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Chemnitzer Anzeiger und Stadtbote : 19.08.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512382794-188408199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512382794-18840819
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512382794-18840819
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Chemnitzer Anzeiger und Stadtbote
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-08
- Tag 1884-08-19
-
Monat
1884-08
-
Jahr
1884
- Titel
- Chemnitzer Anzeiger und Stadtbote : 19.08.1884
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7- " -'7/... - »- ',7-'- Rr. IS4. — «. Achr,«q. Ae,««,, 1» »>«»» 1884. tadlbolk. Unparteiisches Tageblatt für Chemnitz und Umgegend besonders für die Borotte: Momrementsbektellmlge«, vierteljährl. 12k « dieBerlagSexpedition u. Ausgabestellen iaEhemni zeig« «nr b. d. - PostztgS-List« 7. Nachtrag 'Zutr. 15 Pf), nehmen dieser Ork kau« der An- IVO Pf.) bestellt werde«. JttfertionSpr-i-r di» schmck, (Ispalti^) «ochwMe ad« der« Nmm 1k PfmmP. — — Unter ««gesandt pro Me 30 Pfennige. — »nf groß« LnnoAcrn «nd «i^echolnngen Nechatt. — «nnöncen-«n»ahm« für di« nächst« Nnmn« di» Mittag. — «nZgade jede» Wochentag RachnMag. Verlags-Expedition: Vlexaud«« Wtede, Buchdruckerei, Lhemnitz, Theaterstraße 48 (ehemaliger Bezirksgericht, gegenüber de« Kastst-X Bekanntmachung, di« Errichtung v,n OrtSkrankenkassen betreffend- Grund von 8 >6 de» KrankenversicherungSg-setzeS vom 15. Juni 18W haben wir beschlossen, die nachverzeichneten Ortskrankenkaffen zu errichten: I. OrtSkrankenkaffe für die Industrie der RahrunaS- und Genußmittel, für di» in den Gruppen 1 und XII der ReichS-BerufS-Statistik aufgeführtrn Gewerbe, soweit sie nicht der OrtSkrankenkaffe für die chemische Industrie zu- gewiesen sind (Gruppe XII, o, 2. 3. S. 8.) Zur Kaffe unter I gehören insbesondere: 1- Kunst- und HandelSgärtnerei, 2. Mülerei,Bäckerei, Konditorei, 3. Fabri kation von Zuckerwaaren, Chokolade und Kakao, 4. von" Nudeln und Stärk«, 5- von Konserven und Senf. 6. von Butter und Käse, 7. Fleischerei, 8. Darm zubereitung, S. Bierbrauerei, Mälzerei, IO. Tabak- und Zigarrenfabrikation. II. OrtSkrankenkaffe für die Baugewerbe und die Industrie der Stein« und . Erden, für die in den Gruppen IV und XIV der ReichS-BerufS-Statistik aufgeführten Bewerb«. Zu dieser Kaff« gehören insbesondere: I. Steinbrecher«!, Kies-, Sand- und Lehmgräberei, 2. die Gewerbe der Steinmetzen, Steinhauer, Grabmalverfertiger, 3. Ziegel-, Thonröhren-, Thon> n, Töpferei, 4 waaren-, Zementwaarensabrikation, di« Bewerbe der Steinzeug-, ^ „ , . . , Bauunternehmer, Maurer, Zimmerer. Architekten. Glaser. 5. der Stuben-, «ud Dekorationsmaler, Anstreicher, Stuckateure, 6 der Dachdecker, 7. . der Steinsetzer, Zementirer, Asphaltirer, 8. der Brunnenbauer, I. der Ofensetzer, 10. der Schornsteinfeger, ferner ll. die Gewerbe der Bildhauer, Gipsgießer, GipSformer (Gruppe XVI) III. OrtSkrankenkaffe für die Metallarbeiter und Maschinenbauer, für die in den Gruppen V und VI der ReichS-BerufS-Statistik aufgeführten Gewerbe. Zu dieser Kaffe gehören insbesondere: I. Le« und Verarbeitung von edlen und unedlen Metallen, 2. Erzeugung und Lerarbeitung von Metalllegirungen, 3. Gießerei, 4. die Gewerbe der Goldarbeiter, Juweliere, 5. der