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Sächsischer Landes-Anzeiger : 25.12.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188612259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18861225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18861225
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-12
- Tag 1886-12-25
-
Monat
1886-12
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 25.12.1886
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H- so«. — s. Jahrgang D« jeden Wochentag Abend (mit Datum A.S?7-« S«? mit täglich einem besonderen Unterhalt tmigsblatte kostet monatlich 60 Pfg. (mit Erttabeiblatt Lustiger Bilderbuch 70 Pfg.) bei den Ausgabestellen in Chemnitz und den Bororten, sowie beiden Postanstalten. tziür Abonnenten erscheint im 2. und 4. OuartalEiscnbahn.KahrplanheftfürSachsen, sowie im 4. Quartal dieWeibnachtSbeigabe Sächsischer Sonnabe«- 2S. December 188-. ruzelgeuvrel» de»„Sßchs. Lauder-Smeiier": Raum einer schmalen Torpuszeile Bevorzugte Stelle (lspalt. Peistzelle) SO Ps. Bei Wiederholung großer Annoncen Rabatt. Bei Bestellungen von Auswärts wolle man JnsertionSbetrag (in Briefmarken) beifüge» Ue 8 SilbenCorpuSschrlft bilden ca. 1 Zeile). Annoncenannahme nur bis Vormittag. Austrittes Jahttsduch deSLandeS-kiiueigcrs und zu Neujahr Jilustr. Laudboten-Ikaleuder. Mt täglich einem besonderen «. Sächsischer Erzähler zmiilks-Ailstiger mit „Chemnitzer Stadt-Anzeiger". Unparteiische tägliche Zeitung für Sachsen und Thüringen. ^ÄEmgsblatt: i. Sonntagsblatt - 2. Jllnstrirtes Unterhaltungsblatt - 3. Kleine Botschaft - 5. Sächsische Gerichts-Zeitung - 6. Sächsisches Allerlei. - Ertra Beiblatt Luftiges Bilderbuch'. Verlag: Alexander Wiede, ^ «uchdruckeret. Lhemnttz. Theaterstraße b (Fernsprcchstelle Nr. 186). Telegr.-Adr.: LandeS-Anzeiger, Chemnitz. AvonnemevtrEittladung: Für da» am 1. Jannar beginnende I. Quartal 1887 nehmen di« Popanstalt««, sowie i« Lhemnitz «ud Umgrgtnd die Ausgabe, stellt« Abonnement». Btstrll»«ge« aus den »Sächsische« La«de», Anzeiger* mit seine« sämwtlichen siebe« Beiblätter» zu« Preise vo« 210 Pf. entgegr». Der »Sächsisch, Lande-Anzeiger* ist i« der deutsche« Post, geitnngs-PreiSliste sür da» Jahr 1897 ««ter Nr. 4850, i» der österreichische« «nter Nr. 2190 eingrtrage«. Der »Sächsische Lande». Anzeiger* bringt i« I. Quartal 1887 zunächst die anßerordentlich spannende größere Erzählung: »Der Adel»«üll«r* von Karl Schmeling. sowie den Tiiminal- Roman: „Der Irrenarzt" vo« «. Labacher. Ferner ist ein« größer« Anzahl volkSthümlicher „Erzählungen ans der Geschichte Sachsen»" nud „Sächsische Geschichten" erworben, welche im 1. Quartal i« Beiblatte „Sächsischer Erzähler" zu« Abdruck gelange« »erde«. Abermaligen recht zahlreichen Beitritt «euer Abonnenten sür da nk«« Quartal erbittet Die Verlags-Expedition des „Sächsische» Landes-Ar zeigers". Unsere Werthe« Most Abonnenten ersuche« wir, da» Abonnement sür da» am 1. Jannar beginnende «en« Quartal möglichst bis znm 27. December «rnener« zu wolle«, damit in der Zusendung der Exemplare kein« Unterbrechung «intritt Bei verspätet hier eintreffenden Post-Abonnement». Bestellungen erhebt dir Post sür Nachlirfrrnng bereits erschienener Nummer» eine Extra, gebühr von 10 Pf. Die Verlags-Expedition de- ,,Sächsische» LandeS-Avzeigers". Politische Rundschau. Chemnitz, de» 24. Dicembrr. Deutsche- Re ch. Für das bevorstehende 80jäh,igeDienst- jnbiläu« de» Kaiser» am 1. Jannar ist i« Berlin eine großartige Illumination arvlaut. — In Berlin länft au der Börse und in der Stadt seit gestern da» Gerücht nm, der rnsfischr Kaiser habe de« deutschen Militär- attachee Billa««« erschaffen oder doch verwundet. Die Rückkehr de» Botschafter» General von Schweinitz wird damit in Verbindung ge« bracht. Die »Krenzztg.* bemerkt z» dem Gerücht, daß tu de« Kreisen, di« sonst wohlunterrichtet sein müß en. nicht» bekannt sei» wa» de» Gerüchten als Grundlage hätte diene» lvunen — I« Berliner wohlnnterrichtete» Kreise« verlautet, Gras Moltke habe höhere» Olsicirre« gegenüber geäußert, De«tschla«d würde währerrd Kaiser Wilhelm» Lebzeiten sicherlich vom Kriege ver- schortt bleibe» — I« der Militär-Commission de» Reichstag» war «. A. auch davo» die Rede gewesen, daß i« Deutschland durchschnittlich 40,000 Personen al» sog. »««sichere Lantonifien* in den Nekrullrnugrlisten geführt werde«, während die ««»sprechende Zahl i« Frankreich sich nnr ans 6000 beläuft. Ma« fragte »ach ei«er Erklär«»» sür dies« ansfälligr Erscheinung, aber ma« erhielt sie i« der Eommissio« nicht, nnd so mnßt« der Eindruck »och verschärft werden, al» ob in Deutsch, land die Abneigung gegen de« Militärdienst ungleich größer sei, al» bei unseren westlichen Nachbarn. Dieser Eindruck wußte noch da. durch erhöht werde«, daß bei nn» die Führnug der Einwohner Präsenzlisten genauer ist, al» irgendwo sonst in eine« civilifirte« Staat». Trotzdem wäre r» sehr falsch, wollte ma« an» jener hohen Ziffer ans eine besonder» stark entwickelte Militä,dienst-Scheu in Deutschland schließen. Bo» de« 40,000 nnficheren Cantonisten lebt «in großer Theil überhaupt nicht, und «in anberer nicht minder großer Theil weiß von seiner Militä,Pflicht nicht». I« di« Militär- rolle wrrden all« Knaben knrz nach ihrer Geburt eingetragen, «nd sie werde« in de« Liste« wrttergesührt, auch wenn sie gestorben find, sobald nicht von de« Todesfall an die zuständige Behörde eine a«»> drückliche Meldung erfolgt. Freilich wird ei« ErmittelungSversahren angestellt, aber diese» ErmittelungSversahren «rgiebt nicht immer nach ein«, etwa zwanzigjährigen Frist die Konstattrnng de» Tode», und so bleibt den« der al» Kind Verstorbene al» «»sicherer Cantonist weiter «mfgesührt. De« a«d«re Theil, vo« dem wir oben sprachen, diejeuigen unsichere« Cantoniste« «Smlich, die von ihrer Militär- dienstpflicht überhaupt nicht» wisse», besteht au« Personen, welche al» Kinder mit ihren anSwandernde« Elter« verzogen find, ohne daß die Elter« eine» A«»«a»drru«g»Io«se«» sür sich und ihre Kinder