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Monlag, den 25 Februar «m8 abends -»« ».«« -8: I, . » m » ^ A vl » I» W«>ck N»»i»»r t» j »»»Ich« «I, >»chmt»««> nochm»,»» Uolksreitung ,»»,« stk t,ie P»tU.«P-ltjkU»2S ^ m«IeU 8« ><miM,il.«njei,«, »« 4 nicht übernehmen, «»rechstunde der «ed-ttt-n: LI—I« Uhr vorm. Einzige katholische Tageszeitung im Königreich Sachsen- Organ der Zentrumspartei. A»»-aS« ä «N tNcheierßse «rtz »vNg. Wochendettage Feiera-rad. Ausgabe v «ur mit der Wochenbellag». Dorxat genommen! Zur Lage Die Abreise der leitenden Staatsmänner der verbünde ten Kaiserreiche Mitteleuropas nach Bukarest zUm Zwecke der Anbahnung der Friedonsverhandlungen mit dem König reich Rumänien bei gleichzeitiger Rückstellung des Beginnes neuer Friedensverhandlungen mit Rußland beweist, daß dem Abschlüsse eines Friedens unt Rumänien gegenwärtig ein größeres Interesse entgegengebracht wird, als demjeni gen mit »der in sich selbst zerfahrenen großrussischen Nepu- blik. Und trotzdem ist Rumänien ein hilfloser Staat, wie man sich einen anderen kaum mehr denken kann. Im Nor den und Westen lind Süden von den mächtigen Heeren des Vierbundes umklammert, im Osten von der Petersburger Regierung aufgegeben, ja sogar bedroht, bleibt Rumänien nichts andes übrig, als den Weg der Verhandlungen mit seinen einstigen Verbündeten, den Kaiserreichen Mittel europas und den Staaten des Vierbundes zu beginnen, wenn es nicht seinen letzten politischen Machtfaktor, sein Heer, in einem nutzlosen Kampfe zugrunde gehen lassen will. Das deutsche Sprichwort: „Untreue schlägt seinen eigenen Herrn", erfüllt sich gegenwärtig an Rumänien in einer Art, die künftige Geschichtsschreiber geradezu. als Schulbeispiel hinzustellen in der Lage sein werden. Ob dies den blindwütigen rumänischen Nationalismus, der in den letzten Jahren namentlich^gegen Oesterreich und Un garn geradezu krankhafte Formen angenommen hatte, heilen wird, das bleibt dahingestellt.- '"Der österreichisch- rumänische Abg. Dr. Jsopesku hat in seiner letzten Rede im Parlament gebeten, man möge dem Königreich Ru- mänien beim Friedensschlüsse nicht den Spruch „Weh dem Besiegten" ins Gedächtnis rufen. Auch wir fühlen mit dem mißbrauchten rumänischen Volke ein gewisses Mitleid, nicht aber mit jenen rumänischen Staatsmännern, die ihr Volk und ihre Dynastie ohne jede Veranlassung in geradezu frevelhafter Weise in den Weltkrieg gestürzt haben, um auf diese Weise Oesterreich-Ungarn, das sie in den Sommer monaten deS Jahres 1916 bereits als sterbenden Organis mus betrachtet haben, von hinterrücks zu ermorden und zu berauben. Ueber die Vorverhandlungen Rumäniens mit den Staaten der uns feindlichen Koalition, namentlich mit Rußland ist bis jetzt der Schleier des diplomatischen Ge heimnisses für die öffentliche Meinung der daran beteiligten Völker noch nicht gelüftet. Eines ist gewiß, daß Vratianu bereits seit Beginn des Weltkrieges beschlossen hattch zu entsprechender Zeit an Oesterreich-Ungarn den Krieg zu er- klären. Die Stürmer und Dränger des rumänischen Na- tionalismuS wollten bereits im September 1914 an Oester reich-Ungarn den Krieg erklären. Damals hat der greise König Carol darüber geklagt, daß die rumänische Regie rung den von ihär abgeschlossenen Vertrag mit den Kaiser- reichen Mitteleuropas nicht annehmen wollte, demzufolge Rumänien verpflichtet gelvesen wäre, den Staaten Mittel- europas gegen Rußland Hilfe zu leisten. Hätte damals Rumänien dies getan, so wäre es gegenwärtig nicht nur in, Besitze der ganzen Dobrndscha, sondern auch des teilweise von Rumänien besiedelten Beßarabien, das erst im Jahre 1812 vom rumänischen Fürstentum Moldau abgetrcnnt und von Rußland erobert worden war, wäre gegenwärtig höchst wahrscheinlich rumänisckflw Besitz. Rumänien wäre dadurch nicht nur ein einflußreicher Mittelstaat geworden, sondern cs hätte als Verkäufer seiner reichen Naturschätze gewalti gen wirtschaftlichen Gewinn zu erwerben vermocht. Gegen -das russische Zarentum hätte es sich mit deutsch-österreichi