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Dresdner Nachrichten : 09.04.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188504095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850409
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850409
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-04
- Tag 1885-04-09
-
Monat
1885-04
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.04.1885
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Feruspreki,-Stetten 11 Allst., Ü32 Aeust.-Drcsdcn. «bonncment tiieuctjiilirtich M. 2.50. durch die Pos, M 2.75. — Jnsktuie Marteutlr, > ! 0>. >.d.:d,mktt. 2 »in. Sonnlo», b>« lu M»,. 2» «cutiudi: idr, ftloiiek».nur ouWochci>r,»,cubia !I Uhr. Nuchiu. Dir Itoatlihr Peak- zeilesca. 8 SUdeml.', Pi,,. Uiuc, i-uu yttand, .gelle 30Pj». ri„,r rdoronue iür dar lachlitaaisc rrriritcrue» der '„k- teraie lorrd „ich, gracdeu. Ausichu liae Zusklitoue-Auttiaar arhru Pu,. „»merattdajahiu»,, durch -.Oinim.n!.» oder Poiiei»»a!tiuu„ u Litdcu t^ P,a- Jmeraie ,ür Meulae. adcr nach üru- taaeu Prltlteiic 28 Plq, Iulcraic »eitNlcu an: Annanreu-Pu.r.'ur r-a» haatruslein u. illaalcr. Rad. Mohr, kaute n. (>o., Jnvaitdrudaak, >9. Muiici-Görity. :N. Stci. Maairtatia. I. P,»d-Haüc, !ü. Arudi-BcitruU A. Tkttoee-H,»nburp. PliOoii.Tcplch. tziir .hnekaadr riuact. M inuicrihle >. irr ->'. U' I> - I Or»«»« Lu^rnal»! ^«iisMilteen io plmier-(!oii!e«;ti«ii HnI«rV»«N^n mit Sonvert«. Stllvt «I« ote 4k. I»»rßron Oitlft««, Ikrsftävv, VllftSrulkorstr. 21 d u. 8opl>l«o,tr. <t um kostplatr. SLriUnoll-rLbrUl j van LrO. vom« I. ^uorduok 1. V., Kpootal» u. IlAupt^vüoli. VN«««!«», HV»I»«oI»a»i»»tr. «r (Vt«tar1»»-8»Ii»i»» owpt «uni., «o>»v«tL. «4»rtt. in vomkk. orömo, hron^exolcifürd. oodtkilot-Ouisioto. kenntsr v. 8 dl« 100 Sllk. IUllLl«rkonä. prompt. Rostor rv korLdgoLotrtsv l^roison. l!««SS«S^ciE hör Orardnar liomtiläo-tiaivriv, rsprrulucirt nach 2°ict>nuau«u n. Stiadvn in > »diaot-l'urmat Ltiialr IL l'I.. >2 dirück incl. siouanior dlnnp« I Ü. 75 I'k ^ »n»ieh«ea ran »remian un i »»«kuiurkar 8ol»nelr, ^NVIIIV»UIIUVk, t2 ktaak ina,. dlupp 2 ll. Lukkrrkriicds Uiueiririo Ichoivlirtvn vvrdan »raiia aii^oxobon und nach nur- ,> «hrta kennen vsrdnndi. « ^Okne, ttrvsileu, L ?! 8opki«u«tr. 0 n. 1Vil«<IrllO«r8tr. 21k. um rostvlut.r ««»t»RN»»e »»NN««, mit 8«ptt«N<« »ter« uncl Nut"'» ^n-kvlk-ffsntljeksd'. »«1 « , Sl5w»rvkvI»tL «lr 2 t xro«8vn Iroeuljtkten, LUI«r«t- Ullä 8p«I»«-S»»I, ompkoklt ssins ron«nii»ir1e ILüette, Llovus von 1 LIlii! uufrviirt« nnä L Irr enrto, «ovio ttest HoodociitnllssKvoll Lea«» V»o»Ot»«»-. Nr. 99. 30. Zahrz««,. A«sla-e: 40.000 Er-1. Aussichten für den 9. April: Mäßiger Nordwestwind. ziemlich trübe, etwa- Niederschläge. Temperatur wenig verändert Dresden, 1885. Toulierstag, 0. April. veraimoortltcher Redakteur s«r PulslsschtA l>r. Lmtl Bieres in Dresden. Mit dem Amtsantritt deS neuen französischen Ministerium- ist die Ratifikation der Friedenspräliminarien zwischen Frankreich und 6l,ina erfolgt- Lange wurde die Tbatiache angezweifelt, daß das selbe China, das trotz seiner Niederlagen den Ärieg sortsetzte, nun mehr. da es den Franzosen mehrere empfindliche Schlappen beige« bracht, bereit sei, Frieden zu schließen. Unv doch ist jetzt daS für unmöglich Gehaltene eingetreten. Die in dieser Richtung fortge setzten Unterhandlungen haben zu einem Ergebniß geführt. Was die