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Dresdner Nachrichten : 02.04.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188104020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-04
- Tag 1881-04-02
-
Monat
1881-04
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.04.1881
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»»ft »äs» issr. Itt».ft»»7l^ HS. -»LrriMH. >».Ä »uff«,«! »iir »I»«Uckaateki»»i>»>dt«rP!,. »uftript« m.cht ft« die Redacti»» »ich, vrrdlndllch. »nuftmc ndiich. autuiLr» r >«.>«» i» Ham. n,i!elvz«g, Basel, i a M.-»««». >lm:c a !«„ u. O«ßl«r dilr«. Berlin, wi»ii,W>>> Bredlan.ssranlftirla M«0» ln Berlin, i!k«Vjii. Wien. Hamdura, granlsurt a.M„ Miin- Zen, - »aiideL »«. inJranIfnrt a. M. - Blirca», t. „A«».li»«n, »«»!".- I.aftlle,I>uUIer « t-ft». i» Pari». Hagtösatt für Uokitik, Unterhaltung,Etschiist«verkthr.lSörsnibericht,^rtM-r»iistt. den ».rl«»«»« I<t — «na«».«inen, „ -tnur an O.Aeitt»««: -r. ' t!»ft»r«,ft« «r.stt.ftiachm »»>,1. «er «an» einer -inl»»lti,e>, Detltteil« la»etl»Ps,e. Bin,«s»n»t die geile to Big». itlne »aiRirtte sllr da» »lchst- »li,i», »cscheinen der Inserat« wird Nicht,eg«te». «n»w«rtl,e «»noneen- «ustrl,e van nur unbekannten Sinnen und Personen inscriren wir nur ae,en Pr.»umera»»o.g«t,lu»a durch Briesmarken oder Pos«etn»al»lung. Acht Silben kosten >5 Psae. 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IT 8i»» an tiaassnztein u. Voglsr vreslien oitt^ Wien, Die Verniählung des Kronprinzen finket >0 Mni statt. PetcröbIIr »f. Der Prozess »iiissnkofi'c' ist am cc» 7. oo. anpcraumt. kLLLL Lür vLMN 2UM Outen LLnkaM »nwlic-kit Ne«l>ritkn m Vriilijlchrskltiiicl» liMililinns. UN«! <,>n, IIo. 20 Itiü ÜO" » am nni-lliLimt UN«! a « t-IId,l< «,>», Ilo. 20 Itiü is> Killi8»r ak üoml ii-gi-nlinc- oi N Mt'er>>1rn88«^ ^i « ii»t I M P aclo. (Leitern sank cl» icDi'mlcr .illsainmcnm'si zwischen den zu». Schule kec Alacrienstiiiiimc abacschiatcn Truppen unk de» Tuiiese» stnlt. Die tunesischen Peswrtcn icinitc» jede tn^ mittel«»»! tcr Lchuiri>ze» ad. Rr. 82. Witterung vom >. April: Barometer nochvttar Besold, Waftsirape Id.tAbdS.«»., 'Sr MM,. seit gestern t MiU. gesallen, Tttcruwutclogr. n. Neauw,: uiedr. Temp, 2» ddchjic rem», lv« W. Lsi LSind, Heiter, tüuSslchtrn siir den 2, 2>pr!l: 2lumadlirze Pcwdlkliiirzszunasniie, meist iroacn, tasia mild. SonnallenS, 2. April. Lerautworlllchcr Rcdacicur sür PViilischtA Nr. rtmil Biere» i» Trc ds» Die Dnnaniitkominission des Re>chüla,zes l>at sich enlschlosscn, sedc Anregung wegen gesedlicher Negelung der Tatnitatio», des Verlause« und des Verkehre« init Sprengaeschr'ssen saUen »i lassen, sicl» vielmehr mir auf die Herbcisilhrmm inlernatirmaler Verein Harlingen dcziiglich Mord und Mordversuches gegen auswärtige Staatsoberhäupter zu beschränten. sliach gründlicher Tiesprechung trug ein Antrag des Abg. Windthorst den Dieg davon, der sich aus den Boden de« in Deutschland geltenden Aechte« stellt, Er geht dahin: „Ten Aeich-stanzler zu ersuchcn, auf eine Vereinbarung mit den Negierungen der übrigen Dtaaten lnnzuwirken, wodurch jeder solcher Vereinbarung beitretende Dtaat sich verpslichteli l> den Mord ober den Versuch des Mordes, welcher am Staatsoberhaupt eines der vertretenen Staaten verübt worden ist: 2) die zwischen Mehreren genossenen