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,25G. ungen ,9,50. f-st. Mai c Mat . per ',5,70. > ohne cing'S ' un- üng'z trotz Seife 1uali- I auf nng's :s ge- unsche d, so mutz; Ein c Ver- cing's rt ist. frisch r. letzte epfel, raut, 5 u 7 seinen her. M- ItzN Koch- e em- chner- Zu- lligster ^dorf. t zum ll zahl- gt. lßwald h i.V- ischofs- hirgis' Eduard Glaß Metzsch' Schönburger TagMM und Filialen: in Altstadtwaldenburg bei Herr» und Wal-enbarger Anzeiger Filialen: in Altstadtwaldenburg bei Herr» Einende Nummer bis vormittags 11 Uhr. II I I ßI 4^ Hl DD11 I ID D /I DD-Al^IHII^I Wilhelm Tahler, Cigarrensabrikant an der r/r «b°nn-men!spr-is beträgt vierteljähr- UL VBrücke; in Rochsburg bei Herrn Paul Zehl; « «ne 5,0 Vf. Einzelne Nrn. 5 Pf. m Wolkenburg bei Herrn Herm. Wildenhain; «ni-rate vro »eile 10 Pf-, für auswärts 1b Pf. in Ziegelheim bei Herrn Eduard Kirsten. r«bell-risch°r S°S wird doppelt berechnet. Amtsblatt für den Stadtrath zu Waldenburg. qualeick weit verbreitet in den Städten Penig, Lunzenau, Lichtenstein-Callnberg, und in den Ortschaften der nachstehenden Standesamtsbezirke: H , ^^llvnstnrn St Eaidien, Ehrenhain, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenchursdorf, Langen- Mts,°dt-W° d-nburg, Brtu^ O-ISmtz i. R.ich°„b°ch, Rcmse, Rochsburg, Rußd°.s, l,ub°-Ri-d°rh°m. L°n,°nlcub°-Ob°rh°m. R.°d«E° Aer«fpr«cher Nr. V. -M 248. Mittwoch, de» 33. Oktober 1901. Witterunasbericht, ausgenommen am 22. October, nachm. 4 Uhr. „ 7 57 mm reducirt auf den Meeresspiegel. Thermometerstand -st 12° 0. (Morgens 8 Uhr -st 13« 0.) Feuchtigkeitsgehalt der Luft nach Barometerstand 75/ WM. 1 z. 0 Windrichtung: Südost. Niederschlagsmenge in den letzten 24 Stunden bis 12 Uhr mittags: 0,0 WM. d--<W B-WSM b/s h-Ibh»,. kr,- L».u-r nicht "Waldenburg, 22. October 1901. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß man in den Bereinigten Staaten von Nord-Amerika hofft, eines Tages einen Theil des britischen überseeischen, inter nationalen Einflusses erben zu können, wenn einmal der britische Leu sich außer Stande sieht, die Fäden seines heutigen über die ganze Erde verzweigten Herr schafts-Netzes fest, wie früher, in den Pranken zu halten. Zum Mindesten geht die stille Hoffnung der Yankee's auf das englische Kanada, das so schön zur Abrundung des Besitzes der nordamerikanischen Union passen würde. Zudem weiß ja alle Welt, daß ein großer Theil der kanadischen Bevölkerung, insbesondere der, welcher fran zösischer Abstammung ist, noch lieber heute, als morgen die britische Herrschaft mit der amerikanischen vertauschen Würde. Und solche Gesinnung spielt in der ameri kanischen Rechnung keinen kleinen Posten. Von dem gegenwärtigen Präsidenten der nordameri kanischen Union, Herrn Theodor Roosevelt, war seit Langem bekannt, daß er dem Grundsatz huldigt: „Mein Vaterland muß größer sein!" Er hegt nicht nur die Hoffnung, daß es den Vereinigten Staaten beschieden sein werde, eine ganz andere Rolle, als bisher, zu spielen, er hat auch den Willen, die Hoffnungen in Thaten umzusetzen. Er sprach davon, daß die nord amerikanische Kriegsflotte die zweitgrößte der Erde werden müsse; ein solches Wort kann viel und wenig Gefahrdrohendes bedeuten; viel in einem Staatswesen, wo es als selbstverständlich gilt, daß ein jedes auf gewendete Kapital sich verzinsen muß, also auch die Millionen, welche eine Flotte kostet, wenig in einem Staate, in welchem man nur ein Ziel kennt, den Frieden zu erhalten! Laß dieses Ziel in Washington gerade nicht als das allerhöchste gilt, hat der Kubakrieg be wiesen, denn man kann doch mit Bestimmtheit an nehmen, daß z. B. Deutschland mit so