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WWWWWW^ Nr. 125. — 4. Jahrgang. tadlbotc. Freitag, S». Mal 1884. Unparteiisches Tageblatt für Chemnitz und die Vororte: Altchemnitz, Attendors,Bernsdors, Borna, Ebersdorf, Furth, Gadlenz, Glösa, Helbersdorf, Hilbersdorf, Kappel, Neustadt, Schöna». Dlbouuementsbestellungen, vierteljährl 12b Pf. (Zutr. 40 Pf.), monatl. 45 Pf. (Zutr. 1b Pf.), nehmen an dir Verlagsexpedition u. Ausgabestellen in Chemnitz u. obigen Vororten. Außerhalb dieser Orte kann der An zeiger nur b. d. Postanstalten—Postztgs-Liste 7. Nachtrag Nr. 1059 —(vierteljährl. 150 Pf.) bestellt werden. Infertil, nSpreiS: die schmale (Ispaltige) KorpuSzeile oder deren Raum 15 Pfennige. — — Unter Eingesandt pro Zeile 30 Pfennige. — Auf große Annoncen und Wiederholung«« Rabatt. — Annoncen-Annahme für die nächste Nummer bis Mittag. — Au-gabe jede» Wochentag Nachmittag. Gerlags-Expedition: Alexander Wiede, Buchdruckerei, Chemnitz, Theaterstrahe 48 (ehemaliges Bezirksgericht, gegenüber dem Kasino). Bekanntmachung. Das öffentliche Stadtbad am Schloßteich wird Sonnabend den 31. dieses Monats eröffnet und der allgemeinen Benutzung übergeben werden. Dasselbe ist geöffnet 1. an Wochentagen von Früh 6 Uhr bis Mittags l Uhr, Nachmittags von 3 Uhr bis Abends 9 Uhr, von Mitte August ab jedoch nur bis 8 Uhr. 2. an Sonn- und Festtagen von Früh 6 Uhr bis Mittags 12 Uhr, Nachmittags von 2 bis b Uhr. Für Frauen sind besondere Zellen vorhanden, welche täglich innerhalb der vorherbezeichneten Stunden benutzt werden können. Das Bassin ist jeden Freitag Vormittag nur für Frauen geöffnet. Die Benutzung desselben ist unentgeltlich Für ei» Zellcnbad sind von jeder Person lü Ps. an den Bademeister zu entrichten. Als solcher ist auch für dieses Jahr Herr Friedrich Herrmann Zöllner bestellt. Den Anordnungen desselben haben die Badegäste unweigerlich Folge zu leisten. Chemnitz, am 27. Mai 188t. Der Rath der Stadt Chemnitz. Andre, Oberbürgermeister. Wtzschl. Im Handelsregister für den Stadtbezirk des Unterzeichneten Amtsgerichts wurde heute auf Folium 2649 die Firma F. Schürer in Chemnitz und als deren Inhaber der Maschinenfabrikant Herr Cari Heinrich Schürer daselbst eingetragen. Chemnitz, am 27. Mai 1884. Königliches Amtsgericht, Abtheilung L. Nohr Tr. Konkursverfahren. Uebcr das Vermögen des Handelsmanns Paul Franz Beyer in Chemnitz wird heute, am 27. Mai 1884, Nachmittags V.6 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Eulitz zu Chemnitz wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 23. Juni 1884 bei dem Gerichte an zumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschuffes und eintretenden Falles über die in 8 129 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände aus den 16. Juni 1884, Vormittags 19 Uhr, und zur Prüfung der angemetdeten Forderungen aus den 39. Juli 1884, Vormittags l9 Uhr, vor dem Unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Äcmeinschuldner zu verabfolge» oder zu leisten, auch die Verpflichtung aufcrlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Kon kursverwalter bis zum 26. Juni >884 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Chemnitz. Nohr. Beglaubigt: Akt. Pötzsch, Gerschr. Konkursverfahren. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Putzgeschästsinhabers Gustav Friedrich Löschner in Chemnitz wird, nachdem der in dem Vergleichs- terminc vom 2l. April 1884 angenommene Zwangsvergleich durch rechts kräftige» Beschluß vom 21. April 188 t bestätigt ist, hierdurch aufgehoben. Chemnitz, ain 27. Mai 1884. Königliches Amtsgericht. Nohr. Bekan» tmachung. Die Erd- und Maurerarbeiten für die Herstellung der Kanalanlage des Bernsdorfer Weges sollen durch Submission vergebe» werden. Blanlettx und Ausführungsbedingungen können gegen Erlegung der Schreibgebühren bei der Unterzeichneten Verwaltung entnommen werden, woselbst auch die Angebote, mit entsprechender Aufschrift versehen, biS zum 7. Juni d. Js., Mittags 