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Dresdner Nachrichten : 22.12.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188512220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18851222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18851222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-12
- Tag 1885-12-22
-
Monat
1885-12
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.12.1885
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jtosstz, lerck«- llmell. h breit Meter Lt breit, doppelt «. bedruckt, Meter so r Mark Meter mtimtr., den S8.-. doppelt IS. »»cd » Ld- rine > Tageblatt für AoMik, Sicki»Mi«i. SeM;»er!!e>>r. MME Nmieiikillc. l.» P»ll»g8, k»in»1»» t>iu««tr» wir >,«««. t»Iii««Vii»Iii>iIi,r»,»-LUiI»«», »r»>.»»krllul > iid»rr^»»>i»»« s»t»k ,on »eit», ss,l«r ipuiiiili«. l)»n lt>-»t>> »»» dl»- i,«r UI < I„r > u t5>«loli»r i-r»i»- l»k« kiujvut v>u>i»n iiu.olssrln t» Li-.l--n, i> 105 KUIvk 1 U-uk 55 I's«., 8r-ci« S kkj.-. L. L. Limoii, t'illnitüor-itratiso, Lcüo Oireukstrassv 21. LL«MNLS»NWW««WS«- ; vswoo «npkokl« ict» »l» äa« dost« uuck dslivdtosto W>LV»tIM»oI»t»8»8oIl«llK ttlr Sorrsll, SI«i»rp«»,, alsgrint vsrpaekt, M LS, SU a. Ittt» KtÜelr ru »II«,, I»r«I»«n nnä bin ru ovent. Umtausol, boroit. R. v. V^sLrsv, Sttüraße H. ederwaaren - Speciakität! LmiIuuÄ küälz», » HV1I, >»»rss«r »tr«««« L, runSebst äom Htmarkt. Lull« 8okLckiivi», LM Los 40. kstrolöUQ-Lamxsü. Lsrssn-L?on1sueLtsr. HV« RRÖIlQrt, liönigl. LSvksiseber uncl Xönigl. froussisolivr ltofpliologrspli, V^ssKlern, IO. Leriin, I.elprigöt'platr !2. «» SS ,,,«««». 41 KSN «««»«»«NI für de» 22. Pec.i ,»« lrichte d,» »NI «rtl. BnliSUnIssen «»Aü« SeZV» SV. IPyltzlUz. zz«IINtzr. »Lffl. d^t,flu„e «er»«»«,. Hk«,er und tr-Sku. Trmdrritur N-aiü unter Null. Abor^rremonl. Die geehrten auswärtigen Leser der „Dresdner Nach, richten" (mit humoristischen» Beiblatt) bitten wir das Dollllemeilt für das erke KNttal 1886 baldigst erneuern zu wollen, damit die Nummern ohne Unterbrechung weiter geliefert werden können. Alle Postanstalten im Deutschen Reiche, in (Oesterreich- Ungarn und im Auslands nehmen Bestellungen aus unser Blatt an. Abonnement in Dresden bei -er Expedition (inel. Bnngerlohn 2 Mark 50 Vf. viertetjSbrlich, bei den 'Kaiser!. Postanstalten im Deutsche,» Reichsgebiet 2 Mark 75 ^f., in -er (Oesterreichisch < Ungarischen Ulonarchie 2 Hutden 2S Kreuzer erck. Kgiozuschkag. Frpe-ilisll -er „Dresdner AtnAiGen". ll-crantwortlicher Redakteur kür Politisches vr. Emil Biere» in Dresden. Kommt es oder kommt es nicht? — nämlich das Branntwein- Monopol? In den Zeitungen werden darüber die verichiedensicn Meldungen verbreitet. Die einen wissen ganz bestimmt, daß die Hauptschwierigkeit, die der Einführung des Branntwein-Monopols cntgegensieht ldaS Reservatrecht der süddeutschen Staaten in der eigenen Spiritusbesteuerung) beseitigt sei: andere Blätter berich ten. daß die Verhandlungen darüber noch keineswegs zum Abschlüsse gebracht seien, die Angaben über bereits erfolgte Abmachungen seien als reine Fantasiestücke anzusehen. Eine wiederholte Erfahrung der