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Dresdner Nachrichten : 23.12.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188512235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18851223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18851223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-12
- Tag 1885-12-23
-
Monat
1885-12
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.12.1885
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Mivivüriigr J,iiertu>„».2lüf. e aeaen Pranumeraiidoiahtu», .-dBriemiarkiiod, Nosieiniavtuno. ulerat« neumen m,: Aaimncen-, »l von »oaalcnllkitt u. Vooler. I "olse, Daube11, Co. Invalid —» Muaer«o>hi>. ÄÄa Halle. DSlnidi-BerUnv.. Lambura.PioUn.IcvlU' qzirS M« rinael. Manuicuvte keine l buidlichkeit. Tageblatt flir MM. IXlttllilWM. -esMrmielr. MeiilMt, NemienM. ILä. kaedtwiM LS. llolU»k««t ki»Mn>tr»s»«rrr.7 »r°«« La»»M rsjM»a» iVMcdWkllM b7«, «in»»r1«Ilt»t ia w»in»w ^»trtt-vnuul^»ot 0». ?!»a«ninl>»>tr. 30, 4, i «io k7»d«v-V»r>e»ok»»»- »«kiikrn.. dNIte« oav iw ü«1» llsk»Ntr»»»rr!« l,«a»r- ovü Vrvoo».V»»r,L. ^ 4Itr«oowmlrt»» ti«opix«»ed»kt nur pinxoratr»»«» 7. kek «wpkadls als «Ütü best- uuä dstiebtosts Vst-Svseli«»!« für Ssrroo, Qt«e»»vvti, aleqant rarpaekt, LS, KV «. IVO Ltüelc ru »II«« unä bin /ii srent. Umtauueb bereit. S. v. Vo streu, MW A. kieliarck KäixIIer, 8oplilen,tt»„v 3. ,m rveingsr-fiotel. Üriisste» l-»zsr optisvbor aocl olelllriacster ^»»reii. iS bteb-Iiiilck«, >pv»r»t«, r.»t«rv« 2 s«i,p>>oo«, ülalil»-op«ll, Lleweot«, vrilleo, MW »M Ox«>n«1»!,er. I'kermomeü'.r, 0»i-->llEr etc. «LW UM fadrile unä Lontor: frleörlosirtr. 14. I«lepkon»n,ccklu»» 330. «M »W ulius Wähler /s,,, -7. -u v^,«-'»Uws-rm ^ »Sun,. HL-Hn Wilsürufferstr. 26. s -qmucksach-t' ki'ol. MZtzr'8 LLNtzHÜiLLi'. mul WI<!M». L161-, 18.2- R.. «8«. L«I»NIt»UII, omi.übdlt 8oIlI088-81r.l886 21. Nr. 357. 30. rilir-ang. Autta,t: 41,500 Srpl.! !Dresden. 1885. Mlttwoch, ÄZ.Tecbr. vtiLMwortlicher ttiedalleur lür PvlitischtS vr. Emil Bieren in Dresden. So grob die Verschiedenheit der mannigfachen Gesetze und Ver- ordnungen über die Sonnkagsruhe ist. so zeigen die dem Reichstage hierüber unterbreiteten Vorschriften doch einen gcineinsainen Grund- zug: alle deutsche Bundesstaaten trachteten vor Allem darnach, die kirchliche Sonntagsieier gegen Störungen durch den Gewerbebetrieb zu schützen. Hierin ist nirgends das Geringste versäumt worden. Ueberall ist während des Gottesdienstes, vielfach ist sogar während des ganzen Sonn- und Feiertags die an die Ocssentlichteit tretende, wie die mit störendem Lärme verbundene, in geschlossenen Räumen stattfindcnde gewerbliche und Handelöthätigkeit untersagt. In Bezug ans die äußere Ruhe während der Stunden des Gottesdienstes wird sich in Zukunft nicht viel zu ändern brauchen. Aber die zahlreichen Gesetze und Verordnungen stellen den weiteren Gesichtspunkt: Schonung der menschlichen Arbeitskraft, gegen den Schutz der äußer lichen Sonntagsruhe bei Weitem in den Hintergrund. Diese Seite aber gerade ist in der Bewegung für eine ergiebigere Sonntags ruhe die wichtigere. Erreicht man letztere, so wird damit iür den Kirchensrieden Alles, was er schon seht hat, völlig erhalten, ja ein überall durchgesührtes Verbot der SvnntagSarbeit in den Fabriken würde von selbst dazu führen, den Kirchen Schaaren