Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 25.04.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188504251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850425
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850425
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-04
- Tag 1885-04-25
-
Monat
1885-04
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.04.1885
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
-L » MrUt-il« « S»Ie«>t, , »»: «nnon-on-Auroanr „« prin u. «ud. Molk, r «»., Jnp-ltdenbank, >. örii». R. üi«z>Mogd«dnr,. ^rck-H:ll«. B. «rndl-vcrti»zvr, . Grctner-Huindnrg, Ploluil-Tcpli» ^illgade «ingci. Manuicrtpi» kou!« ««rdindlichlrtt. Tageblatt für Politik, rttattm«. -tsMAtttt«!. MWMl. AmdnÄLe. i»o»a»»E«t i>7 VudtniH kraxorstr. tko. 7. l.gSei' u. knmrs- O»l«nt»v!» - Ws»»'«,, ^lbum«, k-'Scker aodmuol« u. NunpIgogonNtnOo. klgon« fodettl. knpoet. üroose kt»upno<-Ii-.-lr«o»» 80. 54«>g»rlr>: »ur r r»g«r«4r»»»v .^o. 7. -Is^usttss, IIvtliSLZs, (düodgt -vscdmsLicvolls ^vukoitsn) fioäst mal» in zerdüstsr Lvsmlu »n dillixstou krsissn im 8p««Ie»I«^««IiLtt von 14 Ssinrivlistr. 14 (Xäks äen Xaisor-IVilliolmpIatr.) ÜLrälllsa-kLbrik ^ von Lei. I>4»AA >. Srrsrdlldi >. V., klpaolal- n. Ik»iip1ge»vd. I»r«,e»«n, HV»I,enli«a»»tr. K» (Vlvtorl» 8»Ioo) amyt -Le»»»«,, «»«>., »«ttsvelr. Varel, in voins. cisws, ^ bronyvxalcktärb. soktt'ilst-tZuipste. koustsr v. 8 dl« IVO Lk. Nuotorponä. prompt. N«t«r ru ki rrdxv-ivtrton Uroi»«v. """ ——— , «Isr Vr«»<lv«r 6s«KIäo < »dinot-^'onvLt ^IrkIIÄunLvii mklckv-6»lvrio, rsxrackuclrt n»vn Loictuinngoo n 8t1on»n in : 8»i1°2 15 Nk., 12 8IU°Ir incl. nlo^.nter tüpx» I LI. 7b I>l l'akiaa^ttilelai» ü»«>eür«» v» vr»»4»n »»4 »Lc1»I»cker 8cd>relr, j ^ckUINVIVIIllv^, ,2 8t o» u>o>. «»pp» 2 «. ^WNUrrUoit» iUnotrirto krsidiotoa vonlon gr»t>» »dgogvdon vnck nuok »IU- M»rto krosoo oorooniiu F. Na» 8opdlon»tr. 8 n. V »rae»» 8<dlin«, Vrssüva, U 1ViI«ckruir«r»tr. Lid. am kostplat.« ^ krot. vr. ILKvr'8 OriKluLl-Xoi-mal- lesib vLsedv Rr.115. 30. ZihrM,. Luslagt: 40M» Srpl. Aussichten für den 25. April: Milbiger Südwestwind. Ver änderlich. Keine oder geringe Niederschläge. Temp. wenig verändert. Dresden. 1885. Sounavenv, 25. April. Mr -ie Monate Mai im- Juni werden Abonnement» auf die „Dresdner Nachrichten" in der Ex pedition. Marleustrah» Nr. I», zu 1 Mark 70 Psa., für aus wärts bei den Kaiserlichen Postanstalten im deutschen Reichsgebiet zu 1 Mark S4 Pfa., in der Oestcrreichiich - Ungarischen Monarchie zu 1 Gulden 54 Kreuzer (excl. Aqiozuschlag) angenommen. Expedition der.,Dresdner Naehrietiten". Marienftr.L». Veranlwortltcher Redaltrur sür Pültlj^fhkS vr ttmil Vieren in Dresden Will der Reichstag seine Sitzungen noch vor Pfingsten schließen — und darüber hinaus ist ein beschlußfähiges Haus nicht zu Stande zu bringen — so wird er wohl bald zu Abendfihungen schreite» müsse». Die Reden bei der Zolldebatte sind zu lang, die Aussllhrungen zu breit. Hst es denkbar, daß ein Freihändler einen Schutzzöllner überzeugt? Wie wenige Abgeordnete verstehen denn überkauvt die Einzelheiten der gerade zur Berathung stehenden Industrie? Selbst die lichtvollsten Vorträge über „gescheerte. geschlichtete Ketten, zwei- und dreidrähtiges, einfach und mehrfach gezwirntes Baumwollengarn" und ähnliche technische Erläuterungen bringen dem