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Freitag, 18. IuÜ 1884. «r. 16«. — 4. Achrgaag. taölbolr. Unparteiisches Tageblatt für Chemnitz und Umgegend besonders für die Vororte: AUchenmitz, Altendorf, Bernsdors, Borna, Ebersdorf, Furth, Gablenz, Glösa, Helbersdorf, Hilbersdorf, Kappel, Neustadt, TchSvau. Bbomremeutsbettelkmgen, vierteljährl. 125 Pf. (Zutr. 40 Pf.), monatl. 45 Pf. (Zutr. 15 Pf.), nehmen Jnscrtion-pret-: dt« schmal« (Ispaltige) SorpnSzeile ad« deren Ran« 15 Pfennige. — an die Verlagsexpedition n. Ausgabestellen in Chemnitz n. obigen Vororten. Außerhalb dieser Orte kann der Au- — Unter Eingesandt pro Zeile 30 Pfennig«. — Auf gwß« Annonce» und Wiederholungen Rabatt.— zeiger nur b. d. Postanstalten—PostztgS-Liste 7. Nachtrag Nr. 1059 —(vierteljährl. 150 Pf.) bestellt werde». Annoncen-Annahme fttr die nächst» Nnnune» bi» Mittag. — A«S-ab« Den Wochenkrch RachNüttag. Berlags-Expedition: tzklexander Wiede, Buchdruckerei, Ehemnitz, Theaterstraße 48 (ehemaliges Bezirksgericht, gegenüber dem Kasino). Bekanntmachung. Nachdem tz,m Rathe der Stadt Chemnitz beschlossen worden ist. mit Schluß diese- JahreS die Umnummerirung hiesiger Straßen in der Weise, daß die Häuser auf der einen Seite mit ungeraden, aus der anderen Seite mit geraden Zahlen bezeichnet werden, sortzusetzen und diese Umnummerirung, (»weit möglich, mit folgenden Straßen: Amalienstrabe, Bernsbachstraße, Hohestraße, Kaiserstraße, Katharinen strabe, Reichsstraße, Rudolsstraße, Stollbergerstraße, Weststraße, Zwickauerstraße, vornehmen zu lassen, so wird solches mit dem Bemerken hierdurch bekannt gemacht, daß die Ueberficht der Nummern, mit denen künftig die einzelnen Häuser zn versehen sind, später veröffentlicht werden wird. Chemnitz, am 16. Juli 1884. Das Polizeiamt. Siebdrat. Strumpfwaareu u. B. m. befindlich, zur öffentliche« Versteigerung gelang«. Aktuar Berger, Gerichtsvollzieher bei dem König!. Amtsgericht Thenmi-. Bekanntmachung. Frau Auguste Marie verehel. Wagner, Leipziaerstraß« 106, und Frau Emma Pauline verehel- Anke, Brühl 49, find heute als Hebammen für di« Stadt Chemnitz in Pflicht genommen war ben. waS hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird- Chemnitz, am 12. Juli 1884. Der Rath der Stadt Chemnitz. Andre, Oberbürgermeister. -, F,,. Freitag den 18. Juli Bormittags 9 Uhr soll im Auktionssaal« de» JustizgebüudeS hier «in« große Parti« Psandstück«, worunter namentlich bessere Möbel, Sophas, Spiegel, Bilder, 1 Pianino, Betten, Regulateure, Taschenuhren, Nähmaschinen, 6 Stück Herrenkleiderstoffe, Tageschronik. 18. Juli. 1100. Gottfried von Bouillon gest. 1374. Petrarca gest. 1639. Bernhard von Weimar gest. 186l. Großes deutsches Sängerfest in Nürnberg. 1870. UnfehlbarkeitSertlärung de- Papste». Telegramme de» Chemnitzer -knzeigers. Vom 16. Juli. Leipzig. Die Anmeldungen der auswärtigen Schützen zum achten deutschen Schützenfeste laufen ebenso wie die Ehrengaben in bedeutender Anzahl ein. Zur Ausschmückung der Stadt sind umfassende Vorbereitungen getroffen. Der am 20. Juli stattsindende Festzug Wird glänzend auSgestattet; die Bauten auf dem Festplatz sind sämmt- lich vollendet. Berlin. Die Abendblätter bestätigen, daß der Kaiser von Oesterreich am 5. August in Gastein eiutrifft. Beide Monarchen machen TagS darauf eine Fahrt nach Lend, vielleicht auch weiter ge meinsam. — Der ReichS-Auzeiger publiztrt die auf Antrag Sachsens be schloffene Maß- und Gewichtsordnungsnovelle. — Nach einer guten Nacht ist das Befinden der Prinzessin Wilhelm durchaus zufrieden- gellend, ebenso befindet sich der neugeborene Prinz gut. ^ Paris. Der „GauloiS" fordert die Absetzung de» Polizei- AommiffarS Salieu, weil er das Zerreißen der