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Nr. 838. — 4. Jahrgang. Donnerstag, S. Oktober 1884. tadlbote. Unparteiisches Tageblatt für Chemnitz und Umgegend besonders für »ie «ororte: Mchenmlh, AIteii»orf, BemSSors, Norm, Ebersdorf, Furch, Sodleiiz, Ms«, Helbersdorf, Hilderidorf, «appel, Reuftadt, Schl«». Die Abonnenten erhalten mit dem Anzeiger allwöchentlich 3 Unterhaltungs-Blätter, sowie dar 8seitlge, reich- illustrirte humoristtsche Anzeiger Bilderbuch. Abonnementsbestellungen, vierteljährl. 150 Pf. (Zutr. 40 Pf.), monatl. 50 Pf. (Zutr lb Pf.)» «ehmen an die Berlagsexpedmon und Ausgabestellen in Chemnitz und obigen Boronen. Außerhalb dieser Orte kann der Anzeiger nur bei den Postanstalten — Postzeitungs-Liste 7. Nachtrag Nr. 1059 — bestellt werden. In Oesterreich-Ungarn ist der Chemnitzer Anzeiger zum Abonnementspreise von vierteljährlich 1 Gulden 41 Kr., monatlich 47 Kr. (exkl. Agiozuschlag) durch die Postanstalten zu beziehen. JnsertionSpreiS: dt« schmal« (Ispaltig«) KorpnSzeilr oder dem» Raum 1b Pfennig. — — Unter Eingesandt pro Zeile 30 Pfennig«. — Auf große Annonce« «nd Wttderholnnge« Rabatt. — Annoncen-Annahm- stk die nächst» Nummer dir Mittag. — Ansga-e jeden Wochentag Nachmittag. Annoneenbestellungen von auswärts wolle man den JnsertionSbetrag stets beifügen (kleinere Beträgt in Briefmarken) je 8 Silben der gewöhnlichen Korpusschrift bilden eine Zelle und koste» 15 Pfennige. Verlags-Exvedition: ykllexai»d-r WL-de, Buckdruckerei, Chemnitz, Theaterstraße 48 (ehemalige- Bezirksgericht, gegenüber dem Kasino). Bekanntmachung. Die für den Handarbeiter Christian Emil Schubert in Reichenbrand angelegte Abwesenheitsvormundschast hat sich erledigt; dagegen ist Schubert alt Verschwender entmündigt worden. Königliche- Amtsgericht Chemnitz, Abth. L., den 7. Oktober 1834. Beyer. Im Handelsregister für den Landbezirk des Unterzeichneten Amtsgerichts wurde heute aus Folium 336 die Firma Ernst Kretschmar in Kappel und als deren Inhaber der Fabrikant Herr Franz Ernst Kretschmar daselbst. Besitzer einer mechanischen Wirkwaarenfabrik, eingetragen. Chemnitz, am 4. Oktober 1884. Königliches Amtsgericht, Abtheilung L. Rohr. Tr. Bekanntmachung. Wegen Reinigung der GerichtSräume werden nur dringende Sachen erledigt; am 13. Oktober d. I. in der Nachlaß- und VorniundschastSabtheilung und in den Expeditionen für Strafsachen Nr. 46 bis 40, am 14. Oktober d. I. in den übrigen Expeditionen für Strafsachen Nr. 39 bis 22, am 15. Oktober d. I. in der Abtheilung für Konkurs- und streitige Zivilsachen und in der kportel- kass« für streitige Zivil- und für Strafsachen, sowie von den Gerichtsvollziehern, am l6. Oktober d. I. in der Abtheilung für Grund- und Hypothekensachen und in der Haupt- Stzortel- und Depositen-Kasse. Chemnitz, am 1- Oktober >884. Königliches Amtsgericht. Beyer. 17. öffentliche Sitzung der Stadtverordneten Chemnitz, am 9. Oktober 1884 Abends 6 Uhr. Tagesordnung: 1 Geschäftliche Mitthüinigen. 2. Berichte des Finanz ausschusses über: »- den Vertrag mit dem Fiskus wegen Uebernahme der Annaberger- «nd Stollbergerstraße in städtische Verwaltung zur Mitvollzieh ung ; b. den Beschluß, die Regulirung der Baulinie am Schnabel'schen Grund stück betr; o. das Postulat von 20,000 Mk. Berechnungsgeld für Erweiterung des Wasserleitungs-Rohrnetzes; ».Berichte desKontrollausschufses über: a. das Gesuch des Zigarrensabrikanten Jos. Weiner aus Drosau in Böhmen um Ausnahme in den sächsischen Stsaisunterthanenverband: b. die Rechnung der Rewitzer-Stiftung aus da- Jahr 1883; v. die Rechnung