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Dresdner Nachrichten : 06.06.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-06-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188106063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810606
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810606
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-06
- Tag 1881-06-06
-
Monat
1881-06
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.06.1881
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vr*««Vvii 1881. .... »Mi«» »ürielittrliä . 4l,»« » «».. 8»ch »t« Hk» » »ir»7» >f»e «»„ln, Numm. 10 Vf,». »ufla,»38000 »rrmtzl. tzitr 0,Si6iIg«r< l>ns»1a»t»rr >R»2 »ufttlpl» >naa» ßch di» Redacli»» »tan verdii'dltch. Jmkratkn-Ilimahme »ulwtirtli K,«I«n»»I» u. »»«I»r in vom- bar«, v«r>tn.WIe»,Lrtpjtg.»aiel. viktfau. granlfttrl a. M. — «u». WI»N» t» I'rUi», LeipN». Wik«, tvmdurg. tzroußml a.M. Miln» Z>»n. — »««d» » «». tnstranfturt o. M. — I>u> »anx d. „An.«»»»»» II»»»«, i^>klii»,buM»r L ko. In Pari». Hagekkatt für Politik. Uuterhliltiing, Gtschästsverkthr. Lorsenbericht, Fremdenliste. 26. ^klirskmz. »ulerale w»rd«u N»rt«»ln»»« l» »I» Slachm » Udr »»»»nammtn, «ann>a,»dI«PIII»,»l»Ut,r. IN »«„Iia>>,nnr an M»ch»ni»,»n: ,r. »alter,aß« 7Ir.öt»»1>aii>m.!iUnr. — Der Raum einer cimi>allt,e» vett>telIek°lielI^Pfae.lrin,eiandr dl» Helle l>u Pf,e. Eine Saeanii» flir da» »ächtt- tt,i,e Erich,>nen der Inserat» wird nicht ,e,eden. Ai,»wSrti,e «niioncen. Austriige »an Uii» iiiibekaiiiii-nHiriiiin »Ild Persane» inseiinn n»r nur liege» iprä»»»»«eand^H»I,I>,nadarch Briesmni!en »der Poiiri»»a>,IuNli. »cht enden Innen in Pige. g» I«rat« tiir die Maniag». Äuniiner »»« »achesnemHeliiagedlt ^rl» teile »t P,g«. Lrüßsr's Loiiwimm- und ksdosnslslt, xo^voüdor dvm Lolvodvro, xorilsaot von früh 5 Olrr di» rum Ouulrvlvcrdon. krLlir AllMk, LieruxlaiL, omxüeklt »eillv ^vinIianälunA uaä >Vv!n8ludvv. Ulffllell krjßvlurr Anltliuilr. 8psltvliolr L ölk>, >!^irSL^r Illdrrdor: O«rL Ul«), ^ Drvnüv», l'kllnlt/vrßtl »88« >v. 70. ^ 8 Lkomioalivu, Droxuen- und I'ardorviucrow cm gras und ^ Ijf ca detail. Oondovairtv llilvti und Xivdormedl der .Vvzlo- ^ ^ tzirvios Hondeooed >li»r 60., en ffro». ^ Oran. Bringanb, der Auiscbcr der! Bedccknngemannsck'aiic» zwiichc» Frendab nnv Gcrhvilie crmor- Teicgraphcnvcrbinbnngcn ist nebst seine» I der worden. Im Ganzen sind 26 Tobte. Nr. 157. Witterung vom ». Juni: Paromcicr nach Oikar vösold, Wollstrase ldmrdi.on.il 763 Mtll., seil gestern 2 MM. geliienen. Ilierinomcicogr. n. Reanin.: 2» » iw., niedr Tr n». I0>/, » W.. döchlie Tem». 2» » iw. tlicu-Wind. Schwill. Aussichten für den 6. Juni: Weiter zunehmende Bewölkung, Gewitterregen, später kühler. Montag, 6. Juni. Neueste Telearamme ver ..LrrSvner Nadir." vom 5. Juni. Petersburg. Durch Verordnung des Ministers de» Jnnc n ist der in Moskau erscheinenden Zeitung „sttußkh Kurier" aut die Duner von drei Monalen der Einzclvcrkaui entroucn und duS Moskauer Illustrirte Journal „Licht unb Schatten" aus sechö Monate suöpcndirt worden. Ncw-?)ork. k. Juni. Mel,l 4 D. 6ü T. Nother Winterweizen L D. 21 ll. Mnis (via wirvä) Ü6 (!. Fracht 4'/« C. Dresden, 6. Jun. — Die FürNI n von Montencaro mit ftamilie und ttsciolae ist aestcrn Morgen vier elnaetrolsen und im Mctorla» Hotel abaesticaen. Seiten der russischenÄesandtschast