Unterhändler, Billot für Frankreich, Campbell für China ver einbarten, tritt als Friedenspräliminarien in die Wirklichkeit. China bat bereits diese vorläufigen Abmachungen gutgcheißen (ratificirt). Soweit wäre Alles in der schönsten Ordnung. Nur sind die Frie denspräliminarien noch nicht der wirkliche Friede. Wenn rOir nicht die Franzosen die üble Erfahrung machen, daß sie von den schlauen Chinesen gründlich hinters Licht geführt werden! Die chinesische Diplomatie sucht den höchsten Triumph ihrer Weisheit darin, einen Gegner so zu überlisten, daß ihm die Augen übergehen. Die Eile, mit welcher das siegreiche China ganz glatt die französischen Jrie- denSbcdingungen aunalun, ist stark verdächtig. Die chinesischen Un terhändler haben allen Forderungen der Franzosen zugestimmt, „ab gesehen von gewissen Details über den Zeitpunkt und den Modus der Räumung von Tonkin". Das ist ein Vorbehalt, an dessen Aus führung bei der notorischen Hinterlist der Chinesen der ganze Friede wieder scheitern kann. Zwar verlautet, daß ein kaiserliches Edikt in Peking die Räumung von Tonkin anbcfiehlt-, es fragt sich aber» ob hierfür eine Frist festgesetzt ist und sie nachher von den Chi: ncsen auch gehalten wird, oder ob sie sich ihr unter Vorwänden entziehen. Ehe Tonkin nicht völlig von den chinesischen Truppen geräumt ist, wird man gut tlmn, an die Möglichkeit eines Wicder- ausbruchs des Krieges zu denken und die jetzigen JriedenSprälimi naricn nur als eine Falle anzusehen, um China in den Besitz des von Europa und Nordamerika dahinschwtmmenden Kriegs Materials und Proviants zu setzen. Wie Dem auch sei, Frankreich rüstet sich, unter Umständen den Krieg in größerem Maße sortzusetzen. Wenigstens finanziell. Die erste Handlung des neuen Ministeriums war, zu dem dem abge tretenen Ministerium Fern, noch bewilligten Kredit von 50 Millionen einen weiteren von 150 zu fordern. Mit 200 Millionen läßt sich schon eher etwas ausrichten. Die Kammer bewilligte diese Summe als Vertranensausdruck gegen das Kabinct Brisson - Freycinet mit i.H! gegen 92 Stimmen. Letztere gehören den Radikalen an. Die äußerste Linke verlangte durch Perrin das sofortige Ausgcben Ton- l»,s durch die Franzosen. Entrüstet über diesen Antrag erklärte der Ministerpräsident Brisson, er habe nicht geglaubt, aus der Mitte der Dcputirtenkammer einen solchen Antrag zu vernehmen, der den Patriotismus aufs Aeußerste verletze. Die Regierung wünsche den Frieden, werde aber nie Etwas thun, was sich niit der Würde und Elire Frankreichs nicht vertrage. Diese feste Sprache verfehlte ihren Eindruck nicht. Brisson ist augenblicklich der Mann Frankreichs. Das Vertrauen des Landes kommt ihm in hohem Maße entgegen. Selten hat sich Jemand so lange geweigert, Minister zu werden, wie Brisson Schon 1882 und 83 war er hierfür in Aussicht genommen. Indem er jetzt seine über den Parteien schwebende Stellung als Kammerpräsident vertauschte, um Konseilpräsident zu werden, brachte er ein großes persönliches Opfer. Er verzichtete damit aus die Bewerbung um die Nachfolge Grdvn's in der Präsidentschaft der Republik selbst Uebcr Brissyn's Charakter, hohe Begabung, Sittenrcinheit und Ehrlichkeit ist nur eine Stimme deS Lobes; er hat sich den Beinamen l'austöro. d. h. der Sittenstrenge, erworben; besonders rühmt man auch seine einfache Lebensweise. Vermißt wird an ihm die Initiative, die vorwärts treibende