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Nummer 41 — LS. Jahrgang «schein, »ma> >1^»«»«. «t> »en »Miktr. D», »el^ „«» ?«>i im-erk N„n«« Veo»»' >«»>» »en r»«il>rila,en ,»>. .»»»«^«ininst »x» «>«»"' .Dl» Weil >>«r pr»>>' .»Irr»»»«, «oi«»»»«' D«» »ui» V,«»' .mim«,,»«. >»»,'. M,„M»r, Or,»,»»rr«« « «> »n'»I. »«NrNnrl». »tn»rtm»»»r, II» Z «rnn-b»,'»' ». »« < ^ De. G. D«»«»»k. »kt»»«,. Sonnlag, -en 17. Februar 1»2» Vrel«,»»»« , Drr»»r, «»„««»»»rrtl«, Die >a»N>ai»«>« Mein,»»» »« < «»«,»«» en,»,«« u. S»rllrn»«>u»r »VZ Di» V»l>»r»Na«»,,«I» e>n>» ^rr» I «i !»IIr An,»i«rn »>»»rt«I» »»» »»rtr»»«> a»a»b>»«< «»< d«»»»n«r»n,m»,»i„,.!tt»^». Vri»,a»».n«»4 >Lb»rrr »»»«» «»»»> ,»d» »>»«,111»»,,", kt»,»«"", «»>« GeNUtun» ». U"^,,rn.»Ui»«!Iarn «. v»III»n, » S»»»»nerlatz» »«IchLIMch«, r»I «r«»r ür»». De»«»»n. Wr,»«»»<fteII«. Druii u >vrrl»«: «»rminia v^>». »tr »»«>„ im» Druck»«», 0»,ai» D «»«>>»». Dr»»»rn-»I. >. V»N»rNras,»l7. ,7emn"-WIL. PoII>»»cki»ni« Dr»?den »ln, »>,"kk,»»n D»,»»,«n» Dr»*dr»> »» »171" Für christliche Politik und Kultur Nr»ak»i„ ,rr Si>»NI»»i, «>»»»» D«»d»n.«<,Is,»»l » Polierst«»^» 17. ilernru, AMI uni- »1012. Endgiillige Lösung? Dle Aufgabe der Sachverständigen. Während unter dem Druck eines unerhört harten Winters die Völker Europas apokalyptische Furcht vor dem Nahen einer neuen Eiszeit durchfröstelt, während Kohlenmangel und droliende Knappheit der Lebensmittel wie Gespenster durch die Großstädte gehen, tagen im Kon ferenzsaal des Hotels „George v." in Paris die Sachver ständigen. Nur Gerüchte über den Inhalt ihrer Verhand lungen dringen in die Oeffentlichkeit. übertönt aber wer den diese Gerüchte von dem Trommelfeuer der Presse, die in Paris, Berlin und London mit immer größerer Schärfe die Sonderwünsche der einzelnen Länder vertritt. Den biederen Lesern liegt gegenwärtig die Sorge um eine warme Stube näher als die Sorge um dle Reparationen. Obwohl von dieser Konferenz Wirkungen auf Europa ausgehen können, neben denen die Schäden des grim migsten Winters als ein Kinderspiel erscheinen. Der Auftrag für die Sachverständigen ist auf der letzten Tagung des Völkerbundes in Genf erteilt wor den: Gemeinsam haben Deutschland, England, Frank reich, Belgien, Italien und Japan dort festgestellt, daß es notwendig sei, „das Reparationsproblem vollständig und endgültig zu regeln und zu diesem Zwecke eine Kommis sion von Finanzsachverständigen der sechs Negierungen einzusetzen". Vier amerikanische Sachverständige lfat man angesichts des politisclien und wirtschaftlichen Ein flusses Amerikas auf die Neparationsfrage hinzugezogen. Die Sachverständigen arbeiten in völliger Freiheit und ohne Bindung für die Regierungen: erst wenn die Pari ser Konferenz einen positiven Vorschlag machen sollte, werden die Regierungen dazu Stellung nehmen. Die Aufgabe der Pariser Konferenz hat der Neparationsagent bereits in seinem Schlußbericht für 1927 umschrieben, in dem er feststellte, „daß weder das Neparationsproblem nach die anderen von ihm abhängi gen Probleme endgültig gelöst werden können, solange nicht Deutschland eine bestimmte Aufgabe gestellt ist. die es unter eigener Verantwortung und ohne auslandisclfen Transferschutz zu vollbringen hat". Damit sind zwei Ziele festgelegt: die Vereinbarung einer Endsumme und die Aenderung der bisherigen, durch das Londoner Abkom men 1924 festgelegten Zahlungsweil» Endsumme