scher Hilfe ganz anders und viel besser zu halten vermocht, als ihm dies als Verbündeter der uns feindlichen Koalition gegenüber den Mittelmächten gelungen ist. Die Blätter der Entente haben bereit? in den letzten Monaten des Jah res 1914 damuf hingewiesen, daß König Carol eine nach ihrer Ansicht allzugroße Meinung von der Macht Deutsch lands gehabt hätte, von der er behauptete, daß sie den Staaten ganz Europas gewachsen sei. Die Ereignisse haben diesem greisen Könige recht gegeben, dem sein Adoptivvolk die Rumänen soviel Dank schulden, den sie aber gerade in den letzten Jahren mit soviel Schmähungen überhäuft ha ben. Daß der jetzige König Ferdinand von Rumänien und Namentlich seine Gemahlin von ganz anderen, ja entgegen gesetzten Gesichtspunkten die Lage ihres Vaterlandes be trachteten, ist bekannt, ganz ebenso wie auch die Resultate, wozu ihre verbrecherische Politik geführt hat. Dieser König war, ganz ebenso wie Zar Nikolaus II., ein Gefangener der wachsenden nationalistischen Propaganda, die den Adel, oaS Offiziersko^ttz und den reichen Bürgerstand unter dem Einfluß vom britischen und französischen Golde geleiteten Presse erfüllt hatte. In den Jahren 1915 bis 1916 wurden j DaO NeAeWr Vars Enge ! N UlW WU lUkÄNU (W. r. I. Amtlich.) Gioj«» de» HS. Iibruir 1V18. Westliche» Arie-Sscha«p!Ltz Vielfach Artillerie- und Minenwerferkamps. An ver- schiedenen Stellen der Front Erkundungsgefechte, die uns östlich von Armentieres Gefangene und Maschinengewehre einbrachten. OsMcheL.' r: res gruppe drs Grnrralob»rst von Eichhorn Unsere Truppen besetzten Pcrna». Ein Esten-Bataillon hat sich dort den: deutschen Kommando unterstellt. Ihren Divisionen voraus haben gestern vormittag die Sturinkonrpanie 18 und die 1. Schwadron Husaren-Regi- ment 16 Dorpat genommen. Auf dem Wege dorthin wurden 6006 Gefangene gemacht und viele hundert Fahr zeuge erbeutet. Diese fliegende Abteilung hat somit in 5s^ Tagen über 210 Klm. zurückgelegt. Heeresgruppe L i n s i n g e n: In Rowno ist der gesamte Stab der russischen „besondern Armee" in unsere Hände, gefallen: ihr Oberbefehlshaber war geflohen. Vortruppen erreichten Schitomir und nahmen dort Ver bindung mit ukrainischen Truppen auf. fast '»den Sonntag nationalistische Umzüge in Bukarest und ar. wen rumänischen Städten veranstaltet, die dazu dienen soiuen, das rumänische Volk für die Interessen Englands und Frankreichs in den Krieg hineinzuhetzen. Sänger und Sängerinnen, Musikanten und Redner aus allen Ecken der uns feindlichen Mächte gaben sich damals in Bukarest eine Art Stelldichein, um die unerfahrene Jugend und zuletzt die Intelligenz, das Offizierkorps und den Hof in den Krieg gegen Oesterreich-Ungarn hineinzutreiben. Der Rattenfänger von Hameln soll einst Kinder durch das Spiel seiner Flöte betört und dein Verderben zu geführt haben. In ähnlicher Weise wurden auch die Rumänen in die Sie- benbürgischen Berge hineingeführt, wo ihre Heere gegen über den kriegsgeübten Armeen Deutschlands und Oester reich-Ungarns zugrunde gingen. Ter rumänische Minister präsident Vratianu, der gegenwärtig bereits in der politi schen Versenkung verschwunden ist, dachte eine Art Cavour zu werden, als er Ende August in heimtückischer Weise mitten in der Nacht Oesterreich-Ungarn die Kriegserklärung znstellte. Ihm war es bekannt, daß die österreichische Ernte des Jahres 1916 kaum mehr dazu genügen werde, um die Bevölkerung zu ernähren; deshalb machte er den Krieg. Er^ rechnete aber nicht damit, daß die deutschösterreichischen Heere in so kurzer Zeit die fruchtbare Walachei erobern würden und noch weniger damit, daß das russische Zaren- tum mit seiner ungeheuren Militärmacht einige Monate nach dem militärischen Zusammenbruch Rumäniens zu grunde gehen werde. Damit war auch der Untergang der großrumänischen Politik besiegelt. Das mög,e man nicht vergessen. X von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neue-. D« T«n«ralqu«rti»rmeist«r: L«d«n-o»sf. 19 000 Tonnen versenkt Berlin, 21. Februar. (Amtlich.) Neue 11-BootS- ersvlge auf dem nördlichen Kriegsschauplatz. 