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Dresdner Nachrichten : 30.05.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188505309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850530
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850530
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-05
- Tag 1885-05-30
-
Monat
1885-05
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.05.1885
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in, ^ ^ «N. «.rontt. dfitt»»i,,»rk»«tn«u de» S» t«»t, wir» nicht ,e«d,n. «ulwär» jll, Inkttaiond-Auktnii« aearn Pr!» m>«ee«nd»»adinn, durch «rlrfmarkr» »der N«ft'«NtadIun, S «tlden Id Ps». tzoitio«, titr Monlaz oder noch I-si ch«» Polit»«!, Su »so. Inserat« . »«inen »n: Annoncen-Vurraur «on l daasrnftei» u. Vogler, Rud. «osj». 1 bou>« »> «»., Invaltdendauk, ». -V Pileli-Holle, B. st. Slincr-Humduro, Ploftnt-Depit» I "Iltka-de eiliges. Maluikriptt' keine verbtuotichkett. S!ir HageSkatt fiir Politik, zlnrnlilliill. -tsMsdNllest. MkllSMI, Iremienlill«. kraxsl'stl'. k^o. 7. ßeäe? n. bi-onrs- Oslsntsris -Vl/sansn Albums, Bäcker rciimuck- u, Xun»>g«roii»itn<«. klgsn« ssndl-Iit, kxport. Srvoes klononoolieolrbe»» SV. IA«cl»rii-,: ,,„r l>r»,<rr»«ri»»»« X». 7. SradLsüLmLlsr I«m »/«»It, M»n»ar, S«iv«n1Hi», K>rsd»ItZ S»i»«I»t«1» io rsioksr Lnkvadl smpfisklt z s«rw«uw Stein, Iliismiherjlmjje 7 kUlelvr »m »Iteo iieottiäter krisenlos. a>i»t 1829. Mtlll'WÜ-vtzcktzll, 8i»»vl» von 8 M«rk »n, emvsteklt V. mvtÄvr, 15 1ö. kroivlisto xiLti« nnä franco. SS SS 8 m allvll morßErnVi» ^3^ov6 uvä ^Lrden, A hoebfoiner tzualitüwn, Mr Z WTL OZLIRTLTE^ Herren Ullä Lnabon. .leäo Xeuksit sofort! am I^nxor. ^ K.Kosüutmcher, Klkeffelkr. Vs»F»»MF»GLD ? ^Sssso. von Vre» L 3, 4. 5. 6 Air.. «vkHvorL »nistpv uoä Molsoii- 4^, »M«R R »LL EI »D2-0RR«^8 6, 7, 8*/, Lllc., Ar»u W'ouvv 6. 8, 8'/, Nk., «eltWtt/L LLoniinxorn 12, 15 Llic, vsL» chUvHH13eHH, ^ ^Nßsll-.I«PP«N, 8t»ndinöntvL L 8 /, Ltk. GeI»Io88-8tr«8«o LI. Dresden, 1885. Sonnnvend, 30. Mai. Nr. IAO. 3Y. Zahr-ans. Auflage: 40.000 Srpl. «»»ficht« kfir »« «c Mo«: «iidloind «iktterer Stärke. Tfteilweise »ewSNt. «der trocken und uerd»ltni»mi-tg warm. Bemerkung: Steigung zn örilicher «Sc- wittrrdildu», uu» liiugerr Kortdourr der herrschenden «tttrrung wahrscheinlich. Verantwortlicher Redakteur kür Politisthks vr. Emil Bieren in Dresden. Die erfreulichste Nachricht von gestern war die Uebernakime der regeimäßigm Regierungsg-schäste durch den Kaiser Wildelm. Seine Majestät ist ernstlich krank gewesen, ernstlicher jedenfalls, als die knappgehaltenen Depeschen dem Publikum deutlich machten Schon daß der Kaiser, der erste Soldat der ersten Armee der Welt, sich versagen muhte, die grobe FrübjabrSparade über das Garde CorpS persönlichabzunehmen.bezeugte dieBedenklickkeit seineSZustandes. Seit seiner Thronbesteigung als König von Preußen bat er niemals bei diesem Anlaß gescblt; die Frükjakrsvarade über seine Garde war iinn stets einer der festlichsten Tage des JahreS. AIS die Aerzte iin» daS Besteigen eines PscrdeS absolut verboten und ikm höchstens die Abnahme der Parade zu Wagen gestatten wollten, wollte ihm ein General-Adjutant diesen Ausweg mit der Bemerkung erleichtern, lab ja auch der alte