journalistischen Behandlung von Steuersragen nöthigt uns zu der Behauptung: das Branntwein-Monopol kommt so sicher, wie Neu jahr nach dem Sylvester. Einzelne Nntersragen mögen noch nicht zwischen Preußen einer- und Bayern uud Württemberg andererseits geregelt sein — das läßt sich bis zu Neujahr schon ins Geschicke bringen, rmd in der ersten Januarwoche wird der Bundesrath sich mit dem Branntweiu-Monopol beschäftigen können. Das offiziöse Vertuschungssystem ist wahrhaftig nicht mehr von Nöthen. Es hatte einen Sinn, so lange Bayern und Württemberg auf ihr Son denecht in der Spiritusbestenerung Werth legten; da dursten sic nicht durch Alarmschlagen der Presse schüchtern gemacht werden. Jetzt, da sie sich das Aufgeben ihres Sonderrechts mit Geld ab- kausen lassen, sollten die halbamtlichen ZwangSschreibcr ihr Versteck- spicl ausgeben. Die süddeutschen Staaten machen durch Verzicht auf ihr Recht der eigenen Spiritusbesreuernng ein glänzendes Ge schäft. In Süddeutschland wird bekanntlich viel weniger Schnaps getrunken als im Norden; man verbraucht dort weit mehr Bier. Wein und Obstweine; vertheilt man aber den Ertrag des Brannt- wciu-MonopolS »ach der Kopfzahl der gesainmten deutschen Bevöl kerung. so fließen von den» stärkeren Schnapsverbrauch des deutschen Nordens erheblich höhere Summen in die süddeutschen Staats kassen. Das ist bereits in ganz gleicher Weise bei dem Kafseezvll der Fall, den die norddeutsche Bevölkerung in weit höherem Maße als d-r Süden trägt, und eine kleine Ausgleichung findet höchstens bei der Zuckersteuer statt. Letzteres ist aber die eigene Schuld der Süd deutsche», denn sie haben keine nennenswerthe Zuckerindustrie bei sich eingerichtet. Kommt es daher zun» Branntwein-Monopol, so können sich die Süddeutschen ins Fäustchen lachen; denn der Nor den bringt durch seinen stärkeren Schnapsverbrauch für sie die Steuer init auf. Bayem machte nur deshalb Schwierigkeiten, »veil cs besorgte, später werde es auch sei»>e eigene Bierbesteuerung auf- geben müsse»: es ließ sich jedoch beschwichtigen, zunial da eS für sein Gebiet eine eigene Branntivein-Monopol-Ver rallung und alcherdem in der ReichS-Monopol-Berwaltung eine besondere Ver tretung zugcsichert erhielt. Mit gleichen Konzessionen beseitigte Preuße» auch den Widerstand Württembergs. Für Sachsen dürfte die Sache so liege», daß es in der Reichs-Monopol-Verwaltung ebenfalls angemessen vertreten seiir wich: eine eigene sächsische Monopolverwaltnng dürste wohl nicht zu erreichen sein, da Sachsen schon längst mit den anderen norddeutschen Bundesstaaten eine Branntweinsteuer-Gemeinschaft bildet. So schlecht wie es von den Deutschsreisinnigen gemacht wird, ist das Branntivein-Monopol nicht. Es hat auch seine guten Sei ten. Es ist kem Kunststück, einen gehässigen Schein daraus fallen zu lassen. Das deutsche Reich alS Schnapsbrenner oder als GchnapS- dändlcr oder als Beides zugleich ist allerdiuas nicht gerade ein »dealcr Äublick. Der Ge» besonderer Patriot verbrauch von ^" die Trunksucht , . _ _ den Verdacht der Reichsfeindschaft qerathen könne». Einstweilen ist unS noch nicht