Thatkraft. Doch kann sich Frankreich Glück wünschen, das Staatsrudcr in die Hände eines Mannes übergeben zu sehen, der im Gegensätze zu Fern, die Uneigennützigkeit repräsentirt. Cr hat in fein Ministerium von der Ausbeutergruppe der Opportunisten nur einige wenige untergeordnete Anhänger berufen. Wcnndiesc saube ren Politiker jetzt dem neuen Ministerium ihre Unterstützung anbicten, so treibt sie bie Nothwendigkcit dazu, zum bösen Spiele gute Miene zu macken. Sie hatten die bittersten Vorwürfe auSzuhalten, daß sie jedes Ministerium untergrüben. Um ihre Sache nicht ganz zu verderben, fügen sie sich zuvörocrst zum Scheine- Brisson hofft sie dadurch unschädlich zu machen, daß er einige ihrer schärfsten Gegner, namentlich Goblet in sein Kabinet aufnahm. Dasselbe stellt sich damit als eine wunderliche Verschmelzung von Unvereinbarlichem heraus: ein Theil der Minister ist schntzzöllnerisch, der andere srei- händlerisch; neben dem etwa- chauvinistisch angehauchten Brisson ist der friedliebende Frrneinet der leitende Geist — Deutschland lwt in dem neuen Kabinet eine eiaenthiimltche Mischung friedliebender und mißtrauischer Nachbarschaft. Die Eröffnungsrede (s- Tgsgesch.). mit der es sich einsührte, klingt recht nett. Ob das Ministerium die angekündigte Unparteilichkeit bei den Wahlen wird durchführen können, hat man abzuwarten. Nach der Eröffnungsrede der Mlinster vernichte eine Deputation von Sozialisten sich Eingang in die Kam mer zu erzwingen, unter dem Verlangen, dem fortgejagten Ministe rium Fern, den Prozeß zu machen. Einzelne radikale Abgeordnete unterstützten die dreiste Einmischung von Straßengrnppcn in die Bcratbungen, cs entstand zwischen een Revolutionären und den Kammcrbcamten ein scharfer Wortwechsel, zuletzt wurden die Ein gänge zu den Vorräumen der Dcputirtenkammer geschloffen. Die Sturmvögel der Revolution melden sieb. Wenn das neue Kabinet infolge einer Amnestie die Kerkertliüren der Anarchisten und Revo lutionäre, wie der „bitten, Luise" öffnet, werden diese Parteien mit gehobenem Mutbe in die Walilbewcgung cintreten. In Mähren hat die große Cnrill- und Methudfcier begonnen. ES lag in der Absickit, daS tausendjährige Jubiläum der Slaoen- apostel zu einem großen nationalen Slavcnseste zu gestalten; doch scheiterte dieses Vorhaben an dem kirchlichen Zwiespalt der slavi- Ichen Bevölkerung. Sowohl die griechisch-katholische wie die römisch- katholische Kirche beansprucht die beiden Heiligen ausschließlich für sich. Wie so häufig bei „Heiligen" beider Kirchen erzählt auch bei diesen beiden Aposteln die Legende Vielerlei, waS vor der strengen geschichtlichen Kritik nicht Stich hält. Dem Volke wird von Priester mund weißgemacht, daß Cnrill und Methud zuerst den Slave» daS Christenthum gebracht hätten. Aber lange vor ihnen batten deutsche GlaubenSboten unter den heidnischen Slaven in Mähren und Pannonien (dem heutigen Ungarn) das Evangelium gepiedigt. Schon im 7. Jahrhundert hatten lateinische, also abendländische Priester die Serben und Kroaten in Jllnrien, Kärnthen, Krain, Steiermark und dem Küstenland- bekehrt 798 hatte der Erzbischof Arno von Salzburg auS dort regelmäßige Kirchensprengel eingerichtet. Mähren aber wurde von Nassau aus bekehrt. 