Fritz einmal dem Vorbeimarsch der Regimenter vom Wagen aus zugeschen habe. „Es war aber auch seine letzte Parade!" cntgcgnete in melancholischer Erinnerung Kaiser Wilhelm und so blieb er lieber dem Manöversclde ganz sern und sah sich das Wicderbringen der Fahnen vom Fenster aus an. Der nur Kaiser war seitdem bettlägerig: den Koben Herrn übermannte steigende Schwächein Folge deL DarmleidenS nahmen die Kralle so ab, daß die Tochter des Kaisers, die Großherzogin von Baden, ihre Abreise von Berlin verschob und der Kronprinz mit seiner Familie den Abend im Palais am Bette des Kaisers verbrachte. Erfreulicher Weise hat sich mittlerweile der Gesundheitszustand des Wjntirigcn Monarchen wieder gehoben; die Zähigkeit seiner ciienfesten Natur scheint eine Bürgschaft dasür zu geben, daß der elp-würdige Kaiser noch lange der Liebe der Nation erhalten bleibt. Für. wie dem FriedenSbedürsnisse aller Nationen Europas. Tenn obschon alle Wahrscheinlichkeit dasür spricht, daß der über kurz oder lang doch bevorstehende Thronwechsel durch greifende Änderungen weder in der auswärtigen, noch in der mncren Politik des deutschen Reiches nack sich zieht, so ist doch ausgemacht, daß die Persönlichkeit de? weißen Hauptes an an der Spitze der deutschen Nation aus alle europäischen Streitfälle eine sänstigendc Macht auSübt, die mit Nichts zu vergleichen, durch Nichts zu ersetzen ist. Kaiser Wilhelm steht die Hegemonie, die ihm in Europa zugefallen ist, gleichsam als ein heiliges ihm vom Himmel verliehenes Amt an, das er mit gewissenhaftem und mit dem Sinn auSzuübcn habe, um dereinst seinem höchsten Richter gute Rechenschaft abzulegen. Wenn zwischen civilisirten Staaten cin Wassengang droht, richten sich naturgemäß die Blicke der Döl k.'r auf den „Friedenskaisrr", daß er eine Entscheidung deS Streit falles durch Waffengewalt verhüte. Die Hobe Achtung, die Kaiser Wilhelm bei allen Fürsten genießt, giebt der Staatökunst seines gießen Kanzlers, die große Militärmacht, die hinter ihm steht, seinem Worte vermehrten Nachdruck. Wenn daher das Unruhe stiftende Kabinet Gladstone jetzt sein jüngstes Milglied, Lord Roseberrn, nach Berlin entsendet bat. so erkennen wir darin mit Genugthuung den Wunsch, die muthwillig oder doch kurzsichtig gestörten Beziehungen zwischen England und Deutschland wieder besser zu gestalten. Weniger als „Friedens- cngcl" erschien Lord Roseberrn in Berlin, weit mehr als eine Art Bußgänger. ES wird ihm gar nicht möglich gewesen sein, in den wenigen Tagen seines Berliner Aufenthaltes die in Scherben ge gangenen englisch-deutschen Beziehungen zusammenzukitten. ober er durfte die vollständige Bekehrung Englands mittheilcn. Gladstone hat die Hoffnung vollständig ausgegeden. dauernde und zuverlässige Freunde in Paris oder gar in Petersburg zu finden; er wendet sich vertrauensvoll nach Berlin, wo. wie er sich überzeugt hat, die Erhaltung des Weltfriedens der oberste Grundsatz der Politik ist. Dazu ist aber unerläßlich, daß England seine anmaßlichen An spräche, zu deren Durchsetzung ihm obendrein alle realen Macht mittel abgehen, grundsätzlich aufgiebt. Vor Allem unterlasse eS die kleinlichen Eifersüchteleien gegen die deutschen Kolonialrrwerb iiugen! Davon erleben wir soeben