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Dresdner Nachrichten : 01.10.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188510015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18851001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18851001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-10
- Tag 1885-10-01
-
Monat
1885-10
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.10.1885
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"lir! «««»nuqer ,»! 1« Tr«««»« der V»fte» »er»rr»««lt. «ttelk» »»» »«In««»» i, , »lutst»»« »»>> »,r Re»«rr«rt»I ri«r» »«Nt»««« »rrf»»»!««, r»r t« 0 «»«««,« " Hplst»»r«» zu «I »et JewödiNqkr Tageökatt für Politik, LiknIM«. SesMritttelk. Mmlaichl, ImliE. L«t»vt»,cll«a, Lclus-kleeouuklrc», Vanrr», - Laset,»«, kluiäriemeu, Vwnrlnt»^« I«»n, Ii«o, IlLilclicrlsiicdeu, vLMSNNMllüNisStEtlSo, L»I«»II»»rl»» »tv. 4. k-n xvu Zsslmo, vrssäsll, Villsärnlkelxlr. 2lk. >. 8«1Z»Il>« »xki-uxs« <i ^Wo»«»I«« (100 Stück 4 AK. 80 ?5x.) Icostvt ^ litt Nt» ssr. 85 ckt«« osn« novdsrtrskflicks tziuilitätveixarr». S. v. Vvstroo, "-ix-"»- KMI, »SKI LkozduirLiit'""^ sotlövs rauokkrsis IioealMßsn. vlnsr« ro» 1 50 oa, 4 I» e»rt« xa j«ä«r lanorelt. Rtlncdncr, I. V»1wd»c8«v o. klnnsusoker L,»8«rkeller. tk. v«i»v. kr»wp<« ovaivn«»r. Socd»d»tm>«,v»ll Will, vsrrl««, krüksr im ÜStvI galctsncr LlllZ. —"— 5 ^ ' Iig. ?s.1wg.s > koin»t«r KumLtrist mir l»o«'üt'Tir»er VueltL N«V»1L-L'u!r»xks, pr« lse^^rvut, I Üdvrr»s«kev6 koinv (.'igarrv vov solt -n gut^r ^uttUUit. > O»s Veste, vo8 kl>.kor in Lle-rren aic-iekor ?r>N8litZv lukrioirt svoräov ist» ollerirt in Lir>!.on L lÜl» 8tÜ6L 7 !/) LtilnL 6 r.I2. GIinvn, kUI»1tror8tr.,Ll'kv O1r<;u88lr.24.; WSNc«r8W««Mr8«d rs«r^»^»iÄ8WLrMsrMS« vkOAlM-klrliÄiult. lÄ8eni«Wtr<iW» üir. 18 kkampsgnor fsbrilr, Vk. f. Lvegsf, vmiIen-IleMii'lt. lülteiÄi« tt swpvetül, s«w« Mi-ä«rdolt prLnrNrtei» SI»»»lp»zxr»vr, ia tz„a.litSt> Anten kraurüsiseden ^mlrsa »Isicd, rll 2—4 Lllc. äis DI-'Lcka. Dieselben ?reiso ra cien Kiecksrla^en. Nr.274. so4o,°oo Sr««»-". -88». Tomierstag.l .Lctober. sich auch wr diese ein geringschätzige beiter solle man die Lehre hinaus Gesammteigenthi'< §ettu>IW»ktN»rr »rdattrur lllr Polttischts ve. Emil Bterev in Dresden. Dem heutigen Taae wohnt ein« hohe sozialgeschichtkche Bedeu- m»g mne. Am 1. Oktober 1885 tritt iin deutschen Reiche daS UnfallversicherungSgrsetz in- Leben. ES verlohnt sich, einen Augen blick bei dieser Thatsache zu verweilen. Thut cS doch ordentlich wohl, den Blick von dem so erbärmlich heraufbeschworenen Karo linenstreit und dem trübseligen bulgarischen Wirrwarr auf ein kried- licheS, glückverheißendes Ereigniß kulturgeschichtlichen Inhalts zu werfen l Man kann sich dabei aller Ueberschwenglichkeit enthalten und kommt doch zu dem Ergebniß, daß mit der Wirksamkeit deS IlnfallversicherungSgeseßeS die Bahn sozialer Reformen entschlossen, opferwillig und mit den besten Ausblicken auf die Zukunft be- schrittcn worden ist. ES wäre arge llebertreibung, wollte nian be haupten. daß mit dem Erlasse dieses Gesetzes die soziale Frage „ge lost" sei. Eine solche „Lösung" giebt cS überhaupt nicht. So lange auf diesem Erdball mit seinen verschiedenen Himmelsstrichen. Jahreszeiten und Bodenverschiedenheiten Menschen leben, die nicht nur in zwei Ge schlechter niit grundverschiedenen Lebenszwecken zerfallen, sondern auch nach Anlagen, Trieben und Bedürfnissen die größte Mannig faltigkeit darstellen, so lange kann von einer Gleichheit der Lebens- gciiüsse alle- Dessen, woS ein Menschenantlitz trägt, nicht die Rede sein. Etwa- Anderes als die vollständige Gleichmacherei in de» LebcnSgenüssen versieht man aber unter der „Lösung" dersozialcn Frage nicht. ES kann sich bei allen redlichen Bestrebungen sozialresornia- lorischer Statur nur darum handeln, die Verschärfung der vor handene» sozialen Gegensätze zu verhindern, ihre Schroffheit zu mildern, einem jeden braven Menschen einen angemessenen Antheil an den Lebensgenüssen zu gewähren, ihm am Arbeitserträge zu sichern, waS ihm gebührt und damit Armuth und Elend so viel als möglich einzuschränken. Nach dieser Richtung bewegt sich das neue ReickSgesetz, welches die Arbeiter gegen die Folgen von Unfällen bei ihrer BeschcsitigMg versichert. Die Sozialdemokratie hat natür- gSfrucht der sozialen Resornwrbeit nrir rtheil. Nicht bloS Nr die verunglückten Ar gen, weit nothwendiger sei eS. — darauf läuft daß die gesunden Arbeiter in den Besitz des Aller kommen, wenn friedlich, auch so, sonst aber auch mittelst Gewalt. Halt«! wir uns bei dieser Fantasie nicht weiter auf! ES genüge, daran zu erinnern, daß der Staat daran ist, seine Pflicht, für die wirthschaftlich Schwachen zu sorgen, auf die verschiedenste Weise zu erfüllen. Die erste Aufforderung, den Geboten der Humanität und des ChristenthumS nachzukommen, wnd sich in der kaiserlichen Botschaft vom 17. Nov. 1881, welche in feierliche» Worten dem Reichstage eS an'S Herz legte, an der positiven Förderung des Wohles der arbeitenden Klaffen mitzu wirken. Man weiß, wie tief damals noch die Menschen in jenen verödenden, traurigen fortschrittlich-freihändlerischen Anschauungen besangen waren, die jede Maßregel des Staate- zum Schutze seiner hilfsbedürftigen Mitglieder al» ein ungehörige- Eingreifen der Staatsgewalt in daS Erwerbsleben zurückwrisen. Die Negierungen ließen sich dadurch nicht m ihren edlen, arbeiterfreundlichen Be strebungen beirren. Nach mannigfachen Mühen und trotz aller Hin drrnisse, die ihnen Sozialdemokratie und Fortschritt-Partei in den Weg legten, kam 1888 da- Krankenkaffen- und 1684 da- Unfall gcsctz zu Stande. Mit dem «st««» bewegte sich die ReichSqesetzgebung auf einem einigermaßen bekannten Boden, -i« h gearbeitet. Gegenwärtig sind wir damit die Orts- und anderen Krankenkaffe» in ander zu bringen. Ohne Reibereien aeht'S da freilich nicht ab. Bei der Umallversichcrima hat aber die Gesetzgebung ziemlich freies Feld vor sich. Alle in den Industrie- und Bangewerken beschäftigten Arbeiter, sowie die Arbeit« in den Post-, Telegraphie- und Eisen- bahiiverwaltungen und in den sämmtlichen Betrieben dn Marine -lmd des Heeres haben jetzt einen feststehenden, sicheren Anspruch nur Schadenersatz für die Arbeitsunfähigkeit, die über sie infolge von Unfällen im Betriebe kommt. Zwar hatten die Arbeit« schon seither gesetzliche Ansprüche, aber eS lag ihnen ob. ihre Schuldlosig keit an dem betr. Unfälle zu beweisen und sie mußten langwie, Prozesse führen od« sich zn Vergleichen verstehen, bei denen sie mein schmählich zu kurz kamen. Mit diesen Prozessen ist eS jetzt vorbei: drei Millionen deutsche Arbeiter erbalten von heute ab ohne Weiteres Schadenersatz. Eine Entlastung der Armenkaffen- beiträge dn Gemeinden wird sich «instell«»: für die Bezahlung dieser Summen haben größtentheilS die Fabrikanten und BetriebS- nnternehm« aufzukommen. Ganz musterhaft ist diese BeitraaSpflicht nicht geordnet; das Unsallgesetz wird mehrfacher Umarbeitung in nicht zu langer Frist bedürfe» z die Garantie deS Reiche«, die im Hinterg - ' nächst können. lichen Arbeiter von der Unfallversicherung Mangel deS Gesetzes. Trotz dieser und anderer Ausstellungen wollen wir unS nicht die Genugthmmg trüben lassen, daß mit dem JnSlebmtreten de» Gesetze- «in human« Fortschritt erzielt wurde, der manche Noth lindert und viel Elend verhütet, d« dem sozialen Frieden dient und zu weiterem Brschreiten de- Wege- sozialer Reformen «nnithiat. Noch eine »vcsentliche Errungenschaft bringt da- neue Gesetz. ES organisirt die Großindustrie. Dieselbe hat sich in 57 Berufs- offenschaften gegliedert, die sich Satzungen gegeben, ihre Beaw- ^r«lt und eiiz. festes habrn. Dämit ist Fürsorge der Lcbeitenntereffen brt werdcn. Die Arbeiter selbst sind berufen, an der ÄnSfüh- runa d« Unfallversicherung mitzuwirken. Auch dies »st geeignet, der friedlichen Entwickelung Vorschub zu leisten. Dre Arbeiter wer den mit Vertrauen «way» »«den. daß Staat und Arbeitgeber ihren berechtigte,r Wünschen sich nicht widersetzen. Die Benlwge- nossenschasten, die als Träger d« Unfallversicherung anftreten. wer den nach und nach durch ihren Vorgang auch di« Organisation d«S H-udwerkeS und dn Arbeiter tel " ^— beschäftigt, die freien und ein friedliches Nebenein Thatsache heraus, i c betreibt. Die! lschcn Interesse:! exander sie ohne! nicht pansla AuS den biilaarischen Wirren schält sich die Thal daß Rußland die Absetzung dcS Fürsten Alexander l Vereinigung beider Bulgarien liegt ja ganz im rm'iisch aber entrüstet ist inan in Rußland, daß Fürst Alex "russische Hilfe vollbrachte und eine rein bulgarische, vistische Politik treiben will. In Rußland trug man sich deshalb schon längere Zeit mit der Absicht, den Fürsten Alexander zu stürzen. Dies« hatte bei seiner Anwesenheit bei den Pilsener Manövern in der Nähe des Kaisers von Oesterreich Etwas davon gemerkt und die 7stündige Unterredung, die er in Franzensbad beim russischen Kanzler v. Gicrs hatte, bestärkte ihn in seinem Arg wohn. Er entschloß sich schnell, die gegen seinen Thron gerichteten Manöver zu durchkreuzen. Damit ist der Schlüssel dazu gegeben, daß die Kaiserhöse vo» Rußland und Oesterreich iiidcrthat, waS zwar versichert, aber nirgends geglaubt wurde, durch die bulgarische Erhebuiig überrascht worden sind. Nicht die Thatsache verblüffte sie (von den Vorbereitungen dazu war man in Wie» und Peters burg. wie in Berlin genau unterrichtet), nur der Zeitpunkt deS Losschlagens kam ihnen verblüffend. Rußland will daher nicht die Bereinigung beider Bulgarien rückgängig mgchen, aber einen ge fügigeren Mann im Konak zu Philippopel haben. Man nennt als ruisitchen Thronkandidatcn den Fürsten Nikolaus von Montenegro, den Prinzen Waldemar von Dänemark und den Verschwörer- Prinz Peter Karageorgiewitsch. Außer Betracht bleibt König Milan von Serbien, der als Entschädigung durchaus ein Stück Landes haben will. Au» diesen Heißsporn, der Hals über Kopf rüstet, drücken nun jetzt die Großmächte, um ihn zur Ruhe zu bringen. Seine Skupjchtina, die morgen Zu sammentritt. wird ihm zwar die Gelder zu Rüstungen bewilligen, aber losschlagen wird man ihn trotzdem nicht lassen. Er l cansprnchr das sog. Altscrbicn. das ihm der Friede zu Stefano zugekproche», der Berliner Friede aber wieder entrissen hatte. Oesterreich kann aus strategischen Gründen niemals in die Gebietsvergrößernna Serbiens gerade nach dieser Richtung hin willigen. Daher liegt jetzt der Schwerpunkt der Oricntwirreir nicht in Philipp- oder Kon- stantinopcl. sondern in Belgrad. Wird Serbien zur Ruhe gebracht, so wird Alles friedlich abgehen; denn Griechenland hat sein Heer wesen jämmerlich vernachlässigt und Rumänien ist um muthwillig den Frieden zu stören. Für die Fürsten Alexander aber wird weder Oesterreich noch zu gewinne» sein, da dieser Fürst infolge seiner Unabhängigkeit von Rnßtand ganz besonderen Werth 'besitzt,, f m gar zem c^eer- ist rn verständig, Sie Absetzung des noch Tcutschland BreSlau, A. Lc»tbr., NaHm. lÄki'ridrniarkt». Sviriius »r. NX» i!il«r NX> Broc. Pr. Levtkinbrr-cclolikr N.IX>, p». Nxulmdcr-Tkccmbkr »>r. Anil- Mai W,«0. W«I»e» Pr. SeUtcmbcr NUM. Roqqk» »r. Skptrmbcr-Lclobkr iM.U», Pr. Novkmprr.Trccmbrr Ill.M, pr. April-L'!i>i lilM. Nüböl loco Pr. Leplbr.- vctober ILM, pr. crtobcr-Novcmbrr 15,!>0, pr. Äpril>Mai 47,L5. Zink ruhig. — Weiirr: Bcrüudrrlich. Stritt», 3V. Scptkmbkr, Nochm. l Uhr. (virircidemarlU. Wcizk» scst, loco 148—iSl, pr. LrpiemUcr-Lcloder ü>!t,L0. pr. April-Mai N>!>.5g. !>!ogg n mivrräiidrr», loco ILe.OO—ILS.lX», pr. Srpt-Lct. Nla.üO, pr. Ap>!l>Mai 111,0". iOüdöl tcft, pr. Srplember-Lrtobcr 45,70, pr. April-Mai 47,70. Spiritus matt, loco 3S.50, pr. Scpt..Lc«obcr 8S,8u, pr. Noveiuprr-Teccittbcr 3S.Ü0, Pc. April-Mai 4l,00. Pktrolrum loco 7.80. L » ndou, SO. Skpteinbrr. »Schluß.) Wrtreidc ruOig. zu Äuullin Kiiuikr. Wrttcr: Rcgcnichaurr. RenetteTrlestranime der „Dresdner R«Lr." vom 80. Septbr. Berlin. Tie Kaiserin beging ihren Geburtstag in Baden- Baden im engeren Familienkreise, sich des besten Wohlseins erfreu end. Zahlreiche Glückwünsche und Telegramme von befreundeten Höken und aus ganz Deutschland liefen ein. — Im Architekten hause findet eine Beratlmng Sachverständiger statt über die zur Förderung der Hochseefischerei zu ergreifenden Mittel, bez. der Bildung ein« Gesellschaft zum Betriebe der Hochseefischerei. — Heute Vormittag erschoß sich im Klassenzimmer ein Overterzianer dcS Wcrder'schen Gymnasiums, der 16jährige Schüler Saling« vor den Angen dcS Lehrers und seiner Mitschüler, weil er nicht verletzt worden war. Das Pistol war mit gehacktem Blei und Wasser geladen. W i en. Die serbischen Rüstungen nehmen große Dimensionen an. Durch Einberufung der Landwehr wird die Armee auf 80,000 Mann gebracht. König Milan äußerte gegenüber den serbischen Abgeordneten: Die dulgarisebe Union sei eine Thatsache, deshalb müsse Serbien aut Wahrung seiner Interessen durch Gewinnung der serbischen Stammlandc bedacht sein. Nach Schlug einer kurzen Session der Skupschtina soll ein Manifest mit Darlegung der Gründe für die Mobilisirung erscheinen. Man erwartet, die Sknpschtina werde eine Vorrückung nach Alts«b!en verlangen. — Auf 'einer Durchreise nach Konstantiiiopel wurde der deutsche Bot schafter v. Radowitz in Bukarest interviewt und sagte: Wäre die Türkei sofort in Ottrnmelien eingerückt. so hätte sich die Situation zu ihren Gunsten gestaltet. Heute ist die Wiederherstellung des «tntns gno »nto schwierig. Wahrscheinlich weiden einige Balkan staaten auS dn Krisis momentane Vorthcile ziehe». Die Türkei wird jedenfalls die Zeche bezahlen müssen. Europa wolle Frieden u»d werde denselben zu «batten wissen. Paris. Zwischen Rußland, Deutschland und Oesterreich derrscht dein Vernehmen nach vollständiges Einverständniß wegen Regelung der rumclischen Angelegenheit. Als wahricheinliche Lö sung wird angenommen die Anerkennnna der bulgarischen Union und dn Wahrung der Hoheitsrechte der Türkei. Von der Ansicht, Alexander fallen zu lassen, scheint Rußland abgekommen zu »ein. Dn Czar wünscht durchaus die Aufrcchterhalmng der Ruhe und deS Friedens aus dn Balkanhalbinsel. Paris. Die am 12. Oktober neuerdings zusammentretende lateinische Münzkonferenz bezweckt nnr die unter den betheiligten Regierungen bereits vereinbarte Verlängerung de» Münzvcrtrages di» zum 1. Jan. 1887 formell zu beschließen. Liguidationsbe- dingunaen werden nicht zur Sprache kommen. — Ter Friedens richter Morin wurde in Pevrian in einer offenen Gerichtssitzung von einen, straffällig erklärten Beklagten ermordet. Bukarest. Bratinno's Anwesenheit in Wien galt den Be sprechungen über die Si' in die Verwickelungen, wird ehestens erwartet. Die Berliner Börse'war bei aeringem Verkehre matt. Die morgen in Kraft tretende neue Börsensteu« bildete daS allge meine Gesprächsthema. Mangelnde Organisation betreffs derselben verstimmte. Spekulative Banken waren angebotc» und erheblich niedriger. Fremde Renten weichend, besonders Serben, die wieder 1>/» Proz. einbüßten. Deutsche Bahnen waren sonst durchweg schwächer, indessen Marienburger und Ostpreußen belebt. Von österreichischen Bahnen waren besonder- Franzosen und Galizier matt. Montanwertbe schwächer. Im Kassaverkchre waren Bahnen und Bergwerke »iedriaer, von Industrien Brauereien belebt und höher. Im Uebrigrn übcrwog auch auf diesem Gebiete eine schwä chere Tendenz. Oestnreichische Prioritäten still und behauptet, nvatdi-kont s Proz. s»»»ks»,» rr»t»r. «ttnit»I»»»i> r»». »«Pin, I07>/,. «,I»,»er . Spypler . «pro«. n«,ar. s»«l»r«ittr 78.». —. »«««««, —. r«nnft»»trr —. vtfcsti«». «s«»I». so. «««»r. r»«»it »>,00. «t»«»»d»»n i»1,m. «»»e-irdk» 132,50. Nprdü»«». >«Ii,7S. M«r7»o«r» 01.S5. Un«. oirtdi« NI.T». Nn«. cvoid —. SiM. » a »»» . M. Srp»»r. «qiv». «ntt, MM. «Meihc 10S.0». Jt-liencr S1.S5. <««»»»,«« 871'/,. e,«i»«rpcu «7b, »» Vrt«rit»»k« —vp«nier „ Oks. <>»lpkr»tt —. (t^pptkr KL,00. 0lt»««i>ni LOb,IX>. vrtappie«. «»>»»»», »>. v,r«. 11 N»k 1«»N». istmssi« 9«">i,». I878»r Muff»» VOiNciikr »»>«. »,«»ar»ni IM/,, rirtr« 11»,. 1pr«c. sund. «mrrNincr N«««. »»Iprntt, 78 ,. vetirrr. isolprn,«« «. Vrrv». tom«4- ,. VN»»«»»»«! 1»>:„. r»»z.«c«»r, 7M/,. Neue äaHPKr ««i«P »5» - «iluntmn« i rrlgk. - »»ttcr, Vrptnprrlich. ' icherung Rumäniens gegen Hineinziehung D« serbische Vormarsch flach Attserbien Lokale- »uv Lisch,tichrs. — Gestern Vormittag ist Ihre Majestät die. Königin von Nagaz nach Sigmaringm abgcrcist. — Se. Königs. Hoh. Prinz Georg beehrte vorgestern da? Museum der italienischen Malerei aut der Brnht'fchm Terrasse mit seinem BeNch. — Ter bisherige Direktor des historischen Museums und der Porzellan- und Gesüßsammlnng, Herr Hosraih B üitner ist mit Beinchaltung seines Titels und Ranges m den Ruhestand getreten. — Die erledigte Lberforslmcisterslclle im Forilbc-irke Dresden ist dem Obcrsorslmeistcr G re i ffcn h ah u in Eibenstock über tragen und der zeitherige Obersörster Wilhelm Be »reut her ans Zöbiitzcr Forstrevier zum Obcrforstmeister im Forstbczirke Eibenstock ernannt worden. — Ter bisherige Postin > pektor Staiger, hier, wurde, zum Postrath ernannt. — Vergangenen Dienstag und Mittwoch haben aut Schloß Kriebstcin die Hochzcitsfeicrlichkeitcn der Freiin v. Arnim mit Herrn v. Salza, Leutnant im Gardcrcitcr-Regiment, staltgestinden. Die Ansführnng der Diners, bestehend ans 90 Gedecken, war Herrn Hostraitenr Siegel in Dresden übertragen. — Gestern Vormittag ward die irdische Hülle des im besten Mcmncsalter verstorbenen Hotelbesitzers Richard Baumann unter zahlreicher Bctheiligung seitens der Residenzstadt und des benachbarten Malkwitz zur ewigen Ruhe bestallet. In seiner reizend gelegenen Villa zu Malewitz vollwg sich der eigentliche Ticinerakt. Unter herrlichem Blumen- und Fächcrpalmenschmnck, kostbare» Kränzen, Kissen und Tranerbougnets war der offene kost bare Sarg des allgemein geachteten Mamn»», d»m es nur ku.ze Zeit veraönnt war, nach einem arbeitsreichen Leben sich wohlver dienter Ruhe und Erholung zu erfreuen, ansgebahrt. Zwölf silberne Vier-Armleuchter warfen ihr Licht ans die friedlichen Züge des Dahingeschiedenkn und schöne Palmen umschlossen sein Tvdtenbett. Tie von Herr» Konsislorialrath Tr. Dibelius gehaltene Trauerrede griff der zahlreichen Trauerversaminliing durch die lebendige Schil derung der Tugenden des Entschlafenen und den mir durch die Tröstung auf ein Wiedersehen zu mildernden Verlust bis in die Tiefen des Herzens. Tie schwergeprüfte Gattin nahm im Hause von ihrem Gatten, mit dem sie ein harmonisches Eheband innig vereint hatte. Abschied, und der Sarg ward auf den von der Be- erdigungsgesellschaft „Pietät" gestellten kostbaren Galawagcn ge hoben, welchen ein Gespann von sechs Pferden, das ein Kutscher vom Vordersitz deS Wagens leitete, zum Friedhöfe fortbewegte. 26 Trauerwaaen zählte der Kondukt, dessen Ziel der Lrinitatiskirch- hok war. Erbebende Trauerweisen, von der Kapelle des kgl. Bel vedere und tief ergreifender Männergesang, von Mitgliedern des Gesangschores des Kgl. HoftheaterS cmgestimmt, begleiteten die nach/ Hnnderten zählende Traucrversannnlung zum Grabe. Unter den Leidtragenden befand sich der Sohn. Bruder und die Schwäger des Verstorbene», viele cheinalige Kollegen. Vn Gesammtvorstand des Dresdner Gastwirthvereins, eine Deputation der Freimaurer loge, die Direktoren und der Ausschuß der 1. Kulmbachcr Nktieil- bmuerci, Dcputirte des deutschen Kellnerbundes mit der Vcreins- fahne, zahlreiche Geschäftsfreunde und Bekannte des Verstorbenen u. s. w. Am Grabe sprach Herr Konsistorialrath Dr. Dibelius Gebet und Segen und nachdem man dem thenren Tobten, dem ein ehrendes Andenken seiner Mitbürger gesichert bleibt, den letzten dreimaligen Blumengruß in die Gruft gestreut hatte, ging die Traucrversamni- lung mit einem .,8.avs pi:i anima" auseinander. — Unter Glockengclänte wurde gestern Nachmittag die Leiche deS am Sonntage gestorbenen Direktors des landwirthschattlicheii Kreditvercins, Landtagsabgeordneten Karl Mehncrt nach ihrer Ruhestätte aut dem inneren Neustädter Friedhof über führt. Groß war die Zahl Derer, die dein Verstorbenen besonders infolge seiner öffentlichen Wirksamkeit nabcgestanden hatten und sich nnn im Trauerhanse. Marienstraße 30, eiiffanden, um dem Ent schlafenen das letzte Geleite zn geben. Acnßcrst zahlreich waren namentlich die Abgeordneten der zweiten Kammer erschienen, unter ihnen die Abgg. Ackermann, v. Omchlägel, Mödins, Knechtet. Ma». Köckert, Strauch, Rößner. Täbcri'v, Steher. Anwesend waren ferner die Herren Geh. NegierungSrath Koch, Oekviiomicrath b. Lanasdorff u. A. Tie eigentliche Feier fand >'» der Behausung des Verstorbenen statt, wo die Leiche in einem zur Kapelle nmgc- wandelten Zimmer aufgebahrt war, umgeben von reichem Palmcn- und Bliimenschmnck. Besonders fielen zwei mächtige Lvrbeerkränze in die Auge», deren einen Landtagsabgeordnete gewidmet hatten, während der andere eine Pietätvolle Spende des Landcs- knlturrathes und des landwirthschastlichen Kreisvereins ini Erzgebirge war. Nachdem ein Gesang des Kirchho'scborcS die Feier eröffnet, nahm Herr Archidiakonus Lieschke das Wort, um Namens der Kirche den Hintcrlassene» Trost zu spenden und dem rastlosen Wirken des Verstorbenen tür die Allgemeinheit und für seine Fa- milic unter Zuarundleguna der Worte Christi „Ich muß wirken so lange eS Tag ist, ehe die Nacht kommt, da Niemand wirken kann" verdiente Anerkennung zu zollen. Landtagsabgeordneter Ritterguts besitzer Knechtel hob sodann die Verdienste hervor, die sich der Bei- storbene als langjähriger Landtngsabgcordnet«, als Direktor des landwirth'chaftliche» Kreditvcrems, als Vorsitzender des landwirtb- schaftlichen Kreisvereins im Erzgebirge und nl« Mitglied des Landes- kutturrcithes erworben, woraus zum Schluß Kreis-Sccretär MöbiuS im Namen der Erzgebirger, deren Interessen in dem Verschiedenen seit langen Jahren einen ciirigcn, treuen Förderer gefunden, dem Verstorbenen einen warmen Nachruf widmete. Nachdem die EinscgnnngSscierlichleiten mit einem Gebet beendet waren, setzte sich der rmposante, von der Pietät gestellte Kondukt nach dein Neustädter Kirchhof in Bewegung, wo die sterblichen Neste deS Verblichenen unter Gesang der Erde übergeben wurden. — Die AuSloosting von 30 Haiivtgcschworenen tiir die 4. Sitzungsperiode dcS diesigen Schwurgerichts erfolgt i'ibecmargc», d. 3. d. im Saale Nr. 51 deS Landgerichts — Am nächsten Sonntag, den 4. Oktbr., verkehrt !weder ein Theaterz ug auf der Radeveul-Radebumer Sclimallvurdahn und war im Anschlüsse an den um lNIHr von Dresden-Nci-tt. Leipziger zwar Bah! iichof abgcycndrir Lokalzng Vr12 Uhr nach Nadebcul vis Radcburg.
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