ver- langte«. Hier Hilst sogar die Konstatkrnxg der Thatiache bei dem nachträglichen ErmittelungSversahren nicht», den« di« Behörde« find «icht befugt, di« Persorre« dieser Kategorie in den militärische« Listen z» streicht«. Zieht «a« dies« beiden Kategorie« ab, so sch»«mpft di« Zahl der unsichere« Tonto«iste« erheblich z«sa«me« und vo« de« vierzig ta»se«d bleibt nur ei« geringer Bruchtheil übrig, welche, de« Name« Militärflüchttge« wirklich verdient. Oesterreich Ungar«. Anläßlich einer Steuer-Exekution in Odra nächst «gram kam e» zu einem blutigen Zusammenstoß zwischen Bauer« und Gendarmen. Sämmtlich« Mitglieder der Hanreomm«. «io» Tomin« überfielen die Gendarmerie und die amttrenden Ge. meinde«Organe mit Holzhacken, und Mistgabel«. Dir Gendarmen macht,« vo« de« Waffe« V«b«a«ch, wobei Bauer Thoma» Tomlna erschaffe» wurde. Die Untersrrchnng ist im Gange; zahlreiche Ver haftung,« wurde« vorgeuommen. Frankreich. Der Krieg»mi»ister Bo»la«ger hat Anstalten gttrassk», damit di« Sperrseflungen nächste» Frühjahr mit Melinit. Granate« versehen sei« werden. L» find deren schon 220.000 sür die 155psü«der Bang«Ka»o«e bestellt. Jede» der Geschoss« wiegt leer 26 Kilogramm; da» Kilogramm Melinit lommt auf etwa 3,50 ^ Italien. I« No« verbot di« Polizei die Abhaltung de» so rlalistische» LoxgreffeS im Teatro Rossini, sowie di« Montag abzn haltende Gedeulseier anläßlich de» Tode» vo« Oberdank seiten» de» Arbeiterverein». — Am Todeittag, Oberdanl» schmückte der Berein der Triest«», Trieuter u»d der Jstrianrr di« Mauer» de» Va»c«llo a» Janiculu» i« Ro» mit einem Kranz. Dir Behörde e«tf«r«te de« Kra«z. Ei«e Gedenkfeier Oberdank» fa«d Abend» l« den Säle« »ine» Mazzi«tstische» Berti«» i« Trastevrre statt; zwei Arbeiter, welch, A«fr»s, cmschlrrge«, wurde« verhaftet. — lieber die Finanzen geweidet: Monfignore Theodoli, der Majordomu» de» ^rpste», hat Leo XlH.de« Ausgaben» «nd Einnahme». Etatseut- da» Jahr 1897 vorgelegt. Die regelmSßige» Einnahme«, die Zins,« de» vo« Pin» IX. zurückgelass,«,«, i« »«glische« Ba»le« «ledergelegten Kapital» betrag«« 4'/, Millionen Lire; hierzu komme« 1 «illio» al, Pachtgelder d:, päpstliche« «rn»bbefitze» «nd schließ, «ch der Peter-Pfennig, der mit nur — 1,500.000 Lire ersetzt ist. Da der .Gefangene de, Batik««»* jährlich 8 Millionen Lire braucht, würde sich ei» Defilzit von einer Million Lire ergeben. Rußland. Da» »Jonrnal de St. PeterSbourg" bemerkt a»> läßlich d»S jüngste« Aussätze» de« »Morningpost", dir Inspiratoren der »Morningpost* hätten, «m ihre Kriegsdrohungen anSzusprechen, gerade den Augenblick gewählt, wo die Tabinett« grwiffenhast bemüht seien, dir an-einandergehenden Jntereffen derjenige« Mächte i« Ein- klang z« bringe«, welche dnrch die bulgarische Kris« berührt wurde«, den «ng,«blick, wo dir Pforte «nd Rnßlend z« einem Einvernehmen über dir Lösung gelangt seien, welche beide znfried,»stell,» n«d dem Berliner Vertrage entspreche« würde. Da» Jonrnal behält sich da» Urtheil über die Frag« vor, ob dl« allgemeine