einen neuen Beweis. So behauptet ein einflußreiches Londoner Blatt: Deutschland habe mit dem Thronerben deS CultanS von Zanzibar intriguirt, um doit seine Ansprüche durchzusetzen und jetzt bedrohe eö die Unabhängigkeit Zanzibars selbst. DaS find ganz grundlose und gehässige Unterstellungen. Wenn der Sultan sich wirklich Ucbergriffe gegen eine deutsche Kolonie erlaubt hat. so versteht eS sich ganz von selbst. daß Deutschland sich DaS nicht ruhig gefallen lasten kann und wenn England dem Sultan von Zanzibar sein Protektorat zum Bündniß gegen Deutschland anbietet, so ist daS eine so feindselige Handlung, daß sie mit der Sendung RoseberrY's nach Berlin schlechterdings nicht in Einklang zu bringen ist. ! Benrir lageaucrouigg nicyr in Einklang zu dringen »it. Die Landgemeinden der sog. „schwarzen Provinzen" Oesterreichs, also TnrolS, Vorarlbergs, KrainS und Obcröstcrrcichs, haben am 2". Mai wie immer 22 m der Moste gefärbte klerikale Abgeordnete >l. in den NcichSrath gcw von je die unbestrittene dieser Richtung siegten der Moste lt. Diese alpinen Landgemeinden bilden omaine der Klerikalen; die Angehörigen mit großen Mehrheiten; die Minderheit . .. großen Mehrheiten: . _ bildeten sog. Baucrnvereinlcr. die eS jedoch d»rch>veg nur zu wenig Stimmen brachten. Die Candidaten derselben hätten als Abgeord nete zwar durchaus nicht kirchenfeindlich gestimmt, sondern nur in erster Linie die wirthschastiichrn Interessen der Bauernschaft der Alvenländer vertreten. Der Wahlausfall zeigt aber, daß die Geist lichkeit die Landbewohner jener herrlichen Kronländer so sest an der Strippe hält, daß diese doch noch Leute wählen müffen, die zunächst die kirchlichen Fntereffe» befürworten und nebenher auch an das ma le, ielle Wohl der Wähler denken. Nur in einem einzigen Wahlkreise befreiten sich die Äelpler von der derrschsüchtigcn Clique, welche das tnroler Landl terroristrt. Die Landgemeinden der Umgebung von Bozen waren unbotmäßig genug, in Herrn ». Aallinger einen Ab geordneten zu wählen, der »war ein Muster von aber auch ein offener Kopf und ein Mann von ist, «o den Bauer der Schuh drückt. „Eie fürchten sich!" frohlockt da« Organ der Anarchisten in Paris, „die rotbe Fahne triumphirt." In mehreren Versammlungen haben die Anarchisten beschlossen, trotz allen Verbots mit ihren revolutionären Abzeichen an dem Leichenzuge Victor Hugo'S thcil- »unehmen. Führen sie diese Absicht ans, so wird das Begräbniß deS „Menschheitidcals" unter Tumult und blutigen Zusammen stößen vor sich gehen. Vorausgesetzt natürlich immer, daß die Regiernng nicht abermals einen weiteren Sckritt zurückweicbt und in letzter Stunde das Entfalten und Tragen von rotbe» Bannern auSnabmswcise dock gestaltet. Fn Paris giebt cs seit 1789 zahl reiche Leute, die es nicht nur für ihr angeborenes Menschenrecht, sondern nahezu als ihre Bürgervstickt aniehen, jede Regierung zu stürirn. Keine RegierungSsorm bestellt seit 1789 in Frankreich, die nicht einem Bruchtbeile der Bevölkerung als eine bloß vorüber gehende und daher bei paffender Gelegenheit umzustoßende erschienen wäre. Fe mehr Zeichen von Schwäche die gerade am Ruder befind liche Regierung den Umstürzlern giebt, desto mcbr fühlen sie fick in dieser Anschauung ermuthigt. Wenn