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ÄachMe Sonukag, den IS.Seplember 1S2S «e»la,««r», »re«»e» «»,et,«nyreil« > Die igelvaltene PeMjeNe »<» 4. Kamille, an,eigen u.StellengeI»«e »<»4 Die PelitreName,«»«. Mm,n breit. I Für Rnzeigen antzerhalb des Verbreit,mgSgebiete» 4«^. die VeliireNamezeile l.!»«^. Brieigeb.!»«»^. Am Falle höherer iSewali erltichl iede Bervllichtung aut Lieferung iowie ikrtüllung v. «n,eigen-«uiirügen u. Leitiung d. Fchadenertatz. »et»»>tlt«er Teil «rtur «en/t- Dresden. volfsseilung «elchSftSftelle, L«»ck».Verla«, »ermanta. für «erlag und Drucker«i.Ftiial« Dresden. Drelden.N.l. Polters,ratze 17. Fernruf2W12. Vosticheckkonto Dresden «7oz. BanNonto «tadtdank Dresden Nr. «171» Für christliche Politik und Kultur Dresden. Medaktton der Sachsifckien iv»ll«,r<ton« Sden.AUIiadi 1 Polierttratze i7. a-rnrin AMI unN »in, 7. PaceM zum Konkordat Briefwechsel zwischen Prittak Kaas und Nunkius PaeeNi Zwisä^n dem apostolischen Nuntius in Berlin un>d dein Ministerpräsidenten Braun l>at im Zuseunmenhong mit dem Abschluß des Konkordats ein Notenivechsel staitgestiirden u. a. tiber die Schntfroge im Rahmen des Konkordats. Heute sind ivir in der angenehmen Lage, den Briefwechsel Mischen dein Borsitzenden der Deutschen Zentrumspartei, Prälat Dr. Kaas und dem apostolischen Nuntius Pacelli über das Zustande kommen des Konkordats im Wortlaut wieder,zugeben: Z. Zt. Bad Kissingen, den 13. August 192«. Hochwllrdigste Exzellenz! Zum heutigen Tage, an dem die Ratifizierung des Preußi schen Konkordats, das Werk jahrelanger Mühen und Anstren- jgungen, erfolgreich besiegelt, möchte ich nicht verfehlen, sowohl Als Vorsitzender der Deutschen Zentrumspartei wie auch persön lich Ew. Exzellenz ehrfurchtsvollste und innigste Glückwünsche auszusprechen und die Genugtuung und dankbare Freude z»m 'Ausdruck zu bringen, mit denen wir dieses wahrhaft geschicht liche Ereignis begrüßen. In den langen Jahren enger Zu sammenarbeit, zu der mich das besondere Vertrauen Ew. Ex zellenz und der Fuldaer Vischosskonferenz berief, habe ich mehr als andere Gelegenheit gehabt, den schweren und dornenreichen Weg kennenzulernen, der zurückgelegt werden mußte, bevor das bedeutsame Konkordatswerk zustande kommen konnte. Nur, wer das Konkordat „in kisrt- in allen Einzelheiten übersieht, kann das Konkordat „in kacto oss«- werten und würdigen. Mag auch der Ausfall einer ausdrücklichen Regelung der Schulfrage als schnzerzliche Lücke empfunden werden — der von Ew. Ex zellenz mit dein Herrn Preußischen Ministerpräsidenten aus» getauschte Notenwechsel läßt mit aller wünschenswerten Deut lichkeit in Erscheinung treten, baß das Fehlen einer solchen Regelung für den Heiligen Stuhl keinen Verzicht auf unver- äußerliche Rechtsansprüche darstellen kann. Anderseits darf ich Ew. Exzellenz die Versicherung geben, daß die in der Deutschen Zentrumspartei zusammengcschlossenen Katholiken gerade auf diesem Gebiete mit verstärkter Energie daraüber wachen werden, daß die religiöse Seit« der Schulfrage eine gesetzgeberische Rege- lung findet, die unseren kirchlichen Auffassungen gerecht wird. Es ist mir eine besondere Genugtuung gewesen, daß es der Deut schen Zentrumspartei in planvoller Arbeit gelungen ist, trotz außerordentlicher Widerstände die parlamentarischen Voraus setzungen für das Zustandekommen des Konkordats zu schaffen. An demselben Geiste und mit derselben Energie werden wir auch >in den