deS Steinbruchs in HartmannSdorf aus da» Jahr 1883; <1. die Rechnung de» Aufwands an« Anleihemitteln auf das Jahr 1883 ; 4. Berichte de» BerfafsungS-AuSschuffe« über: den Echenkungsvertrag mit Herrn Betzer; d. den Kaufvertrag mit Herrn Jllgen; v. den RathSbeschluß, »ine Abänderung de« Kaufvertrags «it Herrn von Rouvroy betr. Der Stadtverordneten-Borsteher Rechtsanwalt vr. Enzmann. x Holzauktion auf Chemnitzer Stadtforstrevier. Im Schubert'schen Restaurant (äußere DreSdnerstraße) solle» Montag, den 13. Oktober Vormittags von 9 Uhr an nachstehende im städtischen Zeisigwalde ausbereitete Brennhölzer gege» so fortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. l48 Raummeter kieferne und sichten« Stöcke, 3100 Gcbund kiefernes Reisig, 240 . buchenes « 90 - birkenes - Nähere Auskunft ertheilt Herr Rathsförster Schier, Zeisigwald. Die Forstverwaltung der Stadt Chemnitz. Richter. DageSchronik. S. Oktober. 1555 Jona», Luther's Freund, gestorben. 1814 Verdi geboren. 1884 Boieldieu gest. 1841 Schinkel gest. 1870 Ankunft Gambetta's in Tours mittelst Luftballon. 1880 Eröffnung des internationalen Postkongreffes zu Paris. Telegramme des Chemnitzer Anzeigers. Vom 7. Oktober. Berlin. Die „Nordd. MH. Ztg." bemerkt bezüglich der Kon ferenzen des Reichskanzlers mit Hamburger Kaufleuten, dieselben be zweckten nur die Entgegennahme von Wünschen letzterer, welche als Grundlage der zu fassenden Beschlüsse dienen sollten» ohne damit identisch zu sein. Der Reichskanzler wünscht eine Verständigung der hanseatischen Interessenten über die Bildung eines Syndikats, welches der Reichsregierung Auskunft und Rath in der Afrikafrage ertheilen könne. Bon einer Strafkolonie war nie die Rede. — Dasselbe Blatt schreibt: Schlözer schlug weder Jacobini neue Kandidaten für Köln nud Posen vor, noch unterbreitete derselbe ein Friedensprogramm. Neustrelitz. Tie Direktoren der hiesigen Vorschußanstalt, Welche wegen ungestempelt ausgegebener au porteur-Papiere vom hiesigen Landgerichte zu 130,000 Mk. Strafe verurtheilt worden waren, wäh rend der Staatsanwalt 33 Mk. Ordnungsstrafe für jeden Angeklagten beantragt hatte, haben Revision des Erkenntnisses beim Reichsgericht beantragt. Wien. Die „WienerZeitung" meldet, daß die Länderbank die Konzession zu einer Aktiengesellschaft für die Ergänzungslinien der österreichisch-ungarischen Eisenbahnen erhalten hat. Wien. Das Leichenbegängniß Makarts fand gestern statt unter Betheiligung aller Gesellschaftsklassen, der Mitglieder der Künstler- genossenschast, der Zöglinge der Akademie bildender Künste und einer großen Menschenmenge. Unter den Trauergästen in der Kirche be fanden sich General Intendant Hofmann, der Bürgermeister und die Gemeinderäthe, Professoren und Mitglieder des Mannergesangvereins. Nach der kirchlichen Einsegnung sangen Mitglieder des Operntheaters und der Männergesangverein Trauerlieder. Von der Kirche fuhr der Leichenwagen vor das Künstlerhaus, wo der Präsident der Künstler- genossenschaft einen prachtvollen Kranz auf dem Sarge niederlegte. In den Straßen, durch welche sich der Kondukt bewegie, brannte in den mit Trauerflor verhüllten Kandelabern Gas. Dem Leichenwagen folgten drei Wagen mit Kränzen. Auf dem Zentralfriedhofe hielt Maler Gräse die Grabrede. Wien. Tie Auflösung sämmtlicher Handelskammern mit Aus nahme derer von Prag und Triest und die Ausschreibung der Wahlen nach der neuen Wahlordnung hat bereits begonnen. Den oberöster- reichischcn Kammern wurde bereits das Dekret zugestellt. — In der Wahlreform-Kommissien des böhmischen Landtages gaben die Deutschen die Erklärung ab, an der Berathung der Landesausschuß-Vorlage nicht theilzunehmen uud verließen vor der Wahl des Subkomitee's die Sitzung. — Die Tochter des Abgeordnetenhaus-Präsidenten Smolka, starb in Lemberg an Vergiftung. Paris. Ein Telegramm aus Hongkong bestätigt die nach voransgegangenem Bombardement erfolgte Besetzung von Tamsui. 