daher der Pariser Gemcinde- ratk betreffs der Gräbertvmiilte deS Pfingstsonntags sich in seiner Mehrheit vollständig auf Seite der Anarchisten stellte und die Poliiei wegen ihres Einschreitens heftig tadelte, der Polizeivräsekt aber seine Mannschaften gewissermaßen entschuldigen zu iiiüsiei, g'aubt. warum sollen dann die Anaichiilcn sich nicht für berechtigt kalten, beim Leichenzuge Victor Hugo's mit rotben Fahnen und bewaffnet mit Revolvern zu erscheinen, um, sobald die Polizei „sich einmiicht", den Kamps zu eröffnen? ÄlS in dem Pariser Gemeindc- rath die Kommunarden die Absetzung und Bestrafung der Polizeier verlangten, die sich an den „Metzeleien" betbeiliat halten, bcwalnle der Polizeivräsekt eine rührende „Mäßigung". Die Regierung hat eben die Rommunaiden leichtfertig zu einer Macht keranwachsen lassen, die Alles erzwingen zu können glaubt. Verwunderlich ist eigentlich nur das Eine: daß cs zu Straßenkämpfen nicht schon lange gekommen ist. Wer es verfolgt hat. wie die Regierung seit 1879 eigentlich kein größeres Fntercffe gehabt bat. als mit allen Verbrechern und politischen Abenteurern schön zu th»n, wie sie den gemeinsten Verbrechern der Kommünczeit eine ehrenvoll« Rücklelir in das dankbare Vaterland bereitet und sie in Amt und Würden feierlich wieder eingesetzt bat, wie sie jede Verbödnung und Herab setzung von Gesetz und Ordnung in Presse und Volksversammlungen unthätlg duldet; wer die Entscheidungen der Schwurgerichte sich noch in S Gedächlniß ruft, durch welche selbst Mörder als Helden srcigesvrocken wurden, und wie sie jetzt Victor Hugo, den Dichter deS extremsten Radikalismus, feiert: wer das alles gesehen hat, der wird nichts natürlicher finden, als daß der Pöbel schließlich alle Schranken der staatlichen Ordnung übersteigt oder umstürzt und nickt mehr die Träger der öffentlichen Gewalt, die seinen schlechten Leidenschaften schmeicheln und nachgeben. sondern sich selbst als den Souverän ansteht, dem Alles gestattet ist. Tritt nun gar. wie es jetzt der Fall ist, zu dem sittlichen Bankerott der Regierung ein wirthschastlicher Nolhstanb hinzu, der Tausende von Arbeitern arbeitslos und brodloS auf die Straße gesetzt hat. so ist vollends nickt einzusrhen, warum nickt die Leute, die nichts zu verlieren haben, nicht wenigstens versuchen sollten, wie weit sie mit der praktischen Verwirklichung ihres Feldgeschreis: „Es lebe die soziale Revolution!" vorläufig kommen können. Die Berliner Börse eröffnet«: fest und ziemlich belebt, in Ucbereinstimimmg mit den von fremden Plätzen vorliegende»Meldun gen, Geldüberfluß lag nicht vor, »in so anregender dagegen Stück- Mangel, Spekulative Ranken schwankend, zum Schluß niedriger und nachgebend, aber doch höher als gestern schließend. Deutsche Bahnen iin Durchschnitt wenig verändert, fremde vmwicgend recht m>e aus Grund der aus Schlesien Reukste Telegramme der „Dresdner Ra»r." vom 29. Mai Berlin. Der Neichsanzeiger veröffentlicht im amtlichen Theile folgendes Bulletin: Im Befinden des Kaisers fit eine insoweit fortgeschritten als die Be im geringeren Grade fühlbar gemacht stznge der Berliner Trechsler-Jnnuiia cstehens sah der Kaiser im Lehnstuhle Besserung eingctreten und schwcrden sich seltener und haben. — Dem