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Montag den 17. November 1913 Sächsische VollSzeitung Nr. 206 — Seite 2 zuwachs steu er eine Durchbrechung des Grund satzes, daß den Gliedstaaten des Reiches zur Er füllung ihrer bedeutsamen Aufgaben die direkten Steuern ungeschmälert zu belassen sind. Meine Regierung wird es daher als eine ihrer wichtigsten Aufgaben betrachten, iin Einvernehmen mit der Reichs verwaltung weiteren Beeinträchtigungen- der bundesstaatlichen Finanzrechte auf dem Gebiete der direkten Steuern en t g e g e n zu t r ete n." Nichtsächsische Blätter beanstanden die feierliche Stellungnahme der Negierung zu dem Stenergesetz -lind meinen, daß die sächsische Negierung besser daran getan hätte, sich mit der gegebenen Tatsache abzufinden. Mail kann den Blättern nicht ganz unrecht geben, trotzdem muß Wohl ein besonderer Grund Vorgelegen haben, der diese feierliche Stellungnahme der Negierung bedingte. Es war von Anfang an bekannt, daß gerade die sächsische Negierung die Nelchsvermögenszuwachsstener scharf bekämpfte. Auslassungen offiziöser Natur haben wiederholt den dringenden Wunsch geäußert, daß von dieser Steuer Abstand genommen werde, auch bei der Abstimmung im Bundesrate stimmte Sachsen gegen die Steuer. Ja, es wurde eigens ein Ministerialbeamter nach Berlin gesandt, der die Aufgabe hatte, gegen die Steuer Stimmung zu machen. Wer die sächsische Finanzlage kennt, der begreift diesen Schritt, der absolut keine Unklarheit anfkommen ließ. Der Absatz in der Thronrede kann daher nicht den Zweck haben, den bekannten Standpunkt nochmals zu betonen, sondern es muß ein besonderer Grund vorliegen, der die feierliche Erklärung zeitigte. Vielleicht verlautet darüber bald etwas. — Tic „snchsisch-prvtcst,intisch-jüdische Schrribstnbe". In den „Dresdner Neuesten Nachrichten" vom 16. November 1. Ausgabe lesen wir unter obiger Ueberschrift: „In den „Münchner N. 9t." war in einein Artikel der Name eines Münchner ultramontanen Führers Weigl in „Weigel" verdruckt worden. Hierauf erhielt die Redaktion von ihm folgendes Schreiben: „Ich heiße Weigl, und nicht Weigel, wie Sie in Ihrem heutigen Morgenblatt schreiben. Von einer altbayrischen Schreibweise wissen Sie natürlich nichts in Ihrer sächsisch-protestantisch-jüdischen Schreibstube! Hoch achtungsvoll! Lehrer Weigl!" Den ultramontanen Wutaus brüchen gegen das protestantische Sachsen reiht sich dieser neueste würdig an." — Die „Dresdner Neuesten Nachrichten" bringen die Geschichte unvollständig und etwas reichlich spät. Vor mehr als 11 Tagen hätten sie in dem Münchener Blatt und auch in anderen Blättern lesen können, daß der „ultrainontane Führer Weigl" an das Blatt einen Brief geschrieben hat, worin er mitteilt, daß es ihm gar nicht ein gefallen sei, einen solchen Brief an die „Münchener Neuesten Nachrichten" zu schreiben. Das Münchener Blatt gab dann offen zu, daß es das Opfer einer ganz gewöhnlichen Fälschung geworden sei und daß mit dem Namen des Lehrers Weigl ein infamer Mißbrauch getrieben worden sei. Das war vor 14 Tagen und jetzt kommen die Dresdner Neuesten Nachrichten her und tischen ihren Lesern die längst klargestellte Geschichte wieder auf. Eine Ehren pflicht des Blattes ist es nun, auch von dieser unserer Mit teilung ihren Lesern Kenntnis zu geben. — Der Kaiser wohnte am Sonnabend in Kiel der Vereidigung der Marinerekruten bei. — Der Gegenbesuch des deutschen KaiserpaareS in München wird dort am 15. Dezember erwartet. — König