Gürtler, Nadler, die Fabrikation von Nadel» aller Art, 6. die Gewerbe der Klempner, Kupfer-, Nagel-, Huf-, Zeug-, Wefkchmiede, Schlaffer, Feilenhauer, 7. Fabrikation von Nägeln, Nieten, eiten, 8. von eisernen Geldschränken, eisernen Möbeln und eisernen (2. von Drahtwaaren- und Drahtgeweben, 10. Herstellung und Maschinen, Maschinenthetlen, Werkzeugen, Instrumenten»! pfkeffeln, II. Stellmacherei, Wagenbau, 12. Büchsenmacherei, «i, 14. Herstellung von Musikinstrumenten, 15. von mathemati-. scheu, physikalischen, chemischen, chirurgischen Instrumenten und Apparaten, 16. von Telegraphen-, Telephon- Und anderen elektrischen Anlagen und Apparaten, 17. von LaMptn nnd anderen BeleuchtungSapparaten, ferner 18. die Gewerbe der Graveure (Gruppe XVI). i IV. OrtSkrankenkaffe für die chemische Industrie, für die in den Gruppen VII, Vltl.Unb XII unter o, 2. S. 6 und 8 der ReichS-BerufS-Statistik aufgeführten Bewerbe. Zu dieser Kaffe gehören insbesondere: . ^ 1. Herstellung von chemischen Produkten, chemischen, pharmazeutischen, photographischen Präparaten, Tinten, Farben. L voy Lichte», .Seifen, 8. von ätherischen Oelen, Parfümerien, 4. von Lack, Firniß, Kitt, Leim, 5. Eis bereitung, 6. Fabrikation von Mineralwässern, 7. Destillation, Spritraffinerie, Hefcfabnkation, 8. Essigfabrikation.- V. OrtSkrankenkaffe für die Textilindustrie, für die in Gruppe IX der ReichS-BerufS-Statistik aufgeführten Gewerbe Zu dieser Kaffe gehören insbesondere: > 1. Spinnerei, Hechelei, HaSpxlet, Spulerei, Zwirnerei, Wattenfabrikation, 2. Flachsbereitung, 3. Weberei, 4. Wirkerei, Strickerei, 5. Häkelet, Stickerei, 5. Druckerei, 7. Bleicherei, Färberei, Appretur, 8 Posamentirerei, Garn- und Schnuren-Klöppelei, S. Seilerei. > ' VI. OrtSkrankenkaffe für die Papier- und Lederarbeiter, für die in Gruppe X der- ReichS-BerufS-Statistik aufgeführten Gewerbe. Zu dieser Kaffe gehören insbesondere: , >. 1. Buchbinderei, Herstellung von Kartonnagen, Papp- und Papierwaaren, 2. Herstellung von Karten für Webereien, 3. Fabrikation von Bunt- und LuxuSpapik, 4. von Dachfilz, Dachpappe, Wachs- und Ledertuch, 5. von Tapeten, 6. Gerberei, 7. Bsrsertiguna von Treibriemen, 8. die Gewerbe der Sattler, Riemer, Tapezirer». Roßhaars, VII. OrtSkrankenkaffe für die Jnl . für die in Gruppe XI der' Reichs-Beruf» Zu dieser Kaffe gehören insbesondere: 1. Holzzurichtuna, 2. Tischlerei, Berfertiaung von hölzernen HauS- und Küchengeräihen, Parket, Kisten, Sti> 4. Korbmacherei, Rohr«/ Strohe» Holzflechterei, 5. Drei 6. Kammmacherei, 7. Fabrifmion von Stöcken, Sch ... Pinseln, d Vergoldung lind 'sbnstige Beredelmtg vöp « ... - ^ "" Polirer. für dir i, Billards, lleisten, 3. Böttcherei, lepei, Holzbildhauerei, 8. von Bürsten, lz- und Schnitz l. di« Gewerbe der Schneider, 2. der Schuhmacher, 3. der 1 Mützenmacher, 4. der Hutmacher, di« FIlzwaarenfabrikatio», 5. Perl . Wäsche, S. von Blumen, Putz Federschmuck, 7. Handschuhen, Hosenv Korsett», Krinolinen, 8. Die Bewerbe der Barbiere» Friseure, v. die «ave-, Wasch-, Wäschebteich-, BettreiniaungS- und FederreinigungS-Äustalten, IX. OrtSkrankenkaffe für die Buchdruck- und verwandten Gewerbe, sa? die in Gruppe XV. der ReichS-BerufS-Statistik aufgeführten Gewerbe. ^ Zu dieser Kaffe gehören insbesondere: 1. Schrift-Schneiderei und Gießerei, Holzschnitt, 