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Sächsischer Landes-Anzeiger : 27.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188608278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860827
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860827
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-08
- Tag 1886-08-27
-
Monat
1886-08
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 27.08.1886
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« L»8. — «. ZahrM«. AbonnemeutSpreiS: Der unl>«rteiischt — jeden Wochentag Abend (mit dem Datum de- folgenden Tage-) -ur Versendung gelangende — Länder-Anzeiger mit Beiblättern kostet monatlich «0 Pfg. bei den Ausgabestellen in Chemnitz und den Bororten, sowie bei der Post. (Eingetragen unter Nr. 4v3!t.) A«S.«.t. Quartal erscheintfür Abonnenten Sächsischer Eisenbahn.Äahrdlautzeft. ä. Quartal erscheint für Abonnenten lnrbnch («eihaachttbeigabe) d. «nzeigerS. «erlag- Alexander Wiede, ^raor-«TNzeTger". «5.«.»^""^°-^^'». « Buchdruckerei, khemnttz. r- ^ ^ ^ , ChkMMY, Theaterftraße Nr. D. ... tägliche Zeitung für Sachsen UN- Thüringen. Telcgramm-Adr.: Wi-de^ Anzeiger. Chemnitz. Mliiter: „Tägliches UnlerhaUungsblatt" M hnmnW iiiuMltes SimiaMit ^Lufliges Bil-erbuch". Sächsischer Mdes-AnMer »Chemnitzer Stadt-Anzeiger". p -risch« täglich- A-ttung für Sachs«» und Thüri»g Freitag, 27. August 188«. Insertion-Preis: Raum einer schmalen KotznUtzeile 1-Vsß-r — ReName (Ispaltige PetitMe) 80 Pfg. — BeiWiederholunggroßer Annoncen« Bet Bestellungen von Auswärts woli JnsertiimSbetrag (in Briefmarken) beift sie 8 Silben KorpuSschrist bilden ca. 1) Annoncenannahme,' nur bis Born Inserate nehme» außer der Berlaa»- Expedition die Annoncen - Bureaux a» Er-rditioa und «edaktiea: Chemnitz, Theaterstrahe Nr. L. Telegramm-Adr.: Wiede'« Anzeiger, Lhemuitz. Für den Monat September nehmen dir Poflaustalteu, sowie in Chemnitz und Umgegend die Ausgabestelle» AbonnemenUbestellungeu aus den „Sächsischen LandeS-Anzeiger" mit seinen Beiblätter« zum Preise von 60 Pfg. entgegen. Der Sächsische LandeS-Anzeiger ist in der deutschen Post-ZeitungS-PreiSliste unter Nr. 4633, in der öst,,. relchischen unter Nr. 2108 eingetragen. Im Beiblatt .Täglicher UnterhallnugSblatt" bringen wir im September di« Erzählungen: „Verschlungene Schicksale" von Marie Calm und „Friedrich der Grosse und Mirabean" von W. Paffauer. Abermaligem Beitritt nemr Abonnent«» steht entgegen die Verlags-Expedition des Sächsischen Landes.Anzeigers. von hierher gemeldet wurde, reiste Fürst Alexander sti.d.k.s " nnbekanut). Sein Hosmarschall, Oberstleutnant dem Fürsten entgegenreist. soll denselben ««ffordern, über Rumänien nach Sofia zurückzukehreu. Amtliche Bekanntmachungm sächsischer Behörden. Im Handelsregister für den Stadtbezirk de» Unterzeichneten AmtSaeriLts wurde heute aus Folium 2857 verlautbart, daß Herr Gustav Paul Jäkn i» Chemnitz aus der Handelsgesellschaft unter der Firma Klingsvxrn L -»Kn daselbst auSgeschieden, sowie, daß der seitherige Mitinhaber, der Gärtner Herr Linus Julius Klingsporn ebendaselbst, das Handelsgeschäft der aukae. lösten Gesellschaft künftig unter der Firma Julius Klingsporn sortsührt ^ ""—" " Königliches Amtsgericht. Chemnitz, am 23. August 1886. I« Handelsregister sür den Siadtbezirk des Unterzeichneten Amtsgerichts wurde heute aus Folium 2918 die am 1b. August 1886 errichtet« Firma