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Rund um die Welt. Ter russische Gewaltakt im roten Meere hat die hoch sommerliche diplomatische Ruhezeit und auch die Bülow- Wiltescheu Besprechungen über den neuen deutsch-russischen Handelsvertrag etwas unangenehm berührt, zumal auch der deutsche Reichspostdampfer „Prinz Heinrich" nicht ver schont wurde. Das Pariser „Journal" erklärte, daß seit Abschaffung der Piraterei eine solche Vergewaltigung nicht zu verzeichnen gewesen sei. Das stimmt nun allerdings nicht, denn während des Burenkriegcs beschlagnahmten die Engländer die deutschen Postdampfer „Bnndesrat" und „Herzog", begnügten sich nicht allein mit den Briefschaften, sondern behandelten gleich den „Bundesrat" als gute Prise und gaben ihn erst aus ein energisches Wort hin frei. Ruß land hat also im Falle „Prinz Heinrich" immer noch an- ständiger gehandelt, als Johlt Bull und da immerhin die Möglichkeit besteht, das; dentsche Reichspostdampfer zur Uebermittelung wichtiger Nachrichten benutzt werden, so wollen wir über das russische Vorgehen nicht allzustreng urteilen, denn Briefe, Zeitungen — wir erinnern nur an die den Deutschen von Englmd aus g. wordenen Nachrichten über französische Truppenkonzentrationen nn Feldzuge 70-71 — sind oft wertvoller als 100,000 Gewehre und »ver weis;, ob nicht auch andere Staaten in gleicher Weise ban deln würden, »venu sie sich in derselben Lage wie Rußland befinden würden, wenn sie es mit einem Gegner zu tun haben, der, wie Japan, nichts aus seinem Lande heransläsch, das nicht zuvor die Zensur durchlaufen hat, Temgemäs; ! erscheint uns auch, so lange nicht ein Verbot. Zeitungen nach Feindesland zu senden und eine Zensur der nach Fein- ! desland abgehenden Briefschaften besteht, die Beschlagnahme ! und Untersuchung der Briefpost als ein Mittel, das vor schwerem Schaden bewahren kann und der Fall „Prinz ! Heinrich" durchaus nicht als eine unsrenndliche Handlung ! Rußlands gegenüber Deutschlands. Zudem bat ja auch der Japaner angefangen, in gleicher Weise borzugehen. ^ So beschlagnahmte eil» japanischer Hilfskreuzer den engl. ! Dampfer „Peiping" und schleppte ihn als Prise nach Ja- ^ pan und wohl nicht ohne Grund, denn englische Kausleute fragen nicht viel nach Freund und Feind, wenn es sich da- ^ rum handelt, Geschäfte zu machen, Aelmlich verhält sich die Affäre mit der „Malakka", nur mit dem Unterschiede das; es sich nicht um Briese, sondern um Waisen und Mu nition handelte, die angeblich für die englische Flotte be- ! stimmt waren, Ji» der Mandschurei sind die Japaner im Besitz der wichtigstenPässe des Fliöeuschuliugbergstocks und damit steht - ihnen der Weg nach Liaojang offen. Am Motienpas; wnr- den die Russen zurückgeworfe». In der Pigeonbai landeten die Japaner unter den» Schulze ihrer Flotte etwa 00,000 ! Mann. Es fragt sich nun, wann das russische Oslieege ! schwader auslaufei» wird! Schon vor Wochen meldete der j Berliner Lokalanzeiger, das; die russische Flotte bei Born- ! Holm niit dem Kurs nach West gesichtet worden sei. Jnzwi- ^ scheu ist dieselbe noch gar nicht zum Auslaufen bereit Das deutsche Geschwader setzt hingegen stetig seinen ^ Kurs fort. In Holland ist es herzlich ausgenommen .vor- ! den. die deutschen Marineoffiziere haben auf Schloß Hct j Loo gespeist und die Königin brachte einen Trinkspruch aus dei» deutschen Kaiser und die deutsche Flotte aus. Recht ^ sgmpathisch äußerte sich das „Dagblad voor Z,Ödland en ! Gravenhage". Es schrieb: „Wir sprechen gewiß im Namen I des weitaus größten Teiles des niederländischen Volles, > wen» »vir sagen, das; die Ankunft dieser ansehnlichen