wurde der Fürstin soiort ein Besuch abaestattet. — Aiö >>teichotaaokandibat iür Plauen im Voiatland wird oon den vereiniaten Kouicrvativcn unb Liberalen rer Staatsanwalt Hartmann auiacstcllt. Für Annabcra bat der biSberliie Kandidat Holtzmann am eine Wiederwabt verzichtet. — Der blcSmaliqe auiicrordcnllichc Plt» a >t - Fre m d e n. scaen «ür Dresden vcrardsicrtc sich am erste» Pfinititmorlicn noch eminent. Mit dem vlltcrirlchcsicn traicn auf allen biciiacn ^abnbdlcn Gäste ans der Provinz und von weiter der ein, die namentlich vom BSbmilchcn Balindose auS - wäbrcnd der Stunde von 5» bis t> llor — »ach iekem anäeko»iincnc» JUiic wie ein dichter Schwarm von Wantcrvblicln über den ricnacn Platz sich anSorciteten und besonders die Pralscritrasje in irrer lianrcn 'ttuSdevnnng bedeckten. Die Gasthäuser müssen setzt schon, wie die Besitzer der bcncr so acicanetcn Wiesen, ibr Heu verein haben, wie auch die Restaurant» Drcödcno und mehr noch die der Umlirbnnl! ibrcn Schickkt licmachl baden unb »och machcn werden, d. b. diesmal feinsten Gott-Schnitt! Das musj jeden Dresdner treuen und er wirb sich qcrn ctnnial die llnbcauci»- lichfeit acmllcn lasse», alle die reizenden Orte, zu denen er in anaestammicr Neiauna immer unb immer wieder pi sicrt. über füllt zu finden. Vllle Arte» Fuhrwerk, incl. natürlich die Dampf schiffe. ächzten von srüb an unter der Last uiiauIHSriich zn- tränaendcr Fabraäsic; mit Freude war cv zu sehen, wie unsere acich!tzken Provinzler vorwicacnd der Pferdebahn die Belor- dcruna ihrer zum arosistädtischcn Lebe» erstandene» Kdrper über, antworteten; die eicaanten. tetcht dahin rollenden und sämmllich mi, frischen Maien acschinücklcn Waac» wurden zeitweise sbrm- lich aestür.nt, und während sich'ü die Damen m komfortablen Innern erstaunt beauem machte», mochte» sich oben aut den Decklitzen manche Männer freuen, einmal so in aller Gemüth- lichketl ihren Weibern „über den Kop>" kommen zu können. Das, aber die schon zum Rbfanren iertia siewesenc Pferdebahn na-ch Reunatt noch in letzter Stunde bvr dem so überaus ver kehrsreichen Pfintssticste durch den aMschicbentc» Beschluß unserer Stadtverordneten am unbestimmte Zeit a,metallen wurde, daS ward von Heimischen wie Gästen als ein Pfiimtlüeschenk be trachtet. iür daö man die DankcSworte — so wie man möchte — leider nicht aussprechcn kann! Mnstwcile» benützt die Bah» Ibr ganzes Material fnnd dadurch vermeldet sie direkten Schaden) aut den alten Linien und tnbr gestern Rachmittag mit 43 Wa gen und Igtl P'erdcn. Die Unternehmung ist tcst entschlossen, i nn nicht cbcr zu beginnen, biü volle Klarheit in daö Beto der Stadtverordneten gebracht ist. Bei Berwcntung kcö Materials wie eben jetzt, erleidet nicht die Babn Schaden, sondern die Bürgerschaft durch den seltsamen EröfsnungSausschub. — Die Fiübconcertc waren wohl sämintllch Massen, alt besucht, am nnacbcucrlichslcn aber war der 'Andrang i>» Große» Garten, wo MeisterTrcnklcr seinen sich,een Takkilock höchst vergnügt schwang und der gastronomi'ch preisgekrönte Feriario zuweilen den Kops hätte vertieren mögen, dies aber doch besser nicht that, sondern das Menschenmöglichste an guter Bewtrtbung in dem Gewühle leistete. Masscnhait war auch der Zudrang der Menschen zu de» Frübconccrtcn aut dem Walbschlösjchc» und der Saloppe. Schon das erste Pnngstichifs trüb 5, Uhr. „Dresden", bann