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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 18.01.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010118029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901011802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901011802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-01
- Tag 1901-01-18
-
Monat
1901-01
-
Jahr
1901
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Ru Ilindlgungcu aus der Privatlettc Zeile s» Plg., die swaltige Zeile al» .Ciiuielgrwt' oder aus Teitlette so Ps«. In Nummern »ach Loun- mid Seler lagen >- dez ulvailige Gruudjcttcn 3u. «o der. « und «> Vir. „an, dcwnderen, Laril. Luiwürtige Nutträge nur gegen LorauSde^adiun^ velegblllllcr werden mit Id Lsg. berechnet. ÜÜ6U2, Lloedmauu L Lo. «».i vtzp-Äteckil^v.1^ ir-mii krAxerLtrasss 2. Lodert Vökmv juu. 6wpsl6lllt o?* 1 lk>ni»nc>I > Preußisches Krönungs-Jubiläum. Neiiesle Drabtberichte. Hoiliacb, eilen, Erste Hilfe, Bürgcrverein der Wilsdruffer- und Scevorsladt. Ressource, Arnold Böcklin tz. Berliner Leben. Freitag, 18.Iaunar1t)01. Ordenskapitel abhiclt. I» der Mitte der Schmalseite nahm der Kaiser Platz, ihm gegenüber der Ordenskanzl« Fürst Pleß: an beiden Längsseiten folgten darnus vie Nitler in derReihenfolge des Ranges und des OrdcnspatentS. Mittags fand beim KaffcrpaarFamilieiistnhslücks- iafel statt, an der die im Schloß wohnenden Gäste thcilnahmen. Königsberg. Tie Studentenschaft der hiesigen Albertina «öffnete gestern Abend die Reibe der offiziellen Festlichkeiten an läßlich des Krö nu » gs i n b i läu ins durch einen Fcstlommers in den Räumen der Börse, die im gärtnerischen Schmuck prangten und mit zahlreichen studentischen Emblemen verziert waren. Als Ehrenmitglieder waren anwesend der Kurator der Universität, Obeipräsident v. BiSmarck-Schönhausen, der koinmandirendc General Graf Finck v. Finckenffein, der Regierungspräsident v. Wnldow und das Profcssorenkollegium. Der iloetor maMikiens «öffnete den Kvinmers mit einer herzlichen Begrüßung aller Anwesenden. An den Kaiser wurde hierauf folgendes Telegramm abgesandt: „Zur Feier dcS Mjährigen Jubiläums des Preumichen Königshauses in der alten KrönnngSitadt Königsberg, der Wiege des preußischen Köiiigthiims, Pcrjanimclt, legt die altehrwürdige Universität Albertina großer Erinnerungen voll daS Gelübde un wandelbarer Liebe und Treue huldigend an den Sinsen des Thrones nieder, der hier erstand." Neuefte Drahtmeldungen vom 17. Januar. Preußisches Krömmas - Jubiläum. Berlin. Bei prächtigem, kaltem Wett« strvnttcn schon in früh« Morgenstunde festlich gestimmte Mcnschenmassen nach der mit Fahnen und Guirlanden reich geschmückten Straße Unter den Buden und anderen dem Schlosse benachbarten Strafen und dem Lustgarten, uni der Anfahrt des Kaisers und der deutschen und «remden Fürstlichkeiten zu der Zeughaussci« anläßlich des Krön- > ubilänms beiznwvhnen. Um 9>st Uhr Vormittags wurden im Schlosse die Fahnen des Gardekorps und der übrigen Tnippe»- Iheile von der Leibkomvagnie des 1. Garde-Rcgimenrs z. I. und der Leibichwadion der Gardes du Corps nbgcholt, die sodann vor dem Aeughaule Ausstellung nahmen. Hier erschien die Kaiserin, die Prinzen und Prinzessinnen. Um lO Uhr traf unter brauenden Hochiiiien der Kaiser ein. der in Begleitung des Kronprinzen und des Herzogs von Eonnaught zu Fug lierüberkam. Der Kaiser schritt die Front der Fabnenkonipagnie und der Standartenichwadron ab, die mit« den Klangen