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. » -——W Bezugspkels MOUML frei Haus 2,5091L(h01bm0nat1.1,25911.), durch die Post be o en monutL 2,20 M. Ohne Zustenungogebllbt)- Verlag : Dresdnerßetlugsgefenschoft m. d. H» Dresden-U Hoseichdfmsicnc u.E«kpedmonx Osilqrbahllhofstks 2 , Femfptechen 17259 - postfcheckkontm Dresden Nr. 18690. chodnerßerlagogcsellschasc Schriftlettuvgs Dresden-As- GUMbvhvbofstr« 2 -Fetnspr. Amt Dresden Nr. 17 259 - Drahtanschkcsn Arbeiter— stimme Dresden - Sprechstunden der Redaktiom Wochemogs 4—6 Uhr sauszek Dienstag u. Donneronm : W- zlnzelgenpkeim Dle neunmal gespaltene Nonpureillezcue oder deren Raum »,3.«1 M» fllk Fammksp zuzeiqu (),20 RUN. sur die Retmmezeile onschließend an den dkelfpaluqtn Teil einer Texts-Ue 1,50M Ilnxcigell-211111ahine mochecstugsz Dis 9 Uhr vormittags in der Expedltion Dresden-A» Guterbahllhofs Amme L - Die ««Ukbeiteriumme« erscheint täglich außer an Sonn- und Fest-nagen - Xa Fällen höherer Hemmt besteht sein Anspruch ans Liesemnq der Zeitung oder auf Zumdzahlung es Mtpttises 4. Jahrgang Dresden, Sonnabend den 23.. Juni 1928 Nummer 145 .IN » .. - " « « .f .. l.« . : ht» » .«-«·. M k- i- « XL il Äq- « v ·,» , IF Y-- » «,, ·«,«T.» «I « x;:·;: « , .—"-«·Tk ;«"L -’s:. T.-."-- F· ME« « ?( Eh . , « . . « « « J«- . ( J Das Scheitern der Koalitionsvekhandlungen - Die Volkspartei verschärft ihr Die Große Koalition MW M W Der- Teluniondienst meldete gestern nachmiting: Die Verhandlungen über die Bildung einer neuen Reichs rigieruug auf der Grundlage der sogenannten Großen Koalition sin d gefch e i i e ri. da der Abgeordnete Scholz im Namen der Deutschen Volkspartei an der Forderung auf idsortigen Vanbeginn des Panzerkrcuzeko. der Wahl eineg anderen Tages als des 1.1. August fiir den Nationnlfeiertng und die Zufage des ioiortigen Beginnes der U m b i l d u n g g v e r - handlungen der Preußifkhen Regierung, und zwar bis zum Juli. iefihielf, und der Abg. TitiillenFranken diese Forderung in der Sitzung der sechs Fralitongfiiljret ablelsnke. Wällen-Franken ist an die Frattioneu dec- 3entrumg. der Demo kraten und der Panz-Eichen Volkspartei nunmehr herangetreten, um den Versuch der Neubildung der Regierung auf der Grund lage der Weimarer Koaliiion. Hernmnn Müller hat sich nach dem Scheitern dieser Ver handlungen zum Neichspräsidenten begeben. und von diesem den Auftuatg erhalten, die Verhandlungen um die »Wei inarer Koalition« aufzunehmen Es steht aber von Anfang an fest, dass diese Verhandlungen nichts anderes find nlg ein Mo - növer, das von den SPDsFührern durchgeführt wird, um doch noch zur Großen Koalition zu kommen. Zwar wird amt lich mitgeteilt: Abg. IJTiillenFranken berichtete Beute abend 7 Uhr dem Herrn «?eichspräfidenten eingehend ü er die von ihm in den letzten Tagen wegen der Renierunggbildung gefiihrten Ver handlungen, die heute zu dem Ergebnis gelangt seien, daß die Negierunggbildung aux der Groxsoeän Koalition alg geschei -lert angesehen werden miis en. Abg illler schloß daran einen Bericht über feine heute begonnenen Bemühunqu um Vil sntng einer Regierung auf der Grundlage einer Kleinen Kon -Ition. Hinsdenburg hat dabei dem SPD-Fiihrer Müller feinen be jonderen Dank fiir feine bisherigen Bemühungen ausgesprochen Zu dieser amtlichen Bekauutinachung schreibt die Vossiiche Zkiluna daß die amtliche Mitteilung den Inhalt der Unter tedung zwischen dem Reichgpräsidenien und seinem Beauftragten Nicht aanz erschöpft Herinanu Müller habe darauf hingewieicn, Mit die SPD mit grosser Geduld um das Zustandekommen der Cksizen