dic Doppcl- boote „Maria" und „Meißen" um «» Uhr glichen vollgepö eiten HcringStonncn und letzten in Loschwitz und Blascwitz Tawcndc ad, welche bei Demnitz und im Biasewiper Göthc- und Schiltcr- garten, iür deren herrliche Schatkenkühlc das heiße Sommer, weiter wie crtra bencllt war, ibrcn Frühkasicc cinnabmcn. Früh 9 Ubr war ein Moment, wo hier - ein großartiger 'Anblick — I I Tamptbootc und Schleopdampser zugleich hin iinb her sich kreuzten. Rin Sonnabend waren die Schiffe nicht io sehr von 'Fremden, alö von Giniieimiichcn benutzt. Die Berliner speziell pflege» in neuerer Zeit aut der Herreise nicht in Dresden Station zu machen, sondern direkt nag' der sächsischen Schweiz zu fahren. Hingegen benutzen sie die Schine zu Zwtschentourcn in der Schweiz leibst. Grst ani der Heimreise nehmen sie in Dresden kürzeren oder längere» 'Aufenthalt. — Zwei viclbcaebrte Postc» Stoch immer bat der Kommandeur und daö OifizicrkorpS des Garccrcitcr-RcgimcntS keinen passenden Musikdirektor iür die Rcgimentskapctle finden können, obwohl der Bewerber gar viele sind und aus den entferntesten Garnisonen deö Reichs Reflektanten sich meiden. Gn anderer Posten lockt ebenfalls die Blicke zahlreicher Bewerber, obwohl er wesentlich ruh gcrcr Statur ist. ES ist daö 'Amt eines tankständischen 'Archivars. Diese Stelle besetzen die Land stände. Bibliothekarische, jedenfalls literarische Kenntnisse unb Er ahiungcn sind dazu erforderlich. Daö Sturmläuten um die Stimmen rer Landtagsavgcordnctcn hat bereits begonnen. — Nachdem de, Bau der neuen katholischen Schule voll endet. erweist sich ein direkter Zugang nach der Grnncggs,c von der Ditraaltce her alS ein immer dringenderes DrtSbcdürs- niß. Leider regt sich lür die Bewohner jener volkreichen Straße keine Hand, obwohl ibr Berlangcn nicht unbescheiden zu nennen ist. Sie erhoffen nur die Anlegung einer Fahrstraße durch den Herzogin Garten, keineswegs aber wünschen sic, daß dieses Terrain alS Bauland Bcrwcndung finde. -Da« Trenkicr-Eoncerr im Zoologischen Garten war am Sonnabend von mehreren Tausend Menschen besucht. Die ietnste Welt war anwesend, Herren und Damen der 'Aristo kratie und viele Oifizicre, daneben auch zahlreiche Bewohner der Provinz. GrguIckendeS. Bei Beginn der warmen Jahreszeit Ist ei» Glaö guter Limonade sie S eine angenehme Erfrischung. Die Fabrik von F. W. Härtig hier sBlumenstraße ist» tvciit unö über ihre Fruchtsäfte Folgende» mit: ES dürste viel leicht Manchem »och erinnerlich lein, daß vor einigen Jahren in Potsdam durch iuchslnirtcn Hlmvecriack mehrere Erkrankungen vorkamen und war eS daher lür da» große Pubilkum jedenfalls nich't »»wichtig, zu wissen, wo absolut reine, uugefärbke Frnchtsäftc zu kaufen sind. Herr Härtig st nun seit Jahren be müht, ani diesem Gebiete bahnbrechend vorzngebcn und nur un gefärbte, absolut reine unveriälschie naturelle Limenadensä'te zu labticlren und ist auch in irinem Bestrebe» durch zahlreiche Auf träge biü jetzt unterstützt worben. Leider Ist daS Publikum <wc- nigstcnü zum Tbcil) selbst schuld, daß von vielen Fabrikanten der Hiinbccrsast re. der Färbung unterworicn wird, weil die Eoniu- mcntcn sofort'Ausstellungen erbeben, wenn eine davon bergestellte Limonade nicht purpurroth erscheint. Da nun der reine unver fälschte Hiinbccrsast im Wasser so intensiv niemals färbt, griffen viele Fabrikanten