und Zahlungsplan. Die Endsumme der von Deutschland geforderten Zahlungen ist bekanntlich im Versailler Vertrag nicht angsoeben, sie sollte laut Artikel 232 des Vertrages durch die Neparationskommission festgestellt werden. Man er innert sich, daß eine Reihe von Konferenzen sich mit die ser Frage beschäftigt hat und daß die Alliierten 1920 ln Doulogne zunächst eine Summe von 269 Milliarden Gold- «nark ansetzten, die aber dann auf der Londoner Konfe renz 1921 auf 132 Milliarden ermäßigt wurde Das Lon doner Abkommen von 1924, das auf dem Dawes-Plan »ufgebaut ist. läßt die Frage der Endsumme offen. Denn inzwischen hatte man erkannt, daß es viel wichtiger ist. festzustellen, welche jährliche Leistun gen Deutschland überhaupt aufbringen kann. Dieser Feststellung sollte der von der Dawes-Kommission 1924 ousqearbeitete Plan dienen. Man kennt das System dieser Prüfung: Ansteigende Zahlungen in den ersten vier Ia-Hren, erst im fünften Jahr (1928/29) die volle Jah resleistung von 2.5 Milliarden Goldmark: Sicherheit für die Gläubiger durch Verpfändung gewisser Einnahmen des Reiches und durch Obligationen der Reichsbahn und der deutschen Industrie, Schutz für den Schuldner durch die Transfer-Bestimmungen. Offen läßt der Dawes-Plan die Frage, wieviele Jahreszahlungen denn geleistet werden sollen. Artikel 833 des Versailler Vertrages bestimmt, daß die Tilgung der deutschen Verpflichtungen innerhalb von 30 Jahren erfolgen soll. Säwn auf der Pariser Konferenz von 1921 hatte man diese Zahl auf 47 Jahre erhöht: der Versuch, den damaligen Plan durch,zufiihren, ist aber am Zusam menbruch der deutschen Wahrung gescheitert. De? Keuke: Die Welt (Illustrierte Wochentwilage) Nntertmltuno und Misten Dle Welt der Frau Turnen. Sport und Spiel Ailmrundschau »»Der Prolog ist beendet" Die allgemeine Aussprache auf der Pariser Konferenz abgeschlossen — Beginn der Einzelberakungen in der nächsten Woche 2,2 Milliarden Jahresrate? Paris, 16. Februar. Unter der Überschrift „Der Prolog ist beendet" veröffentlicht der Anßenpoliliker des „Mat in" einen Artikel, der den Anschein erweckt, daß er nicht ohne Fühlungnahme mit maßgebenden Persönlichkeiten geschrieben wurde. Es heißt in dem Artikel, man erivarte. daß Dr. Schacht an, Montag seine Ansicht über die Höhe der Annuitäten äußern wird. Dann würden die Gegensätze beginnen. Tste Alliierten hätten ein« Gesamtabrechnung ausgestellt, die sich aus Milliarden RM. belaufen. Die Deutschen würden ein« Abrechnunq ausstellen, die kaum 1(4 Milliarden AM. jährlich betrage. Morgan und Owen Aoung, di« bis jetzt noch nichts gesagt hätten, däch ten gewiß an ein« zwischen diesen beiden Beträgen liegende Ziffer. Diese Ziffer werde wahrscheinlich weder ans Grund der elivas zurechrgemachten Forderung der Gläubiger noch aus Grund der Thesen Dr. Schachts festgesetzt. Bielmehr iväre die endgül tig« Ziffer so zu errechnen, daß Mobilisierungsmaßnahmen ermöglicht würden, die die amerikanisck>en Bankiers im Ein- vernehmen mit oem amerikanischen Markt im Laufe der kommenden Jahre vornehmen wollten. Der Zweck des Sach- verständigenausschnsses sei nicht, die Annuitäten festzuseßen, die die Gläubiger oder die Schuldner wünschten. Die Zahlen, auf di« sich die amerikanischen Bankiers nach übereinstimmenden Nachrichten im voraus sestgelegt zu hoben scheinen, dürsten zwischen rrvv und 2 400 Millionen liegen. (Hier dürfte „Matin" eher den französischen Wunsch als d!