Koalirion bemüht und auch jetzt noch bereit sei, bei der tixiliiiiettfiihriing Fühlung zu behalten. Hermann Müller wird Den Versuch machen, eine sozialistische Minderheitsregierung zu bilden, unter Hinzuziehung solcher Persönlichkeitem die sich mit Nückiirht auf das Interesse des Staates zur Verfügung stellen. Wie eine solche »sozialistisrhe Minderheitsregieritng« aus sehen soll. zeigt heute die Aufstellung der Boisiichen Zeitung Dspsp schreibt, daß an diesem, unabhängig von den Parteien aufgestellten Kabinett, Herm a n n Miill e r , Reichskanzler 13 Guerard i3entrumi, Vizetanzler. Severing (SPD), «xiinerees. Dr. Streseinaun (Vollsp.). Aeufzeres. Koch- Weser (Dekn.), Justiz, Dr. Hilferdina (SPD)· Finan- Ze:i, Dr» Cuxtius (D.Volkgp.). Wirtschaft, Dr. Schätze! IVAUL Volksp.), Post, Groe n e r. Neichgwel)r, Dr. V ra. un S HERR-L Arbeitgministerium, beteiligt sein sollen. « Eine feine »sozialistiirhe Negiernrig«, oder ein ~Kabinett der PskiönlichteitenC Dieses Kabinett ist aber nichts anderes als DIE Große Koalition. Durch dieses Kabinett. rein durch den Versuch, dieses Kabinett zu bilden, sollen die Verhandlungen auf ihren Ausgangspunkt zurückgebracht werden« Die« Arbeiter durien nicht vergessen. daß das Bestreben der SPD-Fuhkek UOU Anfang an dahinging, eine Regierung zu bilden, ohne Forde rungen zu stellen. Durch das Diltat des Stahlhelins. der den Wlilhelmem in der Volkspartei das Scheuern der Verhand lungen verschrieb. durch die Forderungen der Volkspartei, wurde M SPD erst zur Aufstellung von Gegeniorderungen veranlaßt « Ueber die Möglichkeit einer Weimarertioalition liegen blsHer noch keine Entscheidungen der daran beteiligten Parteien VUF- Das Zentrunr will erst seine Gesamtsraktionzusammenbe- Wien Die Bayrifche Volkspartei." die diitspl KWIMVU UWUWM oder unterstützen müßte. steht bisher auf einem ablehnenden Standpunkte Dieser aber ivird fiir das Zentruin sehr ausschlag gebend sein. Die Demokraten haben lsub-wieder für die Große Kaaiitioii ausgesprochen J der gestern nach mittag stattgefundeaen Frattiangsitzung hat deren Fuhren Koch- Wefer. erklärt, daß er die Methode der Verhmldlullgeth vor Der Regierungsbildung ins einzelne gehende Forderungenauizus stellen, fiir falsch«halte. Weiter wurde erllärt·,s·duß die demo kratische Neichstaggfraktian gegen »sede andere ai pie ngjepung der ’ Großen Korrlition die ichwersienVedenfen hobe- - Alle Morgsnhlättek sprechen heute von einem v o t l ä u f i - gen Scheika dex Verhandlungen. Schon daraus ich UN daß trotz dem eiicgclcitctcn Manövcr d e r K u r g mit a ll c r Kraft auf die Große Koulitiun meitcrgcht. Die Germania, dac- Zentralorgan dec- Zentrnnm schreibt heilte friib, dass sie das Scheitern ber Verhandlungen bedauere daß die sozialDemokraiiskhen und lmlkizparleilichen Forderungen so ilberspitzt gewesen seien, dass sie sich nicht auf einen Nenner hätten bringen lassen. Die barsche IM, mit der der Minister präsident Braun Den Schritt der Volksparteilichen Landtags sraltion ausgenommen habe. die unaesrlsickie Tallil ber Tent srhen Vollgpariei selbst nnd die Haltung der Fraktionen im Landtag habe die Lage ini Reich wesentlich beeinflußt und er schwert. Eis sei schmer, zu innen mag nun lonnnen werde Auch Besprechungen iiber die Weimarer Kenlitinn und Die Kleine Koalition, an die Herniann TlJliillek denke, niiiizien Fragen ans -Inerfen. non denen man nirbt wisse, ob sie bald aber überhaupt zn lösen seien. Was aber auch kommen möge. esJ könne in jedem Fall immer nur die Vorstufe oder ein Uebergann sein zu der in diesem