heutigen Fi zur Feier ihres 200-jährigen , , , vom Partcrrcseiister des Palais zu. neben ihm die Großherzogin von Baden, weiche die beabsichtigte Reise nach Karlsruhe mit Rück sicht ans das Befinden il ° ---- ---- geben hat. Der Drechs Derselbe war reich an hist zwei Triumphwagen, deren einer eine Trechslcnvcrkstatt des 17. Jahrhunderts mit einen, an der „Wippe" arbeitenden Gesellen zeigte, während im Hintergründe die von Jahnen. Trophäen und Blatt pflanzen umrahmte Büste des Große» Kurfürsten (der vor 200 Jahren der Innung ihr Privileg verlieh) sich erhob. Der andere Wagen trug eine moderne Drechslerwerkstatt, worin Meister. Gesellen und Lehrlinge an Maschinen ununterbrochen arbeiteten. Inmitten der historüchen Gruppen wurde die 1685 gestiftete Altmeistcrlade und ein riesiges Schachbret (altes Jmiuiigsstücki re. getragen. Die Trcchslerninuimen von SO Städten waren durch Dclegirte vertreten, denselben schloffen sich eine Deputation der Fachschule für Drechsler und Bildschnitzer in Leisnig, geführt von dem Direktor Balde, sowie Deputationen von 49 Berliner Innungen an. Vor deni Kaiserpalais brachte der Obermeister Meyer ein Hoch auf den Kaiser ans, das brausenden Widerhall fand. Der Kaiser erhob sich und Verben, dankend ; der Zug dcfilirte ferner vor dem Garten des Bismar, PalaiS vorüber. Auch hier brach ein jubelndes Hoch aus. der Kanzler mit einem markigen narkigen Hoch auf die altehrwürdiac Innung beantwortete. Auf dem Tivoli fand die Feier ihren fröhlichen Ab- tiguna des BundcsratheS für Krastmehl, Puder, S Auf Grund der Ermächtig der Reichskanzler die " Stärkegummi. Kleber, Tabioka aus Nudel» und nachträglich herausgestellt, , am 27. nach Oels aus einer Verwechslung des Datums niit den« 27. Juni beruht, wo in OelS die Erinnerung an Nachod gefeiert wird. BreSlau. Durch Löschen von drei Hochöfen im Juni und Jlüi soll dem mißlichen Zustande der Eisenindustrie gesteuert und die Produktion mit dem Bedarf in Einklang gesetzt werden. Gotha. Die Generalversammlung der Deutschen Grundkrcdit bank crtheilte einstimmig Decbarge und nahm nach längerer Debatte den Beschluß der Generalversammlung der Pfandbriesbesitzer vom 7. Mai an. Bremen. Die Dampfer „Adler" und „Ehrensels" gehen dem ' eu-Gi -uinea. Vernehmen nach nicht nach Zanzibar, sonder» nach Neu Wien. Der Kaiser ernannte den Bischof von Budweis, Grasen Schönborn, Bruder deS Statthalters von Brünn, zum Erzbischos von Prag. — I» Tyrol verloren die Deutsch-Liberalen zwei Mandate an die Klerikalen. — Die Lembemcr Blätter berichten, daß Fenn Inkognito in Warschau eingetroffen und nach Petersburg weiter gereist sei. Paris. Die Revolutionäre setzten einen Ausschuß nieder, der in dem letzten Augenblicke die bis vahi» geheim zu haltenden Be fehle für Victor Huao'S Begräbniß ausacben soll. — Die Börse weigert sich am Montag »u seien,. Der KäbinetSrath I gestrige Tabelsvotum des Gemeinderathcs gegen den mirch — ^ " durch ein Dekret zu anulllren. atts beschloß das MB sest. Spekulative Moittnuwerihc ani Grund der ans Schlesien vor liegende» Berichte, stark weichend, gegen Schluß aber wieder etwas fester. Lanrnhüttc verlor 2M Dortmunder 1',« Prvz. Fremde Renten konnten amänglich Besserungen nichl ganz behaupten. Kassavcrkehr ruhig, Brauereien anziehend, Zimmermarrn Isi« Proz. niedriger. PrivatoiSkont 2'/r Pro;. Frankfurt a. M., 2». Mai. Errdit A5>'.. Staaisbahn 213'/«. Lom- bardrn —. Galizirr —. Egypirr 61V-. <>>roc. Ungar. Goldrcntc Golihardbahn —. Disco»«» ISl'i,. Still. Wien. 2S. Mai. Credit 287,10. Staatsbah» —. Lombarden —. Nordweflbahn —. Marinoien—. Ungar. Credit—. Ungar. Gold S8,2«. Renten —. Schwächer. Pari«. 