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V.' 7>. — > — .u ILiittl»«;,, - für das Atter von »—IS Jahren. Bestellungen S. Adam Rachf., W. Strien», Chemnitz, Markt 7. Tageschronik. 22. Juni. 1208. Otto von Wittclsbach tödtet König Philipp von Schwaben. 1476. Schlacht bei Murten. » 1527. Macchiavelli geß. 1740. Toleranz-Edikt Friedrich des Großen. 1746. Die Kartoffel in Pommern eingeführt. 1861. Konferenz in Karlsbad. 28 Juni. 1633. Galileo Galilei muß widerrufen. 1760. Schlacht bei Landshut. 1823. Die Griechen erobern die Burg von Athen. 1881. Schleiden, Botaniker, gest. Telegramme des Chemnitzer Anzeigers. Vom 20. Juni. Berlin. Die elfte Kommission des Reichstags erklärte sich in ihrer Mehrheit gegen die Anträge auf Wiedereinführung der Be rufungsinstanz und beschloß folgende von Schröder und Wölfel vor geschlagene Tagesordnung dem Plenum zur Annahme zu empfehlen: „In Erwägung, 1) daß die Wiedereinführung der Berufung eine tiefgreifende Revision nicht nur der Strafprozeßordnung, sondern auch des Gerichtsverfassungsgesetzes voraussetzt, daß sich aber bei der Kürze der Zeit, welche seit dem Inkrafttreten der Justizgesetze verflossen ist, ein abschließendes Urtheil über das Bedürfnis zu solcher Revision nicht gewinnen ließ; 2) daß auch den Beschwerden über die Straf rechtspflege, welchen die Anträge durch Einführung des Rechtsmittels der Berufung gegen die Straskammerurtheile begegnen wollen, in der Hauptsache durch eine dem Geiste der Strasprozeßordnung entsprechende Handhabung dieses Gesetze» abgehvlfen werden kann, geht der Reichs tag über die Anträge zur Tagesordnung über". Essen. Wie die „Rheinisch-Westphälische Zeitung" meldet, hat der Borstand de- Verein» für di^ bergbaulichen Interessen des Ober- bergamtsbe^irkS Dortmund gestern beschlossen, die ÄereinSzechen zu einer gemeinsamen Betheiligung an der im nächsten Jahre in Ant werpen stattfindendcn Industrie-Ausstellung aufzufordern. Brüssel. Wie der „Moniteur belge" meldet, sind die Ent lassungsgesuche der Gouverneure von Hennegau und Luxemburg ge nehmigt worden. Der Gouverneur von Westflandern ist zur Dispo sition gestellt worden. Der „Moniteur belge" veröffentlicht ferner die bereits gemeldete Amtsentlassung des Gouverneurs von Brabant, Heyvaert. London. „Daily News" bezeichnet die Meldung, nach dem Schluß der Konferenz über die egyptische Finanzlage werde sich eine zweite Konferenz mit der Neutralisirung des Suezkanals beschäftigen, als unbegründet. Die britische Regierung werde indeß den Vorschlag für die Neutralisirung des Suezkanals auf der durch Granvilles De pesche am 3. Januar 1883 gegebenen Basis erneuern, vielleicht auch erweitern. London. Die Besatzung von Assuan wird durch verschiedene Bataillone englischer Infanterie verstärkt. — Nach einem Telegramm der „Times" aus Wady Halsa hat der Mahdi dem Gouverneur von Dongola einen zweiten Brief gesandt, in welchem er ihn auffordert, sich ihm, dem Mahdi, anzuschließen. Der Gouverneur soll heimlich den Mahdi begünstigen..