denk- ! scheu Seemacht uns mit Genugtuung erfüllt. In England j mögen einzelne gewesen sein, die die Anweieubeit der deut schen Flotte in Plymouth mit nicht sehr freundlichen -Augen betrachtet haben — bei uns kann davon keine Rede lein. ! denn »vir sehen in Deutschland den treuen Bundesgenossen. j nicht kraft eines schriftlichen Vertrages sondern infolge j einer Jahrhunderte alten Freuudschast. die »ich »och niemals i verleugnet bat. Tie in einzelnen anslnudi clien Blättern gegebene Darstellung, als ob mau hier-gi'ande van der An knust eines Teils der deutschen Seemacht nicht besonders > eingenommen sei, entspricht denn auch teimswegs der Wahrheit," Ja, es gibt in Holland pecnüintigere Leute als in England, wo ein gewisser Teil der Breve schon be fürchtete, das deutsche Geschwader ionne '»ach Banditen Art in Plymouth die Kanonen brüllen und Trnvpen laude.» ! lassen. In Frankreich beschloß der Ministerrat, ton der Kurie formell zu verlange»», daß sie die vier Briese znrückzie-he, die von den Kardiuälen Vannutelli und Merry del Val »in Namen Seiner Heiligkeit an die Bischöfe von Dijon und Lava! gerichtet wurden. Es ist wohl kaum auzuuelunen, das; der Vatikan diesem Verlangen entspricht, denn der Pariser „Figaro" meldete, das; der Papst den bei den Bischöfen er teilten Befehl vor der Kongregation des heiligen Dffiziiims zu erscheinen aufrecht erbalte, »veil er einen solche» Befehl als eine» Akt seiner päpstlichen Gewalt ansebe. der sich kein Bischof der Welt entziehen könne. Somit dürste nicht nnr iiber die widerspenstigen Bischöfe die große Ertommunation verhängt werden, sondern auch der Bruch der diplomati scheu Beziehungen, die Kündigung des Konkordats erfolgen und wohl gar auch noch die Abschaffung des Ebiüstentums. scholl einmal ist dieses ja in Frankreich abgescbasft worde» und Combes und Genossen scheinen aus demselben Holze ! geschnitzt zu sein wie Hubert und Genosse»», die anno 170:', eiufiihrteu den Kultus — der Vernunft! Ans Stadt und Land. —* Im Ausstelluugspark finden Sountag drei ^ Konzerte statt. Das Frühschoppenkonzert wird das Dresdner Philharmonische Drchestcr »Dir. H. Reh) ausführen, während nachmittags 1 Uhr und abends V2» Uhr die Kapelle des 2. Grenadier-Regiments Nr. 101 (Dir. L. Schröder) kon zertiert. Für den 28. Juli. Donnerstag, ist ein großes Doppel- und Monstrekonzert geplant; vom 1. August d. I. ab wird die Kapelle des Königsbergcr Grenadier-Regiments unter Leitung de- schwarzen Kgl. Stabshoboisten Herrn Sabac el Eher eine Woche lang im Anssiellungspark kon zertieren. Klotzsche. Auf dein hiesige»» Bahnhofe wurde au» Mitt woch beim Rangieren des Güterzugs infolge unrichtiger Weichenstellnng eil» leerer Personenwagen 3. Klasse schwer beschädigt, sowie der Gleisendpnffer und das Ausfahrts signal 5 umgebrochen. Meißen. Am 20. d. M. feierte der langjährige Kirchner, Herr Arignst Borkert, der St. Benno-Kirche im beschei denen Kreise seiner Familie sein 26jäl,r. Ehejubiläum. Frriberg. Das 60 jährige Fahnenjubilänm begeht an» Freitag die Knappschaft „Himmelssürst". Freibcrg. Der Vorstand der hiesigen Königlichen ^ Straße»»- und Wasserbauiuspektion, Herr Baurat Seifert, ist von» 1. September d. I. nach Zwickau versetzt. An seine Stelle tritt Herr Bauinspekbor Göltet ans Pirna. Freiberg. Zur Verwendung im südwestafrikanischen Feldzuge sind vom hiesigen 1. Jägerbataillon Nr, 12 zwei - Kriegshunde abgegangen. Ledcrcm. In Hartha bei Dederan ist der 76 jährige Schieferdecker Meyer aus Schöuerstadt durch Herabstürzen von einer Scheune tödlich verunglückt, Eheinnitz. Zwischen Ehemnitz und Dortmund ist der Sprechverkehr