nichtigen Gründen, wie die nordamerikanischc Regierung es gethan, keinen Krieg vom Zaun gebrochen hälte. Ob die Vereinigten Staaten nun gerade eine Kriegs flotte erhalten werden, welche als die zweite der Welt zu betrachten ist, kann getrost dahingestellt bleiben. Es kann weniger werden, es kann aber auch mehr werden nach der bekannten Erfahrung, daß das ins Rollen gebrachte Rad leicht übers Ziel hinausschießt. Worauf ankommen wird, das ist der Umstand, daß die Heißsporne drüben nach der Erschaffung einer großen Aloüe auch darauf hmarbeiten lverden, daH diese Streif- macht zu thun bekommt. Fangen die Yankee's auch nicht gleich einen Krieg an, so wird doch an Quengeleien kem Mangel sein, die zu ertragen nicht jeder fremde Staat Neigung haben wird. Dem Präsidenten Roosevelt ist die Wirklichkeit mit einem rasenden Troschkcngaul durchgegangen als er sich zu dem schönen Ausspruch verflieg, auf der Erde dürfe nichts Wichtiges ohne Zustimmung der „Hiuteä ok ^ortk-^Erika<- geschehen. So hitzig ist die Sache denn doch nicht. Käme es den Herren in Washington in der That darauf an, solche Worte in Lhaten umzusetzen dann böte eine Intervention im Burenkrrege d,e beste Gelegenheit, zu zeigen, was man Genüge beweisen. Aber für ihr Interesse werden sie zweifellos Alles und Jedes thun, darum die Vermehrung der Kriegs flotte, die schon im vollen Gange ist. Wenn einmal Rußland und England aneinandergerathen werden, und der Tag wird kommen, weil er kommen muß, dann bricht auch für die Vereinigten Staaten die große Zeit an, in welcher es bei ihnen heißen wird: „Nehmen ist Vortheilhafter, als Geben!" Wer kann auch wissen, was sich schon früher einfädeln läßt; denn, wie oben gesagt, die Abneigung gegen einen Krieg ist drüben gerade nicht so riesengroß. Um für die vielen Tausende herumlungernder Elemente eine „gute Beschäftigung" zu haben, haben die Kreise, welche die Politik der Ver einigten Staaten leiten, an einer guten Profit ver sprechenden Unterbrechung des Friedens gar nicht einmal so sehr viel auszusetzen. In jedem Falle fühlen sich die modernen Söhne der „großen und freien" Republik außerordentlich, und Europa hat mit ihnen zu rechnen. Die leitenden Herren drüben haben kein halbes Dutzend von leichten oder schweren Staatsprüfungen bestanden, sie kennen nicht die Schemata, die für diesen oder jenen diplomatischen Zwischenfall zur Anwendung gebracht werden, sie han deln lediglich nach ihrem praktischen Nutzen. Alle Yankees sind geborene Geschäftsleute; Herz und Gemüth, Ideal und Nächstenliebe kommen in ihrem Charakter kurz fort, aber sie verstehen das Rechnen. Bisher haben sie, man muß es zugeben, sich wenig verrechnet, aber vielleicht bleibt auch ihnen die Bezahlung von Lehrgeld nicht erspart. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Der Kaiser hörte am Montag die Vorträge des Chefs des Civilkabinets und des Staatssekretärs des Reichspostamts. Vorher hatte Se. Majestät den üblichen Ausritt gemacht. Prinz Adalbert von Preußen, der künftige Seemann, ist am Montag früh in Konstantinopel angekommen. Als das Schulschiff „Charlotte" in den Hafen einfuhr, salutirten die türkischen Stationsschiffe. Nachmittags empfing der Sultan den Prinzen, zu dessen Ehren im Sternenpalast ein Festmahl und eine Theatervorstellung stattfanden. Oberst zur Disposition v. Löbell ist im Alter von 85 Jahren zu Pankow bei Berlin gestorben. Er war ein hervorragender Militärschriftsteller. Tas Reichsgericht in Leipzig erkannte in der Revisions verhandlung des großen Elberfelder Militärbe- ^eiungsprozesses auf Verwerfung der von der Staatsanwaltschaft und zwei Angeklagten gegen das urlyeu