Luowiq III. stellte den Kronprinzen Georg von Sachsen L Io, auits des 15. Infanterie-Regiments König Friedrich Augull von Sachsen. — Der Großherzog von Oldenburg mußte sich neuer- dings einer Operation unterziehen, die gut verlaufen ist. — Herzog Ernst August von Brauuschwcig und Lüne burg hat aus Anlaß des Ausscheidens aus dem aktiven Stande des ersten schweren Reiterregiments diesem den Betrag von 10000 Mark zur Errichtung einer Stiftung gewidmet. — Forderungen für Kamerun. Das Neichskolonialamt soll nach dem „Berl. Tageblatt" in diesem Jahre mit be sonders großen Forderungen für Eiscnbahnbauten in den deutschen Schutzgebieten hervortrcten. Namentlich für Kamerun sind umfangreiche Eisenbahnlinien vorgesehen. Diese Forderung soll, wie es heißt, vom Gouverneur Eber meyer im Reichstage Persönlich vertreten werden. Während bisher von 80 Millionen Mark Neubauten für die gesamten kolonialen Eisenbahnen gesprochen wurde, nimmt man jetzt an, daß allein für Kamerun ein Betrag angefordcrt werden soll, der 80 Millionen Mark übersteigen dürfte. — Ein Reichsrcchnungsgesctz dürfte in nicht zu ferner Zeit dem Reichstag zur Beratung vorgelegt werden. Vorerst sollen Erfahrungen gesammelt werden, die mit dem Gesetze gemacht werden, das der Reichstag im Jahre 1910 auf fünf Jahre angenommen hat, durch Vorschriften über eine er leichterte Prüfung der Ausgaben des Reiches durch den der Preußischen Oberrechnungskammer angegliederten Rech nungshof für das Deutsche Reich festgesetzt werden. — Tie Reichsgesetzc sollen in Zukunft kürzer und prägnanter betitelt werden, als es bisher der Fäll gewesen ist, so daß die Betitelung für den gewöhnlichen Sprach gebrauch keiner Veränderung und Abkürzung mehr bedarf. Ties dürste zum ersten Male bei dem neuen Luftverkehrs- gesetz in Erscheinung treten, das amtlich diese Bezeichnung führt und keine Abkürzung einer längeren Bezeichnung darstellt. — Einmalige Tencrniigsznlagc für Eisenbahner. Der preußische Eisenbahnminister hat einen Erlaß an die Direktion gerichtet, in dem er erneut Beträge für bedürftige un^j, gering besoldete Angestellte zur Verfügung stellt. Me Zulagen, die alsbald zur Verteilung gelangen sollen, sind als eine Art Winterzulage gedacht. In erster Linie "sollen Unterbeamte mit unversorgten Kindern, ferner gering besoldete Beamte an teueren Stationsorten bedacht werden. Unverheiratete und kinderlose Beanite und solche, die ein Einkommen von 3000 Mark und mehr beziehen, werden von dieser Verfügung nicht betroffen. Im allgemeinen ist für eine Familie eine > nimalige Zulage von 25 bis 50 Mark in Aussicht genommen. — Ter Abgeordnete Euler ist durch Mitteilungen bczw. Andeutungen, die in letzter Zeit durch zahlreiche Blätter gegangen sind, direkt oder indirekt beschuldigt wor den, sein Mandat als Abgeordneter im Interesse einer Ver sicherungsgesellschaft, mit der er in geschäftlichen Beziehungen stand, in unstatthafter Weise ausgenutzt zu haben. Die in der Presse mitgeteilten, zweifellos auf unlauterem Wege an die Oeffentlichkeit gelangten Schriftstücke haben den ge ordneten Instanzen der Zentrumpspartei Veranlassung ge geben, der Sache näher zu treten. Der Vorsitzende des Pro vinzialausschusses der rheinischen Zentrumspartei, an den auch Herr Euler selber die Sache geleitet hatte, hat, wie wir erfahren, zunächst das Wahlkreiskomitee des Wahlkreises Saarburg-Merzig-Saarlouis, welchen Herr Euler vertritt, mit der Angelegenheit befaßt, mit dem Anheimgeben, dem