nunmehr ohne Beschränkung zngelassei» worden. Dlberiihn». Ein gewaltiges Schadenfeuer vernichtete in der Nacht zum Dienstag das aus Wohnhaus, Seitenge bände, Stall, Scheune und Schuppen bestehende UHIigsche Anwesen, Es wird Brandstistung vermutet, Fcllkcnstciii. Die Gendarmerie bat den in Mühlgrün wohnhaften Arbeiter Winkler wegen dringenden Verdachts, ' an den kürzlich auf hiesigem Friedhot ausgeführten Grab schändungen beteiligt gewesen zu sein, verhaftet. Waldenburg. Ein schweres Gewitter ging am Montag in dem benachbarten Heiersdorf nieder. Der Rege»», ber mischt mit Hagel, siel in Strömen, war aber nur von kurzer ! Tauer, Ei» Blitz folgte dem anderen, und dabei herrschte ein starker Sturm. Durch einen Blitzstrahl wurde der Schornstein der Fn'chersche» Ziegelei zertrümmert und durch ^ Einstürzen desselben die Anlagen des Tampstessels, die Be- ! triebsmaschine und vor allem das Dach stark beschädigt, Plauen. Am Mittwoch ist der wichtige Straßenbau Plauen Straßburg Kloschwiy Tobertitz in Angriff ge nommen worden. Limbach. Wege»» Lolmdisfereuzeu Egten am Dienstag , die bei der Telepbontieflegnug bei'chäKigten 00 Arbeiter lzu- ! meist - Italiener) die Arbeit uied.r, Adorf. Die drei Glocken unserer abgebrannten Micha- j eliskirckie, die ein Gewicht von 21, IIP, und 6H, Zentner» ^ hatten, sind jetzt im zerbrochene»» und geschmolzenen Zu stande gesunde»» wcwoen. Sie lagen auf der Wölbung über ^ dem Haupteiugaug. Sie sind im Jahre 177-1 vom Glocken- , gießer Ulrich in Apolda gegossen worden; ibr Wert- wurde ! damals aus 1600 Taler geschätzt, Zwickau. Der liier zum Stadtkapellmeister gewählte Konzertmeister Herr Schmidt in Elberfeld tritt am 1, Dkto- ^ ber d. I. seine Stelle hier an, Knincuz. Im Dicke Milstrich brach am Donnerstag ^ gegen GO Uhr Feuer aus, dem binnen wenigen Stunden drei Aniveieu vollständig zun, Dieser gefallen sind. Der Schaden ist ganz bedeutend, da nur wenig gerettet werden konnte und die Betroffenen sämtlich nicht versichert hatten, Brcttuig. Im Betriebe der Firma Gottbold Gebier u, Solu» brach am 10, d, M, ein bedeutendes Feuer aus. Tnrck» entschlossenes Eingreifen von 10 Webren konnte das große Etablissement vor vollständiger Vernichtung bewahrt wer de»». Der Schade»» ist bedeutend, Bautzen. In vergangene» 'Nacht wurde hier der aus Bannen gebürtige Kaumia»»»» Paul Schulze, welcher von Dresden aus wegen Rückfalls-diehstabls sleckbriflich verfolgt wird, in eine»» Restaurant verhaftet. Bautzen. Herr Professor Dr. Kloß, langjähriger Konrektor des hiesigen Gymasiums. gedenkt kommende Michaelis in den Ruhestand »iberzutretcu. Konrektor Klos; hat bereits eine mehr als 60jährige verdienstvolle Tätigkeit in» Schuldienst znrückgelegt. so daß der Ueber- tlitt in die wohlverdiente Pensionierung begreiflich »nid den» gefeierte!» Lehrer von Herzen zu gönnen ist, Wcipert. In den »ächslen Tagen wird hier nach zwölf jähriger Pause das Sakrament der heiligen Firmung ge spendet »verden. Zu diesem Zwecke trink bereits am 21. Juli der Kardinal und Erzbischof Freiherr Leo von Skrbensky liier ein. Er wird mit festlichen Veranstaltungen größeren Stils empfangen »verden, Dichlowitz. In Tichlowitz «'Bezirk Tetichen» soll ein „Hungerslein" ziemlich tief im Elbebett stehe», der nach Er zäblunge'.i von Schiffern die orale!baite Inschrift trägt: „Wir haben geiveint Wir weinen Und ibr werdet weinen." Vermischtes. » R e chts und li n t s d e r E i f e n b a b n nennt sich eine soeben bei Justus Perthes in Gotha erschienene Sammlung von Führern auf den Hauptbahnen des Text scheu Reiches, die gerade jetzt zur beginnenden Reisezeit aber denen willkommen