Hamburger Fisch-Halle Max Kahmann L Co- in Chemnitz (Brückenstr Nr 2U eingetragen und zugleich verlautbart, daß die Kaufleut« Herr Julius Mor Kahmann in Chemnitz und Herr Earl Friedrich August Kretschmer in Leivzia Inhaber der Firma sind. Cbemnid. am 19- »naust 1k86. königlich«» Amtsgericht Telegraphische Vkachrichten. Bom 2b. August. Berlin. Gerüchtweise verlautet, ein« englische Privatyacht sei auf der Dona» bemüht, da» Schiff zu treffen, aus dem Fürst Alexander sich befindet, um ihm ei« Asyl anzubieten. Berlin S. M. Panzerschiff .Friedrich Karl", Eommandaut Capitüu znr See Stempel, ist am 24. August c. in Plymouth, das Kreuzergeschwadrr, bestehend a«S S. M. Kreozerfregatte .Bi-marck" und S. M. Kreuzercorvett« .Carola', Geschwaderchef Contre-Admiral Knorr, am 24. August c. i« Foochvw und S. M. Kanonenboot .Wvls', Eommandaut Capitän-Leutnant Jäschke, am 28. August e. in «wvy eingetrofftu. Bromberp. Wahlresultat: Hahn 4822, KowirowSki 3912, Schroeder 2895. Die Stichwahl findet am 10 September statt. Metz. Die Beisetzung der Leiche de» Bischofs fand heute sei« lich uuter großer Theilnahme iu der Kathedrale statt. De« Trauer- gvtteäditvfi« wohnte« der Großherzog von Baden, der Statthalter Fürst Hohenlohe, Staatsminister Hosman» und 10 auswärtige Erz bischösr und Bischöfe bei. Wien. Der englische Diplomat White, ein intimer Freund de» Fürsten Alexander, hatte heute aus der Rückreise nach de» Orient eine längere Unterhandlung mit Kaluoky. Wien. An» Bukarest wird gemeldet, die gesammte bulgarische Armee hob« sich sür de» Fürsten Alexander erllärt; die beiden Ba taillone, welche ihn in Sophia gefangen nahmen, baden Pardon er beten und di« Waffen gestreckt. — Die .Wiener Allgemeine Zeitung' erhält ein Telegramm au» Bukarest von heut« früh, «ach welchem dort au» verläßlichster Quelle bekannt geworden sei, daß Fürst Alexander in Reni al» Staatsgefangener an die russische« Behörde« anSgeliefert wurde. Wien. I» viele« Kreise« wird befürchtet, Fürst Mexander sei nicht wehr am Leben: indessen scheint di« Annahme ««wahr schrinlich, da die Partei Lankow iu Sophia der wachsenden . Gegen bewegung gegenüber alle» Interesse hätte, de« Tod des Fürsten be kannt zu geben. Nach dem .Tagblatt' sagte Bi »warck dem Bürger meister Straubing«» i« Gastrin, er müsse de« College« Gier» iu FranzenSbad besuchen uud dann auf Wunsch de» Kaiser» in drin genden Angelegenheiten auf einig, Tage «ach Berlin gehen. Wien. Die serbischen Journale Odjek und beide Dnevnik nehmen die Meldung von der Sutthrouung de» BattenbergerS mit großer Befriedigung ans «ud bezeichnen st« als den ersten Act der Balkan- Tragödie, welche durch di« selbstsüchtige Politik Deutschland», England» nud Oesterreich« Ungarn» provocirt wurde und in welcher Rußland die Hauptrolle spiele» wird, London. Die englische Regierung glaubt zu wissen, daß weder die deutsch« voch die österreichische Regierung vorher in die Revolution in Sophia «ingeweiht worden find. Die Mehrheit der Signatar» ächte soll, wenn die» «othwendig sein sollte, gegen ein, ausschließlich russische Intervention sein. Eine der Mächte wünscht eine türkisch« Intervention, während ander« selbst dies, perhorreSelren und ein, gemischt, Intervention zulasten wollen. London. Di« Regierung hat wichtige Depeschen au» dem Orient erhalten; Salisbury ist nach London bereisen. Kalafat. Da- provisorische Ministerin« wnrde gestürzt, Metropolit