12 Uhr einzureichen sind, l Chemnitz, den 28. Mai 1884. Die Stadtbauverwaltung. Hechler, Stadtbaurath. Konkursverfahren. ! Das Konkursverfahren über das Vermögen Christanen Julianen derehel. > Strauß, Inhaberin der Firma C. I. Strauß in Chemnitz, wird nach erfolg- ! ter Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. I Chemnitz, den 27. Mai 1884. ,< ' Königliches Amtsgericht. Rohr. ' ' Konkursverfahren- Das KvnkurSversahren über das Vermögen des Kaufmanns Friedrich Albin Bogenhardt, Inhabers der Firma E. C. Acary in Chemnitz, wird nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins hierdurch ausgehoben. Chemnitz, den 28. Mai 1884. > Königliches Amtsgericht.» ! Nohr. Der zur nothwendigen Versteigerung des Valentin Ketzer'schen Grund stücks Fol. 199 des Grund- und Hypothckenbuchs für Schloßgaffe-Chemnttz aus den 2. August 1884 anberaumt gewesene Termin ist wieder aufgehoben worden. Königliches Amtsgericht Chemnitz, Abth. S., am 28. Mai 1884. Nohr. Sch. Der Tapezirer Carl Theodor Rothe aus Ernstthal, geboren am 6. Juni 1864, hat sich auf eine gegen ihn erstattete Anzeige hier zu verantworten und wird hiermit veranlaßt, seinen dermaligen Aufenthaltsort ungesäumt hier anzuzeigen. Königliche Staatsanwaltschaft daselbst. vr. Schmidt. Schtz. Beste und billigste Bezugsquelle i» H«- und für das Alter von S 15 Jahren. Bestellungen »°ch «»>-. ms->. .<« »st- L. Adam Rachf., W. Striem, Chemnitz, Markt 7. ^ k'nbritr tür VVüsolimanßkln — Kontor- und 1,a6en-li!iiirietttui,AeL * «rrmpltiselrltzi'vi Otto ITlipperrt, 2vivil»avr8te. * Küvüon- und IVirtirsoiiuftsmödsi — Kindsrmödsl — 8«üuIl)Li>lr«. pr. Dutzend von 25 Mk. au, nebst 70 Sorten anderen .IuN»»8 Stühlen, stehen in großer Auswahl zum Verlauf bei VdvwnttL, LlosiorsirL88v IS. Einladung zum Abonnement. Bestellungen auf den „Chemnitzer Anzeiger für den Monat Juni werden in Chemnitz und den Vororten von den Ausgabestellen, ansterhalb dagegen nur von den Postanstalten entgegengenommen. Der Abonnementspreis beträgt für Monat Zum LS Pfg. durch die Post (einschließlich Postanfschlag) SO Pfg. Der „Chemnitzer Anzeiger" ist eingetragen im Postzeltnngs-Preis-Verzeichniß für 1884 unter Nr. 105« (siebenter Nachtrag). Am 1. Jnni beginnt did historische Erzählung von Jenny Hirsch: „Dev spanische Mantel." Diese Erzählung wird noch im Jnni beendigt, so daß neu eintretende Abonnenten ein vollständig abge schloffenes Feuilleton erhalten. TageSehronik. »«. Mai. 1416 Hieronymus von Prag gest. 1431 Jeanne d'Arc gest. 1434 Schlacht bei Böhm.-Brod. 1778 Voltaire gest. 1814 erster Pariser Friede. 1849 letzte Sitzung des Frankfurter Parlaments. 1864 Bodmer, Erfinder der gezogenen Kanone, gest. 1864 die jonischen Inseln werden mit Griechenland vereinigt. 1871 Victor Hugo aus Belgien verwiesen. 1876 Thronbesteigung des Sultan Murad. 1881 Handelsvertrag zwischen Oesterreich und Serbien. Telegramme des Chemnitzer tzknzeigerS. Vom 28. Mai. Berlin. Dem Bundesrathe ging ein Gesetzentwurf über Ab änderung des Zolltarifs zu. welcher den Zollsatz für Spitzen und Stickereien auf 350, für zugerichtete Schmncksedern aus 900, für Branntwein Arak, Rum, Franzbranntwein und versetzte Branntweine in Fässern und Flaschen auf 90 Mark per hundert Kilogramm erhöht, Ultramarin mit 15 Mark, gestickte und Spitzenkleider mit 1200, künstliche Blumen und Bestandtheile solcher mit 900, Stickereien (Position 22 i, des Tarifs) mit 150, Zwirnspitzen mit 800, Schaum weine in Flaschen eingehend mit 80, andere Weine in Flaschen mit 48, gebrannten Kakao mit 45, Kakaomasse, gemahlenen Kakao, Choko- lade und Chokoladensurrogatc mit 70, Spitzen, Blonden und Sticke reien ganz od-r theilweise aus Seide (Position 30« des Tarifs) mit 800 für 100 Kgr., Uhrengehäuse und Taschenuhren mit 0,50 bis 3 Mk. per Stück belegt. Berlin. Di« „Provinzial-Korrespondenz" sagt in einem Ar tikel über die Börsensteuer, man bekämpfe dieselbe in allgemeinen Redewendungen und Schlagwörtern, versuche