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I-VMKMIZ7 -^I^I ? "°°o . . . 51^01.^65^7, ^S7.6Ekl>I-0^v s:vIkl)^OP5>VL5k^ PV^Xk-OV-s a ^«V2 1Y3O Don Frankfurts Siedlungen und ihren Gärten Don Friedrich Heyer, städt. Gartenbaurat, Frankfurt a. Main. Die ungehemmte, vielfach durch keine nennenswerten Freiflächen unterbrochene, bauliche Entwicklung unserer Großstädte in den letzten Jahrzehnten hatte zur Folge, daß die zwischen Asphaltstraßen und Brandmauern aufwachsenden Generationen jede Gemeinschast mit der Natur ver loren haben. Die Häufung der Wohnbauten im Mittelalter auf engem Raum kann nicht zur Verteidigung einer Weiterentwicklung unserer großen Städte in dieser Richtung ins Feld geführt werden. Köln, die damals größte deutsche Stadt, hatte erst 30000, Frankfurt a. M. nur 7000 Einwohner. Wall und Graben zwangen zwar, aus engen Raum zu bauen, aber dieser Raum war an der Peripherie noch mit weiten Gärten durchsetzt. Die unberührte Natur unmittelbar vor der Stadt mauer war noch in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar. Heute aber braucht beispielsweise der Bewohner im Zentrum Berlins säst eine Stunde mit der Vorortbahn, bis er sich an Wald- und Wiesenlandschaft erfreuen kann, ein Genuß, der ja nur zu oft durch die Errungenschaften des modernen Verkehrs stark geschmälert wird. Wohl hat einerseits der harte Daseinskamps der auf engen Raum zusammengedrängten Großstadtbewohner zu günstiger Entwicklung intellektueller Fähigkeiten geführt, andererseits aber auch eine seelische und geistige Verarmung in bedenklichem Ausmaße gefördert. Auch zur rein ziffern mäßigen Bestandserhaltung fehlen heute der Großstadt grund sätzliche Voraussetzungen. Würde nicht das Irrlicht Groß stadt jährlich viele Tausende vom flachen Land in die Stadt ziehen, dann würde in ganz kurzer Frist die Wohnungs frage unserer großen Städte gelöst sein. In den gesunden ländlichen Verhältnissen bedeutet Kinderreichtum eine Stär kung der Wirtschaft, in den Städten fast ausnahmslos eine Verschärfung des Existenzkampfes. Das Wohnungselend in den Städten hat die Familie, die wichtigste Grundlage der 1. April 1930 — „Der Behörden-Gartenbau 47