von Erbau- nugsbcdürstigen zuzusührcn, die ihnen jetzt an Sonn- und Feier tagen fcrngchalten sind. Es ist auffällig, daß die strengeren Vor schriften über die Sonntogsarbeit sich in den Fabriken in den in- dnstriereichen Gegenden finden. Es fragt sich aber btos: wie sie gehandhabt werden ? Hierin wird sich mancher Mangel zeigen ; ein durch die Finger Sehen der Behörde», wenn ein Fabrikant erklärt, er müsse wegen augenblicklicher günstiger Konjunktur Sonntags ein mal arbeiten lasten, ist namentlich in kleineren Orten nicht gerade unerhört. Unsere Industrie ist erst in den letzten SO Jahren so breit und mächtig geworden, daß sie sich anmaßen zu können glaubt, alle Verhältnisse beherrschen, die Obrigkeit einzuschüchtern und ihr vorübergehendes Interesse als Leitmotiv auizwingen zu können Vor SO. ja noch vor 40 Jahren gab es gar keine Sonntagsfrage. Da verstand sich die Befolgung des 3. Gebots: „Du sollst den Feiertag heiligen l" von selbst. ES war die allgemeine Regel, daß am Sonntage die Arbeit zu ruhen habe. Davon konnte mir aus nahmsweise und in Nothfällcn abgewichen werden. Jetzt npißte noch eine der berühmten „Enqueten" veranstaltet werden, ob christ liche Staaten ein Gottes Gebot beobachten sollen I Es war ein befremdlicher Schritt, daß dem modernen Fabrik- und Handelsbe triebe gestattet wurde, mit seinem Zweckmäßigkeitsmesser eine GotteS- ordnung, wie die Sonntagsfeier, anzuschneiden. Die Beschlagnahme der Sonntagsruhe durch Industrie und Geschäft ist einfach eine ins letzte Mcnschenaltcr fallende unleidige Anmaßung. Die Sonntags- arbcit ist nichts als ein Unfug zu Gunsten und zum Zwecke der Ucberproduktion und um die Konkurrenz todtzumachcn. Auf diesem Unstige mht kein Segen und die meisten der so beklagenswerthen Erscheinungen im sozialen Leben der Gegenwart wurzeln in dem Mangel an ausreichender Sonntagsruhe. Mag man den Schwer punkt aus die geistige Erbauung oder die körperliche Erholung des Menschen lege» — gleichviel, wir haben alle Ursache, einen Sonn tag wieder einzuführen wie ihn unsere Väter hatten! Eine rasche Beendigung de? Auftrags der europäischen Militär konvention behufs Herbeiführung eines wirklichen Waffenstillstandes zwischen Serbien und Bulgarien ist bereits eingetreten. Der end liche Friedensschluß dürste freilich noch Etwas aus sich warten lasten. Noch länger kann sich die Beilegunader ostrumclischen Frage hinans- ziehen. Es wäre sofort Alles im Reinen, sobald sich Fürst Al«an- der entschlösse, die Verzeihung des Zaren zn erflehen und ihm Bul aarien sammt Ostrumelien zu Füßen zu legen. Denn der famose Status <iuo ante, den Rußland Herbeiflthren möchte, heißt einfach: Wiedereinsetzung des allein domtnirenden russischen Einflusses. Fürst Alexander soll nicht btos sich selbst demüthigen lzu diefeni ORer entschlösse sich gewiß sein Patriotismus), er soll auch seinen Minister Karainelow als Sündenbock opfern, da er der eigentliche Anstifter des Philippopeler Staatsstreichs ist. den Rußland ihm nie verzeiht. Der Bulgnrensürst soll .sich mit eine« Ministerium von Russen freunden umgeben und die wichtigsten Stellen im Heere mit russi schen Offizieren besetzen, dann wird Rußland ihn als General aouverneur von Ostrumelien dulden. Er hinge dann ganz von Rußland ab; will er seine Stellung nicht ichon nach Ablauf der ersten