der Musik präientirtcn. und begab sich alsdann nach dem Lichthose des Zeughauses. Hi« waren aus gestellt die Prinzen des König!. Hausi's. der regierenden Häiff«, die Kabinctscheis. die Generalitäi, die Admiralität, die Komman deure der Berliner Regiment«, Otfiziersdeputationen, Marine- offizieie :c. Die Fahnen und Standarten- wurden ans dem Treppenaufgänge poslirt. Die Lcibkompagnie und die Leib schwadw» rückten ein und bildeten den äußeren Halbkreis. Der nun folgenden Fei« wohnte die Kaiserin vom Balkon des Mittel seniters des Lichthvfes aus bei. Der General der Infanterie v. Bock imd Polach iprnch die Glückwünsche des Offizierkmps aus und ichloß mit einem dreifachen Hurrah ans den Kaii«. Die Mufft in- tonirie„Heil Tir im Siegcrkranz". die Fahnen und Standarten senkten sich über die Brüstung der Treppe. Hieraus hielt der Kaffer eine An- wrachc. Rach der Feier im Lichtbofe nahm der Kaiser draußen den Vorbeimarsch der Fahneiikomvagnie und der Standartenschwadron mit den Feldzeichen ad und traf um li llhr wieder im Schlosse ein. Mittags veriammclte der Kaffer die katziteffähigen Ritter des Schwarzen Adierordens zur Aufnahme einiger neu« Mitglieder und zur Abhaltung des Kapitels. Die Feier fand im Rittersaal? uatt. Der Kaiser, den, das Hauvtauaitier folgte, uahm auf dem Throne Platz. während die Ritter zu beiden Seiten des Thrones in zwei Halbkreffen sich aufstellteii. Zwischen diese traten die zu Jnvestirenden, der Kronprinz. Prinz Georg von Sachsen, Erzherzog Franz Ferdinand von Oettenei'ch-Estr. Prinz Nupprecht non Bauern. General der Kavallerie Edler v. d. Planitz und der Reichskanzler Gras v. Bülow. Das Ablegen des Gelöbnisses aus die Statuten des Ordens, die Bekleidung der neuen Mit glieder mit dem Ordensmantcl ging uiucr Tlompetentaiitareii vor iich. Der Kaff«, als Großmeister, hing den neuen Rittern selbst die Ordensketten um und ertheitte die Aecolade. Während der ."Investitur standen dem Kronprinzen als Parrains zur Seite Prinz Heinrich und Prinz Friedrich Leopold. Hieraus «folgte gleichzeitig die Investitur des Prinzen Georg von Sachsen, des Erzherzogs Franz Ferdinand von zoesteneich, des Prinzen Nupprecht von ffcmern. bei denen Prinz Albrccht und Prinz Friedrich Heinrich Parrains waren, und endlich die des Generals der Kavallerie Edler v. d. Planitz und des Reichskanzlers Grasen Bülow. denen General der Infanterie v. Wiltich und der Hansminist« Graf Wedel als Parrains assistirten. Rach brr Handreichung ordneten sich die neuen Ritter in die Reihe der älteren ein, der Kronprinz dem Throne zunächst. Sodann begaben sich der.Kaiser und die Ritter in entsprechender Didmiiig. wie vorher, nach dem Kapiteliaal. wo der Kaff« das Berlin. iPriv.-Tcl.) Die NeichstagSkomMission zur Vorberathung dcS Gesetzentwurfs über das Urheberrecht an Werken der Littercttnr und der Tonkunst begann heute ihre Ver handlungen. Zum Berichterstatter für VaS Plenum wurde Abg. Tr. Esche bestellt. 88 1 bis 7 wurden unverändert nach der Regier ungsvorlage angenommen: in 8 8 wurde das Hcimtallsrecht des Fiskus beteiligt: in 8 9 wurden an dem Satze „Wird das Recht des Urhebers übertragen, to hat der Erwerber im Zweifel nicht auch das 9,'echt, an dem Werke selbst, an dessen Titel re. Zusätze, Kürzungen oder sonstige Aenderungcn vorzunchinen" die Worte „im Zweifel" gestrichen. Die Bcrathungeu werden nächsten DienSlag fortgesetzt. Stuttgart. Das Eentrum hat im Landtag eine Anfrage an die Negierung gerichtet, ob dir Regierung