2. Bnchdmckerei» Stein-» Metall-, Farbendrucke«!, Spielkartensabrikation,lithographische, chemigraphische und Lintir-Anftalteu, 3. photographische Anstalten, ferner 4. die Gewerbe der Musterzeichner, Musterschläger (Gruppe XVI). X. OrtSkmmenkaffe der Arbeiter in HandelSgewerben, für die in Handelsgewerben beschäftigten nicht kaufmännisch gebildete» Gehilfen und Arbeiter. . XI. OrtSkrankenkaffe der Gewerbegehilfinnen und Fabrikarbeiterinnen. Die vorstehend unter Nr. I—X aufgeführten Kaffen sind bestimmt:'ledi glich für die in den bezeichnet«» Gewerben beschäftigte» verstcherungSpffichttgen männlichen Personen. , - .. - Für di« Zugehörigkeit, der einzelnen versicherungSpflichtigen männlichen Personen zu einer unter Nr. I—X genannten Orttkrankenkassen ist da» Ge werbe, bez. daö tzauptgewerbe de» Betrieb-Unternehmer» entscheidend. Nachdem nun für sämmtlich« Kaffen die erforderliche» Statute ausgestellt worden find, bringen wir dies auf Grund von 8 23 de- KrankenverfichrrungS- GesetzeS behufs AnhSrung der Betheiligten mit dem Bemerke» zur ösfmt» lichen Kenntniß, daß die Entwürfe an unserer Expeditionsstelle (RäthhanS, link» 2 Treppen, Zimmer Nr. 54) zur Einstcht der Betheiligte» auSltegeu. Einweydungen find bei Berlust de» WiderspruchSrechtS , , bis spätesten» den S. September d' I. ^ schriftlich bei uns anzubringen. «hemnitz, am 16. August 1884. Der Rath der Stadt Chemnitz, l >> 7 Vetter», Bürgermeister. K. Erledigt -- hat sich der unler'm S. Juli 1884 von der hiesigen Königlichen SwatSauwalt- schast hinter dem Slempnergehilfen Albtn Ernst Seltmann au» Crottendorf erlassene Steckbrief, nachdem p. Seltmann zur Haft gebracht woichrn ist.. DageSchrmrik. IS. August. 1423. Kaiser Friedrich UI. gest. 1780. Blftanger geb 1806. Rückkehr KrusensternS von der ersten Reis« um die Erde. 1366. Auf dem Gottesacker zu Meisenheim wird der Friederike von Sesen- heim «in Denkmal errichtet- 1870. Beginn der Beschießung StraßburgS. Telegramme de» Chemnitzer Vnzeigers. Vom 17. August. - London. Der „Times" wird aus Fu-tscheu gemeldet: Frank reich wie- jede Vermittelung zurück. China zog sein Anerbieten auf Zahlung einer Entschädigung zurück uud erklärte den Krieg. 6000 Mann chinesischer Truppen landeten in Hoiho« und große Masten stehen an der Grenze der Provinz Kuangfie. Die französischen und chinesischen Kriegsschiffe machten fich zur Aktion bereit. Kopenhagen. Der internationale Aerzte-Congreß ist gestern geschloffen worden; als Sitz für, den nächsten Kongreß wurde Washington gewählt. Kairo, 18. August. Drei Bataillone englischer Infanterie, eine Schwadron englischer Husaren, sowie eine Abtheilung berittener eng lischer Infanterie sind marschfertig, um, sobald die TranSportfahrzeuge bereit sein werden, auf dem Nil nach Wadyhalfa abzugehen. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Die Reise de» Grafen Kaluoky ist ins- gesamwt ans sechs Tage bemessen, von denen er drei, nach anderen Angaben nur einen Tag» in Vaizin zubringen wird. Da am heutigen 18. d. M. der Geburtstag des Kaisers von Oesterreich ist» so wird der österreichische Staatsmann, da er voraussichtlich um diese Zeit nicht schon wieder in Wien eingetroffeu sein kann, der auf Schloß Babelsberg stattfindeuden Feier diese» Tage» beigewohnt haben. —Bei de« Beratbnngen zwischen dem Fürsten Bismarck und