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100.10« 100.25« 105.25b« 100.90b, 100.30« 100.50« SS.80B 00.50« 100.50« 00.00« 104,00« 103.50« 00,25« 103,50« 88.00« 103.75« 102.20« 06.00« 00.50« 00,50« 01,50« 88.00« 06.00« 01.50« 94.00« 95.40« 00.10« 09,10« 00.50« 09.50« 94.20« 93.25« 09.00« 91.00« 90,00« 92,75« 14 40« 11,50« 98,50« 17,00« icrrcnte . Gold- r 1070. rdbahn 678.50. 557.00. 484.50. 134,00. Nr. »»v. Freitag, de« 7. Oktsder LV04 ». Jahrgang. Nil. Kd 4- I>I l »UchrirU «H.ltch »«ch». mit Au»aa-«e der Sonn- und 8r61nac. ve»«ß»»»ei«, «terleljLbrl. L «». »s. lohn» »cOellgetd). »ei auberbeutfchen «»IiailNält.w«ei0»«»»r»t»l. «n»el»u»»er ro P« Nedattiont-Ädreqstunde: 111> «t» Uvsddängiger cageblan M lvabrdelt. steedl u. treidelt. Aufee.te werden die «gespaltene Perilzrile oder deren Rau» « 1L Pf» derechnet. bet Wiederholung bedeutender Rabats vuchdeuaerei, Sted.rtt.» und P»fchitft«ft»ll», »re«d«» PilllUper Etraft« 43. — Fernsprecher Amt I Nr I3SS. „Durch Luther hin zum Evangelium." Ein „echtes Lutherbtld" hat in der Abendversammlung am Dienstag im vereinShauS Herr Prof. Dr. Tschackert- Göttingen zu zeichnen versucht. In der Einleitung wurde vorerst betont, daß sich das Deutsche Reich unter den Ultra- montanismuS gebeugt habe, daß im Parlament Römisch Trumpf und daß dem deutschen Volke nie Heil von Rom widerfahren sei. Der gebildete Herr sprach das mit einem solchen Brustton der Ueberlegenheit aus. dah die Worte fast den Anschein der eigenen Ueberzeugung halten. Wir erinnerten uns hierbei an die Erzählung von dem Mann, der durch die übereinstimmende Versicherung seiner Freunde dazu gebracht wurde, endlich selbst zu glauben, dah er statt einem Wecken Brot einen Fisch unter dem Arme habe. Wie mancher Herr im Evangelischen Bunde hat zu den unglaublichen Geschichten, welche über die katholische Kirche erzählt werden, anfangs den Kopf geschüttelt, und schließlich begann er sich in das Unvermeidliche zu fügen. So ähnlich scheint es Herrn Dr. Tschackert zu ergehen. Als er das „echte Lutherbild" malte, warf er dem k. Denifle vor. dah dieser nur die Schattenseiten Luthers entworfen, aber die Lichtseiten verschwiegen habe. Und wenn Herr Dr. Tschackert nach getaner Arbeit die Palette angesehen hat. worauf er die Farben zu seinem „echten Lntherbilde" mischte, da muhte ihm doch auch auffallen, dah sein Vor rat an Weih und Gold vollständig erschöpft war, während alle dunklen Farben auf seiner Palette übrig blieben. Und das soll ein „echtes Lutherbild" sein! Herr Dr. Tschackert ist ein schlechter Maler; er ver mochte sich aus den konventionellen Fesseln nicht zu be- freien. Wir dachten in ihm den Mann zu finden, der einmal ein wahres Bild zeichnet, ungeachtet ob die Um gebung des Redners mit dem Kopfe schüttelt und auf dem H Stuhle unruhig hin- und herrückt. So aber fanden wir uns der landläufigen Legenden-Darstellung gegenüber, die selbst die unansehnliche Person Luthers zur Heldengröhe anwachsen läßt. Dah man die Charakterschwächen Luthers noch immer mit dem goldgestickten Kleid des Helden be- ^ deckt, wird sich einmal schwer an der protestantischen Kirche F rächen. Die Wissenschaft schreitet fort und wird schließlich K den grellen Gegensatz zwischen ihren Forschungen und den Pastorenerzählungen aus der Schulzeit trotz aller Gegen- ^ mittel nicht mehr vertuschen lassen. Besser wäre es. die Person des „Reformators" ganz fallen zu lassen und nur die protestantische Weltanschauung