« Meinung der Amerikaner wiedergebe»!) Aus dieser grund legenden Annuität iverd« der Gegemvärtige Wert berechnet werden, den man dann durch unter amerikanischer Konirolle stehende Kreditoperationen zu decken hätte. Im übrigen ist festzustellen, daß die Morgenpresse ohne Zweifel einem Losungswort folgend jast gleichmäßig sich äußert, etwa in dem Sinne, wie der „Petit Parisien", der schreibt: Da alle Argumente Schachts auf Herabsetzung der deutschen Zah lungen hinaus!ausen, muß mun annehmen, daß di« deutschen Delegierten sich bald entschließen werden, demutsprechend präzise Borschläge zu sormulieren. Die französisäx», englischen, amerikanischen, belgische», italienischen, jamriüschen Delegier- ten werden ohne Zweifel ivarten, bis sie wissen, was Deutsch land bietet, ehe sie ihre Ansicht um Ausdruck bringen. In der gestrige» Sitzung der Sachverständigen hob sich die Diskussion ans die Auswirkung der Auslands Kre dite aus die deulscke Wirtschaft im Zusammenhang mit der Zahlungsbilanz und ihrer Wirkung aus die Weltwirlschaslslage seit 1924. Relchcbankprüsideut Dr. Schiacht hat die deutsche Ansicht vorgetragen. Bon der anderen Seile wurden nur ein txrar Fragen gestellt. Dr. Sä>rcht hat hervorgchoben, wie stark die Verschuldung der L a n d w i r t sch a s t zugenommen hat, und es wurde gekragt, ob diese Verschuldung der Land wirtschaft durch neue Investierungen entstanden ist, oder ob es sich um Verluste handelt. Eine in Deutschland unternommen« Enquete hat bekanntlich zu der Feststellung geführt, daß von der 7.5 Milliarden Mark betragenden Verschuldung der Landwirt schaft seit 1924 etwa 1.5 Milliarden aus Investierungen, die anderen auf Verluste zurückzuführen sind. Dr. Melchior hat über den deutscl»en Standpunkt betr. sie Zahlungsbilanz gesprochen, wobei er die Ansicht des Statistischen Neichsamte» vertrat. DI« Sachverständigen für die KriegsentschÄigung wollen am heutigen Sonnabend die allgemeine Aussprach« beenden, um sich im Laufe der nächsten Woche in die Einzelsragen oertlesen zu können. Für die nächste Wackre wird noch größere Berschwie- genheit von seiten der Sachverständigen anqekiindigt. als dies bisher der Fall war. Dawes-Plan bestimmt, daß innerhalb 36 Jahren die In dustrie- und Eisenbahn-Obligationen getilgt sein sollen: 960 Millionen jährlich sind dafür eingesetzt. Diese Ver pflichtung würde also mit dem Iohre 1960 enden. Die übrigen 1540 Millionen der jährlichen Dawes-Leistung sind für die direkte Uebertragung an die Neparations- gläu-biger bestimmt. Der Versailler Vertrag, von dem be kanntlich auch Doives-Plan und Londoner Abkommen ansgehen, bietet aber keine Handbabe, um Deutschland länger als 30 Jahre, also bis 1954 zur Zahlung dieser Iahressumme von 1540 Millionen zu zwingen. Die gegensätzlichen Auffassungen. Der R e p a r a t i o n s a g e n t hat in seinem Schlußbericht für 1938 betont, daß der Dawes-Plan sich bewährt habe. Deutschland könne gegenwärtig 2,5 Mil liarden jährlich abführen. Es ergeben sich nun drei Fra gen: 1. Wieviele Jahre kann Deutschland diese Leistung aufbringen? 2. Muß in absehbarer Zeit eine andere Höhe der Iahres-Leistungen festgesetzt werden? 