zu Anilin- und Fuchsiniärbniigen. Dadurch wurde nun zwar ein schönere» Aussehen der Limonade erzielt, indes) Alle» am Unkosten der Qualität und was die Hauptsache Ist, aus Unkosten der Gesundheit rer Trinkenden. Dac> alt- berühmte Geschält von Hermann Roch h er lAltmarkt ltt» hält Lager von Lärlig'schcn LIgneur-Esscnzen, während die Limona- bensättc direct von der Fabrik erpcdirt werden. — Die Firma Joseph Arndt hier (Marienitraße 8) führt jetzt ein recht er quickendes Moselblü m chcn, einen sehr schönen unb außcr- ordcntiich prciSwcrthcn Wein, welcher in weiten Kreisen bekannt zu werden verdient. Champagner tat Herr Arndt die Flasche schon zu 2 Mark. - In Osch atz erhängte sich im Arrcstlokale der Haupt wache der des Diekmahlö verdächtige Ulancn-UntcrofffzlerOertel aus Leipzig. Im dortigen Seminar wurden auch in einer der letzten 'Rächte dem Seminaristen, welchem die Gcigcnlasscngeldcr anvcrtrant waren, 40 Mark gestohlen. — Am 2. d. ist der Gutsbesitzer Auerbach In Großwal- tervdorf bei Frcibcrg beim Ausladen von Bruchstrlnc» von seinem eigenen Geschirr derartig übcriahrcn worden, daß er nach kurzer Zeit seinen Geist aufgab. — I» Schwarzenberg brannte am Donnerstag daS dem Sattler Müller gehörige Wcrkstattgcbäudc nieder. - Am Dienstag vernrtbcille das Schwuigericht zuZIttau den Maschinenhclzer Karl Göttlich Herzog, weicher vor einige» Monate» innen Lticisobn so lurchtbar mißhandelte, daß der Tod erwlgte, zu 12 Jahren Zuchthaus. A mtsgcri ch t. Crnst Richard Rclchelt, ein schon mch- facki crlmlneli und polizeilich t'orhcstraileö, sowie in der städtische» 'Arbcltsansiait untcrgcdiachtco Bürschchen, erhielt am 7. Mai für einen Tag auö seinem Hauplguarlicr Urlaub und diese Ge legenheit hcnutztc der T ugenichlü, einer unermittelr gebliebenen Dame gui dem Altmgrkt aus der offene» Klcidcrtasche ein roth- jnchlcneo Portemonnaie mit einem Inhalt von 14 Mark ver schwinden zu lassen. Ucbrigcno bettelte Reichen, der daö Geld verbraucht und das leere Portemonnaie in die Wcißcritz geweric» hatte, auch »och auf der Langestraße nnv wurde er vom Schöffen gericht zu 6 Wochen Gefängnis; »nd 4 Tagen Halt vcrurthcilt. AIS der 19jährige GvpSgtcßcrgchllsc Ernst 'Alfred Pclcgrini von seiner Logiswirthin abrücktc, vcrgaß er ein Paar fremde Sticlcln i» seinem Quartirr zurückzuianen und am 27. April iand Pclcgr ni au dem ncustlbernen Halobandc eines Karo s io viel Gefallen, daß er den Picliliblcr von dem Schmuck bclcciie und denselben s»r den billigen PieiS von 70 Pi. in Münze umsctzte. Auch bcschättigtc iich P. nebenbei ei» wenig mit Betteln und verwirkte tcr gcstäntiäe, noch unbe- siraste Misscthätcr eine Gesüngnißsirgie von 7 Tagen mW 4 Tage Hgit. - In der Nacht zum 2. 'April belagerte der Hand arbeiter Sodann den Bahndamm der sächiilch-^hicsischc» Eisen bahn am BiictwiSwcg in umiatthaitcr Weise. unb von einem Wächter der Rawt zum Verlasse» dcS Hauptguarticrö ersucht, dcäuemte sich kcrangetrunkcncMann nichtnurnichtzumFortgebc», sonder» machte seinem Groll wegen der kategorisch verlangten Dislokation mit einer injuriöscn Redensart Luit. Mit Gewalt 'oilgeschobc». machte Sodann, nachdem der Nachtwächter SnccurS durch einen Kollegen erhalten hakte. unterwegs noch zu gctncn Begleitern die Bemerkung: „Ich will Euch eene Mark geben, laßt mich nur loS und seid nicht Io pumplich!" Sodann wurde