Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 10.05.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188505105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850510
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-05
- Tag 1885-05-10
-
Monat
1885-05
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.05.1885
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»»«1»» V für Vt»"ta- oder nach gest« 2«,ö.,a..ttt L »'in Sn,«'»t« »Ln.«»'°°" u. s».. Iuvaittxndonk. ». «l,u„38örNp. «. »>e8>Ma,d»vur». ? vas8-d»U«. «. «rnd>.«,Nt»v!. Ml «»ck«a^r Monigertpi« tt>u- Ticritn^Nil'k«». KS-MchG Atlinlill»««. scsM;»trkl>r. tzksniKrisl. ArmKMe. ür.IrMs Lozs»- NvilLwlUllt vre8Ü«n, l'r>>o>'»ti««tt!e 4», ll. lZpeovlirellr 10—12 »llck 8—t Ulir. ä^Ä l-»o»pr«I»r«Il» >70 Aoeo^ck/krtc/o^v - L «. ck L0§F «p KK^IKä^k-K »p «. .— LFM/M. »M»4 «t. ,^4«,// «. A«/„ C^arl VIeelvrnnnn l-avk», f!fnl«»v» Oslfsi'dvn «Igsnsr f«l>flk k»i« ISA >»ri»»»«r«»»» <1 »»i< I«» t««»»»»K»»», I». — >»I,->»P»«»»««- liii-iil 0U-II«»). vLratllou-kLdrL r>m ü<>. vo«u» l. Luerdacli 1. V.,8>,P<-I»I.Kavptxeoeli.! ompt »LoNtt., ««irl.. »vli^elr. <->«>-«1. w »oik« crsmo, brou^exalllsirrb. vchtl'ilot-Ouip etc. ksooter e. S dl» 100 Llc. ^u>,Lv^»oö. prompt. N»«tor M k pr«i»«v LvbortkrLv, btz8ttzHN k« von Uxer, ^ln-ilitiäiiig, iiZI. Uffsitpotlielrtz vmilon, LilllitzO! Ktzlltküi'. Nr. 130. 30. ritzr,««,. ^,s»asr: 40.000 Lr»l. Witter»»,».«»Istchi»» stir >«a»t«o pe» 10. Mai: wt»d «er» tt»»e>ll«i. «lttlrre Slnpftitrke, p«r»lch»tttlich mitUcre vevtlkuu, »3«e »xle»t< > Nchc «Irpeclchltac. »tr«cr. Dresden, 1885. SoNNtag, 10. Mai. BerimttooetN«« Nedaltem k»r PvliOschtA ve. «k»1l vier«» d, »«»»«. Zeillgrr all noch var Kurzem zu erwarten, schließen sich die Pfoiten der Parlamente DrutlchlandS. Geflem sollte es mit der „reußffcken Landtaglbrrrliedkeit zu Ende sein, am nächsten Mittwoch fliehen die Volksvertreter Gelammt Deutschlands auseinander. Die .Hauptstadt deS Reichs und der preußischen Monarchie hallt nicht länger wieder von PailamentSreden, Anträgen und Abstimmungen Tie Hammelsprünge sind zu Ende. eS giebt keine OrdnungSrukr mehr. DaS Htltezählen zur Feststellung der Beschlußfähigkeit iii nickt mehr nötbig; mit den Hüten find auch ihre Trägn fort von Berlin. CS war die höchlle Zeit, „dir Boutique zu schließen", um den geringschätzigen Ausdruck de» Abg. Windtlrorft zu wieder- lw'cn. Aus den Bänken de» ReichStugeS gewahrte man lange Zeit selbst bei den wichtigsten Berotliungen k«um einige Dutzende pflichttreuer Abgeordneter, denen Jede,mann daS Ueberarbritetseln an!al>. Die Gleichzeitigkeit dreier Beriaiumlungen, des Reichstage» und der beiden Häuser de» preußischen Landtages, überstieg die LeiiiungSsähigkeit der Berichterstattung wir die BerdauungSsähigkeit rcS Leicmidlikllin». Die ParlamentSberichtr wurden in den letzten Wacken immer schlechter, durstiger und einseitiger; da» Publikum las znletzt nur »och diesenigen Stellen einer Red«, hinter welchen Heiterkeit, Widerspruch, Beiiast, Zischen, Oüo'S^ Nena'S und ähnliche Laute aus dem zoologischen Garten parenthetisch deigefllgt waren. Die Zeitungen selbst müssen daraus verzichten, aucd nur mit annäherndcr Bollständigkeit die Bedeutung der zur Behandlung gestellten Gegenstände oder der