der Elberfelder Strafkammer eingelegten Revi-! Die Sache der Uebrigen, darunter die des Hauptange klagten Baumann, wurde zur nochmaligen Verhandlung in die erste Instanz zurückgewiesen. Umfangreiche Schießübungen mit neuen Geschützen werden z. Z. auf dem großen Kruppschen Schießplatz bei Meppen in Gegenwart höherer Offiziere aus Berlin abgehalten. Der Donner der Geschütze ist so stark, daß er noch an der Nordseeküste zu hören ist. Tie „Deutsche Tagesztg." erklärt, die Reichsregierung würde äußerst thöricht gehandelt haben, wenn sie wirklich, wie es den Anschein hat, über ihre Absicht, die bestehenden Handelsverträge nicht vor Er ledigung des neuen Tarifs zu kündigen, Mit- theilung gemacht hat. Damit haben sie ihren besten Trumpf aus der Hand gegeben, mit dem sie die Gegner des neuen Tarifs und deren etwaige Obstruction im Reichstage hätte überwinden können. Die Verkündigung des Regierungsentschlusses könne nur den Zweck haben, die Obstructionsabsichten zu stärken. Tie Arbeiterentlassungen und Arbeitsein schränkungen nehmen der „Tägl. Rundsch." zufolge jetzt auch bei der preußischen Eisenbahnverwaltung einen größeren Umfang an. In Potsdam wurden in der vergangenen Woche sämmtliche Arbeiter, etwa 600 an der Zahl, genöthigt, einen Tag zu feiern, weil man auf diesem Wege verhüten wollte, Lohnherabsetzungen und Arbeiterentlaffungen vorzunehmen. Bis zum 1. April 1902 soll alle 14 Tage ein solcher unfreiwilliger Feiertag stattfinden. Diese Maßregel soll in sämmtlichen Betriebswerkstätten der Eisenbahndirection Berlin zur Anwendung kommen. In andern Directionsbezirken hat man dagegen Arbeiterentlassungen in den Be triebswerkstätten vorgenommen. Auch im Außendienst macht sich das Sparsamkeitsprincip der Verwaltung geltend. Die 72 deutschen Eisenbahnen mit einer Ge- sammtlänge von 44,387 Km. vereinnahmten im Sep tember aus dem Personenverkehr 47 Mill. Mk. oder 2,2 Mill, weniger und aus dem Güterverkehr 97 Mill, oder 4, 4 Mill. Mk. weniger als im September des Vorjahres.' Ter Rückgang der wirthschaftlichen Verhält nisse macht sich namentlich im Ruhrkohlenrevier sehr empfindlich fühlbar. Auf den Zechen werden, einer Zu schrift der „Volksztg." zufolge, durchweg wöchentlich Feierschichten eingelegt. Dazu kommen Lohnreductionen von 5, 10 und 15 0/,. Seit April betragen die Lohnkürzungen für die meisten Arbeiter indessen 25 °/g. Die Löhne, die infolge der 4 bis 5 Feierschichten im Monat und der Lohnreduction gezahlt werden, können die Lebensbedürfnisse in der augenblicklich theuren Zeit kaum noch bestreiten. An allen Enden müssen sich die von der Ungunst der Verhältnisse betroffenen Arbeiter zu Einschränkungen entschließen, um mit dem geringen Lohne auszukommen. Diese plötzlichen Entbehrungen erzeugen in Arbeiterkreisen Unzufriedenheiten, die sich durch eine stille Agitation noch steigern. Die sociale Frage wird damit zu einer politischen. ^Hunger und Sonnabend, den 26. dieses Monats, Bormittags 11 Uhr, sollen im kleine« Rathskellerzimmer hier 15 Sick, etscrne Gartenstühle und eine Anzahl hölzerne Stühle zwangsweise meistbietend versteigert werden. Waldenburg, am 21. October 1901. Der Rathsvollzieher. Brucha. kann. Aber Herr Theodor Roosevelt wird ebenso, wie sein Vorgänger, Herr William Mac Kinley, „nein" sagen, wenn ein solches Ersuchen ernsthaft an ihn heran träte. Und warum? Weil dabei für die Vereinigten Staaten nichts zu verdienen ist. Aus Edelmulh und um Gottes Dank treiben die Amerikaner keine Inter vention, wie Kuba und die Philippinen-Inseln zur sionen. In sämmtlichen übrigen Revisionen wurde das Urtheil aufgehoben. Drei Angeklagte wurden freigesprochen.