schulpolitischen Kämpfen der Zukunft getreu unseerer Tradition der erzieherischen Mission der Kirche den Weg zu ^bnen wissen. > Mit Freude und Bewunderung erinnere ich mich des Stark- MUts und der unerschütterlichen Zuversicht, mit denen Ew. Ex». Pertrauen Seiner Heiligkeit übertragen« Aufgabe unentwegt 1-ellenz — oft sperancko contra sporn — die Ihnen durch das ^verfolgten, und für ihr Gelingen mit dem ganzen Einsatz Ihrer ^ Persönlichkeit kämpften. Der Jurist und der Staatsmann, der ' /Diplomat und der Priester — sie sind in Ihrer verehrungswür- ^sdlgen Person in so idealer und harmonischer Synthese vereint gewesen, wie es für die Erfolgsbedingungen dieses schwierigen »tnd hart umpkämpften Werkes nicht providentieller gedacht wer- Pen konnte. Wenn ich heute prüfenden Blickes zurückschaue auf den wechselreichen und müheschweren Weg, der zu dem heutigen Tage gceführt hat, so bin ich mehr als je davon überzeugt, daß di« Erklärung für das Zustandekommen dieses opus arckuurn gegen eine fest geschlossene Front von Widerständen tn geradezu Entscheidender Weise in Ew. Exzellenz verehrungswürdtger Per sönlichkeit zu suchen ist, di« auch bei grundsätzlichen Gegnern »»nserer Sache in bewundernswerter Weis« sich durchzusetzen wußte. Wenn man den heutigen Konkordatsinhalt mit dem Sußerst kargen und sachlich ungenügenden Anfangsprogramm pergleicht, das den staatlichen Stellen zunächst vorschwebte und pon ihnen mit bemerkenswerter Zähigkeit verteidigt wurde, dann wird man sich klar darüber, in welch wesentlichem Maße »» der Verhandlungskunst und der zielstrebigen Festigkeit Tw. Exxzellenz gelungen ist, den Konkordatsinhalt zugunsten der kirchlichen Interessen auszuweiten und zu bereichern. -- Aus der jahrelangen freundschaftlichen Zusammenarbeit, dt« Pitch mit Ew. Exzellenz verband, weiß ich, daß der Dank und der Applaus der Öffentlichkeit von Ihnen nicht gesucht wird, daß Ichr Auge nach oben gerichtet ist und nicht auf irdischen lioh«. Das innerlich beglückende Gefühl, der katholischen Kirch« ^ Deutschland in einier stürmischen und kampferfiillten Zelt ln M» Preußischen Konkordat ein neue» Sicherheitspfand, und W» deutschen Volke ein wahre» Friedensvermächtnis zwischen Maat und Kirche geschenkt zu Haben, möge Ei« agf Ihren wel» irren Lebenswegen — wohin auch immer Gottes väterliche Hand Sie führen möge — wie ein guter Stern geleiten und Ihnen sagen, daß Ihr Andenken tn den deutschen Landen für alle Zeiten gesegnet sein wird. Mit der Bitte, den Blumengruß, den ich im Namen der Deutschen Zentrumspartet zum heutigen Tage zu übersenden die Ehre habe, gütigst entgegennehmen zu wollen, bin ich Ew. Exzellenz verehrungsvollst ergebener (gez.) L. Kaas, Vorsitzender der Deutschen Zentrumspartet. Berlin, den 14. August 1929 Hochwürdigster, sehr verehrter Herr Prälat! Lassen Sie mich Ihnen für di« überaus herzlichen und liebenswürdigen, von Blumen begleiteten Elückwllnsck>e, die Sie als Vorsitzender der Deutschen Zentrumspartei und im eigenen Namen mir zum endgültigen Abschluß des Preuß. Konkordats übermittelt haben, innigsten Dank aussprechen. Bei voller Zu stimmung zu dem, was Sie rein sachlich über den Werdegang und die Bedeutung des Konkordats erwähnen, muß ich jedoch im iibr.igen betonen, daß ich persönlich nur meine Pflicht getan habe und jetzt, nach Beendigung des Werkes, der göttlichen Vorsehung für di« gütige Führung danke, die ich ost und gerade in entscheidender Stunde