in straimildeliidcr Rücksicht auf seinen angetrunkene» Zustand zur kritischen Zeit mit einer lotägigen Gciangntßslraie detack't. - DaS Schöffengericht dcicgte den Uhrmacher Earl Friedrich Mar Fischer wegen Unterschlagung mit einer dreimonatlichen Gcsängnißsiralc. Der biSber noch nndcscholtcnc Mann batte sieben llvrc» in Werthen zwischen 6 und Ist Mark im März unk April zur Reparatur übergeven erhalten und die Stundenzeiger sämmtlich dci dem „Onkel" untcrgcdracht, d. h. verletzt. Ver anlassung zu diesen strasbaren Manipulationen batte die Rothiagc dcS Angeklagten gegeben. — AiS der Hgndarbcitcr Gnilav Bruno Senf am I.'>. März wegen unbeiligten Aschclabcno aut der Straße einen Strafzettel von i Pik. zugcstcllt erhielt, fertigte er dem Ucbcrbitnacr, einen Beamten der WohltghnSpolizcl, mit einem Schtmptworte ab, woran er die Bcmcrkuna: „Ibr denkt wobl, ich bin Euer bummer Junge!" knüpfte. Aus Grund dcS vom Ltadnatb Hendel gestellten Strafantrag» wurde der unhöfliche Aschenmann, trotzbcm er behauptete, die gerügte Aeußerung bade sich am eine dritte Person bezogen, In Rücksicht ani vie Schwere der Bcamtcnbelcidigmig zu 14 Tagen Gefängnis, verurtbeilt. — Der nick't mehr undcscho.lcne Giaiergcielic Friedrich LouiS Hol- inann shibi am 17. Mai, icdcnianS direkt von der Straße weg, einen Hund im Wccthe von 30 Mk., den er daraul in Cotta zu verkanten iuchtc. Wegen dieses Diebstahls zur Veraut- woltung gezogen, wurde der Angeklagte zu 2 Monaten Ge fängnis, verurtbeilt. - Laura gesch. Kleber fand sich am 14. Mai bei dem Pastor Sülze, der, wie ihr bekannt war, Vorsteher mehrerer mitblhätiger Vereine ist, ein und schwindelte diesem in der Erwartung, eine Unterstützung zu erhalten, vor, sic sei 18 Monate lang krgnk unb im katholischen Krankcnstiit unter- gebraä't gewesen. Der Betrug blieb bloü in den Grenzen de» VeriuchS und fand bgö Schöffengericht i» strafmildernder Rück sicht aus die Nothlage der K. daS Vergeben mit 3 Tagen Ge fängnis, gelübnt. - Am 10. Februar Vormittags öffneten sich bei der Hebamme Johanne vcrw. Hauck die Schlcnßcn der Bc- rebtfimkcit In Bezug ani den Mützenmacher Johann Schultz unb kessen Ehefrau in einer brasiiiä'cn Weise. Die gütige Zunge der Wcbcmuttcr geißelte die eheliche» Verhältnisse des erwähn ten Ehepaares zu dritten Personen In einer Wich schmutzigen Fori», daß jede Andeutung hierüber unterbleiben muß mW er kannte daS Schöffengericht aus 60 Pt. Geldstrafe, eine kür die finanziellen Verhältnisse der ungebildeten Frau empfindliche Sübne. Im Uneinbriiiglichkeitialle muß die Angeklagte zwei Wochen sitze». GldvSV« in Dresden. 5. Juni, Mittags: 30 Cent, unter 0. Taae-ges»tchte. Deutsche« Reich, lieber die Io traurige Kata strophe von Graudenz wirb noch geschrieben: Seit einige» Tagen werben in den Gräben bcr Festung Gran- denz Schießübungen mit schwerem Geschütz vcran- slgltct und cö sink» dazu niedrere QUiziere samiM den Bedienungs mannschaften ans verschiedenen Ländern Deutschlands komman- btrt worden. Heute schoß man nun mit clnem Füntzedn Ccntl- »ctcrgcschütz von einem Wall dcruntcr üver de» Graden weg nach der nächsten Mauer. DaS Ziel ist nab, kenn der Graben ist nur etwa 30 Meter vreit, aber mau nimmt ja I» solchem Falle auch nur eine schwache Pulvcrlal ung. Beim 10. oder I I. Schuß ereignete sich nun ein furchtbares Unglück. Die Offiziere wollten