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Dresdner Nachrichten : 18.02.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188102182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-02
- Tag 1881-02-18
-
Monat
1881-02
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.02.1881
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,»11», ««MW«» InKonpurt ", «ü - ruk»Uk d, »M>«"- >h—, I^N««, « k». in Paris. 17, vis-ü vl» ckvm Lünigl. Sotllvv». uuck keetie« 8tloi»»r«l«n aut 6an«vs» ode., leinen» veeken anck veekenetoN», eowiv küustlvnsel» uuvLcliilirrv, dlzl- «ervcktv VesrelokniinG«, uut kieuelelnen /u Vvelcoa, Lvrrivttou, llamltitotivr» vtc. litt Uktixlurbvii. ^ra»»k 仫UUkI. rrel»o. WiMrÄli«^ men. — Ianvicr-Lamotte trlvaite Spekulation. «r. 49. Tageblatt für Wolilik, Unterhalt««-, Eeschiistaoerkehr. Lörsenbmcht, Freiu-euliftk r, Dresden !N !/> (siilonlv 4niwoi:<'n-k!xl>«'«>l1lvn) g TVIIlg«Ini0vr-lStr»»«v A>r. »v. I ml'rsmpw irvlüläurunL >vu.Vluvis«»» »u ullv /.viduuM» >iar z->VeId nu turilwü«via«.n 4'roiiwn otmv hivbouko^teu, Vor ^ Xiikclilügv, ttatiüogo, Oüvrtvu-HmtliNio vlo. ktrutid. ^ ^ Ltz. S»d»8«»8. Saierai« werdcn Maricnliratzl >. »i» Ldd». A Uhr a^alliommk». -Sonut"">dIiANn>»»»LUHr, 2n SleiUladinui an LjuNikniaiikn: y>. Niolitrzasl« '!!r. I- s, .> ?> achm. < »hr, — Der Raum rinrr cinivalligen PlUIitilakoNcli^Pikla.üingkiandi die .geilr ^»» P!z-. Sink iSacauii« sür "oi nach» iaziac Sriii-ktnen dir Lniciaic wird „>ch> a-^evkn "iutwäni-c Ä»Nknck:i< Auiir>.s' »an u»ü „»dckannlrn^nmkn'!>'!> Per»»>cn mlknrcn isir »ur nr- Vrt»um»r»>do ^«d>unn o^-j, ^likilnarikn oder -po,ic>n»"!Nl:n >, Sicht «Ndril loilkn 'i-i?' n i crate iüt die Viouin«. ^ '.ne odcc Nicheniom ncn,aa',<>' ,-en ^ciic o» ^>nc- ,1 « ^ » «I o u !, . I I> « « , « r s- 1'rvitu^ lleu 18. I'vl-ruiti l^l v' Oili-tr-pwl ilvÄ Irl. k!i. LiÄuizr uuck ckv- lckl, 1.. U> uÄol: ß N ^ UKßv W^tvstvrnsuu«. rtz; ck> 8vuuuiw-uck: l. Ea^ü-piel von Kun» 8«I,^«v»u»: ^ s,l rit»«i>-1»»»»« il»»tton. !»««> vr»il« SliNr,»«,»>«>«. sztzor «t«m H«tlv. 19r!n Hiv»tvr >»!»>, ioli mvtu Q«k«u. lOiladsionc kündigt an, wenn die irische ZwangSbill heute unericcigl bliebe. er licantruiien werde, tali sie inor>,cu ror witlic der r'ia^ > erledlittsein mtlsse. LicLeputirlcnlrciie,dcscndcrv die ^iudituicnu. Konservativen, ttnd ltder diesco ^or-ieden der ütc^iclun.i >el i crrcu. «StUemnevam>7.^ebniarivaromklir vachvetar volold,wiillstraße l». lAbdS.au.> 7dü Mill-, ictt gestern unberäiidklt. Tliernwmeiogr. n. Vtramn.: I>i," M,, incdr. Lcin». !i -K., stochst,: Tkmv. u « 2>i. cst Liinb. MowbiN, stedcckl. Slubstchten für den i«. Februar: Dunttia. zeitweise ausklarend, t -go meist trocken, Nachtfrost. 1k. F'evNMk. Liwlilwoitilchci Aedacleur tür Pvltl^chkib ve. Sutil Bicrc» i» Drer»:» Auf kein Stück des großen Regenerator» des deutschen Theaters wurde bei der Gedächtnisfeier Lessing's mit solcher Vorliebe zurück gegriffen, als auf seinen „Rathan". Schon die inneren Vorzüge diese« Drama'S und seine dichterischen Schönheiten rechtfertigten diese Wahl; mehr noch trieb dazu die Semitengewalt, unter welcher heutigen Tage« die deutsche Literatur und nicht zum geringsten Maße da» Theater seufzt. Lieferten