die prozentuale Börsen steuer als eine gegen Handel und Kapital feindliche Maßregel dar zustellen und prophezeie den Untergang des Börsengeschäfts und des Nationalwohlstandes. Die gegnerische Presse gestehe damit , indirekt die Praktische Ausführbarkeit der vorgeschlagenen Besteuerungsform zu. Es sei unerfindlich, wie eine an sich gerechte, nothwendige Maßregel das legitime Verkchrsgeschäft untergraben, weshalb sie nicht das illegitime Börsenspiel schädigen solle. Dieselbe hebe die Ungerechtig keit auf, daß der Verkehr mit den schon viel höhe» belasteten un- beweglichen Werthcn dem Werthstempel unterworfen sei, während der Verkehr mi> beweglichen so gut wie vollständig abgabenfrei sei. Die Ueberzeugung von der Nothwendigkeit und Gerechtigkeit der Börsen- stcuer sei eine so allgemeine und festbcgründete, daß die preußische Regierung des Dankes der ganzen Bevölkerung sicher sein dürfte. Karlsruhe. Die Kammer lehrt den Antrag der Enquete- Kommission betr. Errichtung einer Landeskreditkasse ab, desgleichen den Antrag, die Regierung möge die Angelegenheit erwägen. Auch der Antrag, die Regierung möge die Gründung einer Landes - Hagel- VersicherungS-Anstalt erwägen, wird abgelehnt. Minister Turban ergriff nicht das Wort. Buda-Pest. Der Anarchist Matthias Ruß, Redakteur der „Zukunft", bezüglich besten mittlerweile das Strafverfahren wegen Tbeilnahme am Verkaufe von Eisert'schen Werthpapieren eingestellt wurde, ist in dem gegen ihn geführten Preßprozcsse heute für schuldig erklärt und zu einer Gefängnißstrafe von 0 Monaten, sowie zu einer Geldstrafe von 200 Gulden und in die Kosten verurtheilt worden, Nuß hat gegen dieses Urtheil die Nichtigkeitsbeschwerde angemeldet. London. Lord Granville soll beabsichtigen, aus Gesundheits rücksichten im Falle der Auflösung des Parlaments sein Amt als Minister des Aeußern niederzulegen. — Nach einem Telegramm der „Times" aus Alexandrien hält man daselbst die Entlastung der europäischen Beamten aus dem Ministerium des Innern für eine Vorbereitung zum endgiltigen Aufgeben Egyptens. Die schlimmsten Mißbräuche in den Gerichten und bei der Polizei würden sich (nach Ansicht des Korrespondenten) wieder zeigen und die Gefängnisse sich schnell mit den Opfern des Mudirs füllen; die Sanilätsreformen wür den suspendirt, die Erpressungen der Fellahen auf's Neue beginnen und die Lage des Landes würde viel schlimmer werden, als sie zu irgend einer Zeit während der letzten 20 Jahre gewesen ist. Berlin, 29. Mai, Mittags. Der Kaiser hat sich heute Vor mittag gegen l 1 Uhr zur Abhaltung der Parade nach dem Krcuzberge begeben, wo die gesammte kronprinzliche Familie, sämmtliche Prinzen und Prinzessinnen, die Großherzogin von Baden und die Großherzogin von Mecklenburg-Schwerin ihn erwarteten. Wien, 29. Mai, Mittags. Die Angeklagten Schaffhauser und Ondra wurden der Mitschuld an der Ermordung Hlubcks für nicht- schuldig erklärt. Schaffhauser wurde wegen Vorschubleistung durch boshaftes Unterlassen der Verhinderung des Verbrechens zu zwei jährigem schweren Kerker verurtheilt. Ondra wurde sreigesprochen. Der Staatsanwalt sowohl, als auch die Vcrthei-üger meldeten die Nichtigkeitsbeschwerde an. Potitisrve Rundschau. Deutsches Reich. Der außerordentlich glänzende Kreis fürstlicher Gäste, welcher anläßlich der Vermählung des Erbprinzen von Anhalt mit Prinzeß Elisabeth von Hessen-Philipplhal in Schloß Philippsruhe bei Hanau versammelt war, hat diesem festlichen Ereig- niß ein besonderes Relief verliehen. Die Bedeutung der Feier gipfelte besonders darin, daß ihr in dem deutschen Kronprinzen, der Kaiserin von Rußland, der Königin von Dänemark und der Prinzessin von^ Waler Repräsentanten der mächtigsten und angesehensten Herrscher-, familien Europas beiwohnten und deren Begegnung und herzlicher Verkehr wird sicherlich dazu beilragen, die gegenseitigen Beziehungen ' der durch mannigfache Farnilienbande mit einander verbundenen Höfe von Berlin, Petersburg» London und Kopenhagen noch inniger zu gestalten. Kaiser Wilhelm, Kaiser Alexander und Königin Viktoria übersandten dem Neuvermählten Pyare telegraphisch ihre Glückwünsche. — Kaiser Wilhelm gedenkrnach den bisherigen Dispositionen am 10. Juni nach Bad Ems abzureisen und hier seine gewohnte Frühjahrskur abzuhalten, nachdem diesmal seine Vorkur in Wiesbaden durch das Zusammentreffen verschiedener Umstände verhindert worden war. Am Tage vor der Abreise des Kaisers wird in seiner Gegen wart die feierliche Grundsteinlegung zum neuen Reichstagsgebäude stattfinden. — Das wonnige Pfingstfest ist im vollsten Frühlingsglanze wieder herangekommen und unter seinem Einflüsse treten die großen und die kleinen Tagesfragen der Politik einstweilen etwas in den Hintergrund und eine wohlthuende, wenn auch nur kurze Pause unter bricht somit den ewigen Streit der Gegensätze, der sich gerade auf politischem Gebiete so bemerklich macht. Erfreulicherweise läßt sich in Bezug auf die allgemeine europäische Lage konstatiren, daß dieselbe durchaus die Erwartung rechtfertigt, Europa werde auch für die nächste Zukunft ungestört die Segnungen des Friedens genießen können. Diese Zuversicht wird noch durch den Umstand vermehrt, daß die einzige Frage von internationaler Bedeutung, welche gegenwärtig einigen Anlaß zu Besorgniß geben könnte, die egyptische, durch die glückliche Wendung, welche die Londoner Vorverhandlungen über die Konferenz doch noch im letzten Augenblicke zu nehmen scheinen, eine entschiedene friedliche Lösung verspricht. — Was unsere innere Politik anlangt, so ist nunmehr die parlamentarische Pfingstpause eine vollständige geworden, indem sich am Dienstag auch die Aktiengesetz-Kommission des Reichstages vertagt hat. Die Kommission für das Unfallver sicherungsgesetz hat bekanntlich ihre Arbeiten bereits in voriger Woche beendigt und die Vorlage gegen die Stimmen der Deutsch-Freisinnigen in der Schlußabstimmung — welcher übrigens recht unerfreuliche Auseinandersetzungen zwischen der Majorität und der Minorität der Kommission folgten — angenommen. Durch die zweite Lesung in der Kommission ist die Unfallversicherungsvorlage fast ganz in der früheren Regicrungsfaffung wieder hergestellt worden und erscheint als einzige wesentliche von der Kommission beschlossene Aenderung die Einrichtung von Landes-Bersicherungsämlern, was als ein Zugeständ- niß der Konservativen an das Zentrum zu betrachten ist Die Kom mission für das Aktiengesetz hat an dem schon genannten Tage die erste Lesung der Vorlage beendigt und hierbei die einzelnen Paragraphen im Wesentlichen nach den Regierungsvorschlägen genehmigt; die zweite Lesung nimmt am 9. Juni ihren Anfang. Am folgenden Tage — nicht, wie ursprünglich gemeldet, am 9 Juni — tritt auch das Plenum des Reichstages wieder zusammen; eS scheint jedoch noch nicht ent schieden zu sein, ob dann die zweite Lesung des Unfallversicherungs- gesetzes sofort in Angriff genommen werden wird. Ob die neue Börsensteuer-Vorlage in dem letzten Abschnitt der Reichstagssession noch zu Stande kommt, begegnet mehrseitig Zweifeln, dagegen glaubt man dies bestimmt bezüglich der Vorlage über die Errichtung von Postdawpferlinicn nach Ostasien und Australien. — In seiner Neustädter Rede trat Oberbürgermeister vr. Miquel für eine Börsensteuer ein, so daß man diese Rede jetzt viel fach mit dem Stempelsteucrgesetzenlwurf in Verbindung gebracht hat. Es dürften daher einige Aeußerungen von Interesse sein, welche Herr Miquel einem Berichterstatter des „Franks. Beob." gegenüber gelhan hat. Das genannte Blatt schreibt in dieser Hinsicht: Herr vr. Miquel äußerte, der von der preußischen Regierung vorgelegte Entwurf einer neuere» Börsensteuer enthalte gar keine Börsensteuer, sondern eine allgemeine Verkehrs- und Umschlagsstener. Sie treffe zwar die Zentren des Verkehrs und namentlich die Börsen naturgemäß am stärksten, aber be laste den gesainmten Handel »nd alle Umsätze der Industrie, der Landwirth- 1