— Aus Suakin meldet man „Daily News", daß daselbst eine Karawane angekommen ist; der Ort sei sicher und genügend mit Lebensmitteln versehen. Ein Bote, welcher vor 25 Tagen Berber verließ, berichtet, daß dort Alles wohl war. — Die demo kratische Staatskonvention von New-Jork hat zur Nationalkonvention in khikago 72 Delegirte gewählt, welche in allen Fragen einig find. Die Mehrheit begünstigt den Gouverneur Cleveland als Präsident schaftskandidaten und auch die Konventionen anderer Staaten haben Delegirte für Cleveland gewählt. Seine Nomination gilt als sicher und wenn die Situation sich nicht bis zum November wesentlich ver ändert, ist auch seine Erwählung zum Präsidenten sehr wahrscheinlich. Paris, 21. Juni, Mittags. Der Ackerbauminister wird dem nächst dem Ministerrathe einen Gesetzentwurf wegen Erhöhung des Einfuhrzölle» für Rindvieh unterbreiten. Von einer Erhöhung des Mehlzolles hat die Regierung Abstand genommen. Neapel, 21. Juni, Mittags. Der Soldat Misdea ist heute füsilirt worden. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Die Kaiserin beendete am Donnerstag ihre Kur in Baden-Baden und traf noch an demselben Tag Nach mittags 5 Uhr in Coblenz ein. — Vom Bundesrath wurde in der Plenarsitzung vom 19. Juni der Gesetzentwurf, betr. Abänderung des Reichsstempelsteuergesetzes, gemäß den AuSschußanträgm angenommen. Die Hauptsächlichste der von den Ausschüssen beantragten Abänderungen ist in der Bestimmung enthalten, daß Waarengeschäfte, welche nicht mehr als 10,000 Mark betragen, von der Stempelsteuer befreit bleiben. — Der Reichstag setzte gestern die zweite Berathung der Un fallversicherungsvorlage bei dem i V. Abschnitte fort, welcher von der Vertretung der Arbeiter handelt. Z 41 regelt die Vertretung der Arbeiter zum Zweck der Wahl von Beisitzern zum Schiedsgericht, der Begutachtung der zur Verhütung von Unfällen zu erlaffenden Vorschriften und der Theilnahme an der Wahl zweier nichtständiger Mitglieder des ReichsversicherungSamtes. Die Zahl det Vertreter der Arbeiter soll der Zahl der von den Betriebsunternehmern in den Vorstand der Sektion bezw. der Genossenschaft gewählten Mitglieder gleich sein. Die Regierungsvorlage wollte den Arbeiter-Ausschüssen deren für jede Genossenschaft je einer errichtet werden sollte, auch die Kompetenz bezüglich Mitwirkung bei der Untersuchung von Unfällen zugestehen und gleichzeitig bestimmen, daß der Bundesrath arzuordnen berechtigtes«, daß statt eines Arbeiterausschusses deren mehrere nach Bezirken gebildet werden. Seitens der Abgg Barth und Genossen, wie auch von den Abgg. Bebel und Genösset! wird beantragt, diese Fassung der ursprünglichen Regierungsvorlage wiederherzustellen. Abg. Schräder wies nach, daß durch die Kommissionsbeschlüsse die selb ständige Vertretung der Arbeiter und damit einer der Punkte, auf den das meiste Gewicht gelegt werden müsse, beseitigt sei. Wenn die Arbeitgeber von Staatswegen in so mächtigen Verbänden wie in den Berufsgenossenschaften organisirt würden, dann sei es eine einfache Forderung der Gerechtigkeit, den Arbeitern mindestens die Arbeiter ausschüsse zu gewähren. Dadurch würde das gegenseitige Berhältniß zwischen diesen beiden sozialen Klassen wesentlich gefördert werden. Referent Abg. 1),-. v. Hertling bestritt, daß durch die Beschlüsse der Kommission den Arbeitern weniger Rechte zugewiesen worden seien, als durch die Regierungsvorlage. Abg Lohren befürwortete die Kommissionsanträge. Abg. Stolle (Lozialdem.) führte aus, daß durch die Vorschläge der Kommission die Klassengegensätze erheblich verschärft würden, in dieser Richtung enthalten dieselben eine Ver schlechterung der Regierungsvorlage. Der Bundesbevollmächtigte, Staatssekretär des Innern v. Bo