klar, nne sich der Widerspruch lösen soll, »n welchen, n: sie erwarten vom Branntwein- doch eine Abnahme des GchnapS- . . .. — andere auszuschließen: bei größerer Mäßigkeit leiden d,e Reichseinnahmen, bei Hoden ReichSein,lahmen leidet die Mäßigkeit. Man <mvartet vom Ärauntwrm-Moiwpol einen Jahrcserkraa von 300 Millionen. Wird ein solcher erzielt, dann ist die Rcichsreaierung vom Reichstage fast unabhängig. DaS Emnahme-Beivilligungsrecht verflüchtigt sich dann so ziemlich ganz. Dieienigen Parteieil daher, welche die Reichsrcgicrang in ängiakett von, Reichstage erkälten wollen, werden gegen da- ol stnnmeii. Das sind die bi" ' ' lständig. Vom Zentrum ist sich durchaus nicht ablehnend Monopol stimniew Das aber nicht volls arundbcsitzer danken verhalten. Windthorst sich spaltet und die reichlich« tzä Folgen desselben würden ' ^aawntlich. wenn er innte eS erb sürdas m e» Susel in den rigcn Oppositionsparteien, bekannt, daß d»e Groß- gegen den Monopolge Ze». daß seine Partei ivpol eintritt. Gut« ;r SchlrapS theurer und »ürltr unmöglich setzt manche Destilla te,ire tlmn. Die Landwirtbschast künde sich in ihrem hauptsächlich- steil Nebengewerbe wesentlich erleichtert. Andererseits bedeutet der Uebergang eines bisher freie» Gewerbes in den alleinigen Staats betrieb die Abhängigkeit ausgedehnter Erwerbsklassen von dem Reiche. Sowohl «Spiritusbrenner wie die Versckänker und Ver käufer von Schnaps würden durch Verstaatlichung ihres Gewerbes in die direkteste Abhängigkeit von der Regierung gerathen. Es giebt also Gesichtspunkte genug. daS Monopol zu bekämpsen. Trotz dem ist man in Berlin guten Muthes den trinmphireild. die Thärigkeit des jahr produktiver aussalleii, wie vor! ... tivität" verstehen die Herren nämlich die flotte Bewilligung von Mehrstcuern. Es ist eine alte Erfahrung, daß, wo irgendwo Millio nen winken, gehörig Dampf dahinter gemacht wird. Wo sichs aber uni Maßregeln handelt, die den, Schutze des Rechts und der Er haltung der Volkskrast zu Gute kommen, da hängt Alles an Ketten »nd Banden. Wie stemmt man sich gegen die Sonntagsruhe! Wie gegen die Entschädigung unschuldig Vernrtheilterl Der Reichs tag leistet in solchen Dingen entschieden mehr als die Reichsregie- rung. muß sich aber trotzdem wegen seiner angeblichen .,Unfrucht barkeit" ansschcltrn lassen. Am Montage beginnen die Verhandlungen der französischen Depntirtenkammcr über die Räumung oder Bebaupluny Tonkins. Alles, was sich gegen die Fortsetzung der Tonkin-Expedition sagen und Schlußfolgerungen freilich nur ein Pamphlet, ebenso boshaft und unklar, als weitläufig und dabei doch mager. Das Eine zeigt der Bericht, daß die „Tonkinesen" den Franzvicn eine unerttägliche Last aufgebürdct haben. Nach dem Friedensschlüsse mit China mußte der Krieg in Tonkin erst reckt ausgenommen werden, und er ist noch jetzt so wenig beendet, daß sich die Franzosen kaum über das Delta des Rothen Flusses hinauSwagen dürfen. Seit den, FriedenSichlnß im April d. I. sind IchOM Mann nach Tonkin gesendet worden und während dieser Zeit starben daselbst 3504 Franzosen. Ja, das fran zösische Erpeditionöheer