gesoßten Beschlüsse kritisch zu beleuchten und dem Volke mitzutheilrn. welcher Art und von wklchrn Folgen die Gesetze'sind, uirter denen man künftig zu leben bat. Kurz, alle Welt drohte in dem Ucbermaß von Parlamentaris mus zu ersticken. Da- sich setzt eiuslellrndr Gesühl der Erleich terung ist also verzeihlich genug. Um zum Ende zu kommen. Kot der Senioren Tanvent AtiichStogeS zusammen und hielt »ine fürchterlich« Musterung »«1er Sm, Stalse«, «d. Me nicht mehr zur Er er igung zu bringen sind. FaS di« gelammte« Gesktz-Gnkvtlrsr uns Anlräge, die sich aus die Weiterstlhrung der So>ialresorm und bie Rtuvrdnung der GewerbSoerhältnissc beziehen, sind aus diese Weise in die Brüche gegangen. Darüber wird später noch ein Wort zu sagen sein. Für beute liegt ob, di« letzten Beschlüsse dreier Parlamenie Revue vasstren zu lassen. Das preußische Herrenhaus hat den emrritirten DolkSschullrbrern de» Brodkorb noch riwas höher gehängt als die Regierung und da mit eine löbliche Lr stung der Eonirrvaliven geichmäirit. Diese batten beantragt, daß bei StaotSbrilrag zur Lehrerpension aus 900 Mk. eil,Sh! weiden solle, dir Regierung ermäßigte ihn im Abgeordneten haus au! 750 Pik.. daS Herrenhaus strich weitere >50 Mk. herunter und, um Ubnbaupt etwa» zu bessern, stimmte zuletzt das Abgeord netenhaus zu, daß n mlndrslen» 600 Mk. betragen wird. Das Fehlende muß dle Gemeinde rrsp. der nächste Stelleninbaber von seinem Lehrergehalt zubüßen. Doch werden di» Lehrerstellen erst mii einem Baareinkommrn von 1500 Mk snicht wie jetzt, schon von INO Pik ) dazu herangezogen. El ist doder nur zu wünschen, daß die preußischen Gemeinden «u» den Geldern, die ihnen kraft des Hiine'fchen Antrages au» dem preußischen Anlheil an den Gekeide- und Vichzöllen »»fließen, nicht bloS Chausseen bauen oder ihre Anncuinst bestreiten, sondern auch für die Schule und die Lcbrer etwas Uiiig haben- Ta die preußische Regierung die Oberaiiisichl über die Verwendung dieser von ihr den Gemeinden zruumeisenden Gelder besitzt, so bat sic es in der Hand, eme falsche Vrrwcndunv dieser Llaatsgeloer obzuwchrcn und sie in die rechten Kanäle zu leilen Das heirenbaus stimmt dem Hüne'ichen Antrag zu. An» tönglich wuide bleS als zweiielliast ausgegrben, da im Herrenhaus« genug Mitglieder sitzen, weiche daS Veuchenken von Staatsgeidcrn. wen» der Staat ein Deficit hat, als eia gefährliches Experiment verwerfen. Aber man lüglc sich auch im Herrenhause und hat die Beiaihung über den Hün?schen Antrag in di« Schlußsitzung neben vielen anderen Gegenständen aus die Tagesordnung gestellt, — ein Beweis, daß man seine giaite Erledigung erwartet, lieber di« Rätiüichkeit oder Bedenklichkeit de» Hüne'ichen Antrag» mag man übrigens urtlieilen, wie man ivoile: sicher ist, daß er die vreußischen Gemeinden erst in die Möglichkeit versetzt, für die Schule und die Lehrer überhaupt etwas zu thun. Run betrachte man einmal daS beuchlerijche Verhalten der Deuischsreisinnigen: im preußi schen Landtage strömen sie über ovn Lrbrersreundlichkeit und bewilligen sür die Sckule und Beamten Millionen; ivcnn'S ab», un Reichstag dazu komnrt, die schönen Worte in Tlia- ten zu bekunden und txrm Zolltarii und mittelst der Börsenstenee die sür diese löblichen Zwecke erforderlichen Geldmittel dem Staate