S Amtsjahre verlieren, muß er die Moskowiter hätscheln und warm halten. An diesen weitgehenden Ansprüchen Rußlands liegt cs. daß die Balkamvirren nicht schon lange beendet sind. Auch im Jimern zeigt der russische Despotismus immer trotziger sein wahres Gesicht. Trotz der m Friedensverträacn verbürgten ,md durch kaiserliches Wort immer wieder gewährleisteten Rechte der evan gelisch-lutherischen Kirche in den Ostseeprovinzen befinden sich unsere dortigen Glaubensgenossen in der schwersten Bedränaniß, da die Staatsbehörden sich um jene Bürgschaften^aar nicht kümmern Gegen Gesetz und Recht ist z. B. bei Misch-Ehen der Revers ge fordert worden, daß die aus solchen Eben stammenden Kinder un griechischen Glauben zu erziehen sind. - Darauf hin hatten sich die baltischen Ritterschaften, sowie eine lettische Bauerngemeinde zu Palzmer-Serbigal mit einer Petition um Wiederherstellung der Rechte der protestantischen Kirche an den Kaiser Alexander, den Echutzherrn dieser Kirche in Rußland, gewendet. Der Kaiser hat besohlen: Die bei der Bittschriften-Kommlssiofi eingereichten Gesuche ohne jede Berücksichtigung zu lassen und den Bittstellern zn er öffnen. daß ein derartiges Gesuch gar nicht hätte eingereicht werden dürfen. Die Deutschen der Ostseeprovinzen dürfen also nicht ein mal mehr um etivaS „bitten"! ' An Irland hat England schwere-, Jahrhunderte hindurch fort gesetztes Unrecht wieder ant zu machen — DaS geben alle Englän der z»; wenigstens ,m Still«,. Sie hoben alle Ursache, ob der frühere» Bersündigungen an diesem eroberten Lande zu errökhen. > des ganzen Grund und Bodens von Irland haben die englischen Eroberer konsiSzirt und an Günstlinge verschenkt. Die irische Insel wurde seitdem >n einer Weise vmvaliet und ausgebeutet, büß ein irischer Schriftsteller Swist den heizzerrreitzenden Satz nicdcrschrieb: „DaS Beste, was ich meinem armen Vaterlande wünschen Knnte. wäre, daß es still in der Nacht ins Meer versänke." Im Lame der Jahrhunderte hat der irische Volkscharakter unter der englischen Mißwirthschaft manche häßliche Seile angenommen. Es sei nur er wähnt, daß sich in dem bis zm» Jahre 1800 bestehenden eigenen irischen Parlamente zu Dublin eine Mehrheit fand, welche sich vom englischen Golde taufen ließ und cinwilligte, daß dieses Parlament aushöre zu eristiren und seine Rechte auf das in London tagende gwßbritannische Parlament übertrage. In den dreißiger und vier ziger Jahren hielt der große irische Abgeordnete O'Eonnell Hunderte von ergreifenden Reden, daß dieser schmachvolle Handel rückgängig gemacht werde. Er predigte aber in der Wüste und erlebte es. daß sich nur ein einziger Engländer dafür erhob, diese durch Massen- bcstechuiia irischer Deputirten und andere unlautere Mittel erlistete Verschmelzung beider Parlamente zu widerrufen. Jetzt ver langt Parnell im Namen von 80 i» Irland gewählten Deputirten es sind -'/« oller Wähler der Smaragdinsel) ei» eigenes Parlament in Irland. Wir haben nicht nölhig, auf die Einzelheiten dieses Planes einzugehen. Der Umstand, daß Gladstone bereit war. diese Forderung Parnclls überhaupt zu bewillige», hat genügt, um einen Sturm der Entrüstung zu entfachen. Der Engländer ist gewohnt, seine ererbten Vorurtheile zu liebkosen und ehe er ein von ihm be fangenes altes Unrecht eingestellt und sich vor der