zählt heute dort 3000 Monn mehr als zu der Zeit, wo die Franzosen Ebina in offenem Kriege bckäinviten. Dazu bringt Tonkin der französischen Staatskasse nichts ein. Selbst Eochinchina. in welche alte Kolonie Frankreich jährlich für 4—5 Millionen Waaren eimübrt, kostet ihm jährlich 10—l3 Mill. Die Unterhaltung eines Exveditwnsheeres ü» Tonkin würde den Fran zosen m den nächsten 5 Jakren etwa 100 Mill. kosten und eine Civilvenvaitung. an deren Einsetzung noch gar nicht zu denken ist, beansprucht jährlich außerdem noch 5 Mill. Pclletan verlangt aber nicht blos aus diese» Gründen die Räumung Tonkins, svndem außerdem noch deshalb, um den Revanchekrieg gegen Deutschland vorzuderriten. Pclletan gehört zu den geschworene» Rachem Frank reichs für Elsaß-Lothringen und läßt sogar in seinem Berichte die Stunde schlagen, wo das große Werk der Wiedervergeltung beginnen könnte. Ferry, auch Chauvinist, ging nach Tonkin, uin Frankreich eine Entschädigung für Elsaß-Lothringen z» verschaffen, und das jetzige Ministerium Brisson will diele Enttchädigung nicht verloren gehen lassen. Wie man sieht, wird i» der ganzen Toiikinangelcgen- hcit Deutschlands «sache verhandelt, und darum ist diese Ange legenheit trotz alles Gewirres in den französische» Köpfen für die Lage Europas brennend und für den deutschen Beobachter eine deutsche Frage. Das ist der Grund, »Deshalb »vir immer wieder au» diese unercmickliche Komödie zlirückkominen müssen. Denn eine Komödie ist sie immer noch; oder glaubt Brisson wirklich, daß Tonkin als ein Ersatz.für Elsaß-Lothringen von den Franzosen ge halten oder je anerkannt »verden würde? Es übersteigt eben die Kräfte Frankreichs, in Europa den Rcvanchekrieg vonubereitcn und gleichzeitig ausgedehnte, kostspielige auswärtige Eroberungen zu machen, «siegt das Ministerium Brisson. so tritt der Revanchekrieg ettvas in den Hintergrund. Einstweilen übt der Ruf: „Die Ehre Frankreichs ist in Tonkin cngagirt!" immer noch eine Zauberkraft, der französische Herzen schwer zu widerlichen vermögen. Dr-«d-li, 1885. Dienstag, 32. Tecvr. London. Die „St. James-Gazette" will gleichfalls wissen, das Kabinet werde sofort nach Znjmninenttitt des Parlaments ein Vertrauensvotum verlangen. Das Kabinet sei bereit, das System der administrativen lokalen Autonomie Irlands zu ecmeirern, keines falls aber dem Projekte eines Jren-Parlaments zustimmcu, gleich viel, welche Garantien dasselbe biete. Tie Berliner Börse erössnetc mit einer abwartcndcn Haltung. Das Hauptinteresse machie sich uir Elbthalaktien geltend, die mit 6 Mark das Stück höher bezahlt und in größeren Beträgen geiwmiilen wurden. Auch für andere österreichische Bahnen bestand eine günstige Haltung. Deutsche Bahnen blieven vernachlässigt, die Kurse gestalteten sich aber besser. Sveknlative Banken blieben still und veränderten sich wenig: dasselbe gilt von fremden Renten. Im weiteren Verlause wurden heimische Spetnlalionsbankcn be liebter. Die Haltung im Kassavrriehr war ruhig und fest. Indu strien wurden wenig beachtet. Kalisachen gingen höher und öster reichische Prioritäten wurden gut behauptet. Privatdiskont 3'/e Prvz. Frankfurt a. M„ !!l. recemlier. grcdii eae-e. L-aatöbalin LAN«. e»ni> tardru —. üialijier —. t?ai»»er . «iiroc. N»,ar. cöaldreiiie —. «»tihardtal», —. DiSco.,«» .. Daruiftädtcr —. Still. ISien, Li. Drcen'.ber. Crcdlt vlll.M. Staatabalin .'75,au. Lombarden IN,7.'