gewillt ist, im BundeSrath für eine genügende Erhöhung der Einfuhrzölle auf Getreide, und zwar besonders auf Gerste und Hafer ein- zutretcn. E t s e,n (Ruhr). Aus der Zeche Zkönir Lffidwia" in Reckling hausen sind in der ersten Bausohle. Flötz „Marie-Süd", in der lebten Nacht 10 Bergleute in Folge ein« Explosion schlagender Wetter getödtet worden Die Ursache der Ex plosion ist uubetcmni. Die Leichen sind geborgen. Die Königl. Dergwerksbrhörde leitete sofort eine Untersuchung ein. Koni tz. Der gefundene Mantel ist nunmehr mit Sicher heit als Eigenthum Winter'S erkannt worden. Paris. Der Schriftsteller Urbain Gvhier wurde im Degenducll von dem Redakteur Lcttapie lebensgefährlich verletzt. Nom. Die „Agenzia SteRni" giebt bekannt: Die von einigen italienischen Blättern verbreitete Nachricht, der englische Botschaiter Curric werde sich nach Sizilien begeben und dvrt zwei Monate lang verweilen, ist unbegründet. Enrrie hat nicht die Absicht, Rom zu verlassen. Haag. In der Umgebung Krügers verlautet, daß durch Vermittelung des Großfürsten Wladimir, des künftigen Schwagers der Königin Wilhclmine, ein neuer Versuch znr Herbeiführung einer Entrevue Krügers mit dem Zaren gemacht wird. London. Dem .Reut« scheu Bureau wird aus Matjes- sonteiii von beute gemeldet: Etwa 100 Buren zogen in Suther land ein, schnitten den Telegraphendraht ab und plünderten die Läden. Tie Verbindung mit der Stadt ist unterbrochen. Oertliches mrd Sächsisches. Dresden. 17. Januar. —* Tie diesjährigen Karncvalssestlichkeiten am Königs. Hofe nahmen geilem Abend mit einem Kammerball ihren Anfang. . nachdem der in voriger Woche in Aussicht genommene große Hoj ''l ball wegen Ablebens des Großherzvgs von Sachien-Weimar Eisenach in Wegsall gekommen war. Zu dem gestrigen Jett waren etwa 4-bO Einladungen ergangen. Von der Königlichen Familie «schienen Sc. Majestät der König. Ihre Kaveri, und König!. Hoheit Frau Prinzeisin Friedrich August und So. Königs. Hoheit Prinz Johann Georg. Fern« nahmen Ihre Hoheiten die Herzoge Paul Friedrich von Mecklenburg- Schwerin nnd Adolf Friedrich von Mecklenburg-Strelitz an dem Balle Theiß Ihre Majcslät die Königin war zu ihrem Ve dauern genöthigt, wegen leichten Unwohlseins dem Feste fern zu bleiben. An der Spitze der Hofgesellschaft, welche sich von 8','., Uhr ab im Sluckiaale nnd im großen Ballsaale versammelte, befanden sich vom diplvinntffchen Korps die Herren Geiandlen Graf Dönhoff. Baron v. Wrangel, Gras v. Elar» und Aldringen mit Gemahlin und Minister Resident Sir Condie Stephen. Ferner die -Herren Staatsmiliister Dr. Schling, v. Metzsch. General dn Infanterie Edl« von der Planitz» Dr. v. Seydewitz und v. Watzdorf mit Gemahlinnen. Ihre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich von Schöiiblirg-Wnldenbiirg und die Damen und Herren dci .Königlichen und Pnnzlichen Hofstaaten. Weiter waren die Generalität »nd die Offizier-Korvs, sowie eine größere Anzahl Damen und Herren der Aristokratie in der Gesellschaft vertreten. Der K ö nialichc Hof erschien, nachdem Se. Majestät der König und die Höchsten Herrschaften im Gobelinzimmer die Vor slclliing mehrerer Damen entgegengenommen hatten, kurz nach 9 Uhr im großen BalUaal, wo sofort der Tan; mit einem Walze.' eröffnet wurde. Se. Majcslät der König hatte die Uniform teinec 1. (Leib-) Grenadier-Regiments Nr. lt>0 angelegt. Im Verlaus des Abends zeichneten Se. Majestät und die Pnnzlichen Hemchasten eine große Anzahl Gatte in huldvollster Weise mit