doch auch geschäftige jüdische Literaten dm Theater,» die Prologe und den Leiern die Festredner! Vc lastete doch die Betriebsamkeit eines anderenZweigeo dieser Literaten die Telcgraphmlinim mit dringlichen Nachtdepeschen über dieLessings- seicrn aller Orten, sie zu einer Rarhanfeier um,nünzend! Auch vom dcutschwaterländischem Standpualte aus kann man gegen eine ge messene Zahl von Rathan-Aufführungen nicht das Mindeste ein wenden. Zm Gegentheil erscheint es als Wohlthat, wenn dem deutschen Volke von der Bühne aus vorgcführt wird, wie edel sich unser großer Lessing vor 100 Jahren die Juden gewünscht hat! Unwillkürlich legt daü Volk den Maßstab der Vergleichung zwischen Nachan und den Juden an, wie sie sich bis heute entwickelt haben. Man fragt, wie weit sic die goldenen Lehren Lessing s in ihren, eigenen Thun und Treiben beherzigten? Was sie in einen, ganzen Jahrhundert thatcn, um die Jdealgestalt des weisen, milde», barm herzigen Kaufmann« aus Jerusalem hier in Deutschland zu ver wirklichen'? (LS ist nicht Echulo deü deutschen Volkes, wenn selbst der wohlwollendst prüfende Blick hierbei auf cinen grellen Gegensatz, auf einen tiefen Riß, auf rin enormes Manquo stößt. Wohl wissen wir, daß cs eine recht große Zahl jüdischer Mitbürger giebt, die, erfüllt von den erhabenen Lehren Rathans, rechtschaffen in Handel und Wandel, beste Familienväter, treffliche Staatsbürger sind, die ein erbarmendes Herz im Leibe tragen. Und sie selbst sehen mit Ver achtung auf jene Einwanderer der letzten Jahrzehnte herab, deren empörendes Treiben ihnen selbst da« freundlich-friedliche Wirken unter uns zu stören droht. Man braucht gar nicht zu czeuiplisiciren auf die Geschäftsgrundsätze vieler jüdischer Händler, von den, arm selige« Kleidertrödlcr angefangen bis hinauf zu dein Finanzfiirstcn, der zuerst mehrfach plcitegeht, dann »vechsclreitet und zuletzt dennoch in allen Ehren gummifährt; man braucht auch nicht zu denken an das prahlerische Zurschaustellen von Reichthümerii, das widerliche Prunken und Schwelgen in allen Herrlichkeiten der Erde — das ist ja nur der große Haufen. Halten wir uns vielmehr an die geistigen Wortführer, die Vorkämpfer des Judenthums selbst. Da ist Pr ofessor Vr. Lazarus in Berlin. Nachdem er die herrliche Moral, der Fabel der dreiRinge im „Nathan" gerühmt, knüpft er daran die Folgerung: an ihrer Religion, die doch eine durch und durch nationale ist, müßtm trotzdem die Juden unbedingt festhalten. Das heißt offen gesprochen: also die Christen haben ihren Glauben ausrugcben, die Juden aber den ihren zu behalten. Was sagst Du, Gotthold Ephraim Lessing, zu dieser Auslegung und Vollstreckung Deines Testamentes? Gerade weil es den Jude» zur Ehre gereicht, wie standhaft sie Jahrtausende hindurch an dem Gtaubcn ihrer Väter sekt- halten, so zeugt jene Zumuthung doch stark von naiver Dreistigkeit. Rein! Befolgen wir nur die crhabenenLehren unsererReligion! Lassen wir sie uns nicht verleiden durch gehässige Verunglimpfungen ihrer Diener, die, als Menschen, auch ihre Fehler haben! Sonst geben wir ein köstliches Gut und eine Hennath auf, ohne daß »vir ein anderes Besitzthum erwrrbm dürfen und Bürger der neuen Hennath im Universal-Judenreiche