zum Mittelpunkt des Kampfes zu machen, als eine verlorene Position halten zu wollen. Man mag an dem Werke Denisles aussetzen, dah seine Worte oft zu derb und klotzig sind, aber man kann die Wahrheit und Gerechtigkeit der Stellen nicht ableugnen, womit er seine Ausführungen durch Luthers Worte be- weist. Das geben ehrliche protestantische Gelehrte selbst zu. Denifle zeichnet die „Tugenden" Luthers nicht; das ist wahr. Aber dies besorgten bisher die protestantischen Luther-Biographen in reichlichstem Maße. Dagegen haben diese wieder aus dem Gottesmanne nur eine Lichtgestalt gemacht; Denifle malte den Schatten dazu, verdunkelte das Licht der Wahrheit gemäh. sonst nichts. Herr Prof. Tschackert meint jedoch dazu: „Diese katho- lische Zeichnung von Luthers Charakter könne für die evangelischen Glaubensgenossen nicht maßgebend sein, für sie bleibe Luther der Reformator, der geistige Bannerträger des Protestantismus." Der Referent gibt zu: „Zwar habe sich Luther entsprechend seiner Zeit manchmal sehr grob und dem modernen Empfinden nicht passend über die Ehe und das Weib ausgesprochen", — „aber" — meint er, „von Lüsternheit oder gar von galanten Abenteuern, wovon manche Pamphletisten sprächen, könne absolut keine Rede sein." Hier hätte er bemerken müssen, dah das Pamphlet, von dem er hier spricht, von der gesamten katholischen Presse verurteilt worden ist. Dah die damalige Zeit keine so zotenhafte Schreib- und Sprechweise hatte, wie Dr. Martin Luther sie übte, ist durch die Schriftsteller der gleichen Zeit nachgewiesen; er brachte die grobe Sprache erst in Flor. Im übrigen handelt es sich nicht um das Wie, sondern um das Was. Luthers Worte sind oft nicht nur zotenhaft, sondern enthalten auch direkt unsittliche Lehren. Redner schloß sein Referat mit der Aufforderung: „Zurück zu Luther und durch ihn hin zum Evangelium." Merkwürdig, uns Katholiken wird es Übel genommen, wenn wir Maria als Mittelperson zwischen den Menschen und Gott verehren und Herr Professor Tschackert will sogar die zweifelhafte Person eines L Luther zur Mittelperson erheben, um zum — Evangelium, natürlich zu seinem Evangelium, zu gelangen. Was ist denn sein Evangelium? Herr Professor Dr. Kirn sagte eS mit den Worten: „Aus dem Glauben heraus wird die wahre Freiheit des Christenmenschen ge- boren." Dah zu diesem Evangelium Luthers auch in Dresden so mancher Katholik abfiel, bezeugte freudig Herr Oberkonststorialrat D. Dibelius auf dem BegrühungS- abend am Montag mit folgenden Worten: „Im letzten Jahre seien nicht weniger als 449 Perso- nen aus dem GewissenSbanneRoms zur evan- gelischen Freiheit übergetreten, eine Zahl, wie sie seit Luthers Tagen nicht mehr erreicht worden sei." DaS klingt für die Protestanten sehr erfreulich und stimmt die Katholiken wehmütig. Wer steht, sehe zu, daß er nicht falle. Protestant zu werden, ist keine Kunst, wie der Herr Oberkonsistorialrat ausdrücklich bestätigt; man macht sich einfach aus dem „Gewissensbanne Roms" los und nimmt die „Freiheit eines Christenmenschen" in Anspruch, wie sie Luther den Abgefallenen einräumt. Und wie bequem das ist! Hören wir nur einmal dem Gottesmanne zu! Er hat in einer eigenen Schrift seine Lehre niedergelegt, in dem Buche „Von der Freiheit eines Christenmenschen". (Lu thers Werke, Erlanger Ausgabe. 27. 