und den Gemeinden zu beschossen, dann stimmen dieselben Scüui- und Beamtenkeunvr stramm dagegen. Bei dieser Doppelzüngigkeit fällt noch der sernere Vorthcii sür sie ab, daß sie als Diejenigen erscheinen, die daS Volk vor neuen Belastungen bewahren wollen. O. welch« Schembeiligkeit, Ihr Jesuiten I DaS Börsensteuergesetz selbst »st im Reichstage nun glücklich unter Tack gebracht worden. Mit einer imposanten Aei>rl»ett: 2l< gegen 41 Stimmen sprach sich die Volksvertretung sür die procen- luale Besteuerung der Bölsengesckäfle aus Aus eine so wuchtige Mebrhcit war Niemand geiaht Sic wurde auch nur erzielt durch c,ne Frontveränderung der Nationalliberalen, der eine Anerkennung biersür nicht versagt werden kann. Es kam den Conscrvatwen uno v-m Eentlum. wie zuletzt die Dinge lagen, einzig daraus an, den, Börlensteuer-Entwurf eine solche Gestatt zu geben, daß ihm der Bundesrath unbedenklich beistuninen konnte Daher mildeiten sie einigermaßen jene ursprüngliche» Bestimmungen, bei denen Fürst Bismarck seine Fragezeichen angebracht hatte. Die ausländischen Wechsel, die beim Ärbitragegcschast eine große Rolle spiele», wur den stempclsrei gelaffen und damit, obwohl Wechselgcschäst, Wcch- sclarbiliage und Effektenarbikage so zusammenhängeii, daß »»an sic nicht immer trennen und zwischen ihnen unterscheiden kann, doch dem Bedenken BiSmarckS Rechnung getragen. Weiter wurde die Steucrsrcibeit sür diejenigen Produkte festgesetzt, welche Industrie und Handel selbst erzeugen. Endlich wurde die Wahrung deS Ge schäftsgeheimnisse- unbeschadet strenger Eontrolevarschrislen verbürgt, viel« «auere« Vorschläge macht« den Börsensteuerentwurf nun auch den Rationalllberalen annehmbar, zumal sie auch noch mit Hilfe der Conie»valiven einige weitere Milderungen duräMsetzen vermochten. Die Nationalliberalen mußten sich sür diele ihre sehr verständige und durchaus a»erkenneuswerihe Mitwirkung an der Ausarbeitung eines Börsensteuergeietzes sekr gekäisige Dinge von den Deutschsreisinnigcn sagen und sich weidlich aushölmen lasten. „Ihr holtet nur den Steigbügel, krakebite sie Eugen Richter an. damit sich der Ritler aus» Pferd setzen kann." Die Teutfchsreisiiuiigen ivuimk es nämttch in tiefster Seele, daß durch die Zustimmung der Na« tlcnalliberalen zum Börsensteuergesehe eine von den Allkonser- »ative» bis zur Vo l»partei reichende Dlebriieit zu Stande kam. daß sich der BundcSrath dieser eindrucksvollen Kundgebung unmöglich entziehen kann. Eine Annahme de» Gesetzes mit einer winzigen Mehrheit, das war die letzte Hostnung der Börsiancrvartei im Reicbsiage; dann stand der Bunbesraih nicht unter einem moralischen Drucke. Auch diele-Arbitragegeichäsl schlug zum Schaden der Kerntruppc der Börsianerpaitei ans. die lediglich bei den Sozialdemokraten ihre Bundcsgcnosien fand. Die Deutich- sreisinnigen rächten sich dafür, indem sie den Börsenjobbern Unter richt gaben, wie man dem Gesetze kbnstig ein Schnippchen schlagen und sich der Veislcuernng der Geschäfte entstehen könne. Ein solcher Vorgang ist wohl noch in keinem Parlamente erhört worden und hätte eine Brandmarknng durch einen gepfefferten ^rdnunasriis well eher verdient, als wenn einem Abgeo dncten einmal im Rcdc- seuer ein nnsalonmäßiger Ansbrnck über die Lippen fliegt. Immer