Verabredungen zu dem unter 1 bezeichneten 'Verbrechen, auch wenn e« zum Beginn dieses Verbrechens nicht gekommen ist: N die ossentliche Aussorderung zudem unter l bezeichneten Verbrechen towohl gegen seine eigenen Angehörigen als auch gegen die in seinem lstebiele sich aushaltenden .neniden mit Strase zu bedrohe» : V> einen in seinem (M-biete sich aushaltenden '.'lusländer, der das unter 1 hezeichnete Verbrechen begangen bat. aus Anstichen der Negierung seine« >«einiathssiaale« an letzteren auszitliesern". Die Mehrheit des Neictistages ist diesem 'Anträge gewiss, auch der Neichskanzler ,zürn 'Vismarct wird ilmi zustinnnen und sich ltcichcidc», dast er ein Mehrere« nicht zu erreichen vermag. Nament lich mußte sein Zolm, (straf Wilhelm, daraus verzichte», auch noch eine ganz andere Neide von politischen 'Vergehen zum Gegenstände internationaler Vereinbarungen zu machen. Vielmehr wird der Aeichskanzlcr sich nunmehr mit anderen Staaten in Unterhandlungen einlasien, um Das, wo,« in Deutschland Rechten« ist, zum allge meinen Völkerrecht zu mache». Der Windthorst'sche Antrag bat den Vsrmg, sich maßvoll auf den Boden de« Tliatsächlicheu und Erreich baren zu stellen. Er vereitelt den Versuch der Nüssen, für die Sunden ihre« eigenen Negierung-sinstem« das abendländische Europa in Bewegung zu setzen, den Zustand de« öffentlichen Rechtes in Europa auf da« liefe Niveau de« Mostowiterthum« herabzudrücten und die .(tunte als .haupterzichungSmittel der gebildeten Nationen m empfehlen. Windthorst'« 'Antrag wahrt also den Zustand des össcntlichen Rechte« namentlich in Deutschland, er behütet auch den bürsten Bismarck vor einem diplomatischen Ziasto. Tenn Das, wa« Windthorst's 'Antrag verlangt, können England, Trantreich, die Schweiz «nd zuletzt gewiß auch Nordamerita unhedentlich zuge sieben, wahrend sic darüber hinausgehende Zinnutlmugen Bismarck s sicherlich ablehncn würden, Sache dieser Staaten wird es rmbe dingt sein, die Treiudcnpolizei energischer zu handhaben, als seither geschah. So wird die Regierung de« .(tanton (stens ausdrücklich von der eidgenössischen Bundcsbehörde in Bern bezichtigt, die letzten russischen Attentate durch Pstichlvcrsäumniß erleichtert zu haben. Die (stenfer Regierung glaubte bisher dem Treiben der russischen Emigranten ganz ruhig anseheu zu dürfen. Das muß anders werden und zwar bald. Tie Sck'lupsivinlel der Banditen verdienen leinen Augenblick mehr Schonung. 'Als gewandter Dialektiter unternahm im Reichstage der Abg. Bebel, den Versuch, jede (stemeinschast der gemüßigten Sozialdemo traten mit der Ala rat VaAei Mo st's und .Easselinann's abzulelmen. Das ist ihm schleckst genug gelungen: die (stcmäßigten tonnen die Draufgänger vom Schlage Most'« eben nicht von ihren Rockschöße n abschütteln, so beschwerlich sic auch fallen. Es steht eben fest, daß das amtliche Srgan auch der „(stemäßigteiE den Türsienmord ver !>errlicht. Bebel lwsste damit große Erfolge zu erzielen, als er erzählte, daß auch Edclleute und Priester .Eönigsmördcr waren und daß in den Vehrbüchern der Testiitenmoral der BönigSiiiord als unter Umstanden erlaubt hingestellt wird. Das in eine sehr alte Weste. Damit wird aber die Thatmche nicht aus der Well ge schasst, daß in neuerer .seit die Türsieninörder ausschließlich ans den Reihen der sozialistisch vergifteten Revolutionäre hervorgingen. 