zu werden, warnt uns doch unser Blut. O, wollte doch Gott, es gäbe recht viele nathanähnliche Juden! Dann gäbe es nirgends auf dem weiten Erdenrund eine Judenfrage, diese« so häßliche Ding. So aber muß man, will man anders die Wahrhaftigkeit Lessing's und seine Unerschrockenheit befolgen, sagen: Es ist widerlich, wmn sich viele moderne Juden in der Nathan gestalt zu bespiegeln vergeben! Nicht ein Spiegelbild ist Nathan, sondern eine Anklageschrift! An der Mittwoch wurde in Berlin an drei verschiedenen Stellen die parlamentarische Maschine geheizt: im preußischen Abgeordneten- und im Herrenhause und im deutschenReichstage. Man darf nur das Berathungs- und Feucrungsmatcrial nenne», um zu fühlen, daß ein solches Nebeneinander denn doch zu viel ist: Aufhebung des Sperrgesetzes, Steuererlaß und Präsidentenwahl — wie soll das Publikum allen diesen Dingen auch nur folgen können? Das Ab geordnetenhaus that wohl daran, daß es kein Wort verschwendete gegen die tolle Zumuthung der Klerikalen, die Gehälter den auf sässigen römischen Priestern auszuzahlen! Durch diese Tcmpo- raliensperre ist cs bekannter geworden, wie der niedrige Klerus der katholischen Kirche auch in Preußen spottschlecht bezahlt ist, während die Oberhirten viel zu hohe Einkünfte aus den Steuern auch der evangelischen Christen beziehen. Begreiflicherweise erregt diese Ent hüllung dm Zorn des Herrn Windthorst. Das Herrenhaus sträubt sich energisch dagegen, mit um die Sympathie der Wähler »vett- zulaufen, wie die« durch dm Steuererlaß geschehen soll. Die preußische Regierung, die Konservativen und die Liberalen hoffen bei dm nächsten Wahlen auf eine Mehrheit im Reichstage, wenn sie vor die Wähler mit Steuererlassen treten können. Die Mitglieder deü Herrenhauses jedoch sind auf Lebenszeit gewählt oder ernannt; sie bedürfen keiner verlockenden Steuerprogramme, um nuch i», nächsten Jahre ihre gewohnten Plätze wieder einnehmcn zu dürfen. Nm so unbefangener kann ihrUrthril über eine so tief in die Finanz Verwaltung einschneidende Maßregel sein, wie sie ein Steuererlaß ist, der erst durch „och höchst ungewisse Neusteuern möglich gemacht werden soll. Getreu seinen Grundsätzen einer konservativen Fi nanzverwaltung will da« Herrenhaus von diesem nagelneuen wun- bersamm Steuererlaß Nichts wissen. Fürst Bismarck findet auf einmal seine Pfad« durch einen unerwarteten Gegner gekreuzt, vier Jahre lang hat er dm Herrenhaus Saal nicht betreten ; er eilt aber jetzt hinein und beschwört die „Herren", ihren Widerstand auf zugeben. Ob dieser Widerstand ernstlich und dauerhaft ist, muffen die nächsten Tage zeigen. Von, Standpunkte des Ablelinens alles weiteren Steuerdruckes ist nur zu wünschen, daß die „Heine" Partei diesmal »nächtig und zäh genug sei. Mit Anerkennung muß man von dcmAntrage Eugen Richter s sprechen, das bisherige Reichstagspräsidium auch in der Schluß- scssion wieder sungiren zu lassen. Das war bisher üblich so. Wa rum es ändern? Man antwortet: weit die Klerikalen die Erbitte rung so weit getrieben haben, daß ihr bisheriger Rcichstags-Vice- Präsident sich in tätlicher Weise von der Kölner Dombaufeier fern hielt. Mit Recht antworten darauf die Katholiken, daß die