Vorstände der Zentrumsfraktion des preußischen Abge ordnetenhauses das gesammelte und vorgeprüfte Material zur eventuellen weiteren Veranlassung zu unterbreiten. — Ein Rückgang der Sozialdemokratie läßt sich bei den Stadtverordnetenwahlen weiter verfolgen. Bei der Er gänzungswahl zur Lübecker Bürgerschaft wurden im Land gebiete 5 Bürgerliche und 1 Sozialdemokrat gewühlt. In Flensburg siegten am zweiten Tage der Stadtverordneten, wählen die bürgerlichen Kandidaten niit großer Stimmen mehrheit über die Sozialdemokraten. In Linden a. Ruhr unterlag die Sozialdemokratie bei den Gemeinderatswahlen in der dritten Abteilung. Sie hat damit ihre bisher inne gehabten 3 Mandate verloren. Ebenso verloren die Sozial- demokraten bei den Gemeinderatswahlen in Langerfeld bei Barinen ihre Vertretung iin Gemeinderat. In Gotha siegte bei den Stadtverordnctenwahlen die Liste des fortschrittlichen Rcichsvereins, der von den Nationalliberalen unterstützt wurde, über die der Sozialdeniokraten. — Da« arme „Berliner Tageblatt". Das „Berliner Tageblatt" hat es verstanden, in kurzer Zeit recht reichlichen Unwillen gegen sich wachzurufen. Nach Leipzig und Braun schweig meldet sich nun auch Rüdesheim. In einer Reise schilderung war von dem „landschaftlich so untergeordneten Rüdesheim" mit dem „höchst langweiligen Niederwald denkmal" die Rede. Aus ein entschiedenes Skriptum des Rüdesheimer Verkehrsvereins hat darauf der Chefredakteur des „Berliner Tageblattes" versprochen, durch einen anderen Mitarbeiter eine andere Schilderung über Rüdesheim schreiben zu lassen. Ob eS sich nicht empfiehlt, nach dem gleichen Rezept auch den durch die Bemerkungen über die Leipziger Turner und die Braunschweiger Einzugsfeierlich, ketten angeUchteten Schaden auszubessern? Ja die ganze Politik ist so, daß eigentlich stets zwei Gegner in diesem Blatte schreiben sollten. — Gegen den Massenaustritt aus der Staatskirche in Preußen. Die für Bußtag angekündigten zwölf Volksver sammlungen in Berlin die der Propagierung des Massen austritts aus der Stautskirche gellen sollten, dürfen einer amtlichen Mitteilung zufolge nicht stattfinden, weil laut 8 8 der vom 15. Mai d. I. stammenden Polizeiveroronung am Karfreitag, am Bußtag und am Totensonntag nur solche Versammlungen abgehalten werden dürfen, die gottesdienstlichen Zwecken dienen. Aus dem Auslande Oesterreich-Ungarn — Erzherzog Frauz Ferdinand ist mit seiner Gemahlin in Dover eingeti offen. — Das Wiener Militärgericht verurteilte wegen der Meuterei der Pardubttzer Dragoner 17 Angeklagte zu schwerem Kerker von insgesamt 87 Jahren Dauer. England — Indische Blätter beuchten, Lord Kitchener werde im Jahre 1915 nach Ablauf der Amtszeit Lord Hardinges zum Vizekönig von Indien ernannt werden. — Die Terro risten in Bengalen haben außer an die Zeitungsredakiionen auch an eine ganze Reihe der angesehensten Europäer in Kalkutta mit Explosivstoffen gefüllte Briefe geschickt. Spanien — Der König «ad die Königin haben ihre Reise ins Ausland angetryten, die zunächst nach Parts und Wien führen wird. Sie werden drei Wochen von Madrid ab wesend sein. Ruh and — DaS Bezirksgericht t« Wyborg hat den Bürger meister und zwei Ratsherren von Wlllmannstrand wegen Widerstandes gegen das Gesetz über die Gleichberechtigung der Russen in Finnland zu einem Ja hreGesängnts und zur Unfähigkeit, Staatsämter zu bekleiden, auf sechs Jahre verurteilt. Türkei — Kiamil Pascha, der frühere türkische Großwestr und Führer der Opposition, ist