Nicht-Jachmann keinen genügenden Anhalt dafür, wie hoch der EingangSzoll abzumesscn sei. Die Ueberzahl der Abgaordncten muß dem Urtheil der Sachverständigen folgen und da es auf beiden Seiten solche gicbt, stimmt der unbetheiligte Abgeordnete, je nachdem-der Freihändler oder Schutzzöllner in ihm überwiegt. Nur wenn bei der Zollabmeffung allgemeine Gesichts punkte sozialer Natur bervorblitzen, dürfen die Beratungen auf größere Teilnahme rechnen. Das war bei dem Zoll auf Näh maschinenzwirn der Fall, der schließlich mit knapper Mehrheit erhöht angenommen wurde. Hierbei bekam man ganz eigentüm liche Dinge zu hören. Der Bundeskommiffar Geb. Rath Schraut berichtete auf amtliche Unterlagen hin» wie die englischen Fabrikanten von Nülmiaschinenzwirn eia Kartell abgeschlossen haben, um diese Industrie in Deutschland todtzumachen. Um sich ihre deutsche Konkurrenz vom Halle zu schallen, seht die englische Näh- inaichineusadenzwirn-Fndustrie dir Preise so herab, daß sie ihr Pro dukt mit Schaden verkauft. Gelingt der Plan, können die Deutschen das Unterbieten nicht so lange auvhalten, wie die Engländer mit ihrem größeren Geldbeutel, müssen sie ihre Fabriken schließen, be herrschen die Letzteren dann ausschließlich den deutschen Markt, dann folgt die Erhöhung der Zwirne auf dem Fuße und die Eng länder halten sich dann mittelst der von ihnen unseren Hausfrauen und Näherinnen dittirten hohen Preise schadlos für die vorüber gebenden Verluste. Dem beugt die Zollerhöhung vor. Wenn unsere Nälnadenfabrikanten jetzt von ihrer Waare im Auslande abictzen, so treibt sie die pure Noth dazu. Ein rentabler Absatz ist im Hnlande infolge der englischen Konkurrenz eben setzt unmöglich. Das aber ist ein ungesunder wirthschaftlicher Zustand, wenn eine Industrie nur dann überhaupt existiren kann, wenn ihre Ausfuhr nicht der Ueberschuß nach Deckung des inneren Bedarfs ist. Noch interessanter aber waren die Enthüllungen de« BunveskommiffarS Schraut über die Notblage der Berliner NähmamiellS. Diese arnien Geschöpfe müssen setzt in den groben Berliner Wäsche- und KonsettionSgrschästen, der Mänteldranche u. s. w. ihr Nähgarn von den Arbeitgebern bezirken. Gebrauchen sie anderes, so werden sie sofort entlassen. Manche dieser Arbeitgeber berechnen nun aber den Nähmädchen ibr Garn viel zu tbeuer. Einige lassen sich die Spule Garn, die in jeder größeren Handlung für 22 Pf. zu haben ist, von ihren Näbmädchen mit 37 Pf. bezahlen. Diele niederträchtige BeiechnungSart ist Nichts als ein versteckter Abzug am Arbeitslohn. Sckon mehrfach ist in den Zeitungen berichtet worden, daß es vorzugsweise nicht-christliche Wäsche- und Mäntel - Fabrikanten sind, die sich aus dies« Weise be reichern. Was die beiden Berliner Abgg. Singer und Ludwig Löwe vorbrachten, um die ibnen nahestehenden Fabrikanten zu ent lasten, war weniger, als waS eine Katze auf dem Schwänze fort- trägen kann. Ja, Ludwig Löwe bekannte sich unverfroren zu dem abscheulichen GeschäftLgrundsatze, daß der Fabrikant unter Umständen, die durch die Natur veS Geschäfts bedingt seien, mit Recht den Näherinnen einen köderen Preis für seine Garne berechnen dürfe, als er im Engrospreise zu zahlen Hab«. Die Dreistigkeit der Ber liner Wäsche- und Mäntelsabrikanten ist aber soweit gegangen, daß sie die von ihnen ganz abhängigen SMO NähmamsellS gezwungen haben, eme Petition an den Reichstag gegen Erhvbung beS Näd- fadenzollcs zu unterschreiben. Singer und Löwe, Sozialdemokrat und Deutschsreisinniger, deuteten an, daß diese Fabrikanten, wenn der Reichstag den Nähfadenzoll erhübe, sich dann an den Näb- mäbchen schadlos kalten würden. Giebt eS denn keine Grenze für solchen Uebermuth? O doch! Der Bundeskommiffar warf das treffliche Wort in die Debatte, daß die Regierung dem schrecklich.