Klemrut, Major Bruew und Lankow in Gewahrsam ge- bracht und da» frühere Ministerin« Karawrlow wieder ei-gesetzt. Da» Militär, welche» durch dir Meldung von der freiwilligen Ab danlung des Fürsten und durch di« betrügerische Proklamation der provisorischen Regierung zu« Eid« gezwungen wnrde, ist gleich dem Volke höchst erbittert und weist jede neue Regierung zurück, welche nicht vo« der Sobrauj, gewählt ist. SS wurden vou allen Seiten Deputationen der Dona« entlang dem Fürsten «achgese»det; ebenso gehen ander« Deputationen nach verschiedenen europäischen Städten, wie Bukarest, Wien, Berlin «nd Darnstadt. «m dort, wo fl« den Fürsten treffe», ihn der Treue uud Anhänglichkeit de» Volke» uud de» Militär» zu verficheru und ihn zur Rückkehr nach Bulgarien zu be wegen. Bi» znm Augenblick« ist noch nicht bekannt, wo der Fürst sich befindet. , ^ Petersburg. Fürst Alexander soll gestern in Reni angelangt «nd übe, WolotschkSk nach Oesterreich weit«»- gereist sein, aber kein,»weg» al» Gefangen«». Politische Rundschau. Die bulgarischen Vorgänge. , lH Chemnitz, den 36. August. «rn, Revolution i» Bulgarien bietet Tag für Tag ein anderes i ^ , ungemeiner Spannung sieht Europa der Entwickelung U « »"7* entgegen. Die Ereignisse der letzten Tage zeige». -die Absetzung Fürst Alexander'» durch seine Söldlinge in Sophia veranlaßt«, sich gewaltig verrechnet hat, nicht minder aber auch die stillschweigend zustimmende europäische Diplo matie. Beide dachten nicht daran, daß da» bulgarische Volk uud die Armee treu zu yrem tapferen Führer stehen würde, und da» ist ge- »B". Recapttuliren wir kurz die Ereignisse, die sich förmlich über- Sonnabend f,gh wurde Fürst Alexander in seinem Palais von verrätherischen Ossiciere« mit vorgehaltener Pistole zur Avvaukung gezwungen, nach Lompalanka gebracht, wo er bi» Mon- r m von wo er dann auf der Dona« nach Reni-Rusfi befördert wurde. Lin Th-il der Bevölkerung stimmt« »er Prvvisorischen Regierung zu, weil ihr vorgeredet wurde, der Fürst >ave freiwillig abgedankt. Al» aber die wahre Thatsache bekannt vurde, änderte sich die Sachlage mit einem Schlage. All« in numelieu steh,«den Truppe« uuter dem Oberst Mutkurow erhoben ich zuerst für den Fürsten, die Bevölkerung schloß sich au. Es vlgten die wichtigen bulgarischen Städte Schumla, Widdi«, Ri' l»Pol iS, Silistria, Tiruo wa; in der letzteren Stadt "Ete der Kammerpräsident Stambulow rin« neue Regierung, die alle Milizen des ganze» Laude- zu den Waffen rief, überall fanden Demonstrationen gegen die Russen und für de« Fürsten statt, «ud letzt ist auch, wie wir schon gestern Abend durch «in Extrablatt meldeten, die Provisorische Regierung in Sophia, welche Alexander Battenberg entthronte, selbst wieder ge» stürzt worden. Die Mitglieder der provisorischen Regierung, der Metropolit Clement, der Major Gruew, Zankow, find verhaftet, da» Mhere Ministerium Karawelow ist wieder eingesetzt. Nach dieser Meldung wäre Karawelow an Alexander'- Verrath entweder un schuldig, oder die provisorische Regierung hätte ihn sofort verdrängt. Ist er unschuldig, so müssen die ersten Depeschen falsch oder ge« fälscht gewesen sein. Volk «nd Armee verlangt den Fürsten Alexander zurück, Alles wendet sich gegen Rußland. DaS Militär, welche- durch ne Meldung von der freiwilligen Abdankung deS Fürsten und durch die von der provisorischen Regierung erlassen« Proklamation zu dem