'hiergegen sich zu schützen, ist ein simpler Alt der Notluvelir. Der Anfall wollte es, daß. al« 'Bebel die Trage der Berechtigung des Türstenniordes als mindestens osten behandelte, die laiserliche Vogc sich mit einer 'Anzahl sürsllicher Personen füllte, die aus der 'Heim reise von den Pelcrsburger Beiietzniigüseierlichteilen begristen waren. Die „Nat. Ztg." rickstet an den Abg. Bebel anläßlich seiner dialet tischen Spielerei mit der Becechtigung de« Tneannenmordc« die naheliegende Gegenfrage: ol> nicht dieselbe Besngniß, die ein Ta- natiker der Revolution gegen einen Herrscher in Anspruch nimmt, ein Tanatiker der Ordnung sich gegen einen demokratischen Tri bunen znschreiben tonnte ? Man bat Beides schon gesellen, die Bei spielsammlnng de« 'Herrn Bebel ließe sich in dieser Richlung sehr erheblich vermehren. Ta« eben ist die moralische .zlranllieil der Sozialdemokratie, daß sie mit dem Gedanken des Verbrechens spielt, daß ibr jeder Ernst der StaatSordnnng gegenüber feblt. Tesbnlb erscheinen auch die Betrenzungen der Herren Auer und Bebel vor Most und Hasselmanii, welche da« Spiel nur etwa« ernster treiben, mit einer ziemlichen Vage von Pbarisäismu« überzogen. Der Reichstag faßte bei dem Nachweise der Denkschrift des Buudcs- rathes Beruhigung, daß es noch nicht an der Zeit sei, die scharfe Waffe de« Sozialistengesetzes uniers alte Eisen zu werfen. Auch fand die Anregung der Sozialdeniotraten, jene« Gesetz auch gegen die Antisemitcnheivegmig nuzuwendcn, »irgend« außer bei der ver- ludeten Fortschrittspartei und den Freihändlern Antlang. Die Sozialdemokraten sollten sich vielmehr freuen, daß in der christlich- sozialen Bewegung ein Weg gezeigt wi»t>, der unbarmherzig nuS- bcutendcn Wirthschaft des Großkapitals zu begegnen. Wäre es den Sozialdemokraten wirklich nur um die Besserung der Vage der Arbeiter und der kleinen Geivcrbsleutc zu klmn, dann müßten sic sich freuen über jede Besserung, welche deren Vage zu Tbcil wird: aber nein — sie svekulircn bekanntlich so: es darf diesen Leuten von den jetzigen Gesellschaftsklassen keine Hilfe werden, diese Veute muffen erst zum vollen Elend und zur volle» Verzweistung gebracht werden, erst dann sind sie unser! Tcr durch Wucher»»»» ruinirle Bauer unv der durch die gewerbrsrciheillichen Magazine um sein eigenes Geschäft gebrachte Hanbwerier, der auch noch vor Gericht nichts gegen die Wucherer ausiichlen tonnlr, weil das Gesetz ihn schützte, war die sicherste Beule der Soziaidemvtralie. Drum isl den Sozialdemokraten nichts so unleidlich, als die jetzige soziale Politik des Reichskanzlers, der trotz einzelner Mißgriffe z. B. im Staatswesen, die Vage der Arbeiter und des Mittelstandes zu ver bester» sucht, und deshalb ist ihnen auch die christlich soziale Be wegung cin Tvrn im 'Auge und sie denunziren sic als „.Klassenfeind schast". Wird den Sozialdemokraten und ihren besten Freunden den Fndcn, aber nicht viel helfen. .'.'ambnrg tapitulirt! Das ist die große Neuigteil des Tages. Der Senat bat begriffe», daß die Freihäsc-nstellmig der Hmisc-stävie nickst länger mehr in der jetzigen Gestalt ausrecht zu erhalten ist.