. Nordwestb. lSS.W. Marti,oten Vl.S7' i. li»n. Kredit M.titt. Fes«. ivari « , Li. Lecbr. SHIus,. «teilte M.17. AnlcNie illS.Ä. Italiener S7,N>>. Staatedah» iM.M. Lombarde» 28«. do. Prioritäten —. Tdaiiicr Sii.bii. Vest. Soldrenic —. <?«>>dtrr Ml,87. Lttoniaucn 501,55. Träge. London. 21. Derember, «orm. i> »Iir iv Min. Sontolö R' «, I87iil. Rull«» Sl'i». AtaNcner 86 /,. Lombarde» l>>',. Kon», rürtc» >t'«droc. fnndirtc Ilmerlkaiicr 12«?,. «pror. Ungar. i»«oldre»tr 85',. Lestcrr. «Soi»- reuic 88'Preusi. konsolS —. kandier 85' Lttomaubank Suez- Acticn 86' «. ivlatidiöcout iv'/,. — Stimmuna: Fest. Wetter: Mild. Brej> Ia » . 2l. Derember, Nachm. iÄetrcidcmartl». SoirltnS dr. tvv Liter lvv Proc. pr. Tecembcr-Zanuar 57,5«, dr. Adril.Mai -I»,15. vr. Mai-gani «i.tv. Roqqen »r. Adril-Mai I27.VV, vr. ÜNai-Zimi N!2,vi>. Nkdäl loco dr. Drcember iiUM, Adril-Mai —. Zink fest — Wcttcr: Prachtvoll. stetttn , 2t. Der., Nachm, l Udr. IGetreidrmari». Wciirn uuvrrändcrt, loco 135—118, »r. Deecnibcr-gannar l.V'i.av, vr. Ndril-'.v'ai 157,«15. !1io,ia. n unverändert, loro 118—122, dr. Derculbcr-Aanuar 121,05. vr. Ädril-Mai l2S,ü«. Llübi» matt, loro dr. Lecru.bcr-Januar 11.55, dr. Ndlil-Mai 15M. Eviriius matt, loro 38L«. vr. Decembrr-gannar 38,15, dr. 2Ivril-L!ai 15,75. pcrguui- Juit 12.55. Petroleum loe, 12.tv. Nencstr Telegr>mmr der..Dresdner Nachr." von, SI.Tecbr hentigen 90. Der König Albrechtsordcns Berlin. Leopold v. Ranke wurde an ,einem Geburtstage der Gegenstand hobcr Auszeichnungen von Sachsen übersandte ihm das Gmßkre»; des A und Se. Maj. der Kaiser widmete ihm sein Portrait, begleitet von einen, huldvollen Glückwunschschreiben, ebenso beglückwünschte die Kaiserin den Jubilar. Der Kronprinz erschien persönlich zur Ab stattung des Glückwunsches bei dem Gefeierten. Vom Staatsmini sterium ging ein vom Reichskanzler verfaßtes Glückwunschschreiben ein. Prof. Maurrnbrecher überbrachte u. a. Glückwünsche von der Leipziger Universität, von welcher dem Jubilar vor fast 70 Jahren der Doktorhut verliehen worden war. Mauernbrecher erwähnte in seiner Ansprache u. a, daß von den Männern, die damals in Leipzig gewesen. Keiner mehr da sei. Aber auch die Epigonen derselben seien stolz darauf, daß Leopold v. Ranke ein Leipziger und nicht ein Berliner Doktor ist. Berlin lieber die Berathuna zur Zuckersteuer resp. über die Vorlage im Bundcsrathe »vird nachträglich bekannt, daß mancherlei Bedenken dagegen kundacgeben worden seien. Württemberg na mentlich hätte sich gegen bieZnlassung des Uebergangsstadiunis er klärt, schließlich icdoch, da die übrigen Puiidesslacitci, zustiminlen, den Widerstand »allen fassen. — «schwieriger gestaltete sich der Widerspruch gegen die Ausdehnung der Unfallversicherung auf Ar beiter im landwirthschaftlichen und Forstbetriebe. Namentlich waren hier die