so spürbar ersahren durfte. Das be glückende Bewußtsein, im Konkordat den Katholiken Deutsch lands höchst« religiöse und kirchliche Güter und Ihrem Volke Sicherungen und Kräfte des inneren Friedens gewahrt zu haben, ist mir ein überreicher Lohn für alle aufgewandte Mühe. Unter den edlen Männern, die mir in den Verhandlungen hilfsbereit zur Seit« gestanden haben, gebührt Ihnen an erster Stelle ein dankbares Gedenken. Die kluge, umsichtige und treue Mitarbeit, die gerade Sie in selbstlosester Aufopferung dem Werk« angedeihen ließen und zu der Sie Ihr umfassendes Wissen, Ihr seltenes Verhandlungsgeschick und das Ihnen allge mein entgegengebrachte Vertrauen in hervorragender Weise befähigten, ist dem Gelingen des Werkes in hohem Maße för derlich gewesen. Ich freu« mich, den Dank, den ich Ihnen von ganzem Her zen entgegenbringe, auch der Partei aussprechen zu können, deren Führung Ihnen anvertraut ist. Das eben vollzogen« Konkordat wird für die Zentrumspartei immer ein Ehren- dcnkmal bleiben. Durch ihr überzeugtes Eintreten für sein Zu standekommen in der Volksvertretung hat sie Bestes ihres welt anschaulichen Ideengehaltes in di« Tat umgesetzt, und durch den parlamentarischen Erfolg, der ihr dabei beschieden war, hat sie den Wert und die Kraft bewiesen, die ihr heut« wie in den ruhmreichen Zeiten ihrer Vergangenheit immer noch inne wohnen. Mit dem Wunsche, der mir aus innerster Seele kommt, daß dag Konkordat Ihrem Vaterland« und seinen Katholiken reichsten und tn seine Zukunst sich auswirkenden Segen brin gen möge, bleibe ich in bekannter Liebe und Verehrung Ihr herzlich ergebenster (gez.) f Eugen Pacelli, Erzbischof von Sardes, Apostolischer Nuntius. Rußlands Vorschlag und Chinas Antwort Moskau, 11. September. Die Presse beröffentlicht die von der hiesige» Deutschen Bot schaft am 11. September übergebene Antivort der chinesische,, Ne gierung auf die von der Sowjetregicruug vorgeschlagenen Aeiiöc- runge» zu dem chinesischen Entwurf einer gemeinsame,, Deklaration. Die chinesische Antwort läuft eigentlich auf eine Ablehnung der sowjctrussischci, Aenderunge» hinaus, insbesondere dez Vorschlages, unverzüglich einen sowjctrnssischc» Direktor und stellvertretende» Direktor der Ostchincsische» Eisenbahn z„ ernenne», sowie des Vorschlages, sich gegenseitig z„ verpflichten, die örtlichen Behör de» über die Beobachtung des entsprechenden Artikels der Pekin ger Abmachung anzuweisen, der den Verzicht auf Propaganda und Unterstützung der Tätigkeit von dem andere» Teile scindlichen Organisationen vorsiehl. Wie die Telegraphcnagcntnr der Sowjetunion erfährt, wird die Antwort der Sowjelregierung der chinesischen Regierung in den nächsten Tage» übermittelt werde». Katholische Kirche und Kvalilionsrechl lieber die grundsätzliche Aeusteruug der Konzils« Kongregation zur Gewerkschaftsfrage schreibt Albert V 0 st im „Deutschen" (Nr. 21i)'t!>2!>st Die christlichen Gewerkschaften sind in ihrer Existenz und in ihrem Wirken als eines der wertvollsten Mittel zur Durchsetzung christlicher Sittenforderungen im moder nen Wirtschafts- und Gescllschaftsleben zu werte». In zweifacher Hinsicht. Einmal durch ihr praktisches Be mühen. das gottgewallte Menschenrecht auch für die Ar beiter wirksam zu machen unter Respektierung des glei chen Rechtes für alle übrigen Stände, lind zu zweit durch ihre systematische, im Christentum sundamentierte Er ziehungsarbeit zu einer ehrlichen, auf