8l8 taufte der Paffaner Bischof Reginhard viele Mährer. Der von Ludwig dem Deutschen aus den mährischen Thron erhobene Rasttslaw lohnte aber diesen Dienst schlecht; er suchte sich von der deutschen Herrschaft sreizu- niachcn und erbat sich von dem griechischen Kaiser in Bmanz Pre diger. die der slavischen Sprache «nächtig waren. Dieser sandte gern zwei^rüder nach Deutschland, gelehrte griechische Mönche, die jetzt als Slavenapostel gefeierten Cnrillius und Mcthodnrs. Sie wurden von den bereits im Amte befindlichen abendländischen Kir chenbehörden feierlich empfangen; der Papst in Rom, den sie als obersten Bischof anerkannten, gestattete ihnen ihre kirchlich« Sendung. Doch begegnete ihnen der lateinische KleruS mit begreiflichem Miß trauen. als die beiden Brüder sich daran machten, die römische Kirche in eine griechische umzuwandeln. Als dann die slavischen Mährer sich gegen den deutschen Kaiser erhoben, war die Gefahr nahe, daß dieses Grenzland den Deutschen verloren ging; indessen der Sieg Ludwig des Bauern vereitelte diese LoSreißungsgelüstc und nun fügte sich auch daS Brüderpaar und trat eine Huldigungsreise nach Rom an. Es entbehrt also deS geschichtlichen Hintergrundes, wenn jetzt die Russen die beiden Brüder als griechische Glaubenshelden feiern und ebenso ist eS unbegründet, wenn man beiden im übrigen um die Ausbreitung deS Cbristenthums wohlverdienten Männern andichtet, sie hätten zuerst die Leuchte des Evangeliums den Slaven angezündei. Dieser Zwiespalt zwischen lateinischem und griechischem Cliristenthum bat das jetzige tausendjährige Jubiläum beider „Apostel" von Haus auS zerklüftet. Aber in einem Punkte treffen sich die feindlichen Absichten doch: in der Demonstration gegen das Deutschthum. Die jetzige Feier dient der großflavischen Idee. Uebrigens zeugen gar manche Erscheinungen dafür, daß der slaoisch- nationale Geist auch bei den Katholiken vie kirchliche Gesinnung in den Hintergrund drängt. Der Ruf nach Einführung der slavischen Liturgie an Stell« der lateinischen wird von sehr eifrigen Anhängern Roms erhoben und es ist ein offenes Geheimnis«, daß viele füd- slavische katholische Würdenträger schismatische Neigungen haben. Die Idee, aus Oesterreich einen katholischen Slavcnstaat zu machen, findet sehr eifrige Gegner auch in nichtveutschen Kreisen. i s. Der mit China uittencichnete Präliminarverrrag ent hält folgende Bestimmungen : ES wird Waffenstillstand vom 10. April Neueste Telegramme der ..Dresdner Nachr." vom 8. April. Berlin. Der Reichskanzler, welcher heute aus Schönhausen zuuickgckehrt ist. erläßt folgende Dankiaaung: Nachdem ich den Besitz des ehemaligen Erbes meiner Väter hier in Schönhausen habe antretcn können, drängt es mich, alle» Denen, welche dazu mitgcwirkt habe», daß dieser seit vielen Jahren von mir gehegte Wunich erfüllt wurde, nochmals von Herzen zu danken. Par . .stgcr ^ ... ab geichlosscn. Vom 20. April ab haben die Chinesen Tonking zu räumen und am M muß die Räumung vollendet sein. Es werden Pensionen für die Angehörigen der bei Bnc-Le Gefallenen gezahlt und dann ein Handelsvertrag mit Frankreich, dem die Grenze gegen Tonking geöffnet wird, abgeschlossen. Ferner werde» alle chinemchen Gebictsthcile geräumt und die chinesische Souveränität über Anam anerkannt. Frankreich behält bis zum endailtigen Friedensschlnß das Recht, nrutrale-Schiffe aus KriegS-Kontrebande zu visitiren und den Pitfchili-Busen zu blokiren. — Zwischen den deutschen und italienischen Arbeitern der Cebaudy'schenLnckersiederei fand