dies wäre noch nicht zu verwundern, sondern daß es noch Zeitungen, wie die „Deutsche Tagesztg." gibt, die die Handlungsweise des Kriegsministers von Asch in Sämtz nehmen, und einen Mann wie den Dr. Heim dafür der Feigheit zeihen wollen, daß er die gesetzwidrige Hand lungsweise eines Staatsmannes, der doch über die Beobach tung der Gesetze ganz besonders zu wachen hat, aus Tages licht gebracht hat. Wir haben es in unserem moralischen Empfinden im zwanzigsten Jahrhundert doch herrlich weit gebracht! — Nur so weiter und wir gehen dein Zukunfts- slaat, wo Moral ein überwundener Standpunkt sein wird, mit Riesenschritten entgegen. ' Die nächste Feldpost nach Afrika geht am 3l. August. Schlnßzeit für Briefe in Hamburg 6 Uhr früh des 31. August, für Berlin den Tag vorher. Diese Feldpost befördert sowohl alle Feldpostbriefe und Postkarten als Feld- postpackete, die am 20. September Swakopmnnd erreichen. Zulässig sind portofrei Feldpostbriefe bis zum Gewichte von 50 Granu», für Briese von mehr als 50 Gramm beträgt das Porto, das vom Absender zu entrichten ist, 20 Pfennig. Es wird ausdrücklich daraus ansnierksai» gewacht, daß solche Briese, welche in Deutschland nnfrantiert oder unzureichend frankiert zur Post gegeben werden, nicht zur Absendnng ge langen können. Postanweisungen an die Truppen kosten bis zum Betrage von 100 Mark 10 Ps. Für Feldpostkarten, die ebenfalls frei befördert werden, werden am zweckmäßigsten die vorgedrnckten Formulare verwendet, die bei allen Schal tern zu haben sind. Feldvostpackete sind bis zu 5 Pfund gegen das Porto von l Mart zulässig. Die Aufschrift wird lediglich durch eine Feldpostkarte hergestellt, während eine Posipacketadrcsse nicht erforderlich ist. — * Der Dresdner M ä n n e r g e s a n g v e r e i n veranstaltet nächsten Sonntag, den 28. d. M., nachmittags in sämtlichen Räumen des Etablissements „Stadt Amster dam" in Lanbegast ein S o m in e r s e st, zu welchem, wie zu den übrigen öffentlichen Vereinsveranstaltnngen, auch G ä st e Zutritt haben. — * Eine große deutsche G e s l ü g c l a u s st e l l n n g soll vom 17. bis 20. Februar hier stattfinden. Die Aus stellung wird in mehreren Räumen des städtischen Aus- slellungspalastes, sowie im Lingperschen Pavillon iin Ans- stellnngspart'e nntergebracht werden. Die Anregung zu dem Unternehmen hat der Klub deutscher Geflügelzüchter in Halle a. S. gegeben. - - ' Der ZirknsCar r6 trifft Freitag mittels Son- dcrzngs hier ein, um in Dresden Löbtau eine Anzahl Vor stellungen zu geben. Es wird ein Zeltban errichtet, der mit beguemen Plätzen versehen ist, und gegen jede Witterung schützt. Herr Direktor Oskar Earrä kommt mit seiner gan zen Gesellschaft nach Dresden. Tie erste Vorstellung findet Sonnabend abend 8 Uhr statt. - Das Tunnelrestanrant des V i k t o r i a s a l o n s wird morgen, Freitag, mit entrcefreiem Konzert wieder er öffnet. Die Bewirtschaftung des Viktoriasalons und des dazu gehörigen Tnnnelrestanrants liegt von Beginn der neuen Saison an in den bewährten Händen von Frau Mag- dalene Krall, die mit Original Wiener Küche anfwarten wird. Frau Krall ist seit Jahren vielen Dresdnern und auch manchen Auswärtigen durch vorzügliche wohlschineckende Küche vom hiesigen „Kanzleihof" her bekannt. —* Für das große Blumenfest ans der Brühl- schen Terrasse <3. September» hat der Verkauf der Ein- Irittskarten am Montag begonnen und geht außerordentlich flott von statten, so daß besonders die reservierten Tafel- Plätze ü 10 Mk. sehr bald vergriffen sein dürsten. Den jenigen Herrschaften, .die solche Plätze zu belegen wünschen, wird deshalb empfohlen, sich recht bald Tafelkarlen zu sichern. Zeichnnngslistcn für Tafelplätze liegen ans: Dresdner Bank. König Johann-Straße; Deutsche Bank. Waisenhaus- straßc; Bankhaus Gebr. Arnold, Waisenhansstraße; Bureau des Vereins zur Förderung Dresdens und des Fremden verkehrs, im Hauprbahnhof. Die Tafelsarten können dort- selbst gleich in Empfang genommen weiden. Dagegen sind Eintrittskarten » 0 Mk. ebenfalls bereits jetzt an folgenden Stellen zu haben: Dresdner Bank. König Johann-Straße; Depositenkasse der Dresdner Bank im Europäischen Hof; Deutsche Bank. Waisenhansstraße; Gebrüder Arnold. Bank haus. Waisenhansslraße: Hofmusikalienhandlung Nies, Kauf haus; Hofmnsikalienhandlung Brauer. Hanptslraße; Jnva- lidendank, Sceslraße 5. 