etlicher, empfahl gleichfalls, die Kommissionsbeschlüsse abzulehnen, obgleich er anerkannte, daß materiell mit denselben wesentlich dasselbe erreicht werde, was mit den Arbeiler- ausschüssen der Vorlage bezweckt werde. Bei der namentlichen Ab stimmung wurde die Wiederherstellung der Regierungsvorlage mit 152 gegen 77 Stimmen abgelehnt und tz 41 in der Fassung der Kommission angenommen. Ebenso wurden die tztz 42—45 genehmigt. Hierauf vertagte sich das Hau- auf heute Sonnabend, Vormittag 11 Uhr. — Der Seniorenkonvent des Reichstages hielt am Donnerstag eine Sitzung zur Berathung über die geschäftliche Lage ab. In der- selben wurde beschlossen daß nur noch das Unfallgesetz, die Aktien^ Novelle und da» MilitävRellkteügesetz, sowie die Anträge Ackerniann und Windthorst in dritter Lesung erledigt werden sollen. Die Session dürfte also höchstens noch 14 Tage dauern. — Wie au» Berlin berichtet wird, waren die Mitglieder des Reichstages der Einladung des Reichskanzlers zum gestrigen parla mentarischen „Frühschoppen" in großer Anzahl gefolgt. Auch waren die Chefs der Reichsämter, sowie die preußischen Slaarsminister erschienen. Der „Frühschoppen? wurde im besten Münchener Bier gereicht und mundete vortrefflich; außerdem wurde die gemüthliche Stimmung der Anwesenden durch Vorträge einer im Garten aufge stellten Militärkapelle erhöht. Wie es heißt, hätte die Dampfer subventionsvorlage den Gegenstand der Unterhaltung gebildet und Fürst Bismarck den Wunsch lebhaft betont, die Vorlage noch zur zweiten Lesung kommen zu sehen; der Seniorenkonvent möge seine Beschlüsse in dieser Richtung einer Revision unterziehen. Es dürfte in dieser Beziehung daher wohl zu neuen Verhandlungen kommen. Im Ver kehr mit süddeutschen Abgeordneten griff der Reichskanzler auf die Geschichte der Bildung des Reichs zurück. „Als ich", erzählte der Reichskanzler, „den französischen Friedens-Bevollmächtigten in Versailles noch beinahe auf der Treppe eine Kontribution von 200 Millionen Franken auf die Stadt Paris abgerungen hatte, begab ich mich zum Kaiser und schlug ihm vor, die 200 Millionen zur Rückzahlung der den deutschen Staaten im Jahre 1866 auferlegten Kontributionen zu bestimmen. Der Kaiser sagte: ,Legen Sie mir nur einen solchen Be schluß vor' Ich entgegnete: ,Das kann ich nicht thun. Majestät, so bald ich als Reichskanzler die Feder ansetze, ist die Sache verloren. Das müssen Majestät als oberster Feldherr thun.' Damit blieb ich allein, und so unterblieb die Sache." Frankreich. Die Macht- und Interessensphäre Frankreichs in Ostasien hat soeben eine neue nicht unbedeutende Erweiterung er fahren. Die französische Regierung übernimmt, wie gestern telegraphisch mitgetheill, jetzt auh kraft eines abgeschlossenen Vertrages die ge- sammte Verwaltung des Königreiches Kambodscha und werden fran zösische Beamte die Zölle, das Kriegswesen, die Finanzen, die öffent lichen Arbeiten und die Rechtspflege leiten. Die Sklaverei in Kam bodscha wird abqeschafft; Der König und seine Familie erhalten eine Ziviliste von 300,000 Frks. Die Ratifikation des Vertrages bleibt dem Präsidenten Grevy Vorbehalten. Das Königreich Kambodscha be grenzt Französisch-Cochinchina im Norden und Westen und ist ca. 1500 Quadratmeilen groß; die Einwohnerzahl wird auf eine Million geschätzt. Kambodscha stand bisher schon unter französischem „Schutz" und der