deutlicher wird d e klägliche Hilflosigkeit, in welcher sich England- Po itik gegenüber Rußland befindet. Das hellste Licht über den Stand der Sache verbreitet eine Veröffentlichung des russische» RcgiciungSanzeigerS. Abermals zeigt sich, daß die Kund gebungen der Pete, burger Regierung einen llnreien Einblick in de» Stand der Angelegenheiten gewälnen. als alle Rede» Ä adslone'S und Grauville'S im Parlament. Gladnone vollsühite ste!s solche rednerische Eiertänze, daß mau mehr aus Dasjenige, waS er nicht sagte, achten musste als aus Dasjenige, was er der Oestcntlichkeit zum Besten gab. Jetzt wisse» wir van Petersburg auS, daß der russische General Komaraw nur instruktionsgemäß handelte, daß der Engländer LumSde» Mißgriffe über Mißgriffe beging. Er wird daher zurückgewinkt, Komarow bl-ibt. Die eiaentiiche Grenz- bestimmnng und Grenzabstcckiing wird voraussichtlich ohne störende Zwischenfälle verlausen und ini „Nolliialle" soll ein „Schiedsrichter" Sozialdemokraten Stolle und Röttiger dafür. Die Sonntagsruhe müsse dem Arbeiter gesetzlich garantirt werden, die religiöse Seile sei Nebensache. Die Beratkung wird abgebrochen. Montag findet Berathuiig der Zolltariinovelle statt. Berlin. Der Kaiser begiebt sich Ende Mai oder Anfang Juni nach Ems und kehrt voraussichtlich Ende Juli zurück. Berlin. Das Herrenhaus nahm das Huene'sche Derwendmigs gesctz an. Bismarck war anwesend, betheiligte sich aber nicht an der Debatte. Wien. Die Königin von Sachsen ist in Marawetz (Mähren' zum Besuche der dort von ihr gegründeten Waisenanslalk eingetroffen Petersburg. Die „Noivaje Wremja" erfährt, die rnswc! Negierung beabsichtige die Ernennung eines selbstständigen Vor treirrs in Kalkutta. London. Gestern Abend.comsirten ungünstige Gerüchte, wonach in die Verhandlungen mit Rußland wegen Herat eine Haiiptichwierigkeit cingetrrten sc». Die britische Negierung wünsche. Nnßiand solle sich verpflichten, nicht ans Herat varzurncken oder einrn Dbeil Afghanistans zu besetzen. Tie russische Negierung lehne ab, sich solcher Weise zu binden. Die Berliner Vörie war durch die Annahme der Börsen - steuer verstimmt. Die Hoffnung, daß der BundcSrath den Entwurf nicht annehmen werde, ist geschwunden. Die Verstimmung äußerte sich namentlich in hochgradiger Geschäsisstille. Die Conrse warrn Z "S nachgeliend, ohne daß ein dringendes Angebot hervortrat. Spekn L lalivc Banke» schwacher, besonders Tiskonto-Gejclljchajt, deren HL Bilanz nicht voll befriedigte. Teiiliche Bahnen wenig verändert, - ^ österreichische schwächer. Spekulative Bergwerke matt. Fremde' ? i Renten vmiviegend nachgeheud. Kassavertehr ruhig. Oesierr. L-! Primilaten fest. L«- ^ ff e « « l > u r« «. M., ». Mai. Srrdit rai",. etaates^bn —. kom- !L s. l b»rdc» II«. Ä»k>z>cr —. «giiptrr «t,1S. Iproc. Uug. giotdrrnt, 78,31. § OoiNi-rdbahn —. rwkoii» l!8>.8I. SN». A s ! «len. S. Mat. grkdl, Äp,.««. SiaatSia»,, ZOOM. Lom»ar»n> >30,»«. ^ ' ««rdwcttdal,» I6L.00. Marlnolcn «I.l». Nn«. «rcdi, 28«.7». GrschLtiSIoS. L j Paris. S. Mat. Schluh. Rrnir 7S.17. «nlrltic l«8.W. Jlallknrr »3,7». .» g ktaaisbah» 618,73. Lomdardcu L86.2S. da. PrtortlSirn —. Spanier 57,!>3. -- Z ^ vrft. Äaldrrntr —. Esaplcr 3ISM. ciiomanrn 332,00. ffrft. Z L l Land»», 8. Mai, Poem. II Uhr 10 Min. goaI»iS S8'i„. 