dem Grafen Kalaoky ist auch der deutsche Generalkonsul für Egypten, v. Derenthall. zugegen gewesen. Derselbe stand schon dem deutschen Botschast«,Srafen -Münster, uns dvr Londoner Konferenz al» fache verständig« Berather zur Sette und gilt al» der beste deutsche Kenner der egyptischen Verhältnisse. Seine Berufung nach Barzin gilt al» ei» Beweis, daß bei den dortigen Besprechungen die egyptische Frage vorzugsweise behandelt worden ist. . — In der Kaiserlichen Kriegsmarine ist. durch zwei allerhöchste KabinetSordreS eine bedeutungsvolle organisatorische und administrative Beränderung verfügt worden Die eine dieser OrdreS betrifft die Bildung von zwei Marine-Jnspekiionen, welche mit dem 1. Oktober d. I. ins Leben treten und von denen die erste ihr Stabsquartier in Kiel, die zweite in Wilhelmshafen haben wird. Die zweite Ver- füguug bezieht sich auf die Bildung einer SchifssprüfungS-Kommisston, welche gleichfalls am kommenden 1. Oktober zusammentreten und ihren Sitz in Kiel haben wird. Zu beide« KabinetSordreS find vom Chef der Admiralität bereit» die nöthigen Ausführungsbestimmungen er laffen worden. — Ueber die bekannte HeirathSaffaire deS Großhrrzog» von Hessen-Darmstadt weiß die Londoner „Truth" Wetter zu berichten, daß die Königin von England fich der beabsichtigten Abdankung de» Großherzog» auf» Energischste widersetzt hat. Ihr Einfluß soll auch uusern Kaiser bestimmt haben, dem hessischen Regenten da» Verbleiben auf dem Throne anzurathen, obgleich von dieser Seite früher die Billigung zu dem Zurücktreten deS GroßherzogS in'» Privatleben aus gesprochen worden sein soll. — Zur Verhaftung zweier französischen Spione entnehmen wir einer Korrespondenz der „Köln. Ztg." folgende nähere MitWlnngin: H-^kawu> jm Gasthvse znr „Stadt Lüttil zwei Fremde an, die fich ttlsKiei», Meier kt'-v^ip.-nnd'Uühlmai.». kropriütsirs, in» Fremdenbuch eintrugen. Ihre einzige Aufgabe schien im Spazierengehen nach den Eoblenz umgebenden und beherrschenden Höhen zu bestehen. Zudem folgten sie auch in möglichster Näh« den FestungSkriegSübungen. Am 11. ds. hatten sie fich im Walde hart an eine Batterie herangewagt und so verdächtig dabei benommen, daß dem befehligenden deutschen Offizier der wahre Charakter der Fremden nicht mehr zweifelhaft sei« konnte. Derselbe erstattete seinem Vor gesetzten Anzeige und dieser bewirkte die Verhaftung der Verdächtigen durch die Polizei. Die Untersuchung hat die volle Schuld der Beiden ergeben. Man fand bei ihnen eine Menge Karten und Ortsauf- nahmen, Skizzen und Aufzeichnungen, die eS zweifellos machen, daß sie die Militärspionage betrieben haben und zwar nicht etwa auf eigeneHand. sondern auf unmittelbaren Befehl deS fran zösischen Kriegsministeriums. Im Besitze de» Klein befand fich eine chiffrirte Depesche de» französischen Kriegsministers Campeno« vor, die in der Uebersetzung etwa lautet: „Sie haben sich nach Empfang Diese» sofort nachPariS zu begeben, um da selbst nähere Befehle in Empfang zu nehmen, die eine Dienstreise «ach Toblenz betreffen " Klein ist Platzingenieur von Perpignan. Rühlmann (man glaubt nicht, daß dieser Name der richtige de» zweiten Verhafteten sei) ist Batteriechef in Bel fort. — Da die Schuld der Verhafteten fich so klar ergeben hat, daß die Vor untersuchung bereits geschloffen werden konnte, so wird