geschichllichen Nemesis demüthigt, sträubt sich seine Eigenliebe aufs zäheste. Man muß auch rugrben, daß England den Norden Irlands, der stets treu zum Reiche gehalten hat und säst ausschließlich von Protestan ten bewohnt wird, unmöglich der Rache der irischen Katholiken Dreisgeben kann. Ei» eigenes irisches Parlament bedeutet, wie sich die Dmac entwickelt haben, heute soviel, als daß Irland sich in ein großes Wafsenlagcr verwandelt, das an England den Krieg erklärt. England müßte Irland aufs Neue cwvcrn, um es beim Reiche scst- mhalten. Die Konservativen sind daher blvs geneigt, den Irländern höchstens eine größere Selbstrcgierung zusugefteheu. Gtadstrme chreckt nicht vor einem eigenen irischen Parlament zurück (Ho merule), nicht wegen der inneren Gerechtigkeit dieses Verlangens, sondern um sich im Parlamente zu London die Gefolgschaft der 86 irischen Abgeordneten zu sichern und ein drittes liberales Ministerium ans Ruder zu bringen. Welche Aussichten dieser Plan hat, wird sich am 12. Januar zeigen, wo über den Bestand des Ministeriums Salisburys die Abstimmung vor sich geht. Für Irland werden noch lange keine besseren Tage kommen, aber einmal muß England seinen Frieden mit Irland doch »lachen. rkittt 88. r»uß. ck»nl»l« Nit. s»i>»tkr ,. ciiiulantaar SSSucz- Akitk» se>>,. Plahdtscont l». — Stimm,,»,: Acst. Weiter: lritbc. « r « « l » u . 2L. December, »tichm. iSetreidcmarko. SviriluS »r. 10» Liier Iva Sror. »r. Decemder.Ianuor 37.LV, vr. A»ril.r>!,i »r. Mal-Ju»i IV.IV. i8o,,rn vr. Drcrmtrr 127,0», »r. A»ril-M»i 132M, Vr. Mai-Juni 131,00. »iiibäl loro vr. Lcermdkr 10,0». Zink ruhig, tri«. — Wctlcr: -rüde. Stettin. Der., ittackim. l Uhr. <(8rtrr«drm»rkl>. Wrijr» „»vrrandcrt, loco tlv—118, vr. Drccmbrr-Januar 133,00. vr. Avril-Mai 137,0«. Raggcn nnoeräiidrr», loco le»—123, »r. December-Zamiar 121,00. »r. Avril-Mai 120,3». Riiböl mwcriindrrt, loco »r. Der.-Januar 11.0», vr. Avril-Mai 13,00. SviritvS mai«, loc» 38.2», vr. Drccmbrr-Januar 38,1V, vr. April-Mai 10,0». ver Juui- Juli 113>v. «rirolrum loco tL.l«. Neueste Tkle«r»m«r der..Dresdner NaSr." vom 22.Decbr. Berlin. Der an den Maiern erkrankte Prinz Wilhelm kam schon Freitag von der Jagd aus Wernigerode zurück, war Sonnabend noch im Dienst, mußte aber von Sonnabend Abend ab daSZimmer hüten. — Der Kaiser empfma den braunschweigischen Generalmajor v. Wachholtz, welcher zm Theilnahme an dem Abschluß der Mili- türkonvention hierher gekommen ist. Die Kaiserin empfing die Ge mahlin des sächsischen Gesandten, Gräfin Hohenthal. Berlin. In der Reichsbeschwerde-Kommission für Entschei dungen in Sachen des Sozialistengesetzes ist insofern eine neue Einrichtung getroffen worden, als der Unterstaatssekretär Herstirth den sächsischen Gesandten Grafen Hohenthal als Stellvertreter erhalten hat. — Die Sozialdemokraten beabsichtigen nach den Feier tagen beim Reichstage die Aufhebung des Dynamitgeictzes zu be antragen. sowie einen Antrag einzubringen, daß der Wahltag an Sonn- und Feiertagen sein muß und die Stimmzettel in gleich mäßigen, abgestempelten Kouvcrts abgegeben werden müssen. — Die Zuckersteuer-Voilagc ist beim Reichstage eingegangen und ge langte am 24. zur Vertheilmia. — Ein Weißbuch über die Karo- lincnsrage geht nach Weihnachten etn. Paris. Die „Agence Havas" erfährt gerüchtweise, der Friedensvertraa mit