nicht nur daö Loch messen, welches in die alS Scheide dienende Mauer geschlagen war. sondern auch die kleineren Löcher, welche durch tciS Abspringen der Sprcngslücke in die gegenüber liegende Mauer gerissen wmtcn. Aul dieicm Standpunkte waren die Herren aber tür den daö Geschütz kommandircndcn Maior nicht sichtbar. Alö derselbe genug gewartet zu bade» glaiwic, letzte er sei» Tcicpbon ln Bewegung, um de» Herren Kameraden, iallS dieiclben noch in dem Graben weilten, anzukündigcn, daß sic sich in den bombensicheren Gang z» begeben hätten, da er schießen wolle. Dies soll er drei Rial gcihan mW dann Feuer gegeben haben. Ob die nnterinchcnkcn Herren diese Aufforderung nicht gehört oder ob sic dieselbe mißverstanden haben — wer könnte das beute lagen. Kurz, das Geschoß — ein Znckcrhut von mcbr als zwei Ccntncr Gewicht — kam, schlug am Ziel ein, die Sprcngslücke flogen bann nach dergcgcnübcrlicgcndcn Mauer, wo sie bisher schon hingcflogen waren, und alle Personen, die dort bcschältlgt waren, waren entweder tvtt oder verwundet. Leicht verwundet ist neben dem Oberst Sallbach and' ein Ver treten tcr Firma Gruson in Buckau dci Magdeburg lbcrcn Gra naten prodlrt wurden); schwer verwundet sink zwei Kanoniere. Die Sprcngslücke sprengten nicht nur in daö Wäldchen, das die Festung Graudenz aui bcrLankscitc umgiebt, sic fiele» sogar bis nach dem nächsten Doric, Acuton, wo u. A. tcr Giebel eincö Hauses von ihnen beschädigt ist. H a m burg, 4. Juni. Der „Hamb. Eorrcsp." veröffentlicht den Zollanschlußantrag mW den Brtclwechiel zwischen Fürst Bismarck und dem bamburgisel'cn Mimflcrl'cswcntcn I>r. Krüger in Berlin. Letzterer drüclte am 24. Mai die Voraussetzung dcS Senats e>nö, daß die Anoldnnng. wonach die ans der Sec nach Hamburg kommenden Schiffe und umgekehrt sodald sic unter der Zvllfiaggc oder Leuchte tigiisitiren. von einer zollamtlichen Be handlung bcilcit bstibcn, aiö dancinte Cinriehlnng tnö Auge getaßt ici. BiSmarck bestätigte am 27. Mai diese Voraussetzung. Wenn indessen künftige Erfahrungen eine Aendci ung nothwciwig machten, würden die VertchrSbetnriMe des Frcihaicngcbietco in gleichem Maße wie die Zoliflaggencinrichtung dcrncksichtigt, dem Senate auch zu Vorschlägen Gelegenheit gcgedcn werden. Er werde den Interesse» wie Wünichcn Hamburgs, soweit cS »üt den Pflichte» gegen daö Reich vereinbar, cntgegcnkommcn nnv dabei umso weiter geben können, wenn die zu erledigenden technischen Fragen nicht zur Anknüpiung politiicher Bestrebungen benutzt werden. Wien. General UchatiuS, Erfinder bcr Bronzcstahlkanoncn, hat sich durch eiiieii Schuß ins Herz entleibt. Paris. Eine Commission auS !uniö, unter Führung deö Prcinlciininlsiclö des Bcv, dcS Pascha Mustapha, wird am Donnerstag hier erwartet. Briefkasten A. B., Nelchenbcrg. Der Name bcö außerehelichen VatcrS braucht nicht angegeben zu werden; eine außergerichtliche Aufforderung smitcr Klaganbrobung) zur Zahlung der Alimente ist leldstverslaiwlich nicht verböte»; ob sic aber bei dem betreff teilten Subjekte etwas nutzen wird, steht aui einem anderen Blakte. Treuer Ab. Die Ableistung eine- rechtskräftig er kannte» Eidcö können Sic nlä t hinter»; ob Etiitegmig von Revision Falls baS Unheil noch nicht rechtskräftig» zulässig, kommt aus tlc besondere» Umstände deö Faltes gu. Fastö Ihr Anwalt Ihnen Auoluntt hierüber nicht ertheilt, so