« Er hat seine Eiinvillignng zu dem Eintritt Hamburgs erklärt und! fordert die Bürgerschaft livic man dort die Stadtverordneten nennt»! ans, auch ihrerseits mehrere Mitglieder zu benennen, um gemein-! schasllich die Details des Zollniischlnstes zu regeln. Da« wird na ' türlich in vertraulichen Beiprechungen gesciichen. Die Unterwerfung Hamburgs unter den Willen Deulichlands darf natürlich bei der mächtigen Gegenströmung, die nnlenghar i» Hamburg vorhanden ist, »och nicht offiziell zngestanden werden, aber t hat nickst ich vorhan den ist sie dach. Nur hüte man sich in Hamburg vor der Einbil dung. als könne man den Eintritt in den Zollverein dadurch binlcr treiben, daß man sich nur scheinbar in Unlerhandlnnge» einläßt Mid sie so führt, daß sie scheiteln müssen. So, wie eü jetzt ist, daß Ham burg zu gleicher Zeit das AusfaUsthor des Auslandes gegen Deutsch land, eine riesige Weristätte für Wein-, Spiritus und Bastec Verfälschungen und ein großes Schmuggelnest ist, wrrd's sicher nicht j bleiben. Deutschland bingegen wird 'Nickis Ihn» dürfen, um den Welthandel Hamburgs, diesen seinen Vebensnerv, zu lähmen. RenkNe Telegramme der „Dre-dner Rachr." v. l. April Berlin. Reichstag. Erste Beratbung teS Arbeiter-i llnsailversichcrungö-GeickeS. Fürst Bismarck, der heute seinen! <;«>. Geburtstag feiert, «st nick t anwesend. Bamber^r: DcrNnt-: wlirf hat die falsche Richtung so scharf eliigeschlage», Paß vamitj Per richtige Weg pentlich zur Erkennung gelangt. Eine größere l Zahl hon llnfallpenlchcrniigö-Gesellschaften habe eine große! Wirksamkeit eiitialtct nnv cs liege kein Grimi'vor. von bei» biö-l hcrlgcn Wege abzuweichcn, ple ganzc Balls der bisherige» Gesetzgebung »inzuwcrsen. Bla» vernichte rannt tic Erislenz großer Inslitute, eie erst turch Pie Gesetzgebung i»s Veden ge rufen wueeeii. Er stellt a» dem Entwnrw giis, baß ganze Er-> werbsklassen anSgcschlosic» rrerpe» sollen, raß die Vergütung! erst vier Wochen »ach erwlgtcr Arbcitsuin ilstgkcit cintreten soll! und daß dem BlinccSratb die Enlicheidung über die Höhe! der PcnsionSiätze. über die Blanistcirnni der Gciahr n. s. w.! überlasse» i lelben solle. Der VolkSwirtlstehastSrath habe rem! Reichstage die Arbeit auch nicht erleichtert; seine Protokolle! seien ein wüstes, ödes Gestrüpp, aus dem sich Niemand heraus-j finden könne. Wie ganz anpers arhcitctcn die gleichen Eorpora- tioncn Frankreichs und Englands. Ei» großer The» der Volks-! wirlhlchailsratl'smitglicrcr verständen gar nichts von der Sache.! Er verurtl'cilt iotan» Ple Vorlage prinzipiell und zwar als eine? soziallsllsche. Wenn ter Sozialismus Boten erlange, io treffe die! Verantwortung taiiir die 'llctchSrcgierung. Die st.llotive sagten:! man müsse durch positive Maßregel» beweise», daß der Staat > nicht bloS tür den Reiche» da ist. Dieser Gedanke herrschte I»! Griechenland und Rom zur Zeit tcö VenaNd jener Vänder. i Sozialistisch sei die Sprache gegen den glaplkalisiinid, l-cidiiters! gegen die Böne. dessen minker g»tcn Tl'cilc inan dieTrüchtc der' Schutzzölle und der Eäscnbahnverstaallichung zugcwoncn.! Ginn man »icbt z» de» ..Gurgelabichiiclderii", um vierzehn- Millionen Mark an Steuern zu erlassen ? Er denkt sich den i Staat als 'Nachtwächter, tcr mir für die Sicherheit zn sorgen! bat. Die Soclaltemekralle sei viel consegucutcr, als Biönmrck; wenn er die sociallsliichen Grundgedanken iilcvl lür Iltepicn hiclle. würde er sich Bcbel anschürßc». Er hofft, taff wcnigttc»S> die iocialhtische Tendenz, wonach taö Reich zil ciiicr große»! 