die gerichtliche Verhandlung alsbald stattfinden können. — Zu dem Münchener Postdiebstahl istnoch Folgende» zu melden: Al» am Freitag Morgen» 8 Uhr da» Lokal deS Postan- weisungSbureau» im Hauplpoftgebäude geöffnet wurde, ergab sich, daß die dahin führenden eisernen Thüren vorher gewaltsam geöffnet worden waren, später aber wieder zugeschloffen sein mußten. Durch Oeffnuug der Hauptkaffe, sowie einer Handkaffe war ferner der Betrag von 149:000 Mark, theil» in Noten, theil» in Gold entwendet worden. Papiergeld uud Gold war im Lokal zerstreut auf dem Boden liegend, wa» auf dir Hast der Diebe bei Verübung de» Diebstahl» schließen läßt. Am Boden fand man ferner rin Brrchwerkzeug, eine Laterne und ein verbrannte» Taschentuch vor. Di« Fenster waren mtt schwarzen Tüchern verhangen und auch der Schrank, in welchem fich die Uni formen der Beamten befanden» eröffnet und letztere zerstreut, st daß man annimmt, die Dieb« hätten fich in Uniform geworfen, um im Falle der Entdeckung Seiten» fremder Personen, ohne Verdacht zu erregen weiter manipultren zu können. Eine Spur der vermuthlich ortskundigen Diebe ist bi» jetzt, trotzdem die weitgehendsten Recherchen angeordnet find, noch nicht eruirt. Da» PostanweisungS- bureau blieb laut Plakate eingetreteüer Verhältnisse halber bis Nachmittag» 4 Uhr geschloffen und war dasselbe fortwährend von einer großen Anzahl Leute umstanden. Von der Polizei find 5000 Mk. Belohnung für die Entdeckung und Habhaftwerdung der Thäter auSgesetzt. Oesterreich-Ungarn. Die Varziner Zusammenkunft beschäf tigt begreiflicher Weise auch die Politischen Kreise in Oesterreich. Ungarn in hohem Grade Die tonangebenden Wiener Blätter widmen diesem Er- eigniß eingehende Artikel, in denen, wie schon mitgetheilt,die Fortdauer der ausgezeichneten Beziehungen zwischen Oesterreich und Deutschland be tont wird, wie sie die Konferenz Bismarck» mit Kaluoky marlire. Selbst die Tschechen- «ud Polenblätter wagen nicht, die Varziner Zu sammenkunft zu bekritteln, man weiß in diesen Kreisen trotz aller sonstigen Angriffe auf da» Deutschthum sehr wohl, daß Oesterreich erst durch da» Bündniß mit Deutschland Macht und Einfluß im europäischen Konzert gewonnen hat und so hüten fich die Herren Tschechen, Polen u, s. w. wohlweislich, an der deutsch-österreichischen Allianz zu rütteln. Frankreich. Die große Spektakel-Komödie der französischen Nationalversammlung hat nun mit der «»verändert erfolgten Annahme der RevisionSvorlag« ihr Sude erreicht. Unmittelbar darauf wurde, wie bereit» gemeldet, in beiden Häuser« deS franzöfischen Parlament» 'dh^ Debatte- über de« «nn ' Kabinet Ferry für Toukin verkmgtM Kredit von M MMrMen Famtt 4»- Lypiff w»d va» letztere kann jetzt auch in dieser Angelegenheit einen durchschlagende« Erfolg verzeichnen, denn mit 350 gegen 1V2 Stimmen hat bi« Depu- tirtenkammer die Kreditforderungrn am Freitag angenommen «ad somit Herrn Ferry in der Streitstage mtt China einen neuen Ver trauensbeweis gegeben, klebrigen» hat nach Annahme dieser Kredit- forderung in der DepotirlenkamMtr noch ein Nachspiel stattgefunde«. Sidi, Larnot und Proust beantragten eine von Ferry akzeptirte Tages ordnung, welche das Vertrauen der Kammer auf den festen Entschluß der Regierung ausspricht, dem Vertrage von Tientsin Achtung zu verschaffen Die Abstimmung