3. Ist es mög lich. die deutscl-e Reparationsschuld zu „kommerzialisie ren", d. h. die festzusetzende Gesamtsumme aber einen Teil zu kapitalisieren, die ermittelte Summe als Anleil>e auf den Markt zu bringen und so schon jetzt für die Ne- parationsgläubiger greifbar zu machen? Die Gläubigerstaaten wünschen selbstver ständlich, daß Betrag und Anzahl der deutschen Iahres- zahlungen so hoch als möglich angesetzt werden. Die Kriegsschulden der enropäisäfen Gläubigerstaaten gegen über den Vereinigten Staaten von Amerika geben dabei die Grundlage der Berechnung ab. Die Rückzahlung die ser Schulden ist bekanntlich durch außerordentlich kluge Verträge geregelt, die sämtlich eine Tilgung innerhalb von 62 Jahren norsehen. England hat sich bereits 1921 in der von Balfonr Unterzeichneten Note zu der Auffas sung bekannt, sein Anteil an den deutschen Reparationen dürfe nicht geringer sein als der Iahresbetrag, den es zur Verzinsung und zur Tilgung seiner Schulden an Amerika zu zahlen habe. Frankreich und Belgien verlangen noch mehr als den Betrag ihrer jährlichen Verpflichtungen gegenüber Amerika. Bedenkt man nun. daß von den 2,5 Milliarden der jährlichen Daives-Leistung 960 Millionen für Verzinsung und Tilgung der Obligationen verwandt werden, weiter daß England jährlich 640 Millionen und , Frankreich jährlich 400 Millionen Goldmark an die Ver- I einigten Staaten zu zahlen hoben, daß außerdem aber Italien, Japan. Belgien und ein Dutzend kleinerer Slaa- ten von Deutschland Zahlungen wollen, — dann begreüt man, daß die europäischen Gläubigerstaaten auf eine Re gelung hinauswollen, bei der Deutschland sich verpsiiä)- ten würde, 62 Jahre lang je 2,5 Milliarden Goldmark z« zahlen. Deutschland betont gegenül>er dieser Forderung den Grundsatz des Dawes-PIanes, daß Reparationsza!)- lungen nur möglich sind im Rahmen der deutschen Lei stungsfähigkeit. Der Dawes-Plan und der Reparations agent schätzen diese Leistung fähigkeit nach deutsci>er Auf fassung viel zu hoch ein. Gewiß l>at Deutschland die ersten vier Jahresraten bezahlt, es hat aber auch in die sen Jahren Ausländsanleihen ausgenommen, deren Ge samtbetrag die Summe der vier Jahresraten übersteigt. Zudem stand Deutschland während dieser vier Jahre im Zeicl-en steigender Konjunktur, während bereits das Jahr 19W einen beginnenden Abstieg zeigt, der schließlich zu der augenblicklich herrschenden katastrophalen Arbeitslosigkeit geführt l>at. Dabei ist die Lebeiislmltung in Deutschland durchschnittlich schlechter und die Steucr- belastung höher als in den Gläubigerstaaten. Neben der äußeren Rcparationslast muß Deutschland eine innere Kriegslast (Renten. Pensionen, Entschädigungen) von mehr als 2 Milliarden jährlich tragen, außerdem genial, tige Summen für Verzinsung und Tilgung der Auslands- anleilzen aufbringen. Deutschland erstrebt asto eine Her absetzung der Iahresleistnnaen und die Festsetzung einer Endsumme, die alle bisherigen Leistungen Deutschlands berücksichtigt und gemäß Artikel 232 des Versailler Ver trages die .Verminderung der Hilfsquellen Deutsch lands" in Rechnung stellt. Sichere Ergebnisse. Bei der Sä)ärfe dieses Gegensatzes der Aussassun» gen ist nur eines gewiß: Daß es ungewiß ist. ab bereits auf dieser Konferenz eine endgültige Lösung des Repa rationsproblems gelingen wird. Daß man ernslbaft an eine solche Lösung denkt, beweist am besten die Teil nahme des „Weltbankiers" I. P. Morgan, der hinsicht lich einer „Kommerzialisierung" der deutschen Schuld das entscheidende Wort sprechen soll. Kommt aber keine