süddeutschen Staaten zu mancherlei Abänderungsvorschlägen geneigt, welche indessen nicht die Zustimmung der Mehrheit fanden Dir süddeutschen Staaten gehen Reichstag erhebliche Aenderun werde. Es wurde von die Fragen, welche das Gesetz lösen wolle, noch nicht spruchreif seien. Pari-. Die Aussichten auf! einen Sieg des Ministeriums Brisson bei den parlamentarischen Debatte» über die Tonkingkredit- vorlaae wachsen. Mehr als 50 Monarchisten sind angeblich ent schlossen, sich der Abstimmung zu enthalten, wodurch die ministeri elle Mehrheit gesichert würde. Bischof Reppct macht auschciiiciid erfolgreiche Propaganda für die Ansicht, daß kein gläubiger Katholik für daS Aufgeben TonkingS stimmen dürfte. — Die auf den 28. Dezember festgesetzte Wahl des Präsidenten der Republik wird kaum besprochen, da die Wiederwahl Jules Grevy als zweifellos gilt. Warschau. DaS Urthril dcS Kriegsgerichtes über die 29 angeklagten Nihilisten lautet gegen Ü aiff Todesstrafe durch den Darunter befinden sich der Friedensrichter Bardowsky. der ringen«»,r Kncy und der Student Kunacki. Ferner Strang. Dari Militäriiigrnie zur lebrnslän baniiuiig nach Sibirien die . Slang,,' . grlström und Eokol-ky, 18 der Angeklagten in IHäbriaer. . drtger und 1 zu Whnger schwerer Bergiverksarbeil in Sib vnurchnlt. ' -- -- « Militärs 3 zu ririen Lokales n»v Sächsisches. — lieber das Befinden Ihrer Majestät der Königs n meldet das „Dr. Joum.", daß höchstdicielbe zwar jeden Nachmittag außer Bett verbringt, eine wesentliche Zunahme der Kräitc aber noch nicht bemerkbar ist und daß auch die rheumatischen Schmerzen noch zu weilen wiederkehren. — Gestern Vormittag um 9 Uhr haben in Gegenwart Sr. Majestät des Königs und ihres erlauchten Vaters die Prinzen Johann Georg und M o x ein Examen in Mathematik. La teinisch und Griechisch bestanden. Es examinirten die Herrn Major Fischer und Hojrath Dr. Jacob. — Gestern Mittag beehrten Ihre Kal. Hoheiten Prinz Georg und Prinzessin Mathilde die böhmische Glasnieverlage des Kgl. Hoflieferanten W. Wehle. Pragcrstraße, durch Besuch und Einkäufe. — Im Auflraac Ihrer Mai. der Königin Carola besuchte am Sonnabend Herr Oberhasmarsckcill v. Lüttichau nebst Gemahlin die Kuiistmöbelfabrik von Reichel und Heinze, Trompetcr- straße 15 und bewirkte daselbst Einkänsc. — Se. Kgl. Hoheit Prinz Friedrich August wird heute von Leipzig aus zum Weihnachlstcste nach Dresden kommen. Die Studien, denen Se.'Kgl. Hoheit mit rühmlichstem Eiker nachkommt werden zu Ostern ihren Abschluß siudcn, wo der Prinz dann nach Großenhain geht, nm in das Husarcnregiineitt cinzutrcten. Die Stellung des Major b. d. Planitz als militärischer Begleiter bat dann auch ibre Endschaft erreicht, da dann ein persönlicher Adju tant vom Range eines Premier-Leutnants dem Prinzen beigc- geben wird. — Bei Sr. Excellcnz dem Herrn Staatsminister v. Nostitz- Dallwitz fand am Sonntag zu Ehren des Herrn Oberhospredigecs Dr. Kolilschütler ein Diner statt, an welchem die in vvangeliois be auftragten Herren Staatsminister. der Herr Präsident des Landes- konsistorliiins, die ordentlichen und anßerordenlliche» Mitglieder