gestorben. Aus Stadt und Land Dresden, den 17. November ISIS —* Aus die große Zentrumsversammlung, die am morgigen Dienstag abends ^9 Uhr im Tivoli, Wet- linerstraße, statlftndet, machen wir nochmals aufmerksam. Als Redner ist Herr Rcichstagsabgeordneter Dr. Pfeiffer aus München gewonnen worden, der hier noch im besten Andenken steht. Die zahlreichen wichtigen politischen Vor gänge bedingen unbedingt eine Aufklärung aus sachkundigem Munde. Daher sollte in der Versammlung niemand fehlen. Ein Massenbesuch ist unbedingt erforderlich, damit auch nach außen hin die Stärke der Partei gezeigt wird. —* Nach einer Meldung aus TarviS traf Se. Majestät der König am Sonntag früh 7 Uhr in Begleitung des Generalleutnants v. Criegern, sowie des Leibarztes Dr. Selle und des Hosdienstes dort ein und begab sich ln sein Jagdrevier Naibl. —* Bei Ihren Königl. Hoheiten dem Prinzen und der Prinzessin Johann Georg fand gestern mittag */z1 Uhr im Palais auf der Zinzendorsstraße Familien- tasel statt. —* Prinz Max von Sachsen, der bekanntlich Pro fessor in Köln ist und zur Zeit in Partenkirchen weilt, be geht am heutigen 17. November die Feier seines 43. Ge- burtStageS. An demselben Tage wurde der junge Herzog von Braunschwelg und Lüneburg Ernst August, der Ge- mahl der Katsertochter, im Jahre 1887 in Penzing ge boren. obr. —* Requiem. In der katholischen Hoskirche finde? heute vorm. 11 Uhr das JahreSgedächtnis für die verstorbem Königin und Kursürsttn Maria Josephs statt. —* Der Verband sächsischer BahnhofSwirte forderte seine Mitglieder auf, das „Berliner Tageblatt" in den Warteräumen nicht mehr auszulegen. —* Die „Sachsen" im Dienst der Reichsmarine. Vom 1. Dezember ab ist das Luftschiff „Sachsen" auf vier Monate an die Neichsmarine vermietet worden» um, geführt von der Delagbesatzung, unter Leitung des Direktors Dr. Eckener von Hamburg aus aus zahlreichen Fahrten über Meer und Land neue Marineluftschtff-Besatzungen auszu bilden. —* Der Kreisturnrat des 14. Turnkreises hält am 29. und 30. November hier seine 66. Sitzung ab. Aus der Tagesordnung stehen u. a. Berichte und Beschlüsse über das 12. Deutsche Turnfest in Leipzig, über die Eilbotcnläuse am 18. Oktober, über die Kleidung der Turner, über die Förderung der Spielbetriebe. —* Die Lotterie zum Besten der Königin- Carola-Gedächtnisstiftung ist die einzige Geldlotterie, welche im Weihnachtsmonat gezogen wird. Da auch die Gewinnauszahlung noch vor Weihnachten erfolgt, so gibt diese Lotterie die Möglichkeit einer ganz besonderen Wcih- nachtsfceude. Der bekannte wohltätige Zweck der Lotterie verdient allseitige Unterstützung. Lose sind zum Preise von 1 Mk. beim Jnvalidendank in Dresden und Leipzig, sowie in allen Losgeschästen zu haben. —* Infolge der Zuspitzung des Konfliktes der Vereinigten Staaten mtt Mexiko sind die Indianer der Sarrasani-Schau soeben telegraphisch nach Amerika zmückberufen worden. Sie werden mit der Kronprinzessin C ctlie am Dienstag Bremen verlassen. Die Leute ge hören zu einem Freiwilllgenregimente, das aufzustellen sich Mstr. John Miller verpflichtet hat. Auch einige Bereiter aus Dresden, die bisher bei Sarrasani arbeiteten, haben mit den Indianern zusammen den Weg über den großen Teich eingeschlagen. Die Sarrasani-Schau gastiert bis Dienstag einschließlich in Görlitz, wo sie ihre erfolgreiche Tournee durch die Provinzen Posen, West- und Ostpreußen, Schlesien und Mähren beendet, um den neuerbauten Sar- rasani-ZirkuS in Düsseldorf