Reichstag einzig stabilen Negiernnggsorni: zur Großen Koalition Die Tägliche Rundschau, das Organ Su·cicniainis, steht ei nein Kabinett der Periijnlichkcijen nicht ablehnend gegenüber Also auch hier ist die Neigung vorhanden anf einem solchen Wege zur Großen Koalition zn kommen Die Volkspartei er läßt ein Koiiiiiiitiiiqilö, in dein sie seit-stellt dass iibcr Die vier Diktat l Weitere prügel für die SPD strittigen Punkte-: Natioiialfeiertaa. Einkommensteuer, Panzeri kreuzer Und Preußenfrage eine Einigung erzielt wäre. In der preußischen Frage wäre die Volkspartei zu Gntgegenlommen be reit gewesen« Der LlCAtionalfeiertag sollte auf dem Wege des Gesetzes geschaffen werden. die Erhöhung des steuer-freien Ein tmnmenxi in Verbindung mit der Senlung der Nealfteuem her beigeführt werden. Am Bau des Pauzerkreuzero hält die Volks partei fest. Nach all den Acuszennmen der Presse Und der Parteien ist ganz klar. daß die Verhundlukmen um die Weimar-or Koalition nur ein Zwischenspiel der Führer zur Erreichung der Großen Koalition sind. Noch klarer als aus allen anderen Bemerkungen geht das ans dem gestrige-n Avendblait der DAZ hervor. Die- DAJ schreile «Diefer große Vlussf bedeutet keinesfalls-. daß die Ver handlungen iiber die Große Koalition diesmal tatsächlich und unwiderruflich gescheitert feil-it Es handelt sich vielmehr um den letzten Versuch der Linken. die Volkspartei einzu schlichter-M Nehmen wir alle diese Stimmen zusammen. dann ist ganz klar. daß die Große Koalition das Ziel aller Parteien bleibt- Degmeaen muß man nochmalgsbetonem daß die Arbeiter sich über die Dinge nicht täuschen lassen dürfen. Die SPDs Führer werden in die Große Koalition gehen. sie sind bereit hierzu, auch dann, wenn vorläufig eine andere Zwilchenregelung erfolgt. Die Große Koalition kommt. im Reich und auch in Preußen Demut-Heut verfchärfter Kampf, stärkere Mobilmachung ge gen die Manövcr der SPD-Fiihrer! HÆOMO M OWNER Bakkäkaöcnkåmch M Aug Wien wird uns gemeldet In Agra-n verbreitete sich nni Donnerstag abend dng Gern-ist« dass der trontiiche Bauernsiiljrer seinen schweren Verletzungen er legen sei· Die Nachricht oou seinem Tode löste ungeheure Empörung in den Massen aug. Es kam zu spontanea Deman strationen. Die Massen zogen vor das Knsseelmug Kot-so aus dem Hanptplutz in tilgt-um« Ein starker Pollzeilprdon versuchte die Straße, die zum italienischen Konsnlat führt, abzusperren Das Polizeinusgebot erwies sich den Massen gegenüber als viel zu schwach. Es wurde Gendnrmerieocrstiirlunn herangezogen Die Masse stiinntc daraus das Kaiser Fiorim jagte die anwesen den Gäste davon, brachte Tische und Stiihle auf die Straße nnd errichtete damit Varriladcn, Von diesen Varritaden wurde daraus ein Steinbombardeinent gegen die Polizei criissnet Die Polizei machte darauf von der Schuhwesse Gebrauch und gab eine Anzahl icharser Salocn ab, die eine verheerende Wirtng hatten. 5 Tote und iiber ittl Verletzte blieben aus der Strecke. Durch das Vorgehen der Polizei wurde die Empijrnnzq der Menge noch mehr gesteigert. In verschiedenen Teilen der Stadt kam es zu neuen ZUiaMMMikZiicn mit der Polizei, die wiederum von der Schußwasfe Gebrauch machte. Jusgesaint sind etwa 100 Per sonen verhaftet worden« Auch in Belgrad kam es zwischen Teinonstranten und Polizei zu blutigen Zusannnenstösien An oerichiedinen Eiraiieneclen wurden Varrikaden errichte-t. Die Polizei tötete «t Personen und verletzte 12 PLTIOUM schwer. 