Ansprachen aus. Um ll Uhr trat eine Tanzpame ein. während welcher im Eckparade- saal und im Bankettaal das Souper an kleinen Tafeln ein genommen wurde. Fest noch vor dem Freiherr v. Fritsch als Vortänz« stingirte und das Trompeterkorp- des Königl. Gardereiter-Regiments die Ballmusik ausführte, endete l Uhr Nachts mit einem Kotillon. Nach kurzem Cercle zog sich der Königl. Hof zurück. Se. Maiestät derKönig übernachtete im Residenzschloß und lehrte in den heutigen Vormittagsstunden nach Strehlen zurück. —* An der heutigen Königlichen Tafel in Villa Strehlen nahmen Ihre Königl Hoheiten Prinz und Prinzessin Friedrich August, Prinzessin Johann Georg und Pcinzeffui Mathilde Thcil. —* Für den am W. d. M. 8 Uhr im Vereinshaus statt findenden Vortragsabend der Deutschen Kolonialgesellichast ist Herr Generalkonsul a. D. Ernst v. Hesse-Wartegg gewonnen worden, der über die Kaiserliche R e g i c r u n g und Gciell schast in Japan sprechen und zahlreiche Photographien von Land und Leuten znr Ausstellung bringen wird. Die Deutsche Kolonialgesellichast hält eine Anzabl Gastkarten (bei Herrn Hoflieferant Heß. Sccslraße 2l) zur Verfügung. Die Herzoge von Mecklenburg verließen da. Soup«. Ter Ball, bei dem Oberleutnant —* Den Mitgliedern des „Gemeinnützigen Verein s" hielt vergangenen Mittwoch Abend Dr Meinert im Stad: verordiicteiffnal einen außerordentlich Humor gewürzten Vortrag über: fesselnden und reichlich uni ie erste Hilfe bei plötzlichen und Wissenschaft. ' * Coucert. Das zweite große Evnccrt der R cssource der Dresdner Kansmann > chaft beherrschte in der Haupt- eche der Königl. Kammervirtuos Emil Saue r. AlS Hauptwerk dielie er Chopin'S L-molI-Eonc«t. Das Werk gehört zu denen, oje eraucr's künstlerisch« Persönlichkeit mit am meisten entsprechen, hi« versteht er die Saiten sonderlich klingen, die Pspchc Chopin s wden zu lasten. Ohne das Feen- und Märchenhafte des Con- ccries zu verwischen, trachtet er nach sinnlichem Klangrciz, er ist arfflvkratisch-poetvch. wie Chopin es verlangt, nnd, obgleich außer ordentlich feinsinnig in den Details, schafft er so wirlungsvoll und stibchön ans dem Ganzen, daß sein Vortrag ein wirkliches Nach- emvsinden des Meisters bedeutet — er versteht sich auf die un erhört« Souveränetät der Sprache Chopin's. Von Sauer'S Technik zu sprechen, hieße den Künstler verkennen, der gerade als Virtuose einen besonderen Rang cinnimmt. aber rühmen läßt sich, insbewndere bei Cliopin. doch immer wieder von Neuem Sauer'S Meisterschaft in der Weitgriffigleit, mit der er. wie selten Ei»«, die üppigsten Vollkläuge erzielt. Zur Dichtung unter seinen Fingern wurde wieder Mendelssohn-Liszt's „Auf Flügeln deö Gesanges" und zum Effekl-Paradestück die Pabst'sche Paraphrase üb« TichaikowSkh s ..Eugen Oiwgi»". — Frau Lula Gmein er, Eoncerlsängerin aus Berlin, führte sich mit einem Hymnus (mit Drchest« und Harfe) von Richard Strauß nicht besonders vortheil- bast ein. Die Schiller'sche Dichtung: „Daß Du mein Auge wecktest", ist ihres hinreißenden Schwunges, ihrer flammenden Begeisterung durch die Strauß'sche Musik io ziemlich beraubt. Tettn. als es der Hymnus verträgt, ist die Singttimme aus reine Tellamation angewiesen und dort, wo ihr festere Rhpthmen vor- zsschricben sind. ist sie scheinbar beengt im Ansbruche des be geisterten Empfindens. Unverkennbar ausgezeichnet ist die küilst- wriichc Arbeit, die blendende Mischung von orchestralen Effekten, aber die Erfindung bleibt unter der Mache, und wenn der