« Elend der Näherinnen auf einem anderen Wege entgegentreten werde. Hoffentlich war das nicht bloS ein flüchtig hingeworfenes Wort! Die versteckte Verkürzung de» Arbeitslohnes bei zu hoher Berechnung des Garn» ist eine Ungesetzlichkeit, gegen welche sofort der Staatsanwalt etnschreiten sollte. ES war da» Verdienst de« klerikalen Aba. v. Hertling, daß er auf den Zusammenhang zwischen Hunaerlöhnen und moralischein Rückgang hinwies. Wenn sich eine Näherin nicht aus anständige Weise und ehrlich nähren tan», dann tretbt man sie der Schande und dem Verbrechen in die Arme. Da» Centrum bewies durch Haltung und Abstimmung auch bei der Nähfadenzolkfrage. daß es in rein sozialen und wirlkschaftlichen Dingen durchaus ein zuverläisiger Bundesgenosse der Konservativen und der ReicdSregie>ung ist. Wie ander» aber ist daS Verhalten derselben Partei in kirchenpolitischen Angelegenheiten! Tag» zuvor batte diese Partei im preußischen Abgeordnetenhaus« eine neue Auflage der kirchenpoliliscken Debatte hervorgerusen, die an die schlimmsten Zeiten des Kulturkomvies erinnerte. Gingen doch einige CenlrumSredner soweit, dem preußi schen Staate den Charakter eines civilisirten Gemeinwesen« obzu- sprechrn und die neuen ReichSunterthanen in Samoa und Kamerun glücklicher zu weisen, als die preußischen Katholiken. Welch' krasse llebertreibung! Herr Windthorst wurde in diesen Anklagen noch von Süiorlemem übcrtroffen, dessen angeblich geschwächte Gesund heit ihn nicht hinderte, mit Händen und Beinen um sich zu schlagen. Das Ergebniß der sechsstündigen Debatte, in welcher die unseligsten Geister einer längst kür geschwunden gehaltenen schwülen Zeit wieder «uitauchten. war di« glatte Ablehnung der Windlhorst'schen Anträge auf Beseitigung deS Sperrgesetzcs und auf unbedingte Freigevung der katholischen vriefterlichen Tbätigkeit. Tags daraus brachte der unermüdliche Windthorst einen neuen Antrag ein, der aus eine organische Revision der Jalk'schen Maigesetze abzielt. Diese kirchenpolitischen Verhandlungen verdienen eine eingehendere Betrachtung, die wir, sobald cS die Kriegs- und Friedensfrage ge stattet. im Zusammenhänge geben wollen. Tagtäglich untersucht die Welt mit ängstlicher Spannung, ob der todtsterbcnskraiike Friede noch am Leben zu erhalte» ist? Die Quecksilbersäule in dem GlaSröhrchen. das dem FricdenSpatienten als Thermometer unter die Achselhöhle gelegt ist, steigt sichtlich um Crntimeter. Sic hat die Grenze der menschlichen Normalwärme überschritten: der Fall scheint ein verzweifelter. Die Dinge stehen aus der Schneide. Insofern hat Rußland die Vernunft aus seiner Seite, wenn es tragt: welchen Sinn noch eine Untersuchung über abgethane und verliältnißmäßig nebensächliche Dinge (wie die Frage: Wer angcsangen hätte?) haben könne? Zur Verständigung dient daS nickt. Im Sckooße der englischen Regierung hat ersichtlich ein Umschwung stattgesunden. Erst