gestern wegen Lvhnunterbietung eine förmliche Schlacht statt, bei welcher die Italiener zwar besiegt wurden. ein Deutscher jedoch, Namens Möller, sehr gefährliche Messerstiche erhielt. London. Die englische Regierung betrachtet die russische Antwort für ungenügend und antwortete deshalb noch Petersburg, daß sie auf Jnnchaltung der Grundsätze bestehe, die englischerscitS in der früheren Note ausgesprochen worden sind. Ter „Daily Telegraph" sagt, das englische Kabinet betrachte die russische Ant wort als Verweigerung der englischen Vorschläge. Die Antwort Rußlands sei mit Vorbedacht ausweichend, ja fvaar eine Heraus sorderung. Der „Standard meint, es wäre verfrüht, den gänzliche» Zusammenbruch der Verhandlungen zu melde», allein die Lage sei äußerst kritisch und die russische Antwort erschien dem englischen Kabinet unbefriedigend, wovon Rußland auch verständigt worden sei. Die heutige Berliner Börte brachte keine Besserung. An fangs war zwar eine Neinc^Befferung eingetrcten, doch war dieselbe war cnNchicdcn flau. Die allge- >e Kouponsteuer gelten als Grund Mar nur vorübergehend. Der meine politische Lage sowie die russische für die ungünstige Tendenz. Die Pariser Meldungen blieben ohne Einfluß. Die anfängliche Befestigung wurde auf die Mitthcilung zurttckgeführt. daß Hansemann nach Petersburg gereist sei. um in Lachen der Kavitolrenteiistcuer persönlich zu intervenirc». Richttz ist. daß von hier auS der russische» Regierung energische Vor stcllungen gemacht wurden. Man glaubt hier, daß der russische Reichsrath daraufhin die Steuer ablchnen werde. Spekulative Banken erfuhren weitere Rückgänge. Eisenbahnen waren ohne ein heitliche Tendenz, doch überwogcn Abschwächungen. Fremde Renten durchweg matt, besonders Russen durch umfängliche VcrkausSordre gedrückt, spekulative Bergwerke aeschästslos und wenig verändert. Im Kassavcrkehr waren deutsche Bahnen relativ fest, österreichische schwächer, Banken gleichfalls, Bergwerke fest, Industrien vorwiegend »achaebciid, deutsche Fonds schwächer, österreichische Prioritäten ziemlich fest. Die Nachbörsc war matt. Na««»»« «. M.. S. April. 2N>,,. «iaai«»»!,» Lombarden >10»,. «0cr Looik OeNerr. kUberrente —. vadrerrente —. »alt,«er 2>L-/,. vefterr. »oidrenie —. ««/, Un». »oldrrnie 7b-/,. 77er Rusen —. bver Rulle» —. ». erlenianletde —. Reueli« Ungar, »oidanl. —. ». Orlenianleihe —. Un,»r. Vavterr. —. vi»«nl» ISi.VS. »addier k«>/,. Solid.-». —. Türken —. Mai«. »>«», 8. April. Credit 287.15. Staaiodal»! 301.48. Lombarden 135,so Rordwcüb. >72,70. Marino««» 80,8». Una. Credii 2^0,SO. Srbrllikt auj Pari»'. »««»», 8 April. »»lud. Renke 78 25. Anirlde lOS.S». Jkoliener S5.SS. »laottdahn S2S.00. Lombarde» 2»2.»0. d». PrlorU/Iten —. »addier 338.00. Lest, »oldrrnie - »donier dd»/,. ktlomanen »84,0«. Schwach. 2»»«>»>. 8, April, Bonn, ll Uhr IO Min. Tons»» >873rr Riffe» SI>/,. Iialiener S4-/„ Lomtnrden Ii>/». Türken >«»/„. «°l» innd. Amerii. 124",. 1-l» Ungar «oldreute 7». vefterr. «oldreuie 88",. Vreuftiichr SousoiS 102. «ützftirr 88»,0l»»««n»ü»r 12-/». Sii»t-»««»n 82'/.. — Oii«««»,: Ruhig. - Siiieri Nült» Sieliin, 8. Avril, Nachm. 1 Mir. lBeircidemarkt.» Wrize» lest, Io,o 150—185, pr. Adril-Mai 185, Pr. Anni-guII —, Pr. Scpt.-Oclobcr 178,50, Roggen seit, loco >38—>40, Pr. Aprtl-Mai >43,00 , Pr. Juni-Juli , Pr. Sepiember-Lc». 149.50. Nüböl matt. Pr. April-Moi 48.70. pr.Sepk.