22. Mai. Schilift. Nrnle 80,30. «nie»,- 108,SO. Italiener S5„->0. 8taa««balin KIOM. Lombarde» 281.25. do. Prioritäic» —. Spanier 50,13. Oest. Goldrcnlc —. Cgyptcr 318,00. Ottomanen 538,00. Träge. L ° ndoII. 20. Mai. Poem. II in,r >0 Min. Consol« 100>,. 1873er Ruffen 01"». Italicnrr 01-Lombarden II'.. Türken lip-.. Iproc. fund. Amerikaner 1240». 4»roc. Ungar. Goldrcnlc! 80. Oesle>r. Goldrcntc 87. Prcuft. Consol« 1V3><,. Sgnptcr «3" ,,,. Ottominldank Ii-„«. Snez-'Ariie» 83-/«. — Stimmung: Ruhig. — Wetter: Nacht« Oicgc». E1 e t t i n , 20. Mai, Nachm, i Uhr. iGetreidcmarkp. Weizen schwankend, loco 184—170, pr. Mai-I»lli 170,00, Pr. Ilini-Jnli 170,00, Pr. September-Ociobcr 178,50. Roggen lNlvcräudcrt, ioco lio—111, pr. Mai-Juni 143,00, Pr. Jmil-Jull 143,00, pr. Scplbr.-Ociobcr 140,50. Nübäl unueräiiderl, pr. Mai-Juni 40,50, pr. September-Oclober 50,50. Spirit»« flau, loco 42,40, pr. Mni-Jnni 42,00, Pr. Jult-Anguft 43,00, pr. Allgllft-September 44,00. Petroleum loco 7,55. BreSlau, 20. Mai, Nachm. iGctteidrmarktt. Spirit»« pr. 100 Liter 100 Proc. pr. Mai-Juni 12,01», pr. Auguft-Scpibr. 41,20, pr. Septbr. Octdr. 4b. Welzen pr. Mai 172. Noggc» pr. Juni-Juli 145,50, pr. Jnli-Augnst 1172-0, Sepibr.-Ociober 153,00. Oitiböl pr. Mai-Jnni 50„50, pr. Septbr.-Octobcr 51,5«. — Zink lnnsahlo«. — Weiler: Scho». London, 20. Mai. Weizen ruhig, Mehl rnhig träge, beides >I Sch. gegen »orige Woche billiger. Uebrigc« schwächer. — Wetter: Nachtrcgen. Lokalrü niid sächsisches. — Se. Maj. der Kong hat die bei dem letzten Oberlausitzer Landtage Walpnrgis ans den bisherigen Landcsbestallten Friedr. Theodor v. Zezschwitz ans Tentschbaselitz gefallene Wahl zum Laiidesältesten, sowie die gleichzeitig criolgte Wahl des Ferdinand Grasen und Edlen Herrn zur LiVPe - Biesterseld - Weißen- <>a — ^ - . , .87! selb ans Baruth zum Landesbestallten der Oberlausitz genehmigt. — Am 4. Juni wirr» Se. Maj. der König die Vertreter des Centralausschusses für das 9. mitteldeutsche Bundesschießen in Chemnitz in Audienz empfangen-, Se. Majestät wird jedenfalls gelegentlich des Festes nacti Chemnitz gehen. — Heute Abend trifft Le. König!. Hoh. Prinz Friedrich August wiederum in Dresden cin und verweilt während des Sonntag im Kreise seiner hohen Familie. Dem heutigen Leipziger Rennen wohnt der Pnnz noch mit bei. — Die gestrige Notiz über den plötzlich verstorbenen Freiherrn von Kap-Her ans Bärenklaus e war insofern irrthüinlich, als der Verblichene nicht Besitzer des schönen Palais an der Parkjtraße (das ist der log. Lockwitzcr) war, sondern er besaß und bewohnte das Grundstück Wicnerstraßc dir. -It (an der Englischen Kirche): dort fand auch Vor 2 Jahren das vielbcipochenc Maskenfest statt. Der Verstorbene war ein klassisch gebildeter Mensch und summt seiner schönen und noch jungen Frau ein geiellichafflicher