Eide sür die provisorische Regierung veranlaßt war, ist ebenso wie die Bevölkerung im hohen Grade erbittert uud weist jede neue Regierung zurück. Deputationen sollen nach allen Seiten abgehe», dem Fürsten die Treue und Anhänglichkeit vou Volk uud Soldaten zu versichern «nd ihn zu bitten, zurückzukehren. Die Gegen revolution ist also vollständig siegreich, de» vou russischer Seite gegen Fürst Alexander geführte Schlag ist an der Treue des Volkes abgeprallt. Ob Fürst Alexander zurückkehnn wird oder kann, ist eine ander« Frage; aber diese Erhebung zu seinen Gunsten wird ihn trösten. Die russischen Kandidaten für den bulgarische« Fürstenthron werden jedenfalls noch geranme Zeit warten können. Wa» wird nun geschehen? Verschiedene russische Blätter fordern eine Okkupation vou Bulgarien durch russische Truppen, weil in Bulgarien Anarchie herrsche und aus'S Nene die Bewegung die ganze Balkanhalbinsel ergreifen könne. Daz« ist zu bemerke», daß die Anarchie jetzt zu Ende ist. Die russische Petersburger Zeitung meint dagegen, daß Rußland zu einer militärische» Okkupation Bulgarien'- zunächst nicht schreiten sollte, da die Ruhe Bulgarien - allein etwaige neue Blutopfer nicht Werth sei. Sehr ernst fassen englische Blätter die Lage auf. Die „Time-' sagen» wen« da- bulgarische Volk der Entthronung Alexander'- zugestlmmt hätte, so würde der Friede gewahrt gewesen sein. Jetzt aber sei eine, russische Intervention gerade zu befürchten, welche die Interesse« von mehr als einer europäischen Macht kompromittire» wlstde. Di« Morningpost meint, die Mächte würden bald zwischen einer russischen oder türkischen Intervention in Bulgarien zn wähle« haben. Wenn je noch «in Zweifel obwalte« kann, daß di« provisorische Regierung in russischem Solde gestanden, so beweist dir» der Schluß, satz ihrer Proclamatio», der lautet: .Da» bulgarische Volk möge überzeugt sein, daß der Czar, der Beschützer Bulgarien», da» Bäte», land nicht ohne seinen Schutz lasse« werde." Wahre KnechteSseel«,! — Endlich hat, einem Bukarest» Telegramm zufolge, die vou der pro visorische« Regierung bestellt« Wache Fürst Alexander» denselben au Rußland iu Reni (an der Donau) al» Staat»gefauge*tt ««»geliefert. Ist da» geschehen, so muß die russische Regierung ihn freilasscu, den« st« hat kein Rech», ihn z« halten; thäte sie e» nicht, würden wir eine schmachvoll« That vor «n» haben, einen empörenden Bruch de» internationalen Völkerrechts, der eine Schmach für sämmtliche Großmächte wäre, wenn st« ihn hlnvehmen würden. ES wird sogar jetzt behaupt,t, der Fürst Hab« gar nicht abgedankt. Thatsache ist, daß a» Abend vor d» Revolution in Sofia eine Reihe Provivzial- städte benachrichtigt wnrde, der Fürst Hab« freiwillig abgedankt. Daran? erfolgte die Eiderleistnng an die neue Regierung. Di« be züglich« Nachricht war vom Ministerpräsidenten Karawelow mit unterzeichnet. E» ist da» also eine bodenlose Fälschung! I« Frankreich glaubt die Mehrzahl der Blätter nicht, daß die Freundschaft zwischen Rußland und Deutschland Oesterreich «och lange dann» werde. Rußland werde immer weite» gehen und endlich den unvermeidlichen Zusammenstoß hnbrisühren. Alle Geschicklichkeit Fürst Bi-marck'S werde da» nicht hindern könne«. — Wiederholt wird ge- meldet, daß ganz Bulgarien und Rumrlien für Fürst Alexander ist. Die Ruhe ist nirgend» gestört. Oberst Mutkurow fordert in einer Proklamation zur Bertheidigung