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DorabenS-Dlaü KL. Sahrgmrg. AL SS. Frellag, IS. Februar 1921. Gegründet 18SK Dratzlanschrisl! ».chrichlo, Lr««»«>. Aernlprecher-Sammelnummer 2VS41. Nur ,ür 41ach1g»,prSche: 20011. >n Dresden und Dvrvrlrn bei »glich »welmallaer Zutraauna. durch dl» P°li -oegUgS-WeoUyr b», liiglich rwelmallgem Derland monatlich sH M. vlertellLH.Nch w^a M. Die l Ipallla» 37 mm brell» sietl« 2 W. Du» lkamlllenimzelgen, Anzeigen unler Äkl^LIllLN^ Tsptzllll. Stellen» ». Wobnunasmarlil, l loalllg» An- u. DerliLule S3°'». Donuarvlilhe I"nl U » " ' Tarli. AuswSrl.AuIlrilgegeg.DvrausbezahU Einzelpreis d.ÄorabendblallesMPs. Schriftlelkuni und jöauplaelchSNsftelle: MarlenIIcis,« SS/40. Druck u. Derlaq von vlepsch » «elchard« ln Dresden. Pvslichech-Konlo 1O6S Dresde». Aachdnich nur mlt deuNicher Quellenangabe l.Dreadner Aachr.-) zulillllg. — Unverlangte Schrislitliche werden nicht auldewahrt. Konslanlinopel vor einer Aevolution? Verstärkung -er Derban-slruppen. (Eigner Drahtbericht der »Drevdn. Nacyrichle n".> Soustoutinopcl. 17. Febr. Die »»günstigen Lebensvcr- chaltnisse in Konstanliiivpcl haben das Elend stark ver gröbert und die russische Sowjet-Negierung, die hier eine besondere Propagandakommission unterlmlk, hat grotze Er folge. Die Entente glaubt, dah im geheimen eine bv k sch e w i st i s ch e Revolution vorbereitet wirb, die Mustapha Kemal-Pascha als Druckmittel benutzen will. Tie En t e n t e t r u p p c n sind in den letzten Tagen erheblich verstärkt worden. Hier sind Tausende von Flüchtlingen aus Russland durch das bolschewistische Geld zum Bolschewismus bekehrt worden. Das bolschewistische Komitee hat kürzlich aus Batum Geld erhalten, um diese Flüchtlinge zu unterstützen. Wenn es gelingt, die Wrangel- trpppen für den bolschewistischen Aufstand zu gewinnen, ist di« Revolution da. Tic Alliierten wollen Konstantinopel mit einer starken Armee besetzen. Die interalliierten Ver treter haben den Grvtzmesir von den Maßnahmen ver ständigt, die sie zu ergreife» gedenken. Französisch-britische Verstärkungen sollen in Stambnl in össentlichen Gebäuden «inauartiert werden, wo bereits mehrere tausend Sol daten untergcbracht sind. In den Moscheen. Kellern und Ruinen der Stadt haben mehr als 188 808 ehemalige russische und türkische Soldaten ihr Nach!läger. Es fehlt ihnen aber an Bekleidung und Nahrungsmitteln, und da her ist man besorgt um die riesigen Vorräte au Lebens- Mitteln. die in den Maqars-en liegen. Griechenland gegen -ie Aevision -es Vertrages von Sevres. Paris. 17. Febr. Der griechische Minister präsident Kalogeropuioö, der vorübergehend hier weilt, betonte Vertretern der Presse gegenüber, daß er nicht darin einwilligen werde, mit den Delegierten Kcmal-Poschas am Verhandlungstische zu sitze». Bezüglich der Anme,en- heit Venizelos' in London sagte er, das, er selbst der einzige offizielle Vertreter Griechenlands sei, und das, das grie chische Volk die Rückkehr Konstantins gewünscht habe. Wenn «an dem König gestattet hätte, das Kommando der Trup pen zu übernehmen, wogegen die Alliierten ihr Velo ein- >z«legt haben, so wäre die Kampagne gegen die Kemalist-.» längst beendet. Das Programm der griechischen Delegation scheint wie folgt festgestellt zu sein: Keine Revision des Vertrages von Sevres: Aushebung der wirt schaftlichen Blockaoe; Ermächtigung zur Ausnahme von An leihen in England. Amerika und Frankreich und unbedingte Freiheit des Handelns gegenüber Kcmal-Pascha. Man erwartet in London die türkischen Dele gierten schon am nächsten Frcilag. Die Delegierten von Angora sollen am Montag ankommen. Tie dcut'chc Mission soll am 27. d. M. einrressen. die italienische Delegation mit dem Grasen Sforza am nächsten Sonntag, die belgische Mission ebenfalls am nächsten Sonntag. Denizelos und Konslaniin. Paris. 