behandelt Gladstone die Abtretung Penschdehs als ziemlich glcickgiltig, dann auf einmal ist Penschdeh ein strategisch hochdedcutiamcr Punktseht wird die Frgge der gröberen oder geringeren Glaubwürdigkeit des Generals Komarow oder des englischen Ingenieur LumSben zur .Hauptstreitsachc erhoben. ES ist dem Anschein nach Gladstone darum zu thun, mit dieser knauplig-aufhältlichen Untersuchung die Unterhandlungen hinzu- zieben, um einerseits Zeit zu Rüstungen zu erkalten, andererseits Italien oder die Türkei alS Bundesgenossen in dem Kriege zu gewinnen. Gladstone bricht aus einmal den Feldzug gegen Digman Pascha und den Mahdi ab. giebt ihnen den ganzen Sudan vreis und ruft in plötzlich erwachter Fürsorge für den Gesundheitszustand der Truppen daS Corps des General Graham (8000 Mann) auS dem Sudan zurück, um es nach Indien einzuschiffen. England sammelt so tropfenweise seine Strcitkraft. DaS Parlament soll am Montag die Berathung über den Kriegskredit von ll Millionen beginnen. Tie Konservativen werden die 6>/r Will. Pfd. Steri. zum Kriege gegen Rußland ohne Weiteres bewilligen, die 4'/»Mill. aber für den Sudan nur unter der Voraussetzung, wenn Gladstone klar sagt, was er denn eigentlich mit dem Sudan anfangcn will? Vermutblich will er ihn den Italienern überlassen. Die Sprache der russischen Zeitungen wird immer herausfordernder. Da nun in Rußland die oberste Ccnsurbehörde die Presse beliebig zum Schwei gen oder zum Sprechen bringt, w beweist der von ihr jetzt angr- schiagene kriegerische Ton, daß Rußland zum Losschiagen drängt. So zicben vor der Netzbaut des geistigen Auges des beobw lenden Friedensfreundes in der Hauptsache nur kriegsdrohendc Bilder vorüber. Renefte Telegramme ver..Dresdner Nachr." vom 24 April. Berlin. Der Reichstag setzte die zweite Berathung der Zoll tarisnovelle bei der Nummer Baumwolle und Äauniwollenwaaren fort. Für Spitzen und alle Stickereien schlägt die Regierungsvor läge eine Zollerhöhung von 250 auf 350 Akk. und für Schmirgel' tnch einen Zoll von 6 Mk. vor. Die Kommission beantragt An nähme dieser Vorschläge. Die Erhöhung des Spitzenzolls wird debatteloS angenommen. Der Zoll ans Schmirgeltnch wird vom Aba. Brömel (d.-f.) bekämpft, vom Bundcskommissar Geh. Ratl Schraut befürwortet und hierauf angenommen. — Der Zoll au ungefärbtes, nnbedrucktes, ungebleichtes Leinengarn beträgt jetzt für bis Nr. 5 englisch 3 Mk., über Nr. 5 bis Nr. 8 5 Mk., über Nr. 8 bis 20 6 Mk.. über Nr. 20 bis 35 9 Akk. und über Nr. 35 12 Mk. für 100 Kilogramin. Die Regierungsvorlage einpsiehlt folgende Er Höhungen: dis Nr. 8 5 Akk., über 8 bis 20 6 Mk., über 20 bis 35 9 Akk. und über 35 12 Akk. Die Kommission geht »och weiter, in dem sie die Nummer» 9 bis 35 mit 9 Mk. verzollen will. Abgg. Reich, Dr. Meyer-Halle, Kalle, Penzig und Graf v. Hacke bean tragen, die alten Zollsätze aufrecht zu erhalten. Abg. Graf zu Stollberg-Wernigerode zkons.) erklärt sich iin Interesse der schlesischen Weber gegen die Zollerhöhungen. Bundeskommissar Geh. Rath Böttcher bittet, die Regierungsvorlage wieder herznstellen, welche das Ergebniß sorgfältigster Erwägungen sei. Äbg. Witt >d.