stärkste Partei des Reichstages, für die 1,10t),<M> Wähler Stimmzcttel abgegeben haben, ein Anrecht daraus habe, auch im Reichstags-Präsidium vertreten zu fest». So ist cs denn auch gekommen. Der Reichstag berief zwar au» Dienstag das bewährte Trifolium Graf Arnim - Boybenburg, Jrh. v. Frankenstein und Ackermann wiederum auf die Präsidenten - Estrade. Da aber Graf Arnim sich weigert. Präsidial-Kollege eines Klerikalen zu wer den, so lehnte er die Stelle eines ersten Präsidenten ab. Ter Reichstag mußte sich somit am Donnerstag ein neues Oberhaupt geben; man nannte den Abg. v. Goßler als solches. Somit bestünde das Reichstags-Präsidium aus L Konservativen, die linls und rechts einen Eentrunismann flaiikircn. Preußen, Bayern und Sachsen sind in dieser Gcsammtvcrtrctung des Volkes landsmannschaftlich reprästntirt. Bezüglich der Verletzung des Briefgeheimnisses durch die Ne gierung meint die „Times", wahrscheinlich werde kaum einer unter zehn geöffneten Briefen etwas Wichtiges enthalten, und der dem öffentlichen Vertrauen in die Heiligkeit des Briefgeheimnisses zu- gcsügte Schaden »vrrdc schwerlich durch die von der 'Regierung gesicherten Vorthcile aufgcwogcn. Die „Pall Mall Gazelle" erklärt, sie fühle tief die Schmach, das: ein „Schwarzes Kabinet" und alle ähnlichen Maßregeln ausländischer Mißregierungen in England noch ci istircn. Im Allgemeinen scheint aber die Presse Großbritanniens die Nothwcndiglcit des Schrittes cinzuschcn; cS heißt, die Regierung müsse wie ein Arzt zurveilen Unangenehmes thun, »veil es für das allgemeine Wohl absolut notwendig sei. In den irischen Kreisen wird versichert, die geöffneten Briefe seien absichtlich zur Aystisi zirung der Negierung voll hochvcrräthcrischc»» Inhalts gewesen, weil die Irländer die Verletzung des BricfgeheimniffcS vermuthetcn. Skeutste Telegramme ver ..DreSvner Nachr." v II.Febr. Berlin. Mcick> stag. Graf Arnim lat die aus lbn ge fallene Präsircntenwabl abgelcbnr. Zum Präsidenten wird ttnlcr- staatKckrctär im Kultusministerium p.Gotzlar mit 150 Stimmen gewählt. iM Stimmzettel sind nnbcscl'ricdcn.i Dann folgt die Wal-l der Scl'rlttiül'rer: gewählt »verte» u. A. die säcl's. Abgg. Richter Meißen und lsysoldt. Berlin. Da» >st e»renbaus nab»» die Sckundäibal)»- vorlagc an. A» der Debatte namn Fürst Putbns Gelegenheit, ans die Angriffe, welche der Abg. Richter Im Abgeordnetenhause brzügll >' seiner Grünterti'ätlgkeit wider ihn erbeben, zu a»twor- ten. Er habe de» Ab.» Richter deshalb zur Verantwortung ziehen »vollen, dieser habe sich aber aui die llnveranlwortlichlclt der Aeußerungen. die er als Abgeordneter getban, bernien. und io sei es ihm nicht gelungen, den Abg. »lichter zu einer ankeren Ansicht zu bringen. Die gesührtc Korrespondenz stellte er zur GInsichtnabmc zur Verfügung. lBidmarck ist im Hause erschienen.