3 Bataillone der Marine-Infanterie verlosten Tamsui wieder, um die Verbindung mit den Truppen in Kelong herzustellen. Lyon. In der vergangenen Nacht fand in der Straße St. Francois des Alles eine Bombenexplofion statt. Die Bombe war auf ein Fenster der Gendarmeriekaserne gelegt worden; durch die Explosion wurden die Fensterscheiben zerbrochen, die Mauer beschädigt nnd mehrere Sprengstücke in das Zimmer des Zahlmeisters geschleu dert, welcher abwesend war. Die Untersuchung ist eingrleitet. Kairo. (Telegramm des „Reuterschen Bureaus.") Dem Ver nehmen nach hätte Lord Northbrook die gänzliche Abschaffung deregyptischen Armee und deren Ersetzung durch 9000 Mann Polizei in Vorschlag gebracht. Die egyptische Regierung soll gegen diesen Vorschlag sein. (Weitere Telegramme stehe dritte Seite.) Volitisede Rundschau. Deutsches Reich. Das deutsche Kronprinzenpaar ist am 3. Oktober mit den Prinzessinnen Töchtern Friederike, Sofie «nd Margaretha und der Prinzessin Louise von England in Bozen angekommen. Trotzdem die hohen Herrschaften.in strengstem Inkognito reisten, hatte sich doch eine große Menschenmenge in und vor dem Bahnhof angesammelt, welche den Kronprinzen ehrfurchtsvoll grüßte. Die Herrschaften begaben sich nebst dem Gefolge, das aus sechs Ka valieren und Damen und 14 Lakaien besteht, in mehreren Wagen nach Gries, wo im dortigen Kurhotel ein ganzer Stock mit 40 Zim mern zur Aufnahme der illustren Kurgäste bereit stand. — Als Termin für den Zusammentritt des preußischen Staatsraths wird von Neuem offiziös der 15. Oktober genannt. Gleich zeitig wird jedoch gemeldet, daß für den Kronprinzen auf einen Monat Oluartier in Bozen bestellt ist. Es scheint also, daß der Kronprinz an den ersten Sitzungen des Staatsraths nicht theilnehmen wird. — Wie die „Nordd. Allg. Ztg " meldet, wird sich der Staats rath zunächst zur Begutachtung der Dampfeisubvention, der Erweiter ung der Unfallversicherung und der Postsparkassen, sowie der Ab stimmungen Preußens im Bunvesralhe und dessen Ausschüssen zu be> schäftigen haben. i — Die „Nordd. Allgem. Ztg." beschäftigte sich kürzlich an leitender Stelle mit der Ausdehnung des Unfallversicher ungsgesetzes auf weitere Kreise »nd sagt in dem betr Artikel:, „Wenn (also) gegenwärtig an Entwürfen in Betreff der Ausdehnung der Unfallversicherung auf die Transportgewerbe und einige andere Betriebszweige, sowie auf die Land- und Forstwirthschaft gearbeitet wird, so entspricht dies lediglich dem im Reichstag von Seiten der Ber- ! treter der verbündeten Regierungen gemachten Zusagen. Diebetreffen den Gesetzentwürfe find bereits aufgestellt und befinden sich gegen wärtig in dem Stadium, der vorbereitenden Durchberathung." In seiner neuesten Nummer hält das offiziöse Organ diese Behauptung vollständig aufrecht; denn es schreibt: „Unsere Mittheilungen hin sichtlich der vom Reichs-Bersicherungsamt aufgestellten Gesetzentwürfe wegen Ausdehnung der Unfallversicherung auf die Land- und Forstwirthschaft und die Transportgewerbe begegnen in der hiesigen Presse Anzweifelungen. So heißt es, der Ausdruck, daß die Entwürfe sich im Stadium der Durchberathung befinden, sei windig; e b die Absicht vor liege, die Entwürfe dem nächsten Reichstage vorzulegen, werde bekundet rc Wir können nur erwiedern, daß nach den von uns stellten Ermittelungen die Entwürfe mit umfassenden Motiven wärtig den Gegenstand eifriger Berathungen bilden, und daß nach "den von uns gestern mitgetheilten Aeußerungen des Herrn Reichskanzlers! und des Herrn Staatsministers von Boetticher nicht der mindeste Zweifel bestehen kann, daß die Entwürfe den nächsten Reichstag be schäftigen werden." — Nachdem es längere Zeit von der Absicht, die preußischen Eisenbahnen an das Reich zu übertragen, still geworden war, taucht jetzt Plötzlich in der Wahlbewegung die Meldung auf, daß „eine Vorlage auf Übertragung sämmtlicher Eisenbahnen an das Reich zu erwarten sei." Diese Behauptung hat, wie aus Bromberg geschrieben wird, der dort von den Nationalliberalen als Kandidat prollamirte! Regierungsrath Menz in seiner Kandidatenrede ausgesprochen, indem er erklärte, daß er durch diesen Umstand zur Uebernahme der Kandidatur veranlaßt worden sei. Die Mittheilung erhält ein ge wisses Gewicht dadurch, daß ihr Urheber Mitglied der Bromberger Eisenbahndirektion ist. , — Wie die „B. P. N." hören, ist der Gesetzentwurf, betreffend die Einfühmng von Postsparkassen im Deutschen Reich, fertig gestellt und liegt gegenwärtig dem preußischen Staatsministerium zur Berathung vor. Ehe der Gesetzentwurf, welcher sich übrigens die möglichste Schonung des Bestandes der Gemeinde- und Kreissparkassen angelegen sein läßt, an den Bundesrath gelangt, wird er, wie oben erwähnt, noch dem Staatsrath unterbreitet werden. — Gerüchtweise verlautet, Schloß Augustenburg solle mit allen auf der Insel Msen gelegenen, im Besitz deS Fiskus sich be findenden Forsten und Grundstücken, welche früher Besitzthum der herzoglichen Familie von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg gewesen, demnächst an den kürzlich großjährig gewordenen Herzog Ernst Günther zurückgegebe» werden. Egypten. Die Staatsschuldenkommission hat gegen den egyptischen Finanzminister wegen SuSpendirung des Amortisationsfonds einen Prozeß angestrengt, doch hat das englische Mitglied der Staatsschulden kasse seine Mitwirkung hierbei verweigert. Die tonangebenden eng lischen Blätter behandeln diesen Prozeß als ein Lustspiel, das eben durchgesührt werden muß, weil eS das Liquidationsgesetz vorschreibt. Die „Times" malt sich mit einem gewissen Behagen die Folgen des Prozesses aus: die internationalen Gerichtshöfe würden von Rechts wegen die egyptische Regierung wezen einer Rechtsüberschreitung ver dammen; in Wirklichkeit aber sei der Urtheilsspruch gegenstandslos, denn der Khedive würde denselben weder gegen sich zur Ausführung bringen, noch würde England, dessen Kriegsmacht de-Khedive'» Thron stützt, seine Truppen oder sein Ansehen zur Nöthigung des letztere» aufbieten. Was Anderes käme als» dabei heraus, als die förmlich« Feststellung einer Rechtsverletzung, welche theoretisch Niemand be streitet ? Die „St. James Gazette" hingegen malt den Teufel an di« Wand, indem sie erklärt, wenn der Khedive eudgiltig fest bleibe, werde den Mächten nichts Anderes übrig bleiben, als ihre Panzerflotten vor Alexandrien erscheinen zu lassen. Vielleicht ist auch das nur Spott. In Wahrheit haben die Mächte, wie die „Pol. Korresp." aus Paris meldet, noch gar keinerlei neue Schritte in Aussicht genommen; man will vielmehr Lord Northbrool'S Rückkehr abwarten nnd sieht neue« englischen Vorschlägen entgegen, welche die Mächte der Nothwendigkeit überhebcn würdm, die Sache noch weiter zu verfolgen. — Die Freude, welche sich in England über den SiegeSzug Gordons von Khartum bis Berber bemerkbar machte, ist durch die neuesten aus Egypten kommenden Nachrichten Plötzlich getrübt worden. Oberst Stewart, einer der beiden heldenmüthigen Begleiter GordonS, welcher mit einem Dampfer von Khartum stromabwärts fuhr, hat an den Felsen des Nilkataraktes von Wadigarna Schiffbruch gelitten und ist dann sammt seinen Leuten auf dem Wege durch die Wüste von Aufständischen überfallen und niedergemacht worden. An der Wahr heit dieses Vorfalles ist ein Zweifel nicht gestattet, da er von Oberst Kitchener amtlich bestätigt wird. Das Stewart widerfahrene Mißge schick schwächt den Effekt der vorhergegangenen Siegesnachrichten einiger maßen ab, wenn ejl^ auch immerhin nicht darnach angethan erscheint, die Gestaltung det militärischen Situation bemerkbar zu beeinflusse». ^ Lokales. Chemnitz, den 8. Oktober 1884. Die Nikolaikirche wird, wie so manches Wahrzeichen Stadt, in nächster Zeit verschwinden und einer neuen Kirche tz machen. Am 15. d. M. wird die Kirche zum Abbruch ver- eigert; die wenigen darin enthaltenen Utensilien find bereits ent fernt und werden auch vom Thurme die drei Glocken hcrabgenommen und eingeschmolzen werden. Für die neuzuerbauende Kirche ist der Platz bereits abgefteckt und soll mit der Errichtung derselben sofort nach erfolgtem Abbruche des alten Gebäudes begonnen werden. — DerersteVortragimVerein für ChemnitzerGeschicht« findet Dienstag, den 14. Oktober a. c. im Börfenfaale statt und zwar wird Herr Or. Kirchner über den „Streit wegen deS Patronat» über daS Pfarramt der Jacobikirche" sprechen. An wie großer Aus dehnung dieser Verein gewinnt, geht daraus hervor, daß eine große Anzahl hiesiger Bürger, sowie der nördliche und westliche Bezirks verein, und der Gemeinderath zu Kappel demselben korporativ beige treten sind. — Seitens der Handelskammer waren die Herren Kommerzienrath Gulden und Handelskammersekretär Stadtrath R u pp er t, seiten» des Gewerbevereins die Herren Schuldirektor Rudolf und Buchdruckerei besitzer Geidel und Stadtverordneter Stein als Deputirte au» Chemnitz bei der Feier des fünfzigjährigen Stiftungsfestes de» Dresdener Gewerbevereins anwesend. — Das provisorische Komitee zur Gründung des Vereins zum Baue von Arbeiterwohnungen hat seine Vorarbeiten bereit» soweit beendet, daß nach Verarbeitung und Sichtung nnes massen haften Materials die Grundlagen des künftigen Vereines festgesetzt und erfreuliche Mittheilungen über den guten Verlauf der Sache für die kommende Woche in Aussicht gestellt werden konnten. — Vom heutigen Tage an ist die von dem hiesigen Bezirk«. Verein gegen den Mißbrauch geistiger Getränke a« Nikolaigraben Nr 2 errichtete Kaffeestube der Benutzung de» Publikums übergeben worden. Verabreicht werden in dieser Kaffee stube Kaffee, Thee, Chokolade, Milch und verschiedene Speisen in guter Zubereitung und zu billigen Preisen. Geöffnet ist dieselbe von 5 Uhr Morgens bis 10 Uhr Abends. —Heute Vormittag 11 Uhr fand im Saal» des Hand- werker-BereinShauseS die Eröffnung des von den Fechterinnen und Schülerinnen der hiesigen Deutschen Reichsfechtschule veranstalteten BazarS statt. Auf einer hufeisenförmigen Tafel, deren Rückenlehne mit vom Herrn Gärtner Wirlh gelieferten Blumen und exotischen Gewächsen reich dekorirt wurde, präsentiren sich in schönster Auswahl die 300 zur Verloosung bestimmten Gegenstände mannigfaltigster Art. Zumeist bestehen dieselben in gediegenen und von den Damen der Reichsfechtschule hübsch ausgeführten Hand arbeiten, welche eine Zierde dieser Ausstellung bilden. Die sonstige»