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Rr 121. — 4. JahrqlMg. Solllltag, 25. Mai 1884. lMbolr. Unparteiisches Tageblatt für Chemnitz und die Bororte: Altchemnih, Altendorf, Bernsdorf, Borna, Ebersdorf, Furth, Gablenz, Glösa, Helbersdorf, Hilbersdorf, Kappel, Neustadt, Schönau^ Abonnementsbestellungen, vierteljährl. I2i Pf. (Zutr.40 Pf.), monatl. 42 Pf. (Zutr. 15 Pf.), nehmen andieBerlagSexpeditionu. Ausgabestellen in Chemnitz u. obigen Vororten. Außerhalb dieserOrte kann derAn- zeiger nur b. d. Postanstalten — PostztgS-Liste 7. Nachtrag Nr. 1059 — vierteljährl 150 Pf.) bestellt werden. Jnsertionspreis: die schmale (Ispaltige) Korpuszeile oder deren Raum 15 Pfennige. —- Unter Eingesandt pro Zeile 30 Pfennige. — Auf große Annoncen und Wiederholungen Rabatt. -7- Annoncen-Annahme für die nächste Nummer bis Mittag. — Ausgabe jjeden Wochentag Nachmittag. Verlags-Expedition: Alexander? Wiede, Buchdruckerei, Chemnitz Theaterstraße 48 (ehemaliges Bezirksgericht, gegenüber dem Kasino).! „ ^ „ Bekanntmachung, Lle Bormusterung de- PserdebestandeS im AuShebungsbezirke Chemnitz-Stadt „ , betreffend. Auf Anordnung des Königlichen Kriegsministeriums hat in diesem Jahre Wiederum eine allgemeine Bormusterung des Pferdebestandes nach Maßgabe der Verordnung vom 1. März 1877, die Aushebung von Pferden rc. für den Bedarf der Armee betreffend, stattzufinden. Der BormusterungS-Kommiision sind die Pferde der in Chemnitz wohn haften Besitzer in folgender Weis« vorzufahren: 1. die Pferde aus dem 1. städtischen Musterungsbezirke — bestehend aus derjenigen Hälfte der Stadl Chemnitz, welche lmks des Gablenz- bacheS von seinem Eintritte in das Stadtgebiet bis zur neuen Dresdnerstrabe und an der linken Seite einer von der neuen Dresdnerstraße an durch die äußere Johannisstraße über den Johannisplatz durch die Theaterstraße über den Kaßbergaufgang und durch die Weststraße gezogenen Linie liegt — sind Montag, den 9. Juni d. I., von Vormittags 8 Uhr ab, «uf der Beckcrftraße zu stellen. II-Die Pferde aus dem zweiten städtischen Musternngsbezirke — bestehend aus der rechts von der unter I. bezeichnet«,, Grenzlinie gelegenen Hälfte der Stadt Chemnitz — sind Dienstag, den 10. Juni d. I., von Bormittags 6 Uhr ab, auf dem Neustädier Markt zu stellen. Jeder Pserdebesitzer ist verpflichtet, zu diesem Termine seine Pferde zu gestellen, mit Ausnahme ».der Fohlen unter S Jahren, b. der Hengste, o. der Stuten, die entweder hochtragend sind, oder noch nicht länger als 8 Tage abgefohlt^ haben. In beiden Fällen ist eine vom Stadt- vorzuzeigen. , . . I ihrer Pferde sind ausgenommen: Reichs« oder Staatsdienste hinsichtlich der zum Dienst gebräuche, sowie Aerzte und Thierärzte hinsichtlich der zur Aus übung ihres Berufes nothwcndigen Pferde und 2. Posthalter hinsichtlich derjenigen Pferdezahl, welche von ihnen zur Beförderung der Posten kontraktlich gehalten werden muß. o uogcioyn yaocn. ^1, r rathe ausgefertigte Bescheinigung t Von der Verpflichtung zur Vorführung I. Beamte im Reichs- oder Staatsdie Außerdem kann durch das Königliche Kriegsministerium in einzelnen dringenden Fällen Dispensation von der Vorführung erfolgen und sind etwaige Gesuche unter