> Es folgte fortgesetzte Veratbung über den Steuererlaß. Gamp- haulcn: Bei richtiger Etatöausstelluiig würde schon der prcuschche Etat Im Drdlnarlum ei» Deficit von 18 Millionen haben. Dir Matrirularbclträge leien nicht ln der zu erwartenden Höhe in Abzug gebracht. Der Finanzabschluß der letzten Jahre sei schlech ter geworden. Die »ingünstlgcn Finanzlahre 1878 IN und I87N 80 könne man aber nicht als Slormaljaiwe betrachten. Eine Besserung sei noch zu erwarten. Die großen Ausgaben der letzten Jahre, namentlich lür Eisenbahnen, würden nun Früchte tragen. Von dem Moment ab. daß der Erlaß bewilligt ist, wird eS dem Finanzminitter nicht mehr möglich sei», Anior- verungen mit der Antwort zurückzuweiscn: Ich habe kein Gelb. Er würbe bereit sein, die beiden untersten Steuerklassen zu ent lasten. aber den» vorgeschlagcnen Erlaß könne er nicht -u- stliinncn. FInanzmlnlster Bitter: Er sehe die Verhältnisse nicht so schwarz a», sondern blicke vertrauensvoll in die Znkunit. Er würde sehr gern allen berechtigten Ansprüchen entsprechen, wenn er die Mittel dazu hätte. Die Regierung wünsche nicht Vinter den Eoulissen die Ablehnung des Erlasses. Fürst Bismarck bedauert, daß ihm letzt frühere Collegrn gegenüberträten, welche doch die Schwierigkeiten kennen ,nüsten, mit denen die Regierung zu kämpfen habe. Wen» geirrt worden sei. so hätte» eben Alle geirrt. Es bandle sich letzt darum, ein adgewirthschastetcö Gut wieder oulznbesscrn. Wenn numnebr der jetzige Finanz minister das abgewirthschaltete Finanzministerium wieder in die -Höbe zu bringen suche, verdiene er Unterstützung aller Gnt- gesinntcn. (Hört, hört!» Er habe sich s. Z. ungern vonEainp- bausen getrennt, derselbe lcl selbst gegangen. Die Kaffe» sckn unter seiner Verwaltung ln bester Ordnung gewesen, aber für die Zukunst sei nichts geschehe»: so lange man in Milliarden- iegcn Neckte, ging das System. Die Opposition Camp- bausen'ö bade lür ib» etwas Unnatürliches. Daß Camp« hausen »ür die Reform nicht sei, sei la natürlich, denn er habe ihn (BiSmarck) (rüber in dieser Neiorm gehemmt. Seine Aus gabe sei nicht, Flnanzproiekte auSzuarbciten» da« sei Sache de« FinanzmiiiisterS; seine Sache sei zu prüfen. Er bade sich abca schließlich selbst damit beschäftigen müsse»», wenn er seiner Stellung als Ministe»präsident gerecht werben wollte. Die Reform sei «forderlich, denn sic rntspreck'r der» Bcdüriiiiß de« Lande«. Wenn man die Reform nicht bindern wolle, niüne man das Gesetz annehinen. Campbansen. Die Freude, mit dem Vorredner nicht mehr zusammenzuwirken, tbeile er. Er bade den Filianzminiftrr nicht angegriffen. BISmaeck habe ein Gedächtnis; sür die unangenehmer», ader ni»t «ür die Seiten, die Ihm angcncbm war«. Er bade s. Z. ein Kinanzprolrkt aus. gearbeitet, wodurch alle dle jetzigen Schwierigkeiten behoben worden wären. Der Reichskanzler habe :bn an dessen Vorlegung verhindert. Von dem irtzlgrn Relorinproiett sei da mals a«r keine Rede gewesen. ?wotz der Anarlftc Bismarck« > werbe er in st»n de» Mann verehre», der das Vaterland io dcä gehoben. Diesen Dank hätte er allerdings nicht erwartet, F o.st BiSmarck: Durch leine Znsauunrnstellung seiner 7 «ciica Jahre mit den iolgenben habe iich Eamphaiiicn seinen Tank schon irn Voraus geiwmmc». Er habe Eampl aasen gczcn alle Angriffe geschützt und ihn im Amte erhalten, o e wtcterdete, daß Camphamc» immer die Jnillati'oe vermissc» ließ. Daü rin zige Vorgehen Eamphauieng war der Labakc-.ontwuu nxe ge schab aus mein Andringcn. Eamphauscn zcg lig- vor de» ersten Angriffen Bambergcr'ö und Laöler'S zurück. Roch sprechen von