der Ehre Bulgarien» ans. — DI« Türkei hat die weitere» Truppen-Demobilifi,ungen fistirt. Die Ober- kommaudirenden Hab,« Ordre erhallen, sich ans ihre Posten zu be- aebtn. Die Pforte wird aber ohne «inverstäudniß «it den Mächten nicht» thun. — Da» rnglische Mittel«,« - Geschwader traf in Bryrnt rin. Chemnitz» de» 26. August. Deutsches Reich. E» ist nicht unbemerkt geblieben, mit welch« Au»z,ichnung der bisherig« Botschaft« Frankreich» in Berlin, Baron vou Lourcel, vor seinem Scheide« von seine« jetzigen Posten vou dem Kaiser und de» Kaiserin empfange« worden ist. De» Kaiser hat dem französischen Diplomaten den Schwarze« Adlerorde« verliehe», eine A«-z«ichunug, welch« nur wenigen Vorgängern de» Botschafter» zn Theil geworden war. Die deutsche Regierung wollte damit offenbar zu «kennen geben, wie große» Gewicht sie auf gnt« Beziehungen «it Frankreich lege, sür welche allerdings der bisherig« Botschafter «kt voller Kraft eingetrrtr« war. Derselbe zieht sich zunächst von de« Schauplatz der öffentliche« Thätigkctt zurück. Al» Nachfolger wirb «och immer in erster Reih« der jetzige französische Botschafter bei« Papst, Graf Lefebore de Behaine, genannt. — Wie man an» Paris meldet, werden sich dl« Bevollmächtigte« Deutschland», Frankreichs uud Englands znm Sultan von MaroÄ begeben, n» den Handelsvertrag endgültig festzustelleu Man be hauptet. »aß auf Verlangen Deutschlands der kleine Hafen vo« Äffak» dem Handel eröffnet werden wird. — Uuter allerlei häßlichen Seitenhieben auf ander« Parteien bemängelt di« „Norddeutsche Allgemeine" di« Ablehnungen zur Pest« Jubelfeier. Mag die .Norddeutsche Allgemeine" in Demuth gegen d«S Ausland ersterben, wir freuen nn», daß der deutsche Michel end lich genug Selbstgefühl besitzt, nm nicht mit Jene» schön zu thun, die das Dentschthum mit Füßen tretrn. — Während der letzte« Anwesenheit deS Botschafter- Tseng io Berlin ist an denselben seitens der französischen Regierung die srenndschastliche Einladung gelangt, gleichwie «ach Berlin, anch «ach Fraukreich als Gast zu komme«. Der Marquis hat aber diese Ein ladung mit der Motiviruug abgelehut, daß er vo» seiner Regierung zn eine» Reise nach Frankreich nicht autorisirt sei und demzufolge auch nicht in der Lage sei, dem Wunsche der französische» Regierung zu entspreche«. — Die Nihilisten haben für ihre Verschwörungen recht lehrreich« Vorbilder in den höchsten Kreise« de» Zarenreiche», sowohl wa» die vergangenen Zeiten al» wa» die allernenrste« Ereignisse betrifft, und «» wäre nicht «stannlich, wenn sie geleg,nllich «ach den gegebenen Muster» arbeitete«, wa» vielleicht im Zarenpalast nicht hinreichend in Betracht gezogen wnrde. Di« That vou Sophia wird, so ist »nsere Meinung, sehr bittere Früchte bringen «nd den großen Orientkrieg entzünden, wa» auch die „BeschwichtignugS-Hofräthe" iu Berlin «nd Wien sagen wägen. Immer «ud immer wird aber iu gewissen Blättern der unwahre, unsere Zukunft preiSgebeude Satz wiederholt, der Balkan geh« Deutschland nicht» anl Mau müßte ei«Buch schreibe«, um alle Gründe aufznführen uud z« detailllreu, di« gegen dies« Ansicht sprechen und die dafür anzuführen find, daß der ganze Donaulanf und der ganze Schienenweg von Schlesien bis Saloniki deutsch« HaudelSwege, Pfade deutscher Tultur und politischen Einflüsse» von Natur und Vernunft «egen sei« sollten I Wa» würde rin politisch denkender Bürger der Bereinigten