genauer Angabe der Gründe längstens bis zun, 1. Juni d- I. bei der Unterzeichneten AmtShauptmannschast einzureicheu. Die Pferde sind ohne Geschirr und an der Trense vorzusühren. Denjenigen Pferdebesitzern, welche ihre Pferde nicht oder nicht rechtzeitig an dem für sie bestimmten Tage zur Vorführung bringen, wird hiermit eine Geldstrafe bis zu 15Ü Mark angedroht. Den zur Ausrechterhaltung der Ordnung und zum Behuf« der Rangrrung aufgestellten Gendarmerieposten ist unweigerlich Folge zu leisten. Chemnitz, am 19. Mai 1834. Die Königliche Amtshauptmannschaft. Schwedler. - Beyer. Bekanntmachung Der Fleischer Herr Friedrich Clemens Keller in Oberfrobna beabsichtigt, in dem unter Nr. 31 des Brandversicherungs-Katasters, Nr. 125» des Flur buchs für Oberfrohna gelegenen Grundstücke eine Schlächterei zu errichten: In Gemäßheit 8 17 der Reichsgewerbeordnung vom 21. Juni 1869 wird dieS mit der Aufforderung hierdurch bekannt gemacht, etwaige Einwendungen hiergegen, soweit sie nicht auf besonderen Privatrechts-Titeln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, allhier anzubringen. Chemnitz, am 20. Mal 1884. Die Königliche Amtshauptmannschaft „ Schwedler. ' - Beyer. Bekanntmachung. , ' Herr Prcmierleutnant a. D. Hermann Hüllner ist heute als oberster polizeilicher Exekutivbeamter der Stadt Chemnitz verpflichtet und eingewicsen worden. Chemnitz, den 2g. Mai 1884- Der Rath und das Polizeiamt der Stadt Chemnitz. Andre, Oberbürgermeister. Siebdrat, Polizeidireltor. Sch. Bekanntmachung über in hiesiger Stadt verübte Diebstähl» ES wurden gestohlen: am 30. April aus einem Hause an der Haubold- straße eine neusilberne Zylinderuhr mit Sekunda, blauen Zeigern unts Nr. 18S90; aus einem Hause au, Schillerplatz: ein Reißzeug mit braune« Lederbezug, schwarzer Sammetauslage und neustlbernen Instrumenten, auße» die Firma „Riester" in Goldschrist; aus einem Hause am Plan: 20 Kil» Bernsteinlack; am 3. ds. von einem Stand am Holzmarkt: ein weißer Karton, enthaltend: einen weißen Schleier, 1 Stück Sammetband und einen Myrtheu- kranz; aus einem Hofe an der Langestraße: eine L. 8. 6431 bez. Kiste, ent? haltend: Flaschen mit Essenzen; am 4. pz. aus einem Hause an der Post- straße: 3 Stück große Muscheln; aus einem Restaurant an der Oststraße: ein gelber Bambusrohrstock mit Messingzwinge; am 5. ds. aus einem Haust an der äußeren Klosterstraße: ein schwarzes Damastkleid mit einer Falbel und blumenartig gepreßten Sammetausschlägen und dergl. Besatz; aus einem Hause an der Zöllnerstraße: 1 Paar Kinderstiefeletten mit Lackfpitzen; avtz 7. ds. aus einem Hose an der Langestraße: ein« mit der Adresse Johanne» KSseberg, Stollberg, versehene stifte mit Apfelsinen; am 10. ds. aus einem Wagen auf der Zimmerstrabe: 12 Stückchen Butter; aus einem Hose an dev Logenstraße: ein rundes Waschfaß mit 2 eisernen Reifen: aus einem Hause an der Annabergerstraße: ein gelb angestrichener, mit Bretern ausgelegter Kinderleiterwagen mit eisernen Achsen und neuem Deichselgriff; am 12. dS. aus einer Halle des SchlachthofeS: 1 Paar rindslederne Stiesel mit einfach««. Sohlen und.Stistabsätzen; am 13. ds. aus einem Hause an der Wiesenstr.: eine länglich geformte goldene Brache, schwarz ematllirt,, mit einer weiße» Perle; aus einem Restaurant an der Leipzigerstraße: eine zinnerne, inntck gelbe, arabeskenartig verzierte Schnupftabakdose; am 15. ds. aus einem Waschhause an der Ncefestrabe: 6 Stück Gardinen, Rankenmuster mit kleine» KarrÄ, 2 Stück, Blumenmuster und «ine S. gez. Frauenhose; am 8. dS. aus einem Gebäude deS SchlachthofeS: ein großer, glatter, schwarzer Ziehhund. Zur Wiedererlangung der gestohlenen Gegenstände und Ermittelung der Diebe wird dies hiermit bekannt gemacht. Chemnitz, den 20. Mai 1884. / , Das Polizeiamt. Siebdrat. Beste und billigste Bezugsquelle in 7Wx- «ach Maust werden in der kürzesten Zeit auf's Beste auSgesührt. und für das Mter von 2—IS Jahre«. Bestellung«» L. Adam Rachf., W. Strien», Chemnitz, Markt; k'adrilr kür lVSsoliwanxsIn — Kontor- u»ä l-säsp-lLinrirtttungen * Vnrupktisvblervi Ott« Lnieilnavrstr. * Liiedvn- unä Wlrtdsvstaktsmödsl — Liuüsrwödsi,— SestuldLvk«. m. Dutzend von 25 M. an, nebst 70 Sorten anderen .Ullis»« P TtWiri, zum Veklauf bri Vtrvmultr, Llsstersti'rssv IS. 7WU ^ UMk" Webergaffen-Gcke. Frische Ostsee-Bratheringe, per Fast 40 Stück Mk. S,SS, - - 80. - - 4, : Restaurateuren und Händlern besonderer Rabatt. Einladung zum Abonnement. Bestellungen auf den „Chemnitzer Anzeiger" für den Monat Juni werden in Chemnitz und den Vororte» von den Ausgabestellen, austerhalb dagegen nur von den Voüan Kalten entgegengenommen. Der Abonnementspreis betragt für Monat Juni L2 Pfg. durch die Post (eiuschliestlich Postanffchlag) SO Pfg. Der „Chemnitzer Anzeiger" ist eingetragen im PostzeitungS-PreiS-Berzeichnist für 1884 nnter Rr. 1080 (siebenter Nachtrag). Tagesebro nik. S». Mai. 1277. Grundsteinlegung zum Straßburger Münster. 1687. Lalderon gest. 1744. Preußen nimmt OstfrieSland in Besitz. 1809. Schlacht bei St. Micheln. 1830. Die französische Expedition nach Algier. 1846. Flucht Louis Napoleon'- aus Ham. 1862. Nestroy gest. 1881. Abschluß des Zollvertrages mit Hamburg. SS. Mat. 1521. Luther mit der Reichsacht belegt. 1805. Napoleon I. erklärt sich zum Könige von Italien. 1828. Kaspar Hauser'- räthselhafte Ankunft in Nürnberg. 1831. Schlacht bei Ostrolenka. 1845. Franklins Abfahrt von London zur Nordpolfahrt. 1848. Der Maiausstand in Wien. 1857. Neufchatel wird schweizerisch. 1864 Sealsfield gest. 1879. Englands Friedensvertrag mit Afghanistan. Telegramme -es Chemnitzer Vnzei-er-. Vom 23. Mai. . Berlin. Die Abreise de- Kaisers nach EmS ist für de« Juni m Aussicht genommen. Die Grundsteinlegung des Reichstagsgebäudes findet jedenfalls vorher statt. — Die .Kreuzzeitung" begrüßt die Börsensteueroorlage mit Zustimmung, da sie den früheren konservativen Anträgen entspricht, die Fusionsblätter äußern sich absprechend, di« Börse ist verstimmt. Der BundeSrath behielt sich noch die Beschluß fassung über die Novelle zur Gewichtsordnung vor, da mehrere Kom missare über einzelne Punkte noch nähere Weisungen ihrer Regierung «inholen wollten, doch handelt eS sich iodeß nur um Formalitäten. ^ Berlin. Kraszewski, für welche« die Festung Magdeburg oder Matz bestimmt gewesen war, suchte durch seinen Vertheidiger Saul! nach, ihm die Festung Königstein anzuweisen, welches durch Höhen lage seiner Gesundheit besser zusage. Er wurde aus seinem Hotel vorläufig in das Leipziger Gefängniß übergeführt. Wien. Eine Demonstration der Bukarester Studenten vor dem Hause des österreichischen Gesandten wird, soweit die bisherigen Meldungen reichen, in Regierungskreisen recht gleichgiltig ausgenommen. Die rumänische Regierung spricht unumwunden ihren Tadel über die Manifestationen aus, die ein Werk der politisch unmündigen Jugend sei Sie erklärte diesen Entschluß, Wiederholungen vorzubeugen und es ist Hoffnung, daß auch die ungarischen Behörden den Klausenburger Studentenagitationen in den Weg treten werden. Der Vorfall, ob schon bedeutungslos, läßt neuerdings die guten beiderseitigen Re- gierungsdisposilionen hervortreten. London. Der „Times" wird aus Assiut gemeldet: Ein An hänger des Mahdi habe, nachdem er die Zustimmung wichtiger Per sonen in Kairo erhalten, alle Dörfer längs des Nil besucht und in jeder Stadt Proselyten gemacht: auch in Assiut hätten sich ihm 7 No- tabeln angeschlosien, worauf er sich nach Girgeh begeben und die Stadt in Aufregung versetzt habe. — Nach einer Meldung des Blattes aus Alexandrien schlägt der Mudir von Dongola vor, die Hilfs- Expedition auf dem Wege über Dongola vorrücken zu lassen, da auf demselben Wasser leicht zu haben sei. Die Regierung hat beschlossen, dem Mudir 1(00 Gewehre zu senden. — Der Mahdi befindet sich noch in Kordofan bei El Rahad (also nicht weit El Obeid). Er beabsichtigt längs de- Weißen Nils vorzurücken, allein seine Anhänger widersetzten sich diesem Plane. Petersburg Se. k. Hoheit Prinz Wilhelm ist heute Abend 7»', Uhr mittelst Separatzuges nach Moskau abgereist. Der Kaiser und die Großfürsten gaben dem Prinzen züm Bahnhofe das Geleite, ferner waren die Mitglieder der deutschen Botschaft und die Depu tation des 85. Wyborg'schen Infanterie-Regiments zur Verabschiedung auf dem Bahnhofe erschienen. Bukarest. Zur Feier des Jahrestages der Krönung des Königs erfolgte heute nach dem Gottesdienste in den Kirchen die Weihe der den Truppen neu verliehenen Fahnen. Am Nachmittage fand bei dem Könige und der Königin großer Empfang statt. Die Häuser der Stadt sind festlich geschmückt; für den Abend ist eine Illumination vorbereitet. Rom. Der Papst wird im Juni im Konsistorium eine Allokution über die soziale Frage halten. 83239 85301 88813 89325 94376 94745 97516 97753 9849S 99987. S. ZiehMgstag: Sonnabend, den 24. Mai 1884. OOO Mk. ans Nr: 32238. S. Klaff« der 10S. König!. Sachs. Landes-Lotterie. 18 180000 15000 Mk. auf Nr.: 55825. »OOO Mk. auf Nr : 1442 9293 12488 14315 15944 16615 16852 26109 26828 27534 27736 27805 31903 32653 35472 41373 52216 55176 58234 60153 60462 69709 72359 77353 77445 80202 83391 84343 84983 85427 91548 92592 92923 93844 94122 94222 94606 96366 96557 96772 98410 937S5. lOOO Mk. auf Nr.: 1309 4865 8813 13244 15226 16736 27241 27562 30312 37035 38172 44321 48972 49455 50167 50460 50522 53377 57392 59879 61738 63056 63105 63348 69589 71778 73246 76284 76450 77092 79839 82021 82050 Politisch« Rundschau. Deutsches Reich. Die Kaiserin von Rußland wird auf ihrer Rückreise von Philippsruhe nach Rußland am 4. oder 5. Juni in Berlin wieder eintresfen und während ihres zwei- bis dreitägige» Aufenthalts im russischen Botschaftshotel daselbst Wohnung nehme«. — Die zweite Lesung der Unfallversicherungsvorlage, in welch» die Kommission in der vorigen Woche eingetreten ist, hat ein voll ständiges System von Abänderungsanträgen gebracht, die von de« Vertretem deS Zentrums und der beiden konservativen Fraktionen ausgegangen sind. Die Anträge stellen die 13wöchiqe Karenzzeit a» Stelle der in der ersten Lesung angenommenen 4wöchigen Karenz wieder her, ersetzen die gleichfalls in der ersten Lesung beschlossene Garantie der Gesammtheit der Genossenschaften durch die Reichs garantie, beseitigen die Befugniß der Genossenschaften zur Versicher ung bei Versicherungsgesellschaften und führen endlich die Fakultät der Einzelstaaten zur Errichtung von Landesversicherungsämtern a« Stelle des Reichsversicherungsamtes ein. Es sind dies tief ein schneidende Abänderungen, welche schließlich das Geschick der Vorlage bestimmen werden. — Dem nationalliberalen Parteitag in Berlin wird von hoch- offiziöser Stelle, von der «Provinzialkorrespondenz", ein im Ganze» sympathischer Artikel gewidmet. Derselbe hebt den Nachdruck hervor, mit welchem die nationalliberale Partei ihren Entschluß kundgegebm habe, die Reichsregierung in ihren auf die Verbesserung der soziale» Lage der arbeitenden Klaffen gerichteten Bestrebungen — vorbehältlich einer sorgfältigen Prüfung der einzelnen Maßregeln — zu unter stützen, welcher Entschluß ja auch auf dem Parteitag in Berli» einen so prägnanten Ausdruck gefunden hat. Mit Rech: sei in neuerer Zeit — heißt es weiter in dem Artikel — konstatirt worden, daß die Stellung zur Sozialpolitik die wahre Scheidung der Geister, die richtige Gliederung der Gegensätze und Parteien zur Folge habe» müsse, wodurch manche der bisher bestandenen Gegensätze aufgehoben oder wenigstens gemildert werden würden. Am Schluffe sagt da» Blatt, daß die Gemeinsamkeit dieser Bestrebungen die Reichsregierung und die Nationalliberalen immer näher führen müsse, wenn auch die Ausgangspunkte der Bestrebungen verschieden seien. Für die künftige» Gestaltungen der Beziehungen der Nationalliberalen Partei zur Reichs regierung ist diese Auslassung jedenfalls bemerkenswerth. — Die Frage des Nord-Ostsee-Kanals dürfte ihrer Entscheidung näher gerückt sein. In sonst gut unterrichteten Kreisen wird wenigsten» angenommen, daß man an maßgebender Stelle dahin neigt, da» Unternehmen nicht der Privatthätigkeit zu überlaffen, sondern die Aus führung desselben von StaatSwegen in Angriff zu nehmen. Dabe! würde das Reich mit Rücksicht auf die LandesoertheidigungS- und Handelsinteressen, welche für die Beurtheilung der Anlage vorzugs weise in Betracht kommen, als Unternehmer aufzutreten, Preußen de» betheiligten Landesinteressen entsprechende finanzielle Beiträge zu leiste» haben. Den Interessen der Marine würde eS übrigens entspreche«, wenn der Kanal nicht an der Elbe endigte, sondern eine unmittelbare Verbindung zwischen Wilhelmshaven und Kiel ermöglicht. Der Kanal hat bekanntlich den Zweck, die deutschen Marinestationen in der Nordsee und Ostsee auf dem nächsten Wege zu verbinden und es leuchtet ei».