-f. äußert sich unter Darlegung der Verhältnisse der Lausitzer Webe, gegen jede Erhöhung der Leinengarnzölle. Abg. Lohre» (Reichs Partei) für die Kommissionsvorschiäge. Der Freihandel habe sich am meisten an der Leinenindustrie versündigt; wenn diese dieselben Zölle erhalten hätte, wie die Bauinwollenindustrie, so würde sie beute ebenso blühend dastehen, wie sie in ihrer Blüthczeit, vor 100 Jahren, dagestanden. Abg. Kalle gegen die Erhöhung. Ebenso Buddcberg, Penzig, Fährmann, Dirichlet und Witte. Hcrcman (Centrum) für die Regierungsvorlage, welche keine Erschwerung für die Handweberei bringe. Die Regierungsvorlage wird schließlich angenommen. Der Zoll für accomodirten Nähzwirn wird von 36 aus 70 Mk. erhöht, nachdem Abg. Brömel unter Berufung auf die selben Argumente, welche bereits gegen die Erhöhung des Baum- wollengarnzolls ang«"" Fraktionsgenosse dafi Stricke, gebleicht oder , Zollsatz für Leinewand. ^ ungebleicht bis 40 Faden, sowie aus Fußdecken aus Manilahanf, Cocos, Jute und ähnlichen Fasern, wird nach der Regierungsvor lage auf 12 Mk. festgesetzt, und der Damastzoll auf 150 Mk. erhöht. Weiterberathung morgen. Berlin. Das Abgeordnetenhaus nahm die Nassauische Pro- vinzialordnung an, desgleichen die Vorlage wegen Convertirung der Eisenbcihn-Amcihen und den Gesetze»tivurs wegen Bestrafung des Spiels in auswärtigen Lotlerinr. Letzteren mit einem Zusatze, wo nach die Veröffentlichung von Gewinnlisten in Zeitungen mitKeiner Geldstrafe bis zu 50 Akk. bedroht wird. Berlin. Zur Feier des Geburtstages Sr. Maj. des Königs Albert fand gestern un englischcil Hose hier ei» Festdincr statt, welchem sächsische BundcSrathsmitglieder, tue hier anwesende» säch sischen Neichstaasadaeordneten und sächsischen Offiziere beiwohnten. Den Toast auf Se. Majestät brachte der säcys.Militärbcvollmächtigte v. Schlieben aus. Die aus gegen 100 Theilnchniern be»tehe»dc Fcstvcrsammlnng stimmte begeistert in das nusgebrachte Hoch aus König Alben ein. Sämmtliche RcichStcigSabgemonete, welche theil- nahmen. sandten ein Glückwunschtelegramm an den König, worauf eine sehr gnädige Antwort eintraf. Berlin. Der „Germania" wird aus Rom geschrieben: Die Congregation der augerordentlichen kirchlichen Angelegenheiten hat am letzten Freitag über die Personen der rniistigen Erzbischöfe von Posen und Köln definitiv entschieden. Gras Lcdochowsky befür wortet die Beschleunigung der Angelegenheit am lebhaftesten. Die ^Germania" lügt hinzu: Leider fehlt noch das Einvecstäudniß Prenßens mit der Person des künftigen Erzbischofs von Poien. Eine Verständigung über die vrinzipielle» kirchlichen Fragen soll erst nach Veröffenttichung der Namen der Erzdijchöie von Köln und Posen versucht werden. Die Verhandlungen über die Anzeigepslicht werden gleichzeitig mit der Frage über die Vorbildung und E> ziehung des Clerus, sowie über die kirchliche Jurisdiktion Verbünde, werden. Pja r is. Eine Depesche Briere's aus Hanoi vom 23. Avrü besagt, daß chinesische Kcmimissare aus Honkong kommend, heule Haiphong verließen. Tie chinesischen Truppen zogen sich von, Kep aiü Bac-Le zurück. Es liegt keinerlei Schwierigkeit vor. Die Berliner Börse war heute wesentlich beruhigter. T ie Reise Hanscmann's nach Petersburg belebte die Russen, die zu höheren Kurien stark gefragt waren. Für neue Russen mußten 'o Deport gezahlt werden. In spekulativen Banken beträchtliche Uiu iähe bei fester Tendenz. Kreditakticn schlossen 4'/- Mk.. TiSkouw gcfellschaft 2'/s Proz. höher, deutsche Bank 1 Proz. schlechter au Gerüchte, wonach ein russisches Provinzialbank-Jnstitut mit dc. deutschen Bank in Verbindung gestanden und einen großen DheO seines Aktienkapitals durch Spekulationen verloren haben sott. Deutsche Banken still, fest, »nr östliche Bahnen erfuhren empsiud liche Rückgänge. Spekulative Bergwerke geschäftslos. nicht ics! Fremde Renten stark gefragt, neue Russen 2V» Proz., Ungarn 1 Pro» höher. Der Kassaverkchr zeigte gleichfalls günstigere Meinung, der Verkehr war jedoch wenig belebt. ». 24. AprU. «red» 228-/,. 242'/,. Lombarocn >«»>/,. «Orr L»»Ie —. vtkrrr. KUberren!- —. Pa»>«rre»lk —. «»«,«» 207. vrsl-rr. «oldrrme —. ««/, Un,. »«IdrriUe 78,00. 77« «ulten —. 80er Russen —. I. vrienlanlethe —. Reuelle Un,ar. »oltonl. —. 8. Ortenrrnleüie —. Uu,»e. Pn»terr. —. Dt »conto rse.LV. SlUwier lts-/,. »ot>b.<v. —. Ruhig. " »4««. 24. Il»r,l. Credit 282,80. Staal«dahn 300,20. Lombarden 130,20. Nordweftb. 107,00. Marknoten «1,77. Un«. LredU 281,0V. gell. »««». 24. «pril. Schind, »ent« 77.7b. »„leihe 108.17. znmene- or.rr. Sloailbohn 810.00. Lombarden 280.00. d». vriorUIUen —. ttghdler 303.00. Öen. «oldeenle —. Spimter b«,!>3. Ottomanen K37.00. Träge. »on»o«, 24. »,etl. vorm. 11 Uhr 1» «1». «onsol» »>/.. 1873er Muffe» «>>/,. Ztoltrner 91-,,. Lombarde» 11. Türken 1LU». 4«/» tun». Amerikaner 124»/«. 4»/» Ungar. Soldrente 75. Oeslerr.GoIdreote 83',',. vrenh. TonfolO —. ikgypter «0>/„ 0tto»«»b«nk ll»<«. Suez-Artte« 77. — Stimmung: Ziemlich fest. — «Selter: vemölkt. ««»«Iin. 24. «»ril, Rachm. 1 Uhr. <«etrri»emarkt.> Weizen unveränhcrt, loco 187-173. »r. «vril-M-i 173L». »r. Juni-Juli 178,00, »r. Sevthr.-Octodkr 181,00, Roggen uaoerändtr«, loco 138-144, »r. «pril-w-t 145.00, »r. Juni- In» 149,50, »r. »r»t.-Ortod«r 152,00. Rütli seft, Pr. «Pril-Mai 50.00. Pr. Septtr.-Ocioder 52,50. Spirit»« unprräudrrt, loco 40,70. Pr. «Pril-Mai 41,00, pr. Juli-Auguft 42,40, pr. »ngnst-Prptrmprr 44HO. Vetrole»« loco 8.10. »re»lau. 24. «pr«. Rachm. «ürtreidemartt.» «plrttn« pr. 100 2I»rr 100 Vror. »r. «prU-Moi 40,90, »r. Jnli-Rngaft 43,10. pr. »ngnft-September 44,00, wetze» pr. «»,« 173H0. Roggen »r. «pril-M-l 140,00. »r. Jnni-Juli 148.50, »r. «e»1em»er.vkto»rr 151,00. Rttdil lor, »r. «Pril-Mai 51,00, »r. Mai- Juni 52,00, reptpr.-0cto»er 50,00. Zink umsatzlos. — Wetter: Schwül. London, 24. April, chngllschcr Weizen fegest voll 1 Sch., fremder mei sten« 1 Sch. über MontagSprrisr, geringe Nachfrage, angrkammener ruhig, stellst, Mehlg,rstr >/, Sch.. Hafer >/« Sch. höher, Malz,erste «rüge, «ohne», Erbsen höher gehalten, Nrhrige« fest. Wetter: Regrnhrahen». ISS —« ^ 2.4-ep L. r» ^ 8 Lokales u«d SSchfische». — Die Rückkehr der königlichen Majestäten von den L 8 italienischen Seen nach Strehlen ist auf den 8. Mai bestimmt. L' ^ — Die Ankunft Sr. K. H. deS Prinzen Friedrich August k* in Auerbach am Montag Abend 10 Uhr batte eine zahlreiche ^ Menschenmenge aus der Stadt und deren Umgebung am Bahnhose ^ vcriammclt, weiche den Prinzen mit HUteschwenkrn und Hurrah- - rufen begrüßten. Zum Emvsange hatten fick Herr Amtshauvtmann v. Polen; und Herr Obcrsorstmeiiter v. Cotta eingefunden. Der Prinz übernachtete in dem am Altmarkte gelegenen Oberforstamt, wohin er mit seiner Begleitung sofort fuhr und wo ihn eine tausendkövffge Menge mit jubelnden HnrrahS empfing. In herz lichster Weile mischte sich der Prin» sofort unter