sein wird, die sich die so häufig als laug »veilig empfundene Eisenbahusahrt in angenehmer und doch belehrender Weise verkürzen möchten. Berücksichtigen doch die alten Reisehandbücher nur die Reiseziele der großen Menge der Eisenbahnsahrer, dagegen nur nebenbei die Rei seivege. Hier setzen die neuen „Rechts und links" Führer - eii». die an der Hand einer prächtigen genauen Karte des ? Schienenwegs und seines Seiteugeläudes in unterhaltender Form, aber auf ernster wissenschaftlicher Grundlage vor dem geistigen Auge des Reisenden eii» anschauliches Bild de» , durchfahrenen Gegend entrollen. Was imiuer die durch fahrene Gegend für Erinnerungen an die Vergangenheit ! bietet, was sie an bemerkenswerten Werkcn ineuschliche» Schaffens aufweist, alles das meldet gewisscuhast der Füll- ! rer seinem Reisende»». So gewinnt die Landschaft rechts und links der Eisenbahn frisches Leben und spricht zum Be schauer in hunderterlei Aeußerungen von beute und ver gangenen Zeiten. Auch die unsere Gegend durchschneiden- d-',i Hauptbahueu sind in der Sammlung vertrete». Her ai sgebe» der neuen Eisenbab'is-ih nr ist der belauute För- d'rer deutscher Landes- und Volkskunde Prof. Paul Lang hai::', der sich die Mitarbeit einer großen Zahl führender Geteilten auf erdkundlichen» Gebiet gesichert hat. Die „Rechts- und Links"-Führer sind in allen Bahnhofs- und Stadtbuchhandluugen käuflich (das einzelne Heft mit 2 Kar tei» kostet nur 60 Pfg.). Zweifellos »verden die roten Heft«?" des einzigartige» Unternehmens der kommenden Reisezeit ihr Gepräge aufdrücken: sie stellen die Eisenbahusahrt in den Dienst der Stärkung des Heimatsgefühls, der Pflege der Liebe und Begeisterung für deutsches Land und Volk. v R 0 ui. Was der vor wenigen Jahren in Turin ver storbene eine Priester Don Bosco für die Erziehung ver lassener Knaben geleistet und durch seine hinterlassenen Werke noch leistet, dürfte in vielen Kreisen nicht genügend bekannt sein. Dieser arme Priester hat in 00 Jahren 00 MillionenFrank gesammelt und für die Erziehung verwahr loster junger Leute perwendet. Er erzog in 100 von ihm gegründeten Häusern nicht weniger als 160 000 arme Kin der. Schon über 0000 Priester sind aus Don Boscos An stalten hervorgegangen, die draußen in den Missionen Bil dung und Kultur verbreite»». 18 000 junge Burschen ver lasse»» jährlich als tüchtige Handwerksgesellen Don Boscos Anstalten, welche stetsfort noch durch Don Nua, den Nach folger Don Boscos, vermehrt »verden, (Lnz. Vaterl.) v Z w e i K u l t u r g e f i l d e. AIte Leute »verden meist zurückhaltend und schweigsam. Wenn sie aber zeck lebens von beschränktem Geiste »rare»', dann tri»! das Ge genteil ein. Tie Schwatzban'gkeck »iwwt Besitz von ihnen und sie reden und rede:» vor leami, der ihnen in die »Surre kommt. Einen derack'gcn Eindruck macht in der O-Gen Nummer der jüdischer 1.»ameRmien „Wage" ein G-wwc.l außer Dienst von Staski mit seinen großartigen Dar legungen über Japan und Frau» N-'.ch, Diese beiden Länder sind es nach der Meinung des leider unberübmt gebliebenen Strategen, welche die .Online fördern, aber was cbeu da zwischen liegt, das per»,HP, dcr Hem General, denn dieses dazwischenliegende ist ilm» alles „klerikal". Deutschland. Desterreicb. Rußland, offenbar auch die übrigen Staaten, die sich bis beute eingebildet haben, als zivilisiert zu gelten, alles ist kulturell tief herabgekommen. Das überhaupt des deutsche» Voltes weilt „mehr in Kanossa als in Berlin", in Desterreicb siebt er die Reaktion Drgien feiern, wobei sie von der „Schwäche maßgebender Faktoren" unterstützt wird, Rußland ist die „Personifikation doppelter