deutschen Fahne vor bem Hotel Continental durch Mangel an Energie verschuldet habe. „Rep. ft." wirst der internationalen Direktion dcS Hüels Continental ^Mangel an Rücksicht für die französischen Gefühle und Boruriheile vor Paris. Seit gestern früh bi- Abends sind in Marseille 30, ihre Feste zu feiern und unter den Kaisern verlangte ja die schon de- generirte Nation nur nach „pansw st eiroensss," d. h. nach Brot und Spielen. Das mittelalterliche Deutschland kannte zahllose Auf züge, Spiele und Unterhaltungen für das Volk in Stadt und Land, Frankreich und die übrigen romanischen Länder haben ihre VolkS- und nationalen Feste und jenseits deS Kanals vereinigen Regatten und großartige Wettrennen, wie z. B. der Derbytag, Tausende und Zehntausende in festlicher Stimmung und werden so zum Ausgangs punkt volkSthümlicher Feste. Dar wahre Volksfest, zu welchem sich alle Theile der Bevölkeruug, Hoch und Niedrig, Jung und Alt, ohne Unterschied der Religion, der Parteien und der bürgerlichen Stellungen vereinigen, hat seine sittliche Berechtigung in vielfacher Hinsicht. Es hebt ganze Massen mit einem Schlage zu einer freudigen Stimmung empor, die, was so selten ist und so anregend auf Herz und Gemüth wirkt, einen gemeinschaftlichen ungekünstelten Mittelpunkt hat. ES hebt sie heraus aus den Lasten und Sorgen der Alltäglichkeit zum heiteren Lebensgenuß. Dadurch wird das Gefühl der Volksgemeinschaft gehoben und gestärkt» die Gemüther werden versöhnlicher gestimmt, die religiösen, Politischen und sozialen Gegensätze, die leider in den TageSkämpfen sich mehr und mehr schärfen, sie verschwinden in deu Tagen des Festes und west hinaus über diese Tage wird dieser mildernd« Einfluß deS Feste» seine segens reiche Wirkung noch auSüben. Die Jugend erhält Anregung und nachhaltige Stimmung durch da» Fest für das ganze Leben, Kunst und Industrie sehen wir im Wettkampfe bestrebt, zur Verschönerung deS Festes beantragen und der wlrthschaftliche PulS^rihÄ^-kiurü I von Rom uoL Madrid spieleutze Fall Pidal tst fl >, frischeren Schlag in vielen Kressen lange vor dem Feste, während derselben und darüber hinaus. Das find nicht Nur ideale und sittliche Momente eines wahren Volksfestes, sondern sie verleihen in Toulon 7 Personen an der Cholera gestorben. . ,,, , , ^ ^ - Paris. Die Senatskommission für die BerfassungSrevision demselben auch eine geMe prakt sche u^> wlrthschaftllche Bedeutung, beschloß nahezu einstimmig, die Revision deS Artikels 8 betreffend die Und auch der nattonale Gedanke kommt hi«bm mcht zu k>rz. Zwar, finanziellen Rechte des Senate» nicht stattfindeu zu lassen, dagegen d,ep°l,tlsch-EmheU haben wir. der d-uffch- Staat,st festgefügt, aber würde das Amendement Faye, welche- den Art. 8 vervollständigen "°Z - krä ügen Zügen. Part-ig-zän will, erwogen. Wie verlautet, dürste die Kommission Donnerstag Müstet das deutsche Volk und da- Ausland blickt mnst scheel auf mit Ferry die Garantien berathen, welche von der Kammer verlangt »- errungene Einheit der Deutschen muß da nicht ein solches werden sollen, bevor der Senat der Revision zustimmt. Falls der N.e^lA"d "nd segen^ al» eine Mahnung und pa- S-nat in die Revision willigt, nimmt man an, daß der Kongreß erst triotisch-Stärungfür unS selbst.alseme selbstbewußte Kundgebung im Oktober zusammentreten werde. das Ausland? Wenndas deutsche Volk m diesem Smne seine London! Der „Times- wird aus Shanghai gemeldet: der nationalen Feste feiert, so wird Niemand, welcher nicht überhaupt ein französische >» esandte verlangte in Tientsin die Zurückziehung der abgesagter Feind aller Volksfeste ist, einen emstüchen Entwand gegen chinesischen Truppen von der Grenze TonkinS und die Zahlung .iner d»-n Begehung erheben können und w.r hoffen und wünschen dämm, Entschädigungssumme. Diese Forderung wurde dem Tsung-li-Yemea auch das VII l. deutsche Bundesschleßen, zu dessen würdiger Feier .(auswärtiges Amt) mitgetheilt, von diesem aber verworfen. Das die Stadt Leipzig i°so großartige Vorbereitungen gettoffenhat. sich Ultimatum läuft am 19. Juli ab. Der Krieg scheint unvermeidlich A einem vol sthüm ich-n Feste im schönste« und wahrsten Smne des ^ sxiu. Wortes gestalten wird. Paris, 17. Juli. Mittag» 12 Uhr b Min. Die „HavaS" > «„»«-Ls!-».- meldet, daß die Tiwesnachricht au- Shanghai, Tsungliyamen habe VV» »ieye VLunoscyau. die Forderungen de» Gesandten Patenotre abgelehnt, dementirt wird. Deutsches Reich. Kaiser Wilhelm ist in bestem Wohlsein Vielmehr gelle eine Verständigung Chinas mit Frankreich als nahe be- am Dienstag Nachmittag in dem festlich geschmückten Gastein einge- vorstehend. . troffen, von der Bevölkerung in herzlichster Weise bewillkommnet. London, 17. Juli 12 Uhr 5 Min. Der gestrige Schnellzug Die „Wiener Abendpost- widmet diesem Ereigniß einen sehr sym- von Manchester nach Sheffield ist unweit Penistone infolge eines pathisch gehaltenen Artikel, in welchem eS heißt: „Se. Majestät der Achsenbruchs der Lokomotive beim Passiren einer Brücke entgleist, deutsche Kaiser hat heute (1b. Juli) wieder den österreichischen Boden Der Zug stürzte auf die Straße, wobei zwanzig Personen getödtet, betreten, um, wie seit einer Reihe von Jahren, Kräftigung seiner Ge- dreißig verletzt wurden.^ Unter den Passagieren befanden sich einige sundheit in Gastein zu suchen und zu finden. Die Völker der öster- Deutsche, welche über GrimSby nach Deutschland reisten. Rationale Feste. Vom nächsten Sonnabend an wird in den Mauern der alten Meß- und Museustadt Leipzig das 8. deutsche Bundesschießen abge halten und allen Anzeichen nach zu schließen, wird dasselbe nicht nur aus allen deutschen Gauen, sondern auch aus Oesterreich, der Schweiz u. s. w. äußerst zahlreich besucht werden. Es erhellt hieraus, daß die Theilnahme für derartige Feste, wie Schützen-, Turner- und Sängerfeste, welche gerade mit deutscher Art und deutschem Wesen so innig verknüpft sind, in unserem Volke noch immer in weiten Kreisen fich aufrecht erhält, während man von anderer Seite stets den Ein wand erhebt, daß sich solche Feste heute, wo Deutschland politisch geeint dasteht, überlebt und darum keine Berechtigung mehr hätten. Es ist allerdings nicht zu leugnen, daß die allgemeinen Turner-, Schützen- und Sängerfeste vor 1870 viel dazu beigelragrn haben, den Gedanken der deutschen Einheit zu kräftigen und zu fördern und ihn dem deutschen Volke immer wieder zum Bewußtsein zu bringen und wenn wir derartige Festivitäten nur unter diesem Gesichtspunkte be trachten wollen, so wäre freilich die Frage berechtigt: Wozu brauchen wir jetzt noch deutsche Nationalseste? — Zugegeben, daß die nationale Bedeutung solcher Feste an Erheblichkeit verloren hat und daß der Emst der Zeit unS mahnt, Sparsamkeit, Enthaltsamkeit und Nüchtern heit uns zur Richtschnur in unserem Thun und Treiben zu wählen: Kann und muß deshalb ein Volk sich abhalten lassen, nach jahrelangem Zwischen räume altem Herkommen gemäß, sich wieder einmal zu vereinigen zu einem großen gemeinschaftlichen Feste? Man müßte dann überhaupt jedem Volksfeste als solchem seine Berechtigung absprechen, während doch schon die Geschichte uns lehrt, daß es deren zu allen Zeiten und bei allen Kulturvölkern gegeben hat. Im alten Griechenland bildeten die olympischen Spiele den Mittelpunkt der nationalen Bereinigung und zu Olympia war eS, wo „der Kampf der Wagen und Gesänge der reichisch-ungarischen Monarchie begrüßen in dem Besuche de» deutschen Kaisers ein stet- erfreuliches Unterpfand der zwischen den beiden Kaiserhöfen und Reichen bestehenden innigen Freundschaft." — Eine bemerkenswerthe Episode aus der Reise de- Kaisers von Mainau nach Gastein bildete die Begrüßung mit der würtem belgischen KönigSfamilie in Friedrichshafen. Begleitet von den groß herzoglich badischen Herrschaften traf der Kaiser am Montag Mittag in dem genannten Orte ein, wo ihn der König und die Königin von Würtemberg im Schloßgarten begrüßten, während schon vorher die Herzoginnen Elsa und Olga von Würtemberg dem hohen Reisenden beim Verlassen de» Dampfbootes Kornblumen überreichten. Der Kaiser weilte über eine Stunde im Schlosse bei den würtembergischen Majestäten und dürfte dieser Begegnung eine politische Bedeutung nicht abzusprechen sein. — Der Quell der politischen Neuigkeiten bezüglich der inneren Angelegenheiten fließt immer spärlicher und ist es bei der gegenwär tigen Oede der politischen Situation daher erklärlich, wenn sich die Aufmerksamkeit dem peinlichen Zwischenfalle bei der Pariser National- seier in erhöhtem Maße zugewendet. Wie gestern mitgetheilt, ist Wunder nehmen, wenn man die wirthschastliche Gefahr, in Be zieht, welcher speziell Marseille und Toräon g^euwärtig ^ " Cholera anSgesetzt find. Den Ministern de» Jnnepu, der 0 Arbeiten und de» Handels, welche am Dienstag VorMittag^ seille eintrafen, erstattete der Präfekt Bericht, In demsell eS, daß gegen 65,000 Personen seit dem Auftreten der Marseille verlassen habe» und daß Arbeitlofigkeit die arbeite völkerung bedroht. Ans folgenden Tage haben fich die Toulon begeben und dürste ihnen daselbst ei« gleich,trW» I durch die Epidemie verursachten wirthschastliche« Lage worden sein. . , Belgien. Die Nachwahlen zum belgischen Senat haben wqftg^, stens in Brüssel den Sieg der liberalen Sache ergeben, Di« liberale Kandidatenliste drang hier mit einer Majpri1ä^von400 HP durch und wird sonach die belgische Hauptstadt im Senate wsi liberal vertreten sein. Auch bei d«f Stichwahl in NivellxS die Liberalen, während in Toprnay der Kandidat der kathosi Partei gewählt wurde. Im Ganzen verfttgt jetzt dieselbe,' über eine Mehrheit von 17 Stimmen »ich da sie auch in I tirteukammer über die unbedingte Majorität verfügt, so wird für die nächsten 6 Jahre entschieden im klerikalen Fahrwasser ^ men. Welche Konsequenzen sich hieran» für die weisere Entwü des belgischen Staate» ergehen werden, muß einstweilen obg, werde». . - - Italic«. Der in de» letzten Tagen M tilgen Stuhle gegenüber «' f^d seht übertrieben u »n Madrid und Heus en, haben sehr freund lichster Weise erledigt worden. Dir Mittheilungen üher red« deS . spanischen Ministers Pidal^pzonach sich derselbe als Anhänger drx. weltlichen Herrschaft de-hl scharfer Weis« gr^erOls b'on Italien dem eingeschlageue Politik ausgesprochen haben sollt«, worden. Zwischen dem italienischen Gesandte« spanischen Minister des Auswärtigen. Elduayeo, haben sehr ftenuti schastliche Erklärungen bezüglich der Rede de» Minister» Pidal stast- gefunden und ist dieser Zwischenfall hiermit erledigt. Dänemark. In Dänemark scheinen wichtige politische Ereig nisse unmittelbar bevorzustehen. Aus Gmunden (Oesterreich) wurde gemeldet, daß der König von Dänemark, welcher noch einige Wochen daselbst zu verweile» gedachte, am 13. IM Abends plötzlich nach Kopenhagen zurückgereist ist, wie eS heißt, infolge ringet «offener De peschen in dringenden Regierungs-Angelegenheiten. Vielleicht handehj eS sich um den Rücktritt deS Ministeriums Estrup, da» fich von Be ginn seiner Thätigkeit an im entschiedenen Gegensatz« zu der radikal gesinnten MehrheU der dänischen Volksvertretung befunden hat. Rumäuie«. In Bukarest hat am Montag die vereinigte Opposition eine Demonstration gegen das Kabinet Bratianu und fettst gegen den König in Szene gesetzt, welche schließlich ganz den Charakter einer Straßenemeute annahm. ES wurden zur Revolte aufreizende Proklamationen in einer von der Opposition veranstalteten öffentlichen Versammlung auSgrtheilt und der Deputirte BerneSco stieß heftige Drohungen gegen deu König au». Da viele der Anwesenden gegen ein solcher illoyales Verfahren kräftig protestirteu, so entwickelte sich eine große Rauferei, bei welcher mehrere oppositionelle Deputirte sogar vom Revolver Gebrauch machten, wofür sie freilich von der Menge übel zugerichtet wurden. Die Polizei stellte endlich die Ruhe wieder her. Egypten. AuS Egypten sind seit der Berrätherei deS Mudir» von Dongola, durch welche diese Stadt den Sudanrebellen in die Hände gespielt wurde, keine weiteren Nachrichten von Belang einge laufen. Von Gordon fehlt seit Monaten jede sichere Nachricht, wie anderseits auch nicht mehr da- Geringste von den Absichten der eng lischen Militärverwaltung in Kairo verlautet, Khartum zu entsetze«: Dieselbe konzentrirt vielmehr ihre ganze Thätigkeit darauf, die Grrnz- garnisonen Ober-EgyptenS den Sudanrebellen gegenüber in V«- theidigungSzustand zu setzen. Rachrichterr a«» Chemnitz und Umgegend. Chemnitz, den 17. Juli 188t. —i. Als sich vor längerer Zelt ein Verein gründete, welcher die körperliche Ausbildung der Jugend durch geeignete Spiele bezweckte, so war dieses Unternehmen nur freudig zu begrüßen. Gestern nun ist eS diesem Verein nach mancherlei Schwierigkeiten gelungen, den 1. öffentlichen Spielplatz in hiesiger Stadt zu eröffnen. D?r Jd«« de» Herrn Stadtrath Kunze folgend, hatte man da- ehemals Griechen Stämme froh vereinte." Auch die alten Römer verstanden! der Nationaltag so gut wie unbeachtet geblieben und dies darf nicht . , man . . . Schüfsner'sche, jetzt der Stadtgemeinde gehörige Grundstück zu diesem m PanS am Tage des Nationalfestes eine am Hotel Continental Behufe auSerwählt und eS ist wirklich staunen-werth, welch' prächtig» aufgepflanzte deutsche Fahne vom Straßenpöbel herabgerissen und zer-^ Spiel- und Tummelplatz der Verein aus dem sumpfigen Terrain zü setzt worden. Es bedeutet dies eine gröbliche Jnsultirung für die schaffen wußte. Ring» laden Ruhebänke im Schatten zum AuSruhea deutsche 'Ration und die französische Regierung hat sich anerkennens- ^ ein und am Westende deS Platze» sorgte gestern ein einfach herge- werther Weise auch beeilt, durch ihren Botschafter in Berlin der richtete» Schankzelt für die Erholung der an den Eröffnungsfeierlich- Reichsregierung ihr tiefes Bedauern über den Vorfall auszudrücken, leiten theilnehmenden Personen. Gegen Uhr bewegte sich urttft Borantritt der Militär kapelle der Festzug vom Eingänge an der Schloßstraße au» nach dem im Flaggenschmuck prangenden Platze. Hier hielt unter einem Eichbaum stehend Herr Rektor Professor vr. Pflüger die Eröffnungsrede, in welcher er mit trefflichen Worten auf den Zweck dieses Platzes, die Kräftigung der Jugend durch Spiel in gesunder frischer Lust für hie anstrengende geistige Arbeit, hinwies. Der Redner betonte, daß mdti mit der Einrichtung von Spielplätzen und Ferienkolonien der städtischen Jugend die Vortheile verschaffen Derselbe wird von den anständigen Elementen der Pariser Bevölkerung selbst entschieden gemißbilligt und so darf man denn hoffen, daß das bedauerliche Ereigniß die freundlichen Beziehungen zwischen der deutschen und der französischen Regierung in keiner Weise nachtheilig beeinflussen werde. Frankreich. Die Nationalfeier vom 14. Juli hat im übrigen Frankreich nur schwachen Anklang gefunden. Vollends im Süden ist