Hymnus auch intneisirt. begeistern kann er nicht. Frau Gmein« hatte das Berk sorgfältig stndirt und behauptete sich in d« Wiedergabe auch ehrenvoll, zur besseren Geltung kam sie aber doch erst im Liedcr- bortrag. Mit Griog'S „Sommerabcnd". Brahms' „Der Schmied", .Tländchen": B-hm'S: .Lied des Glücklichen" »nd anderen Ge angen (Strauß, Sommer. Cornelius) wies sie ebenso angenehme, mvathische, wie gut gebildete Mittel nach, einen aut tragenden Ävran von etwas dunkler Färbung. So gut ansprechend und angenehm Frau Gmein« heute aber auch schon zu singe» versteht, io wird sic doch darnach trachten müssen, ihrem Gelange etwas mehr Persönliches zu verleihen, als sie zur Zeit besitzt. Vorläufig basten ihrem Vortrag noch zu fühlbar die Stereotypen der Land- liusigkeit an. um lebbaster und tiefer fesseln ,u können. Neben Zauer war eö überhaupt nicht leicht, künstlerffch bedeutungsvoll bnvorzuraaen. Die Gewerbehauskapelle unter dem Königl. Musik direktor Trenkler «öffnete dos Coneert mit der brillant gespielten Fest-Ouverture von R. Volkmaim und zeichnete sich in der Ve rziehung aus. Am Klavier begleitete vortrefflich Herr Karl Behin aus Berlin. ll. 8t. i " Wie ein Donncrschlaa ans heiterem Himmel trifft die Nach richt vom Tode Arnold Bvcklin ' s die gebildete Welt aller Nationen. Wohl war der Meister, der gestern früh auf seiner Billa in Fieivle bei Florenz, in dem sonnigen Süden, den er in nnzähligeii seiner Bilder nicht müde wurde zu verherrlichen, seine Seele ausgehaucht hat. schon ein Siebziger, aber noch stand er in der Vollkraft seines Schaffens und spendet« in verschwenderisch« Künstle,launc der staunende» Mitwelt die Jrüchle seines erst jpät zur Anerkennung gekommenen Talentes. Sei» Leben — das ist menschlich unendlich rührend — mußte sich erst »eigen, ehe seine Kunst im großen Publikum anertannk und bewundert wurde; vor der erkannten nur Wenige, Allen voran der kunstsinnige Graf Schack, sein eminentes malerisches Können, das von außerordent licher Fruchtbarkeit und Vielseitigkeit war. Seine ersten Studien hatte Böckli». der am Itt. Oktober 1827 zu Basel geboren war. auf der Düsseldorf« Akademie gemacht, ivo er unter Schirm« »amciitlich als Landschafter schon Beträchtliches leistete. 'Nach einem kurzen Aufenthalt in Brüssel» dessen Galerien « uni der Kenntniß der alten Meister willen mehrfach dlircharöestetc, ging er 1848 mach Paris. 1850 zum ersten Male nach Italien. Dies« erste italienische Aufenthalt war bestimmend für die fernere Ge staltung seines Lebens. Die Sehnsucht nach dem Süden, die Böcklin immer wieder aus Deutschland trieb, bis er endlich ganz seinen Aufenthalt in Fiewlc bei Flore»; nahm, mag in diese» römischen Svmmertageii zum ersten Male über ihn gekommen sein. Vor läufig rief ihn ein größerer Gemäldeauftraa nach Deutschland zurück und zwar nach Hannover, wo er den Spersesaal einer Villa mit fünf Gemälden schmückte. Von Hannover ging der junge Maler l8üsi »ach München, wo er fast gar keine Beachtung fand nnd in tiefe Noth gerietst. Allein der Muiiiffzen; des Grasen Schack, der in Böcklin ein seiner Natur verwandtes romantisches Talent er kannte, hatte es der Künstler zu danken, daß er nach freier Neigung seine phantastische» Bilder malen konnte; der Hochsill»ige Protektor «warb fust alle in dieser Zeit entstandenen Werke, die das Be streben Böcklin'S. die Figuren glter Fabelstoffe im Glanze roman tischen Lichtes mit de» Mitteln einer virtuos auSgebildetcn koloristi schen Technik