1; Bureau des Vereins zur För- dernng Dresdens und des FremdeuverkehrS, Hauptbahnhos; Zigarreugeschäft Arndt Fischer, Kaiscrpalast: Zigarrcngeschäft Weise, Ecke Altmarkt und König Johann-Straße; Kauf mann G. Scholze, Bautzner Straße 40. —* Polizeibericht. Wegen verschmäbter Liebe schoß sich gestern abend gegen 10 Uhr auf der Hechtstraße vor dem Hause seiner ehemaligen Geliebten nach einer kurzen Verabschiedung von derselben ein 20 jähriger Schweizer eine Kugel in den Kopf. Er starb kurze Zeit darauf. Leipzig. Am 27. d. M. wird Herr Anton Hartman ns, in dessen Hand seit zwei Jahren die Leitung des Leipziger Schauspielhauses liegt, unter dem Namen Vereinigte Leip ziger Schauspielhäuser seine diesjährige DirektionStätigkeit in zwei Häusern austiehmcn. Neben das Schauspielhaus ist das Theater am ThomaSrinq getreten, ein prachtvoller Bau. der vor drei Jahren als Eentralthearer dem Varietee dienen sollte. Im Schauspielbaus sollen nach wie vor Klassiker und moderne Dramatiker zu Worte kommen. Im Theater am Thomasring dagegen wird in erster Linie neben dem französischen Lustspiel jene deutsche Komödie gepflegt werden, die durch Namen wie Frank Wedekind. Hartleben. Bahr. Schnitzler usw. charakterisiert wird. Die Eröffnungs vorstellung am Thomasring wird Goethes „Vorspiel auf dem Theater", Wilhelm Jordans Lustspiel „Durch- Ohr" und .Banausenschlacht' von dem jungen Dresdner Dichter Leo Lenz bringen. . -m Leipzig. Der neue Lohntarif für die Bau- und Möbeltischler Leipzig- tritt mit den 1. September in Kraft. — Die Beleuchtung des Leipziger Zentralbahnhofe» wird durch eine elektrische Lichtanlage in Konnewitz bewerk stelligt werden, deren Bau im September in Angriff ge nommen wird. — Der Kronprinz Friedrich August wird dem Artillerie-Scharfschießen bei Taucha beiwohnen. Zu diesem Zwecke trifft er Freitag in Leipzig ein und wird im Königlichen Schlosse wohnen. — Bei der anläßlich des Philatelistentages in Leipzig stattgefundenen Briefmarken börse ließ der Prinz von Wales die 2 Peuzemarke Mau ritius für 30000 Mark aufkaufeii. Tie seltenste Marke der Welt, eine Neukaledouicr, wechselte für nur 1500 Mark ihre» Besitzer. Banyeu. In einem hiesige» Stanz und Emaillicrwerk kam Mittwech vormittag ein 18jähriger Arbeiter mit der linken Hai d in die Stanzmaschine, wodurch ibm die drei mittleren Finger zergnetscht wurde». — Ein Sekretär der hiesigen KreiShanptmannsck'ast hatte wegcn geistiger Erkran kung im Stadtkrankenhanse Aufnahme finde» müssen; der Bedauernswerte ist heute in der Anstalt zu Großschweidnitz nntergebracht worden Mylau i. V. Am Montag nachmittag ist die auf dem Schützenplatze während des diese Woche hier stattfiudenden Vogelschießens aufgestellte Reitschule abgebrannt. Sie ist nicht versichert und gehört einem Herrn aus Chemnitz. Regensburg. lieber den Katholikentag in Rege-sbnrg wird uns geschrieben: Ganz unter den: Zeichen des ersten TageS, wo die Begeisterung schier leine Grenzen kannte, steh-'n auch die folgenden. Wer sich nicht mindestens eine volle Stunde vor Beginn der öffenliichen Versammlungen in der geräumigen, herrlich dekorierten Feslballe mit ihren 7000 Plätzen einfiudet. begnngi sich eben mit einem Stehplätze oder kehrt wie es am verflossenen Sonntag war. mit tausenden von Feffteilnehiuern um. sich am nächsten Tage früher einen Platz sucht.nd. Wie kann es aber auch anders sein, treten doch in jeder Versammlung Männer von Namen auf, ich erinnere nur an einen Dr. Schädler, jedesmal beim Erscheinen mit nicht endemvollende»'. Jubel begrüßt, einen Tr. Bachem, Gröber, Rocren. den derzeitigen Präsidenten Dr. Pcrsch nod anderen Pionieren des Katho- lizismuS. In einer