den Hovas räume Frankreich das Protektorat über ganz Madagaskar ein. Frankreich werde i» Tananarivo durch einen Residenten vertreten. Derselbe Iverde mit der Leitung der auswärtigen Angelegenheiten Madagaskars betraut und solle das Recht haben, eine Eskorte zu halten. Bis zur Bezahlung der Kriegsentschädigung von 10 Mill. Francs bleibt Tamatavc von den Franzosen besetzt. London. DaS Gerücht, der Botschafter in Paris, Lord Lyons, würde demnsioniren, ist besten, Vernehmen nach unbegründet. Pirot. Der Waffenstillstand ist gestern Abend 5 Uhr unter zeichnet worden. Die Bedingungen sind folgende: Die militärische Kommission hat die Positionen in Betracht gezogen, welche die Truppen am Tage des Ausbruchs der Feindseligkeiten einnahmen, sowie die von den Bulgaren errungenen Siege »nd beschloß, daß der Waffenstillstand bis z»m 1. März behuss Abschluß des Friedens einzutreten Hobe. Der Waffenstillstand soll von Rechtswegen als verlängert gelten, wenn bis zu diesem Datum der Frieden nicht unterzeichnet ist. Sollten aber die Feindseligkeiten nach den, 1. März, wieder ausgenommen werden, so soll 10 Tage vorher die Aufkündigung deS Waffenstillstandes erfolgen. Die Räumung Bul» garievs durch die Serben soll im Laufe des 25. d.M. die Räumung Serbiens durch die Bulgare» im Laufe des 27. erfolgen. Die ge räumten GebietStheile sollen 5. Tage nach der Räumung von den nationalen Truppen wieder besetzt weihe», die Administrativbehörden aber sollen schon am Tage der Räumung ihre Funktionen wieder ausnebmcn. Die Landesgrenzc beider Staaten bildet die Demarka tionslinie. auf beiden Seiten der Grenze wird eine 3 Kilometer breite neutrale Zone hergestellt. Die Frage betreffs der Verwun deten und Gefangenen wird durch serbische und bulgarische Delegirte geregelt. Für die Verhandlung über de» Frieden werden unver- Figlich Delegirte ernannt. Den Verhandlungen der militärischen Kommission wohnten zur AuSkunftsertheilung bulgari'scherseitü die Kapitäne Pannoff und Vmaroff» serbischerseits die Obersten Tova- lowitsch für Milovanowitsch bei. Die Mitglieder der militärischen Kommission reisen morgen früh ab. Die Berliner Börse stand unter Feiertagsstimmung. Die Umsätze waren gering, dle Kurse Anfangs schwächer, bald trat indeß eine Befestigung ein und die steigende Bewegung machte auf hohe Londoner Noiirungen und die Nachricht von dem Waffen stillstand weitere Fortschritte. Zu Gunsten der Montanwerthe Wimen vorübergehend bessere Ettenbcrichte aus den Rheinlanden und Westfalen. Im Kassaverkchw waren Industrien und Berg werke belebt, österreichische Prioritäten gut behauptet. Kronprinz Rudolph und Galizier begehrt. PrivatdiSkont 3Vi„Proz. Gr«»kt»»» «. W. Deer«t«. ilrrvu236»^ «tot»»«»» 2210». »,«. »,r»«r . Otltjier —««vvtrr «1,13. 1»r«e. Un,«. »«»r««tr — »«r>V«r»»-»n Dlve-nio 202^8. »««»»»Irr-. Stil». wir». 22. Dcrrmver. grrvii 291,23. 273FV. k«m»,r»eu 133,23. «,»»»»»». ITV/i». M-rr«»«rn 61.070,. Mg,, «red», 2SS.7S. Ruht,. »,r« ». 22. D««»r. «chln». «rnve SV,12. «nl»1»t Ii»,l7. J««Nenrr 07,73. et,»1t»«v« SKVM. L«»»«r»r» 28». »>. Vriiritltrn . «V»n1rr »3»/, 0«t>- Olvrrnie —. a^vlrr 3L2F0. Luvmckie» 302M. ve«r,t. >,»»»«. 22. Derrmver, S»rt». U U»r 1« «In. «VUsv» 0»0«. 1873« Wch» -Jtillrnrr 2»»,. «»kr» I«>8» 1»r»r. k«r»t»i« »««rt»««r 128. 