hierüber ergab indessen wegen der Stimmenthaltung der Rechten und der äußerst« Linken «in unzureichen des Resuttat, weshalb die Abstimmung in einer Abendfitzung wieder holt werden mußte, in welcher die Tagesordnung Sidl-Earnot-Pronst mit 173 gegen 50 Stimmen angenommen wurde. — Der Senat hat am Sonnabend die Krediworlage für Tonkin fast einstimmig ange nommen. — Die schon dem Erlöschen nahe Tholera-Spidemie na südlichen Frankreich greift plötzlich von Neuem um fich. In Tvuloa und Marseille hat sich die Zahl der täglichen CholeratodeSfäll« Win dei vermehrt, außerdem werden auch au» Toulouse, Perpignan, Voguö, Digue u. s. w. Tholerafälle mit zum Theil tödtlichem Aus gang gemeldet. England. Die englischen Blätter beschäftigen sich mit Rück blicken auf die verflossene parlamentarische Session, deren Ergebniße von den großen Londoner Blättern als im Allgemeinen bellagtnS- werth bezeichnet wird. „Daily Telegraph" nennt die vergangene Session eine „Session der Fiasko»", „Standard" bezeichnet st« als die merkwürdigste und unfruchtbarst« in den Annalen de» modernen Parlamentarismus und die „Pall-Mall-Gazette" konstatirt einfach die völlige Unfruchtbarkeit der Session. Auch die Thronrede, mtt welcher da» Parlament vertagt worden ist, wird vielfach abfällig krittfirt, namentlich rügt e» die oppositionelle Presse, daß m ihr weder von Ostafien, noch von Südafrika und Madagaskar die Rede gewesen sei, wo doch gerade jetzt die englischen Interessen stark engagirt seien. Für die Regierung Mr. Gladstone'S find diese Kritkeu durchaus nicht schmeichelhaft, sie zeigen wiederum da» in weiten Kreisen d« so I englischen Nation waltende Mißbehagen und um so mehr muß de» - j Kabinet Gladstooe daran liegen, die in der Vorbereitung begriffene Nil-Kampagne behasS de» Entsatzes de» General» Gordon zum glück lichen AuStrag gebracht zu sehen. Die neueste aus Egypten hierüber vorliegende Depesche meldet denn auch, daß sämmtltche für die Expe dition nach Lhartum bestimmten Truppen sobald wie möglich nach Wadyhalfa, dem Sammelpunkte der Expedition, abgehen sollen, um von dort aus nach Semneh, auf dem Wege nach Dongola, expedirt zu werden. Dänemark. Au» Dänemark wird der am Donnerstag er folgte Zusammenkitt de» Reichstages zu einer außerordentlichen Ses sion gemeldet» welche wieder einmal den Riß zwischen dem konser vativen Ministerium und der radikalen Volksvertretung werkleistem soll. — Auf dem internationalen Aerzte-Kongreß zu Kopenhagen ist eine englischerseits beantragte Resolution angenommen worden, welche die Einführung internationaler kollektiver Untersuchungen bei Epi demien durch «in internationale» Komitee beantragte. Da» Komitee hat fich bereits gebildet und ist in demselben Deutschland durch die Herren Ewald und Bernhard verketen. Türkei. Die türkische Diplomatie hat sich in der Postämter- frage entschieden eine Schlappe geholt Assym Pascha, der türkische Minister de» Auswärtigen, würde sonst wohl nicht erklärt haben, die Pforte beabsichtige durchaus nicht, einseitige Schritte zu thun» um die fremden Postämter in der Ausübung ihre» Dienste» zu hindern. Auch ist der türkische Versuch, mit den fremden Postämtern in Konstantinop« zu konkurriren, wiederholt kläglich gescheitert. Aus Varna wird vom -> '-V
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