17. Febr. Venizcios äutzcrte einem Mit arbeiter des „Tcmps" gegenüber: Zwischen Konst inlin und mir gähnt ein Abgrund, den man nicht Überdrucken kann. Eine Welt trennt uns. nickst eine Politik. Ein Zu fall bat Konstantin wieder nach Griechenland zurückg.'führt. aber die Stimmung deö Volkes wird ihn eines Tag:s eihenlo plötzlich davonjagcn, wie sie ihn zurückgerusen hat. Poincare un- Brian-. London, 18. Febr. „Daily Chroniele" meldet aus ik^rr'.S: Di« Wahl Poincarös zum Vorsitzenden des Senatsaus- ichusses für auswärtige Angelegenheiten könne als eine Warnung für Briand angesehen werden, datz, wenn er von der Londoner .Konferenz zurückkchrt, ohne etwas Endgültigeres als nur deutsche Versprechungen, die sran- stschen Forderungen zu erfüllen, mitznbringen, seine Regie rung rasch durch ein Kabinett PoincarL ersetzt werben würde, der. wenn nötig, nicht zögern würde, die Er füllung der französischen Forderungen von Deutschland mir der Spitze des Bajonetts zu erzwingen. Paris, 18. Febr. „Ere Nouvcllc" bezeichnet die Wahl Potncarss zum Vorsitzende a des Scnatsausfchusscs für auswärtige Angelegenheiten als eine bedauerns werte Wahl und fragt, ob die Kommission denn nicht ihre Rechte hätte wahren können, ohne den gefährlichsten Mann des Parlaments an die Spitze zu stellen- Poincarö sei gegenwävtig die Hoffnung aller ReakitonÄre und aller Chauvinisten« und zwar in dem Maste, datz sogar die So zialisten nötigenfalls entschlossen seien, gegen ihn den Block der Linken auszurichten. Selbst der ihm nahestehende „In- transigeant" habe die Gefahr, die seine Haliung für Frank reich bedeute, für so grost gehalten, datz er gestern abend einen Alarmruf auSgcstostcn habe. (A. T. R.» Die Entwaffnung in Bayern. «Eigner Drahlberickii der „D r e 8 d n. Nachricht«: »"., Berlin, 17. Febr. Wie wir zuverlässig erfahren, hat das Rcichskabinctt de» Beginn der Entwajs- nungsaktion in Bauern vertagt. Der Neichs- kommissar Dr. PcterS begibt sich zunächst nicht nach München. Es ist anzunchme». datz dtc Reichsregicrung Nc Ergebnisse der Londoner Besprechungen abwartcn will. Auch di« Entwaffnung der ostpreuhischcn Grenzwehrcn ist vvr- sänstg nur angeordnet, ohne datz mit der Ausführung lofort begonnen wird. Mulle und die „Deulsche Zeitung". Berlin, 17. Febr. Die „Deutsche Zig." enthält folgende Erklärung: Zn eigener Sache! Bel dem Wechsel der Haupt- schriftloitung der „Deutschen Zig." sind persönliche Diffe renzen zwischen uns in die Oesfentlichleit gelangt, die Die Lon-oner Konferenz. London, 18. Febr. DaS Neuterbureau erfährt, datz die bevorstehende Londoner Konferenz im St. Iames - Palast stattsinden werde, den der König zu diesem Zwecke zur Verfügung gestellt habe. Für die Presse w"-den Ein richtungen getroffen. Die deutsche Delegation wird im Savoy-Hotel untergebracht lverden. Marschall Fach und General Wengand werden an der Reparations- konscrenz tcilnehmen. » Französische Drohungen. Genf. 17. Febr. Ter „Tcmps" meldet: Der Senats all s schütz für das Auswärtige hat einen Antrag an genommen der sich gegen eine Wiederaufnahme der H a n d e l s v e rh a n d l n ns c n mit Deutsch land anösprichtz so lange die Pariser Beschlüsse nicht vvn Dcutschland angenommen sind. Paris. 