Staaten sage«, wenn Jemand behaupten wollte, Mexiko und Centralamerika gingen di« Union nicht» an, eS sei gleichgiltig, ob eine Amerika feindlich gesinnt« Macht anf dieselbe« keinen Einfluß übe, wie der, de« Rußland über den Balkan haben will. I» einigen Wochen wollen wir n«S di« Frieden-Versicherungen der Offiziöse» und ihr« Behauptung, Bnlgarie« gehe nn» nicht- an, vou Neuem ansehen. Dann wird man darüber lache« müssen. — Wie nnangeneh« «S de« Engländern anch sel« wag, daß sie de« Weltmarkt nicht, «ehr allein beherrschen, so erweist sich doch da» Geschrei über die gnnahme der fremden Eiuftrhr als übertriebt« und der englische Handel stellt sich im Ganze« nicht schlechter, ol der anderer Lände». Nach dem soeben veröffentlichten parlamentarischen HandelSau-weiS sür 1885 hat Deutschland im Jahre 188b nm fünf Millionen Mark weniger Waareu in England «ingeführt, al» 1883, nämlich 23 Millionen Pfund, während England für 27 Millionen Pfund Waareu nach Deutschland einsührte. Weniger günstig stellte sich da» Vrrhällniß mit Bezug aus Amerika, vou wo für rund 86'/, Millionen Pfund eingrführt, aber wohin nur für rund 31 Millionen Pfnnd auSgrführt wurden. Dabei ist aber zu ««wähnen, daß di« amerikanische Einfuhr vorwiegend an- Nahrungsmitteln «ud Rohpro dukten bestand, während di« englische Ausfuhr größrentheil» ganz- oder halbfertige Fabrikat« ««faßte. Bon Frankreich wurden für rund 3b'/, Millionen Waarr« ringeführt, während die englisch« Ausfuhr dorthin nur einen Werth vou rund 23 Millionen erreichte. — Di« halbamtlichen .Berliner Politischen Nachrichten" bringe« «ine Mittheilnug au» dem preußischen Ministerium, di« geeignet ist, gewissen allzuüberetfrigen Bestrebungen der Polizei einen wohlthätigeu Dämpfe» anszusetze». Da» halbamtlich« Berliner Organ schreibt: E» ist mitnntrr vorgekommm, baß von einzelnen Provinzial« behörde« bei de« von ihnen erlassenen Verordnungen und Ver fügungen die Grenze« nicht inuegehalten worden find, welche dem Eingreifen der Obrigkeit »iu die wirthschaftliche frei« Bewegung der Beoötkernng begrifflich gezogen find. Beschränkungen dieser Art, wenn fi« über da» durch dl« Aufgabe der Polizei, die öffentlich« Ruhe, Sicherheit und Ordnung anfrecht zu erhalten und da» Publikum vor Schaden zu bewahre«, gegeben« Maß hinan», gehen, werden iu der Bevölkerung als ungerechtfertigte Belästi gungen übel empfanden. Sind sie überdies «it Kosten für die vou d„ Anordnung Betroffene« verbunden, so dienen sie erst recht zur Be schwerde. Ein"ssolche», die weis« Handhabung der Polizeigewatt über« schreitendes Verfahren entspricht naturgemäß nicht den Intentionen der Staat»regternng. I« energischer dieselbe vielmehr da, wo«» da» öffentlich« Interesse «nd di« Sicherheit de» Staat«» erheische«, vou de« der Polizei zu- stehenden Befugnissen Gebrauch zu machen gewillt ist, nm so sorgsamer wünscht sie. nicht durch da» Staatsinteresse gebotene Eingriffe tu di« wirthschastliche Be«eg«»g»freihrit der Staatsbürger vermieden zu sehen. Nachdem bereit» in einige« Fällen Anordnungen übueifriger Provinzialbehörde« aufgehoben worden find, ist «enlich durch allge meine Anweisung an di« Behörden der allgemeinen LandeSverwalllrng Fürsorge getroffen, "" gewalt die dnrch t werde«. Dir königlichen Regierungen gewiesen worden, bet allgemeinen Maßregln ans polizeilichem Gebiet», - ».r
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