'ArmenvcciorgungSanllall gemack-t werte» soll, ans dem Entwune! beseitigt werde, v. '.Naricl all: Es »»issc etwas Posittvcs tür die l Arbclier gcick'ebcn. Die diobclige Gesetzgebung reichte nicht aus.! Die Acticiigciellschailcn vcriblgrcn ganzandcrc Ziele, alS zwilchen, Arbeitern und Arbcitgcbcln eine» Ausgleich zu schaffen. Die! Versicherung wirb »nr allgemein, wenn sie obligatorisch ist. > Eenkralisatien sei »ötbig, wenn rer Arbeiicr nick t vcU'Iiircri ioerdcn soll, seine Krall da zu verwenden, wo er sie am! Nutzbringendsten verwertbc» kann. Die Eentralisation braucht! aber nicht eine lo monopo'Islii'chc zu sein, wie sic der Entwurf! wolle: nun ei» rcichsgelctzlichcr Abschluß ic! nötlstg. Solle- inan de» Inkullrien Pas abnehmc», was sic selbst leisten könne» ? j Die Versicherung sei am besten Gciiossenschallen zu überlassen, von: denen denke schon einige segensreich wirkten. Jedenfalls müsse aber, etwa« z» Stande gebracht ivcl de». Er wünsche, daß alle Arbeiter mit! Bclrägc» hcrangezogen werden, damit ker Eharkler der Selbsibllsc i gewahrt werde, v. GcrtlingiEcntrum) will VcrsicherungSzwaiig.- Die Industrie müsse aber für sich selbst anikdinmen und nicht, einen Thcil der Protnklionskosien aut Dritte abwälzcn. Die! Versicherung dürfe keine Armcnnnterstützung werden; der Pen-! sionär dürfe nickt mit den Arveitssckcricn verweckjeit wer-! de». Er ist für Bcitragöpfiickt der Arbeiter, wodurch bensclbcn ein Anthell an der Verwaltung garaillirt und der Ebaraktcr tcr! Armemintersiütznng nock mehr beseitigt werde. Er ist entschieden gegen c!»e RcickS-VersickerungSanstalt. die »nr eine große Schablone sei» könne und vor Allem jede autonome Entwickelung ans kleiein Gebiete absorblre» würde. Er weist aus dle neu zu schaffenden Innungen und andere Eorporationcn bi», denen man mit dem Versicherungswesen eine hohe Ausgabe überweisen solle. Die Gesetzgebung habe VersichcrungSzwang anSzuiprechc» unv Norinlttivbcsiim»iuiigc>i aufzustcllcn. Möge ma» nicht glaube», durch cinsciilgc Stärkung der Eeutral- gewalt tcr sozialen Revolution vorzubeugcn. Deckell'äußcr (nat.-lib.l ist »ilt vem Grundgedanken der Vorlage einverstanden, glaubt, daß ein 'Beitrag tcS Reichs nickt zu umgehe» sei» wird, wünscht aber, daß die Beiträge dcrArbcikgcber nicht zu hock normirt, lieber die Ziele des-Gesetzes etwas herabgesetzt werden. WIntercr «Elsässer» gegen die Vorlage, alö über taö Ziel hinanSschleßend.; Fortsetzung morgen — Die von verschiedene» Blättern gebrachte Nachricht von der bevorstehenden Verlobung des Prinzen Heinrich ^ von Preuße» ist erkunden. — Der Buiidcöraw berät» morgen de» Anschluß AltonaS und der Untcrelbe a» das Zollgebiet. —! Eine gestern Abend statkgcllinkcne Versammlung des anthemi- tücke» sozialen Reick'svcrcins iHcnrici» wurde' polizeilich a»'- gelösr, weil ein Sozialdemokrat zum Wort gckoninwn war. Berliner Börse. Die Hausse machte bei nbeeans lcb- haltein Verkehr welkere Fortschritte. In politischer Beziehung herrscht eine sehr zuversichtliche Auffassung. Eredll und Tran- zoien je I», Vombarden 4 Mk, besser. Babnc» kcn. l sterrcichisckw bclevler. In Piloriräken war ei» bckeniendcö Gcs l'ä't. In deutsche» Fonds gute