17. Febr. „Echo de Paris" schreibt: Wenn die Deutschen in London sich nicht fügten und die Unterhand lungen ab brechen würden, würde sofort ein Schiss zur Verfügung des Dr. Simons und seiner Begleiter gestellt werden, um sie nach Deutschland .zurückzubringen. Die Matznahmen der Entente würden dann in Deutschland lehr bald den Wunsch aufkommen lassen, nach London zurilck- lehren zu dürfen und sich Es Abmachungen zu einigen, dir sich autzcr ordentlich den Pariser Konse renzbcsch l ü sie n näherten. Frankreich scheint sich mehr vor der Festigkeit der deut schen Regierung zu fürchten, als Deutschland vor den alber nen französischen Drohungen. Wilson lehn! ab. tEigner Drabtbericht der „T r c 8 d n. Aackirlckste u".> Rotterdam. 17. Febr. Di« „Times" meldet ans Neuysrl: Die neue Einladung der Alliierten zur Teilnahme an 3en Londoncr Besprechungen ist vom Präsiden:,:» abermals abge lehnt worden Bisher ist kein Einspruch Wilsons gegen -ie Pariser Beschlüsse erfolgt. Die Kosten -er fein-lichen Desakung. lEtgnerDrahtberlchtber „Dresdner Nachrichte n"., Washington, 17. Febr. Die Schulden Deutschlands an die Vereinigten Staaten für den Unterhalt der amerikanischen Truppen im deutschen Gebiete be laufen sich, wir ein Senator sagte, aus 228 Millionen Dollars. Ties schlictzc die Gesamtausgaben seit der Okku pation rin. Der Senator erklärte, datz er diese /Informa tion in der Absicht gebe, die Armee zurückzuziehcn, um die Ausgaben anshören zu lassen, da Deutschlands Zahlungen noch in weiter Ferne lügen. In dem Berichte der alliierren Sachverständigen ans der Brüsseler Konferenz werden nach der „Europe Nouvelle" die deutschen Angaben über die Unterhaltungskosten des Be- iatzungsheeres als unrichtig bezeichnet und es wird be hauptet, dah die deutsche Regierung für die von ihr an gegebene Kostensumme von 15 Milliarden und 5 Millionen in keiner Form Belege habe. Der „Voss. Zig." wird dazu von zuständiger Sielte mitgeteilt, datz die Interalliierten bereits 36 Milliarden Papier mark aus dem ltguid irrten deutschen Eigentum zur Deckung der bisherigen BcsatzungMosten nngemeldct haben. Weiler enthält die deutsche Kostenangabc diejenigen Ansprüche, welche die deutsckicn Staatsbürger seit den ersten Tagen der Besetzung für den durch diese erlittenen Schaden geltend gemacht haben. DersiSrkung der französischen Besatzungsarmee. Mainz, 17. Febr. Die französische Militärbehörde hat in Mainz un- in Bafel 288 Privatwohnungcn für Offiziere dcschlaynehmen lasten. Die Mahnahme säht aus eine weitere Verstärkung der französischen Be- satzungsarmec schlietzcn. Ein französisch-englisches Flollenabkommen «Eigner Drahtverlcht der „T r e S 8 n. Nachricht:»"« Genf. 17. Febr. Wie „Echo d- Paris" meldet, steht das französisch,englische Flottenabkommcu vor der Uuterzcichuuug. Durch das Abkommen wird den vereinigten sranzüsisch-cnglischcu Marinen die Hegemonie unter den Flotten der Erde gesichert. Bau einer französischen UnierseebooisioNe. «Eigner D r a g i l> t r > ch l der „D r e 8 8 ». N a «I, r t ,1, l e »".I Paris, 17. Febr. DaS französische Marine-Ministerium hat den kürzltch von Admiral Fonrnicr gemachten Ber- ichlaig, die Verteidigung der französischen Küsten durch Unterseeboote zu organisicren, untcrsuM und den Plan ausgenommen. Augenblicklich wird im Ministerium über den Umfang der von Frank reich zu bauenden llntcrsecflotte verhanaclt. Admiral Fonrnicr, der als Sachverständiger gilt, schlägt vor, an der französischen Westküste etwa 288 Unterseebovie zu sta.ioiiicrcn und an -er Südküste 88. Ter Küstenschutz sei dadurch binreichcnd gesichert, »nd man könne d'e grvtzcn Schlachtschiffe bsnutzeir. um den Ucbcrseehandcl zu schützen. Txidurch werde cs möglich, datz Frankreichs FkoUen- ansgabcn nick» wesentlich erhöht zu werden brauch'» und sich in mä'tzigxn Grenzen l-altcn. Grotzkampfschisfe sollen nicht mehr gebaut werden. Das Desin-en -er Kaiserin. Berlin. 