auf Versöhnung ge richtete Tendenz gewisse Berechnungen störe oder ob der Anssatz der „Morningpost* rin andere» Ziel vrrsolge, «eint indessen, dnß die Mächte, welche dies« Politik de» Schüren» mißbilligten, ihren Ent« schloß, den Frieden z« erhalten, knndgrben und gegen diesen Versuch der Einschüchterung der Pforte reagire» sollte«. Da» Journal hofft, die Mächte würde« »icht «mangeln, die» z« thnn. Der Sulla» werde inne werden, daß so lange ,« di« Versöhnung und den Friede« suche, er bei den sympathtstrende» Mächten energische Unter stütznng finden «erde. Sächsische». — Aach heute find «nS Briefe, Torrespondenzen «nd Zeitungen nnr vereinzelt zugegangen, sodaß die Berichterstattung unsre» Blatt,» leider immer «och eine lückenhafte bleibt. Namentlich fehlen die Postsendungen an» der Gegend von Leipzig nud darüber hinan», dem Vogtland, dem westlichen Erzgebirge, Thüringen « s. w. — Der Eisenbahn - Berichterstatter der ,Dr. Rachr." entwirft folgende» Bild vo» den stattgehabten B«rkehr»-Störnuge«. Bon 28 Eisenbahnlinie« Sachsen» waren 23 durch Schneeverwehnng unfahr- bar geworden. Im Flachland« begannen die Berwehungen zurrst. Hauptsächlich betroffen wurde« zunächst beide L nie« zwischen Leip. zig und Dresden. Nachdem am Spätnachmittag der DreSduer Zng (Abs. 2 Uhr 35 Mi«) zwischen Oschatz und Dahlen und bir Berliner Züge (5,45 aus Dresden und 5.50 an- Berlin) zwischen Weißig und Langenberg i« Schnee fitze« geblieben, war ans beiden Gleisen der Riesa» Linie der Berkehr »«möglich geworden. Zu gleicher Zeit blieb ans der Döbelner Linie «in Leipziger Per« sonenzng im Schnee stecken und damit war die letzte Verbindung zwischen Leipzig «nd Dresden abgeschuitten. Die abgelaffrnen Züge mußte« ans ünt«rweg»statio«en aufgrhalten und aller Berkehr ans beiden Linie« fistirt werden. Da» gleiche Schicksal ereilt« die Leip« ztg.Ho fsr Linie. Nachdem ei« Chemnitzer und rin Hof« Zug zwischen Böhlen und Kieritzsch eiugeschneit, mußte jeder Verkehr ein gestellt werden. Zn diesen Hanptlinien gesellte sich die Dre-de«. Ch«m»itz«r. Auch hi» mußte der Macht de- Unwetters, welche» zwischen Klingenberg und Oedera» di« Gleise unter dem Schnee be grub, gewichen und dn Berkehr eingestellt werde«. Am Dienstag konnten nnr zwischen Drrrden und Klingenberg Züge verkehre«, bi» Nachmittag» ein Gleis Freiberg Chemnitz wieder frei wnrde. Ver weht wnrde» ferne« di« Streck« Löban-Reichenbach-Görlitz Ans der Station Aru»do,f sammelt« sich allmälkg infolge der Schneeverweh ungen eine große Anzahl Reisender au; ln dem dortigen Gasthof, der die Sngekommenen natürlich nicht alle mit Lagern versehe« konnte, herrschte während der Nacht ein lebhafte» Getriebe. Bald stellt« sich aber ein Mangel an Nahrnng-mittelu ein, den selbst die mit großen Schwierigkeiten verbundenen Requisitionen in der Nachbarschaft »icht heben konnten. Die Schneeverwehungen wann in dortiger Gegend so gewaltig, daß rin Gutsbesitzer nach seinem nur eine halbe Stunde entfernten Gute nicht gelangen konnte. Der Verkehr konnte hier nur zwischen Lötau - Dreideu ausrecht erhalte« werden. Auf der Muldrnthalbah» bliebe« zwischen Oelschütz und Wnrze« nud zwischen Broßbothen «nd Rochlitz Personenzüg« t« Schnee fitzen. Ans der Linie Großenhain-Priestewitz sperrte ein sitzengebliebener Personenzug dir Strecke; der eingeschueite Zug, welcher nur zwei Passagiere hatte, wnrde in 3 Theile« nach Großenhain znrückgebracht. Zwischen Niederwiesa «nd Hainichen blieb der letzte Zug vo« Chemnitz stecken; zwei zur Hilfe gesandte Maschinen bekamen den Zng nicht flott nud so mußte« die Passagiere in eine« Bahuwärterhanse «utergrbracht werben. Die Strecke blieb gesperrt. Die letzten Nossen-Freiberger Personenzüg« blieben bei VoMberg und Waltersdorf im Schnee liege». Bo« Freiberg wurde Militär zur Freimachung derselben »equlrlrt. Auf der Ane-Aborfer Linie blieb zwischen Zwönitz und Lößnitz der erst« Zng am Dienstag liege«. DI« Linie Chemnitz - Borna - Leipzig ist gesperrt, ebenso mußte ans den Linie« Neumarl - Greiz, HerlaSgrün-OelSnitz, Werdau-Weida «nd den Schmalspurbahnen Mosel Mülsen-Ortmann- dorf, Wilischthal.Lhreufriederrdors, Oschatz-Döbeln, Kirchberg-Wilka« «nd Potschappel-WilSbrnff de« Berlthr eingestellt werden. Ans dieser letztere« lag ei« Zng bet Niederherm»dorf gegen 3 Stunden fest und kehrte nach Potschappel znrück. Ans der HainSbrrg. Kipsdorf« Bah« fiele« einigt Züge am Dienstag an», doch blieb der Berkehr anfrrcht erhalten. In der Lausitz war der Be,kehr auf fast alle« Linien unterbrochen. Vo« den in Zitta« elnmünbenden Linie« war nur die Zitia« - Reichenberger fahrbar. Offen blieb die Linie Bodenbach. Dresden. Doch verkehrte» di« Züge ohne Anschlüsse (von Wie») nnd mit starken Verspätungen. Auf den Linie« der sächfischen Staatsbahnen lazen weit über 20 Züge i« Schnee. Bei de« Nachbarbahnr» walten ähnliche Berhälintff« ob, die Weimar Geraer Bahn hatte de» Betrieb edrnfall» «instrllen müssen. — Drr»de«, 23 Decbr. Infolge der Störunge» de»Eisen- bahnbetriebe» wurde gestern die Brirfpost zwischen Leipzig nnd Dresden »nd ««gekehrt mittelst Schlitten befördert. Heute beabsichtigt die hiesige Oberpostdirectlon die Post nach Leipzig bi» Riesa mittelst be sonders gcmiktheten Dampfboote» und dann weiter mittelst Schlitten» abzusendr«. Auch wird sür heute, da der Berkehr mit Berlin aus allen Elsendahnlinieu »nterbrocheu ist nnd fall» di« Lisenbahnbetrieb»- störnngeu bis dahin nicht beseitigt sei« sollten, z«, Beförderung der Brrliner Korrespondenz «Vensalls die Einrkchtn»g einer Schlitt««- verbindung geplant. Zwischen Lübau, Herruhnt «ud Zittau, sowie zwischen Dre»de« und Dippoldiswalde, Moritzburg, Radeburg, Wils druff «. s. m. find «beufall» solche Verbiuduuge« eingerichtet. — Geste«« Abend hatte sich die Situation ein wenig gebessert. E» wäre« fahrbar außer der Bodeubacher Linie di« Strecken: Dr«»d«- Corwig-Meißen, Bautzen Görlitz, Dreldeu-Freiberg, Pirna Berggieß hübel. Pir«a-An>»dors.Ka«enz, Priestewitz-Großenhain, Zwickau- Schwarzenberg nud Eger Adorf-Aue, Zwickau OelSnitz, Leipzig-Groitzsch. Wie auberwärt» griff auch von DreSde« da» Militär ein, u« die BerkehrSstöruug zu dewältig«,. Bereits vorgestern Mittag wurde« 100 Manu vo« 2. Grenadier-Regiment Nr. 101 uuter Führnug eine» Offizier» nach der Gegend von Radeberg «ud Laug,brück, gester» Marge« 100 Mann vom Schützeurrgimeut Nr. 108 «ach der Gegend von Bischofswerda dirigirt, um die schlesische Bahn frei zu mache». Zwische» Riesa nud Meiße« verkehrten gestern, um die vo» Leipzig kommeudeu Eiseubahnreiseuden weiter zu befördern, nachdem di« Di rektion der Kette in hilfreicher Weis« ihre Geuehmiguug gegeben, KrtteuschlHper znm Perso«e«tran»po,t. — Der WohlthLtigkeitSvereiu .Erzgebirger* hat, Dank der außerordentliche« Opserwilltgkeit seiner Mitglieder, in diese« Jahr« die Mittel beschafft, «m nicht wenige« al» 86 Familie«, davo« 40 auswärtige«, «ine Weihnacht»- fre»de bereite« zu könueu. Für die hier wohneudeu arme» Lands leute findet die Bescherrnng heute Abrud im Saal, de» Hotel» zu den vier Jahreszeiten statt, den «uitvärtige«. in 20 Ortschaften de» Erzgebirges wohneudeu Familien werde» di« WeihnachtSgabeu durch die betreffendeu Behörden erst am Thristmorgen übermittelt. — D,e»deu. Bei dem herrschende« Schnersturme ist auf Bahnhof Riesa in der Nacht vo« Montag zu« Dienstag -er Schaffner Wüstuer au» Dresden von eiue« Zage überfahren «ud getödtet worden. Gleich schanrige» Schicksal erlitt am Dienstag früh ans Bahnhof Arn»do«f an» gleichem ««lasse HilsSuachiwächter Bürge». — Jn Folg« de» herrschende« Schneetreiben» ist am Man ag Nachmittag gegen 6 Uhr bet Haltestelle De«»«« eiue leer« Maschine ans eine« Kohlenzng anfgesahre«. Anf dem betreffende» Gleis« wurde der Berkehr gesperrt, anßrrdem erlitt in Folge de» Zn- sammenstoß,» «in Bremser de» Kohlenzuge» Bcrletzungeu. — I« Leipzig wa« die Lage der Bewohn,, infolge de» große« SchnttfalleS «in« b«I«ahe trostlose. Am 82. Dezbr. hatte fast jeder Verkehr a«fg«hört, Pferdebahn, Droschke«, nnd sonstige» Wagenvrrkrhr eing,schloffen. Bon de« einmündend«« Eisenbahnlinie» waren nnr fahrbar: die Linie Leipzig-Gera-Saalfeld und Leipzig- Groitzsch. An einzelnen Orten macht« sich bereit» ein Mangel an Nahrnngimittelu fühlbar. — Rochlitz, 23. Decbr. Sekt DlenStag früh bi» jetzt «nd wer weiß noch wie lange ist kein Brief, ist keine Zeitung von an», wärt» in «nser« Stadt gelangt. Einen Beweis von dem Stocken alle» Berkehr» mußte gestern Abend anch der Bahnhoft-Omnibn» er fahren. Er blieb mitten anf der von der Poppltzer Straße abzwek« genden Bahnhoststraße in der Nähe der Eisenbahnbrück« stecken, di« Pferde mußte« abgespannt «nd das Fahrzeug mußte bt» anf Wettere» stehen geloste« werden. Um die Straße« gestern offen zu halten, waren Soldaten nnd selbst di« Handwerisburschen requirirt Word««, oh«e die Menge sonstiger Arbeiter. Schimmere» al» wir in der Stadt habe» die La«dl«ut« z« erdulde». Manche» Dorf ist thatsächlich dnrch dl« Schneemaffen von allem Verkehr mit den Nachbardörfern abge« schnitten gewesen. Die Landbrlesträger kamen am DlenStag Vormittag zum Theil unverrichteter Sach« wieder heim. Wage« nnd Schlitte« bliebe« in de« große« Schneewehe» a«f de« Landstraße« »«d Kam- mnnikatlonswege« stecke«. — A«» Oedera« wild unterm 22. Dezember geschrieben: Von Freiberg versuchten t« Lauf« de» hentkge» Tage» 3 Maschinen bi» Flöha «v. bi» Chemnitz Bahn zu brechen, de« Erfolg ist znr Zeit, wo diese Zeilen geschrieben, noch »icht bekannt. Jedeufall» dürste aber wenig Hoffnung sein, daß st« di» hierher dnrchbreche», da die Schneemaffen stellenweise über 3 Meter hoch 1» Bleis« auf- gehänft liegen, wie z. B. in Kleinschirma. Auch der Einschnitt bei« hiesige« Echützenhause ist derart vo« Schnee ««gefüllt, doch ein Dnrch. brechen sehr fraglich ist. W«, anf den Gleisen 1a« verschiedenen Stellen di« Schneewände von 3-4 Meter Höhe gesehen, der wird zug,stehen, daß selbst der unermüdliche Fleiß «nlirer BerkehrSbeamte« machtlos de« Kräften der Natur gegenüber stehn Wie kolossal der Schnee gefallen, bewie» «. «. ei« Wohnhan» in Görber»dorf, vo» welchem faktisch nnr die Eff« herau»scha«t«. La» Mllchgeschirr vom Erbgericht Hetzdorf konnte nnr mit Vorspann«»» vo» 10 Pferden die Chaussee nnd anf dieser mit 4 Pferde« Chemnitz erreichen. Tausende vo« Arbeitern find znr Wegränmnn» der Schneewehe« beschäftigt. — Frankenberg, 23. Deeember. Die Berlehrtstörung ist endlich mit dem gestern Abend «ach 7 Uhr vo« hier «ach Chemnitz abgegangenen Personen- nnd Postznge, dessen Rückkehr '/zll Uhr pünltlich erfolgte, sowrit unsere Bahnlinie in Betracht kommt, thell- weis« gehoben «nd ist dies« letzter« wieder al« intalt z« bezeichne». Freilich finden di« Züge in Chemnitz bez. Niederwiesa noch nicht di« gewohnte« Anschlüffe. — Anf dem «ege nach Roßwei» begriffe», ist ein junge» Mädchen an» GleiSbrrg im WotsSthale an einem stell- ansteigende« Fußpfad« vor Ermattung i« tiefe» Schnee ««gefallen «nd erfroren. — Zwickau, den 23. Dezember. Zur Bewältigung der ge waltige« Schneemaffen werde» allerorts di« Austragungen mit Energie fortgesetzt, doch ist die Arbeit ein« bei weite« größere, al» ma« wohl aus den ersten ««genblick dacht«. Sollen doch z. B aus der Linie Zwickau—Werda in den Einschnitten die Wehe« 5—6 Meter hoch liegen. Leide« find di« Arbeite« mehrfach dnrch neue Verwehungen beeinträchtigt worden und der Verkehr «nterliegt noch erheblichen Störunge». Die Linie Schwarzenberg—Werdau verkehrt bis Zwickau, di« Anlunft de« Züge «folgt aber mit Verzögernnge«; der 11 Uhr- Zug vo« gestern Abend traf 4 Uhr ein, der Zug heut« Vormittag 9 Uhr 21 Minnte» traf ea. 1 Stunde später «in. Ein «« 9 Uhr hier angekommener Chemnitzer Zug ist hier stehe« geblieben. Die andere» Linien find fast durchweg «och nicht offen, z. B. Lengenfeld, Plane», Ltlvzia, nnd der Kohlenverkehr ist beinahe gleich Nnll, so daß den bei hiesige» Werke« erneut von Fabriken gesandten Tele grammen «« Kohlen «icht entsprochen werden kann. Dazu sei de»
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