abgeschlossene Vertrag wandelt seinen bisherigen Charakter als Schutzstaat in den einer französischen Provinz um. England. Das nunmehr perfekt gewordene französisch.englische Abkommen wegen Egyptens beschäftigt in England die politischen Kreise auf's lebhafteste, dem gegenüber man die Ereignisse im Sudan fast gar keiner Beachtung würdigt. Und doch ist die militärische Lage im Sudan selten ernster gewesen als gerade jetzt I Der Fall von Berber hat den siegberauschten Schaaren Achmet Mohammeds den Weg nach Ober-Egypten so gut wie frei gemacht; denn das schlecht befestigte Dongola wird dem Rebellen-Heere keine großen Hindernisse in den Weg legen können. In Assuan, Wady-Halsa und Korosko aber, aus welche oberegyptische Garnisonen der Anprall der Rebellenlawinen zuerst auftreffen muß, stehen nur wenige tausend Mann unzuverlässiger egyptischer Truppen, außerdem gährt es in der Bevölkerung in bedenklichster Weise und der in Korosko kommandirende englische Major Kitcher selbst hat erklärt, daß sich die genannten Orte bei einem ernstlichen Angriffe der Insurgenten unmöglich würden halten können. Gleich bedenklich lauten die Nachrichten au» dem Ostsudan, aus Suakin. Die vor dieser Stadt befindlichen Aufstän dischen haben in den letzten Wochen wiederholte nächtliche Angriffe auf die Stadt unlernommen und nur da- konzentrirte Feuer der von englischen Marinetruppen besetzten Forts konnte die Angreifer zurück treiben. Was haben da die Siege General Graham'S bei Tama- nieb und El Teb genutzt? Trotz dieser bedenklichen Situation ist man in London guten Muthes; denn in der DonnerStagS-Sitzuug äußerte der Kriegsminister Harlington, die in Egypten stehenden eng lischen Truppen würden genügen, Ober-Egypten gegen jede Gefahr zu schützen Seinerseits hat aber der Mahdi erklärt, daß er gedenke» von Kairo aus seine nächste Pilgerreise nach Mekka anzutreten. Wer wird Recht behalten? Türkei. Die ursprünglich ins Auge gefaßte Kooperation türki scher Truppen mit den Engländern in typten, die in neuerer Zeit ganz in den Hintergrund getreten war» ist durch eine Zirkular-Note der Pforte den Mächten plötzlich in die Erinnerung zurückgerufen worden. Die türkische Regierung erklärt ihre Bereitwilligkeit, Egypten durch ihre Truppen besetzen zu lassen und schlägt auch eine gemeinsame Aktion derselben mit englischen, französischen, spanischen und italienifchen Truppen vor. Es ist kein Zweifel, daß die Mächte letzteren Vor schlag als indiskutabel ->ä uolu legen werden, dagegen erscheint eine Verwendung türkischer Truppen in Egypten noch nicht ausgeschlossen, wenngleich es sich noch nicht absehen läßt, woher die Türkei die finanziellen Mittel zu dieser Expedition zu nehmen gedächte. Marokko. Der Verlaus der Marokko-Affaire giebt bisher den Urhebern allarmirender Gerüchte Unrecht. Einige Beunruhigung konnte allerdings die Meldung des römischen Journal „Tribuns" erregen, daß die im Hafen von Spezzia vor Anker liegende italienische ESkadre nach Marokko bestimmt sei. Diese Meldung wird indessen jetzt entschieden dementirt und zwar mit dem Bemerken, daß sich daS Geschwader in einigen Tagen nach Salvnichi und dann nach der spanischen Küste begeben und am 15. August nach Messina zurück- kehreu werde. -rachrichte,, aas Chemnitz UN- Umgegend. Themnitz, den 21. Juni 1884. — Herr Architekt Robert Baumann hier hat bei einem Kon- kurrenzauSschreiben