16. Febr. Ans Saus Doorn wird folgender ärztlicher Bericht über das Befinden der Kaiserin gemeldet: Die Verkalkung der Herzkranzgcsä'sie verursacht eine stete Verminderung der Leistungsfähigkeit des Herzens, als deren Folgen starke Stämmigen in Leber und Nieren bestehen. Anfälle von Herzschwäche erhöhen den ernsten Zustand. Eine Besserung kann bei dem unhaltbaren, wenn auch langsameren Fortichreiiten de- Leidens nicht er- wartet werden, ae». Dr. Haehner. ^ / Moskauer DorMe in Wien und Prag. lBon unsere m ständigen Wiener Miiarvetter.s Wien, IS. Februar. Am 22. Februar wird in Wien der Kongretz der (ehe mals» zweiten sozialistischen Internationale zusammen- trcten. Ein Versuch im groben, ein Gebäude zu stützen, das unter den wuchtigen Stützen der geschäftigen Moskauer Machthaber in allen Fugen kracht und wankt. Die Ein ladnng besagt, Zweck der Tagung sei cs, alle jene sozialisti- ich-en Parteien der einzelnen Länder zu vereinigen, die aus der zweiten Jnlernationale ausgetreten sind und aus revo lutionärem Boden si-ehcn, ohne der dritten Internationale .ingcschlossen zu sein. Also eine neue, eine vierte Internationale oder die Internationale „zweieinhalb", wie die Moskauer Anhänger sie spöttisch bezeichnen, soll geschaffen werden, nachdem die ersten beiden ihre Existcnzuniähigkeit bewiesen haben und die gegen wärtig noch Daseinsberechtigung beanspruchende kommu nistische Internaiionale nicht imstande ist, all die verschieden orientierten Sekten, Parteien und Parieichen im sozialisti schen Lager uni«»: einen Hut zu bringen. Als Gründer dieser beabsichngtcn neuen Internationale bekennen sich vor allem der rechte Flügel der Unabhängigen in Deutschland — der linke ist bereits ins kommunistische Lager üder- gegangen —die Mnrderheit in Frankreich — die Mehrlieit hat sich auf -cm letzten Parteitag für Moskau entschieden —. die Italiener unter Serrati. der nach zweijähriger Ver brüderung mit Moskau gesunden bat. datz es sich allein doch gemütlicher leben lässt, und schlictzlich die österreichische Sozialdemokratie mit Adler an der Spitze. Bei den trüben Erfahrungen, die mau schon mit dem Bolichewistensnstew in Bauern, Ungarn und nicht zuletzt in Rußland selbst ge- macht hatte, schien es hen Parteiführern, die das Gremium der neuen Internationale zusärnmensetzen, nicht mehr ge raten. sich bedingungslos diesem System zu verschreiben. Die Gefahr war bcch zu grotz, datz die Massen dem Sozia lismus überl,aiept untreu werden. Moskau schien also jetzt nickt mehr Konjunktur zu sein, das Schlagworl von der Diktatur hat an Zugkraft gewaltig eingebützt. Aber die Massen dursten natürlich nicht zur Ruhe kommen, es durste ihnen keine Zeit zum Nachdenken gelassen werden, damit sic nicht etwa bei ruhiger Ueberlegung die Lächerlichkeit dieser ganzen sozialistischen Aufmachungen erkennen. Selbstverständlich macht Moskau durchaus kein« gute Miene zum bösen Spiel. In letzter Zeit verschärften fick seine Vorstöße namentlich in Wien und Prag, wv die russischen Sowjet-Dcleaierten unermesiene Beträge in den Dienst ihrer Parteisochc