70 Denionitmnten wurden ver haftet. Die Nachricht von blutigen Vorkommnissen in Lin-im und Belgrad hat die gesamte Situation noch nrelir versrlnirft. Die Erregung, vor allem unter den Kroaten wächst non Stunde Zu Stunde Da eine Wiederholuan der Detnonstratioiien erwartet wird, ist die strengste Alarmbereitsclzast der Polizei der Gen darnierie und des Militiirs angeordnerworden . « Der «Gesiindbeitg,·zustaiid Siephan Noditsch' bat sich wesent; lich ocrschlinnnern Es ist ein hohes- Fieber eingetreten· Aus alte .Meäouakbeiier » der KPDL . - Am Sonnta·g. dein I.Juli, Wir-den die Urwahlcn der Dckcgkckth zum Vytbandstag der Metallarbcitct statt. E: ist nur- noch eine« Woche, Zeit, um die,grösztc und attivstc Propaganda sitt die Lifte der Opposition. Lilie-B; zu cntfaltcm -- - - ,· .Dic KPD ruft alle Mitglieder auf. in den Betrieben dic grösste Propaganda zu leiste-U ask-: organisa torischen Lllkaiksmhmcn vorzubereiten, das-Tit der LJuli ein Erfolg für die O, positiou wird. Besgtmd und Agra-n Die Ereignisse in Jukioslamicn droben eine ernste Entwick luan zu nehmen« Ob cH dem jugoslawischen Kabinett Vuktts ci) e w j t cl) qelinkxen Mein die kromijche Veipckinnq weiterhin noch mit Militiiri und Polizeigewalt niederzulmliem erscheint sehr zweifellme Die Existenz des- jnxioslmnisshen Königreicheg mutet Alexander l· ist stark gefährdet Der Viirgerkrieg steht drohend bevor. Besakxkskassnkggszsswmnd m GRETCHEN-and Der Generalstkeik ausgebrochen. Militiir gegen die Arbeiter Athen, M Juri. (Eig. DrahtberichU Die Arbeiter der Lebensmittelbetriebe find in den Streit getreten. Die Lebens-lllttclvcriotgtmg der Stadt lli gefährdet Der Generalftreit soll ausgebrochen fein. Eiicnbnhnet, Straßen bahnek. Arbeiter der Elektrizitiitcssockke riiiten zum Streit. Das Militär ist in Alaembeteitfchasi. Ganz Athen gleich einem gewaltigen Durlach Der kleine Velagertmgozultand ist ver hängt Eifenbalmftationen nnd öffentliche Gebäude find von Militiir besetzt. Jn der Provinz sind zahlreiche Städte infolge des Streits der fiiidtisklpen Arbeiter ohne Licht und Wasser. Vet fchiedentlirlp ist dac- Militiir gegen die Streitenden vorgegangen. Ju Vol-J ginq die Polizei mit blonler Waffe vol-. Ju Piräus haben sich weitere 2500 Tubalarbeitee dem Kampf angeschlossen. Bundesfag des Arbeiter-Tarni und Spottbundes . . Leipzig, 2;3.J-«i«i. (Cig.Dcah:h«-kicht·.) Gestern begann«· der Bundestnndm Arbeiter-Turm und gSportbiindes, der zum erstenmal in den eigenen Räumen der Bundegkschule stattfand." Die Tagnng wurde durch Spattens tagnngen der Tutnek. Fußbnlls nnd Wassersportlet und einer Frauenkonferem eingeleitet Bei den Frauen-wurde ein Antrag für Zulasiung von tominunisiischen Vertretern zum Bunde-sing eftellt. Auf einer Vundeeonrstandzfitzung, auf der die letzten iLszorbereitungen für die Jubjläunigtnnung zum Zäjälzxtgen Be stehen des IATuSpV getroffen wurden, wurde eine esolution vorgelegt, nach der mit allen lonnnunistifchen Institutionen die Verbindung abgebrochen werden soll» , Dießelolution wurde gegen die tstmme von"Ellrodt NUMN und die Stimmenthal- Jung WerneriKöW nnqeimnimen. .ie Kreievcttreter traten ebenfalls zu einer Konferem »Na-sinnen Die Tnnnng bestand in der Annultieknng det- Berliner Man-date der Genossen Vobel und Thienbpum Des-Getrennt Lungen sowie den Leip, mer Ge nossen Meinner nnd Ort wurde die Entstehung der lilsnndate mit konnnunistiicher Agitation ini LcTnJEnV he» tiindet. Dieser pronntatnrische Antrag leite ejkre tixxjnrsretregie Xistusiion Unter den Kreiseertretern aus« weil sie nicht begreifen können, daß die iüellert und Genossen mit einer solchen Vrutalität die Ve fehle dei-v SPD-Pnttcnages durchführen wollen.