Umsätze; treuste dergl. I-atstn zwar nick t den auögetelmtc» Umsatz tcr letzten Tage, dock stellten sich die Eouric bieliact, höher. Banken erzielst» ghictstalls rlstncrnnaen. Diskonto-GeseUichast und Dresdner Bani je 2',, Dcliliche ' - Proc. höher. Bergwerke fest »nd steigend; Vanra l, D- nwuistcr Proc. Vesser. Auck Industrien vielfach höher, so Vanchham- mcr l-h ll Proc.i. Solbrlg l2'o Proc.» K o » st antinopel. Die Türkei erkannte das .Königreich Rumänien an. Die definitive Antwort der Machst ans der Gccnztrace wird frühestens in io Tage» erwartet. Lokales nnd Sächsisches. — Die kenigl. Majestäten gedenke» nächste Mittwoch daN ,Hojlager nach tcr k. Villa in Strehlen zu verlegen; i.ic vrin-lick Georg'schcn Hcrrschasten werden das Dsterstst noch in der Residenz verbringen, ehe sic die Villa i» Hoslerwitz beziehe». - Gestern Vormittag beehrte I. M. die Königin die I. Bürgerschule mit einem längeren Besuche, um der Prüfung der I. Mädchcnklasse in Geographie, Geschichte, Französisch und Gesang bcizuwohncn. Nach Schluff der »mrstlickc» Prüfung nahm die Königin in Begleitung tcö Herrn Oberbürgermeister Ist. Stübel, Stadtrath Heubncr und Scknlrath Bcrthclt tic AllSsiclliliig weiblicher Handarbeiten in Augenschein nnd sprach hieraus dem Direktor der Anstalt, Herrn Heger, ihre volle Zu friedenheit aus. - E rne» n u n g c». VanbgerlchtS-Präsitcnt Ed. Werner in Freibcrg ward in gleicher Eigcnschait nach Vcipzig versetzt. Amtsrichter Th. Groffe als Richter nack, Freibcrg, VandgerichtS- vräsibent Degner in Veivzig zum Scnatopräsitenrrn am dortigen Oberlandcsgericht, der Rat» Just von dort als VantgericktSpräs. nach Freiberg, Appellationtzrakh Sevtert in Dresden vom Vant- gericht zum Oberlandcsgericht. Amtsrichter Knrtz von Dresden nach Plane» als VandgcrichtSdtrcktor, Vandgericktsrath von Kpaw als 'Amtsrichter an das Amtsgericht Dresden versetzt. Zu Rathen wurden ernannt die Amtsrichter vr. Kttid-DrcSten.- Addlk Höllr-Dresken, Holm von DicSkau-Freiderg. zum Amts richter in Alreiivcrg Assessor Bschorer vom Amtsgericht Eberobach. — Dem ersten »licgistrator bei dem cvangclisch-lnthcrischen VandcSkonsistorillw, Moritz Holtmann, ist nach 2öjährigcr Amtirung das Prädikat „Kanzlri ckrctär" ertbeilt worden. — Der Köiiigl. Mintsterial-Bauinspektor Ludwig Philipp Edmund Ha ca ult t» Dresden ist zum Königi. Bmstircktor ernannt worden. - Eine verdiente Auszeichnung wende dem Erbauer des Earolavau,cs. Herrn Stadtbaurath Friedrich, zu Thcil: er erhielt das AlbrecktSkreuz l. Klasse. Der an demselben Bau thätige Architckl Eltzner erhielt von diesem Orden tic 2. Klaffe. Hr. Eltzner degicbl sich, um Studien zu macken, nach Ameeika. — I» Folge einer von 782 Landgemeinden Unterzeichneten Pctilio» ward vom Lantkage des Jahres 1877 dcrEimühnnigs- tormi» des obligatorischen Turninilcrrlchtco bis zu Ostern I^8ll verlängert. Dieser Termin rückt näher nnd cS liegt zwischen demselben nur noch ei» Landtag, i» welchem die Frage noch mals in Bcrathung gezogen werde» könnte. Deshalb haben sich die Schulvorstände einer groffe» Anzahl Landgemeinde» w> einer nochmaligen Petition an das kgl. Ministerium zusammengetban, damit dasselbe den beabsichtigten. Gciclzcntwurf dem »äcbslen Landtag nochmals vorlegt und dahin wirst, daff der Turnunter richt in den kleinere» Gemeinden