Mittel punkt voll nncischöpslichrr Heiterkeit. Sein jähes Ende ist so her- beigcführt worden: er war vor kurzer Zeit an einem polvpcnartigen Ohrenleiden opcrirt worden und hatte vom Arzt eine Spritze er halten, um sich selbst Jnjcctioncn zu machen. Bei einer solchen Selbstinjcction stieß er sich das Trommelfell cin, Blut drang in'S Gehirn, der Schlag rührte ihn und — der Tod trat sofort ein. Das Begräbniß findet in Lockwitz statt. Der Lockwitzcr Kap-Her ans der Parkstraßc hat seit Monaten eine in der Auflösung begriffene Iran, deren Ende man täglich erwartet, und ist dann» in der Stadt. — Um cin genaues Bild über die Finanzürung des Bader gassen- Durch dru ch - Un tern e h mc ns zu geben, mögen folgende Notizen dienen: Die Aklicii-Gejellschast Baubank für jschcrPlatz)M. unverzinslichen Vorschuß, rückzahlbar in 10 Jahresraten von 1916 bis 1925. Außerdem setzt sich das Kapital zusammen ans Mk. 3,000,000 Aktien und 7,000,000 Mk. 3'/r proz. Prioritäten. Die Bauzinseil für das Aktienkapital in der Höhe von 5 Proz. auf 3'/» Jahr garantirt nickt, wie gestern irrthüinlich gemeldet, die Stadt, sondern sie werden den Aktionären statutarisch gewährleistet. In Bezug auf die zu erhoffende Rentabilität ist wlacnde Berechnung von Interesse: Ausgabe: 3'/s Proz. Zinsen ca. 7 Millionen Prioritäten: Mk. 245,000, hierzu Abgaben. Verwaltung :e.: Mk. 85,000, in Summa: Mk. 330,000 Die Einnahme lägt sich selbstredend nur schätzungsweise seststellen und greisen wir, als in Vergleich zu ziehen, die Wilsdrufserstraße heraus: dieselbe hat 500 Meter Straßxn- tront und 480.000' Johann- . , genommen, daß solche, trotz der schöneren und helleren Räume nur V M! § H «M M-'' W Solizeiprätektc» mit einem Netto-Erträgniß von Mk. 274,000 -- 9 Prozent auf daS Aktienkapital. Es kann also für die ersten Jahre ein wesentlich un günstigeres Verhältnis; in den Einnahmen eintreten, uni den Aktien noch immer eine befriedigende Rente zu sichern. Daß die Unter nehmer die Aktien, welche von jetzt ab bereits 5 Proz. Zinsen (sog. Bauzinseii) geben, al pari ohne Agio auslcgen, ist nur anzuerkennen. (Prospect siche Seite 12.) — Selten bat sich eine Einrichtung so rasch eingebürgert, als diejenige der c om l> inirbaren R u nd r ei > e b i l l e 1 s. Man kann sagen. daß daS combinirbare Rundreisebillet schon beute als Fahreskind die populärste Institution des Eisenbahnwesens ist und daß alle Welt mit Vorliebe „combiniit". Freilich cin Bischen Qual ist auch bei dieser Wahl alleweil dabei» cs findet sich nicht Jedermann zurecht in dem Gewirrc der Coupons und die AuS« knnftsbureauS und Billctschalter sind Zeugen sehr häufiger und «in», gehender Erkundigungen und Rathserholuiigeii in allerlei Combi» nationSnötben. In dieser Beziehung wird nun die erschienene Sommerausgabe von Fritzsche's Coursbuch für Sach'en freudig begrüßt werden. Dieselbe enthält nämlich eine Zuiammenstellun- der beliebtesten Rundreisetourcn, eombinirt von Dresden. Leipzig oder Chemnitz ans nach dem Harz, Thüringen, Sübdeutjchland» i West- und Norddeutschland, dem Rheine, nack dem Riesengclnrg»» Tyrol re. re. Diese Uebcrstckt bietet gewissermaßen die Oiliiiteffen», ! '! 'i . '. MW s M
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