stellen. In der Tschecho- Slowakei ist cs rackmeisbar, datz der russische Sowjet- Delegierte mit Millionen an der Stärkung der kommunisti- ichcn Richtung gearbeitet hat. Seit dein Eintreffen der Delegierten i» Prag läßt sich die Radikalisierung der links- sozialistischen Gruppe und die Stärkung der Kommnnistische.n Partei systematisch verfolgen. Die verschuldeten kommu nistischen Blätter sind aktiv geworden, die Spaltung hat sich vollzogen und der offen bis zum Generalstreik geführte Kampf zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten m der Tschocho-Sivwakei ist noch in aller Erinnerung. Der russische Sowjet-Delegierte in Wien, Herr Warschawski-Bronfki, gehört zu den letzten Vermächtnissen des ehemaligen sozialdemokratischen Staatssekretärs für Acutzcrcs. Dr. Nenner. Er trat aus Grund des famosen Kopenhagener Vertrages Eingang in Oesterreich gefunden, angeblich zur Förderung des KriegsgcsangenenaustanlchS. In Wirklichkeit lässt sich sein Wirken in Wien an dem Er starken des Radikalismus in der Sozialdemokratischen Partei verfolgen. Die österreichische Kommunistische Partei ist nicht stark, wohl aber konsolidierter geworden. Der AS- fall der Frey-Gruppe von den gemäßigten Sozialisten, noch mehr aber der Zusammenschluß dieser Fraktion mit den Kommunisten war zweifellos nur möglich durch die materielle Unterstützung, di« durch den russischen. Sowjet- Delegierten ausgeübt wurde. Die Stärkung des kommu nistischen Einslusscs in Oesterreich offenbart sich weniger in einer Vermehrung der Partei selbst, als vielmehr in einer Radikalisierung der Wehrmacht. Das Wiener kommunistische Organ konstatierte erst vor wenigen Tagen mit Stolz, datz ungefähr die Hälfte der österreichischen Wehrmacht im kommunistischen Lager stchr. Da der Ein- slutz des Dr. Frey insbesondere in der Wehrmacht nie be deutend war, zeigt sich darin die Wirkung des Ucbcrgangs der Frey-Gruppe in die Kommunistische Partei. Die tschechische Regierung behauptet, im Besitze von Dokumenten zu sein, die die Propagandapläne der Mo? kauer Sowjet-Regierung für die nächste Zukunft enthalten In diesen Propagandapläncn wird das Hauptgewicht ans die Verbreitung des Kommunismus in den Armeen Ser an Rußland grenzenden Staaten gelegt. In der Tichecho- Llowakci hat bereits eine Spaltung zwischen den tsch'chisch nationalen Legionären und den radikalen sozialistischen Legionären ftatigelundcn. Die .Konstatierung des Wiener kommunistischen Organs würde nnr bedeuten, datz der bolschewistische Einslntz auch in der österreichischen Webr- macht zugenommen hat und offenbar mit russischem Geld unterstützt worden ist. All dies ist eine trübe Begleitmusik zu dem in Wien zusammentretcndcn Kongretz der neuen sozialdemokratischen Internationale. Englischer Sieg über -ie Somalis. iEtgner Drahtbericht der „Drcsdn. Nachrichten"., London, 17. Kein. Nach einem amtlichen Bericht au? dem So malt lande ist die Macht dcS tollen Mnllab, des Beherrschers des Somalilandcs, jetzt vernichtet wor den. Nach 81 Jahren harten Kammes ist es 288 Flieger« und 1l Kampfacroplancn gelungen, ihn zu besiegen. Sic be legten die Festung der Eingeborenen mit Bombe», un- all« Häuptlinge, bis aus Mullah, wurden, als sie flohen, getötet oder gefangen genommen. Lohnabbau in England? London, 18. Febr. DaS sozialistische Blatt „Dailr Hcrald" berichtet: Die Grubenbesitzer von England hätten sich entschlossen. Aussperrungen vorzuncümcn, um die Löhne der Bcrgarbclirr dem Kohlenprelse entsprechend zu verrinne ru. 1W.T.V.)