8.) In dieser Schrift sagt Luther von seinem Christenmenschen ausdrücklich, „er ist gewißlich entbunden von allen Geboten und Gesetzen (Gottes). Ist er entbunden, so ist er gewißlich frei." (I. e. 180 und 181.) Diese Entbindung und Befreiung des Ge wissens von allen sittlichen Zügeln ist der eigentliche Zweck dieser ganzen Lutherschrift, das „Gotteswerk", welches Lu ther, wie überhaupt, so auch namentlich in dieser Schrift auszufllhren sucht. Das fängt Luther also an: Er zerlegt zunächst die ganze göttlichen Offenbarung, die er angeblich noch annimmt, nämlich den ganzen Inhalt der hl. Schrift in zwei Abtei lungen, Gebote und Evangelium oder Gnadenverheißnngen Gottes. (I. e. 180.) Unter Verschiebung althergebrachter Worte auf fremde Begriffe nennt er sein „Evangelium" auch das neue Testament, die Gebote Gottes aber das alte Testament, mit der verächtlichen Nebenbedeutung einer ab- getanen Sackie. „Evangelium und Neu Testament ist Ein Ding," bemerkt er, „und währet ewiglich." „Gesetz ist das Alt Testament" und „muh aufhören". Dabei sucht er diese Ansdrucksweise dem heil. Paulus und Christus selbst zu un terschieben. (Vgl. Luthers Werke 63, 20 und 110: 27, 180.) Daß der göttliche Heiland gerade das Gegenteil gelehrt hat, ficht ihn nicht an. Der Evangelist Matthäus (19, 17.) be richtet, daß Jesus auf die Frage des Jünglings: „Was muß ich Gutes tun, dah ich das ewige Leben erlange," ge antwortet habe: „Willst du zum Leben eingehen, so halte die Gebote." Gottes Gebote halten, das ist das „Gute", oder, was dasselbe ist. die „guten Werke", die wir absolut „tun" müssen, um zum ewigen Leben zu gelangen und Got tes Gnade zu erlangen. Luther lehrt das Gegenteil. Sein „Evangelium" und das Gesetz Gottes, worin er die ganze bl. Schrift teilt, vertragen sich nicht, sondern stehen in einem schneidenden und vernichtenden Gegensatz. Eines hebt das andere auf und zerstört es. „Wie Himmel und Erde, wie Licht und Finsternis, wie Tag und Nacht soll man sie schei den." (Luther W. 68, 282.) „Ein jeglicher Gottseliger und der ein rechter Christ sein will, soll wohl lernen, daß das Gesetz und Evangelium zwei ganz widenvärtige Dinge sind, die sich mit oder neben einander nicht leiden oder vertragen können." (Gal. 1, 172., vergleiche 211, 224.) Wie er zu diesem Schlüsse kam? Seine als Mönch ge übte pharisäische Selbstgerechtigkeit vermochte nicht aus eigener Kraft Herr seiner Leidenschaften zu werden. Daher tröstete er sich mit dem Gedanken, daß kein Mensch die Gebote Gottes erfüllen kann. Ist das aber der Fall, so folgt daraus, daß es ein Unsinn wäre, etwas Unmögliches zu versuchen und die Gebote Gottes zu erfüllen. Die Unmöglichkeit der Gebote Gottes beweist er mit Trug schlüssen. „Böse Begierden" sind verboten. „Kein Mensch (aber verniag) zu sein ohne böse Begierde, er tue, was er will." (Luth. W. 27, 180.) Also, schließt Luther, ist das Gebot Gottes unmöglich zu erfüllen. Daß Gott nur frei willige böse Begierden gegen irgendwelches Gebot verbietet, aber nicht die unfreiwilligen Versuchungen znm Bösen, welche der Mensch ohne seine Schuld haben kann, darin macht er keinen Unterschied. Er unterschiebt Gott ein Gebot, das freilich nicht bloß unmöglich, sondern auch unvernünftig und mit Rücksicht auf die ewige Höllenstrafe, welche ans dessen Nichterfüllung gesetzt ist, geradezu grausam lväre, — ein Gebot, das Gott nie und nimmer gegeben hat. Luther schloß aber: So sei „alles Gottes eigen, Gebot und Erfül lung. Er beißet (d. h. befiehlt) es allein. Er erfüllet auch allein." (L. W. 27, 181.) Luther drückt sich hier so aus, als erweise er Gott