-Ocl. 51,7>o. Spirit»» behaupte», loco 41,80, pr. April-Ma, 4l,20, pr. Juli-Auguft 42,90, p>. Akklillft-Lrplember 44,88. Pciroleum loco 8,l8. iNreüiau, 8. April, Nachm. iGeircidcmarkt.> Spiritus pr. 188 Lite» i»8 Proc. pr. April-Mai 4l,78, pr. guli-Augusl 44,80, pr. Augusl-Scvlciiidcr 41,00. Weizen pr. April >81.00. Roggr» pr. April-Mai >45,08, pr. guui-guli 118,0", »r. Srpiember-Oktober >52,88. Rüböl loco »r. April-Moi 49,58, pr. Mo, Juni 49,75, Scpibr.-Oltodcr 52,88. Zink »msotzlos. — Wetter: Rege». London, 8. April. Englischer Weizen I Sch. gegen «orige Woche ge stiegen, nngekommcner fest, »dufcr znrikikhallcnd, fremder ", Sch. besser, 5>au,e, unschlüssig. Maid, Hafer ",Sch. höher. Mehl, Mahlgcrftc fest. Uebrigre ruhig, «nblrünbert. — Wetter: Regnerisch. Lokales,tt,d Sächsisches. — Ihre Majestät die Königin ließ gestern Nachmittag '/2.3 Uhr die Mädchen der königl. Blindenanstalt nach der Ltrchlcm r Villa kommen und dieselben dort auf's Freundlichste mit Kaffee und Kuchen bewirthcn. — Die "Abreise Ihrer Majestätenzu mchrwöchen! lichem Ansenthnlt in Bellaggio am Comcr See. wo dieselben um der Schwester Sr. Majestät, der Herzogin von Genua, zusammen treffen werde», erfolgt heute Nachmittag V-5 Uhr über Hof. Lindau mit dem planmäßigen bayrischen Kourierzug. Ihre Majestäten gr denken zweimal unterwegs Nachtquartier zu nehmen. Sämmtliche wichtige Rcgierungsnngelcgenheiten wird der König von Bellaggio aus erledigen und zu diesem Zwecke befindet sich in seiner Begiei tung für die militärischen Angelegenheiten Generalleutnant 0. Car lowitz. für Vcrwaltungssachen Geh. Rath von Watzdon. Außerdem werden noch die Hofdame Gräfin v. Strachwitz, der Wirkt. Geh. Rath Oberhosmeister von Lüttichau und der Oberstabsarzt Tr. Jacobi die hohen Herrschaften begleiten. — Am Nachmittag des 2. Osterscicrtages berrschte in der Kgl. Villa zu Strehlen ein sröblicbes Leben und Treiben. Ihre Maj. die Königin hatte gegen 25 Kinder von höheren Hosbeamtcn. Kavalieren rc. mit ihren Eltern geladen, um im dasigen Parke dae beliebte Kinderfest des Suchens von Ostereiern zu bewerkstelligen. Es kam dabei zu so manchem Freuvcausbruch, wenn eins von den glücklichen Kindern auf ganz entlegenem Versteck das Gesuchte zu Lage forderte. Die Eltern mit ibrcn Kindern wurden alsvann der den Königl. Majestäten in der Villa mit Eboeolade bewirthet und hierauf in Equipagen nach der Stadt zurückaesübrt. — Gestern Mttag 12 Uhr wurde durch Ihre Maj. die Kö nigin, welche fich in Begleitung der Prinzessinnen Mathilde und Maria Ioscpha sowie ciniaer Hofdamen befand, der Wohlthätig- kcitsbazar des hiesigen St. Elisabeth-Vereins im Viktoriaholel cröffnei. — II. KK. KK. Hoheiten Kronprinz Rudolf von Oester reich und Gcinahlin passirten vorgestern nach 7 Uhr Dresden; das Ziel der Reise ist Brüssel. — Der Connnandeur der -16. Infanterie-Brigade. Gencral- masor von Holleben, hat sich bis 15. April auf Urlaub nach Tbüringen begeben. — Am 1. d. M. begrüßte Se. Ejrcellcnz der Gencrallicutcnnnt z. D. v. Montba daS 2. Grenadierregiment Nr. 101 „Kaiser Wilkclm, König von Preußen", welchem Rcgimcnte er wieder an gehört. nachdem er bei Gelegenheit der allerhöchsten Genehmigung ic'ncs Abschiedsgesuches durch die Gnade Sr. Majestät des Königs st lu suito desselben gestellt worden war. Das Regiment hatte liierzu in seinem Kaserne«,Hofe Paradc-Autstellung genommen, und war