ani dem platten Laute nimt obligatorisch, sondern nur iakultakib werde, d. b. sakulialiv llir die Gcinelndcn, nicht llir tic Kinder. Die Pctttton weist daran» bin, da» au» dem Doric die Kinder a» trättigeister Bcw-canng nie Vtangel leiden, daff sie im Sommer mehl nöthig zur Mil- Hilst in Wirtbschall und Feld gcbrauchr werden, daff das Geld, was llir Anlage von Turnhallen oder mllstcsleno gedeckten Turn plätzen nöthig wird, zu dringende» Bcdürllttffc» des ländlichen Schulunterrichts verwandt werde» könne n, s. w. Dazu kommt noch, daff nach dem Schulgesetz auch die Mädchen zun, Tnrn- uiiterricl-t hcrangezogen werde» sollen »no da münc denn »rcilici, doppelter Tlirnnnrcrricht eingerichtet irerden, da ans Sittstck - keitsgrüisten die Knaben nicht inil den mcill ärmlich, kurz und dünn gekleideten Mädchen gemeinsam turne» können, was wiedcnn» kostspielig werte» muß-. Die Petition hat enlichicdc» viel sür sich. - Uebrlgcns werden auch an vielen Orlen die Fortbildungsschulen in der obligatorischen Form alö eine Last cmpinnten inst wahrscheinlich wirb auch eine praktische Rcivrm durch Petitionen von verschiedene» Leite» anaebabut. — Minuten vor',äli>Uhr traten gestern die aus dcrGreiia tier-Brigade neu gebildeten ll Kompagnie» des Regiments Nr. Uff! unter Füntiing ihrer Oifizicre »ist Unstroinzicre, »reiche beivaffnet ivaren «ÜNannschallcn marschirtcn nur In Akütze. Unisorm, mit gerosttcm Mantel unk Brodbenlcl», an der Spitze die Lcib-Grenatier-'RegiinentS-Kapeste iEbrllch» imb eine groffe Suite berittener Olstzicre, an terSludsahrt des Böhmische» Bab>» bestes an. Zum letzten Mal hörten die scheidenden Kameraden bclin Aukmarjch nach dem Perron den stets gern gehörten Brigade- Marsch rer Lelbbrlgade. Schnell ivaren die Mcnnischatten ge- ortnel, daS Gepäck vertheill «der Bahnhcst war zum Thcil von einer Sectio» Grenadiere besetzt», eingesetzt und Uhr 40 Min. praclse tührte ein Ertrazug mit der Lokomotive „Frcukensteln" unter dem Jubel dcö zahlreich erschienene» Publikums die schnnlckcn Krieger in Ihre neue Heimath Zwickau. Die Ankunft erfolgt '> Ubr 10 Min. 'Nachmittag. — Auch die »ach Leipzig zum Illt. Infanterie-Regiment kommenden :t Kompagnien vom Schützenregimenk Sir. >08 fuhrcn gestern SNorge» gegen !» llhr vom hiesigen Leipziger Bahnhöfe ab, nachdem ihnen Herr Oberst v. Tschirichkv beim Scheiden aus diesiger Kaserne freund liche AbschiedSworte gewidmet und eine Anzahl Osstzlere den scheltenden Herren Kameraden initer Vorantritt der Regiments« „ttisik daö Geleite biö zu», Bahnhöfe gegeben hatte. — Mit vorgestern kraien die Oster» >880 I» den Militär« stand clngctretcncn Einjährig-Freiwilligen aus und gestern die a»s die Zeit von 1881—82 Im Examen bestandenen »nd zum einjährigen Dienste brauchbare» jungen Münncr rin. Ebenso traten gestern eint große Anzahl zur Disposition Beur« lanbter wieder ein. — DaS Königs. Finanzministerium läßt die Vorarbeiten ,a einer Eisenbahn nach M oritzburg vornehmen. Abwei chend von früheren Projekten soll diese Bahn von der Stativ» Weintraube aus abzwcigen und im Löhnitzgrund entlang «ach dem Platcau von Eiscnbcrg führen. Die Bahn wird eine ein- gelcisige Sekundär«'«»» sein und ihre ErdauungSkosten im näch sten Staatsbudget stehen.
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