geben Sie einem anderen die Vollmacht. K., Plauen-DreSden. „Scnd'g'ü Villa Quisiiana in Schandau bat HauSbäbcr mit Pricßiiitz - Behandlung. Was bedeutet Prtcßnitz.Bebantiuiig?" Viiiccnz Pricßiiitz, ein schle sischer Lanbwirtb, ist tcr Begründer der Wasserbeiltundc. Sch inied Große, Seidnitz. „Im Gasthot de! unö wurde gestritten, ob Menschcniett in Apotbekcn zu besonderen Arzeneicn gcnoiiuiien werde. Ter WIrth glaubt cS nicht, er spricht, cS könnte gar keiiio geliefert werten. Ich behaupte das Gcgcml'clt, wer hat recht ?" — Menschcnfcli wird jetzt nicht mehr ln den Apotheke» geführt und werten Sie aui ihren Wunsch in jeder Apotheke dieselbe Auskunft empfangen. Im U>. unb 17. Jahrhundert war eö indes, ctn viel begehrtes 'Arzneimittel, als man de» verschiedenen Präparaten Thcllcn des menschlichen Körpers ungemcliie Heilkraft zuschricb. Ein alter KatalognS einer Dresdner 'Apotheke vom Jahre 1683 führt an: Menichcniclt, ge. brannte u»b präpariere Mcnschen-Hinilchcne, ohne Fcncr prä pariere Menschen-Hirnschale, Mcnschcnzähne, MooS von eines Menschen Hirnschale, Salz auS Menschen-Hirnlchalc». Spiritus auS Menschcn-Hirnichalen. Mcnschenblut u. s. w. Gott sei Dank hat solche Schmiererei rin Ende. Grundstnckbcs., Terrasiengassc. „Dem Bei spiel des Prinzen Georg, Kgl. Hoheit, unseres hohen NachbcirS, 'eigene, sind wir, die Besitzer der Häuser an der Tcrrasscngaläc. durch den Abputz unserer Grundstücke bcmübt gewesen, derselben ein freundliches Anicbcn zu verschaffen. Leider dcffntct sich aber noch ein langes Stück Straßcnironte. die zur Brühli-hen Terrasse gchwk, in einem recht beiamincrnSwerthcn Zustande. Abgetre tener, an der Mauer hängender Kalkputz, der sogar Vor,,ber ge,,ende beschädigen kann, erhöbt de» liederlichen Zustand der Fronte. Wir wende» uns vertrauensvoll an Diel' und bitte», unser Bemühen mit Deinem Schwert, der Feder, gütigst u»ter- stützcn und Dazu antrcibcn zu wolle», baß dem traurigen Anblick. Ia der Gciahr aut unserer Straße reckst bald ein Ente gemacht werde". Hier lstlit weniger LchnörkenöSchwert, aiS ei» paar tüästige Pinsel, worgn ein pggr „Meier" hängen, Kalt odcr Ocl unb ein schwunghafter Strich. »*. Leier, Berlin. „Seit wann ist in Dresden der jüdische tiSraclitischc) Leichenwagen bonHolz und mit sä'warzciii Anstrich?" — «eit 3 Jahren eristlrt der neue reichverzierte Leichenwagen, der gegen den irühercn vorthcilhaft abstiäst, und schwarzgcsirlchcnc Särge, wobei bcr Gebrauch tcr früheren un- gestrichenen zugelassen geblieben ist. R. G.. Walbheim. „Ist tcr öftere Genuß von robem Fleisch mit Eisig angcniacl'i. schädlich? Mein Freund bchauhtct, aliinälige Abmagerung des Körpers soll dieser Genuß zur Folge haben." - Besser ist cS, daS Fleisch in gut gekochtem oder gebratenem Zustande zu genieße», damit schützt man sich aus alle Fälle gegen Finnen. Trichinen re. Auguste A.. Lommatzsch. Zahlen Sie ruhig Ihre 2V Pf. bei der Patria weiter. E. Richter. Maschinenschlosser. Vorstand keS Vereins kür Heizer unb Maschinisten ist Herr Lcube bei Scheller u.Crcuz- nach i Großenl'aincrstraßet. N. N. „Würdest Du vielleicht 3 Streithammel benach richtigen. ob man, wenn man trüb badet, den ganzen Tag kaput Ist oder nickst?" — Na unb ob — wenn man nickst daran acwöbnt ist. SsterS freilich aewebnt ist. dem tbntS nick-rs.
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