auch Se. Königl. Hoheit der Prinz Mar. als Secondelieulc- nant eingetreten. Außerdem hatten sich ältere frühere Offiziere des Regiments Ungesunden. Generallieutenant v. Montde hielt eine Ansprache und brachte ein begeistert aufgenommcncs .Hoch auf Se. Majestät den König aus. Hierauf richtete der Kommandeur des Regiments, Oberst Freiherr von Hodenberg, Worte der Begrüßung und des Dankes an den Generallientenant v. Montbb und tchloß mit einen, Hoch auf denselben als vcn ersten Commandcur des Regiments. Bei der i» den Räumen des O'M zierscasinos folgenden kameradschaftlichen Vereinigung brachte Ge nerallieutcnant v. Montbö in ergreifenden Worten den ersten Trink svruck aus den erhabenen Ehes deS Regiments. Se. Majestät den Kaffer Wilhelm und König von Preußen aus; Oberst Freiherr v Hodenberg schloß einen weiteren Toast daran und ließ ein drei maliges Hoch auf Se. Majestät den'König Albert und die Mit glieder deS Königl. Hauses erschallen. Gegen 1 Uhr Mittags hatte die Feierlichkeit ihren Abschluß gesunden. — Ueber die diesjährigen Hebungen des Beurlaubten standes sind folgende allgemeine Bestimmungen erlassen worden. Es werden zu denselben aus der Reserve und Landwehr einbcrrffen hei der Infanterie 93,200 Mann, bei den Jägern und Schützen 2700 Mann, bei der Feldartillcrie 6624 Mann, bei der Fußartillcne 5700 Mann, bei den Pionniercn 2500 Mann, bei dem Eisenbalm- Regilmnt 450 Man», bei dem Train 5346 Mann einschließlich Lazaretbgehilfen rc. Die Dauer der Uedungen für vie Landwehr — die Tage deS Zusammcntntts und AuseinandcrgchenS am Uchungs- orte mit inbegriffen — beträgt 12 Tage. Wo cs im Interesse Her- Ausbildung für wünschcnswerth erachtet wird, kann für die Reser visten, ic nach Bestimmung des Generalkommandos bez. der obersten Waffeninstonzcn, diese Uebungszeit bis zu 20 Tagen verlängert werden. Für die Dauer der Ucbung deS Trains trifft das Kricgs- ministerium nähere Bestimmung. Die zu diesen Uebungen aus dem Bcurlailbtenstande einzuzichenden Offiziere oder Unteroffiziere haben überall einen Tag trüber am Uebungsorte cinzutrcffen. als die übrigen Mannschaften. Die Uebungen der Land wehr-Infanterie finden in Bataillonen und nur, wo lokale oder andere Verhältnisse dies durchaus bedingen, in Kom pagnien, die der Landwehr-Fuß-Artillcrie in Kompagnien, wo mehrere derselben den gleichen Ucdungvort baden, in Bataillonen statt, welche z» diesem Zweck besonders sormirt werden. Die Reser visten der Infanterie baden grundsätzlich bei den Trupoenthcilcn und zwar ohne Ausstellung bcjondcrcr Kompagnien zu üben. Der Zeitpunkt wird seitens des General-Kommandos im allgemeinen in die Zeit vom Frühjahr bis zum Beginn der Hcrbstübungen, für die Ichifftahrttreibenden Mannschattcn in daS Winterhalbjahr 1885—86 gelegt. Die Interessen der am meisten betbeiligten bürgerlichen Bcrufökreisc werden bei der Wahl des Zeitpunktes besonders zu be rücksichtigen sein. Die Train-Ucbungcn in besonderen Kompagnien finden nach beendete» Hclbstübungen deS Armeekorps, soweit keine besonderen Kompagnien sormirt werden, im Mai statt. Die Sani- tätS-Dctachemenls üben zu gleicher Zeit mit den Krankenträgern des Friedensstaudes. Bei jedem Feld-Artillcrie-Regiinent sind aus dem Beurlaubtcnsle.ndc der Kavalerie 12 Reservisten der jüngsten Jahrcs- ^ -»tonnen aus . „ Schul öffentliche Volks-
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