eine Ehre, indem er ihm seine Gebote wieder zustellt mit dem Bedeuten, er babe sie gegeben, er möge sie auch erfüllen. Die Erfüllung sei unmöglich, daber erklärt er den „Christcnmenschen" für „frei" von allen Ge boten Gottes. — Das ist der eigentliche Kern und Inhalt jener Schrift. An die Stelle des „Gewissensbannes" setzt Luther den „Glauben" (kick«-»). Er verstand darunter aber nicht den Glauben im wahren und eigentlichen Sinne des Wortes, son dern die vermessene Zuversicht (kick,min) oder den Fiduz- esianben ans Gottes Barmherzigkeit. Der Glaube im wah ren und katholischen Sinne des Wortes ist bekanntlich die jenige göttliche Tugend, wodurch wir demütig für wahr hal ten, was Gott geoffenbart und gesagt hat. Luther gab nun den protestantischen Pfarrern in dem „Unterricht der Bist- tatoren an die Pfarrer im Kurfürstentum zu Sachsen" die Anweisung, daß sie von dieser göttlichen Tugend des Glau bens zu dem „gemeinen, groben Mann", wie er sich ans- drückt, nie mit dem Worte „Glauben" reden sollten, sondern ihn vielmehr mit anderen fremden Namen als z. B.: Buße, Gebot, Gesetz, Furcht usw. zu bezeichnen haben, „auf daß sie desto unterschiedlicher den Glauben Christi verstehen" (den Fiduzglauben). (Luth. W. 23, 13.) So sollte das Volk in völliger Unwissenheit darüber gehalten werden, daß cs außer dem Fiduzglauben in der religiösen Begriffswelt noch irgend etwas anderes gebe, was Glauben heiße und in Wahrheit Glauben sei. Was Luther unter „Glauben" versteht, sagt er selbst einmal ganz unverfroren heraus: „Der Glaube ist eine ver wegene Zuversicht auf Gottes Gnade", und fügt hinzu, daß „solche Zuversicht gegen Gott und alle Kreaturen fröhlich, lustig und trotzig mache". (Luth. W. 63, 125.) Dem Volke gegenüber kleidete er aber seinen „Glaubcnsbegriff" in scheinbar harmlose Worte. „Glauben heißt die gewisse Zu versicht auf Gottes Barmherzigkeit, die uns Gott um Christi willen zusaget, in seinem Wort" oder „durch Christum" oder „an Christum, daß er unser Mittler sei." (Luth. W. 52, 379; 4, 118; 52, 27.) Und dieses vermessene Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit stellt dann Luther als die Erfüllung aller Gebote hin. In einer Predigt über das Evangelium vom verlorenen Schaf sagte dann Luther also: „Denn wir sol len so hoch gesetzt und gefeiert sein durch Christum und seine Taufe, daß unser Gewissen von keinem Ge setz wisse, sondern schlecht von den, selben un ge meistert und ungeurteilt bleibe, daß uns nicht anders zu Mut sei nach solchen inwendigen Wesen des Gewissens, als sei nie kein Gesetz auf Erden kommen we der Zehen noch Ein Gebot, weder Papsts oderKaisers, sondern allzeit in Freiheit stehen, daß wir können sagen: Ich weiß von keinem Gesetz und will auch von keinem wißen. Denn in dem Stand und Wesen, dadurch wir Christen werden, da hören auf unser und aller Menschen Werk, also auch alle Gesetze." (L. W. 13, 6l.) Und in seinem Kommentar in kpmt. nck. OnII. (2, 265, ekv. 2, 131.) schreibt er: „Wo St. Paulus sagt, daß wir durch Christus von dem Fluch des Gesetzes befreit sind, spricht er von dem ganzen Gesetz und besonders von dem Sittengesetz, welches eigentlich allein die Gewissen beschuldigt, verflucht und verdammt. Die beiden anderen Arten und Spezies der Gesetze, nämlich die spezi fisch jüdischen zeremoniellen und juridischen Gesetze tun das nicht so sehr. Wir behaupten aber, daß das Gesetz der zehn Gebote gar kein Recht hat, das Gewissen zu beschuldigen: denn Christus hat jenes Recht antiquiert." „Christus hat ganz und gar alle Gesetze aufgehoben." Mit größerer Klar heit kann es Luther doch nicht aussprechen, daß er das Sit tengesetz vernichten wollte, nicht bloß, insoferne es in den zehn Geboten Gottes ausgedrückt ist, sondern gerade inso fern cs das Gewissen bindet. » „Frei vom G e w i ss e n s b a n n Noms!" sagte Herr Oberkonsistorialrat I>. Dibelius. Und dennoch sind wir der festen Ueberzeugung, daß der Herr die Lehre Luthers direkt verwirft. Wir sind des Glaubens, daß der „Christ mensch" Luther in Wirklichkeit kaum existiert. Ein „Christ" nach Luthers Lehre müßte ja ein gesetzloser Anarchist sein. Er müßte sich entbunden und „frei" halten von allen Geboten und Gesetzen, von den Geboten Gottes, von den Geboten der Kirche, von den Gesetzen des Kaisers und jeder weltlichen Obrigkeit. Welche Folgen müßte eine solche höchst gefährlickie Moral haben! Sie wäre ein Freipaß für das Laster und ein Zerstörungsfermcnt des gesamten sozialen Lebens. Wenn wir also einerseits von unseren Protestantischen Mitbürgern die Ueberzeugung haben, daß sie ein solches „Evangelium" nicht glauben, so müssen wir es anderseits als eine sehr gefährliche Redewendung halten, wenn Herr Pro fessor Dr. Tschackert das Publikum anffordert: „Zurück zu Luther und durch ihn hin zum — Evangelium!" An dem Lutherbilde fehlen noch sehr viele Pinselstriche. Vielleicht unterziehen wir uns doch noch einmal der Arbeit, das Porträt, welck^s der Redner entwarf, „zum Sprechen ähnlich zu machen". >V. Die 17. (tzeneralversaiitmlvrtli deS Evan gelischen Bundes. Bon Sr. Majestät dem .König ivar an den Vorsitzenden folgende vom diensttuenden Flügeladjutantcn gezeichnete Antwort eingegangen: „Seine Majestät der König lasse» Euer Hochgeboren und den Mitgliedern des Evangeli schen Bundes für die ihm zngesandten guten Wünsche aller- böcbst seinen herzlickxm Dank aussprechen." J:i drei Sälen hatte der Bund am Dienstag abend seine Freunde und besonders seine vielen Freundinnen ver sammelt. Im Gewerbchame sprach Herr Prof. Tr. Bottstingk aus Karlsruhe über das Thema: Römisch päpstliches oder deutsches Reich? — Ju Hammers Hotel verbreiiete sich Pfarrer Cvorling Krefeld über: .Kaufesstouelle Friedens, stimmen und evangelische Buudesarbeit und der ansgewiesene Turner Vikar Klein über: Turner Chronik, Kriegs- und Friedensbilder and der „Los von Roin"-Veivsqimq, und im Vereinshanse Herr Professor Dr. Tscbackert-Götliiigen über „DaS echte Lutherbild". Der letztere Redner ließ in sorg fältiger und treffender Auswahl aus den Schriften Luthers den Vielgeschmäbten znm großen Teile selbst reden und versuchte durch Unterdrückung der gegen Luther zeugenden eigenen Aussprüche daü von Denifle, de» er fälschlich einen Jesuitenpater nannte, gebrachte historische Luther bild als absurd hinznstellen. Sodann wagte er den kühnen Satz, daß Pater Denifle von neuem gezeigt hätte, wie un fähig die katholische gelehrte Welt zu einer unparteiischen, objektiven Wissenschastsforscbmig sei. Die Kluft zwischen ultramontaner Gelehrsamkeit und freier Wissenschaft sei durch DenifleS Buch arg vertieft worden. Wenn Denifle die Fehler Luthers hervorhob. so schni Böthlinqk anderer- seitS wieder nur ein Lichtbild. Cr machte sich also desselben FeblerS schuldig, den er bei Denifle tadeln zu müssen glaubte. Herr Vikar Klein führte aus, daß die Evangelischen in Oesterreich in der Los von Rom-Bewegnng den richtigen