1»r»r. «M». «Bl»»««, ««,«. Orsterr. G»l> Lokales und LiichsischcS. — An der gestern aus Niedeiiedlitz-Leubiier Flur abgehaltenen Hofjagd nahm Se. Maj. der König. Ee. Kgl. Holieil Prinz Georg nebst 15 Kavalieren Theil und kamen 281 Hasen zur Str«ke, von denen Se. Maj. der .König 61 Stück erlegte. Die Jagdbeute kam in die Hoswildhandlung von Müller. Jvhanncs- slraße. Die Jagd wurde wiederum vom Hosjägcr Thomas geleitet. — Ihre Maj. die Königin ließ sich au» dem Geschäft deS Kunsthändlers H. Reinhardt, Mathildenstraße 1. eine größere Partie Kniistsachen zur Besichtigung nach dem Kgl. Schloß bringen und hat daselbst eine Auswahl zu Ankäufe» getroffen. Auch aus der Glashandluna der Gcbr. Liedert, Kgl. Hoffieieranten. Baul- straßc, ließ sich ihre Majestät verschiedene Gegenstände bevnss An kaufs kommen. Vorgestern beehrte Ihre Kgl Hoheit Prinzessin Mathilde das Magazin seiner Stahlwaaren von C. F. R. Kunde, Priigerstraße 35, und gestern Prinzessin Maria Joseph» Kgl. Hoh. in Begleitung der Hofdame Freiin von Gärtner die Weihnachts- ausstellinig von Friedrich Pachtmann. Schtoßstraße. — Der Sekretär bei der kaiserlichen Gesandtschaft in Konstan tinopel, v. Tichirschk y, ist von dort in Berlin einaetroffen; er wird das Wcihnachtsscst in Dresden in der Familie seines VaterS, des Generaldirektors der Staatsbahnen, verleben, bevor er sich aus seinen türkische» Posten zurückbegicbt. — Die Stelle deS vor einige» Monaten verstorbenen hiesigen Kgl. Baliverwalters v. Mctzich ist dem Kal. Bauoerwalter in Leipzig übertragen worden. Die Leipziger Bauverwalterei wird cingezvgen und m der Hauptsache mit Borna vereinigt. — Da der Bundesratb Ferien gemacht hat, ist auch der Ver treter Sachsens, Geh. Fmanzrath Golz. von Berlin nach Dresden zmückgekehrt. — Landtag. Beide Kammern hielten gestern ihre letzten Sitzungen in diesem Jahre ab. Die 2. Kam m c r genehmigte eine Anzahl Positionen des außerordentlichen Staatshausbaltselats. über welche Abg. Heger reserirte. Dieselben betraten ausschließlich kleinere Bauten an Bahnhöfe». So wurden für Gleisanlagen auf der Station Klingenberg 73,500 Mk. bewilligt, für Anlegung eines Gütcrziigseinfahrtgleises auf dem Schlesischen Buhnhofe zu Dresden- Neustadt 60,500 Mk., für den Umbau der Gleisanlagen in Wüiffchen- dori 59,800 Mk.. für den Neubau des Stationsgebäudes m Ostrau 57.000 Mk., für Erweiterung der Station Lauter 51,000 Mk.. für Anlegung einer Steinladcstelle bei der Haltestelle Tcmitz 40M1 Mk. und für Erweiterung des Bahnhofes in Netzschkau 36,000 Mk. Bezüglich der Erweiterung des Schlesischen Bahnhofes theilt der.Herr Referent mit, daß sich nachttäglich die Nothwendigkeit einer Verbreiterung der Ueberbrückung der Tanncnstraße herausge- stcllt habe. Die ansgeworsene Summe erfahre jedoch eine Erhöhung nicht, da der Rath der Stadt Dresden sich bereit erklärt habe, die hierzu erforderlichen 14.000 Mk. zu tragen. Bei der letzten Position, spricht Abg. Kirbach seine Verwunderung aus, daß hierbei die Regierung nicht die Untersührnng des BahiiarleiseS in Netzschkau in Erwägung gezogen habe, worauf Geh. Finanzrath Hvffmann entgegnet, daß an die Negierung noch kein bezüglicher Wunsch ge langt sei, doch werde das Ministerium die Angelegenheit in Er wägung ziehen. Außerdem wünscht Abg. Breitseld, daß der Per sonenverkehr des Bahnhoss Lauter an eine geeignetere Stelle