19 000 Bruttv- registertonnen. Unter den versenkten Schiffen befand sich der englische TruppentranSportdampfcr „Tnscania", 14 318 Br.-Ng.-To. mit amerikanischen Truppen an Bord. Der Dampfer wurde kurz vor dem Einlaufen in die irische Sec in geschicktem An griff bei stärkster feindlicher Gegenwirkung aus einem Gc- lcitzuge, an dessen Spitze er fuhr, hcrausgcschosscn. Der Chef des Admiralstabs der Marine. Englische Ucbcrgriffe Kristiania, 24. Februar. Der deutsche Dampfer „Biarritz" von der Gesllschast Argo-Bremen ist am 22. d. N 10 Uhr vormittags bei dem Buholmcr Feuerschiff, wie die beiden an Bord gewesenen norwegischen Lotsen bekunden, in solcher Nähe von Land, daß die Menschen dort gesehen werden konnten, durch ein unbekanntes englisches Kriegs schiff gekapert und westwärts weggeführt wor- den. Die Lotsen versichern auf das bestimmteste, daß der Dampfer innerhalb der norwegischen- Hoheitsgewässer auf gebracht worden sei. Das gleiche Schicksal ereilte den deut schen Dampfer „Düsseldorf", der von Narwick mit Kies ladung unterwegs war und ebenfalls am 22. an derselben Stelle innerhalb der norwegischen Hoheitsgewässer von einem englischen Hilfskreuzer gekapert wurde. An Bord waren außer der deutschen Besatzung 4 Norweger, zwei Lotsen und zwei Zollbeamte, die gelandet sind. Die nor wegische Regierung hat dem Vernehmen nach eine sofortige Untersuchung eingeleitet und ein besonderes Schiff Nach Buholmenfeuerschiff zwecks Vernehmung des dortigen Feuer- Wärters entsandt. In beiden Fällen kann kein Zweifel dar- an bestehen, daß England sich wieder einmal eine flagrante Verletzung der norwegischen Souveränität hat zuschulden kommen lassen. GiMii Liberalismus und Modernismus In deni also überschriebenen Leitartikel unserer Nr. 45 vom letzten Freitag möchten wir einige Verbesserungen an bringen. Es muß richtig heißen: 3. Die Kriegsbctstunde mit den interessantesten Themen hat oft keine Zugkraft. Die Ausführungen des Herrn Pastor Lange standen nicht in Nr. 26, sondern in Nr. 0 der „Allgemeinen Evangelisch- Lutherischen Kirchenzeitung." Im Schluß unseres Artikels ist durch ein Versehen des Verfassers ein Satz fortgeblieben, der von theologisch ge; bildeten Lesern gewiß lind ohne weiteres ergänzt worden ist, dessen Fehlen jedoch beim Laien zu Mißverständnissen und falschen Beurteilungen führen kann. Wir bitten folgen dermaßen zu lesen: Tie Nesormationsgcdanst.i des Herrn Pastors Lange müssen wohl neue sein, t e i l w e i s c w e n i g st e n s un d für gewisse Richtungen im Protestan tismus, Gerade die „Allgem. Ev.-Luth. Kirchenztg." und die von ihr vertretene Richtung hat oft warnend ihre Stimme er hoben gegen jene Geistliche, die, wenn auch im guten Glau ben, die Wege der „modernen" Welt betraten, hat ernst, mutig und vernehmlich die Pi-ediger mit den „interessante sten Themen — zur Ordnung und zum Evangelium ge rufen. Desttscher Reichstag Berlin, 23. Febr. !rlie Beratung des Gesetzes zur Aenderung des Krie gs- st e u e rg e s c tz e s, wonach die Kriegsabgabe auch zur Deckung eines Fehlbetrages im Neichshaushalt soll ver- wendet werden können, wird auf Antrag des Abg. Dr. Südckum mit der Aussprache vom Haushaltsplan ver bunden werden. Zur Verhandlung steht dann der Bericht des Hauptausschusses über militärische Angelegenheiten. Ein Antrag Dr. Müller-Meiningen (Vp.), Feh ren b ach (Zentr.), Dr. St res e mann (Natlib.) und Stücklen (Soz.) ersucht den Reichskanzler, dafür Sorge tragen, daß 1. die Entlassung der Jahrgänge 1869 und 1 8 70 aus dem Heeresdienste sobald als möglich ge schieht, daß aber jedenfalls die dauernde Zurückziehung der Jahrgänge 1869 und 1870 aus der vordersten Linie in die Heimat mit möglichster Beschleunigung durchgesührt werde, 2. diejenigen Mannschaften des Landsturms, die seit Kriegs- beginn unausgesetzt im Felde stehen und seit mindestens einem Jahre an der Front eingesetzt sind, zu Ersatztruppen teilen dauernd in das Heimatheer versetzt werden. Der >