des Stadtrathes zu Zschopau behufs Erbauung eines neuen Bürgerschulgebäudes auf den von ihm eingereichten Plan den für zwei der besten Entwürfe ausgesetzten Preis von 200 Mark erhalten. — Auf die in der heutigen Nummer befindliche „Bitte" de- hiesigen Gustav-Adolf-Zweigvereins machen wir an dieser Stelle ganz besonders aufmerksam. Möge ein Jeder nach seinen Kräften das Liebeswerk des genannten Vereins fördern. — Der Verein für Chemnitzer Gefchichte veranstaltet (man vergl. das betr. Inserat in heutiger Nummer) Sonntag, de« 29. Juni, eine Exkursion nach Rochlitz behufs Besichtigung der dortigen Kunigundenkirche und des Schlosses. Die Abfahrt findet früh 7 Uhr statt. — Der Kaufmännische Verein beabsichtigt, seine diesjäh rige Landpartie am Sonntag, den 6. Juli, zur Ausführung zu bringen. Als Ziel ist Lengefeld in's Auge gefaßt, wohin bei schönem Wetter von Station Reifland aus ein Spaziergang, größten- theil» durch herrliche Waldpartien, gemacht werden soff. Für da» Waldfrühstück ist ein schönes Plätzchen mit prachtvoller Aussicht (Panorama des Pockau-ThaleS) auserwählt. Im Hotel zur Post in Lengefeld findet gemeinsame Tafel statt, welche allseitig befriedigend zu werden verspricht. — Im Verein für Homöopathie und persönliche Gesundheitspflege findet nächsten Montag, Abends */,9 Uhr» im Hotel Stadt Nürnberg ein Bortrag über „Rheumatismus der Lendenmuskeln (sogenannter Hexenschuß)" statt. Gäste haben zu demselben freien Zutritt. — Der „Allgemeine Turnverein zu Kappel" unter nimmt, wie im Jnseratentheile der heutigen Nummer ersichtlich ist» morgen, Sonntag, Nachmittags 2 Uhr einen Au S flu g mit Damen nach Helbersdorf, wozu das Komitee die Mitglieder, die Fahnen jungfrauen und sonstige Freunde des Turnen» freundlichst einladet. Die Theilnehmer am Ausfluge versammeln sich im Gasthause z» Kappel. — Im Elysium fand gestem Abend eine öffentlich« Versammlung der Metallarbeiter und verwandter Be- rufSgenossen statt, in welcher seitens der Referenten 1) das Verhalten der hiesigen Metallarbeiter zu dem Statuten-Entwurs der allgemeinen Krankenkassen für Maschinenfabriken und Gießereien und 2) die Zentralisation der Metallarbeiter-Fachvereine Deutschlands be sprochen wurde. — Unsere Landleute und Gärtner sind infolge der außergewöhnlich kalten Temperatur der letzten Tage, welche stark an den November erinnert, in nicht gelinder Verzweiflung; denn, wie man hört, haben die Gurken schon drei oder auch vier Mal gesteckt werden müssen» während nach dem sächs. Erzgebirge zu Bohnen und selbst Kartoffeln durch die Nachtfröste der letzten Junitage arg gelitten haben. — Auch den Gartenlokalbesitzern hat diese ganz außergewöhnliche Witterung viel Abbruch gethan; denn wer hätte wohl den Muth, sich bei 10 Grad und «och weniger i» Freien niedeczulaffen, ohne befürchten zu müssen, mindestens einen Schnupfen mit nach Hause zu nehmen. In unserer an Katarrhen und Rheumatismen so reichen Zeit setzt man sich nicht unnöthigerweise der Gefahr der Erkältung aus. Hoffen wir, daß der kommende Juli ausgleichen wird, was sein Vorgänger in dieser Beziehung gesündigt hat. —u Bei der gegenwärtig herrschenden „R«genperiode„ erregen unter der. gefiederten kleinen Sängern der Lüste unser Mitleid mit am meisten die Schwalben, die bekanntlich gewähnt sind, ihre Nah rung während de- Fluges zu finden. Da nun bei den häufigen