ver legt werde, und Abg. Päßler äußert einige Wünsche bezüglich der Kohlenverladnng auf der Haltestelle Dcmitz. Zum Schluß refcrirt Abg. Junanickel über die bereits von der ersten Kammer erledigte Petition der sächsischen Fleischerinnungen um Aufhebung rcsp. Modifikation der Verordnung vom 26. Juli 1861 (Verpsundung von Fleisch durch Private). Die Kammer läßt die Petition gleichfalls aus sich beruhen. An die öffentliche Sitzung schloß sich eine ver« trauliche an. — Die erste Kammer erledigte mehrere Petitionen. Bürgermeister Beutler reserirte zunächst über ein Gesuch der Ge meinde GroßhaitmannSdorf und Gen. uni Errichtung einer Filial- apotheke in GroßhartmannSdorf und empfiehlt im Namen der De putation, dir Petition der Regierung zur Erwägung zu übergeben. Geheimer Mcdizinal-Nath Tr. Günther äußert als Königlicher Kommissar äußert einige Bedenken gegen die Konzcssiv- nirung der Apotheke, da zwei andere dadurch in ihrer Existenz be droht würden. Nachdem Gras Rex die Petition besürwortct, machl der Herr Staatsmliiistcr v. Nöstitz-Wallnitzz daraus immierksani, daß die Apothekensreiheit nicht der Standpunkt der Gesetzgebung sei. Man habe dastir zu sorgen, daß nicht infolge neuer Konzesno»en olle Apotheken entgingen. Dr. mcd. Küstncr schlägt vor, daß die Filiale dem Alpotheker konzessionirt werden möchte, dessen Geschäft von den hierbei interessirten Apotheken am bedenklichsten geschädigt werden würde. Dir Kammer acceptirt hierauf einstimmig das Deputa tions - Gutachten. Entsprechend dein Referat des Herr» Bürger meister Heinrich bezeichnet sodann die Kammer die Petition des früheren Pserdcbahiibeamlen Grüttner in Dresden um Wiederauf nahme eines Prozesses oder um Gewährung einer Unterstützung, sowrih sie Wiedcroilsiiahuie eines Prozesses betrifft, als unzulässig und laßt sie, soweit sie ein Gesuch um Unterstützung enthält, auf sich beruhe». Die Petitionen des vormaligen Untersörsters Müller und Gen. in Potschappcl um Gewährung cmer fortlaufenden Unter stützung an den Milpctcnten Müller beziehentlich einer Entschädi gung für Meliorationen an fiskalischen Grundstücken (Res. v. Zezsch- witz) läßt die Kammer ebenfalls aus sich beruhen. Gleichfalls vlmc Debatte beschließt die Kummer entsprechend dem Anträge des Referenten v. Schönlnirg-Mockritz, die Petition des Buchbinders Seiler in Leipzig als Antrag ans Gewährung einer Jnvalidcn- pcnsion auf sich beruhen zu lassen, als Bitte um Unterstützung aber der Regierung zur Kenntnißnahmc zu übergeben. — Die erste Sitzung im neuen Jahre halten beide Kammern Donnerstag d- 7. Jan. ab. - Nach einer von dem Vorsitzenden deS Sächsischen LondeSvercinS zm Pflege im Felde verwundeter und er krankter Krieger soeben eingegangenen Depesche ist Rittmeister z. D von Stamm« mit seinem Transporte glücklich in Sofia angc- kommen. ES liegt nunmehr die erfreuliche Sicherheit vor. daß die wcrthvolle Sendung des Landesvereines ihre zweckentsprechende Verwendung zum Heile d« Berwnndetcn und Kranken finden werde. Urb« die Einzelheiten der Reise uud üb« die von dem Dclegnten schließlich cmgeschlogene Route siegen Nachrichten noch nicht vor. krülisMeks- u. wuelttLNrlwl»«» Ltsts kriscittr Lustsr». sLmMttied» Vsiivsa 0«r Sriroa k'ernsprvelMvNs 276 A. kodromer 35 krsAsrstrkgss 35,
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