zu beziehen. Dort steht dis Premiere für den nächsten Freitag bevor. Sarrasani wird im Monat Februar wieder nach Dresden zurückkehren und ein kurzes Gastspiel absolvieren. Er hält für diese Saison eine ganz besondere Ueberraschung bereit. —* Die Fallschirmabstürze auf dem Dresdner Flugplätze mutzten gestern wegen des böigen Wetters unter bleiben —* Der alte Heinefetter, eine in Schriftsteller- und Künstlerkeeisen beliebte und verehrte Persönlichkeit, ist vor einigen Tagen im Alter von 75 Jahren verstorben. HeincfetLer war Inhaber einer Weingroßhandlung in der Kleinen Brüdergasse, die mit einer wenig bekannten, aber aus künstlerischen Kreisen stark besuchten Weinstube ver bunden war. —* Der Faschingsausschutz für den Dresdner Karnevals.Festzug 1914 ist eifrig am Werke, das Volks- fest, das sich seit zwei Jahren so viel Freunde in Dresden erworben hat, auch nächstes Jahr wieder so lustig als möz- lich auszugestalten. Nachdem die Königl. Polizeidirektion ihre Einwilligung zur Veranstaltung eines Festzuges zu gesichert hat. ist die Bast« gegeben, auf der sich das fröh liche Karnevalstreiben am 24. Februar entwickeln kann. Der junge Dresdner Fasching, der in diesem Jahr die Reise der hiesigen Bevölkerung sür harmlose Narretei in der Oeffentlichkeit bewiesen hat, will jedermanns Freund und niemandes Feind sein und allen, arm und reich, ein paar luftige Stunden bereiten, die jedem einen Fonds von Fröhlichkeit für manche trübe Tage bescheren. Der Faschings- Festzug 1914 wird eine bedeutsame Bereicherung dadurch erfahren, daß die Dresdner mehr aus sich selbst heraus eine stattliche Karnevals-Parade zustande bringen. Die Beteiligung großer Gesellschaften sür die speziell dafür vor gesehene Abteilung des Festzuges ist schon jetzt zugcsichert. Alle Anmeldungen sind an den Vorsitzenden des Faschings- AusschusseS Schriftsteller Müller-Heim, Dresden-Strehlen, zu ruhten. Eine besondere Ueberaschung wird diesmal di« Ankunft des Prinzen Karneval sein, der sich ein ganz mo dernes Verkehrsmittel sür seinen Einzug in Dresden er koren hat. —* Ortskrankenkassenwahlen. Am Mon- tag den 8. Dezember d. I. finden hier in Dresden die Wahlen des durch die Bestimmung der Reichsversicherungs- ordnnng neugescl)affenen Ansschliffes der Allgemeinen Orts krankenkasse, der am 1. Januar 1914 an die Stelle der bis herigen Generalversammlung treten wird, für die Arbeit geber statt. Insgesamt sind von diesen 90 Kandidaten und zwar 30 Hauptvcrtreter sowie 60 Ersatzmänner zu wählen. — Wie bereits niitgeteilt, hat sich, um ein gemeinsames Vorgehen der Arbeitgeber hierbei zu erzielen, auf Anregung des Zentralansschusses Dresdner Industrieller und kauf männischer Vereine ein Ausschuß gebildet, dein neben kauf männischen und industriellen Vereinen auch die Arbeitgeber organisationen der übrigen Berufszweige und die Vereini gung der Arbeitgeberinnen sich angeschlossen haben. Von diesem Hauptansschuß aller Arbeitgeber ist in einer vom Zentralausschuh Dresdner industrieller und kaufmännischer Vereine einberufenen und äußerst zahlreich besuchten Ver sammlung vom 11. d. M. eine gemeinsame Kandidaten- liste ausgestellt worden. Die glänzenden Resultate, die sür die Arbeitgeber bei den Wahlen sür den Kassenausschnß in anderen Städten, wie vor allein in Leipzig erzielt worden sind, sollten den hiesigen bürgerlichen Arbeitgebern ein nachahmenswertes Beispiel sein. — Es sei nochmals daraus hingewiesen, daß wahlberechtigt jeder volljährige Arbeit-