1873er »intsr» L « i SI IiaUrncr »2 .. Lombarde» II",. Tjirfen 13",. <»roc. fuub. NnirrUaiirr !, S i ein Unheil abgeben. Zu cineni solchen Notiisalle wird's aber nicht 123' ,. zproc. >»^,ar. Soldreu,e 78 ,. Orftcrr. Soldre»« 8«. Preutz. Soutolö kommen, England wiro sich gehorsamst fügen. Da cs dies tkut, > li». ««pptrr 63>«. Otiomandaur II",. s»«j-7>ri>en 78>-,. — kiimmuu«: Stutzig v -z haben die Konservativen im englischen Parlamenie gar nicht Un recht, wenn ff« «je Bewiliigpua eines Kriegskrrdils jetzt sür gar nicht mehr erforderlich erklären. RentftrTklkKrauttnc Der..DrrSSner Rackir." vom 9. Mai Berlin. Der Schluß des preußischen Landtags ist beute Abend gegen 8 Uhr erfolgt. Die Mitglieder beider Häuser ver sammelten sich im Sitzungssaale des Abgeordnetenhauses, um die allerhöchste Botschaft eutgegenzuiichmen, welche den Schluß der dritten und letzten Session der lb. Legislatmpriiodc des Landtags ansipricht. Ter kurze rein geschäftliche Akt schloß mit einem drei fachen voch aus den Kaiser und König. Berlin. Reichstag. Aus der Tagesordnung steht zu nächst der Nachtrogsctat für Reparatur- und Ergäuzniigsbauten für Dieuslacbäude. Abg. Sichter bezweifelt die Notywelidigkeit der geplanten Herstellungen. Es seien zu viel Nepräientatiausräunie viojrkiirt, namentlich illr die Gebäude des answäiligcn Amtes und bas Ncichsaml des Innerir. Staatssekretär v. Bötticher erwiedcri. es handle sich nicht um Repräsentation-Z-, sondern um nolhweiidige Geschäftsräume. Abg. Frhr. v. Frankcustciu (Eentrum) beautragl Vorberathung durch die Biidgelkommission. Abg. v Maltzahn (kon servativ) bittet, daß die Kommission »och heute Abend z»sam»irn- trrte. Abg. Richter widerspricht dem Wenn man die massenhast eingehende» Anträge znr Zollnovcllc stlidiren wolle, könne man Niemand zumiithen, beute noch an einer KominisüviiSsitzuna thcil- zunehmcn. Tic Vorlage gebt an die Bndgetkommissioil. ES folgt Bcrathnng des von der Acbeiterschntzkominissioii vorgeichlogencn Entwlilss betreffend d>c Sonntagsruhe. Von den Nationalliberalen liegt der Antrag ans Anslolluna einer Enaucte über Sonntags-, Frauen- und Kinder-Arbeit und Möglichkeit der Feststellung ciueS Maximalarbcitstags vor. Abg. Röoiaec (Sozialist) hält weitere Enauelen für überflüssig. Ma» »löge durch Annahnie positiver Be- stiininunacn und namentlich der Vorlage beivcisc». daß ina» enistlick Willens sei. etwas sür die Arbeiter z» thun. Abg. Dr Lieber (Eentrum) bcffiiivortet den Komniissiousrutwurf. Die Bedenken gegen die Einführung einer strengeren Sonntagsruhe würden durch internatio nale Erörterungen leicht zu erledigen sein Wie ma» Koiigo-Kon- serenzen abhalten könne, könne man auch Konferenzen im Interesse der Religion und Humanität abhalten. Abg. Ackermann erklärt die Frage sür spruchreif. So laime mau vom mnnchestcrlicl>cii Staud- puiute aus Schritte aus dein Wege der Gesetzgebung zu thun wage, sei eine Besserung der Verhältnisse nicht zu erwarten. Darüber könne man nicht zwcilelhast sein, daß die ReichSaesctzgebung es »ur mit der Sonntagsruhe, mit der Eniichräiikuug der Sonntagsarbeit zu thun habe. Die soiiiitagShciliguun sei Sache der Laudesgcsctz- gebuug, die aus kirchlichem Gebiete allein maßgebend sei. Thuen wir, lvas im Interesse der öffentliche» Wobliahrt liegt. Äbgg. Bichl (nat.