des LandeSkoiisisloriunls, sowie einige frühere Mitglieder des letzteren Theil nahmen. — Landtag. In der gestrigen Sitzung der 2. Kammer nahm daS Hauptinteresse der Erat der Kgl. Sammlungen in An spruch. Die Hauptniomentc aus dein Bericht der Finaiizdeputatioil sind bereits witgctheilt. Der Referent, Abg. Starke, gab einige Ergänzungen zu demselben. Man habe es der Fiiianzdevntativii vielsack verargt, daß sie sich in keine Kritik des Zeughaus-Umbaues eiiigelasscn habe, lieber eine solche technische Frage zu Gericht zu sitzen, sei der Fiiianzdepntgtion jedoch nniiiöglich, und sic habe auch umso weniger hierzu Veranlassung gehabt, als dm- Ban korrekt nach den Beschlüssen der Kammer auSgenihrt worden >ei. Kann: je sei ein Bauwerk im Publikum so angeiochtcn worden, wie das Zeughaus, er sei deshalb verpflichtet, die Anfechtungen richtig zu stellen, die gegen die Bauleitung erhoben worden ieicn, obgleich dieselbe sich mit einer Hingabe sondergleickcn ihrem schweren Amte unterzogen habe. Der Reterent verliest hieran»' einen Artikel der „Dresd. Nackr.", welcher sich mit dem Zcughansbau beschäftigt und in dem eS u. A. hieß: „Die Grundtage des Stils besteht darin, daß man aus einein alten Bauwerk in der Webe ein neue» macht, daß man fast sämmtliche Steines die dabei vermauert werden. herauSnininit, sie hübsch abpul.rt und dann wieder vermauert, jedoch mit dein Unterschiede, daß dort, wo daS alte Bauwerk Schütte hatte, das neue Fenster erhält, weshalb z>»n Ausgleiche da, wo das alte Bauwerk Fenster hatte, das neue Schäfte bekommt. Der Zweck dieses Tauschgeschäftes zwischen Fenstern und Schäften soll darin bestehe», daß das aste Kreiizgewölbe erhalte» bleibt. Zwar wird dies auchnicht völlig der Fall »em. denn wo früher Wölbungen waren, wird künftig vielfach die Treppe sein." Thatfache sei nur, daß von den 81 Schäften des Baues ei» einziger verrückt und eine Wendeltteppe herausgenominr» worden ici. Die in dem Artikel nleichfalls gerügte Verplankung sei nvthwcndig gewesen, nm den Bau gegen den Nord- und Ollwind zu schützen, «sie! Wenn in dem von uns seinerzeit gebrachten Artikel Ueberttcibungc» wirklich unteraelauseil sind. >v hat dies wieder»»! nur seine» Grund in der bei öffentlichen Unternehmungen schon so oft mit Bedauern wahr- aeiwuiiuenen Geheimnißkrämerei.) Auch in finanzieller Hinsicht seien die Angriffe gegen daS Bmnverk nicht acrcchtfcrtigt; am wenigsten die Behauptung, daß man für das viele Geld cm neues Gebäude hätte Herstellen können. Das Zeughaus besitze 4500 Quadratmeter Flächcnranm. Ta ein Qnadratnietcr eines drei stöckigen Häuies mit Souterrain aus 400 Mark zu stellen komme, so würde ein Neubau I.Mo.000 Mk. gekostet haben. währ'','d der Um bau nur aus 1,150,'.O0Mk. zu stehen komme. Er zwellle nicht, daß daS neue Gebäude bald die öffentliche Meinung für sich gewinnen und ein würdiges Glied unter den öffentlichen Gebäuden Dresden-.' kein ivcrdtz Ab«. Ärahl stellt den Antrag, die für Vermehrung dci Vsenielcelungs-Knslgll 8eiiIEr L Sei-nkLNltt, Joliaonts-Älltt 7, Egfs KSkir.
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