Stärke von über 0)0 Vertretern des katholischen Adels repräsemiert sich dieser, dein Katholiken tage wohl die slilimne Antwort ans Verirrungen junger Mitglieder seines Standes gebend. Ter bayerische Adel allein ist durch 53 Herren vertreten. Selbst der Nestor des Episkopats, der greise Bischof von Regensburg, Ignatius v. Sencstrey. hatte es sich nicht nehmen lassen, der ersten öffentlichen Versammlung beizuwohnen, auf die Anwesenden machte cs sicher einen ticfergreisenden Eindruck, daß ein Mann, der bald 50 Jahre den Krummstab der Diözese Regensburg hält, auch hier noch reges Interesse bekundete. Endlos würde die Reihe derer werde», wollte man sie alle verzeichnen, die zu dieser von echtem katholischen Geiste getragenen imposanten Versammlung erschienen, einer Ver sammlung, die auch dem Gegner derartiger Veranstaltungen Achtung abjwingeu muß. Ja, die alte RatiSbona ist eine echt katholische Stadt, ganz besonders aber in diesen Tagen, ihr Wahrzeichen, der stolze goihische Toni, knndet's schon von weitem ins prangende fruchtbare Donautal hinein. Die alle Reichsstadt, dort, wo der glitzernde blaue Strom seinen Nordlanf wieder gen Süden wendet, sah große katholische Zeiten, sie war ja auch nicht selten ein starkes Bollwerk des K.'tholizisnms in bewegter trüber Zeit. Welche Stürme sind über die ehrwürdige Stadt dahin- gebranst, welche Fülle hisrorffch, politisch und religiös wichtiger Ereignisse sahen die Mauern dieser Stadt, die selben Mauern, die heute ein gewaltiges Schauspiel katho lischen Glaubens, katholischer Begeisterung erleben, k.-I. Vereiusnachrichten. 8 Dresden. In der letzten sonntäglichen Pcrsaminlrmg des katholischen Arbeitervereins zu Dresden gedachte Herr Asch nach der Begrüßung der zahlreich erschienenen Mit glieder, des bedauerlichen Todesfalles dos hochwürdigen Herrn Pfarrers H. Salm in Dresdcn-N. und bat die Mit glieder durch Erheben von ibren Plätzen ihre Teilnahme zu betnnden. Sodann forderte Herr Asch zur regen Betei ligung an der 50jäbrigen Jubel-Feier des hiesigen katho lischen Gesellenvereins ans. Herr Voigt sprach im weiteren Verlaufe der Versammlung über die Fachabteilnng und de ren Wert für die Mitglieder. Znin Schluß erklärte sich auch ein Mitglied bereit, den Vorsitz einer Fackiabteilung zu übernehmen, worauf die Versammlung geschloffen wurde. Z Zittau. Die Herren Vertrauensmänner der Süd lausitzer Geschäftsstelle des Volk-vcreiuS für das katholiscbe Deutschland werden ersucht, in den nnchsien Tagen die Jahresbeiträge an ihre Obmänner abzuführen. letztere an den Geschäftsführer. Eine große Gau-Versammlung des Volksvereins wird für die Süd-Lansiy Sonntag den 11. September. '/„O Uhr. in Königsbain «Kretscham» statt- findcn. Zn dieser Versammlung hat der Abgeordnete Graf Strachwitz sein Erscheinen zngesagt, welcher auch sprechen wird. Hoffentlich treten die katholischen Ortschaften ljeder katholische Mann ist willkommen» an diesem Tage recht stramm an. womöglich in corpnro. Der Geschäftsführer. Der Krieg in Astasien. Es mehren sich die Stimmen, die über die ungünstige Lage der tapferen Verteidiger von Port Arthur berichten. Von verschiedenen Seiten wird bestätigt, daß die Japaner sich der Tanbenbncht an der Südwcsteckc von Kwantnng be mächtigt nnd da eine Stellung gewonnen kätten, die es den Russen sehr erschwere, ibre bisberige Front nach Norden fer ncrbin zu balten. deren linker Flügel sich an die Luisenbuckt lehnt. Ebenso treffen unverdächtige Nachrichten in ziemlich großer Zahl ein. die es fast als sicher anseben lassen, daß das Zentrum der russischen Befestigungen, nur 3 Kilometer nörd lich der Stadt Port Arthur, bereits ernstlich bedroht sei —. ja es sollen schon Teile dieser, den Schlüsselpunkt der Vertei digung bildenden Werke in japanischer Gewalt sein. Wenig wahrscheinlich klingt die Nachricht, daß die russischen Batterien am 29. August die japanischen zum Schwaigen gebracht hätten. Man wird sie allenfalls dahin übersetzen können, daß an irgend einer Stelle der Front