-lib.) und Noppe (Reichspartei) halte» de» Eritzvurf i» der vorgcschlagencn Fomi nicht für durchführbar und befürworten eine Euauete. Reichskanzler Fürst Bismarck: Der Gesetzentwurf, welchen die Aominissio» vorlegt. sei eigentlich nur der Rahme» eines Gesetzes, in den der Bunoesrath erst das wirkliche Geich ein- süaen soll. Daraus kö»ne sich der BundeSratl) nicht eiulassen. Man kaue ihm zu viel zu, wenn man ihm zuiuuthe, auSziitiihrrn, waS die Antragsteller fordern, ohne selbst zu wissen, wie ihre Forde rung auszufüyren sei; denn wüßten sie cs, so würde» sie cs doch in ihrem Berichte getagt haben. Wie solle der LohnauSsall, der dem Arbeiter durch das Gesetz entstehe, gedeckt werden? Er furchte, daß die Arbeiter denselben würde» tragen uiüffen. Die Sonntaaö- arbeit sei vielfach nicht cnibchrlich. In gewissen Industrien dürten die Feuer nicht ausgcheu, und wenn sonntags nicht gemaischt werde, habe das Vieh Mittwochs nichts zu fressen. Der Bundcs- rath habe ebenfalls ein .Herz >ür die Arbeiter, aber was nützte» dem Arbeiter die höchsten Güter, von denen hier gcipwchcu wurde, wenn er keine Nahrung habe. Es müßten zunächst die Arbeitgeber und vor allen Dinge» die Arbeiter selbst gefragt werden, beoor ma» — S«ilcr: «rrSnpkrltch. V r e - l« a , !». iillal, Nachm. <Setrktde«arK>. Sptrtni» pr. 10« Liier § ^ 160 Prac. pr. Mai ffanl <2,00, Pr. «uguft.Zepidr. UM, Pr. Sepchr.-Oetbr. «3,0«. - ^ Vrlzro Pr. «at 173.00. i»a»«e„ Pr. A-inI Zult I17.00, pr. JuII-7>-,,ult U8.0O, Srp,br..0«,oprr 131,00. RüdiU pr. Mai-Juni il.oo, »r. Sep,»r.-0lit-I>'r 32M. o » — Zink »,>s,pla». — Wetter : Sch»». L? s « eI«I , , ». Slial, Nachm. I Uhr. ,«e,reldrmar<t>. wcizr» fest, »- l»e» 170—17«, pr. Mal-Juni >73.30, pr. ffunl-guli 177,00, pr Septrmper-Okiater p- ^ ULM. «»aaen seft, laro KO—1«3, pr. Liiai-gluni 113,00, »r. Jmii-Iuli KIM, pr. Lrpl.-Lrt. I3IM. Nüböl »«vcränoert, pr. Mai-guni 30,00, pr. -'«» ^ Srp>»mtkr-vcI»prr32M. SpirlttiS fest, loco «2,10, pr. Mai-Auai «2M, pr.Juli- ^,2 l Nuguft ««M, pr. «»pukl-Sepicmter «SM. Peiroleum lac» 7,73, > d-L.-- w o s 2. gesetzgeberisch Vorgehen könne. Die Zustande ,» Amerika und Eng laud seien mit den unsrigen nichtzu vergleichen. Was sich dort alS viele anderer Trutzpenabtheilniigen folgten dem Sarge des durch seine Sitte hcrausgebildctlasse sich nicht künstlich durch Gesetze Liebenswürdigkeit und Begabung gleich ausgezeichneten Ossiziers. ... Vor dem englischen Sonntage habe er aus eigener An- während die Kapelle dc-Z l. GrcnadierrcgimcnteS unter Leitung des .auuna absonderlichen Respekt. Wenn er Sonntags in der Um- Herrn Musikdirektor Ehrlich ihre Tranerweffeu ertönen ließ Die gebung Berlins mit Ausnahme etwa des Spaudauer Bock die ge-! Ehrcukoiupagnie wie auch andere militärische Thciluehmee waren in putzte» Menschen sehr, s» müsse er sagen, der Berliner Sonntag. Paradeanzug ausgerückt. gefalle ihm bester. Abgg. Klcisl-Retzow. Wmdthorst und Lieber — Behufs Neuwahl der Vertreter zur Gcneralversamni- surL kür den Entwurf, ucmienlllch aus religiösen Gründen, die > lung bei der hiesigen Ortskrankmkasse VI ist dle Zahl der Vertreter Lokale- und Sächsisches. — Gestern Vormittag kas Se. M a > c st ä t d er Kön i g von « 2° seiner flkückreise ans Bellaggio am Comenee