wieder,»geben am klarsten zeigen. Die Bllver repräsen- tiren heute bekanntlich einen Tlieil der werthvollsten Bestände der so genannten Schack-Galerie, die nach dem Tode ibreö Giündcrs tchenkungsweise in den Besitz des Deutichen Kaisers übergeaangcn ist. Die Berufung des Künstlers an die Kiinttschiilc zu Weimar im Jahre 1858 verbesserte wrnigstenS äußerlich seine Lage in er freulicher Weise, ganz abgesehen davon, daß er »eben seiner Lehr- thätigkeit noch Zeit genug übrig behielt, sich schöpferisch zu be- thätigen und «ne Reihe größerer Arbeiten, u. A. -Das Schloff am Meer", zu vollenden. Schon nach drei Jahren aber legte Böcklin, unzufrieden mit dev Weimaraner Verhältnissen, seine Professur nieder und zog nach seinem geliebten Italien, wo er bis zum Jahre 1860, unablässig Bild auf Bild malend, ein Leben rastlo;« Arbeit führte. 1866-1871 hielt « sich in >cin« Vaterstadt Base! aus. um namentlich das Trevpenbaus des MnieumS mit mehieren jetzt ganz der grotesk-phantastischen Malerei zu und begann seine nachmals so berühmt gewordenen MeereSiibpllen zu malen, die später mit seinen Rnbm, der am höchsten bezahlte Maler zu icm begründen stillten. Da sich der Künstler aum in München »ich! lange wvbl fühlte, ging « 1876 wieder nach Florenz, das er nur 1888 für kurze Zeit verließ, um in Hottingen vei Zürich aiiiättm zu werden. Wenige Jahre später erwachte abermals rn ihm die all-. Sehnsucht nach Jlaiien, und er zog, unterdessen berühmt und ge feiert geworden, umworben von allen Galerien des In- und Am. landcs. die für seine Bilder, die nur zu oft Spekulationsobiektc der Kunsthändler wurden, fabelhafte Preffe zahlen mußten, zu dauern dem Aufenthalt nach Florenz, wo er sich bei Fiesolc eine Villa ganz nach seinem Geschmack bauen und einnchtcn ließ, um während der letzten Lebensjahre die Bewunderung, die vielfach in eine planlose IleberschätzuiiH ausartete, zu genießen. Die Bedeutung der Bilder Böckliii's liegt in der Farbe, deren Poesie er in reichstem Maße beherrscht und zu oft ganz außerordentlichen Wirkungen aus zunutze» verstanden hat. Was er in dieser Beziehung darbrelel. die ernste Sprache de§ Herzens, die anS den Akkorden seine, Palette zu uns redet, giebt seine» Weilen einen reichen künsi lcrffchen Inhalt, der seine so viel bekrittelten Zeichcnsehler» die namentlich seinen Figuren anhasten, wohl vergessen lassen dar. Das Bedeutendste hat Böcklin stets als Landschafter geleistet, da hier sein besonderes Geschick, Naturslinimungen vvn apartem Rest in satten Tönen fcstzuhalteii. sich am reinsten dokumentirt. Unke, seinen Bildern, von denen die besten die Galerien Deutschland- zieren, genießen viele, wie seine „Todteninsel". sein „Spiel der Wellen", seine „Villa am Merr". icinc „Ruine am Men" :c. Wett ruf; sie sind durch zahlreiche Reproduktionen ungemein populär und jedem Knnststeuiid vertraut geworden. Die Dresdner Galerie besitzt des Metzlers „Frühling", ein Bild, das nameut lich die Mischung von phantastisch« und romantischer Auffassung zeigt und auch in seinem landschaftlichen Theile nicht ohne koloristischen Reiz ist. Berliner Leben. Berlin, 16. Januar. Es gewährt kmm« ein besonderes Vergnügen, wenn man, >„ die Vergangenheit zuruckblickend. sich befriedigt sagen kann, wir herrlich weit man cs gebracht habe. Weshalb soll man nichi leben Anlaß dazu benützen? Giebt eS doch im Leben so wenig «me Freuden! Weshalb sollen affo die Berlin«, die doch so- ui
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