Gleichachtung und Gleichberechtigung aufgebauten Gemeinschaftsanerken nung. Sie haben so weite Kreise der Arbeiterschaft dem Christentum und den christlichen Kirchen erhalten und sie auf den Kampf für die göttliche Weltordnung eingestellt, wobei sie sich stets bewustt blieben, dost das Christentum nur dann eine Umstellung der Geister herbeizusühren in der Lage sei, wenn es als positives Bekenntnis prakti ziert würde. Sie taten das aus einer inneren Sendung heraus und kiesten sich auch dann nicht beirren, wenn ein zelne Vertreter des Christentums das Kaalitionsrecht der Arbeiter nicht oder nicht ausdrücklich bejahten. Um so mehr aber würdigten sie es als einen grasten Erfolg für das nachhaltige Hineinstellen der christlicken Lehre in un ser Wirtschafts- und Gesellschaftsleben, dast ln der letzten Zeit sowohl die offiziellen Stellen der katholischen wie auch der evangelischen Kirche die gesamte Tätigkeit der christlichen Gewerkschaften als trefflich und begrüßens wert anerkannten. Unter diesen Gesichtspunkten kämmt auch der letzten Deklaration (Kundgebung) der Konzils- Kongregation. die als eine offizielle Darlegung der Grundsätze der katholischen Soziallehre anzusehen ist. eine bleibende Bedeutung zu, nicht allein deswegen, weil sie zur Bildung christlicher Gewerkschaften ermuntert, sondern mehr noch, weil sie die Bildung solcher Gewerk schaften als eine unter den heutigen Verhältnissen mora lische Notwendigkeit herausstellt und somit den Nicht- und Folschorganisierten eindeutig sagt, was sie zu tun haben. Die Kirche anerkennt und bejaht, wie eine päpstliäx' Verlautbarung erklärt, das Recht der Arbeitgeber und Arbeiter, Berufsvereinigungen zu bilden, und sie erblickt in ihnen ein wirksames Mittel zur Losung der so zio l e n F ra g e. Unter den heutigen Verhältnissen hält die Kirche die Bildung solcher geiverbschaftlichen Organi sationen für moralisch notwendig. Sie ermuntert zur Bil dung solchx.r Gewerkschaften. Die Kirche will, dast diese Berufsvereinigungen errichtet und geleitet werden nach den Grundsätzen des Glaubens und der christlichen Sitte. Sie will, dast die Berufsvereinigungen Werkzeuge der Eintracht und des Friedens seien, und sie regt zu diesem Zwecke die Einrichtung gemi s ch t n r Kvmmissiv - n e n als Berbindungsmittel zwischen ihnen an. Die Kirche will, dast von Katholiken für Katholiken gegrün dete Gewerkschaften unter Katholiken eingeführt werden, ohne indessen zu verkennen, dast besondere Notwendig keiten zum Abweichen von dieser Regel zwingen können." Diese Grundsätze entlasten auch eine glänzende Rechtfertigung der ch r i st l i ch e n Gewerks ch a ften Deutschlands und ihrer Arbeit. Dast hier besondere Notwendigkeiten zur Bildung interkonfessioneller christ licher Gewerkschaften vorUegen, ist von den führenden kirchlichen Stellen wiederholt gesagt worden. „Gemischte Kommissionen" zwischen Arbeitgebern und Arbeitneh mern zur friedlichen Erledigung strittiger Angelegen heiten sind von den christlichen Geiverlrsci>aften stets an gestrebt und gefördert worden, gemäst ihrer den Klassen- kanrpf ablehnenden Haltung, die den Streik erst nach Er schöpfung aller anderen friedlichen Mitel als die ultima ratio zur Anwendung bringt. „Ferner ist klar", so führt die Konzilsbongregation in einem bestimmten Falle aus, „dast die Bildung solcher Keule: Unterhaltung und Wissen. Dt« Welt lJIlnlti leite Wochenbeilage) Turnen. Sport und Spiel Atlmrundschau I V