mittelst trilzug aui dein ^ ^ böhmischen Bahnhöfe ein und wurde daselbst va» Sr. Kal. Hoheit' dem Punzen Georg ans das Herzlichste begrüßt. Ferner hatten sich zur Begrüßung eingestellt: die Herren Lbeihoimarschall Freiherr v. Könneritz. Generaldirektor Gras Platen, Hausmarschall Gras v. Vitzlhiiin, Hsenernllenlnaiit Stadtkommandant v. Funcke, Ercellenzcn. die Herren Oberstallincister v. Ehrenstcin, Kammerherr v. Minckwitz und Polucivräsidcnt Schwouß. Im Gefolge Sr. Majestät befanden sich die Exccllcnzen Herren Generaladjutant v. Carlvwitz. General direktor Geh. Rath v. Tschirschkg, welcher Sr. Majestät bis Chemnitz cntgrgengesabrcn war. und Geh. Rath v. Watzdorf. Se. Map der König und Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg bestiegen sodann die berciistehenoe Egnipage und sichren nach der Kgl. Villa in Strehlen, wvielbjl .Herr Geineindcvorsland Jähnichen Namens der duschen Gemeinde die hohen Hemcha'ten ehrfurchtsvoll begrüßte. Das zahlreich anwesende Publikum bekundete eine herzliche Freude über die Rückkehr des geliebten Landcssürsten, die auch alle Die jenigen theilen, die ihren im beste» Wohlsein eiilgetrosseueu König bei seiner Ankunft nicht sehen konnten. — F. K H Frau Ä-oßder-ogi» Marie von Mecklen burg-Schwerin. sowie Pnnceß Tbekla von Schworzburg- Riidoiiladt besuchten gestcm das Atelier des Hm. Hospbotogrcwben W. Höffert, hier, Kaufhaus, behufs mehrerer gröpercr Ausnahmen. — Se. Mas. der König spendete für die Abgebrannten in Lößnitz i»i Erzgebirge und zu Dröda bei Poik i. V. lüO bez. 60 Mark. — Gcnerallieutenant und Kommandeur der l. Jnf.-Division o. Rudorfs, ist voni Urlaub z»iriickgekebrt. — Die gioße silbernc Medaille sür Treue in der Arbeit erhielt die LumpcniorUrcrin Müller in der Papiersabrlk in Rems e. — AuS Anlaß sein-v am 1. d, Mts. erfolgtm Scheide»- all dem Staal-dienfte ist der Geh. Finanzratb Rachel von dem Dresdner Zweigvereine des Sächsischen Ingenieur- und Arctistekten- Vereineö rn Würdigung der Verdienste, welche der Geickiedcnc wäbrcnd seiner langiübrigcii Milgliedichost »in den Verein sich er worben hat. zu dessen Ebreinnitgilcd ernannt worden. — Unter den Dantschrciben, die der Herr Re:ch-ka»zkcr aus die ihm anläßlich seines Geburtslage- gewordenen Zuschriften noch in de» letzten Tagen versendet bat, ist daS an Frau Professor Toni Petermann, Schwester des hiesigen Kaulmaniics Herm Wild. P fl skr. gerichtete von besonderem Interesse. Jene Dame ist die Wittwc des in weiten Erdstrichen bekannt und berülnnt gewesenen Geoaiavlien Professor Petermann, der s. Z. den Mittelpunkt bildete sur die Versuche und Anstrengungen der Wiffenlchast zur Erso-schuna und zum Anf- schließen groper Landgebicte in ferne» Welllbeilei,; diesen, i»nn,»ehr Heimgegangenen Gelehrten ist wobt mit Recht die geistige Vater schaft jener Kolanialpoiltik beizumeffen, welche von unserem großen deutschen StaotSnianne gegenwärtig mit so glückverheißendem Anfang ins Werk gesetzt worden ist. — Gestern Nachmittag fand a»f dem kathalischen Kirchhofe unter den üblichen inililmifchen Ehre» die Bestattung des ver storbeucn Haupt,uanues v. DziembowSki statt. Das Oisizier- torps des Lcibgienadieiregiinciits Nr. 100 ,und viele Kameraden
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite