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Unparteiisches Tagevlatt Sr Chemnitz und die »«rotte: Altchemnitz, Mendorf, Bernsdorf, Born«, Furth, Gavien-, Glösa, Helbersdorf, Hilbersdorf, Koppel, Neustadt, Schi««». lbonnementsbeftellungen, vierteljährl. 125 Pf. (Zutr. 40 Pf.), monatl. 42 Pf. (Zutr. 15 Pf.), nehmen n die Berlagsexpedition u. Ausgabestellen in Chemnitz u. obigen Vororten. Außerhalb dieser Orte kann der An- nger nur b. d. Postanstalten—Postztgs-Liste 7. Nachtrag Nr. 1059 —(vierteljährl. 150 Pf.) bestellt werden. Berlags-Expedition: Alexander Wiede, Buchdruckerei, Chemnitz, Theaterstrabe 48 (ehemaliges Bezirksgericht, gegenüber dem Kasino). l>j^«ji»ßWWWWWW Donnerstag, 3. April 1834. ^nfertionSpreis: die schmal« (Ispaltige) KorpuSzeile oder deren Raum 1b Pfennige. — — Unter Eingesandt pro Zeile 30 Pfennige — Aüf groß« Annoncen und Wiederholungen Rabatt. — Annonce»-Annahme kür die nächst, Nummer bi» Mittag. — Ausgabe jeden Wochentag Nachmittag. Bekanntmachung, die Ausgabe neuer Zlnibogen zu den König!. Sächs. 3prozentigen Renten schuldverschreibungen vom Jahre 1878 betr. Gegen Rückgabe der im Termine 8>. März 1884 ablausenden Zinsleisten er König!. Sachs. Sprozentigen Rentenschuldverschreibungen vom Jahre "78 sollen > vom IS. März d. IS- an lre Zinsbogen, bestehend aus ZinSleiste und Zinsscheinen aus die 12 Halb- hrStcrmine SO. September 1884 bis mit 31. Mürz 1890, bei der Staats- alden-Buchhalterei in Dresden und der Lotterie-DaxlehnSkasse in Leipzig ' hentagS während der BonnittagSstunden, sowie bei Herrn S. Bleichröder gerlin, bei den Herren M. A von Rothschild u, Söhne in Franksurt a- M. , bei der Norddeutschen Bank in Hamburg zur Ausgabe gelangen. Die abgelaufenen Zinsleisten sind bei einer dieser Stelle», nach den mmgen und nach der Nummersolge geordnet, ausgeschlagen abzugeben, denienigen Umtauschstellen und in den Fällen, wo der Umtausch nicht " t abgewartet werden kann, sind dieselben nebst doppelten, die gleiche Ord- einhaltenden Verzeichnissen einzureichen. DaS eine Exemplar der Ber- «isse wird sofort, mit Empfangsbestätigung versehen, dem Einreichenden er aüsgehändigt. Gegen Rückgabe dieses Exemplars können die bogen 10 Tag« später in Empfang genommen werden. neuen Formulare zu den ebengedachtcn Verzeichnissen werden bei jeder Umtausch stelle zur Verfügung gestellt. Bei der Staatsschulden-Buchhalterei in Dresden und der Lotterie-Dar- lehnskasse in Leipzig masten die Behelligten den Umtausch entweder persön lich oder durch Beauftragte bewirken. Dresden, den 8. März 1884. Der LaudtagsauSschuß zu Verwaltung der Staatsschulden. Bönisch. ' , , , ' Bon dem imterzeichneten Königlichen Amtsgericht soll den 9. April I8S4 ° das dem Fleischermeister August Friedrich Thümmel in Kappel zugehörige Haus- und Gartengrundstück Nr. 26 ö des Katasters, Nr. 44 des Flurbuchs und Folium Nr 97 deS Grund- und Hypothekenbuchs für Kappel, welches Grundstück am 2L Januar 1884 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 3S00 M- gewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Chemnitz, am 26. Januar 1884, Königliches Amtsgericht daselbst. Abtheilung S. Rohr. i Tr. Pfänder-Aüktion. Die bei hiesiger städtischen Leihanstalt in der Zeit vom 1-Juni bi» mit IS. Juli 1883 versetzten und zur Berfallzeit nicht eingelvsten Pfänder sollen , , . Dienstag, den 29. April d. I. und folgende Tage öffentlich versteigert werden. Den Pfandscheininhabern ist jedoch gestattet, ihre Pfänder unter Mitentrichtung der Auktionsgebühr«! an S Pfennigen von jeder Mark de- DarlehnS bi» Freitag, den 25. April d. I., einzulösen oder zu prolongiren. Nach diesem Termin werden weder Einlösungen noch Prolongation von den im Katalog enthaltenen Pfändern angenommen und können die Schein inhaber ihre Ansprüche hierauf nur im Wege der Auktion geltend machen. Chemnitz, den 29. März 1884. , Die Verwaltung der städtischen Leihanstalt. Kröche. ' 8. ösfentliche Sitzun g der Stadtverordtilckstn. Chemnitz, am 3. April 1884. Abend» S VHt. Tagesordnung folgt morgen. Der Stadtverordneten-Borsteher Rechtsanwalt vr. Enzmann. 1641. van Dyk gest. Dageschronik. I. April. ^ gel 1682. Mnrillo gest. 1862. James Rost gest. 1864. Die Mündung der Elbe von den Dänen blockirt. 1875. Enthüllung des Denkmals von Kaiser Max in Hietzing. 1881. Erdbeben auf Chios. Telegramme des Chemnitzer Anzeigers. Vom 1. April. München Die Reichsrathskammer nahm den Antrag des Grafen Lerchenfeld an, der die Beseitigung der Gewerbesteuer für landwirtschaftliche Brennereien fordert. ^ - - Karlsruhe. Der Bericht über dieEisenbahnanfälle von 18»4 und 1883 ist soeben erschienen mit dem Äntrag, die Kammer erwarte von der Eisenbahnverwaltung eine sorgsame Ueberwachung deS Dienstes und eine strenge Handhabung der dahnpolizeilichen Vorschriften, damit da» Vertrauen auf die Sicherheit des Verkehrs wieder hergestellt werde. Nach dem Bericht sind 1881 getödtet 96, verletzt 482 Per- sonen, 1883 getödtet 31, verletzt 232 Personen. Die Zahl der Entgleisungen beträgt 214. Die Hauptursachen sind falsche Weichen stellung, Der Bericht bringt eine eingebende Erörterung des Heidel berger und des Hugstetter Unglücks. Die einmalige Entschädigung im Heidelberger Falle betrug 206,869 M. im Hugstetter 389,613 M. München. König Ludwig beglückwünschte den Fürsten Bismarck telegraphisch zu seinem heutigen Geburtstag. Wien. Eine große Anzahl der im Tetschener Bezirk streikenden Arbeiter hat die Arbeit wieder ausgenommen. Wien. Die Morgenblätter publiziren eine erschöpfende Dar- istellung über die Aktion der anarchistischen Partei, welche mit dem Attentat Merstallinger 1882 begann, an das sich der Massenauszug der Arbeiter gegen die Polizei im August v. I., die Ermordung Hlubek's, der Skandal in der Pfarrkirche in Favoriten, die Ermordung Eifert'» und des Detektive Bloech reihten. ' Pest Das Unterhaus nahm in seiner heutigen Sitzung die Gewerbegrsetznovelle einstimmig zur Basis für die Spezialdebatte an. Auf den Antrag des Präsidenten tritt daS Haus um l Uhr zu einer nicht öffentlichen Sitzung zusammen, um die Beschwerde des Abg. Georg Szell wegen der ihm gestern nach Schluß der Sitzung des Unterhauses von den Abgeordneten Ugron, Pronay und Hoitsy zugefügten Be schimpfungen zu erörtern. Warschau. „WarSzawski" meldet, daß das Finanzministerium im Prinzip den Einfuhrzoll auf Maschinen- und Ackergeräthe einzu führen beschlossen hat, Paris. Der VerwaltungSrath der Suezgesellschaft beschloß auf den Antrag von LessepS pestern einstimmig, daß bis auf Weitere» vom 1. Juli c. ab die Erhebung der Spezial-Lootsentaxe für die Schiffe aller Nationen, welche den Suez-Kanal passiren, nicht statt finden soll. London. Der .Times" wird aus Khartum gemeldet, daß man dort täglich britische Truppen erwarte. „Unsere Existenz", be merkt der Korrespondent, „hängt von England ab." Täglich werden auf Dampfern Expeditionen gegen die Aufständischen unternommen, welche schwere Verluste erleiden, ohne den Gordon'schen Soldaten schaden zu können. Die Aufständischen lagerten noch auf der unteren Seite deS Nil, allein die Zahl derselben schien abzunehmen. London Die Einnahmen des am 31. März d. Js. zu Ende gegangenen Finanzjahres ergaben gegen das Vorjahr eine Abnahme von 1,799,272 Psd. Sterl. Die Verminderung ist in dem letzten Quartal entstanden, in welchem die Einnahmen um 2,830,338 Pfd. Sterl. geringer blieben. Washington. Der Ausschuß des Senats für auswärtige Angelegenheiten empfiehlt die Absendung eines diplomatischen Agenten der Union zur Untersuchung der Frage der Souveränetät des unteren Kongogebietes. New-York. In Cincinnati ist Alles ruhig. Die Volks- Massen in den Straßen sind zerstreut und man hält die Ruhestörungen für beendet. Die Mitthcilungen der.Zeituugcn über die Menschen Verlust« gelten als übertrieben. Die neueste KrifiS im Sudan. Die Friedensmission, zu welcher General Gordon, begleitet von den Hoffnungen und Wünschen der gesammten zivilisirten Welt, vor «enigen Monaten auSzog und deren Zw.ck darin gipfelte, das auf ständische Gebiet südlich von Khartum dem Khcdive von Egypten zu erhalten, ist als vollständig gescheitert zu betrachten. Der Ansang dieser Mission war allerdings ein vielversprechender; Gordon legte den weiten und gefahrvollen Weg von Kairo nach Berber und von da nach Khartum in erstaunlich kurzer Frist zurück uüd in der Hauptstadt de» Sudan selbst wurde er mit offenen Armen Empfangen. Er hatte sich ja als langjähriger Gouverneur des Sudan daS Vertrauen der dortigen Bevölkerung erworben, er kannte die gesammten, so mannig fach verwickelten Verhältnisse im Sudan auf's Genaueste und es ließ sich deshalb dieser warme Empfang erklären, er k-nute nur die schönsten Hoffnungen auf da» Gelingen seines kühnen Unternehmens Hervorrufen und befestigen. Zudem begann Gordon dasselbe mit einem Akte ent schieden staatsmännischer Klugheit, wenn derselbe auch in Europa herben Tadel nach sich zog — Gordon gestattete die Wiedereinführung der Sklaverei, welche seit Jahrhunderten in diesen Gegenden üblich ist und die erst seit der Annektion derselben durch Egypten abgeschvfft worden war, ,weWl «ach nur in.einem Theile dtS Sutzgn, Durch diese kluge Maßxegrl durfte GoKon hoffen, sich die Geneigtheit der mächtigen Scheiks im Süden Khartums Hi» erwerben, deren haupt sächlichste Einnahmequelle der Sklavenhandel und die Sklavenjagd ge bildet hatte und bekanntlich hat gerade daS Verbot des Sklavenhandels seitens der egyptischen Regierung mit dazu beigetragen, die Häupter der aufständischen Stämme dem Mahdi in die Arme zu treiben. Leider hat dieser vielversprechende Anfang nicht den Erwartungen entsprochen, die man infolgedessen von dem weiteren Verlause der Mission Gordons hegen durfte. Es ist ihm nicht nur nicht gelungen, weiter nach Süden vorzudringen und an den eigentlichen Zentral- punkten des Aufstandes seinen Einfluß geltend zu machen, sowie die isolirten egyptischen Garnisonen zu entsetzen, nein, er sieht sich viel mehr jetzt in Khartum selbst von den Schaaren des Mahdi einge schloffen und nach den neuesten Meldungen ist ein rechtzeitiger Ersatz der Stadt sehr fraglich, wenn nichl unmöglich geworden. Es ist augenblicklich schwer, nach den Ursachen zu forschen, welche das totale Mißlingen der Mission Gordons herbeigeführt haben, viel näher liegt zur Zeit die Frage, welche Folgen die Einnahme Khartums und hier mit die Gefangennahme des tapferen Generals durch die Aufständischen haben würde. Unschwer läßt sich dieselbe dahin beantworten, daß hiermit zunächst der Sudan für die Herrschaft des Khcdive unrettbar verloren wäre und daß sogar das eigentliche Egypten sich den Ein wirkungen des Aufstandes nicht würde entziehen können, dessen Wellen ja jetzt schon an die Thore Ober-Egyptens schlagen. Weit bedenk licher wäre aber der Fall Khartums für das englische Prestige, für die gesammte Machtstellung Englands nicht nur in Egypten, sondern überhaupt im Orient, das Ansehen des mecr- und völkergebietenden Albions würde hierdurch unzweifelhaft in den Augen der verschiedenen Böl'erstämme des Orients einen schweren Schlag erleiden und der Glaube an die Unüderwindlichkeit deS britischen Leoparden einen argen Stoß erhalten — Nur vorläufig hält sich Gordon noch in Khartum, aber jedenfalls ist seine Lage eine sehr prekäre und die neuesten Mel dungen beweisen, daß auch er in seinen Unternehmungen durch die unerhörte Feigheit der egyptischen Soldaten gehemmt wird; so hat auch sein jüngster Ausfall infolge dieses Umstandes mit einem flucht artigen Rückzug nach Khartum geendet. Die Lage Gordons bildet zur Zeit unter solchen Umständ-n den Gegenstand ernster Berathungcn des englischen Ministerium-, welche Entschlüsse es jedoch zu seiner Rettung fassen wird, ist durchaus noch unbekannt. Die nahe liegende Annahme, General Graham würde nunmehr, nach der vollständigen Besiegung Osman Digma's, Befehl erhalten, Gordon Hilfe zu bringen, hat sich als eine irrige erwiesen, da Graham nach den letzten Kämpfen bei Tamanieb nach Suakin zurückgekehrt ist, von wo aus seine Truppen wieder nach England eingeschifft werden sollen; um so begieriger darf man auf die Lösung dieses „gordonischen" Knotens seitens Englands sein. — Die Absicht des Fürsten Bismarck, sich au» dem preußische« Staatsministerium zurückzuziehen und sich auf da» Amt de» Reich»- , kanzlers zu beschränken, bildet begreiflicher Weise einen Gegenständ fortgesetzter Erörterungen. Noch Allem, was man hierüber vernimmt, scheint es dem Fürsten Bismarck wirklich Ernst mit dieser Absicht zu sein und wenn man bedenkt,, daß ihm neben der Erfüllung seiner ;o mannigfachen und verantwortungsreichen Pflichten al» Kanzler des Reiches auch noch die Leitung der Geschäfte des preußischen Ministerpräsidenten und de» HandclSminister» zu erledigen bleibt, so erscheint sein Wunsch begreiflich, sich einmal von den auf ihn lasten den Geschäften zum Theil befreit zu sehen. Der „Nat.-Ztg." zufolge Völkische Rundschau. Deutsches Reich. Da» plötzliche Ableben des Herzogs von Albany, deS jüngsten Sohnes der Königin Viktoria, hat auch am Kaiserlichen Hose von Berlin einen tiefschmerzlichen Eindruck hervor gerufen. Kronprinzeß Viktoria verliert in dem Dahingeschiedenen ihren Lieblingsbruder und cs wird versichert, daß das so unerwartete Ende des Prinzen die hohe Frau auf das Schmerzlichste berührt habe. Der Kaiserliche Hof hat anläßlich des Ablebens des Herzogs von Albany eine vicrzehnlägige Trauer angelegt; als Repräsentant der Kaiserlichen Familie bei den nächsten Sonnabend stattfindenden Bei- setzungSseierlichkeiten wird der Kronprinz zugegen sein. - Kaiser Wilhelm gedenkt unmittelbar nach dem Osterfeste s-lne diesjährigen Badereisen anzutreten und werden dieselben, wie alljährlich, mit einem vierzchntägigen Aufenthalte in Wiesbaden eröffnet werden. Nach Beendigung desselben wird der Kaiser während der Dauer der Frühjahr-Uebungcn des Gardckorps auf Schloß Babels berg Wohnung nehmen. — Die Kaiserin beabsichtigt ebenfalls, Berlin nach dem Osterfeste zu verlass»». Bötticher, übertragen werben solle und daß der Staatssekretär im auswärtigen Amte, Gtaf Hatzfeldt, .däs preußische Ministerium de» Auswärtigen übernehmen würde; die oberste Leitung des auswärtige» Amtes würde der Reichskanzler selbstverständlich beibehalten. WaS den Posten des preußischen Ministerpräsidenten anbelangt, so soll derselbe angeblich ganz wegfallen und der Vorsitz im Staatsmiuisterium von dem ältesten Mitglieds desselben geführt werden. Tine weitere Erörterung der ganzen Angelegenheit erscheint indessen, so lange keine vollzogenen Thatsachen vorliegen, unthunlich und somit sind auch die Fragen, welche sich an diesen Gegenstand knüpfen, vorläufig nicht gut zu oiskutiren. — Die Feier des gestrigen Geburtstages des Reichskanzlers Fürsten Bismarck gestaltete sich, wie aus Berlin berichtet wird, äußerlich weniger bewegt als sonst, da der Gesundheitszustand der Fürstin dem Feste gewisse Schranken zog. Indessen zählten die ein gegangenen Briese und Telegramme und sonstige Sendungen auS allen Theilen der Welt nach vielen Hunderten, ebenso wie die abge gebenen Karten persönlich erschienener Besucher. In den Morgen stunden war der Kanzler wie alljährlich durch eine ihm von zwei Militärkapellen dargebrachte Serenade überrascht worden. Dann empfing der Kanzler die Glückwünsche der Mitglieder der politischen Abtheilung des Auswärtigen Amtes und vieler ihm näher stehende« Pcrionen. Die Prinzen Wilhelm und Heinrich brachten ihre Wünsche persönlich dar. — Seit gestern ist eine leichte Besserung in dem Be finde» der Fürstin Bismarck wahrzunehmen. — Eine überraschende Nachricht wird dem „B. T." au» Ham burg übermittelt. Laut einer daselbst am Montag Nachmittag au» Havre eingelaufenen Depesche wurde daselbst der der Hamburg- Amerikanischen Packetfahrt - Aktiengesellschaft gehörige Postdampscr „Rhenania" auf der Fahrt von St. Thomas nach Hamburg begriffen, von den Gerichten mit Beschlag belegt. Es handelt sich um einen gegen die genannte Gesellschaft gemachten Schadenersatzanspruch vou 400,000 Franks, der aus einer im vorigen Jahre zwischen der „West- phalia" und einem französischen Dampfer stattgehabten Kollision im Kanal entstanden ist. — Es läßt sich hier, so bemerkt das „B. T.", unzweifelhaft die Frage auswerfen, ob eine solche Beschlagnahme, durch welche die Interessen zahlreicher Unbetheiligter in empfindlichster Weise geschädigt werden, zu rechtfertigen ist; und das zwar um so mehr, als die betreffende Gesellschaft wohl derart zahlbar ist, daß berechtigt« Forderungen von ihr auch ohne Faustpfand beizutreiben wären. — Nach offiziöser Mittheilung soll daS Projekt der Post sparkassen jetzt in modifizirter Form ausgesührt werden. Es sollen danach Reichssparanstalten errichtet werden, wobei den Postämtern di« Vermittlung des Geldverkehrs mit dem Publikum (Ein- und Aus zahlungen rc.) zufiele, indeß die Sparkassen selbst vom Reichsschatzamt ressortiren würden. — Uebcr die im Bundesrath erfolgte Anregung einer Kund gebung gegen die Forderung verantwortlich er Reichs Ministerien wird de» „Hamb. Nachr." deS Näheren berichtet: „Die sächsische Regierung hat im Bundesrath die Besprechung der Frage wegen der verantwortlichen Reichsministerien angeregt, und zwar mit dem Hin weis auf den bezüglichen Artikel in dem Programm der freisinnigen Partei als der zahlreichsten des Reichstages. Ein solche» verant wortliches Reich-ministerium stände im Widerspruch mit dem Bundes rath als beschließendem Organ der Regierungen und den grund sätzlichen Bestimmungen der Reichs Verfassung." — Die Mittheilung, daß der Abg. Windthorst au» der Kommission für das Sozialistengesetz auSgeschieden sei, wird berichtigt; er ist nur aus der Kommission für das Unfallver sicherungsgesetz ausgetreten. , — Das preußische Abgeordnetenhaus hat am Montag die zweite Lesung der Jagdordnung nach fünftägigen Verhandlungen zu Ende geführt und die Vorlage vorwiegend nach den Kommission»« beschlüssen genehmigt. Hervorzuheben ist besonders, daß die Kom- .-W !