Knechtscbast. geistiger, wie phwi'cher". Mit einem Wort, der Artikel schreiber möchte ganz Europa i» die Reparatur geben, wenn es nur ginge. Als Vorbild soll Japan gelten! Aber so gescheit der Manu ist, er bat nicht den Einsluß. die not wendig scheinende Umgestaltung durchzuseizen . . . Mau erfährt leider nicht, welche unglückliche Armee Herrn von Staski zu ihrem General zählt, Deutschland nicht das ist der einzige Trost über de» Artikel. v E ine originelle, de s H u in 0 r s nicht e » t b e I» r e u d e 0) e s chicht e hat sich vor einigen Tagen in einem Waggon der Marienbader elektrische» Straßen bahn abgespielt, Ei» Stammgast des Weltbades. Herr ck'., war mit Frau und Tochter nach dem Bahnhof gefahren, um dort seinen Bruder zu begrüßen, der mit Fra» und Sohn eingetrofsen war. Nach de» üblichen Begrüßungsszenen fliegen die sechs Personen in einen Straßenbahnwageu, um in die Knrsiadt zu gelangen, Herr ck,, der eine brennende Zigarre in» Mnnde vielt, mußte auf der Plattform bleiben, während die übrigen Mitglieder seiner Familie im Wagen- inner»» Platz nahmen. Der Kondiiltenr bot nun einer der beiden Mütter eine Fahrkarte an, „Mein Mann aus der Plattform draußen nimmt die Karten", sagte sie, während ihre Schwägeri» den Kondiiltenr an ihren „Schivager drau ßen" wies. Nun wendete sich das Balmorgan an den älteren der beiden Herren, die im Wagen saßen, der ilm» aber be deutete, daß sein 'Bruder, der au» der Plattform stehe, zahlen werde, »nährend der jüngere Herr ans den Herrn „Dickel draußen" wies. Als der Kondulleur ichließlich der jüngsten von den drei Damen dieKarte ein händigen wollte, wurde er ersucht, sich diesbezüglich mit den» „Papa draußen" in Ver bindung zu setzen. Der Konduktenr war nun ratlos. Die Junihitze trieb ilm» den Schweiß ins Gesicht und er begann zu erwägen: Aus der Plattform sind dock» bloß zwei Herren, und er wurde an eine» „Gemahl", an einen „Schivager", an einen „Bruder", au einen „Dickel" und an eine» „Papa" gewiesen, Konicke» alle diese Verwandt'chailsgrade in diesen zwei Herren vereinigt sein? Tenn daß diese fünf Bezeick» nungen an» eine einzige Person znlreneii tonnten, wurde den» wackeren Manne im Augenblick nicht tlar. Die Er lösung aus der peinlichen Situation lies; nicht lange aus sich warten. Sie lau» in Form einer lauten und deutliche» Er- pelloraliou des Herrn ,),, die also lautete: „Schaffner, gcben Sie sechs .Karten: für mich, meine Frau, meine Schwägerin, meinen 'Bruder, meinen Neuen und ineine Toclner," Wie von einem Alpdruck befreit, heiterte »ick» im Moment da-.- Gesicht des Kondickleurs au», lind da behaupte nock» einer, daß Marienbad kein Familienbad ist! Die „DrcSd. Nackw." melden: Der ersolareickyte Reimer der Gegenwart PietDi cl e n l in a u n is! ans Veschby» des Verbandes denlscher Radrennbahnen v a n all e n R e n n b a b » e » a n S- g e s ct» l 0 s s e n. Genannter Verband erlas-,I hierüber folgende Ve- lamilmackmng: „Dein Vei nisdanei sahrer PieI Di ck e n I :n a n n - Rmslerdam wird an» einslm-niigen Vesckilns» des OtesainIborstandeS bis an» weiteres der Slart ans allen in- und ausländischen Rad rennbahnen verboten." Welch- Gründe zu diesen» aufsehen erregenden Vesckilns» den '.'lnlas; gegeben haben, hält der Verband deutscher Radrennbahnen nick» der Mühe wert anzngcben, ja er er wähnt nicht einmal die Vcrsehlnngen, deren fick» Dickentniani» sckmldig gemacht hat, Nussällig erscheint es, das; die Disgnalifikation DickcnlmannS von der ^leipziger Rennbahnleitnng ignoriert wird, denn wenn sich die Nachricht bestätigt, wird dcr Holländer nächsten Sonntag in 2cipzig gegen Rvbl starten.