Dcchend für, Dr. Bcsclcr gegen die Vorlage. Letzterer halt ll: Bedeutung des Herrenhauses sür gefährdet, wenn der dauernde Steuererlaß!bcwilltgt werde. Fimnizlninlslcr Biller o>1t dem entgegen. Hiernach tritt Vertagung ein Berlin. Die BuntcöratbSanSschüsse lür Handel und Ver lehr beginnen am Sonnabend die Berathung des Umalldcuillc rungögesctzeS. - Die Forderung von 8?.,>00Mart n>r len deal, scheu Volk-wirtbichaitSratl) ist nicht tcnnitiv zurückgezrüc», ion- bcrn wird alö RachlragSetal wieder ausgenommen. Cannes. Vor der» Wagen der Königin von Wlllica.dcrg stürzte am 15. d., Rachiirttlags, als dieselbe In Bcglestung eine» Ebrendaine durch die RncAntibeo fuhr, ei» Viert. Das andere Picrd bäumte sich und riß de» Wagen mit sich strt. doch gelang eS den Vorübergehende», welche sich aus den Wagen stürzte», einen weiteren Unfall zu verhindern. Die Königin tanlte len Damen, welche ihr Beistand geleistet hatten und versicherte, keinen Schalen genommen zu haben. Berliner Börse. Tic steigende Bewegung machte sich heute aus allen Linien geltend , dabei waren die Umsätze, »ameutlich i» den intconatioualkn SpecuIationSpapiercu. in srrmden Nenten und Inbustricpapierc». sehr umsaiigreich. Kredit Id.- Mark, Franzose» :i Mk. besser. Dcslcrr. Bahnen belebt und vielfach höher; deutsche Bahne» still. Prioritälc» hatten lcbbastc» Verkehr. Fonts lest und belebt. Von Baute» batten besonterö Deutsche Bank zu steigende» Courie» lebimitco Geschäft tg- l>--c Proc.i. Höher »raren ferner Sächsische Bant. Cbem». Bankverein und Dresdner Ban'. Montanwcrthc ruhig, fett. Für Industrie» bestand guteKaustust; sächsische Industrie» «fuhren zum Thei! kleine Abbröckelungen. Loknlcs nnd SiichjischtS. - Der 5. Hos - El. Kammer-» Ball fand Mittwoch Abend bei Ihren Kgl. Majestäten statt. Außer Ihren Kgl. Hob. Prinz nrrb Prinzessin Georg unk Prinzeß Mathilde waren anwesciid Ihre Kgi. Heh. dir Prinzen Alexander zu Sachsen-Weimar und Ernst von Sachsen-Meiningen, ferner Sc. Durct'1. Erbprinz Rens; I. L. und etwa MO geladene Gäste. Die Kapelle dcS SchützcnreglincntS spielte diesmal die Ballmusik. — Die Wahl kcö Abg. A cs ermann zum 2. Viccpräsidcu tcn des Reichtzlcigö ist diesmal mit weit gronercr Meuchelt — >72 Stimme» von 250 — erfolgt, alb im vorigen Jahre. Alö Kandidat der Ratioiiallibcralc» stir die Stelle eines t. Vize präsidenten stgurirtc der Abg, l>r. Stephani aus Leipzig: loch war dies »nr eine DurchsgllSkaiiditarur, cr erhielt nur 101 Stimmen von 251. — Der am l i. d. In Betreff der Etienbah» Torgan-Riesa eine Petition überreichenden Deputation aus Strehia hat der Minister dem Vmiehmen nach keine allzu großen Hoffnun gen gemacht. - Für die Verwaltung deS Reich Sh eereö sind für das Jahr 1-^l 82 ll72.824.75'> Mt. eingestellt, t, i, ll'.».2'>4,744 MI, mehr als Im Vorjahre. Das Mehr bei de» fortdauernden Aus gaben beläuft sich aus 17."P'>,'.«:iii Mk„ wovon 2,ll45.lip2 Mk, am Sachsen komme». Daü Mehr bei de» einmalige» Ausgaben beträgt 2I,ll'.