die freudig erregte Menge und unterhielt sich mit verschiedenen, auch mit den einfach sten Leuten. Erst nach längerem Verweilen verlieb er, sichtlich erfreut über den herzlichen Empfang, die Straße, um nach einem kräftigen Ruse „Gute Nacht!" sein Nachtlager aufzusuchen. Sckon gegen '/«2 Uhr Morgens verließ der Prinz sein Nachtlager, wan sich in das Jagdkostüm und eilte hinaus in das Georgcngrünc, Revier zur Aucrkahnjagd. Gegen 6 Uhr kehrte er in die Stadt zurück. Gegen 9 Uhr begab er sich in Gesellschaft der Herren A mtSbauptmann von Polenz und Oberiorstmeister von Cotta und Bürgermeister Eule in die engl Gardinenfabrik Rudolvd Knall und Comp., eine der ältesten Jabliken dieser Art in Deutschland, dann besichtigte er die Lokalitäten der Königl. Amtshauptmannschast. unterhielt sich mit einzelnen Beamten, sich über Dos und Jenes insormirend und nabm dann in der Wohnung deS Herrn AmtSbauvtmann von Polenz, in Gesellschaft noch mehrerer Herren daS Frühstück ein. Punkt ll Nbr fuhr der Prinz nach dem größten Stickerei-Etablisse ment von Franz Hornung in der Falkeniteinerstraße, dann wurde die landwirtbaftliche Schule mit ihren verschiedenen Sammlungen, den Schüierarbeitcn u. f. w. besichtigt. DaS Diner wurde in der Königl. Obrrsorttmeisterei eingenommen ; vordem concertirte die Stadtmusik-Kapelle aus dem Altmarkte, wofür der Prinz, welcher allen Vorträgen folgte, dem Musikdirektor persönlich Dank und Lob aussprach. Gegen ' »4 batten der Kriegrroerein und der Militär verein vor dem Königl. Oberiorstamte Ausstellung genommen. Bald erschien der Prinz, nahm den Ravport de» BezmSmilitärvereins- Vorsteher«, Amtsgerichtswachtmeifter a. D. Berndt. entgegen und ging die Front entlang, sich vielfach bei einzelnen der ausgestellten Veteranen nach ihren militärischen Verhältnissen erkundigend und sich mit ihnen unterhaltend. In einer kurzen Ansprache gab bicrauf Se. Königl. Hobeit seiner Freude Ausdruck, die Bekannt schaft der beiden Korporationen gemacht zu haben, und nahm von ibnen militärisch kurz Abschied. Der Bezirksvorsteher brachte dem Prinzen ein dreimaliges Hoch, in daS Alle begeistert einstimintcn. Es wurden nun die Equipagen bestiegen und nach allen Seiten bin freundlich grüßend, fuhr der Prin, bei herrlichstem Wetter nach Ättctelb. Auch hier wurde Sc. Königl. Hoheit von dem Militär verein begeistert begrüßt, ebenso in Falkenstein, woselbst der Prinz Herrn v. Trützschler mit einem kurzen Besuche beekrte. Hieraus erfolgte die Weiterfabrt über Schöneck und TannenbauS nach der Obersörsterei Kottenbeide, woselbst Nachtquartier genommen und hieraus das edle Waidwerk gepflegt ward. Den Voiatländern. die aein ihre Anhänglichkeit und Liebe zum Herrscherhaus» und allen Gliedern desselben frei und öffentlich bekunden, hat der Besuch deS Prinzen eine große, herzliche Freude bereitet. — Kirchschullehrer Traugott Lind in Rabenau erhielt das Derdienstkreuz. — Herr Oberstaatsanwalt Roßtäuscher erhielt daS Prädikat Obcr-Jmtnrath. — DaS Verzeichniß der Avaneementü in der Armee findet sich in dieier Nummer Seite 9. — Der zun, Geh. Kommerzienrats, ernannte Großsabrikant Jordan hat wahrscheinlich die chm allcrhöchstcnortS gewordene Auszeichnung unmitteldar erfahren, denn er verbringt ebenfalls das Frühjahr in Bellaggio
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite