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Bebel die durch Partei erfolgte Ablehnung der Forderung von 4 lionen M. sür das Nationaldenkmal des Kaisers Abonnements - Einladung. Auf das mit 1. April beginnende zweite Quartal „Sächsischen Dorfzeitung", „SechsundfünMger Jahrgang«, LS war ein wundervoller Junimorgen, als Eleonore unter einer schützenden Felswand des West- Vorsprunge- ihrer heimathlichen Bucht saß, Pinsel und Palette in der Hand und vor sich einen großen auf- gespannten Leinwandbogen, auf welchen sie mit kunst- ambter Hand die Schönheiten von Meerheim zauberte, da- Bild war für ihren unbekannten Wohlthäter be- stimmt und nahte der Vollendung. Unweit von ihr hatte sich Nöhlig in eine Löhle verkrochen, au- der ihn nur noch die Stimme seiner jungen Herrin hervorzulocken vermochte oder der Ge. danke, daß e- Effen-zeit sei. Der gute Nöhlig war in Politische Weltschau. Deutsches Reich. ES liegt auf der Hand, daß die neuerdings vielfach zu Tage tretende Neigung, die Socialdemokratie als eine zu Recht bestehende poli tische Partei, welche gleichberechtigt mit den anderen ist, zu behandeln, eine sehr ernste nicht zu unter schätzende Gefahr in sich birgt. Trotzdem verleitet der bei uns herrschende Optimismus die Regierungen wie das Bürgerthum immer wieder dazu, jene revolutionäre Sirömung nur als eine extreme Spielart des liberalen nehmen alle kaiserlichen Postämter, Postexpeditionen und Landpostboten gegen Vorausbezahlung von 1 Mark 50 Pf. Bestellungen an; auch kann das Blatt, wenn es verlangt wird, den geehrten auswärtigen Abonnenten durch die betreffenden Postanstalten gegen Botenlohn von nur 25 Pf. pro Quartal jeden Dienstag, Donnerstag und Sonn abend pünktlich in's Haus gesandt werden. Diejenigen Pränumeranten in Dresden und Umgegend, welche ihre Bestellungen direkt bei uns (Neustadt, kl.Meißner- gasse 4), oder bei den von uns angestellten Boten machen, erhalten gie Zeitung jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend ohne irgend eine Preiserhöhung zugeschickt. Dringend ersuchen wir aber, die Abonnements-Bestel lungen gefälligst sofort machen zu wollen, indem wir bei späteren Aufträgen für die Nachlieferungen der bereits erschienenen Nummern nicht einstehen können. Inserate finden bei der bedeutenden Auflage der „Sächsischen Dorfzeitung" durch dieselbe sowohl in Dresden und dessen Umgegend, als auch im ganzen Lande die aus gedehnteste Verbreitung. Die DerlagS»Expedition. entlasten werden dürften. Im Reichstage sind rn d.r Hauptsache nur noch die Steuervorlagen zu erledigen. Auch der preußische Landlag kann m der Zeit biS Pfingsten sehr wohl zum Abschlusse seiner Beralhungen gelangen. So darf man denn wohl auf ein mrhält- nißmäßiq frühzeitiges Ende der parlamentarischen Scj- sion hoffen. Durch die Tagespreise lief dieser Tage die Mu- theilung, die Unisornurung der deutichen Armee solle kürzlich umgeändert werden. Es seien kurze Waffen röcke von graugrüner Farbe, Käppis an Stelle der Helme, Gürtel an Stelle der Officierichärpen u. f. w. in Aussicht genommen. Diese ganze Nachricht ist, wie der offic-elle »Reichsanzeiger" nunmehr mrttheilt, er funden. Wir hatten von der Meldung, da sie uns von vornherein unwahrscheinlich klang, überhaupt kerne Notiz genommen. Auf der Schichau'schen Werft in Danzrg findet heute, Dienstag, der Stapellauf eines neuen großen Schiffes des „Norddeutschen Lloyd", stakt, welchem feierlichen Akie der Reichskanzler Graf v. Caprivi, der Staatssekretär im Rerchsomte de- Innern, ür v. Böt ticher, der Staatssekretär des auswärtigen Amte- Frhr. v. Marschall und der königl. baierische Gesandte von Lerchenfeld beizuwohnen gedenken. Der balerische Landtag hat em Gesetz angenommen, welches das Ausfliegenlassen von Brieftauben unter Kontrole stellt. So harmlos dieser Beschluß auf den ersten Blick erscheint, so bedeutsam erweist er sich bei näherer Betrachtung. Es ist ja bekannt, daß den Brief tauben in dem nächsten Kriege eine große Rolle als Depefchenträger zugedacht ist. Da nun der Minister Frhr. v Feilitzsch dem Landtage die Aufsehen erregende Mittheilung machte, daß man in letzter Zeit versucht habe, im westlichen Baiern 5000 ausländische Brief tauben ausfliegen zu lassen, so ergiebt sich daraus die Schlußfolgerung von selbst, daß man einem unter Um ständen gefährlich werdenden Nachrichtendienste bei Zei ten einen Riegel vorschieben will. Bezeichnend ist es — so bemerkt man hierzu aus München — daß die Kriegsvorbcreitungen in aller Stille überall mit einem Nachdrucke und in einer Ausdehnung getroffen werden, wie keine Geschichtsepoche sie vorher kannte. Die seit dem 1. April v. I. zur Reichskasfe gelangte Jsteinnahme an Zöllen und Verbrauchssteuern hat 556,7 Millionen oder 14,5 Millionen weniger als nn gleichen Zeiträume des Vorjahre- betragen. Die Zölle weisen em Minus von 23,5 Millionen, die Branntweinmaterial- fteuer ein solches von 1,3 Millionen auf. Die Brannt weinverbrauchsabgabe hat dagegen ein Plus von 4,7 Millionen, die Salzsteuer ein solche- von 0,8, die Brau- steuer ein solches von 0,7 Millionen ergeben. Auch Aus dunkler Herkunft. Roman von Gustav Löffel. (6. Fortsetzung.) Eleonore stand einen Augenblick ganz verdutzt und machte ein Gesicht, das bald auf Regen, bald auf Sonnenschein deutete. Endlich brach dieser voll und rem daraus hervor. „Ja, die Tante hat auch recht", sagte sie in Selbstberuhigung „und ich bin ein eitle-, dummes Ding, das noch sehr der Erziehung bedarf. Ich will mich auch recht bedenken, was ich thue, Allen eine Ueberraschung und meinem Wohlthäter rechte Freude zu bereiten." Die Frühjahrsstürme waren vorübergebraust es fchien, daß sie nur so heftig geweht hatten, um Wolken auf einmal und für immer zu verscheuchen. Helm 1. begründete. Der Redner will überhaupt kein ! Nationaldevkmal für den Begründer des deutschen Reiches und zwar aus ausgesprochen antimonarchischen Gründen. Bezeichnend war es ferner, daß nach der Kundgebung s einer so ganz unpatrwtischen Gesinnung die Mitglieder der freisinnigen Volkspaitei sich bei der Abstimmung - nicht von den Sccia demokraten trennten, sondern mit diesen in verneinendem Sinne votirten. Mau hotte allgemein erwartet, daß der Abg. Richter und seine Ge- nosstn nach der antideutschen und antimonarchischen Demonstiauon der Socialdemokratie von ihren klein- lrchen Bedenken obsehen und sich mit den anderen Par teien zu einem bejahenden Votum vereinigen würden, welche« dann zugleich al« Protest aller bürgerlichen PaUeien gegen die Socialdemokratie hätte gelten können. Das wäre ein Zeichen von wahrem Patriotismus und echt deutichnatlonaler Gesinnung gewesen. Am Freitag ist der Reichstag in die Osterferien gegangen, nachdem er zuvor bin deutsch-russischen Handelrvertrag in dritter Losung, also endgiltig, ohne namentliche Abstimmung angenommen hatte. Von un seren sächsischen Äbg-ordneten stimmten 12 für und 11 gegen den Vertrag. Der letztere tritt nunmehr « heute Dienstag, den 20. März, in Kraft. Die Annahme des deutsch-russischen Handelsvertrages seitens des Reichstages begleiten die vom Fürsten Bis marck inipiruten „Hamburger Nachrichten" mit folgen dem Kommentar: „Die Ansicht, daß unter der Wirth- schaftspolitlk des „neuen Kurses" die Interessen Deutsch lands Schaden leiden, dürfte von der großen Mehrheit des deutschen Volkes gelheilt werden. Aus der Reichs- ! tagSm^jorität für den Vertrag ist kein Argument gegen die obige Ansicht herzuleiten; im Gegentheile beweist die Zusamm'ns tzung dieser Mehrheit aus Socialdemokraten, Polen, E sässern, sowie aus der bürgerlichen und kleri kalen Demokratie, daß eS nicht nationale und monar- chische Interessen sein können, welche durch die Zu stimmung dieser Elemente gedeckt werden. Das deutsche Volk hat sich seit 1890/91 daran gewöhnt, bei allen Verträgen mit dem Auslande den Kürzeren zu ziehen und erwartet kaum noch etwas Anderes; speciell bei dem deutsch - russischen Vertrage konnte es sich ironisch damit trösten, daß ohnehin nichts mehr zu verderben und es ziemlich gleichgiltig sei, ob sich die deutsche Pro duktion an 12 oder an 13 Wunden verblute; dafür drängt sich aber je länger je mehr die Frage auf: „Was wird das Ende von alledem sein?" Im Reichstage und im preußischen Abgeordneten hause beschäftigte man sich in den letzten Tagen viel fach mit der Frage, wie lange die Session nach Been, digung der Osterferien noch dauern werde: Allgemein glaubt man, daß die beiden Häuser noch vor Pfingsten den Jahren, wo man die Bequemlichkeit eines schattigen kühlen Plätzchens im Sommer, zumal wenn oben die Bäume rauschen und unten das Meer, lieber zu einem gemüthlichen Schläfchen benutzt, als zu jugendfreudiger Bewunderung der schönen Natur. Eleonore kannte seine kleine Schwäche und da sie selbst im Vorgefühle einer ernsten, ganzen Freude so glücklich war, sollte auch er auf seine Weise sich des Lebens freuen, indem er es — verschlief. Es war also an einem solchen Morgen und Nöhlig so abwesend in der goldenen Welt des Traumes, wie Eleonore im Anblicke ihrer eigenen Schöpfung, al- plötzlich eine Stimme hinter ihr laut wurde, welche aus. rief: „Herrlich! Wunderbar! Die Natur ist hier fast übertroffen und ein neuer Stern am Kunsthimmel entdeckt!" Eleonore fuhr tödtlich erschrocken herum und starrte in das allerdings sehr wohlwollend blickende Antlitz eines stattlichen jungen Mannes, welcher jetzt höflich seinen Hut zog und für seine ungeforderte Bewunderung um Entschuldigung bat. Und Eleonore? Sie hatte erst fliehen, dann Nöhlig rufen und endlich empört thun wollen; da ihr aber der Schreck in alle Glieder gefahren war und ihr sowohl Bewegung wie Stimme versagten, da außerdem der junge Mann bescheiden zurücktrat, machte sie schließlich unter heftigem Erröthen einen Knix und — schwieg. ES war das erste Mal, daß sie einem Herrn so nahe gegenüberstand, das erste Mal, daß sie der Gegen, stand öffentlicher Bewunderung war und da ihr auch noch der Baronin Verbot, mit den Badegästen in Ver ¬ kehr zu treten, am lebendigsten gegenwärtig war, dürfen wir uns nicht wundern, daß sie in diefem Augenblicke gute Erziehung und Würde ganz und gar im Stiche ließen. In Wahrheit machte Eleonore in ihrer gesell schaftlichen Unbeholfenheit dem gebildeten Elegant gegen über einen recht lächerlichen Eindruck. Aber dieser war so in ihren Anblick versunken, daß er das gar nicht de- merkte. Im Gegentheil, er sagte noch: „Wie ungeschickt von mir, Sie so zu erschrecken. Aber ich kann zu meiner Entschuldigung, mein Fräulein, nichts weiter vorbringen, als die aufrichtige, staunende Bewunderung, zu der rhre herrliche Schöpfung mich hingerissen. Mein Fräulein, können Sie mir verzeihen?" Eleonore stand wie in einem Traume. Wie eine Dame behandelt und mit Schmeicheleien überhäuft zu werden — das war ihr in ihrem Leben noch nicht be gegnet. Aber sie fühlte nun doch das Bedörfniß, auch ihrerseits etwas zu sagen. Sie schlug die träumerisch blickenden Augen auf und da sie aus denjenigen ihre- Gegenübers einen verwandten Zug in dem Antlitze de- Fremden fand, zögerte sie nicht, ihm mit kindlicher Zu- traulichkeit die Hand Hinzustrecken und zu jagen, daß er im Gegentheile als Mitbewunderer der schönen Natur herzlich willkommen sei. Der junge Mann beeilte sich, diese kleine Hand zu ergreifen und an seine Lippen zu führen. „Und wie finden Sie unsere Gegend?" fragte Eleonore nun schon Muth fassend. „Meine kühnsten Erwartungen find übertroffen", erwiederte Jener. „Ich hatte wirklich nicht auch nur geahnt, daß unser, wegen seiner Plattheit verschriener Norden solche paradiesischen Gegenden umfasse. „Dori Radikalismus anzusehen und zu behandeln. Von Zeit zu Zeit sorgen aber die Socialdemokraten selbst dafür, daß ihre wirkliche Natur in scharfer Beleuchtung auch für die weitesten Kreise erkennbar hervortritt, solches scharfes Schlaglicht auf die antideutsche Wische N och killing Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und tandmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Herrmann Müller in Dresden. «Anb u. Redaktion Dresden-Reitstadt kl. Reißner Gasse 4 Die Zeitung erscheint Dienstag, »„nerstag und Lonnabeud früh. Udannemeatid- Preis: Rerteljährl. M. 1,S0. Zu beziehen durch die kaiserlichen Post- mstaltcn und durch unsere Boten. Bei freier Lieferung mS HauS erhebt die -ost noch eine Ge bühr von 25 Pfg. Inserat* »erden bis Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: »ielspalt.Zeile I5Pfg Unter Eingesandt: 30 Pfg. Jnscraten- Annahmestellen: Die Arnoldische Buchhandlung, Jnvalidcndank, Haajcnsiein LBogler, Rudolf Mosse, G. L. Taube Eo. in Trerden, Leipzi , Frankfurt a M., G. Kohl, jiesse^süo f u. f. w.