>t,^08 Mk., »voran Sachien mir 2,772,044 Mt be- tbeiltgt ist. In diese» einmallgen Ausgabe» sind aber die sar Hecrespcrsiärkung criorderlick'tn 2:>,805,178 Mk. (woran Sachsen mit:!0l,500 Mk.) nicht mit inbegriffen: diese solle» beiannllich geborgt werken. Alles in Allein wird also baS deutsche Heer in diesem Jahre c.ll.o'.i'.),022 Bit. mehr kosten als im vorigen Jahre. - Oes sei» tl i che S i tznii g der Skadtvcrortnerc» am li>. d. Die leidige Friedrlchstädtcr Eivilisatioiiöjragc ward vorgestern endlich bclgciegt. Der bekannte, zum geflügelten Worte gewordene AuSwruch des St.-V. Schöneckcr, die Wasser kunst in, Stadt! rantenh.niogartci» liege bereits außerhalb der Civilisation, »rar von vielen Bewohnern der Frictrichstadt scbr lebhaft und mlnbcrgnügt anigegriffen worden und eine Anzahl bat sogar schriftlich an de» Vorstand das Ersuchen gerichtet, noch nachträglich ob der Bemerkung einen Ordnungsruf zu erlassen. Der Vorstand, Herr Hostatb Ackermann, ist jetzt und stir die Dauer dcS Reichstages, dessen zweiter Viceprästdent cr wiederum geworden, vom Kollegium abwesend, weshalb Hcrr Viccvorsichcr Lcbmann den Vorsitz führt und zunächst eine Erklärung Herrn Sck'önecker S vorliest, in der cS wörtlich heißt, cr habe saacn »vollen: „daß der Rcptunblunnen iin Stattkraiitcnhamc sich an einem solchen Platze befinde, welcher der Eivllliation keine Ge legenheit biete, ein so bcrvorragentrs Kunstwerk so betrachten zu können, wie cs bei seinem Kunstwcrthe verdiene; cs sei ihm nicht Im Entferntesten eingesallen, Frietrict'fiatt verletzen zu wollen." Wenn sich nun auch über die Klarvcit der Vehau. tung, der Civilisation sei dort keine Gelegenheit geboten, das Kunst werk s o betrachten zu kenne», wie cs dasselbe verdiene, streite» läßt, so konstatlrt die Erklärung doch genügend, was bereits in unserem damaligen Referat gesagt war, daß der Ausspruch nicht in dein schlimmen Sinne ausziifassen war, der ih»i picstach unter legt wurde. Bezüglich des Schreibens, !» welche», der nachträg liche Ordnungsruf verlangt und de», damaligen Vorsitzenden rer Vorwurf gemacht wird, cr habe die Aenßerung hingcben lasse» „ohne aus das Unanständige »nd Taktlose" iTvo' Hört ,' Hört o derselben binzuweiicn, crklärt Herr Hoiratb Ackermann schrat!ich, er glaube nicht, baß außerhald des Kollegiums stehenden Personen die Berechtigung clngeräumt werte» lomie, eine» L rtiiunasr», gegen Mitglieder tcö Kollegiums z» beantrage» ,Zustimmung^ rute»; er Hove verstände». St.-V. Schoiicckcr wollte mge», da» Wasserwerk liege a» eine». Orte, wo kein Verkehr »ei; rö könne ihm höchstens der Vorwurf gemacht werden, einen Ausdruck ge braucht zu habe», tcr das nicht bezelchnele. waS cr bezeichnen sollte. Da sich das Kollegin», tiefer Anstcbt allenthalben a» schließt, «lt die Sache «ledigt. Bezüglich tcö AnlaGS dcS alten Schlack,Ibo,es an rer Zwingerstraße ent,pinnt sich eine lange, lebhafte Debatte. Der Rath will daö Grundstück bekannt Uch vo» der Gcraeo Baut stir (8.000 Mk. erwerbe» das aller- dtnaS unschöne ..Kuttelhost'.Gcbaudc bann so«ort abvrechcn mik> baS ganze Areal mit dem angrcnzenben, der Stadt bereits ge- börentcii. der privaten Bauspekulation andieten. Der Verw.- Auvichuß der Stadtverordneten empfiehlt Verlag,mg der Zu Minmung zu diesem Ankaule, weil ble städtische Flnanzlagc keine «o alänzenoc lei. »im sich Grundstücke aus Spekulation ä,st een
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